1897 / 173 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Jul 1897 18:00:01 GMT) scan diff

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gewendet werden, sondern lediglich im Staatsinteresse, lediglih im Interesse der sicheren und der friedlichen Entwickelung unseres Staats- lebens. Und Sie können auch aus den Erfahrungen des Sozialisten- gefezes dieses Mißtrauen nicht herleiten, daß dies in Zukunft bei diesem Gese anders sein würde. Z

Aber die Möglichkeit eines Mißbrauchs das wird mir der Herr Abg. Hobrecht selbst zugeben {ließt nit das Votieren eines Geseyes aus, welches man an sich für nothwendig hält; dann muß man alle menshlihen Shwächen, die damit verbunden sind, eben in den Kauf nehmen.

Meine Herren, ih weiß, daß meine Worte für tie Abstimmung jeßt nichts mehr rügen; ich bin davon überzeugt, daß alles weitere Reden keine Bedeutung mehr hat. (Sehr richtig!) Ich habe aber geglaubt, do) diese wenigen Worte noch aussprechen zu müssen, um Mißdeutungen und Befürchtungen unbegründeter Art, die sih an diese Vorlage knüpfen, zu zerstreuen und die Erhaltung des Friedens vor allem unter denjenigen Parteien zu fördern, welhe sich auf den Boden der Staatserhaltung und der Vertretung der großen Staats- interefsen stellen. (Lebhaftes Bravo. Vereinzeltes Zischen.)

Abg. Dr. Hahn (b. k. F.): Jch glaube, daß die eben gehörte Rede die Chancen des Gefeßes wesentlih verbessert hat, denn man wird im Lande aufgeklärt sein über die Ursachen der gegenwärtigen Vorlage. Der Sturm ‘der Entrüstung is gemaht worden von denen, welche keine Versammlungen besuhen. Jh möchte den Abg. Hobreckt einmal fragen, wann er denn zum leßten Mal eine öffentlihe Ver- fammlung besucht hat. So wie der Atg. Hobreht denken viele Amtsrichter, viele Lehrer und Professoren, die sich der öffent- liWen politishen Bethätigung fernhalten. Diese Leute habzn jeßt an- gefangen, sich für die Naumann'’schen Bestrebungen zu erwärmen, und glauben, daß den Sozialdemokraten Unrecht geschieht. Den Frei- sfinnigen ift die Vorlage außerordentlih günstig, weil fie glauben, daß dadurch die Aufmerksamkeit des Volkes sich von den wirthschaftliten Fragen ab- und auf die formell politishen Fragen binlenfen wird. In Pommern suht man die Leute mit den Schullasten, mit dem Gegenfaß zwishen Bauern und Großgrundbesigern zu beschäftigen. Das wird nicht erreiht; wenn das Volk aufgeklärt wird, tritt es auf die Seite derjenigen, welche die Erwerbsstände s{üßen. Ich bedauere, daß die Nationalliberalen fast einmüthig gegen bie Vorlage stimmen. Die nationalliberalen Bauern und Bürger in Hannover sind anderer Ansicht als die Partei. Wenn das Haus aufgelöst würde, dann würden verschiedene von den Herren, die gegen das Vereinsgeseß gestimmt haben, nicht wieder- kommen. Der Abg. Schoof bat immer ncch am ersten die Gefühle der Volksfeele verstanden. Der Abg. Sommer, der wegen seiner wirthschaftlichen Gesinnung gewählt ist, ist von denselbea Männecn gewählt worden, die den nationalliberalcn Herrn Sander gewählt hatten. Ich bezweifle, daß die meisten der ländlihen Herren unter den Nationalliberalen mit gutem Gewissen sh dem Fraktionszwang fügen. Die Bevölkerung steht nit hinter diesen Herren. Der Bund der Landwirthe als fol@er nimmt zu dieser rein politishen Frage keine Stellung. Aber beim Herumfragen im Lande erfährt man, daß die Beschlüsse des Herrenhauses mehr Anklang finden, weil dadurch das Gesetz erft die rid;tige Spiße erhalten hat, und die Erklärung des Ministers von Miquel, daß die Ausführung des Gesetzes eine vollständig loyale sein werde, haben mich vollstärdig beruhigt. Der Bund der Landwirtbe befürchtet keine Ungelegenheiten von diesein Geseß, weil er ein gutes Gewissen hat. In der Nähe der großen Städte Berlin, Hamburg 2c. ist das Auftreten der Sozialdemokratie ein foldes, daß die öffentliche Sicherheit geradezu gesährdet wird. Wenn die Parteien ihre An- hänger militärisch organisieren könnten, dann wäre keine Gefahr vor- handen. “Aber es giebt au ältere Herren, die s cinmal an Versamm- lungen betkeiligen möchten; um diese Herren vor der Gefährdung zu \hüßen, daß fie einmal da hinausgethan werden, is der Erlaß des Geseßes schon empfehlenswerth. Dur die schamlose Art und Weise, wie die Sozialdemokraten von Thron und Altar sprecben, wird die Bevölkerung erregt und zu Gewmaltthätigkeitea bingerissen. Es wird vielfah in der Provinz Hannover niht genügend für die Ueberwahung von Versammlungen gesorgt. Dur ein folches Geseg wird nicht die eigentlihe Ursache der Unzufriedenheit beseitigt. Wenn die Negierung die Sozialdemokratie bekämpfen will, fo muß sie das Hinuntergleiten. des Mittelstandes in die Reihen des Proletariats ‘zu verhindern suhen. Ich freue mich daher über die Ausführungen des Ministers von Miquel und hoffe, daß den s{önen Worten nun auch bald die Thaten folgen werden. Wir im Bunde der Landwirthe forgen für die Bekämpfung der Sozial- bemokratie, indem wix den ländlichen Arbeitern klar machen, daß ihre Interessen dieseiben sind wie die der Grundbesiter. Bis die Auf- kHlärungsêarbeit fich durhgearbcitet haben wird, müssen wir einen Shutz gegen fozialdemokratishe Verseulung haben, damit nit die bürger- lie Gesellschaft wehrlos der Sozialdemokratie ausgeliefert wird. Die Vorlage in der Fassung des Herrenhauses enthält keine Ge- {ährdung der bürgerlihen Freiheit und dec loyalen Bestrebungen der Sozialisten. Ich möchte die Nationalliberalen bitten, nicht im Zweifel sein zu wollen über die Konsequenzen, welche ihr Verhalten m Lande haben wird.

Abg. Dr. Krause (nl.): Ih möchte bezweifeln, daß der Minister über diesen Eideskbelfer erfreut sein wird. Der Ton des Vorredners paßte cher für eine Bolksvpersammlung, als für dieses Haus, welches bither immer noch die Würde aufrecht erbalten hat. Wenn er so absprehend urtheilt über ganze Bevölkerungsklassen, über Pro- fessoren 2c., so frage ih: wo hat denn der Abg. Hahn seine prakti- {hen Erfahrungen gelassen, daß er den Abgeordnétten vorwerfen kann, sie folgen nit ihrer eigenen Ueberzeugung? Jh nehme an, daß alle Mitglieder der nationalliberalen Partei, soweit sie auf ihre Zugehörig- keit no& Werth legen, auch der Abg. Schoof, fich niht identifizieren werden mit diesen unqualifizierbaren Aeußérungen des Vorredners. Ich bitte den Abg. Hahn, sein Gewissen zu prüfen, ob er in seiner Stellung als Leiter des Bundes der Landwirthe zur Zusammenfassung der produktiven Stände und zur Erreichung des Erreichbaren und durch Zurückweisung von Utopien, die, an Wahrsinn grenzen, bei- getragen hat. Wir vertreten ebenso gut die Interessen der Landwirthschaft wie andere Parteien. Wenn wir einzelne Bestrebungen zurückweisen, so thut dies unserer Liebe zur Land- wirthschaft keinen Eintrag. Mit der Herausforderung einzelner Klassen dur die Agitation is niht der Einigung gedient. Wir wollen der Zusammenfassung der produktiven Stände dienen, das er- e aber das Entfernthalten aller denmagogishen Maßregeln und as Hervorheben des Interesses des großen Ganzen, nicht des Einzel- interesses. Wenn der Ton des Demagcogenthums vershwindet, wird au in der Sache eine Einigung zu erzielen sein. Daß von einer Parteiregierung nicht die Rede sein kann, wird mit Freuden begrüßt werden. Wir wollen keine varlamentarishe Regierung, also jedenfalls auch nicht cine Parteiregierung, aber wir wünschen, daß auch teiner Partei zu Liebe regiert wird. Der Abg. Graf zu Limburg-Stirum meinte, Gründe für die Ablehnung feien wohl- feil wie Brombeeren; sind die Gründe für die Annahme rit ebenso wohlfeil? Die Konservativen haben das Sozialistengeseß 1890 abge- lehnt, weil es ihnen nicht mehr scharf genug war. Die Konservativen haben au ihrerseits bei Parteiversammlungen Ausnahmegeseßze zurückgewiesen. Jett wird ein preußishcs Ausnahmegeseß gemawt, was Fürst Bismarck niemals versucht hat und auch jetzt nit dillicea dürfte. Das ift ein triftiger Grund für die Ablehnung. Miß- bräuche sind allerdings nirgends ausgeschlofsen, aber wirksam ist ein folhes Gese auh nit. Welche Erfahrungen hat man denn mit dem Hamburger Gesey gemacht? Daß die Sozialdemokratie weniger gefährliß geworden sei, ist von uns niemals behauptet worden. Wir bekämpfen sie mit allen Mitteln, aber die Vorlage ift kein wirksames Mittel; wir glauben niht, daß deswegen ein großer Theil der Sozialdemokraten in fih gehen wird. Von den Standpunkt der Sammlung der Elemente gegen die Sozialdemokratie

bedauern wir die Eirbringung der Vorlage. Im FJateresse des Friedens der Bevölkerurg werden wir die Vorlage ablehnen.

Darauf wird die Generaldebatte geschlossen.

In der Spezialdiskussion über Art. T (Auflösung von Versammlungen) erklärt si

Abg. Motty (Pole) namens der Polen gegen die Vorlage, welche dem Mißbrauch Thür und Thor öffne, und protestiert mit Entschiedenheit dagegen, daß die Polen irgendwelhe Bestrebungen unterstützten, welche den proupiien Staat zerstören wollten.

Abg. Ri@ter (fr. Volksp.): Unsere Stellung zum Sszialisten- ‘geseß ift seit 20 Jahren bekannt. Die heutige Verhandluug hatte nur zum Zweck eine Auseinanderseßung zwishen den Nationalliberalen einer- seits und den Konservativen und der Regierung andererseits. Das Auftreten des Vize-Präsidenten des Staats-Ministeriums war mir in mehrfacher Beziehung interessant. Sein Vorgänger war bei der Verhandlung cu) einmal anwesend, aber er betheiligte si an der Verhandlung nicht. Der Minifter von Miquel hat es aber erkannt, daß die Kräfte des Ministers des Innern niht ausreihen. Wäre noch ein Zweifel hierüber vor- handen gewesen, so wäre er dur die Behauptung zerstört worden, daß die Annahme des Gesetzes einen großen Theil von Perfonen der Sozialdemokratie abwendia machen würde. Das zeigt eine fo starke Unkenntniß der Verhältnisse, wie man fie bei einem Minister des Innern nicht vermuthen follte. J habe bei der legten Verhandlung bedauctt, daß der fommende Mann noch nit da war, weil man weiß, woran er glaubt. J glaubte, daß er aus politischer Klugheit sich diesem Gesetze fernhalten würde. Es wäre nidt das erste Mal. Er hat das Zedliß’sche Unterrichtsgesey einbringen helfen, war aber sehr erfreut, als das Ministerium davon erlôst wurde. Ich bätte geglaubt, daß der Minister von Miquel dem Reicbsgedanken inniger anhänge. Denn es handelt sih hier um einen Schlag gegen das Reich, weil man im Reichstage keine Mehrheit hat. Man will die Mehrheit des Reichstages annullieren durch die Mehrheit des Landtages. Ich hatte angenommen, daß der Minister von Miquel durch .die Erfahrung von der Unwirksamkeit eines Sozialisten-

eseßes überzeugt sein würde. Keine Angriffe auf den Sozialismus find unwirksamer, als die auf Vereine und Versammlungen. Denn die Sozialdemokratie wird niht durch Versammlungen urd Vereine, sondern dur den Verkehr in den Werkstätten zusammengekittet. Die Unterdrückung der Vereine wird die Sozialdemokratie in die geselligen Vereinigungen zurückdrängen, wo sie viel mehr Unheil anrichtet. Die Ve-:theilung von Flugblättern und die Agitationstouren hören nach Annahme des Gesetzes nicht auf. Der Abg. von Zedlitz will die Bürger aus dem S(hlaf aufrütteln. Das geschieht doc aber niht dadur, daß man fo viel neue Nachtwä@hter anstcllt. Von dem eigentliien Geseye hat der Vize-Präsident des Staats - Ministeriums die Aufmerksamkeit vollständig abgelenkt; er hat uns in blumige Ge- filde geführt und gar niht davon gesprochen, daß es si um die Ver- \tärkung der Polizeigewalt handelt. Eine solche Rede bätte ein Gegner des Gefeßes auch halten könner. Der Minister wollte die Stellung der Regierung darlegen. Welcher Regierung denn ? Der Juni-Regierung ? Jett haben wir die Juli-Regierung! Wie die Herbstregierung aus- fehen wird, weiß niemand! Wird dann Fürst Hohenlohe noch Reichs- tanzler fein? Oder wird Herr von Miquel selbst der Reichskanzler werden? Das wird wohl auch noch nit ganz feststeben Der Minister es von den Fraktionen uad ibrer Herrschaf... Ich höre das alte Lied des Fürsten Bismarck, der davon immer spra, wenn es sich um cinen Gegensaß ter Regierung zum Parlamentaris- mus überhaupt handelte. Die Haltung der Staatêregierung soll unverändert bleiben. Die Haltung der Regierung soll fih ändern, denn Akte der Geseßgebung unterstehen der Zuftimmung der Volksvertretung, und wer das nit anerkennt, is dem Abfolutismus sehr nahe. Es hat Herrscher gegeben, die niht das Wobl des Volkes bewirkten, wenn sie es au wollten. Das hat zum Kon- stitutionaliêmus geführt. Wiribschaftliße Beschränkungen sind noh nit réattionäre. Man kann Scutzöllner und doch ein liberaler Mann sein. Aber mit der wirthschaftlichen Reaktion ftellte auch die politishe Reaktion sich ein; durh die wirthschaftlihen Maß- nahmen gewarn man politis? Parteien für die Reaktion. Die Nede des Ministers von Miquel war so s{ön wie die Solinger Tischrede; nur schade, daß fie Champagnerschaum war, {öne Worte, bei denen si jeder denken konnte, was er wollte. Daß jede Klasse niht mehr erringen kann, als sie erringen fann, ift eine große Wahrheit wie 2 X 2 = 4. Der Schuß der Shwachen wurde vom Minister betont. Das muthet feltsam an, wo man einem Theil der Schwachen den Mund verbietet. Drastischer kann man fih ¿ur Parole: Sammlung der Parteien, nicht in Wideripruch stellen als durh die Befürwortung der Vorlage, welche die Gegner des Sozialistengeseßes abgestoßen hat und au die Nationalliberalen, dic fonft mit der Regierung gegangen find. Daß die Vorlage zum zweiten Mal an dieses Haus kommt, is weiter nihts als eine Spekulation auf die Spaltung der Nationalliberalen. Die Großindustriellen haben auf Geheiß des Herrn von Stumm eine Spaltung versuht. Die Herren sind nicht nationalliberal; sie sind immer auf Seite derjenigen, die die Gewalt baben, weil fie die großen Lieferungen für das Reich und den Staat haben. Die Herren jollten in folden politisden Fragen nit das große Wort führen, das ist eine noch größere Anmaßung, als die Anmaßung des Junker- thums. Wenn die Regierung eine so stolze Sprache führt, daß man sih den Dank des Volkes verdient, wenn man die Sicherheit des Staais abhängig macht von einer solchen Vorlage, wenn man die Sicherheit des Heeres für bedroht bält, dann muß man auch den Muth haben, das Abgeordnetenhaus, welches eine folhe Borlage ablehnt, aufzulösen. Wir sind also einverstanden. Wenn man das nicht thut, dann ift eine solche Politik nicht einmal eine shneidige Politik. Wenn die Sache verläuft, wie das Horn- berger Schießen, so ist das nit geeignet, die moralishe Autorität der Regierung zu stärken. Allzuviel moralishe Autorität besißt sie im Lande nit; denn seit dem Tode Friedrih Wilhelm's 1V. hat jede Regierung mehr moralische Autorität besefsen als die gegenwärtige.

Vize-Prästdent des Staats-Ministeriums, Finanz-Minister Dr. von Miquel:

Meine Herren! Als ich heute hier in das Haus trat, wurde mir mitgetheilt: der Herr Abg. Richter wolle niht sprehen. Da habe ih glei gesagt: das ift ein Jrrthum, (Heiterkeit) denn ih wußte im voraus, daß ihn eine innere Bewegung, wenn er nur ein Wort von mir hört, zwingt, zu sprehen. (Heiterkeit rechts.) Meine Herren, diesmal will ih auf diese mehr oder weniger guten oder s{chlechten Wiße nicht eingehen, ich will nur einige Punkte herausgreifen.

Der Herr Abgeordnete sagt, ich begönne jezt hon gegen die Fraktionen zu plaidieren. Es wâre die Methode des Fürsten Bismarck gewesen, sih überhaupt nicht mehr um die Parteien zu bekümmern. Nun, meine Herren, ih habe bloß den Fraktionen eine Reverenz ges macht und habe gesagt: wenn fie einmal fo bestimmt Stellung ge- nommen haben, fo ist jede Rede dagegen wahrscheinlih überflüssig. Bescheidener kann man nihtisprechen; das Fraktionswesen selbst hake ih dadurch nit angegriffen.

Meine Herren, der Herr Abgeordnete sagt: die politishe Samm- lung würde nit gelingen und würde mit diesem Gesetz eigentlich auch preisgegeben.

Ich habe mi bemüht darzuthun, daß dieses Gescy möge es nun zu ftande kommen oder nit die allgemeine Politik der Regierunz, die auf eine Sammlung ter staatserbaltenden Elemente gerichtet ift, ficht ändern würde. Aber der Herr Abg. Richter und seine Presse hat allerdings seit Wochen syftematisch versucht, diesen Riß in die Parteien hineinzubringen. (Sehr rihtig! rets.) Und gerade, weil ih dies tagtägliÞ vor mir sehe, gerade deswegen babe ih das Gegentheil von dem, was er mir untershicbt, gesagt.

Ich hoffe au, es wird nicht gelingen, eine Partei links und eine Partei rets zu bilden, und namentlih auch die Mittelpartei werde ihre bisherige Stellung zu erhalten wissen, troy der Verloήungen und Verhetungen, die von anderer Seite vor {ih gehen. (Sehr rihtig! rets.)

Meine Herren, der Herr Abg. Richter sagt: dies wäre partikularistisher Schlag in das Gesicht des Deutschen Reiches würde er das au wohl von der badischen Regierung sagen, wenn sie ein Vereinsgeseß maht? Fast alle deutshen Staaten haben von der ibnen verfassungsmäßig zustehenden Freiheit, da das Reih das Vereinswesen noch nit geregelt hat, dazu überzugehen davon Ge- brau gemacht. Wenn eine solche Behauptung allen anderen Partikularstaaten in Deutschland gegenüber noch niht aufgestellt ift, warum soll fie denn gegen die preußishe Regierung berehtigt sein ?

Der Herr Abg. Richter giebt mir glüdÆlicherweise Gelegenheit, noch einmal das dem Herrn Minister des Innern untergeshobene Wort, als wenn er die Festigkeit der Armee bezweifelt hâtte, zurückzuweisen, indem er fagl, man hätte die Integrität der Armee angezweifelt. Gerate das Gegentheil kat der Herr Minifter gesagt. (Sehr richtig ! rechts.) Er bat gesagt: an der Armee ift rit zu zweifeln ; aber die Bestrebungen, die Armee zu unterwühlen, sind vorhanden, urd wir müssen dem einen Damm entgegenstellen. Diese Methode der Unterschiebung, der Verdrehung des eigentlißen Sinnes der Worte, die ein Redner s\priht, kommt leider nit bloß in dem Parlamente vor, sondern noch viel gefährlicher in der Presse. (Sehr gut! rets.)

Der Herr Atg. Richter sagte, ih wäre erst jeßt auf der Seite der à chugtzöllnerishen Auffassung oder bis dahin gewesen. (Abg. Richter : Nein!) Nun, es würde auch vollständig unwahr sein. (Heiter- keit.) Ich babe schon viel- früher im Zollparlament diese Anschauung vertreten, daß man aus Freihandel und aus Schutzoll kein Prinzip machen dürfte, wie die Freihändler das thun, daß es fi@ hier garnicht um absolute Wahrheiten handelt, sondern um Maßnakmen der Zweck- mäßigkeit, die zu verschiedenen Zeiten in verschiedenen Staaten ver- schieden sein können. Jch habe damals mit prinzipiellen Frei- bändlern unter meinen eigenen Freunden shon heftige Kämpfe gehabt. (Zuruf des Abg. Rickert: 18781) 1878 bin id gariiht im Reichstage genesen, da kann ih mich gar- nicht ausgesprohen haten. Es würde mih aber au nicht genicren, wenn ih nach garz veränderter Sachlage au verändert: Maßregeln empföhle; ich müßte ein sonderbar gearteter Politiker sein, wenn ih das nicht thäte. Ich kann mi einer Zeit erinnern, wo der größte Theil der konservativen Partei freibändlerisch war, und damals mit Ret, meine Herren. Damals fing Deutschland erst an, von einem exportierenden Lande zu einem importierenden zu werden. Die völlige Abhängigkeit der Landwirthschaft vom Weltmarkt, die wir heute haben, exiftierte damals gar- niht. Die Landwirthe müßten dochþ sonderbare Menschen sein, wenn sie troß vollständig veränderter Verhältnisse noch auf ihrem alten Schein bestehen würden. Ih habe ausdrüdcklich gesagt: wenn es gelingt, die produktiven Klassen in Deutschland, die fämnitlih nit auf dem Boden des Freihandels stehen, sondern einen maßvollez Sus der nationalen Arbeit wünsHen, dabin zu bringen, daß sie ihre befonderen Intereffen niht allzuseßr auf die äußerste Spige treiben, fondern anerkennen, daß fie au die Interessen der anderen berüdck- sichligen müssen, und jene den grofen gemeinsamen Interessen gegen- über zurüdstellen, und die Staatsregierung dann in die Lage kommt, weil und fofern diese Auffassung der produktiven Klassen ira Lande au dem allgemeinen Staattinteresse entsprit, ihr Siegel auf eine solWe gemeinsame Auffassung zu setzen, ‘dann wird das allerdings einen großen Erfolg haben, welchen freili}z Herr Abg. Richter und seine Partei fürchten. (Sehr richtig! 1echts.) Fch habe niht von der Addition und Subtraktion von Interessen ge- sprohen, die den Staaisinterefsen zuwiderlaufen, fondern habe ausdrüZlich gefagt: in diesen Fragen, die zum großen Theil au im Gebiete der auêwärtigen Politik liegen, wo man auch die Stellung der übrigen Staaten in Betracht ziehen muß, kann die Reichs- regierung allein eine wirksame Führung übernehmen; fonst werden leiht Beschlüfse gefaßt von den Interessenten, denen keine Folge ge- geben werden kann wegen der Gesammtlage in der Politik Eurovas und der Welt.

Meine Herren, der Herr Abg. Richter hat dann geschlofsen, wie gewöhnli, mit einigen verähtliden Wendungen gegen die Minister. Er sagt: dies Minifterium kat so wenig moralische Autorität wie kein anderes Ministerium feit Friedri Wilhelm 1V. Nun, meine Herren, ich mödhte wobl mal ein Ministerium seben, welem gegenüber der Herr Abg. Richter eine andere Stellung ein- nähme. (Sehr richtig! rechts. Heiterkeit.) Ich glaube, wenn Herr Richter Minister selbst würde, würde er sh gegen sich felber wenden. (Große Heiterkeit rechis.) Ich will auf di-se Sache nicht weiter ein- gehen. Jeder muß das Bewußtsein seines Werthes in sh tragen, und jedenfalls stebt fo viel fest, daß das Urtheil des Abg. Richter über den Werth eines Ministeriums auf leßteres so viel Charakter hat es wenigstens au nit den geringsten Eindruck maten wird. (Lebhafter Beifall rechts.)

Darauf erfolgt die namentlihe Abstimmung über Art. I. Der Abg. von Sanden enthält sich der Abstimmung. Von den 414 abgegebenen Stimmen sind 209 gegen, 205 für Art. T. Derselbe ist daher abgelehnt. Die übrigen Artikel der Vorlage werden ohne Debatte abgelehnt.

Präsident von Köller theilt darauf ein Schreiben des Staats-Minisieriums mit, wodurch das Haus für den Abend zu einer gemeinsamen Sißung beider Häuser des Landtages behufs Entgegennahme einer Allerhöchsten Botschaft einge- laden wird, und verliest sodann die übliche Uebersicht über die Geschäfte der abgelaufenen Session.

Abg. Hobreht spriht im Namen des Hauses dem Präsidenten für seine umsihtige und unparteiische Leitung der Verhandlungen den Dank des Hauses aus.

Präsident von Köller danft seinerseits für das ihm vom Hause stets erwiesene freundlihe Wohlwollen, stattet auh seinen beiden Kollegen im Präsidium sowie den Quästoren und Schriftführern seinen Dank für ihre Unterstüßung bei der Leitung der Geschäfte ab und schließt die Sizung mit einem dreimaligen Hoh auf Seine Majestät den Kaiser und König, in das die Anwesenden begeistert cinstimmen.

Schluß 4!/4 Uhr.

(Schluß in der Zweiten Beilage.)

M 173.

(SgHluß aus der Erften Beilage.)

Schlußsißung der vereinigten beiden Häuser des Landtages. : er Präsident des Herrenhauses, Fürst zu Wied, eröffnet die E ion T Ube bena und beruft zu Schriftiführern die Herren von Enckevort und Hammer und die Abgg. Weyerbusch und Worzewski.

Vize: Präsident des Staats-Ministeriums Dr. von Miguel: J habe dem Landtage eine Allerhöchste Botschaft mitzutheilen (die Versammlung erhebt sich):

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden 2c. haben auf Grund des Art. 77 der Verfassungéurkunde vom 31. Januar 1850 den Vize- Präsidenten Unseres Staats - Ministeriums Dr, von Miquel beauf- tragt, die gegenwärtige Sihung der beiden Häuser des Landtages Unserer Monarchie am 24. Juli d. J. in Unserem Namen zu \{ließen.

Gegeben Travemünde, an Bord M. V. „Hohenzollern“, den

Suli 1897. L e se Wilhelm, Gegengezeihnet vom Staats-Ministerium.

m Allerhöhsten Auftrage Seiner Majestät des Königs lies ih hiermit di-e Sißung des Landtages der Monarchie.

räsident Fürst zu Wied: Seine Majestät der vid r, unser ÄAllergnädigster König und Herr, Er lebe ho! Die Anwesenden stimmen dreimal begeistert in den Ruf ein.

Schluß 7 Uhr 10 Minuten.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks G e der Ruhr und in Obersclesien.

An der Nuhr find am 24. d. M. gestellt 14 029, nit rechtzeitig tellt keine Wagen. E d E OkersGlesien find am 24. d. M. gestellt 4417, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht T Berlin standen ani 23. und 24. Juli die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Beusselstraße 39, der Frau Tischlermeister Auguste Kussin, geb. Kussin, gehörig; Fläche 1451 a; Nutzungswerth 13 100 #; mit dem Gebot von 158000 Æ blieb der Stadtverordnete Aug. Schheiding, Lessingstraße 56, Meistbietender. Weißenburger- straße 44, dem Kaufmann Arnold Jacobfohn und dem Privatier David Blumenthal gehörig; Flähe 5,48 a; Nußungswerth 8400 e; mit dem Gebot von 130000 # blieb Frau Agnes Stoppel, geb. Naumann, Gneisenaustraße 108, Meistbietende, Parochialstraße 14, dem Schlächtermeister Gustav Handke gehörig; Nußungswerth 2400. 46; für das Meistgebot von 34 550 M wurde der Schlähtermeister Hugo Straßburg zu Friedrichsberg, Friedrih-Karlstraße, Ersteher.

Beim Königlichen Amtsgericht IT Berlin gelangten die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Schöne- berg, angeblih Golßstraße 40b belegen, dem Maurermeister Gustav hle zu Schöneberg, Hauptstraße 97 wohnhaft, gehörig; Fläche 11,01 a; Nußnungswerth 20200 #6; mit dem Gebot von 380 000 # blieben die Bildhauermeister Hermann Drechsler und Wilhelm Ernst zu Schmargendorf, Zoppotstraße 16, zu gleichen Rechten und Antheilen Meistbietende. Grundstück zu Groß- Lichterfelde, dem Maurermeister Johannes Schmidt, zu Groß-Lichterfelde wohnhaft, gehörig; Fläche 19,01 a; Nußungs8werth 6024 4; mit dem Gebot von 72000 M blieb die Pommersche Hyvotheken - Aktien - Bank zu Berlin, Taubenstraße 22; Meistbietende. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend die zu Ruhlsdorf und Teltow belegenen Grundstücke, dem Bauunternehmer Louis Ottow zu Südende gehörig. Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung unter Aufrehterhaltung der Voll- streckungsmaßregeln, betreffend die nachbezeihneten Grundstücke: Zu Lichtenberg, angeblih an der Zufahrtsstraße nah der städtischen Jrrenanstalt und an der Landsberger Chaussee belegen, dem Restaura- teur Ferdinand Sellnow, zu Lichtenberg wohnhaft, gehörig. Der Versteigerungstermin vom 20. September 1897 fällt weg. Grundstück zu Schöneberg, angeblich Koburgstraße 16 belegen, dem Bauunternehmer Leopold Albrecht zu Nixdorf, Kaiser Wil- helmstraße 4 wohnhaft, gehörig.

Berlin, 24. Juli. (Wochenberiht für Stärke, Stärke- fabrifate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky, Berlin W. 8.) Ia. Kartoffelstärke 154—16 Æ, Ia. Kartoffelmehl 15¿—16 , ITa, Kartoffelmehl 12i—14 4, Feuchte Kartoffelstärke, Frahtparität Berlin —,—, gelber Syrup 19—195 4, Kap.-Syrup 20—20è 4, Export 21-— 214 46, Kartoffelzucker gelb 19—195 M, Kartoffelzucker kap. 20—204 A Rum-Kuleur 32—83 #6, Bier-Kuleur 32—33 M, Dextrin gelb und weiß Ia. 22—23 #4, do. scckunda 20—21 A, Weizenstärke (kleinst.) 31—32 #, do. (großst.) 34—35 „#4, Hallesche und Schlesishe 35—36 H, MNMeisstärke (Strahlen) 4I—50 M, do. (Stücken) 48—49 46, Maisstärke 32—33 46, Schabestärke 33—34 4, Viktoria-Erbsen 15—18 #4, Kocherbsen 135 —17# t, grüne Erbsen 14—174 #4, Futtererbsen 12—13 A, inl. weiße Bohnen 23—25 M, Flahbohnen 24—26 #4, Ungar. Bohnen 20—22 5, Galiz.-russ. Bohnen 18—20 #, große Linsen nom. 34—48 M, mittel do. 28—34 M, fleine do. 20—26 M, weiße A 16—18 M, gelber Senf 24—36 4, Hanfkörner 17}—18 #4, Winterrübsen nom. 24 bis 244 4, Winterraps 244—25 4, blauer Mohn 24—28 , weißer do. 40—-48 6, Buchweizen 16—18 „6, Wicken 14—15# H, Pferde- bohnen 13—14 #4, Leinsaat 194—20 4, Mais loko 9—9} , Kümmel 38—42 4, prima inl. Leinkuhen 14—15 Æ#, do. ruff. do. 12}—134 4, Rapékuchen 114—124 4, pa. Marseill. Erdnußkuchen 144—15Ï M, pa, doppelt gefiebtes Baumwoll -Saatmehl 58—62 °/o 123—14 4, helle getr. Biertreber 28—34 °/0 94—10F , getr. Ge- treideshlempe 3236 % 11}3—12} Æ, getr. Mais-Weizenschlempe 8539 % 124134 M Maisshlemve 404% 12-13 #, Malzkeime 84—94 H, Roggenkleie st—8t #46, Weizenkleie 8—8} 6 (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10000 kg.)

Zweite Beilage : zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 26. Juli

Stettin, 24. Juli. (W. T. B.) Spiritus loko 40,80 nom. Breslau, 24. Juli. (W. T. B.) Schluß - Kurse. Schi. 34 9% L.-Pfdbr. Läitt. A. 100,25, Breslauer Diskontobank 119,60, Breslauer Wechélerbank 108,60, Shlesisher Bankverein 144,25, Breslauer Spritfabrik 142,50, Donnersmarck 152,25, Kattowißer 162,00, Oberschl. Eis. 104,60, Caro Hegenscheidt Akt. 129,00, Oberschles. P.-Z. 146,00, Opp. Zement 155,00, Giesel Zem. 144,75, L-Ird. Kramsta 152,00, Schles. Zement 194,25, Schles. Zinkb.-A. 205,00, Laurabütte 160,25, Bresl. Oelfbr. 106,50, Kotks-Oblig. 102,59, Oberschl. Koks 174,00.

Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100%%/ exkl. 50 „#6 Verbrauch8abgaben pr. Juli 60,40 Br., do. do. 70 4 Verbrauchs- abgaben pr. Îuli 40,40 bez. i s ; 4

Magdebura, 24 Juli, (W,. T. Bi Zudckerbericht. its exkl. 44 929% —,—, Kornzuder exkl. 88 9/9 Rendement 9 20— 9,40. Nachprodukte exkl. 75%/0 Hendem. 6,55—7,05. Ruhig. Brotraffinade 1 23,90. Brotraffinade 1X —,—. Gem. Brot- raffinade mit Faß 23,25. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Ruhig. Rohzuder I. Produkt Transito f. a. B. Hamburg_pr. Juli 8,20 Gd., 8,30 Br., pr. Augusi 8,25 Gd., 8,30 Br., pr. Sept. 8,30 Ed., 8,373 Br., pr. Okt.-Dezember 8,473 Gd., 8,50 Br., pr. Januar-April 8,67F bez., 8,70 Br. Stetig.

Frankfurt a. M., 24. Juli. (W. T. B.) Schluß-Kurfe. Lond. Wechs. 20,355, Pariser do. 81,066, Wiener do. 170,20, 39% Reichs-A. 97,70, Unif. Egypter 108,10, Italiener 94,39, 3 9/6 port. Anleihe 23,30, 9 9%/ amort. Rum. 101,20, 4 9/0 russische Konf. 103,50, 4 9/0 Ruf. 1894 66,60, Spanier 63,00, Mittel- meerb. 103,00, Darmstädter 157,20, Diskonto - Kommandit 208,09, Mitteld. Kredit 114,00, Oefterr. Kreditakt. 3142, Oeft.-Ung. Bank 812,00, Reichsbank 160,70, Laurahütte 160,30, Westeregeln 192,70, Höchster Farbwerke 466,090, Privatdiskont 25. R

Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kreditaltien 314, Gotthardbahn 153,50, Diskonto - Kommandit 207,80, Laurahütte —,—, Portugiesen —,—, Ital. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Nordostbabn 113,70, Jtal. Méridionaux —,—, Schweizer Simplonb. 88,20, 6 9% Mexikaner —,—, Italiener 94,30,

Köln, 24, Juli. (W. T. B.) Nüböl loko 62,00, pr. Oktober —.

Hildesheim, 25. Juli. Jn der vergangenen Nacht brannte bier die Kontinental-Präservenfabrik von Warnecke u. Cie. nieder; nur das Maschinenhaus konnte gerettet werden.

Dresden, 24. Juli. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 97,20, 3X 9% do. Staaisanl. 101,50, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,75, Allg. deutsche Kredit 213,75, Dresd. Kreditanstalt 142,50, Dresdner Bank. 161,65, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 128,10, Dresd. Straßen- bahn 230,59, Sächf.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. 290,00, Dresdner Baugesellsch. 229,00, Deutsche Straßenb. 196,00, Dresdner Bank- verein 122,75.

Leipziù, 24. Juli, (W. T. B.) Schluß « Kurse, 3% Säwbsische Rente 97,30, 3# 9% do. Anleihe 101,45, Zeißer Paraffin- und Solaröl-Fabrik 108,00, Mansfelder Kure 1021,00, Leipziger Kreditanstalt-Aktien 213,40, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 119,75, Leipziger Bankaktien 182,75, Leipziger Hypothekenbank 150,75, Sächsishe Bankaktien 128,00, Sächsische Boden-Kreditanstalt 131,00, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 174,50, Kammgarnspinnerei Stöh1 u. Co. 188,50, Altenburger Aktienbrauerei 240,00, uckerraffinerie Halle-Aktien 112,25, Große Leipziger Straßenbahn 255,00, Leipziger Elektrishe Straßenbahn 169,00, Thüringishe Gasgefellschafts-Aktien 206,00, Deutsche Spitenfabrik 211,00, Leipziger Elektrizitätswerke 132,00.

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. Juli 3,15 &, pr. August 3,15 #4, pr. September 3,15 4, pr. Oktober 3,15, pr. November 3,15 #(, pr. Dezember 3,15 4, pr. Januar 3,123 #4, pr. Februar 3,125 #4, pr. März 3,125 4, pr. April 3,127 4, pr. Mai 3,12} , pr. Juni 3,12 4, Umsay: 70 000, Tendenz rubig.

Bremen, 24. Juli. (W. T. B.) Börsen - Shlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) Rubig. Loko 5,05 Br. Schmalz. Niedriger. , Wilcox 22 &, Armour shield 223 4, Cudahy 23Ï &§, Choice Grocery 234 A, White label 233 F. Speck. Fest. Short clear middl. loko 267 ®§. Reis fest. Kaffee —. Baumwolle. Matt. Upland middl. loko 41 & F. Taba ck: 625 Packen Borneo.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 95/9 Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien —,—, 5 9/0 Nordd. Lloyd-Aktien 106} Gd., Bremer Wollkämmerei 275 Br.

Hamburg, 24. Juli. (W. T. B.) Schlußkurse. Hamb. Kommerzb. 136,70, Bra}. Bk. f. D. 167,50, Lübeck-Büchen 165,25, A.-C. Guano-W. 75,00, Privatdiskónt 23, Hamb. Paket 123,10, Nordd. LUoyd 107,00, Trust Dynam. 183,25, 3% H. Staatsanl. 95,70, 34 0/9 do. Staatsr. 107,40, Vereinsb, 156,00, Hamburger Wedchsler- bank 132,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 80,75 Br., 80,25 Gd. Wechselnotierungen : London lang 3 Monate 20,31 Br., 20,28 Gd., 20,292 bez.,, London kurz 20,354 Br., 20,314 Gd., 20,35 bez., London Sicht 20,374 Br., 20,334 Gd., 20,364 bez., Amsterdam 3 Monate 167,60 Br., 167,30 Gd., 167,55 bez, Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monat 168,75 Br, 168,35 Gd., 168,75 bez., Parts Sicht 81,15 Br., 80,95 Gd., 81,09 bez, St. Petersburg 3 Monat 214,10 Br., 213,60 Gd., 214,00 bez., New-York Sicht 4,184 Br., 4,164 Gd., 4,18 bez., do. 60 Tage Sicht 4,17 Br., 4,14 Gd., 4,16 bez,

Getreidemarkt. Weizen loko behauptet, holsteinischer loko 160—172. Roggen loko behauptet, medcklenburger loko 123—1838, russischer loko fest, 86—88. Mais 90. Hafer fest. Gerste fest, Rüböl fest, loïo 58 Br. Spiritus (unverzollt) rubig, pr. Iult-August 19 Br., pr. August-Septbr. 19 Br., pr. Sept.- Oktober 19X Br., pr. Oktober-November 195 Br. Kaffee feft, Umsay 3500 Sack. Petroleum behauptet, Stand. white loko 4,90 Br.

- Kaffee. (Nachhmittagsbericht.) Good average Santos pr. Septbr. 373, pr. Dezember 38}, pr. März 394, pr. Mai 40. Zuckermarft. (Schlußbericht.) Rüben-Rohzucker 1., Produkt Basis §8 9/9 Rendement neue Usance, fret an Bord Hamburg pr. Juli 825, pr. August 8,272, Le E 8,35, pr. Oktober 8,423, pr.

ezember 8,55, pr. März 8,75. Ruhig.

D 24, Juli, (W._ T. B.) ‘S@hluß - Kurfe. E 41/5 9/9 Papierrente 102,15, Oesterr. Silberrente 102,25, Oesterr. Goldrente 123,30, Oesterr. Kronenrente 101,25, Ungar. Goldrente 122,70, do. Kron.-A. 100,25, Oesterr. 60r. Loose 147,00, Länderbank 243 00, Oefterr. Kredit 369,50, Unionbank 303,50, Maar: Kreditb. 398,50, Wiener Bankverein 260,00, Wiener Nordbahn 267,00, Buschtiehrader 550,00, Elbethalbahn 258,50, Ferd. Nordb. 3420,00, Oefterr. Staatsbahn 349,10, Lemb. Czern. 285,90, Lombarden 85,50, Nordwestbahn 255,50, Pardubiger 210,50, Alp.-Montan 130,80, Amsterdam 99,00, Nette Pläße 58,71, Londoner Wechsel 119,50, Pariser Wechsel 47,624, Napoleons 9,52, Marknoten 58,71, Ruff. Banknoten 1,263, Brüxer 266,30, Tramway 473,00.

Getreidemarkt. Weizen pr. ee 9,83 Gd., 9,85 Br., pr. Frühiahr 10,16 Gd., 10,18 Br. oggen pr. erbst 7,93 Gd., 7,95 Br., pr. Frühjahr Gd., Br. Mais pr. S 4,78 Gd., 4,80 Br., pr. September-Oktober 4,89 Gd., 4,91 Br. Hafer pr. Herbst 6,03 Gd., 6,06 Br., pr. Frühjahr Gd., Br.

26. Juli, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (E T. B.) Schwächer. Ungarische Kredit-Aktien 398,00, Oesterreichische Kredit-

Aktien 368,75, Franzosen 347,50, Lombarden 85,50, Elbethalbahn

1897.

258,50, Oesfterreichishe Papierrente 102,15, 4°%/ Ungarische Goldrente 122,70, Sefterre did ronen-Anleihe —,—, Ungarische Kronzn-Anl, 100,25, Marknoten 58,724, Bankyerein —,—, Länderbank 242,75, Buschtiebrader Litt. B.-Öäftien —,—, Türk, Loose 65,10, Brüxer —, Wiener Tramway 470, Alpine Montan 130,00.

Einnahme der Südbahn vom 11. bis 20. Juli 1 305 684 F1., Mehreinnahme 32 868 F1. | ' Ausweis der öjterr.-ungar. Staatsbahn (österreihishes Ney) vom 11. bis 20. Juli 73% 041 Fl., Mindereinnahme gegen den entsprehenden Zeitraum des vorigen Jahres 35 113 FL

en 24 Sli (Wi T. BI roduktenmarkt. Beizen loko P pr. Herbst 9,61 Gd., 9,62 Âr pr. Frühjahr 10,00 Gd., 10,02 Br. Roggen pr. Herbst 7,62 Gd., 7,64 Br. Hafer pr. Herbst 5,70 Gd., 5,72 Br. Mais pr. Juli-August 4,37 Gd., 4,38 Br., pr. August-September Gd., Br., pc. Mai-Juni 4,98 Gd., 5,05 Br. Kohlraps pr. August-Septem*er 12,60 Gd., 12,65 Br. Londoa, 24. Juli. (W. T. B.) Heute keine Börse. Plaÿ- diskont 13/16, Silber 275/16. : Ï Getreidemarkt. (The Baltic.) Schluß. Weizen träge und matt, 6 d. niedriger. 5 Ladungen rother Winterweizen August-Sep- tember 30 sh. 3 d. gefordert, 1 Ladung rother Winterweizen Juli- August 30 \h. 9 d. gefordert, 1 Ladung Northern Spring September- Oktober 30 h. 104 d. gefordert, Mais (American mixed) unvyer- ändert. August-September 14 h. 7#§ d., September-Oktober 15 \h. 15D

Wollauktion. Preise fest, behauptet.

969/60 Javazucdker 105 ruhig, Rüben - Nohzucker loko 83 stetiger. :

London, 24. Juli. Einer Meldung des „R. B.“ zufolge ladet Parr's Bank zur Zeihnung auf eine Million Pfund Sterling vierprozentige unistzierte serbische Bonds ein, welche ge- mäß Gefeß vom 20. Juli 1895 einen Theil der konvertierten Schuld von 355 292 000 Franken bilden. Der Emissionskurs ist auf 68 fests geseßt.

Liverpool, 24. Juli. (W. T. B.) Baumwolle, Umsay 6000 B., davon sür Spekulation und Export 500 B. Unverändert. Middl. amerikan. Lieferungen: Ruhig. Wu 411/34 Käuferpreis, August-September 47/64 Verkäuferpreis, September- Oktober 363/64—4 Käuferpreis, Oktober-November 357/64—358/64 do., November-Dezember 355/64 Verkäuferpreis, Dezember-Januar 3/64— 354/44 Käuferpreis, Januar-Februar 3/6¿—35/e4 Verkäuferpreis, Februar-März 354/64 do., März-April 3%4/64—3%/e4 Werth, April- Mai 355/64—3%%/64 d. Verkäuferpreis.

Paris, 24. Iuli. (W. T. B.) Von der Börse wird berichtet : Es herrschte ruhiger Verkehr bei geringen Aenderungen und mangeln- der Anregung. Die Kurse waren troy mancher MNealisationen im allgemeinen bebauptet : Türkenloose mehr angeboten.

Schluß-Kurse.) 39/0 Französishe Rente 104,85, 59/9 Italienische Rente 94,10, 39/6 Portugiesishe Rente 22,60, Portugiesishe Taback- Obl. 478,00, 49/6 Russen 1889 102,60, 4% Ruffen 1894 66,45, 3409/0 Ruf. A. 101,30, 39/9 Ruffen 1896 94,85, 49/9 span. äußere Anl. 62, Oesterceihishe Staatsbahn 747,00, Banque de France 3775, B. de Paris 864,00, B. ottomane 578,00, Créd. Lyonn. 778,00, Debeers 736,00, Rio-Tinto-A. neue 555,00, Suezkanal-A. 3267, Privat- diskont —, Wchs. Amst. k. 206,00, Wf. a. dtsch. Pl. 1227/13, Whs. a. Italien 43, Wchs. London k. 25,084, Chequ. a. London 25,10, do, Madrid k. 379,40, do. Wien k. 207,87, Huanchaca 57,50.

Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen behauptet, pr. Juli 23,75, pr. August 23,90, pr. Septbr.-Dezbr. 24,00, pr. Nov.-Febr. 24,15. Roggen rubig, pr. Juli 15,00, pr. November-Februar 15,00. Behl behauptet, pr. Juli 49,60, pr. August 50,00, pr. Sept.-Dez. 50,89, pr. November-Februar 50,75. Rüböl rubig, pr. Juli 60è, pr. August 603, pr. Septbr.-Dezbr. 61, pr. Januar- April 62. Spiritus matt, pr. Juli 37§, pr. August 37§, pr. Sept.-Dezbr. 35, pr. Januar-April 343. i L

Rohzucker (Schluß) ruhig, 88% loko 24}—25. Weißer Zuder xubig, Nr: 83, 100. ks. pr, Juli 265, pr. August E yr. Oktober-Januar 262, pr. Januar-April 273.

St. Petersburg, 24. Juli. (W. T. B.) Wechsel auf London 93,90, do. Amsterdam —, do. Berlin 46,00, Chequ. a. Berlin 46,274, Wechsel a. Paris 37,324, 49/6 Staatsrente von. 1894 99, 49/0 Gold-Anl. von 1894 6. Ser. 154, 34 0/6 Gold-Anl. von 1894 148, 49/0 kons. Eisenb.-Obl. von 1880 —, 4} 9% Bodenkr.- Pfandbr. 1564, St. Petersb. Diskontobank 677, do. intern. Bank I. Em. 576, Ruf}. Bank. für auswärt. Handel 418F, Wars. Kommerzbank 475, Gef. für elektr. Beleuchtung 638. . i i

25. Juli. (W. T. B.) Der „Regierungs-Anzeiger“ ders öffentliht eine Bekanntmachung des Finanz-Ministers, nach weler am 23. d. M.' das russishe Vize-Konsulat in Thorn seine Amtsthätigkeit begonnen hat.

Mailand, 24. Juli. (W. T. B.) Italienishe 5 9/2 Rente 98,024, Mittelmeerbahn 534,00, Méridionaux 700,00, Wetse auf Paris 104,70, Wechsel auf Berlin 129,12}, Banca d’Italia 748.

Amsterdam, . 24. Juli. (W. T. B.) Sthluß - Kurse. 94er Russen (6. Em.) 1004, 4% Ruffen v. 1894 63, 3% boll Anl. 99E, Fo Transv.-Obl. 1891er 100, 40/9 konv. Tran8vaal 237 Marknoten 59,27, Ruff. Zollkupons 191F. E

Getreidemarkt. Weizen auf Termine niedriger, do. pr. N vember 183. Roggen loko —, do. auf Termine ruhig, pr. Oktober 110, do. pr. März 111, do. pr. Mai 112. E

Java-Kaffee good ordinary 47. Bancazinn 364.

Antweékpen, 24. Zuli. (W.. T. B.) Getreidemarkt. Weizen träge. Roggen steigend. Hafer fest. Gerste behauptet.

Petroleum. (Schlußberiht.) Raffiniertes Type weiß loko 15} bez. u. Br., pr. Juli 15 Br., pr. August 15È Br. Ruhig. Schmalz pr. Jult 51}, Margarine ruhig.

New-York, 24. Juli. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und lebhaft; im weiteren Verlauf trat eine Reaktion cin und der Schluß war träge. Der Umsaß in Aktien betrug 205000 Stù®.

Weizen eröffnete in fester Haltung mit etwas böberen Preisen und konnte sih einige Zeit auf Käufe für Rechnung des Auslande® und Deckungen der Bai}siers gut behaupten. Im weiteren Verlan des Verkehrs führten zwar große Ankünfte und günstige Errtedboriähte fowie einige Verkäufe eine Reaktion herbei, der ader später ont» sprehend der Festigkeit des Mais eine abermalige AufbeFerang folate Mais durchweg fteigend infolge von DeXkungen und von brilhom Wetter im Westen. L

E! Geld für NRegierungödonds, Prozentsaß L, do, für andere Sicherheiten do. 1}, Wechsel auf London (60 Tagr) 8d, Cable Transfers 4,87}, Wechsel auf Paris (80 Tage) d, 18d, dd, auf Berlin (60 Tage) 95/16, At(ison Topeka & Santa F¿ Ntion 133, Canad. Pacific Aktien 69}, Zentral Pacific Mtten 23, Chicago Milwaukee & St. Paul Aktien V8}, Denver & Rio Grande Preferred 443, Jllinois-Zentral Aktien 100, Lake Shore Shares 170, Loui ville & Nashville Aktien 64, New-York Lake CErte Sharos 1k, On eS Maa 102, Nortdern Pacific Preferred (neue Emisi, 42, Norfolk and Western Preferred (Interims. Anletbesähoine) M, hiladelphia and Reading First Preferred 50, Union Pactfic Atfirn

t, 4 9/0 Vereinigte Staaten Bonds pr. 19% 1%}, Silber, Coms mercial Bars 59}, . Tendenz für Geld: Att.