1919 / 258 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

ihnen am 4. Juni 1919 abges{lc}enen Tarifbvertrag zur Regelung der Lohn- und Arbei!sve*iugungen in der Tapctens und Buntglospapierfabrik tion nebst dem N 1chtrag, betr. die Orísfir ssereinteuung, vom 29. September 1919 gemäß 8 2 der Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Reichs-e-eßyb! S. 1456) sür das Gebiet des Deutschen Reichs für allgemein verbindlich zu erfläien.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 30 Novc mber 1919 ehoben werden und sind unter Nummer [. B. R 3566 an das Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen- siraße 33, zu richten.

Berlin, den 3. November 1919.

Der Neichsarbeits minister. Schlicke,

BekanutmaGuUÒniag

Der Zeniralverband der Film- und Kino-An- gel örigen Deutshlands (Deutshe Filmgewerkschaft) in Berlin hat beantiagt, den zwishen ihm und dem Yerein der Lichtbiidertheateboe'ißer Groß Berlin und Provinz Brandenburg (E. V) am ?2. September 1919 abgescch!essenen Tarifvertraa zur Regelung der Loh 1s und Aihciicbhedin.ungen der Vo führer in Lichtbildi1he :tern aemöß 8 2 der V. roidrung vom 23. Dezmöder 19.8 (Neichs- Geseßbl. S. 1456) für das Gebiet des Zweckoervandes Groß Baeilin für all. ¡emein verbindlich zu erflärea.

Einwendunaen gegen diesen Antraa können bis zum 75 No: mber 1919 erhob:n werden und sind unter Nummer [. B. R 2567 an das Relchsarbeitsmiuisierium, Berliu, Luisen- straße 33, zu richten.

Berlin, den 3. November 1919. â

Der Reichs3arbeitsminister. S chl ice,

Bekanntmachung.

Die Vereiniaung der Berliner Kurz- Galanterie- und Spielwaren-Gi ossisten und dex Zen .ralverband derx Haudlungsaehilfen, Ortsgruppe Berlin, bantiaat den ¿zwijchen ihn.n am 15 Septem"er 1919 ab-

geshlessenen Tarifoertrag nebt dem Nacht az 20 Septèémber 1919 zur Neaeling der Gehalts: und Ans j

stellungckbedingungen der faufmän isch:n Angestellien im Karzr, Galanieie- und Spielwa-engroßhondel gemäß 8 2 der Ver- oivnu-g vom 23, Dezember 1918 (Reichs-Geseybl. S. 1456) für das Gebiet des Zwecfoerhaudes Groß Berlin jür all zemein verbindlich zu erklären.

Einwendungen gegen diesen Antrag können bis zum 20. November 1919 erhoben werden und sind unter Nummer 1. B R. 8622 an das RNeichsarbeitsministecium, Berlin, Luijenstraße 33, zu richlen.

Berlin, den 3 November 1919.

Der RNeichsarheiteminister. Schlicke.

Bekanntmachang, Der

De

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haben

vom

Axbeitgeberverband des Eivozelhandels, !

Siß Hamburg in Hamburg, und der Verband der |

Optikergehilfen Deutschlands E. V. in Berlin- S1egqliß haben beantrogt, den zwischen ihnea am 12. August 1919 abgesh!ossenen Tarifvertrag zur Rezelung der Ge- halts: und Anstellung8bedingung-n über die kaufmännischen

uad gewerblichen Ange|tellten des Optiferhand-ls gemäß 82 der

Verordnung vom 23. Dezember 1918 (Neich3-Gesezhl. S 1456) für das G:biet der Stadt Hamburg für allgemein verbindlich zu e: tlären.

Einwendunaen gegen diesen Antrag können bis zum 25 Nooember 1919 erhoben werde!

straße 33, zu richten. Berlin, den 3 Navembzr 1919. Der Reich8arb-itsmiuister. Schlicke.

Bekanntmachung,

: i und sind uyter Nummer | I. B R. 3959 an [as Reichsarbeitsministerium, Berlin, Luisen- ;

Die Phoitiographeninnuna für den Regierungs- | bezirk Hilde8heim in Hildesheim hat beantcaöt, den

zwischen ihr und dem Gehülfenausscwzuß der Photo- rapheninnung für den Regierungsbezirk Hi1des- Leim am 2. J:li 1919 abgeschlossenen Tarifvertraa zur Negelung der Lohn- und Arb it: bedingungen im Photog-aphens gewerbe emäß 8 2 der Verordnung vom 23. Dezemver 1918 (Neichs-Gesepbi, S 1456) für das Gebiet des R-gierungs- bezirks Hildesheim für allemecin oerbiadlich zu erklären. Einwen unaen gegen diejen Untrag tönen bis zum 20 November 1919 crhoben werden un? sind unier Nummer I. B R. 3296 an das Reichsarbeitsminijterium, Berlin, Luien- straje 33, zu richten. Berlin, den 3, Novemb?r 1919, Der Netch3arbeits1rinister. S chlidcke.

Bekanntmachung.

Die Jnteressengemeinschafi dexr Angefstellten- verbände und Verei e in Würzbu-g hat beantragt, den zwischen ihr und dem Würzburger A. beitag eber: verband für Handel, Gewerve und Jndustrie am 21. Juni 19:9 übges{kossenen Tarifvertcag zur Rege‘ung der Geha!ts- und Aistellung®bedingungen für die kausmännischen Angetellien im G: andel und ia der Jodujirie gemäß §8 2 der Ve' o-dnung voin 23. Dezember 1918 (Keichs Gesepbl. S. 1456) süc d-s Gebiet dec Stadt Würjbarg und ein- gemeind-:1en Voro te für allgemein verbindlih zu erflären.

Ei: wendungen gegen biesen Antraa föonen bis zum 25. November 1919 erhoben werden uyd snd untex Nummer

I B. R. 2436 an das Reichsarbeite ministecium, Berlin, Luisen-

straße 33, zu ritten. Berlin, ven 3 November 1919. Der Reich8sarbeitz minister. Sch licke.

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r Lus i ER L A R AROTR Er Rz

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Bekanntmachung.

Der Zentralverband der Handlungs gehilfen, der Verband deutscher Hand!ungsgehilfen, der Verband junger Drogisten Deutich'ands, Ortsverein Mann- heim, der Reichsveiband deutscher Anzestellten, Ortsgruppe Maunheim, die Vereinigung Mann- heimer Angesteilten-Ausscchüsse und der ArbeitFeber- Verband des Einzelhadels in Mannheim haben beantragt, den zwischen ihnen am 5. Juni 1919 abgeschl»ssenen Tarifvertrag zur Regelung dex Gehalts- und Unst: U1nas- bedingunuen für die Angi stellen im Kleinhande! gemäß §8 2 der Veror-nung vom 23. Dezember 1918 (Rei: Gesezbl. S 1456) {ür die (Gema1lung der St1dt Marnheim einschließ- l:ch der eingemeind:.t n Vororle N-ckarau, Rheinau, Feude1- heim, Waldhof, Käferihai und Sandhofen mit Schauhof für allzemein verbindlich zu erklären.

Eiawendunzen geaen desen Antrag können bis zum 25, November 1919 erhoben weröen und sind unter Nitirmer I, B. R. 3935 an das Reichsarbeitsminijterium, Berlin, Luisen- siraße 33, zu richten

Berliu, den 3. November 1919,

Der R-ichsarbeitsminifter. Schlie,

Bekanntmachung.

Der Arbeitgeberoerband für Binnenschiffahrt und verwandte Gewerbe E. V. in Hamburg hat beant agt, den zwischen dem Arbeitgeberverband für Binnensciffahrt und verwandie G.werbe E. V, Gruppe Weichsel, Prege! und Memel, Siy Königs- berg, dem Deutjchen Traunsportarbeiterverband, Sektion Binnenschiffer der Ostdeutschen Wasser-

j} meindeverband zur Selbstverwaltung seiner Angelegenheiten nach

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straß-n, und dem Zentralverband der Maschinisten !

und Heizer Deutsc1ands, Siß Berlin, am 13. Oktober 1919 abg-schlossenen Tarifvertrag zur Neg?lung der Loyn- un» Acrtveitöbediagungen für die Sch -fs5mann chafien aemäß 8 2 dec Verordnunz oom 23. D:zembèex 1918 (NReicys-Geseßtzbl. ck, 1456) auf den deutschen Sti omgebieien zvish:n Danzig und ültemel für allgewein ove: biudlih zu erflären. Einwendungen gegen diesen Autran ftönnen bis zum

Maßgabe der Vorfchriïren der Provtuzialordnunz vom 29. Juni 1979 (G-seßlammi. S. 335) un» der fie ergänzenden Getege.

Tie Zahl der Mitglieder der Vertretungen (Provinziallandtage) der neu gebildeten Provinzen bestimmt sih nach ‘en im § 10 der

Provinzialordnung voin 29. Juni 1875 für die Provinz Schi:sien gegeber en Vorschriften.

__ Es bleiben jedoch die auf Grund des Ges-8es vom 16. Juli 1919 (Geseßsamml. S. 129) zu wählenden Mitgitezer des Provinzial- landtags der Provinz Schlesiea vis zum Ablaut ihrer Wahlpy-riode (8 19 der Provinzialordnung) dergestalt in Wirksamkeit, daß die Abgeordneien der zu dem Negierun: sbezirk Opveln gehörigen Kreise oie Vertretung der Provinz Oberschlesien, die Abgeordneten der zu den Megierungóbezirken Breslau und Liegniß gehörigen Kreise die Bcriretung der Provinz Niede: shlesien mit den sich aus § 5 er- gebenden Einshränfungen bilden. . 8 5. : Die Bildung der neuen Provinzialverbände in finanzieller und twirtschaftlicher Hinsicht tritt mit dem 1. April 1920 mit folgenden Maßuabmon en: 2

_ 1. Die Nechte und Pflihien des bisberigen Provinzialverbandes Schlesien gehen cuf die neuen Provinzialverbände von Ober- und Nieder!chlesien nah näherer Bestiinmung eines unbeschadet aller Privatrechte Diitter unter Genebmigunz des Staatsministeriums zwischen den Vertiet.rn Obers hlesiens einerseits und ten Vertretern Niederschiesicus anderseits §4 Abs. 3 zu treffenden Ab- kommens ü er. ;

2. Bis zum Z"standekommen diefes Abkommens oder des im §1 bezeichneten Ge'eßes wird die Provinzialverwalturg und V-r« tretung der beiden ncuea Provinzialy-1bände, tie Vert-etung jedoch nur, soweit sie den Provinzialhaushait berührt, dur die bisherigen O gane der ungeteilien Provinz Schlesien als Treuhänder unter möglichster rech1urgêmäßiger Trem.ung der beiden Werwal: unzen weitergefuhrt. Bei der P.ovinzialyverwaltung ist ein Provinzialbrirat aus je drei Vertretern voa Over- und Niedearschl-sien zu bilden. Den Piovinzialbeirat für Oberschlesien bestellt der gemäß § 3 gebildete Weirat aus seiner Mitie. Dem Provinzialbeirat ist Einsicht in die laufende Verwaltung zu geben. Ec ist bei den wihtigeien Ver- waltungémaßnahmnen zu hören.

3. Kommt binn n \echs Monat. n na der im § 1 Abf. Z/vor- gesehen-n endaültigen Ab renzung der beiden Provinzen das ÜÚeber- einkommen nicht zustande, so ersolgt die Regelung durch Geseg.

8 6. Die auf die Ausführung „der Unterstüßung von Landtraßen be«

l züglich-n Vepflichtuogen des Staates, in" welhe cer Provinzialverband

25 November 1919 erhoven werdea und sid untec Nammer |

[L B. R. 42090 an das

Luiseustraße 33 zu rih!en. Berlin, den 3. Nov: mber 1919,

Der Neichsarbeitt minister. Sch lite. Bekanntmachung der Neichsœirtschaftsstelle für Seide

Nr. 8. 20

über Aufhebung der B-kanntmachung Nr. S 10 vom

1. März 1919,

Mit Zustimmung der Neichsstelle für T-xtilwirtskaft wird

auf Grund der Verordnung übec wirtschaftliche Maßnahmen für die Uebergangs81oirtschaft auf dem Textilgebiet vom 1. Februar 1919 (Roichs-(Zesegbl. S. 174) und der Bekannt- machung über die B:fugnisse der Neichsstelle für Textilwirt- schaft und der Neichswiriichaftsftellen vom gleichen Tage (Reichs:Gsegbl. S. 175) folzendes angeordne!:

, Die Bekanntmachung der Neichswirtschaftsftelle für Seide ! R I : : ) 31 e Bekanntmachung ich6wirtschaftsstelle für Seide vom 1. April bis zum 30. September 1919 einschließlich zurück-

Nr. 8 10 über Beschlagnahme und Bestandserhebung

von Seidengarnen vom 1. März 1919 (Reichsanzeiger Nr. 51) Nr. 1 und Avf. 4 des Nei kostenges23es vom 26. Juli 199 (G.sey-

; samml. S. 15) in der Fassing des Gesezes vom

wird aufgehoben. / g 2. Diese Bekanntmachung tritt mit dem Tage der Verkündung in K aft. Berlin, den 10. November 1919. Reichswirtschasi« stelle sür Seide, Der Vortigenoe: Abr, Frowein.

N

Vreußen.

Die Preuß!she Siaotsregierung hat den Regierungsrat Dr. Quaat, Mitglied dèr Eisenbabudireïtion in Cölo, zum Geh men Regie: ungsrai und vortragenden Nat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten ernannt.

PSSER e De Geseg, die Errichtung einer \chlesien, Vom 14. Oktober 1919.

Die verfassunagebende Preußisch? Landesversamm"ung hat folgeudes Gesey b.slosjsen, das hiermit verkündet wird:

betreffend Provinz Ober-

Sl:

Aus der Provinz Sch(blesien werden die beiden Provinzen Ober- s{lesiea und Nied rshlcsien gebildet. ;

Der. Pi ovinz Obe cl: fien werden bis zu der im Abs. 3 vor- gesehenen endgült-gen Neg-lung die Kreise des Negierungebezirks Oppeln, dex Piovinz Niederschlesiten mit der gleihen Maßgabe die Kreis» der Negierungèbezi ke Bresiau und Liegniy zugewiesen.

Unmittelbar nah Erledizung der in der Anlage zu Artikel 88 des Fried-n“vertrags von Versailles vorgesehenen Volksabstimmung hat die Staatsregierung der Landeëveaisammlung Wu über die endgültige Abgrenzung der beiden Provinzen zu machen.

8 2, Die Einrichtung der erforderlihea B hörden für die Staats3- ;

Neichsarveitsministerium, Becün, |

ß

von Schlesien nach § 4 Abs. 2 des Geseges vom 8. Jui 1875 (‘Se’eysamml. S. 497) eingetcet»n ist, werden nah dem im § 2 des gedachien Geseges bez.1hneten Maßstabe vericilt.

8.7. Daz G:seß tritt mit det V:rkündung ia Kraft. Berlin, dea 14. Oîtober 1919. | Die Preußische Siaatzregierung. Hirs. Fishveck. Braun. Haenisch. Südekum. Heine, am Zehnhoff. Oeser. Stegerwald.

Verordnunq über Erhöhung der Eisenbahnfahrkosten bei Dieust- reijen der Staatsbeamten.

Vom 27. Oktober 1919.

Auf Grund des Artikel TIT des Gesetzes über Erhöhung der Eisenvahnfah1kosen hei Dienstreisen der Staaisbeamten

| vom 9. August 1918 (Geseßzjamml. S, 143) verordnet vie

:

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eine G-.segzes- .

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verwaltung in den neu gebildeten Provinzen 1) erfolgt nach :

ogsberer BVorschriit der bezüglichen geschlichen Bestimmungen und der F. stseungen im Staatshaushaltsplane.

Bis zur erfolgten Ciw ichtung bieiben die gegenwärtigen staat- lichen Organe der Provinz Schlesiea für beide neuen Provinzen in Wirksamkeit.

T3 Dem Oberpräsidenten wird ein Beirat von sech8 Personen zur Seite gestellt, den das Staatéministerium unter Berücksihtizug der

Staatsregierung, was folgt:

Axrtikèl L

Bei Dienstreisen, die vor dem 1. Oktober 1919 angetreten wotden sind, erhalten die Beamten an Fahrkosten für die während dec Zit

gelegten Ei'senhahn- oder Sch ffefahrten an Stelle der im § 3 Abs. 1

co

), August 1918 (Gesfeyzsammi. S. 143) vorgesehenen Fahrkostensäge

im Falle des § 3 Abs. 1 Nr. 1a Halbsas 1 . « , 20 Pfenuig, Dilbiaß E A0 v e

Nr. 18 Halsag L «« «10 L

j Halbjsay 3 e 6 0 7 " t

i M L im Falle des § 3 Abs. 4... O T A

Arttbel T7 Bei Dienstreisen, *ie nah d:m 30. S-ptember 1919 anzetreten werden, erhalten bie Beamten an Fahrk-st-n für die nah dicsemt Zeitpunkte zurüdge!e ten Eisenbabn- oder Schiffsf hrien a: Stelle der im § 3 Abi. 1 Ne. 1 und Abs. 4 a. a. O. vorgesehenea Fahr-

foflen\äge i Z : i im Falle des § 3 Abs. 1 Nr. 1a Halb'ay 1. 30 Pfennig,

Halwayg 2. . 15 Ï Ne, 1 b Halbjap k. . 15 ü Halojay 2. « 10s Nt. 1 3 « G: À E 105 «

A e Me S4 a) Wee

Das gleiche g'lt bei Diensircisen, die vor dem 1. Ottoher 1919 angetret-n worden sind, fur Cifenbahn- or Schiffsfahrien, die an diejem Tae oder später zurü ¡elegt w-rden.

Berlin, dea 27. Oktobec 1919.

/ Die Preußsche Staatsregierung. Hirsch. Fishbeck. Braun. Haeniich, Südekum. Heine, am Zehnhoff. Deser. Stegecwmaid

Ministecium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Die Oberförsterstelie Obverzell im Regierunashe.irk

Cassel ist zum 1. Januar 1920 zu besegen. Bewerbungeu müssen bis zum 25. November eingehen.

Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. : s e us De arent, Professor Dr. Madelung in öttinzen ist zum orden;lihen Professor in der phil! osophiichen Fakutät de“ Uaiveisität in Kiel, E der außeroroentlichze Hotvorarprof: sor in der rechiswissen-

| shafilihea Fafuliät der Universität in Fravksurt a. M Dr.

in Ober'chlesien bestebendeu Parteibi)duncen zusammenteßzt. Die

{ Belra!1smitglieder müssen in Oberichl. sien geboren jein oder dort

mindestens tünf Jahre gewohnt hoben. Sie verwalten 1hr Ämt ehrenamtlich.

Der Beirat ist in Fra1en allaemeiner Natur, insbesondere in :

Fraaen der Kirden- und Sch.ly:xfassung. so oie zu der Beseßung der

| Stellen des Obe präsidenten, des Megi-runasvräsidenten und der

Leiter der staatlih n Poii e:v'rwaltungen gutahtlich zu hören. Seine Tätigk it erlisht mit dem E-laß anderer Provinzialstatuten.

8 4. ; Yede ‘der neuen Provinzen Obecschlesien und Niederfchlefien bildet einen mit den Rechten einer Körper|chaft ausgestatteten Ge-

, dox Friedrich Wilheims-Universität in Berlin, , Ritter von Guttenberg zum außerorden:lihen Profcssór in

Cahn, Magiïtratsosyadifus, zum ordzemlihza Honoracprofessor in de:selven Fatuität, i i

der Rechi8anwalt Dr. H _Sinzheimer in F ankfart a. M. ge o: deutlichen Honorarp' of jsor in der rehtsæ sseaschafiltichen

U der dortigen Univor'ität,

; er au! ero: dentlie Pr f. sor in der medizinischen Fakullät der U ivesität Halle - Witie: b-rg, Geheime Vèediznairat Dr. Oberst zum ordentlichen Honorarprofessor ia derselben Fafultät und

der bi-h»rig? Piioatdozent in der philosophish-n Faku"tät P ofessor Dr.

derselben Fakultät ernannt worden.

“in ihren Beamtemechten gesc:üßt sind. Die poluische Reg erung

Der ordeniliche Berlin Blunck ist Professor an der Technischen Hochschule in

Brandenbu: g bestellt worden.

„„ „Der ordeatirche Professor Dr. Schmieden zu Halle a. S. ift in gleicher Eigenschaft in die medizin;\he Falfultät der Univez sität zu Frankfurt a. Main verseßt worden.

ir ata orea mumes

Bekanntmachung.

In Gemäßheit des § 46 des Kommunalabgabegesoßzes vom 14. Juli 1893 (G-S. S. 152) wird hiermit zur öffents lien Ke! ntnis gebracht, daß das im lauf: nden Jahre klommus- nalabgabepfl:chtige Reineinfommen der Freien Grunder Eisenbahn Aktiengesellschaft 1918 auf 102000 6 festgestellt wordea ist.

Franksurt (Main), den 4 Nooember 1919,

Der Eisenbahnkommissar. J. V: L0tit

Bekanntmachung,

matikt 24 habe ih zum Handel mit Lebens- und Fattermitreln uad Gegenständen des tägliben Bedarfs wieder zugela] sen.

Essen, den 21. Oktober 1919. Städtische Polizeiverwaltung. J. V,: Dr. Helm.

aus dem Betriebsjahre | Spiiiter im polnishen Staate bleiben.

a E E E E E

i Partei 2336 Stimmen,

|

zum Provinzalkonse: oator der Provinz

Prenften.

[ Nach dem „Wolff\{hen Telegraphenbüro“ ist aus Jllowo, | Kreis Fiatow, folgendes Telegramm an das Auswärtige

Amt einzeganuen :

Im Augenb.ick der höchsten Not 1ihten die zahlreih bier ver- sammelten deutsden Mä.ner und Frauen an die hohe Staats- regierung die èringende Bit!e, ob es niht viellciht dcch noch wög- lich ist, das drohende Unheil der Aitretung unserer geliebten Heimat an ras Polnishe Reih zu: verhindein. Es ist uus zu Ohren gekommen, daß tie poinis&e Negie' ung bereit ist, auf dem Wege des Austausches das Verbleiben von üb rwiegend teutschen Gemeinden beim Deutschen Neich zu geftaiten. Sollte des der Fall séin, möchten wir dringend biiten, daß auch un;ere Gemeinde be- rüdsihtigt wird. 463 Deut che stehen wir gegenüber 108 Polen, nur wenige Ki ometer von der Grenze, würden wir immer ein fremder Wir bitten nochmal-, für das Verbieiben der urdeutshen Gemeinde Jllôwo beim Deuischen Vate1lande sich einsctea zu wollen.

Die aesamte deute Bevölkerung der Gemeinde und das Gut JIllowo, Kreis Flatow. J. A.: Sh mechel, Gemeindevorsteher.

Bel der vorgesirigen Gemeinderatswahl (Stadtverord* nefenwaÿl) wurden, wis „Wokffs Telearaptenbü: o“ meld:t,

| : öhst: Zentium 2 {nische Nationolpartei Die Ebefrau des Wilbelm Arnold hierselb, Gänse in Beuthen gewöhlt: Zentium 21, polnische Nationolpartei 13,

Beamtenpartei 5, Mehrhteitesoz:alisten 5, Demokraten 3, Deutsch- nationale 83, po!lnishe Sozialisten 2, Kommunisten 1 und Un- abhängige 1 Kaud-dat.

Jn Gleiwiß wurden abgegeben: sür die Deuischnationale Demokcaten 2135, Zentrum 7172,

| Mehrheitssozialisten 1962, Unabyängige. 1212, Volk: parlei 684

Nichkamfliches,

- Deutsches Neieh.

Jn der am 8. November unter dem Vo!siß des Neichs- ustizministe!1s Schiffer angehaltenen. Vollsißung des Reichsrats wurde dem Entwurf einer V:roiduung über Sondoergerichle w gen Schleichhandel und Preistreibereten (Wuchergerichte) zugestimmt.

PEEARRAE éd ERIRTR

Zur B.eitiaung von vielfa. Herrshenden U»klarheiten

über vie Oslseesperre wird laut Meldu-g des „Wo ffichen Telegrapher büres“ amtlich bekannt gemacht:

1) Innerhalb der deuisden Hobeitégemässer (3 Seemeilengrenze) | ist die Fahrt sür alle deutschen Schiffe freigegeben.

2) Auferbalb der 3 Seemeilengrenze dürfen nur Leiditer ohne autdiückiihe Fahrter!aubnis der alltierten Marinewaffenstillstands- kommi fion (Panac), jedoch nur zwischen deut|hen Häfen verkehren,

3) Alle anderen deuisden Schiffe müssen für jede einzelne Fahrt außerbalb ter deut!s{chen Hohcittigewässer di- Genehmigung der aklitierten Marincwaffenslil\standékommission einholen.

4) Alle diesbezüglichen Gesucde sind zu 1ihten: Für staatliche ahr:euge an das Kommando der Mazinestation der Ostsce in Kiel, ur im Piuivatbesiß bcfindlibe Fahrzeuge an den Reedereiverband in amburg, Bavmwoll 3. Diese Stcllen )eitcn die Gesuche an die

Seetranésportobteilung der Admiralität, die die Avsstellung der erforderlihen Fah1tausweise b.i der alliierten Mazrinewaffeustillstandg- kommission beantragt.

5) Der Fährverklebr zwisden Deutschland einerseits und Däne- mar und Schwcden andererseits ist erlaubt.

Zwischen den deutschen und polnishen Delegierten ist am 9. Noo: mber Vormittags cia Uebereiukommen üb-r die vorläufige Belassunqg der in den Abtretungs- gebieten 1ätinen deuishen Beamten in ihrer bis- herigen Amtstätigkeit ubgeshlossen worden. Das Ueber- inkommen sichert laut Meldung des „Wolfsschen Tel-graphen- bür. 3“ den deutschen Beamten in den abzutretenden Gebieten die un zehind-rte Weitirarbeit an ihren bish-rigen VDienstorten fue eine Zeit von mindesters zwei Monat:n nah J«kraft- relen des Friedensvertrags, soweit nicht die polnische Reuie- rung auf ihze Dienste ausdrücklich verzichtet. Diese deutschen Beamten genießen den vollen Schuß dr poinisten Regierung. | Der Ve trag gibt alle Gewähr dafür, daß sie während d eser Zeit |

hat ferner auf de ihr nah dem Fricden3vertrag zustezenve Liquis | da:ion oder Zurück..al ung des Vermög?ns dieser Beamten ver- ichiet. Jn diesem Punkt ist jedoch ein U itersch'ed zu mache zwischen |

enjeuigen Beamten, die wä-rend der Ueberleitangzeit im Dienst | vei bleiben, und solchen, die dics nichi tun. Das Vermögen der erstcenannten unterliegt überhaupt nicht der L quidation ; be- lich des Veimögens derjenigen Beamten, die keiven Dienst während dér Ueb.rkitungszeit leiten wollen, ist Befreiung des beweglichen Vermö;,ens von allen Eingr:fsen seitens der

oiniihen Regierung vereinbart. Diese Beomten haben das |

echt, während einer Abzugefrist von 3 Monaten ihre Habe ebührenfiei mit uvehmen, sie haben ferrer das Recht auf Luibändigen Verfauf ihres unb?weglichen Vermögens wah: eud der Frist eines Jahres, soweit die pol: ische Regierung von ibrer L'quidationsbefuagris über das unbewegliche Vermögen Gebrauch zu machen nicht beabsichtigt.

Den Beamten werden ihre Ehefrauen sowie die am

15 Oktober 1919 zu ihrem Hausstand gchörcnden Familien- angehörigen und das am gleichen Tage zu ihrem Hausstand gehörende Personal gleichgestellt. Zugunsten der Ruheoehaltss und Wartegeldempfänger, der Wilwen u=-d mindeijährigen Ki der verstorbener Beamter ve zichlet die pol'ische R gieiung | auf die ihr zusteherde Befugnis zur Zurückhaltung und Liqui- dation dèulschec Vermögen st-ile insoweit, als es sih um das bewegliche Vermöyen dieser Pe- sonen handelt. Die Be- stimru gen des U-ber:inkommens finden sinngemäße An- wend.u4 auf Geistiiche, Reiigiorsdiener und Kircheu beamte, auf Vo ksschu!lehrer sowie auf mitte)!bare Staalsbeamte und Ar geh lie bei Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden. Zur Revelung der Genal'sverhä!tin se ist Vo sorge getroffen, daß die Beamten wohrend der Zeit ihrer Diensileistung die gleiche Behandlung e: fahren, wie die polnishen Beanmtea seibst.

+ Bejon: ere Besiimmungen sind für das Gebiet der Rech{8- pfl-ge und der Justizvcrwaltung vorgeschea, die der besonderen Stéllung ihrer Beamten N -chnuna tnagia. En Schlußpro!okoll, das dem Vertrag beigesügt ist, sicheri die deutihen Beamten noch ausdrückch vor Einaiffen in ihre persönlihe Freiheit, beslimmt feiner die Noch ahlung gewisser G ‘haltst ile und b-- häst die Negelung der Hechte mütelbarer S1aalsbeamten aus ihren Anjtellungsverhältn.ssen besonderea Abmachungen vor.

und Po'‘eu 4880 Stimmen.

Ju Kattowiß wurden abgegeben: für die Deutsch- natiounale Partei 3809, Demokrat:n 2127, Zeutrum 4282, Mehrhe-its\ozialiften 1406, Kiiegsv:rleßte 403, Wirtichaftlichec

| Verband 866, Polen 3086 upd Unabhängige 1149 Summen.

In den ländlichen Bezirken sind die gewählten Ab- geordneten überwiegend polnischer Nationalität.

Jm Kreise Hindenburg fallen, dem „War derer“ zu- fo!sge, sämtliche Siye im südlichon Teile des Kreises den Nationaipo/en und 1ozialistischeu Polen zu. Ja d-n großen Grubenorten Zabor,e, Rida, Viskupiß, Borsiawail und Bielschowiß wudea über zwei Drittel Nationa!yo‘en uyd sozia isitïide Polen gewähli. Jn H ndenburg selbst fällt die Hälfie der ESiße d: n Naliona potea zu. Die Höhe des Proten1saßes der polnischea Stimioen geht auf Kosten der Unabhängigen, dex -Mehbrheits"oialisten und des Z ntrums, die bedeutevde St:minenabnahme verzeihneten, wihrend die Deutschnationale Volkspartk-i und die Deuisch-vemokratische Partei ihre Stimmenzahl behaupteten,

R ae L) vem G TdE L IÄER

Bremen,

Der Senat der Hansestadt Bremen hat, wie „Wo'ffs Teleg'aphenbüro“ meldckt, unter dem 7. November an den Reichskanzler folgende Kundgebung gerichtet:

Die als Strafe und zur’ Wiedergutmahung für die Zerstörung der deutichen Flotie in Stapa Flow von der Eutente geforderte Ab- lieferung von 400 000 Tonnen an Schwimmdocks, Kränen, Schlepyern und Baggern bedeutet den endgültigen Untergang der deut\hen See- geltung. Ohne Bag. er versauden binnen kurzem die deutschen Ströme, ohne Shwtimtndocks, Kräne und Schlepver ist dite Schiffahrt lahmge!egt. Damit i} jede Hoffoung auf Wiéederaufrichtung des deutschen Wirischaftslebens zersiöut, aller Fleiß und alle Arbeit des deu1shen Volkes ve: gebens. Unter dem Vorwand: der Bestrafung, die ohne jedes N-cht verhängt werden würde, wird Vernichtung ver- langt. Das drohende Unheil kann nicht dur Neubauten abgewendet werden, denn es wäre längst eingetreten, bevor dunch Neubauten E:say füc die keinen Augenblick entbehrlihen abzuliefernden Werk« zeuxe beschafft werden könnte. Der Senat bittet das Neichsministerium ivständig, die unerhörten Forderungen der Entente abzulehnen. Er {ist durchdrungen voa der Ueberzevgung, daß fich bei geuüzender Aufs kiäcung über den furchtbareu Ernjt der Lage das deutsche Voik einig hinter ‘die Neichsregierung stellen wird, wenn sie exkiärte: Bis hierher und nicht weiter.

Die Bremer Handelskammer bat în einem T:le- gramm an den Neichspi äsidenten nnd Reichskanzler unter entschicdenstem Einspruch gegen die neuen Fordes rungen der Entente die Erwarlung ausgedrückt, daß die Versuche, Deuischland winrischasilfch zu unterdrücken, unbedingt zurückgewiesen würden. Apndernfalls würden die Fo!gen gleich- bedeutend sein mit der E: moidung des deutschen Volks durch systematishe Abschuürung aller Wege zum wirtichaftiichen Wiederaufbau.

Oesterreich,

Der Untersuchungsausschuß zur Erhebung der |

militärishen Pflichtverleßungen im Krieze hörte vo1gestern 'Blätte mldungen zufolge die Zeugen in der An- gelegenheit d¿s Zusammeubruhs der Südwepfront und des Waffenstillstand» mit J'aitea, Als erster erschien der ehe: mal'ge Chef des Ge: eralsiabs Arz, der im - wese!t- lichen dieselven Anaab:n wie. sein Slellvertrcter Wald- stätten machte. Nach ihm war - der Zusammenbruh der Arme niht mehr aufzuhalten. Die Jtaliener nüßten die Fist aus, die ihnen dunh den Waffenst-lUstandEvert: ag zur Foruelng threr Uuternehmungen eimö„zliht wurde, und die Aimee konnte sih dag-geu niht wehren. Weiter wurden vernommen der Generaistabechef der Jsonzoa: mee Oberst Koerner und der Generalstabechef der Armee in Albanien Oberst Schneider. Damit sind tie Zeu enautsagen ‘in dieser Ange'egeiheit abgaescylossen. Der Erhebungeausschuß wid der Regierung in vierzehn Tagen Beúucht erstatten.

Ungarn. '

Der Mirvisterpräsident Friedrich besuchte mit dem Minister des Aeußern G asen Somsich Sir George Clerk, um mit ihm die amtiihea Ve: handlungen zu beginnen Abends fand ein Ministerrat statt, der nah d-m „Ungariichen Telegraphen Ko-respondenzbüro“ ten Bericht des Winter präsi'e:ten, daß er ten- Absichten F George ClÉ?s ent- spreh:nd sich mit den Führern der“ lin fsseitigen Par- teien zur E-gäazung des Kabinelts in Ve1rhand.ungen eingelassen habe, genehmigend zur Kenntnis nahm.

Die Untersuchungsbehö: den beschlossen, von der öster- reichishen Regieruna die Auslieferung des früheren Volkskommissars Josef Pogany drinalih zu betreiben, da schwerwiegende Verdachismomsente voriiegry, daß Pogany n’cht nur an der Vorbe «itung der Eimo' dung Ti zos tei!genommen, sondern sih auch selbst unter den Mördern befunden habe,

[ ; Tschecho-Slowakei.

Der Ministerrat hat, wie „Ve"kow“ mo-!ldet, bes | \chlo}sen, daß alle Minist rien im Verkehr mit deu staatlichen Behö: den sich aus'chließlih der 1schehichen, im Veifehr mit den autonom:n B-kt örden jetoch urd bei der Eiledigu'g der Eingaben von Puteien der Sprache bedienen sollen, in der die Eingabe verfaßt ist.

Jn der S gung der Nationalversammlung am Freïsag wurdén dem ts{ec;o slowakishen Pießbüo zufolge die ia Versaill:s und St. Germain abge\{lossencn Friedens- verträge angenommen. Bei diejec Ge'eaenßheit ergriff der Minister des Aeußern Dr. Benes das Wort und führte in einem längeren Exrposé u. a. aus:

Auf der Friedonskonferenz hat das Bewußtsein daß es notwendig sei, das alte System der eu: cpâi\hen Polit f dur ein neues zu ers seßen, das Bestreben heroorgerufen, die Liga der N tionen zu gründen, welhe fozusagen ein neues System der Weltpolitik wäre, und

die verschiedenen Koalitioren und Alliancen verbindern würde Man muß feststellen, daß die Ko: ferenz niht das erzieite,

was sie wollte, und daß die E\sezung des alten Blocks durch die neue Liga der Nationen noch nicht so fee Gcrundlagen erreiht hat, daß sie bereits heute cine feße und klare Grunblage zur Führung der Weitpolitik in der Zukunft \ in könnte. Die i1 der Liga de! Nationen autgedrückte Idee des neuen pvoiitishen europäischen und Wel1ystems blieb inzwiscken nuc ein theoretishes Thema und besißt bither nit Lebenetäbigteit. Die gavze auêwäitige Politik aller Staaten ohne Ausnabme ist von Erwägungen dex inneren Politik beherrscht. Wir sehen bei all den Staaten, die aus der

F iedenskonferenz hervorgingen, fieberlafte Versuche, den Boten für neue Koalitionen und Yllianzen vorzubeieiten Da den Westmächten die Lage in Zexntraleurcopa ftändig unsicher erscheint, berrs{t und wird im Westen immer das Bes firelen benshcn, in BZeutraleurcpa ein gewisses nues

politisches System zu schaffen, in welchem sich eine folde Konstellation bilden würde. die den Westmädten ein rseits die Sicherbeit gegen die Kusbr itung Deutschlands im Osten bieten und andererscits dabin wirkea würde, daß überall auf dem Gebiete der inneren Politik normale Verhältnisse eintreten könnten. Der Minister befaßie sich sodann eingehend mit dem Friedenêvertrag mit Ungarn, der bereits fertig sei und on dem sih 1ihts mebr ändern lass-, und {!oß mit einem ernsten Apel, die Poli ik des Provinzialiémus aufzugeben und fich zu einer höheren éucopäischen Aujfassung der auswärtigen Poli.ik aufzuschwingen,

Wie d'e Pa-lamentskorrespondenz aus Prag meldet, ist gegen den Führer der. Deutschen in Bötmen, Or. Lodges mann, ein V.rfahren wegen Hochverrats eingeleitet wo- den, wo il ec bei dec Feier sür d.e zgefallenea i1 Kaaden eime G. de frede hielt, die in eia Vaterusec ausk{ang in welch:m angebliH nachstehende Säße vorkamen: „V-rgib uns unsere Schöiden und richte Du unsere Peiniger! Erlöse unser Volk aus Nacht und Tod und gib ihm wieder das Reich.“

Der „Narodni Lisly“ bringt eine Pariser Depesche, wonach die legalen Vertceter der ts\checho-slowakischen Armee in Sibirien den Enlsh'uß gefaßt haben, die Heimkehr zu Lande übe: den Ural zu b:wi:ken, damit sie ia Süorußland sich mit Denifkin vereioigen können, Das Blatt legt dieser Meldung hohe politishe Bedeutung bei, weil damit die Blockade der Ent?-nte gegen Sowjetrußiand eine außerordentlich wirksame Unters stüßung erhielte. Amerika und Japan - bewiesea speziell ein starf.s Jateresse daran, daß Sibirien nicht völlig von Truppen entblößt werde, weshalb sie bei der geteilten Hzimkehr der Tscheczo: Slowaken über Wladiwoftok verharren, d.mit ein Teil derselben auch weiterhin im Osten verbleibe. D.e 1\%becho- \kowakishen Armeeteile von Archangelsk verlangten außerdem Zuichüsse aus Böhmen, die den Sicherheiisdienst gegen die Dol}chewisten zu versehen hätten,

Großbritannien und Jrland.

Auf dem Lordmayorbankett in der Londoner Guilk Hall am F'etag sprach der Lordm“yoc die Hoff uug aus, daß der Vöikerbund das Mittel zur Erreichung eines dkaueraven Friedens sein wèrde. Hierauf hielt der Pr: mierministex Lloyd George cine Rede, in der ex dem „Rzuter}chea Büro“ zufoige ausführte:

Die Schreckensherr{haft, die während „eines b11b-n Fabrbur derts ihren Schatten über Eropa geworfen habe, * sei vorbci, aber es bes s ünden noch imner G fahren. Es seien noch verschiedene Fiagen zu lösen. Die erfie betreffe die Adria. Er hoffe troy allec Schro1e1 igs Feiten, daß eine Lösung - gefunden werde, die deu Dnteresszn des italienischea Bundesgenossen g recht werde. Er fei ab:r andererseits der Ansicht, daß den Naúio:alitâten, die sih voa den österr: ti ischen Joche losmachht n, um sih auf die Seite der Al ierten zu stellen, vor allem von ven Ftalienern, G recht gkir widerfahren solle, Ueber die wichli sten Grundsäße für eine Rege-

è luna der türki chen Fragen bteslände unter den Allir rien

vollständige U bereiastimmung. Alle seien davon üb?rzeu1t, daß die Turkei die von Griechen, Arabcrn und Aimentern bewohnten Ges biete s{chlecht verwalt: t habe, und dem sei ein Ende gemacht wo den, Man habe sid dahin geeinigt, daß die Zugänge zum Schwarzen Meere für alle Völker frci fein müßten, und daß ihre Be- wachung nicht länger eincr Macht anvertraut w rden dürfe, die das in sie gescßie Vertrauen entiäuschte und diese Zugä ge auf Befehl Preußeus für die Allüeiten \hioß. Was die aaderen auf die Türkei bezüzlihen Fragen betreffe, jo dürften für die Aufs teilung der Ve'antwor1lichkeiten unter den Alliierten keine w übers wind!ihen Schwierigkeiten bestehen. Ueber N ußland könne er nicht mit demselben Vertrauen s\p:ehen. „Wir können*, sagte Lloyd George, „feinen Frieden hcber, wenn in Nußland kein F. iede ist, und die Au: sichten sind nicht günstig, Vor einver Woche haben Aussichten auf eine ra‘che Lôsuna bestanden. Heute weist aber all 8 auf einen laagen blutigen Kampf“ hin. Der Angriff auf Petersburg konte nicht durhgeseßt werden u: d Denikins Vo-marsh auf Moskau ist vo: läufig aufgehalten. Auch die lehten Nachrichten ous Oinsk sind wenig be- zuhigerd.“ Der Nedner g aubt nicht, daß die bolshewijti chen armeen anz Nußland erobern würden, da d'e Bauern dem Bolichewiömus Tab gegenübeistunden. Er habe bercits jrüher vorhergetagt, taß der Bolschewismus nicht mit dein Schwerte unterdrückt werden könne und daß man zur Wiederher! elluog von Fricden und Oiduung in Nußland zu anderen Methoden werde gr.ifen müssen. Er woüte, daß diese Proph-zeiung unrichtig gewesen wäre, denn die zivilisiece Weit köune ein chaotishes Nuß!and nicht dulden. W-nn man von Rußland absehe, o seteu die Aussichten gut. Man könne nicht er- w.rt'n, in einem einzigen Jahre zu normalen Zuständen zurück-

zukehren. Zwei Dinge seien. notwendig, nämlich Aibeit und Vertrauen. Lloyd Ceorge sprach dann voa der Festigkeit in der Lage Englands im Bergleih zu anderen Ländern

und sagte, auf Englands Seite \èi eine bewundernswerte E: holung ersichilich. Die Arv-itersdwiarigkeiten hätten zwar nicht aufzehö. t, seien ober weniger drohen) als f. üher, und das Verhältnis zwischen Kapital und Arb it habe sih gebessert. Er vertraue darauf, daß das britishe Volk das zweite Friedenetjahr mit neuer Hoffnung beginnen werde, da es cinsehe, daß Enatand, wenn es si scin-x Aufgabe mit Liebe widme, nicht nur den Sch1iden, den der groß2 Krieg age ichtet habe, wieder gutmachen werde, fondern auch in eine Periode des Ge-

dei hens eintreten werde, wie es sie nie zuvor gekannt habe.

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