1919 / 263 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

es zu tun, obne die Neutralität-pflibt. zu verleyen. Ym Fall

wohre Neutralität, wenn Munition nur der einen Partei geliefer wurde.

Aba. Dr. Schück ing: Wilson batte überhaupt nicht die redcht- Im Falle Mexiko

¿ Ist Ihnen bekannt, daß_ Wilson den g7ringsten Versu gemackcht hat, um die erforderlihe Ermächtigung

Tie Fomvetenz ein Wunitionéverbot zu erlassen. hatte er dic ausdrücklihe Emächtigung. dazu. Herr Dr. Helfferich:

N

zum (*inschre!ten zu erlangen? Ich weiß davon n1chts. Aus ameri

fanischen Kreisen f aber der Versu cemadt worden, ihn dazu zu

drängen. Der Senator Stone hat dem Präsidenten Wilson nich weniger als 20 Neutralitätêverletzungen vorgeworfen.

Aba. Dr. Schücking:

Kapitals handelt ?

Herr Dr. Helfferich: Ueber Sünden des Kapitals haben wir Die Sach? lag bei uns au anders. Wir waren n'&{t durch die Natur der Dinge verbindert, von Ame' ika etwi:s zu erhalten, sondern durch völkerrecht8swidrige Maßnahmen

bier dech nit zu verhandèln.

Œuglands

Abg. Dr. Shückinag: Hier handelt es sich nicht um Sünven i Von der deutschen Industrie sind Waffen geliefert worden, auch wenn es sich nur tür eine Partei ermöglicen ließ, namertlid auch im Burenkriege. In Amerika wurde austrückl'ch darauf hingewiesen, daß von deutscher Seite im Burenktriege erbeblihe Munitions- und Waffenlieferungen

eines einzelnen Volfes, fondern um Sünzcken des Kavitals.

erfolgt sind.

Herr Dr. Helfferich: Amerika brauchte England nur aufzu- fordern, au! den Boden der Londoner Deklaration zurückzukebren oder sonst die Getreidelie/e. ungen einzustellen, dann wäre der Krieg zu

Ende aefommen.

Abg. Dr. Schü king: I bedauere diese Haltung Atnerikas auch. Welche Möglichkeiten hatte Wilson aber, um ein solhes Verbot

zu erlangen ?

Herr Dr. Helfferich: Die amerikaniscken Handelsinterefsen

waren fo eng mit der Entente verbunden, daß Wilson nicht ein- \{h1eiten woll'e.

Botscba‘ter a. D. Graf von Bernstorff: Jeder, der die

Verbältnisse in Amerika kennt, weiß daß ein Präsident nichts unter- nehmen lann, was nicht mit der Ansicht der öffentlihen Meinung übereinstimmt. Er kann diese ôfentlide Meinung wohl beeinflussen und bheinm'n, er kann aber nichts gegen fie tun. Anfang3 war die amerifanische ôffentliche Meinung gegen uns unfreundlih, fie nahm tür die Entente Partei. Diese Sache war für die Friedensvermitt- Tung Wi ''ons außerordertlih wihrig. Mit der persönlichen Stellung- nabme Wilfons war die Friedenstrage noch aiht erledigt. Be! der Wahl war ibm das Mandat gegeben worden, da man von ihm den Frie’en erwartete, r er den Frieden auch wieder herstelle. Wir standen nicht einer nich\vertrauens8würdigen Person gegenüber, sondern der ausgesvrochenen Ansicht des amerikanischen Volkes, und infolge- dessen handelte es \sich für uns niht darum, ob Wil'on ¿uverlässig war oder nicht, sondern darum daß das amerikanische Volk diesen Wun'ch a sgesp' ochen hatte. Jn Versailles war die Lage wiederum so, daß die öffentliche Meinung Anterikas Wilson keine Stüße geboten hätte wéw! er e für uns eingeseßt bätte. * Infolgedessen war es ibm au nicht mögli.

Geheimrat Dr. Sch ä fer: Die Frage der Munition3zufubr an eine der Vi ge ien Parleie« ist nicht bloß von der wirtschaf1lichen Sit? aus zu bet alten, es ist auch eine politishe Frage. Das zeigt das Beispiel des amerikanisch n Verhaltens Huerta und Karranza gegenüber im mexita ichen Kriege. Letzterer sollte ges ädigt werden, wen er Wilson politisch ekämpft batte. Völkerrechtlihe Frage gingen für Amerifa ur sehr ‘nebenh.r, auss{chl' cebend wir ‘as pootihe Clement. Udberties ist dieses „Vergeh. n des Kopit lismus" kee rin dewsche Angelegenkbeit. England hat oft Waffen auzge- führt, die fogar gegen Engländer angewendet wurden.

Herr Dr. Helfferich: Die Ausführungen des Grafen Bern- storff be ätige me ne Auttassung, daß Wilson von der ameritani1chen (GBeihiftswelt und der öffentlichen Miinung getrieben worden ist, Die Veitrauenswürdigk-it habe 1d Wilion nicht abgesprochcen.

Ubg Dr. Schücking: Ih habe niemais gesagt, daß nur oder in beionderem Mane die deuishe Nüstungstndultcie mit den LTränen fremder Länder ihre Geschärte gemahi kabe. Gab es Beo stimmungen völferrechtliher Natur, nah denen Amerika uns die Be- nußung unserer Stationen für drahtlose Telegraphte hätte verbieten Fönnen? Im Haager Abkommen war wohl eine derartige Bestimmung zu finden: :

Herr Dr. Helffer|tch: Derartige Vestimmungen sind mir nicht befannt.

Abg. Dr. Schüdling: Einwendungen gegen die Benugung deratitigen Anlagen worden.

Herr Dr. Helfferich: Unsere Stationen arbeiteten, wenn auch ene fönnliche Betriebseröffnung noch nit siattgetunden batte. Ein Einspruch der französishen Aktionä1e dürfte bedeutungélos auf die Haltung der in F'age kommenden Gesellshaften gewesen jen.

Profcssor Dr. Bonn: Wir haben immer auf dem Standpunkt gestanden, daß es ein großes Unglück wäre, wenn die mangeinde Neu- traliiät Amerikas sich in absolute Feindschbaft verwandeln würde. Desha!b haben Sie bis dahin auch den U-Bootkrieg tmmer bekämpft. Ich sehe nicht ein, wie Ihnen die mangeläide Neutra1ität im Herbit l en bekannt gewesen sein kann, die Ihre Siellung deein- flußt babe.

Herr Dr. Helfferich: Mir wird soeben mitgeteilt, daß im spanisch - ameritanischen Kricge die Lieferung. deutsher Munition an Spanien auf Wunsch des amerikanischen Botschafters in Berlin durch Knordnuyg des damaligen Staats)efretärs von Bülow eingesteUt und für Spanien bestimmte Transporte zurückgeruüfen wurden.

Abg. Dr. Sch ücking: Das ist tatsähuch der einzige Kall ge- De in dem unsere Regierung \ich“ auf diesen Standpunkt ge- tellt hat.

Herr Dr. Helfferich: Ich stelle fest, daß wir auf Eriuchen Amerikas die Munaitionsbelieferun4 Spaniens verweigert haben. Die amerikanische Be Be eue aljo dadurch er|chwert, däß Amerita uns gegenüber niht Reziprozität geübt hat. 1

Abg. Dr. Schücckin g: Dann die Frage der bewaffneten Han- delsschiffe. Ist es richtig. daß Amerika: uns 1elbft den Vorschlag ge- an as uns in der Frage der bewaffneten Handelsschiffe zu ver-

Sndigen

Herr Dr. Helfferi ch: Staatssekretär Lanfing ha'te am 18. Januar vorgeschiagen, unsere U-Boote möchten sich auf den Panzerkrieg beschränken, dafür würden die Handels1chife nicht mehr bewaffnet werden. Das war ein guter Vorschlag. Aber ih hatte den Eindruck, daß Lansing diefen Vorschlag über den Kopf Wilions hinweg gemacht hatte, Sonft wäre der überaus heftige Brief uner- tlärlih. den Wilson an den Senator Stone, den Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, gecichtet hat, und in dem er sih mit größter Schär e gegen ein Verfahren un)ererseits wandte, das in. der Sache sih volllommen mit dem Vorschlage Lansings dete. Später hat sid die gesamtr amerikani]he Regierung auf Wilsons Staodpunkt gestellt,

Abg. Dr. Schü ckin g: Der Vorschlag Lansings wäre in der Tat eine salomoni}\he Wiung gewe!en, -

G C od Der: Delsterid: Er hâtte ttns den Fricden noch 1916 gebracht. : Ahg. Dr. Us g :. Warum ist es nun nicht zu einer Ver- enge auf dieter Grundlage gekommen? |

: raf y on Gern acts: Daran trägt eine Verkettung siplomatischer J erhandlungen die Schuld, die leider die Signatur der ganzen ÿ halbjährigen Verhandlungan mit Amarika war,

Im rusfish-japanishen Krieg waren erhoven

, Herr Dr. Helfferich: Wilson wer zwar formell nit vere pfli@tet. bie Munitionslieferung zu verßtindern, aber tc war byretigt, ê Mer ko im Februar 1914 hat er auédrüdlid erflärt es wäre f: ine

u Ist Ihnen bekannt, daß die deutsche Rüstuogs'ndustrie jede (Kelegenheit benußt hat, um an Kriezen zwischen anderen Staaten zu verdienen, und daß es ih hier um Sünden des

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Die vorläufige Regelung dêr Arabicfrage batte für einen Augenblick die Babn für d'plomett He Verbandlungen frei geatabt, und Amerika hatte tatfählih bie Ve' hanbiungen mit (ngland auf:enommen. Jn dieter Kette von Verhandlungen ift die Note Lansings em Glied. Sie war übrigens nit. für de Oeffentlichkeit b: stimmt, fond ry pur für die Ente: tediplomaten. Nicht abgeschlossen aer waren die Ver- bandlungen in der Lufit niafrage. Sie spißten fich vielmehr gerade in dem Augenbli u, als Lansings Note abgegangen war, so daß man in Washington von nichis- anderem als vor dem Bruch wit Teutsch- land sprach. Jn diesem Augenbli kam von Berlin auch der Auf- trag, den veischäârften U-Booikriea zu erklären. Auf diese Weise wurde jede Möalichkeit zu einer Verstär digung beseitigt.

_Herr Dr. Hel ffexich: Die Lansingsche Note konnte für diesen

Krieg ja für de We tgeschidte von größter Beteu ung werden. Zum ersten Me {ien es. als ob Amerika auf die Entente einen Druck ausüben wollte. Ih gewann aber die Ueberzeugung, daß Wi son und Lansing niht immer se r intim zu'ammengearbei et haben. Das {hien mr auch hier der as zu fein. Nachdem die Lanfingiche Not abgegangen war, ve!suchten Wilsons englische Freu"de, ein Gegeng. wicht zu schaffen uno benußten dazu de Zu- \pitung in ter Lusitaniafxage. Man verlangte plöglih von uns, wir sollten die Ungeseglichfeit der Versenkung zugeben tons wäre der Krieg8fall geueben. Ich bin der Ansicht, daß der Lusitaniatall in in diesem A ‘genblick nur wieder ufgenommen worden ist, um die Lansingsche Note zurü: ehen zu können. _ Graf Bernstorff: Mit der Lösung der Arabicfrage war nur cin Cinzelfall erledigt worden. Man sagte, der U-Booikommandant hâtte teine Instruktionen überschritten. Die Grund'äße aver blieben in der Schwebe. Von Arnerika war \tets ge)agt worden, daß auch in der Lusitaniafrage unlererieits noch eine Erkiärung abgegeben werden müßte. Sie war nur zurückaestellt worden. Am 12. De- zember hat Lansing mir zum ersten Wale wieder von der Lusitania gesprochen und mir einen Entwur! zurückgegeben, den ih ihm im Juli oder Anfang August gegeben hatte.

Abg. Dr. Cohn: War, als am 12. Dezember der Lusitania- fal wledér aufgenommen wukde, das deutsche Friedentangebot schon

etannt (D Betr R Helfferich: Das war ja ein Jahr vorker!

etterte'tî. Gf von Bernstorff: Die Lansingshe Note wäre niemals im ameritunisden K: ngreß angenommen word. n; da bätte Wilso: noh jo vi-le Reden talte» fönnen, niemals hâtte d r Kongreß das getan, denn die Note bedeute, daß Amerika von diesem * ugenblick an kein einziges Handels\{iff y ehr zur Verfügu ng gehabt hätte.

Herr Dr. Helfferich: Nach meiner sesten Uebe zeugung hat Amertta den Lusitaniatai mit Absicht in der #chwebe gela n, Um ihn nach Beitevea jeden“ Augenbiick wieder hervorholen u tönnen. Wäre Wiljon auf den Boden pes Larsin hen Vorschlags getreten, Millionen von Menschen wäre das Lebckn gerettet worden.

Abg. Dr. Schü king: Au wenn der Lansinasche Vorschlag leider. fallen gelassen winde, blieb Amerika in der Frage der be- waffneten Hande!b\schiffe au! dem Boden des formalen Rechts.

Heir Dr. Helfferich: Jch bin allerdings der Überzeugung, daß Amerika diefen Nahmen des formalen Nechts vollgestopst hat bis zum Platen,

i ee wird die weitere Verhandlung auf Sonnabendvormittag vertagt.

DSandei uud Gewerbe.

In vielen Staaten des Auglandes sind während d-8 Krieges und

auch nach feiner Beendigung die Regierungen dazu gescritilen, den finanzieVen Beraif teilwetfe durch Prätnienauletben zu decken. Nach- dem Frankrcih uxd Schweden. bereis damit vorange angen sind, fol. t nunmehr ouch En, land. E# ist dies ein Buwcis dafür. daß die Ein- wär de, die bon den Gegrern dieses Systimns nach morali\cher wi t- schaf liber und finanzieller Seite aimocht werden, im .wefentlichen grundlos find. B ider deutshenSpar-Prämienanleihe, dre augenblicklich zur Zeichöung aufgeiegt ist, wurden dur einen auf diesem Vebi-te \ hr erfabr?ren Banktachmann neue Gedanken angeregt, dee den wtnschaftlichén Cbarattir des Brleihtpavrercs wahren und denn-ch dem Besitzer hervorragende Gewinnauesichicn geben. Der Beweis dafür, welches Aufsehen die Eigenart der beut!sen Spar- Prämienanleihe im Auslande erregt hat, und wie wvorteilhaft diese dort einge]chägt wird, geht aus der Tatsache hervor, daß sie (on jetzt, noch bevor die zeidnungsergebnisje bekannt geworden sind, als Muster für etne véuts d-österrcihische Piämienanleihe gilt. Alle von den Großbanken und aus der Provtnz einlaufen Nachrichten stimmen darin überetr, daß die Ze1hnung der deutschen Spar-Prämienanlctihe in erfrenlichem Vaße vor sich geht. Es dorf hon jezt als 'eststeh-d angelegen werden, daß die Spar-Piämien- anleihe überzeihnet werden wtrd. Die Spar-Prämienanlethe ist wie andere deutsche Reichs- und Bundeêltäatlih2 Anleiben beieihungsmöglih. Die Darlehnskassen werden mit £5 vH, vorkommendentalls die Stücke zu den bei diefen Kassen üblichen Zinsen, beltehen Der Um- tausch der größeren Kilegeanlethestücke in gewünschte kleine Stucke kann leit erwirft werden, da die Neichöbank Bor)orgae getroffen hat, daß kleine Stücké zum Umtausch zur Verfügurg gestellt sind. Es ist Bedinguag, daß bet dér Spar-Prämienanlethe eine Hälfte des gezeihneten Betrages in Kricgsanleihe gezahlt werden muß. Urn etwaige Zweifel zu zerstreuen, sei darauf htn- gewiesen, daß selbstv-rständl-ch die S'üdke aller neun Kriegs- anleiben dazu verwendet werden [önnen. |

Die französische Zeitung „Le Temps“ meldet ag der Schweiz, Deutschland set von falschen Sundertuark[Winen über- \hwemmt, die vermuttih ‘aus etner revolutionären internationalen Organiiation bexrührien. Die Reichobank ziehe täglich eine Menge Faisifikate etn. Die_ Presse Vneige infolge bebördlichen Erlasses ein- itimmig über diese Angelegenhein. Wie „W. T B.° von zu1tändiger Stelle erfährt, ist an dieser Meldung die 4 ea ein neuer Versu h der feindlichen Presse ist, die deutihe Banknote !n Veriuf zu bringen, kein wahres Wort. Von Neichsbayknoten zu 100 Mark find în den Jahren 1918 und 1919 nur fünf leiht erkennbare Fä!s{Wungsflassen aufgetauht, von denen aber nur so weytg tergestellt. worden ist, daß von einer Klasse nur zwei, von den übrigen sogar nur je cin Stück dur die Reichöbankkassen und die übrigen öffentlichen. Rassen Deutschlands angehalten und ein- gezogen woidea sind. Es" ist demnach eine glatte Er- findur g, daß die Reichsbank eine Menge dieser Falsifikate ein- zlehe, und ebenso glatt erfunden ist au die Behauptung, daß Deutschland von falschen Hundertmarkticheinen übershwemmt ist. Der Verkehr braucht sich aljo durch diese Faishmeldung des „Temps“ nicht beunruhigen zu lassen.

Dex Zusammens{chluß der Industrie. Der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände find, wie kürzlich in einer M'tgliederversammlung berichtet wurde, laut Mitteilung des „W. T. B.“ in den legten Wochen außer zahl- reihen anderen folgendê größere Arbeitgederverbände beigetreten : Die Vereini„ung deut1cer jtlaichentabriten, Hambu'g. - L er Arbeit- qgéberverband für WBinnenschiffahrt und verwandte Gewerbe,

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* Industrie in Groß Berlin. «Der Bund der Aubeitgeber in Lübeck

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E E E E E O E e I E E E E N S E E 2 E E

amburg. Der Arbeitgeberverband der deutshen Filmindustrie, erlíin. Der Wirts{äftshèrêin der deutshen Alsbestindustiie, Berlin. Der Arbeitgebervderband der Vatterle«- und Elrment-

und Umgegend. Die Veretüigung braunschwetatsher Aibeitgeber- verbände. Die Veretnigung württembergisher Arbeitgeberverbände, Stuttgart. Der Verband Ygringtseher Industrieller, Weimar. Der Arbeitgebrrve1band der de n EStrafienhabnen, Kleinbabnen und

Arbektgeberwerbände unmittelbar angeshlosenen Verbände auf 127, die der mittelbar onges@lofsenen auf 481 gestiegen.

Der Deuts®e Volksrat in Danzig gibt urter der Bezeichnung «Polnische P:esse“ zuverlä sige Uebers ungen aus polniichen Zeitungen Westpreuße:8, Posens und Polens beraus. Das Biatt toll aufer einem volitiiwen auch ei"en umfan..re:chen wir's{aftlichen Teil enthalten. Alle in den polnischen Zeitungen an--ezeigten Neu- 6ründungen von Großhandel8unternetbmen, die jeweilige Varfkilage und noch vieles andere von Wert für jeden Politiker, Kaufmann oder sonst irgendwie an Polen Interessierten findet sich in zuveriässiger Uebersezung tin de .Polyisen Preve“. B-stellungen körnen nur erfolgen beim Deu! {hen Voiksrat, D1inzig, Huadegasse 109. Der Bezugspreis beträgt 8 4 monatlich bei freier Zusendung.

Die Heldburg Aktiengesellshaft sür Berg- bau, bergbaulice und andere industrielle Erzeug- nisse, Hildesheim, 'eiit in einer im beutigen Dttgeee ersd etnerden Anzeige mit, daß den Aktionären der ov'aen G sellichaft für die Umwandlung ihrer Aktie. in Vorz"gsaktten durch Zu- zablung von 250 4 für die Aktie eine Nacbfrist bis zum 30. No- vember d. J. gehe wird. Wre ferner mitgeteilt wird, find bis- ber rund 15 500000 # Aktien zur Umwandlung in Vorzugsaktten eingereiht worden. »

Metallzus\chläge für isolierte Drähte und Kabel. Die Preisstelle des Zentralverbavdes ‘der deutschen elek1ro- technishen Industrie gibt laut „W. T. B.“ für die Woche vom 16 b's 22. November 1919 bekannt: Kupferzuschlag 120 4, Aluminium- zushlag 3750 M.

Die Otavi Minen- und Eisenbahn-Gesell- i chaft ist laut Meloung des „W. T. B.* dur den Reichekolonial- minister auf Grund der Verorduung des B -ndeorats. vom 25. Fe- bruar 1915 (Reibs-Gesezb. 1915 Seite 123) für das Ge châf sjabr 1918/19 von der Ver pfl'chtung befreit worden, die Bilanz, die Ge- winn und Berlustrehnung und den Jabredbericht au}zustellen sowie die o dentlihe Generalversammlung abzuhalten.

Prag, 13. November. (W. T. B.) Der Verkeh1s8aus\ch{huß nahm den Bericht bezüglich der Buschtiebrader, Aussig- Tepliper und Katichau-Oderberg-Bahn in Staats3- verwaltu g zur Kenntnis. Dr Minister für öffentlihe Arbeiten stellte fest, traß de Tschcchish S1owakiihe Nepublik für nah Deutschland gelieferte Braunkohle von Deutschland Steinkohle für Ga83werke und andere Unternehmungen

erbâst. London, 13. November. (W. T. B.) Die Bank von

Gngland hat den Viskontsay nicht verändert.

°) New York, 13. November. (Reuter. Mit einem Kapital von 10 Millionen Dollar ist hier ei- Bankensyndikat Foreign Finance Corporation gebtldet worde", das si mit dem Handel mit auêslän {hen Wertpapieren befassen wird. Zu den Direktoren gehören führende Bankiers, darunter Morgan.

Berichte von auswärtigen Wertpapiermärkten.

Wien, 14 Noveu.ber. (W. T. B) An der 1 eutigen Börse trieben fortgeseyte Auslandókäufe in &taatsbahnwerten und Deckungen der Kontermin- den Kurs der Staatsbahnakttien wieder sprunghaft in die Höhe. Hierbei wirkt-n Gerüchte mit über Verhandlungen, be- treffend den Verkauf der Dcmänen an en .rumänisch-fr nzöst hes Konsortium. Jm Anschluß hieran kam auch sonst eine allgemeine Aufwärtsbewegung zum Durchvruh, zumal der tiefe Stand der Vaiuta Käufea in Wertpapieren wieder krättig Vors-bub leistete. L-bbaft aefragt waren unt-r anderem auch Eisen- und: Kohlenpaviere sowie versdnedene ungarisde Weite und cinzelne Pet'oleum ti n und ferner ebenso Papiere der Bauindustrie. Der An1agemarkt

bueb rubig.

Cöô!n, 14. Novewber (W. T. B.) Devisenkurse. Englische Noten 165,00, Franzöjische Noten 437,00; Belgi1he Noten 463,50, Holländ!sche Noten 1525,00

Wien, 14 Novemba (W.T.B.) (Börfenschlußkurt«., Türkische “ole 9890 QOrtentvahn —,—, Staatsbahn 2840.00, Süd 5ahn 228 00 Desterrerchis: Kredit 900 00 Ungarische Kredit 1376,00, ängloban! 623.00 Unionbank? 71800 Banfverein 633.00, rândei. ¿ani 85006, Tabatafktten —— Utne Montan 19.8 00, Prager Stjen 4695,00, Rima Muranyez 1900,00 Skodaroerfi 1449 0%: Saigo Kobi-r 2670,00 Brüxei Kohler 3801,00 GSaltzia 770,0, Waffer 3400,00, t‘soyd-Aktien —,— Poldihütte 189,00, Daimle: 1250,00 WeiterreiWiscye Goldrente 170,50 Oefrerrethi| ce Kronenrente 8t 00, Februarrente —,—, Moatrente 9190, Ungaciie Goldrente 2 050. Ungarische Kronenrente 99,00. Nach Schluß: Alpine Montan 1990,00.

Wien, 14, November. (W. T. B.) Notierungen der Deut1ch- Vesterreihi]chen 1 «orzazentrais Berlin 32000 G, Anuisterdam 4.100,00 @. Zürth 1925,00 G. Kopenhagen 2305,00 &. Stotholm 2570,00 &. Gbristiaria 2440.00 G Marknoten 319,00 G.

Prag, 14 Nov:.mber. (W. T. 2B,) Devisenkurse.) Berlin 141,00 G. Markaoten 138.00 G. Wien 43,56 G.

London, 13. November. (W.T.B.) 2# °/6 Englische Konsols s1, » 2/9 Argentinter von 1886 92 à ÿ/0 VBraßilianer von 1889 54, 4 9/6 Japaner von 1899 68 83% Portugte)en 50, 5 9/0 Ruffen 90n 1906 327. 44 %/a Nuffen von 1909 26 Baltimore and Ohio 46, Sanadian Pacifie 176, Grie 18}, Nattonal Railways of Mexiko 8, Pennsylvania 503 Southern Pacific 124 Unton Pacific 146 United States Steel Corporation 125, Anaconda Gopper —, Mic finto 49 Ghartered 227 De Beers 29§ Holdfields 2, Randmines 3è, 59/9 Kriegsanleihe 907, 49% Siegesanleibe 84/15. London, 13. November. (W.L1. B.) Wechiel auf Deutjchiand 153,00, do. auf Amsterdam kurz 10.98, do. auf Paris 3 Monate 38,65, do. auf Brüssel 35,90, Privatdiskont 54, Silber loko 69, do. auf Lieferung 66.

Parts, 14 November. (W. T. B.) 5 9/4 Französische Anleibe

88,42, 4 °%%6 Franzöfische Anleihe 71,60, 3 9% Französische Nente 60 2o, 4 % Span. äußere Anleihe 164,00 5 %% Russen von 1906 97,79, 3 % Rufsen von 1898 33,50, 4 9% Türken unit. 69.00,

Suezkanal 6715, Nto Tinto i850 Amsterdam, 13. November. (W. T. B.) 5 9/5 Niederländische

Staatoanieibe von 19105 91%6, 3 9% Ntederläntishe Staats- anleibe 6c, Königl. Niederländ, Petroleum 7984, Holland- ‘Amerila-Linte 477, Niederländ.-Indishe Handelsbank 264 Ätchison,

Lopeta u. Santa 94 Rock Zsland —, Southern Pacific 1092, Southern Ratlway —, Union Pacific 1303, Anaconda 1413 United States Steel Gorp. 1108, Französis@-Englisde Anleibe —, Hamburg- E A errens: pu Wesel +.B Ÿ

mnerdara « Yovember. (W. T. B. auf Verltn 6,75, Wechsel avf Wien 2,30 Wechsel auf Schweiz 48 00 . Wechsel

New York 26575 Wechsel auf London 10,99 -Wechfel- auf Paris 28,374, Wechsel auf Christiania 59,90, Wechsel auf Brüssel 81,45, Wechsel auf Madrid 52,60. 5 9% Nrederländisze Staats3- anleihe von 1915 914, 83. 9% Niederländ. Staatsanleihe 60/16, Königl. Niederländ, Petroleum 8142, Holland - Umerika - Linte 4331 Niederländisch.Judische Handelsbant 2693, Atchison, - Toveka & Santa 6 —, Mok Jsland —,-—, Southern Pacific. 1112 Southern L gg Fe Ee E ags A 2A States Lee: “e , Franzöfifch - Gng nleihe —, amburg- Amerika-Linie —. Cendenz : - Fest. N _ RKopeuhagen, 14. November (W.T.B.) SiWhtwecsel auf Hamburg 1250, do. auf Amsterdam 178,75, do. auf s{wetz. Plätze 26.50, do. auf. New Vork 475,50, do, auf London 19,65, do. auf Parts 50,75, do. auf Antwerver 5509, do. auf Helnafors 18 59

/ Stodckhoim, 14. November. (W. T B.) Sichtwechfel auf Verlin 11,75, do. auf Amsterdam 162.50, do. auf sweizer. Pläye 7850 do. auf Washington 431,00, bo auf Londor 17,80 do. auf Paris 46,00, do. auf Brüssel 49,50, do. auf Helsingfors 16,50.

Privateisendahren, Berlin, und der deutsche Fndustris. Shugverbanb zu Drosden, Damit ist die Zahl der e Wealuigues der Doutsthen ]

S n Se r S M S S E S ———

auf Kovendager 56,05, Wechjel au) Stocholw 61,90 Wechiel auf -

O h G ‘4 E Ee ARAN E f S S S S S E s E L E I C r Dr A É Ä S É CE S Cr IIE Ar ÄEL I R Sr IDÉ a ra A A I S I TA

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Ÿ harmonischen Orchester F Berliner Musikleben geworden.

E wics das I. E Philharmonie stattfand.

S geshidt als Orchesterinstrument verwandt wird.

F zwichen der

zum Deutschen Reichs

Tdzeater und Musik,

Konzerte.

Die Konzerte von Selmar Meyrowisz mit dem Phil- ind eine bleibende Einrichtung im hre Besucherzahl wäst, das be- Konzert, das kürzlich bei starker Beteiligung in der Diesmal dürfte freilich au H eer - mann Jadlow?ker, der als Mitwirkender gewonnen worden war,

Ï auf einen Teil der Zuhörer eine große Anziehungskratt ausgeübt haben. Ï Er sang, um mit ihm zu beginnen, eine Anzahl Nichard Straußscher E Lieder mit Orchesterbegleitung, in denen feine \trablende Tenorstimme Æ zu bester Geltung kam. Im allgemeinen wachsen ja im Konzertsaal M jeine Lorbeeren niht, man bört ihn lieber auf jeinem eigenen Feld,

S auf der Bühne.

Aber bet seiner großen Beliebtheit in Berlin und in der Freude des W'edersehens wurde ibm auch bier lebh-ftester Beifall gezollt. Bedeutsamer wren die Orchestergaben des Abends. Den Beginn machte Stiawinskys Phantasie für großes Orchester „Feuerwerk“, die Mey1owiß sch{hon bei f üherer Gelegenheit her dirigierte, . ein tonmalerishes Effiftstück, das, roie sein Name besagt, shnell ohne nachhaltige Wi1nkung verpufft. An zweiter Stelle stand ein Nocturne (warum nitt „Nacbtstücck“ ?) für kleines Orchester von Ma x Trapp, ein Werk voU eindringliher S1immung, in dem au das Klavier, das der Komponist selbst bediente, sehr Trotz einiger Wagner-Crinnerungen, die sich indefsen nit allzusehr aufdrängen, darf man das Werk a1s einen Gewinn für die Orchesterliteratur bezeichnen. Es hat feinge\{wungene - melodlshe Linien, ist wohlklingend und fesselnd în der Hamonik. Den Sc({luß mate Richard Etrauß, symphonisde Dichtung „Ein Heldenleben“, von Meyrowißz glänzend verdolmet\cht und von dem Orchester mit großer Virtuosität vorgetragen. Außerordentlich \{chön flarg dabei die die Gefährtin

f versinnbildlihende Mi lodie der von dem Konzertmeister von Kre8z

gespelten Solovtoline. Das 111. volks81ümlihe Symbphonies- Ttonzert des OrtGesters des Deutschen Opern- hauses in Charlottenturg zeigte tas Ortester in ausgezeich- neter Verfossurg. Du1h AufsteDung der akustisch sehr günstig w i1kenden Halle (nur die Pauken klingen ncch zu bart, was übrigens im slaatliden Lpernhause in den Sympbonite- fonzerten auch der Fall is) is ein inniger Zusammentang Bühne und tem Zuschauerraum bergestellt, so daß von den Feinbeitin im Zusawwerspiel nit verloren geht Ven Anfang bildete die 11 Symphonie in D-Dur von

| Brahms, im Volk mund als die Brahms'che Pastorale. bekannt, N Hierin, wie auch in der Orwesterbegleizung des später folgenden

Kla terkonzerts in A-Moll von Robert Schumann, überraichten die

h feinsinntgen Beziebungen, die den Dirigenten Rudolf Krafselt

mit diejer Musik verknüpfen. Liese außerordentlich zu lobende Vielseit'gkeit des besondera als Wagrer - Dirigenten bekannten Stabtührers bekundet eive gewisse Aebnlihkiit mit seinem

8 älteren berübmien KcUegen Nikish, mit dem er auch die vornehm

zurückhalter de,“ aber nichtédestow nider eindzinglih wirkerde Zeichen-

| gebung gemeinsam hat, so daß das Or: ster mit der Wahl Krasselts

als Leit r deeser Konzerte’ die ricbtige Einsicht dafür ber tesen hat,

( auf diesen wichtigen Pcster eine vorurteilälote, künsleri\h gefest'gte

Persöolihkeit zu stellen. Den Solopart in Schumanns3 Klovier-

| kTonzert trug Nichard Rößler technis{ch sier und korrekt vor, ohne

allerdings für die Romantik dieser Tonsprache die nôttge tiefe Innerlichkeit tnitzubringen. Eduard Künnefes unterhaltsame I agdouperture beschloß das Programm. Das Theater war bis auf - den legten Play mit einer andähtigen Zuhörershar ge- fülit, die den ausübenden Künstlern wärmsten Beifall spendete. Ein musikalisches Ereignis war das Konzert der Geigerin Alma Moodie in der Singakadéèmie. Aus dem Wunderktnde von ehedem ist eive vornehme Künstlerin geworden, - deren vollendete T chnik und geistig reifes musikalisches Verständnis man bewur dern mußte. Eine besondere Ehre für sie mar, daß Marx von Schillings sie an ter Spiße dés Philharmonischen Orchesters beuleitete. Ste spielte die V olinkonz-rte von Brahms und Piganini und ein folches von Kurt Atterberg, das bet dieser Gelegenbeit zum ersten Mal auf.etührt und warm aufgenommen wurde. Das Werk bildet eine bemerken8werte Bereicherung der neuen Violinliteratur, enthält viele melodish?e Stellen und selh- ständige, gut durchgeführte musikalishe Gedonken urd fkenn- ¡eichnet seinen Schöpfer als kundigen und tücbtigen Musiker. Dr. Georg Gohler hatte zu einem Händel-Abend ebenfalls in die Singakademi- geladen, wo er umer Mitwirkung eines Kammeto1chesters, der Oratortensängerin Maria Pos-Carlo- fort i und des Baritonisten E duard Erhard Brucbstücke aus der von echter Händel-Schönheit stroyenden Musik der Op?c „A1cina" dot, Erft kuzl ch hat Georg Schumann mit Händels „Saul“ ge¿eigt, welhe Säße die Musik des Altme!sters birgt, uyd wie der

/ stand man ergriffen vor dem im Jahre 1735 geschaffenen Opern

9

verdäBtig.

i Mantel, Feldmüge, Giicfel.

1. Untersu

werk. (8 wäre wirklih an der Zeit, diese zu Herzen gehende, aus dem Tiefsten quellende, reiche und dramatisch wuchtige Bühnenkunst

Zweite Beilage i anzeiger und Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 15 November

A a I E e s

einem breiteren Publiklum zu Gehör zu bringen. Mane unserer neuzeitlihen Bühnenkomponüten könnten von ibm lernen, son allein aus den Arien, denen die mi!wirkende Künstlerin Varia Pos-Caxrlo- forti cine bedeutende Ausdeuterin war. In Eduar» Erhard hatte sie einen ebenbürtigen Sangeégenofsen. Es wäre zu wünschen, daß die dem Programm beigefügten danken8werten erläuternden Ausführungen des Beranstalters weitgehendste Beachtung fänden. Das Berliner Vokal-Terzett der Damen ClieKnüttel, KätheAulich und Elisaberh Böhm veranstaltete mit dem Organisten Dr. Ha ns Luedtke und dem Flötisten Hendryk de Vries einen eindrucks- vollen Musikabend im gleichen Naum. Sie boten vollendete Kunst. Ein Kompost!ionsadend von FrißLissauer im Bechsteinsaal erwies, daß ihr Veranstalter für die Licdkomposition wenig Sinn hat. Er stüdt kurze Phrasen aneinander und glaubt dann, roenn das Gedicht fertig ist, au mit seiner Musik aufhören zu können. Von einer geihlossenen Form odex nur einer organischen Verbindung dieser kurzen Grisoden ist dabei keine Nede. Auch eine Sonate Nr. 2 für Flöte und Klavter, Opus 82, zei@Gnet #sch wenig vorteilhaft durh rastloies Modulieren uvd zahlreide hbarmonishe NRüdungen aus; da sie im übrigen viel zu lang is und die Flôte meist nur in derselben Klanusarbe mit Z-ckzack Läufen verwendet, war die Freude an der Bekanytschaft dieser Neubeit auch nicht un- getrübt. Lotte Leonard (Sopran), Therese Bardas, Willy Bardas (Klavier) und Hendryk de Vries (Flöte) warben mit bestem Wollen, aber mit nur aeringem Erfolg für die Werte des Konzertgebers. Das Trio Pozniak, Deman, Beyer spielte in seinem I. Konzert inder Singakadem ie die Trtos in F-Dur von Hans Pfigner und in A-Moll von Peter Tschaikowsky vnd errang besonders mit leßterem einen warmen und ehrlichen Erfolg. Die drei K"nstler find gut eingespielt und musizieren mit Geshmack und Temperament, so daß es Freude mat, thnen zuzubören. Fames Simon (Klavier) und NicolasLambinon (Violine) gaben im Meistersaal einen modernen Sonatenabend, in dem es aber leider demi irefflihen Geiger nicht gelang, das trodene, lemperamentlose Spiel des Klavterspielers auf eine böbere Stufe zu beben, so taß der Eindruck dieses ungleihen Spielerpaares kein günstiger ist. Eme G-Moll-Sonate von James Simon interessiert nicht ofvértid: ihr Verfchsser ist ein segerannter „gelernter“ Komponist, bet ihm ist alles in guter Ordnung, nur die Hauptiache fehlt: fruchtbare Gedanken und fesselnde Verarbeitung. Welch andere Welt spricht aus Georg Sdumanns D-Moll.Sonate (Opus 55)! Auch hier ist die iehnsche Mache in jeder Beziehung meist rhaft, aber welche Ge- dankenfülle und Empfindung tht dahinter! Tas hochinterefsante Werk ift jedenfalls als eine Bereicherung dieser Uteratur anzusprecen. Bu)tonis Sonate, Opus 36 o, fäut hiergegen merflih ab; mit ihrem U: bergewiht an langsamen Zeitmaßen (nur etn kurzes Presto huscht

eiltertig vorüber) quält se sich mübsam vorwärts und zeigt wieder einmal deutlich, daß die Kompositton nicht gerade die stärkste großen Pianisten auêtmaht.

Begabung des Das B e1hovenquallett Gai sich im legten Sommer dur Aufnabme einer arößeren Z hl von Sängern zu etnem Männerhor von etwa 60 Sängern entwickelt und veranstaitete nunmc{hr unter dem Namen Beethoven-Chor in der Hochscbule für Musik ein Konzert. Der juvge Chor hat bereits ein tichtiges Können 1nd wird unter der autgezeich! eten Leitur g seines Chormristers Hanns Mießner ih sicerlicb in kurzem zu ei em unjerer ersten Chöre entwickeln, wie die vortrefflihe Ausführung eb tiger Madrigale von Oilando di Lasso, Vonati und Gastoldi, der „Minnesänger“ von Schumann, der Ballade „Totenvoik“ von Hegar und et tver necki|her Voltslieder in Othegravens Bearbeitung bewies. Das Korzert war ausve1kauft, die Zuhöre! bereiteten den Sä! gern und ih em D-rigenten etnen großen Grfolg, so daß mehrere Wiederholungen \tatifinden fonnten. Das Konzert wird am 12. November ia demselben Saal wiederholt werden. Ein Kammermusikabend der drei Damen Ella Jonas-Stockhausen, Edith von- Voigtländer und Eugente Stolt- Premysl1lav im Beethovensaal zeigte eine überraschende Ausägeglichenheit der drei Sptelerinnen und ihre technts{ch Sicherbeit bis in die fleinsten Einzelheiten. Sie spielten das Es-Dur-, Trio von Schubert und das A Moll von Tschaikowsky. Die unver(ängiiche Schönheit diefer Werke kam bei den Künstlerinnen voll zur Geitung. Das Premyvydslav- Quar1ett, das im Bechsteintaal f inen ersten Kommermusikabend gab, bot den Zuktörern einen groß-n Genuß. Die Wieder, abe des B: Dur Quartetts von“ Brabms vor all-m war eine Leistung aus einem Guß. D s Andante lang prachtvoll und war bis in die Veinste Einazelheit Us gearbeitet. Die Spieler ernteten stürmischen B ifall. Nicht minder wertvolle Gaben brachte der erste Kammermusikabend der Triogemein\chaf! Schnabel-Flesh-Becker im Beet- boveniaal, denn nit nur i" dem abgeflärten Zusammenspiel zeigen diese Künstler thre vornebme Meisterschaft, )ondern sie begeistern auch dur die hinreifende Wärme ihres Vo1trags. In dem Klavter- quartett in A-MoAU von Brahms vertrat die vorzügliche Bratschistin Erna Schulz den verhinderten Herrn Emil Bohnke. Be- rechtigte Anerkennung erwarb sich die Geigerin Paula Bo ck in

der Hochschule für Musik mit dem Vortrag der G-Dur-

: 399,

Sonate des alten Meisters Leclair. Ihr Ton if \chôn, und ihr Vortrag zeigt Empfindung und' Temperament. Ihrer Konzertgenossin Charlotte NRohde-Stabhlbaum, die zwar über eine angenehme Altstimme verfügt, gebrach es an der nötigen musfikalishen Sicherheit und Wärme im Ton. Am Klavier bewährte |ch Lisa Spoltansky als gute Kammer- musikipielerin und Begleiterin, Drei gute Geigerin»en traten in der lezten Zeit in eigenen Konzerten auf, und zwar Margarete Mandelstamm in der Hohschule für Musik, Editha Krengel im Beethovensaal und die junge Ungarin Ibolyka Gyarfas im Blüthnersaal. Auch an Kiapi r- abenden hier bereits anzrfanmer Klavierspielerinnen war kein Mangel. Vor allem zeigte wieder Frieda Kwast-Hodapp an ibrem Klavierabend in der Singakademie ihr großes pianistisches Können. Die Vortragsfolge, die sie fich gewählt hatte, ent'prah indessen nit ganz der Eigenart ihrer stark durch den Kunstvei stand beeinflußten musikalishen Pe- sönlichkeit. Besonders bei der Eingangs- nummer, Schumanns Fis Moll-Sonate, verm'ßte man ein unmitiel- bares Eingeben au} den Gefüblsinhalt des Jugendwerks unseres großen Romantifers. Augsgezeichnet gelangen Frau Kwast dagegen vier fleinere Stücke von Marx Neger: „Aus meinem Tagebuch“, deren eigenwillige, etwas spióde Tonsprache man sich nicht ver- ständnitvoller vermittelt deuken konnte. Auch der Klavie: abend von Luise Gmeiner im Beethovensaal zeugte aufs neue von dem gleihmäßig gefestigten Können der Künstlerin un+ ihrer inneren Anteilnahme an dem Gespielten, die fh ganz besonders wirkungsvoll in der Phantasie in C-Dur, Op. 17, von Shamann kund tat. Hildegard Lips (Bechsteinsaal) zeigte sih im Besitz einer flü)sigen, geshmeidigen Technik. Da sie auch musikalish ist, gewährt es niht geringes Vergnügen, ihrem Klavierspiel zuzu- hôren. Edith Albrecht dagegen, die si im Meiftersaal hôren ließ, zeigte sich in den „Kreisleriana“ von Schumann noch unreif. Jhr ist ernstes Weiterstudium zu empfehlen, dann wird bei ihr au der Erfolg niht a»sbleiben. In demselben Saal gaben die Altistin El1sabethb Lee und die Pianistin Martha Schaarshmidt gemeiasam ein Konzert. Erstere, im Besiy gut gesculiter Stimm-ttiel, erfreute dur die Wiedergabe einer Neihe Brahms-Lieder, di- ihr besonders gut lagen, während man bei den pianistiihen Leistungen, die zwar techn\{ch ge- wandt waren, oft die poet!s{ nach|sch{afende innere Empfindung verm §ßte. Die großer Zahl der Gesangsabende macht es der Berichterstatiung leider unmögli, auf alle einzelnen näher einzugehen. Anerkannte Kür stler wie Emmi Lei8ner und Walter Kirchboff vom Opernhau'e ernteten in der Philharmonie wiederum ver- dienten Beifall, erstere von Professor Karl Straube am Klavier und an der Orgel begleitet, mit etnem klassishen Liederzbend, leßte! er auf dem Gebiete, auf dem er Meister ist, mit einem W 'gner: Abend unter Begleitung des von Nichard Hagel geführteu Philhar-

monischen Orchesters. Ein Liede&abend der hier ebenfalls beka: nten und geshäßten Sängerin Paula Weinbaum in der Qo E Mt

war dadurch besonders bemerkenswert, daß die Kürst'ern eine Anzahl Loewescher Balladen zum Vor'rag ge ! ähit hatte, die man im allyemeinen als auss{ließliche Domäne für eine Véännerstimme anzusehen geneigt ist. Man muß ab-r unbedenkitch zuguest-hen, sie vermöge eires leb-ndigen Vortrags und einer umfan. reichen Stimme damit s{öne Wirkungen erzielte. Auch sang fe eine Reibe nenig r bekannter, aber reizvoller Lieder von Loerve und zeigte damit nicht nur die Vielseitigkeit di-ses Meisters, so: dern auch ibren eige: en guten Geshmack. Jhr Organ tis von einer dunklen satten Klangfarbe und b: fißt eine statilide Stärke. Jhre Nussprach jedoch hätte stellenweise wohl e1nwas deutlicher tein können. Lotte Leonard (Bechsteinsaal) und Tilly Erlenmeyer iBlüthners saal) vermittelten an ihren Liederabende n die B. kfann'scha!t mit neuen Komposit'onen, Fil. Leonard mit folhen von Otto Martin und Fojeph Max, T Uy Erlenmeyer mit Ge\änge1 von Georg Vollerthun. Nicht alie N uheiten tvaren eine Bereicherung unseres Liedeischages, aber eintge dürfte bleibenden Wert haben. "Sürstige Gejam!eindrücte hinterließen feiner die Liederabende von Paula Werner- Jensen und Maria Wendel im Bechsteinsaal, wenizer vermochten MargaBurlin(Bechsteinsaal) und Felicita8Köhn-Willinek (Klindworth-Scharwenkasaal) mit ih1en Leistangen zu erwärmen. Einen außerordentlih freundlichen Erfolg erzielte dagegen ein Konzert im Oberlichtsaal der Philharmonie, das mit dem B-Dur-Trio von Schubert eingeleitet wurde, an dem sich Lisa Hedlktenbach (Violine), Armin Liebermann (Cello) und Ernst Himmel Klavier) beteiligten. Elsa Hiwmel- Maneke sang außerdem mit s{ôner Stimme und warmer Empfintung einige Lierer. Bio: deren Beifall erwarben #\H ferner Lisa Heckenbah und Armin Liebermann mit etntgen meisterhaften Einzelvortrágen. Außerdem »oiukften noch die Sängerinnen Käthe Lesse-Fahm un Jrené Getipel exfolareih mit: Die Begleitungen aar Klavier rourden von &rnust Himmel feinsianig aus- geführt.

hungsfachen. 2. Aufgebote, Verlust- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl. 3, Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

6, Kommanditgesellshaften auf Aktien u. Aktiengesellschaften.

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1) Untersuhungs- sachen.

[806611 St-ckbrief.

Der unten beschriebene Pionler Wi'h-la aiwar(h tes 1. Nekreter-s Gevots Gr. jay-Bataiüons Pionizr-Reaments 24 „u Côl/ Riel, getoren am 10 ‘Mä 4 1890 ¿1 Schuliy, Krets Bromberg, rohabdat|am 23. r R .tingea bei Düsseldorf, Bechemer- | tags 10 Uhr,

(80338]

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fraß- 32, is der unerlaubten Entfernu g Buen tas, Zimmer Nr. 30, 1 werden das im von Berlin (Wedding) Band 136 Blatt 3237 | Weißevhorn,

Es wird ersucch!, ibn fff st- bunehmer, an die vâcste Poltz-ibehör:d

versteiger

abzultefera und dem Bataillon Nachtichi | (eingetragener Eigentümer am 16. August 1913, dem Tage der Eintragun e erung8vermerks: Architekt ert) eingetragene Grundstück, Acker und Berlin Steodckhelmerstraße, Karten D. u. Kommasdcur. | blatt 24, Parzelle 2813/278 t 8a 24qm | von 1917, 6. fKciegsanleihe, auf Antrag aler, teuermutterrolle Art. 5937. Verlin, den 30. Oktover 1919. Amisgericht Berlin-Wedding.

bien : Tätowterungen an- beiden Armen. | [80340] Aufgebot. 1b4, Cen. lI[. 39. 19. j Ptanddri-fb1ok in Berlin, Em. 25 Vis nachbezeichnsten Urkunden werdon

zu aebev. Cötlu-Rieül der 14. Januar 18317, Ersaß. Bataillon bes Westfälische« Pionter-NRegimerts Nr. 24. | Wiese in ore: 9, Major 1 Beschreibung: S18ße: 1,656 m Gestalt | groß, fig, Haare: s\chwarz, Schnukhart. \chwarz, Bart : fetnea, Augen: tt fliegend mit tuschlven Avgenbrauren, Nase und Mu d: oewöhnlih, Beson»ere Kensa-

Reinertrag 0,86

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aufgeboten :

Außerdem wird auf den Anzeigenpreis ein Teuerungs8zuschiag vo T) Ar

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entlicher Auzeiger

Anzeigenpreis für den Nanm einer 5 gespaltenen Etnhettszeile 1 Mk.

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Î A. Dke folzenden Zwischenschtine zu | trag des Herrn Friß SHhrdöder zu Kuhl- S (59% Schulover)@reibungen des Deuts@hen | hausen bet y:lberg, vertreten du:ch | 1000 4, auf Anirag des Kaufmanns 2) Ausgebote, Ber T E G 2% R My Rabttinnatt De I Kihl zu Berlia

lust- und Fundsachen, |.„) k, 681 mud 42 e le Vi 5 Pots amerrale s e etin, den Zustellungenu. dergl.

Zivangsversfsteig g. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll 1920, Vormit- an ver Gerichtsstelle,

R-ichs (Kitegsanl-the) :

anlethe, auf Antrag der Firma Vanden- hoeck & N 1iyret ta 'tiagen. 2) Ne. 8939 über 1000 4 der Anleihe

des Assistenzarztes Azaiberi Weglau în Konstanz, Krankenbaus.

Grundbuche Bayern. } 4) Nrn. 149 963 und 149 964 über {e

{bert Peü- ae auf Antrag der

Schneider, Spedition, in Letpzig.

Grund- | der Frau Witwe Anna Wiens, geb. v- treten durch Justizrat Beny zu Martenburg. y

B. Der 49/0 Hyvothekerpfäudbrief der | Ky

d A I R R A ae R D) MAIMBLEN V M (a Wre

n 80 9. H. erhoben,

15. Februar 1914, am 1. Jult 1914, ausgettelt von Geora W nkler, gezogen auf Herrn Franz Woelke von 1918, 8. Kriegöaniehe, auf Antrag | in Gerlis, Augusistr. 54, angenommen von Franz Woeike, mit den menten Georg Winkler u1d C SYmä-, 3) Nr. D 21 690 über 2000 4 der | auf Aniraz des T atners Georg Treppe, | Anleihe von 1918, 8. Kriegsauleibe, auf | in Neuenhagen b. Hoppegarten,. vertreten | 1) Antrag des Prioatiers G.asmus Seiy tn| dh Rechtsanwalt Selten in Berlin W. 9, Potsdamerste. 5,

D Die 49/9 pcivilegierten Pfandbriefe des Ver- | 1000 4 der Anleide von 1918, 9. Kriegs#- | der Zentral, Landicha't tür dieP euß.Staaten trwa Ghrhardt | Nrn. 416751, 416 787 und 416 794 über

je 3000 4, Ne. 406989 über 300 4 und 5) Ne. 6977 über 5000 dec Anlethe | Nr. 406995 über 150 46, auf Antrag |4°/6 Anleihe von 1876/79, auf Antrag der des Bü-ovorst-hers Erast Schulz als Pfl-gers für den Naqlaß des am Wiebe, zu Bro»cksack bei Neuteih, Wpr., | 29. Februar 19 6 in Kyrty verstorbenen Kreislfommuna:kassenrendanten F vertreten durch Reht8aawalt Salditt in | des Malers Wilh-lm Wingert in Magdes-

rig.

p Die folgenden 4 2/9 Hypotheken-

O Nr. 7333 kber 1000 4, auf Au- E Je Pceuß. Hypothckenaktien- | 260595 über je 500 6 der 3} % An! erltn:

6. Erwerbs- und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung 2. von Nechtsanwälten. ti L S 8, Unfall- und Invaliditäts- x, Versicherung. e E 9. Bankausweise. j “a 10. Verschiedene Bekanntmachungen. 11. Privatanzeigeri.

R

1) Abt. 20 Ut. C Nr. 00347 über

Wilhelma Sendke in Berlin, Flotow- strafie 11, veitreten durch Justizrat Dr. BGexbig in Berltn W. 8, Friedrichstr. 78. 2) Abt. 20 Lit. © Nr. 05 212 über 1000 G, auf Aatrag des Adcli Surel, Altersheim franz. Gemeinde, in Berlin, Friedrich'tr. 1 29, vertret-n durch W Tevfert n Berlin S0 26, Reichenberge.stc. 182, F. Die folgenden Schuldverschreibungen inkler | preuß foasol. Sit«a18 1nl-ihen : Lit. E Nin 62422 vnd 62123 über je 200 4 der 3 9/0 Aauleihe von 1899, auf Antrag des Bäkecmeistens Ferdinand Schl-gel in Noßvah bei Weißenfels, ver- treten durch dea Geh. Just'zzat Max Jaeobsohn ¿u Berlin W. 9, Linktr. 1. 2) Lit. B Nr. 16 877 über 2000 6 der

über 500 6, zahlbar

sanf»indc } 1-

Frau Bertbka Stemann, geb. Collin, in Stoikow, Mark, Stadtfs :steret.

3) Lit. ® Nr. 104364 der 34 9/9 An- lethe vo1 1889 über 200 4, auf A-trag

in Kyriy

ty Rogge,

burq, Ro tenbagenstr. 5 4) Lit. D N n 208315, 242310: vnd

leiye von 1889, auf Antiag des Kauf-

M

p 4

B 9 N 98 r

Lei

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