1919 / 267 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Nov 1919 18:00:01 GMT) scan diff

Bruagger bekämpfte den Versailler Vertrag mit \charfen Worten.

Die vierzehn Punkte Wilsons seien in Paris preisgegeben worden. | Der Bundesrat aber Habe die Neutralinät dec Schæeiz gegen das !

sw Er zaste Geschenk des Sitzes des Nölkerburdes in Gerf preis- gegeben.

Ftumáäniëèn.

Die allgemeinen Wahlen für das Abgeordnetens haus haben nach dem „Wiener Korrespondenzbüro“ folgende E-aebnisse: 103 Liberale, 58 *Vertreter der Bauecvpactei, 67 Nationalisten, 12 Sozialisten, 7 Progressisten, 6 Anhänger der Avere8cv-Pärtei. Ju Siebenbürgen und den neu an- g?alicderten Gebieten Ungarns wurden 146 Nationalisten und 46 Dppositionelle, in der Bukowina 12 Nationalisten, darunter zwei Deu1!sche, ein Dude und ein Ruthen-, und in Bessarabien 86 Nationalisten und 28 Vertreter der Bauernpa tei gewählt. In Kishiuew wurde ein Sozialist ewählt.

Amerika.

Der amerikanische Senat hat nach Ablehnung des Antrags Lodge avf Annahme des Friedensvertrags nebst seinen Vorbehalten mit 55 Stimmen gegen 39, wodur die vorschrifismäßige Zweidrilt:lmehrbeit weder für, noch gegen den Antrag erreicht war, einen Antraa NReed auf abermalige Erwägung des Antrogs Lodae mit 62 gegen 30 Stimmen angenommen. Am späten Abend hat der Senat nochmals über den Antrag Lodge abgestimmt und ihn, wie „Reuter“ meldet, mit 51 gegen 41 Stimmen abgelehnt.

hai der Senat mit 53 gegen 38 Slimmen einen

Antrag zugunsten der Natifikation des Friedensver- !

trages ohne Vorbehalte ebenfalls abgelehnt. Sodann wurde der Friedensvertrag beiseite gelegt und Lodge brachte eiñen Antrag ein, in dem der Krieg mit Deutschland für be: adot erklärt wird. Dieser Antrag wurde an den Aus- schuß für auswärtige Angeleuenheiteg verwiesen. Dann ver: „tagte sich der Senat auf unbestiramte Zeit. Der Untrag, in dera der Krieg mit Deutschland für beendet erk!ärt wird, wird zu Beginn der nächsten Session behandelt werden. __— Dos Staatsdepariement in Washington teilt der „Agence Havas“ zusolge mit, daß die endgültige Ueber- weisung des „Jmperators“ und aúderer großer Dampfer, die nah dem Waffenstillsiandsabkommen auf die Verciniglen Staaten übergegangen sind, nur der Genehmigung des Präsidenten bedarf. In New Yo:k fand in der Lexington: Oper eine Ver- sammlung der Freunde der irischen Fretheit stait, um gegen die Miilitärautokiatie der eoglisden Regierung in Jr-

land Einspruch zu erheben. Der Voz:sizende erklärte nach eiuer |

Meldung der „Times“ in seiner Rede, die britishe Propaganda

sei eine der gesährlichsten Drohuvgen sür die Sicherheit der

amerikanischen Republik. Großbrüarnien gebe hunderte von Millionen Dollars in Amerika für Propaganda im Juteresse der engliszen Regierung aus.

sien.

Die „Associated Preß“ meldet aus Bombay, daß die Möhammedaner in Jndien den vergangenen Montag mit Fasten und Beten zubrahten, um gegen die drohende Zerstückelung der Türiei Einspruch zu erheben.

Afrika. Nach einer Reutermeldung ist die ägyptische Regierung

infolge der Ernennung der Kommission unter Lord Milner zur Prüfung der ägyptischen Verfassungsfrage zurückgetreten.

Der „Times“ zufolge ist in Kairo eine amtlihe Er- ; Politik Englands gegenüber |

klärung über die j Aegypten veröffentlicht worden. Darin heißt es, die Politik Englands in Aegypten bezwecke, die Nutonomie dieses Landes unter britishem Protektorat zu wahren und die Selbstverwaliung unter ägyptischen Leitern zu entwickeln. England wolle Aegypten gegen Anariffe von außen und gegen jede Einmischung seitens fremder Mächte schüßen und ein verfassungsmäßiges System schaffen, wobei unter der Flihrung Englands der Sultan, die Minijier und die vom Volke gewählten Vertreter in zunehmnen- dem Moße an der Verwaltung des Landes teilnehmen würden.

Statistik und Volkswirtschaft. Das Ergebnis der Volkszählung vom§8, Oktober 1919

Hierauf |

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} aber Deutschland am Lebensmtteleinfauf vom Auslauve hindere und

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Woßhzlfaßhrtöpflege.

__ Die dänischen Gewerkschaften baben fih bereit erklärt, j bie Aufnahme deutscher Kinder au im Winter fortzusetzen, insbesondere Kinder über Weihnachten auf achGt Wochen aufzu- nehmen. Der Reichskanzler Bauer hat desha.b, wie „W. T. B.“ berihtet, an den Minister Stauning in Kopenhagen folgendes

Telegramm gerihtet :

„Die WMiiteilung, daß die dänis&en GewerksGaften er- neut bereit find, einer weiteren hohen Auzahl erholungs- bedürftiger Kinder ‘gastfreien Aufenthalt in Dänemark zu gewähren, wird in allen Teilen des Deutschen Reichs treudigste und dantbarste Anerkennung finden. Die bisher heimgekehrten, glänzend erholten und fast immer au neu eingefleideten Kinder haben bei den An- gehörigen die tiefste Dankbarkeit ausge!ö\t, die das Familienleben der eirzelnen günstig beeinflußt, Dieser sibtbare Ausdruck& der Hilfsbereitsckaft hilft uns, ven Glauben an cine neue und bessere Zeit nicht ganz zu verlieren.“

Kunst und Wissenschaft.

Ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte des Deutsch{- tums in Schlesien Uefert ein in Schlesien aufgedeckter Frestenzyktlus des 14. Jahrhunderts. Er liefert einen Beweis dafür, daß hon im hohen Mittelaiter das schlesishe Land ein Teil des deutshen Sprach- und Kulturgebiets wär. In dem gotischen Wohnturm ¿u Boberröhrsdorf am Bober unterhalb Hirschberg j wurde im Schlaf:immer des Burgherrnpaares eine Änzahl von j Wanöbildern freigelegt, cin Christoph mit dem Chrijttind auf dem j Arme, eine Darfielluna aus dem Legendenkreis von „den Lebenden

und den Totcen“ und Szenen aus der Iweindichtung des Hartmann | von Aue. Prof. Paul Weber legt in der Seemannschen „Kunst- ! dronikf“ dar, daß dies hon die dritte Darstellung aus dem Fwein ist, die wir aus dem Mittelalter besißen. Die anderen sind die Wanbbilder im Hessenhof zu Schmalkalden und ‘der Mäïterertepvih in Freiburg i. Br. Die Boberröhrsdorfer Bilder entstanden { um 1320—950. Prof. Dr. Knötel ist es gelungen, die Familie von } Redern als ehemalige Insassen des alten Burgsitzes zu Boberröbhrs8ckorf und, als Urheber jeiner füustlerishen Aussmüdtung nahzuweisen und aus dem Funde das Ku. turbild S&lcsie(s unter der Herrschaft des literarisch interessfiecten Herzogs Bolko 11. von Fürstenberg mit einem wertvollei Zuge zu bereichern.

Literatur.

Unter dem Titel „Der Weg zur Kultur“ behandelt der Privatdozent an der Universität. Bonn QDr. Oskar Kußner in einer hei Quelle und Meyer in Leipzig er- schienenen Schrift Grundfragen der Pädagogik (geh. #,

j geb. 9 K). Der Werjasser vertritt in dem für einen j weiteren Lé}erkreis bestimmten Buch, das, über die Schulpädagogik

hinausgebend, auf die Vielseitigkeit der Erziehungsfrage hinweist, den Standpunkt, daß ter Wille zur Kultur sih nur auf dem Wege der { Erziehung durzuseßen vermag. Nur in der Beherrshung der inneren j Natur werde es den Menschen wöglih, kulturelle Geisteswerte zu j hafen. Diese geistige Erziehung, ihre Wege und Vöglichkeiten verfolgt der Verfasser im Kreise der Familie, der Schule und der Kirche, um s{leß1ich auf die Bedeutung des Staats als Etzieher hin- [eee Die von gesundem J dealiémus getragenen Darlegungen

ieten mannigfahe Anregungen und find wohl geeignet, auch dem Laien einen Begriff von der grundlegenden Bedeutung der behandelten Fragen für die Gesamtkultur zu erschließen.

A18 16. Band der „Bibliothek für Kunst- und Antiquitäten- sammler“ liegt die Monographie „Altes Zinn“ von Professor Dr. Karl Berling vor (Verlag von R. Karl Schmidt u. Co.

in Verlin; 8 #6 und 25 vH. Teuecrungszuschlag). Die Sammler alter kunstgewerbliher Zinngegenstände werden dieses von einm berufenen Fachmann bearbeitete Handbuch als zuverlässigen Führer und Natg:ber dankbar begrüßen. Der

Vetfafser war als Direktor des Dresdner Kunstgewerbemuseums in der Lage, die von diesem Museum übernommene wertvolle Zinn-

fammlung Demiani und die Aufzeichnungen dieses verdienst- vollen Sammlers für „die vorliegende Schrift zu verwerten. Auch das dem Leipziger Kunstgewerbemuseum vererbhte, zur

Sammlung ZöUner gehörige Abbildungsmatertal wu'de ihm zur Ver- fügung gestellt, wie ibn avch die Leiter anderer Museen bet feiner rbeit unterstüßten. So ist ein Handbuch entstanden, das einen bvollf:ändigen Üeberbli® über die namhaften deutshen Sammlungen alten Zinns in Wort und Bild gewährt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungse maßregeln,

Stdckholm, 19. November. (W. T. B.) In der Gesell- haft s{hwedisher Aerzte hielt am Dienstagabend Professor J. E. Johan son etnen Vortrag über die Wirkungen ber Hungerblockade in Deutschland, in dem er besonders NRhachitis und Knochenkrankheiten berührte. Der Redner betonte die geringen Aussichten sür die Verbesserung der Ernährungsverhältnisse, da die Huugerblockade zwar förmlich aufgehoben set, die niedrige Valuta

in Baysrn

Nach vorläufiger Fesistellung der bayerischen Ergebnisse der Volts,ählung vom 8. Oftoder 1919 im Statistishen Landesamt be- trägt die VBevölkerungszahl Bayerns 7 047 378 (3 356 826 männliche und 3 690552 weiblihe Personen). Diese Zahl stellt, abgesehen ‘von den am Zähltag noch nicht heimgekehrien friezsgefangenen Bayern, den jegigen Friedensstand der Bevölkerung dar. L

1m zu ertennen, welche Entwicklung der Bevölklerungsstand Bayerns in den vergangenen Jahrèn genommen hat, muß man auf die leßte Friedensvolkszäblung vom 1. Dezember O zmüdgehen, da die beiden Kriegs8polkszählungen von 1916 und 1917 st| nit auf ront bezw. Etappe stehenden Personen erftreckten. somit Zunahme (—-)

die damals an der (E83 tourden gezähl

ain ( überhaupt 0% 1 Debet 1900. «v O1760:00T; _ 1 Deer 1910 «6.887 901, -- 711 234 11,5 8. DEDDEL Lo 7 047 à78, -+ 160 087 2,3.

HeruaŸ ist die Zunahme in der Beit 1910/1919, in die über Kriegsjabre fallen, absolut und verhältuismäßtg erheblich geringer als im borausgegangenen Friedenegjahrzehnt 1900/1910, auch. wenn man berüdsihtigi, daß die Zeit 1910/1949 nur 9 Jahre umfaßt gegenüber dem vollen Jahrzehnt 1900/1910, In der verringerten Zunahme zeigt sich etne der empfindlihen Wirkungen des Weltkricgs.

Die Bevsöikerung der drei Großstädte stellt sich folgender-

die einheimische Nahrungsmittelerzeugung nicht eintnal vor dem Kriege den Bedürfnissen der Bevölkerung entsprochen habe.

Theater und. Musik.

Schauspielhaus.

Friy Kortner, der unglaubhafste Mortimer der „Maria Stuart“ Aufführung, stellte sich gestern in Echillers „Näubern in der olle des Franz vor. Was man nah seiner ersten Leistung auf der Staaisbühne vermutei hatte, bestätigte fich gestern: sein Franz Vêèoor war eine eindruck8volle, von Anfang bis zu Ende fesselnde Gestalt, und sie war es um deswillen, weil er aus ihr nit einen Bösewicht slechthin, sondern einen durch fressenden Neid, maßlose Herrshsucht und gehätscheiten Verstandesdünkel von einer Schandtat zur andern getriebenen Menschen machte. Was seiner Darstellungskunst bei der Gn POURIN G, geraden Natur des Mortimer zunt Verhängnis wurde, hier war es ganz und gar am Plage, Sein Franz war zudem kêin Homunculus aus der Netorte, Teine vefsiandeëtühle pathologisde Studie, sondern eine leidenschaftdurh- glühte shauspielerishe Schöpfung. Im übrigen bot die Aufführung viel Schönes in den Einzelleistungen, zeigte aber in ihrer Gesamtheit nit das Feuer und den Na des jungen Brausekopfes Schiller, wie sie einst Max Reinhardts leitende Hand im Deutschen Theater fo sta1k herausgearbeitet haite. Die Räuberbande war gar zu wohblansiändig, insbesondere fehlte der Szene der Befreiung Nollers

maßen : Zunahme (-+-) 1910/19 1900/10 1919 1910 1900 absolut 9% absolut 9% München 621 929 596467 499 932, 29462 4,3 9539 19,3 Nürnbetg 247 080 333 142 261 081, 13938 42 72061 27,6

Augsburg 154 149 123015 89 170, 31134 25,3 33845 38,0.

Arbeitsstreitigkeiten.

Aus Braunschweig wird dem „W. T. B.“ von gestecn gemeldet: Zwischen den Gastwirten und der Landesregie- rung ist es zu einer Verständigung über die Streitpuukte ge: Xowmen, so daß der angekündigte Ausstaud der Hotel- besiper und Gastwirte vermieden tsst. Es soll ein Bet- rat der Hotelbesißer und Gastwirte eingeseßt werden, der über etwaige Meinungsverschtèdenhetiten 1nit der Regierung verhandelt.

In. Paris haben na einer von „W. T. B.“ übermittelten

jede leuttalende Echwungkraft. Eine Neubelebung des Ganzen dur den Spielleiter täte hier not. Unter den anderen Nolleninhabern seien besonders Theodor Beers prächtiger Karl Moor, Fräulein Neffs Amalie und Arthur Kraußnicks ergreifender alter Moor Argen Sie und Friy Kortner wurden durch lebhaften Beifall ausgezeichnet.

Im Opernhause werden morgen, Sonnabend, „Die lustigen Weiber von Windsor* mit den Damen vou Catopol, Birkeuström, Gerhart und den Herren Hutt, Siock, Henke, Krasa und Lüdke in den A oO p eben. Dirigent ist der Generalmusikdirektor Blech. Unfang 61/5 Uhr.

Im Schauspielhause geht ran „Othello“, mit deu Damen Schön, Straub und den Herren Becker, Kraußneck, Ghrle,

/ dung die ne tellten der Warcenhäuser die Athétit gestern wider aufgenomuten, i

Mannigfaltiges.

Gestern vo?mittag um-8 Uhr 30 Minuten ist der General, feldmarshall von Hindenburg vom Bahnhof Zoologischer Garten nah Hannorer abgefahren. Der Bahnhof war, wie „W. T. B.“ berichtet, von Beamten der Sicher, beitéwechr in doppelter Linie abgesp:rrt, um ein Dur chbrechen der Sperrkette zu verhüten. Ebenso war die Siraße an der Wohnung des Generalfeldmarshals abgesperrt. Am Bahnhof hatte eine Kompagnte der Reiléwehr mit Musik Aufstellung aecnommen. Der

Verabschiedung erschienenen Offiziere. Hterauf e: folgte der Vorbe, mas der Kompagnie. Der Generalfeldmarschall wurde vor Publikum mit lebhasten Zurufen empfangen. ZwisWhenfälle irgend, welcher Art ereigneten fih nit. :

Der von der Admiralität gecharterie Dampfer „WMelil!a wird am 26. November von Hamburg nach Lissabon in See gehen, um den Rest der in Poriugal internierten Deuts\chGen abzuholen. Für die Heimkehrenden bestimmte Brieffendungen müssen bis zum 25. November bei der Woermann-Linie, Hamburg, eingegangen sein. (W. T. B.) y

In der Treptower Sternwarte finden in den näGsten Zagen folaende Film- und Lich!bildervortiräge stati : Sonntag, Nach, miitags 3 Uhr: „Aus Grofßsiadtmauern in den Schwoarzwald“ (neur Vortrag), 5 Uhr: „Japan, Land und Leute“ (farbige Lichtbilder

und Filme), Abends 7 Uhr: „Aus Großstadtmauern in den Schwarzwald“; Dienstag, den 25. November, Abeurs r: „Sternhaufen, veränderlide und neue Sterre“

(Vortrag mit Lichtbildern von Dir. Dr. Artenhold); Mittrood, den 26. November, Abents 74 Uhr: „Wettervorhersage“ (Vortrag mit Lichtbildern von Dr. V. Engelhardt); Sonnabend, den 29. November, Nachmittags 5 Uhr: „Aus fernen Landen“ (Filme). Beobachtungen m't dem großen Fernrohr Éönaen täglih bei flarem Wetter von 2 Uhr Nachmittags bis 10 Uhr Abends vorgenommen werden, Sübrungen durch das astronomi\che Muféum finden in der Zeit von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends statt.

„No hliyÿ (Sachsen), 20. November. (W. T. B.) Als heute früh ein Personenzug aus Großbothen in die hiesige Station einfuhr, fiel ein Wagen eines auf dem Nebengleis ‘ra naterenden Güterzuges infolge U-cberfahrens - des Prellbo®s um und stürzte auf den Personenzug. Ein Personenwagen wurde vollständig zertrümmert. Von den Insassen des Wagens wurden laut „Rochliger Tageblatt“ drei Perjonen getöte t, fünf schwer und eine größere Anzahl leiht verlegt.

Wien, 20. November. (W. T. B.) Im Komitee zur Ueberwahung der wirtshaftlihen. Demobili- sierung rechtfertigte der Staatssekretär für Volksernährung Löwenfeld-Ru j) das Verhalten des Ernährungsamts angesidts der Grnährungskatastrophe und itellte fest, daß das Ér: nährungsamt {hon seit Juni alle möglichen Schritte unter-

nommen habe,

i 0e, um den drohenden Ernährungsausfall zu deen, Es jeien keine Zahlungsmittel und keine Transports Ee vorhanden, und die inländische Aufbringung ver- tage. Für einen seit Wochen beabsichtigten Kauf von 30 000 t in Italien „fehle bis heute ‘die Zustimmung aus Paris. Fn Wien werde für nächste Woche bloß ein halber Laib Brot für den Kopf und ein Achtel Kilo Mehl zur Ausgabe gelangen. Der Staats: sefretär beteuerte, daß er und seine Beamten alles Menschen- mögliche getan hätten, um ein Unglück abzuwenden. Das „Extrablatt“ erfährt, daß die Verhandlun gen mit Deutschland wegen bevorzugter Behandlung der Lebensmittelzüge Oesterreihs auf den nördlichen Eisenbahnlinien zu einem günstigen Ergebnis geführt haben, \o daß es mögli sein werde, in der näthsten Woche wenigstens eine halbe Brotration zur Verteilung zu bringen. Die Korrespondenz „Pg \hreibt: Nach den vorliegenden Pel- dungen trafen von den in Vderberg steckengebliebenen \echs oberschlesischen Kohlenzügen inzwishen ungefähr 2000 t ein, fo daß der Betrieb des Elektrizitätswerkes für morgen sihergestellt ist. Der Betrieb in den folgenden Tagen hängt vom Eintreffen weiterer Kohle ab. j

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

—_—_——

MIRECS T 45 E Ms —————————————————

Theater.

Opernhaus. (Unter den Linden.) Sonnabend: 241, Dauer bezugsvorstellung. Dienst- und Freipläßze sind aufgehoben. Die lustigen Weiber vou Windsor. Komisch - phantastishe Oper in vier Akten nah Shafkespeares gleihnamiaem Lustipiel von H. S. Mosenthal. Musik von Otto Nicolai. Musikalische Leitung: Le Leo Bieh. Spielleitung: Karl Hoiy. Amang

L

Schauspielhaus. (Am Gendarmenmarkt.) Sonnab, :255.Dauer- bezugSsvorstellung. Dienst- und Freipläge find aufgehoben. Othello, der Mohr von Veuedig. Trauerspiel in fünf Aufzügen von Pn Spielleitung: Dr. NMeinhard Bruck, Anfang

Le

Sonntag: Opernhaus. 242. Dauerbezugsvorstelung. ODienst- und eee ind aufgehoben. Aida. Oper in vier Alten (7 Bilder) von G. Verdi. Text von Antonio Ghislanzoni, für die deutsche Bühne bearbeitet vou Julius Schanz. Anfang 6 Vhr.

Schauspielhaus. Nachmittags: 13. Kartenreservejayg. Der Dauerbezug, die ständig vorbehaltenen sowie die Dienst- und Ftci- pläße- sind aufgehoben. 16. Volksvorstellung zu ermäßigten Preisen: Maria Magdalene. Anfang 2 Uhr. Abends : 256. Dauer- bezugsvorstellung, Dienste und Freipläße sind aufgehoben. Die Vraut von Messina oder Die feindlichen Brüder. Cin Trauerspiel mit Chören in vier Aufzügen von Swiller, Spiel- leitung: Dr. Reinhard Bruck. Anfang 7 Uht.

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Familiennachrichten.

Verlobt: Frau Elfriede verw. Schwarzmann, geb. Wagner, mit Hrn. Hauptmann R von Vietinghoff gen. Scheel (Straf- burg t. E. —- Charlottenburg). Fel. Bernhardine von ter Marwiß mit Hrn. Rittmeister a, D. Siegfried von SHuckmann

(Cölpin Rohrbeck, Kr. Arnswalde).

Gestorben: Hr. Staatssekretär a. D. Adolf Gröber (Berlin). Hr. Major Wecner von Oppeln-Bronikowski (Bérlin). Hr. Major a. D. Friß von Hennigs (Techltn).

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. Tyrol, Charlottenburg,

Verantwortlich für den Anzeigenteil: Dex Vorsteher der Geschäftsstelle, Rechnunasrat Mengering in Berlin.

Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. - Druck der Norddeutshen Bubdrutterei und Verlagsanstalt, Berlin, Wilhelmstraße 32. Fünf Betlageu (eins{ließlich Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 99)

Pohl und emann esl in

zene. Spielleitex ist Dr, Reine |

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hard Bruck.

und Erste und Zweite Zentral-Handelsregister-Beilage:

Gen-eralfeldmarschall schritt die Front ab und begrüßte dann die zur E

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Berlin,

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Amtlilidjes.

reitag, din 21.

Deutsches Reich, Vetrieb der Zuckerfabriken des deutschen Zollgebiets

im Monat September 1919.

: “Erste Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und Preußi

267.

lter anin 0e e m iE,

schen Staatsanzeiger.

November

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111. Von der sonst gegebenen Berehnung der gef 9 : 10 umgerehnet wurden, ist: für September 1919 abgciehen worden.

Berlin, deu 18. Novetnbèr 1919.

RKübenverarbeitung und JFulandsverkehr mit Zucker

rx ausländische, gemäß der Bekanntmachung über vorübergehende Zollerleichterungen De VéA für e Oed Zuex. geltenden Vorschriften behandelte Zucker

im September 1919.

darüber fiebhenden Ziffern mitenthaiten.

vom 8. März 1915 (RGBL. S. 136 Nr. 176 Anm. ist mit nautischen Ziffern nachgewiesen. Die Mengen sind in den

amten Herstellung în Nobzuckerwert, wobei die unter T angegebenen Ginwurfzuder in Abzug gebracht und die Verbrauszuckter im Verhältnis von “Es winden si dabei der Wirklichkeit widerjprehende und urunöglihe Zahlen ergeben.

Statistisches Reichsamt. Delbrü ck.

Zichtamtlihes. Deutsche Nationalversammlung in Berlin.

114. Sigung vom 20. November 1919.

& . A ¿ #5 . c C ) J S G Cre l e, (Bericht des Nacbrichtenburös 08 Vereins deutscher Zeitungsverleger.)

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Monat September Im Zollgebiet) sind in ven Fr even De rede E weten Am Négierungstische: die Reichsminister Dr. Belk, “6 ti G U Eo, Ad N steuerfrei N- nd Giesberts bis 1919 8 gegen Entrichtung ber Zueersteuér®) E L E L Setit-ciliem - L J E ueterabläuf Der Plaß des verstorbenen. Abg. Gr öber is mit eun E Ver- 1 Rohzucker_ 4 ; | ¡llee Du 4 Mae. großen Kranze mit Trauerflor geschmüt. eat : Nas E \ | andere | (ohne das | : j / Prästdent Fehrenbacch eröffnet die Sitzung nad L j arbeitete | zum | yriftalli- Gewidt als Liebes- | b. vergällt | 31, Uhr. : Verwaltungs- e Steuersag| ‘U Sex j /4 9 k Eden e enivon2— C | pas etliunos, 6 tien a, e | VOURE O Nach. Mitteilung geschüfiliher Vorgänge, unter denen fich ft Ste on sowi f ällungs- | deut! | J : E O or 2 “M De atETe jl mengen B (que | fläsfge | abläufe L eld) | Trupven | vergällt E 2 die Mandatsniederleguna des Aba. Tanten (Dem.) be- L : * | Brannt- | | Nie» l ‘uste | Bergalungs- } 7indet, richtet E i | Dra! uder | zur Vieh-| Usw. N De, LICEE cir rae an Las Sibiia: (Steuerdirektivbezirke) #2 14, Æ | wein- | B fütterung | gespendet | mittels) Präsident, Fehrenb.a& folgende Ansprache an das S u: f | erzeugung)| | und dergl. | Meine erren und Damen! Während derx Pa nens Len Ae ges | j 2 r - ift die Nationalversämmlung von ¿wei sehr s{merztichen Trauerfälen R, dz rein L heimgesucht worden. (Die Mitglieder des Gauses und der L 7 j 2 E haben si. .von den Pläßen erhoben.) Am, 7. Nowve mber sab Ff R Sf “o: E L Dis 8! _ DEE g | Kollege Haase. Er gehörte dem alten Vleichstag vom Jahre 18% ac E E | 8j "a | bis 1908, Todann von 1912 tis 1918 sowie der Nationalversammlung E A 230 | a 2616| 1973| E amn. Gr war na. dem Tode Stngers Mibversißender der sozialdenie- Westpreußen N fs 2 2| 89 20 j S E eas a0) Gs Fratisden Frakticn und. nah deren Spaltung Vorsißender der Unab- A e ben S 184 ; —_—_ O BOcE! 27 T L 9 192) B bénaigén *fozialbemotralifden Fraftion. Wit mur diese Stelluïi, L | t * 061 | Le sondern seine hervoragende Befähigung und Ardeitskraft, sein uneigen- Ed! E Fi E 42799] E T G L | nüßiges Gintreten [für seine politisden Zdeale, feine , Freund tbe e E | 3j 6 18 810! Kollegial Gewann thm dag Vertrauen un A n hm ein chr das 2781 ; 217 109 2427 b fis B E Andenken bei der deutschen Völksvertretung. (Sr starb etnes tragte Ecbleomig-Holltein A4 s E E A E E s du A Todes durch die Hand eine Oa E G ean “Vot in A C 1 reo}; x versammlung tm diretten Bereich des Mehélagägebaudes, T Aouindver 2 = S ta l e as Aer Ee E iniiae cines S6 Sts e L 448 | ad | zu vertreten. ABeltern ver)chted Poß 1n4oige Q Ie S gan al ; A Les 53 | —— i #78 s E af S E unser Kollege E roôber. Gr gehörte ein vblles Menscbenalier deim Westfalen | 1 j 4 Neichstag R seit dem Jabre 1897 und berna(b der Nationalversamn- i 9 vie ie | 4 ao Z „62, E Tung. Erwar zuglei seit dem Jahre 1889 Mitglied der Württem- R Aas N E Sein 410 {17510 | 1 435 396 | -— 12 333 5 bergischen Zweiten Kammer. In den lebten Jahren bokleidete er bas heioland o | 21 121) | : Aut des Wisten Venslßentén der Zentrumsfralttion, Er war unstreuh | | 00) 3863 102! 47 564 S ciñes der ‘arbeitsfreudigst-n Mitglieder des Parlaments, aus dessen Preoßtiscke Direktivbezirke | -— E 3461| e N 869 | ads P Ea 2 Feder ausgezeichnete Berichte über de En Gésohgebunatwene ; i 22.792 | stammen. Gr:galt als:.dex beste Kenver der partamentarifchen Gès äft 118 | E ¿7421| A Lie A 3234: 1 330 ovbiiitng u war Ain mner mirkumgSvoller Redner für die Mecbip ayern , E . B L 10900 | 733 E 65 und die Wohlfahrt tes Vo'kes, wie aub für die Rechte der Vol: M e aar eo A 0 E e 942 i vertretung. Ein solbstlofer Charakter, batte seija Wort, sein gewidchitiz®s 3l de M 29 830 i Tf 2 353 E Wort, imnter volle Wirksamkeit, aud weit | übèr die „Kreise sein: elle tau l E ff eas 5 L T | E 2. = 1 836 _— eigenen Frafktivnm hinaus. Gr starb bei seinein erzen AuSgang hat R C L T _— d einem sdaveren L im E in : 2A E: des E S ARR G Su L direktors, als er sid nach unseren demnä stigen Aufgaben dett 2233 6 241 427 direktors, als ) / l Hessen 00S A S 0-.:S E, erftundi toe. e d vi L S 58 ¿8 S —- 1110 S s S baben fdb um chrenden Andenken der beiden heimgegangencu Meral E R AT Z e n 9 42 146 _-- 2 _— 16 610 is Kollegen von den Pläßen erhoben; id stelle dies fesb und dan Jhnet. ge A R A e Zas 2 33402 a os 4 916 E Auf der Tagsesordnung stehen leviglih AusschGuß- E At ch=- 18 210 Err ( 5 178 Ln ‘ichtcüber Petitionen. Fa nhalt E R 2 N Se O Nátiotalbersammliumg,. bri: zie bénbuta = Ls Tas n E ia v Voldt ersucht die Nazotalversammlung, ihm gur Dieb Us L Herr Gustav Boldt ersu O 1 , N L Durcbfük iner Enrschôdigungsklage ia weiter Instanz dts | Äige Sin Durcbführung emer ntidédigungêtlage uit gawe J —— 1 Z 4 ass ies T Armenrecht zu bewilli nadbem ein entstixeender Antrag vow dén p.020 0:0 A0. E Urmenrecht Zu verlutgen, 3 e G p Liübeck e | 4 A Oberlande8geviht in Königsberg abgewiesen worden i. | L idi R | Ober v 30 7 d , j. « 4 : D Brernen S E T E 290 an | Der Ausschuß für die Petitionen beanttagt, die Petition der E Ls | 255 t i L Reichsregierung gur Berücksichtigung zu übemsijen. Die Kommisstou Haunburg 1 Dres N 873 O | 1810| 1 E | ist sich dessen beroußt gewesen, daß diefer Antrag dem juristifchen S 1039 Impfinten nit entspricht; sie hat stch aber guch nicht von juristischen | | (Cnwägungen, sondern e R der Meg q E ede Lci Deutsches Zollgebiet, ag! 2 ( 5 fien 78293 1 330 um die Wicderaufnæhmè der Klage zu ermoglichen, " nadidenn der" zitt ¡usammen im September 1919 | t U M o 4 | t E R O, M Hauptzeuge inzwischen ‘im ; 9 E 3 14007f 64438 120 087 b 094 Felde vernemmen worden ü O S Im September 1918 . . 3} 34612 19 8b 8492| 910656 : i Abg. Brodauf (Dem): Der emzige möglike Beschluß, dan 8 736 de p L 2 i : wir fassen können, ist der auf Uebergang gur Tagesordnung, Was Lib

L gf L E E E r E E E E E TER E

1) Außerdem: Betarf für deutsche 9) Auferdem: Zucterbaltige Waren Berlin, den 18, November 1919.

Schiffe: dz Rohzucker dz VerbrauGszucker. Uner

Statistishes Reichsamt. Delbrü.

Erstattung der Zuckersteuervergütung d, Gewicht des darin enthalteueu Zuefers dz,

Í sion .vorslagh, it cin Œingriff in die Rechts8flcgs, De S icruna R unmöglich im Sinne des. Petenten cls Ober: landesgeriht anweisen.

Der Ausschuß hat {ih von seinem guten | Lie ClG S Tad L Pra O, I