und Figurenzeichnen. Maler Jordan: Freibandzeihnen und Aqua- m ED ale Voigt: Landschaftzeibnen und Aqguarellieren. Architekt Sch lieben: Architekturzeichnen. Prof., ofmaler aulbach: Aktzeinen. Privatdozent, ‘Prof. Geb: Praktikum für Architekten. Privatdozent, Prof. Dr. Haupt: Deutsche Renaissance T. Privat- dozent, Reg.-Baumeister Schlöbcke: Architektonisches Zeichnen, bef. Perspektive; Mittelalteilihe Ornamentik. Privatdozent, Neg.-Baus- meister Ro ß: Ausbildung der Gebäude mit Rücksicht auf Hören und Sehen; Stadt- und Landhäuser der italieniscken Renaifsance. Prof., Geb. Reg.-Rath Launbardt: Grundz. des FIngenieurbauwesens; Erd- und Strafienbau; Trassieren. Prof., Geb. Reg.-Rath Dolezalek: Eisenbahnbau 11; Stein- und Holzbrücken ; Uebungen im Entw. von Stein- und Holzbrücken; Statishe Berehnung der Baukonstruktionen. Prof. Dr. Jordan: Grundz. der prakt. Geometrie; Praktische Geo- metrie; Höhere Geodäsie. Prof., Geh. Neg.-Rath Barkhausen: Eisenbau T und II; Uebungen im Entw. von Eisenbauten. Prof. Arnold: Hydrologie, Fluß-, Kanal- und Hafenbau ; Üebungen im Entwerfen von Wasserbauten. Prof. Lang: Bau- konstruktionslehre (Bauverbandlehre) für Bau-Ing. und für Masch.- Ing.; Uebungen in Baukonstruktionslehre. Privatdoz., Prof. Peßold: Üebungen in der Ausgleihungsrehn. nach ver Methode der kleinsten Quadrate. Prof., Geh. Reg.-Rath Fis her: Allgem. meh. Technologie; Spezielle Ten oee 1, eins{chl. Werkzeugmaschinenkunde ; Heizung, Lüftung und Beleuchtung ges{lofsener Räume. Prof. Rieb n: Bau und Theorie der Frafimalcbinen: Uebungen im Entw. von Kraft- und Hebemaschinen; Schiffbau. Prof. Frank: Masinen-Organe, Eisen- bahn-Maschinenbau. Prof. Frese: Ingenieur-Laboratorium I und Il; Theoretis&e Maschinenlehre. Prof. Müller: All- emeine Maschinenlehre für Masch.-Ing. und Elektrotechniker ; Bautechnologie; Spezielle Technologie 11 (Fabrikationszweige der Textil-Indujstrie); Fabrikationszweige der Textil-Industrie; Techno- logishes Praktikum. Prof. Troske: Grundz. des Maschinenbaues ; Grundz. der Maschinenlehre für Architeften, Bau-Ingenieure und Chemiker; Regulatoren; Einrichtung von Eisenbahnwerk- ftätten und Fabrikanlagen. Prof. Mever: Mascinen- zeihnen; Hebezeuge und Pumpen. Prof., Geh. Reg. - Rath Dr. Koblrausch: Grundzüge der Elektrotehnik; Theoretische Gleftirotebnik 1. Theil; Entwerfen von Dynamomaschinen und Trans- formatoren; Eleftrotechnisckes Laboratorium I, I1T und für Masch.- Ingenieure. Prof. Dr. O: Technisce Chemie T; Technische Chemie für Masch.-Ing. 1; Arbeiten im Laboratorium der ten. Chemie. Uebungen in der Elektro-Analyse. Prof. Dr. Rinne: Grundz. der Mineralogie; Chemis - krystallographif{e Untersuhungsmethoden ;
üttenkunde. Prof. Dr. Dieterici: Experimental - Physik; Rae im Wbceratorium der Pkbysik. Prof. Dr. Seubert: Anorganishe Chemie; Arbeiten im Laboratorium der anorgan. Chemie. Prof. Dr. Behrend: Organisde Cbemie; Arbeiten im Laboratorium der organ. Chemie. Prof. Dr. Heim: Elektrische Anlagen und Betriebe 1; Elektrotehnishe Mefsungen T; Grundz. der tehnischen Elektrolyse; Elektrolytishe Uebungen. Prof. Dr. Paschen: Praktische Pbysik. Privatdoz. Dr. Weh mer : Grundz. der Pilz- und Bakterienkunde; Eßbare und giftige Pilze; Uebungen im mifkro- \kopishen Arbeiten. Privatdozent, Prof. Dr. Eschweiler: Analytishe Chemie. Privatdozent Thiermann: Elektrotehnische Mefsungen II ; Elektrotehnishe Meßinstrumente.
Hannover, den 21. Juli 1897. Der Rektor. Frank.
Angekommen: Seine Excellenz der Staats- und Justiz-Minister Schön- siedt, von der Urlaubsreije: E der Unter-Staatssekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten Fleck, aus Tirol.
Abgereift:
Seine Excellenz der Unter-Staatssekretär im Finanz- Ministerium, Wirkliche Geheime Rath Meine cke, mit Urlaub.
Nichtamtliches.
Deutsches Reid. Preußen. Berlin, 9. August.
Ueber den Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von den Russishen Kaiserlihen Majestäten in Kronstadt bereiteten Empfang und die Allerhöchstdenselben zu Ehren am russischen Hofe veranstalteten Festlichkeiten liegen folgende Meldungen des „W. T. B.“ vor:
Die Fahrt Jhrer Majestäten des Deutschen Kaisers und der Deutschen Kaiserin nah Kronstadt verlief bei sehr günstigem Wetter. Am Sonnabend, 12 Uhr Mittags, traf unter dem Donner der Geschüße der Festung Kronstadt und der vor Anker liegenden rufsishen Kriegsflotte die Kaiserliche Yacht „Hohenzollern“ vor Kronstadt ein, wo die Kaiserlih russishe Yaht „Alexandria“ mit Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von Nußland, dem General-Admiral Großfürsten Alexis, Kaiser- lihe Hoheit, und dem deutshen Botschafter Fürsten Radolin an Bord bereits zum Empfange harrte. Hunderte von fesilih geschmüdckdien Dampfern und Yachten begrüßten unter jubelnden Hurrahrufen und unter den Klängen der Nationalhymne die nahende „Hohenzollern“, und immer von neuem gab die Kaiser - Yacht „Alexandria“ Signale, das deutsche Kaisershiff zu begrüßen. Als die „Hohenzollern“ Anker geworfen hatte, fuhr von der „Alexandria“ ein Ruder- boot mit Jhren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin von Rußland, dem Großfürsten Alexis und dem deutshen Bot- schafter Fürsten Radolin an Bord nach der „Hohenzollern“ hin- über, auf welcher alsbald die russishe Hymne ertönte. Jhre Majestäten der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria stiegen das Fallreep hinab, dem anlegenden Ruder- boote mit den Russishen Majestäten entgegen. Zunächst be- grüßten und küßten Sich beide Kaiserinnen wiederholt und
herzlichst, sodann umarmten Sich beide Monarchen und drückten Sich wiederholt die Hand. Der Kaiser Nikolaus überraschte den Deutschen Kaiser beim Betreten der „Hohenzollern“, welche sogleich die russische Kaiserflagge gehißt hatte, mit der Ernennung zum Admiral der russishen Flotte, indem Er Seiner Majestät zu- Pes die russische Dn ag e überreichte. Hierauf stellte
f D : ussschen Kaiserpaare den mit der Leitung des Auswärtigen Amts betrauten Botschafter von Bülow, den Chef des Militärkabinets, General- Adjutanten von Hahnke, den Chef des Zivilkabinets Wirk- lichen Geheimen Rath Dr. von Lucanus, den Chef des Marine- kabinets, Kontre-Admiral Freiherrn von Senden-Bibran und
er Kaiser Wilhelm dem
bei welcher Kaiser Nikolaus an die Würdenträger sehr gnädige Worte richtete, begaben Sich die Russischen Majestäten mit dem Deutschen Kaiserpaare, dem Prinzen Heinrich von Preußen, dem Großfürsten Alexis, dem Bot- schafter Fürsten Radolin, dem Botschafter von Bülow, dem General - Adjutanten von Hahnke, dem Chef des Zivilkabinets Dr. von Lucanus, dem Kontre-Admiral Frei- herrn von Senden-Bibran und dem übrigen militäri chen Gefolge auf die Yacht „Alexandria“, auf welcher neben der russischen Kaiserflagge die deutsche Kaiserstandarte gehißt war und die deutshe Hymne gespielt wurde. Begleitet von mehreren anderen Yachten, an deren Bord sich die Mitglieder des Kaiserlihen Gefolges befanden, fuhr nunmehr die „Alexandria“ unter dem Jubel der um- liegenden Kriegs- und Veragnügungsdampfer, überall von den Klängen der beiden Nationalhymnen, Tüchershwenken und donnernden Hurrahrufen begrüßt, nah Peterhof. Dort hatten sih auf der Landungsbrücke die Großfürsten und Großfürstinnen, der n E Fürst zu Hohenlohe, der Kriegs-Minister Wannowski, der Erste Sekretär der deutshen Bot- schaft von Tschirshky und die übrigen Mitglieder der deutschen Boischaft, die Gemahlin des deutschen Botschafters Fürsten Radolin mit den Damen der Botschaft, das Gefolge der Russischen Majestäten, zahlreiche russishe höchste und hohe Würdenträger sowie der bayerishe Gesandte Freiherr von Gasser zur Be- grüßung eingefunden. Beim Herannahen der „Alexandria“ ertônte von der Landungsbrücke ein Ehrensalut, und weit in die See hinaus leuhteten dem Hohen Gaste in prächtiger Aus- führung in goldenen Lettern die Worte entgegen: „Tmperatori et Regi Guilelmo II. Salus!“ Na erfolgter Landung be- grüßten die Deutschen Majestäten die russishen Großfürstinnen in wärmster Weise. Hierauf fand Cercle statt, bei welhem Seine Majestät der Kaiser Nikolaus den Reichskanzler Fürflen zu et ag f und den Botschafter von Bülow, Seine Majestät der aiser Wilhelm den Grafen Murawjew in ein längeres Gespräch zogen. Der Deutsche Kaiser trug die Uniform Seines St. Peters- burger Leib-Grenadier-Regiments mit dem Großkreuz des Andreas-Ordens und der Hohenzollern-Kette, der Kaiser Nikolaus deutshe Admirals: Uniform mit dem Schwarzen Adler-Orden und der Hohenzollern-Kette. Nunmehr schritten Jhre Majestäten die Front der von der Dent Sar Dagen s Ehrenwache ab, welche der Kaiser Wilhelm in russisher Sprache begrüßte, worauf laut die Antwort erschallte: „Der Herr gebe Dir ein langes Leben!“ Nachdem der Kaiser Wilhelm noch an einzelne Mannschaften einige Worte gerichtet hatte, begann der Vorbei- marsh. Als dieser beendet war, erfolgte die Abfahrt nah dem Großen Palais. Die beiden Kaiser saßen in einem Wagen, welhem eine Sotnie des Leib-Konvoi voranriit ; sodann folgten beide Kaiserinnen in einer à la Dau- mont bespannten sechsspännigen Equipage und im dritten Wagen der Prinz Heinrich mit dem Großfürsten Wladimir; danach folgten wiederum eine Sotnie Leib-Konvoi und die übrigen zahlreihen Galawagen mit dem Ge- folge. Der Wagenzug bewegte sich durch die Reihen der \palierbildenden Truppen und Tausender von festlih gestimmten Zuschauern. Jm Großen Palais ertönten bei der Ankunft der Majestäten die Nationalhymnen, und die von dem St. Petersburger Leib-Garde-Grenadier-Regiment des Deutschen Kaisers gestellte Ehrenwache - präsentierte vor den Monarchen, welche die Front abschritten und den Parademarsch- abnahmen. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland geleiteten sodann das Deutsche Kaiserpaar in Aller- höchstderen Gemächer, woselbst ein Dejeuner im engeren Kreise stattfand. Nach demselben statteten Jhre Majestäten der Deulshe Kaiser und die Deutsche Kaiserin dem Nussishen Kaiserpaar und hierauf den übrigen Mit- gliedern des russishen Kaiserhauses Besuhe ab. Während dessen hatten sich unabsehbare MWMenschenmengen vor dem Peterhofer Großen Palais angesammelt, welche dem Deutshen Kaiserpaare bei Allerhöchstdessen Rückkehr stürmishe Ovationen darbrahten. Auch der Prinz Heinrich wurde überall mit sympathishen Kundgebungen begrüßt. Als das Russische Kaiserpaar zum Galadiner von Seiner Villa herübergefahren kam, wollten die jubelnden gurule und die- Ausbrüche centhusiastisher Liebe und Verehrung der dichtgedrängten Menge kein Ende finden. Das Galadiner wurde in dem weiten, mit roth und weißem Seidendamast bekleideten und mit vielen Porträts russischer Kaiserinnen geschmücten Saale des Großen Palais für über hundert Perjonen serviert. An der Hauptfront der hufeißen- förmigen Tafel hatten in der Mitte die Kaiserin Auguste Viktoria und die Kaiserin Alexandra Plag genommen. Rechts neben der Deutschen Kaiserin saß der Kaiser von Rußland; zu Seiner Rechten folgten die Großfürstin Wladimir und der Prinz Heinrich. Die Kaiserin von Rußland hatte an Jhrer Seite den Deutschen Kaiser, neben Allerhöchstwelhem die Großfürstin Elisabeth und der Groffürst Wladimir saßen. Bald nah Beginn der Tafel erhob Sich der Kaiser Nikolaus und brachte einen Trink- spruch auf Jhre Majestäten den Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria in französischer Sprache aus, welchen der Kaiser Wilhelm mit einem Trinkspruch in deutscher Sprache erwiderte. Der Kaiser Nikolaus trank wiederholt dem Reichs- fanzler Fürsten zu Hohenlohe, dem Botschafter von Bülow und dem Botschafter L Nadolin zu, ebenso der Kaiser Wilhelm den Ministern Graf Murawjew und Wannowski. Nach der Tafel hielten die Majestäten längere Zeit Cercle, wobei die höchsten Würdenträger durch längere Ansprachen aus- gezeihnet wurden. Der Kaiser Wilhelm trug russische Admirals-Uniform, der Kaiser Nikolaus und die Großfürsten hatten die Uniformen Jhrer deutschen Regimenter angelegt. Der Prinz Heinrich war in der Uniform seines russischen Regiments erschienen. Jn der zehnten Abendstunde ver- abschiedete Sich das Russische Kaiserpaar von den Deutschen Majestäten. Gestern Morgen brachte die Kapelle des St. Petersburger Leib-Garde-Grenadier-Regiments dem Deutschen Kaiserpaare vor dem Peterhofer Großen Palais eine Morgenmusik dar. Während des Konzerts zog die Ehrenwache desselben Regiments mit dem Kommandeur an der Spiße auf. Gegen 10 Uhr Vormittags begaben Sih Jhre Mazestäten der Deutsche Kaiser und die Deutsche Kaiserin auf der Kaiserlich russishen Yacht „Alexandria“ nach St. Petersburg. Die Stadt hatte reichen Flaggen- und Blumenschmuck angelegt. Besonders geshmadckvoll waren der Newsky-Prospekt und die Große Morskaja dekoriert, doch boten auch die Newa-Ufer mit ihrer von der Stadt aus- geführten Schmückung mit Fahnenmasten, Ehrenpforten U. \. w. einen wundervollen Anblick. Sämmtliche auf der Newa liegenden Schiffe hatten reich geflaggt. Unabseh- bare Menschenmengen erfüllten die Straßen und umdrängten
Deutschen Majestäten anlegen sollten. Das Wetter war bedeckt bei leihten südlihen Winden. Die „Alexandria“ wurde zuerst von dem deutschen Schulschiff „Charlotte“ salutiect, das über die Toppen geflaggt hatte. Die Mannschaft hatte auf den Raaen aufgeentert und begrüßte Jhre Majestäten mit be- geisterten Hurrahrufen. Pünktlih um 108/ Uhr Vormittags langten Jhre Majestäten der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria am Landungssteg bei der Nikolaibrücke an, wo Allerhöchstdieselben von einer Deputation der fslädtischen Behörden empfangen wurden, welhe Salz und Brot dar- brachten. Zur Begrüßung waren ferner erschienen der Ver- weser des Marine-Ministeriums, Vize-Admiral Tyrtow, der Chef des Marinestabes Vize-Admiral Avellane, das Stadthaupt von St. Petersburg — welcher Leßtere die Majestäten in deutscher Ee willklommen hieß und Jhrer Majestät der Kaiserin ein Bouquet überreichte —, sowie der deutsche Botschafter Fürst Radolin mit Gemahlin und den Mit- gliedern der deutshen Botschaft. Nachdem Seine Majestät die Front der mit der Fahne und dem Musikkorps neben dem andungssteg aufgestellten Ehrenkompagnie vom 88. Petrowsky- Jnfanterie-Regiment abgeschritten hatte, bestiegen die Majestäten mit dem Gefolge die bereitstehenden Wagen, um nach der Peter Pauls-Festung zu fahren. Die Fahrt ging über den englishen Quai am Winterpalais vorbei, über die ne 18 brücke. Stürmisher Jubel begrüßte das Deutshe Kaijer- paar, Allerhöhstwelhes im zweiten Wagen — im ersten fuhr der Stadtyauptmann von St. Petersburg Baron Kileigels — Plag genommen hatte, auf der ganzen Fahrt. An der Ede des Senatsplaßes drängte das Publikum so unauf- haltbar heran, daß sich der Wagen mit dem Deutschen Kaiserpaare nur langsam im Schritt vorwärts bewegen konnte. Diese begeisterten Ovationen wiederholten sich unausgesezt, bis der Kaiserlize Wagenzug hinter den Festungsthoren vershwunden war. Jn der Kirche der Peter Pauls - Festung legten die Majestäten zwei Kränze aus weißen Rosen und Orchideen am Grabe Kaiser Alexander's TII. nieder und verweilten dort einige Zeit in stiller Andacht. Sodann besuchten der Kaiser und die Kaiserin das Grab Kaiser Alexander's Il. wo Allerhöchstdieselben ebenfalls eine Andacht verrichteten, sowie die Gräber anderer Mitglieder des russischen Kaiserhauses. Hierauf begaben die Majestäten Sich nah dem deutshen Alexander-Krankenhause, woselbst die Ein- weihung eines neuerbauten Flügels stattfand. Dort waren der Ehren- Kurator des Krankenhauscs, Großfürst Michael Nikolajewitsch, die Mitglieder der deutschen Botschaft, Ver- treter der deutshen Kolonie, der deutshe Reichskanzler sowie die russishen Minister des Jnnern und des Aeußern anwesend. Nach der Feier und nach eingchender Besichtigung des Krankenhauses fuhren die Majestäten nah dem Winter- palais und von dort um 1 Uhr nach der deutschen Botschaft zum Empfange der Deputationen der deutshen Kolonien in Rußland. Die Straßen, welche die Wagen zu passieren hatten, waren von einer dihtgedrängten Menschenmenge angefüllt, welche das Deutsche Kaiserpaar mit jubelnden Hoch- und Hurrah- rufen begräihte Am Eingang des Botschafts-Hotels wurden Jhre ajestäten von dem Fürsten und der Fürstin Radolin fowie von den itgliedern der Botschaft empfangen. Seine Majestät der Kaiser bot der Fürstin den Arm, während Jhre Majestät die Kaiserin von dem Botschafter geführt wurde. Bei der darauf folgenden Vorstellung der Abgesandten der deutschen Reichsvereine richteten die Majestäten huldvolle Worte an viele der Vorgestellten. Es folgte sodann ein Galafrühstück, an welhem außer den Mit- gliedern der Botschaft auch Graf Murawjew, der ru}sische Finanz- Minister Witte, die Gräfin Shuwalow, der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe, der Botschafter von Bülow sowie das militärische und Zivilgefolge theilnahmen. Nach aufgehobener Tafel ver- weilte das Rälsarpaat noch bis 3 Uhr im Botschaftshotel und begab Sih sodann nah dem Winterpalais zurück, wo um 31/2 Uhr der Empfang der Stadtvertretung stattfand, welche eine kostbare, blau emaillierte Silbershüssel überreichte, die mit dem Reichswappen sowie mit dem Wappen der Stadt St. Petersburg, umgebcn von der Widmung: „Zhren Majestäten dem Kaiser Wilhelm Ik., und der Kaiserin Auguste Viktoria“ geschmüdckt ist. Bei Ueberreihung der Schüsseln drückte das Stadthaupt Ratkow Roshnow in französisher Sprache die Se der Bevölkerung St. Petersburgs über den Besuch der
eutshen Majestäten bei den Russishen Majestäten aus und entbot Seiner Majestät dem Deutschen Kaiser den Willkommen- gruß der Stadt. Der Kaiser Wilhelm besichtigte zunächst die dargebrahten Schüsseln und drückte sodann in deutscher Sprache Ällerhöchsiseinen Dank für den Jhm und der Kaiserin in St. Petersburg bereiteten Empfang aus_
An den Empfang der Duma schloß sih eine Audienz der Botschafter und des diplomatishen Korps an, worauf Seine Majestät der Kaiser den fremden Bot- shaftern Besuche abstaitete. Abends 6 Uhr begaben Sich Jhre Mazestäten der Kaiser Wilhelm und die Kaiserin Auguste Viktoria nach dem Lager von Kraßnoje S sel o, wo Allerhöchstdieselben am Bahnhofe von den Russishen Majestäten und dem Prinzen Heinrih empfangen wurden. Sodann fand ein Umritt durch das Lager statt, an den sich cin großer Zapfenstreih und hierauf eine Balletvorstelung anschloß. Sowohl das Nussische wie auch das Deutsche Kaiserpaar übernachteten im Lager, wo heute Vormittag große Parade stattfindet. /
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen hatte sich gestern nach Kconstadt begeben, um den dortigen Militär- und Marinebehörden Be- suche abzustatten ; später fand im Marineklub ein Frühstück zu Ehren der Admirale und Offiziere des deutshen Ge- \hwaders statt, an welhem der Prinz Heinrich, der Admiral Thomsen und die übrigen Offizicre theilnahmen.
Der nachstehende Allerhöchste Befehl Seiner Majestät des Kaisers von Rußland ist am Sonnabend in St. Petersburg bekannt gemacht worden :
„Seine Majestät der Kaiser hat Mean geruht, gelegentlih seiner Anwesenheit auf der Yacht „Alexandria“ am 26. Juli (7. August) 1897 nachstehenden Allerhöchsten Erlaß zu geben: Seine Kaiserlihe und Königliche Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen O TT, wird zum Admiral der russishen Flotte ernannt.“
Der hiesige österreichish - ungarishe Bolschafter von Santa o hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Botschaftsraih von Velics
die übrigen Herren des Gefolges vor. Nach der Vorstellung,
den Landungssteg an der Nikolaibrücke, an welchem die
als Geschäftsträger.
forderte. Es verlautet, daß seine Verhaftung bevorstehe.
L telli und Citerni, den beiden einzigen Ueberlebenden der | Expedition Bottego, vorgestern aus Abessynien in Neapel cin-
| sozialistischen
M-otomayor wird die Königin- i oma T gin-Regentin bei den Feierlichkeiten für Canovas vertreten.
Der Präfident der Königlichen Akademie der Künste, Geheime Regierungs-Rath, Profefsor H. Ende ist vom Urlaub zurücgekehrt und hat die Präfidialgeshäfte im vollen Umfange wieder übernommen.
Laut telegraphisher Meldungen an das Ober-Kommando der Marine find S. M. Yacht „Hohenzollern“, Kom- mandant Kapitän zur See Freiherr von Bodenhausen, S. __S. „Gefion“, Kommandant Korvetten - Kapitän Plachte, und das I. Geshwader, Geshwader-Chef Vize- Admiral Thomsen, am 7. August in Kronstadt angekommen; S. M. S. „Cormoran“, Kommandant Korvetten - Kapitän Yrussatis, ist am 8. August von Taku nah Peitoho ge- gangen und. beabsichtigt, am 11. August von dort nah Ninghai in See zu gehen; der Neihs-Posst- dampfer „Stuttgart“ des Norddeutshen Lloyd mit dem Ablósungstransport von S. M. Swiffen „Falke“ und „Bussard “ — Transportführer Korvetten-Kapitän Krieg — ist am 8. August in Colombo eingetroffen und beabsichtigt, heute die Heimreise fortzuseßen.
Sachsen-Weimar-Eisenach.
Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat sich am Sonnabend zum Besuh Jhrer Majestäten der Königin und der Königin-Regentin der Niederlande von Wil- helmsthal nah Schloß Loo begeben und wird später zu einem längeren Kurgebrauh in Ostende Aufenthalt nehmen.
Schwarzburg-Sonders8hausen.
Der Geburtstag Seiner Durchlaucht dcs Fürsten ist am Sonnabend im ganzen Lande fesilich begangen worden. Jn Sondershausen fanden Morgens Reveille und Choralmusik und im Laufe des Vormittags in den Schulen besondere Feiern ftatt.
Frankrei.
Der Präsident Faure ist am Sonnabend, nahdem er noch den Manövern der Alpenjäger auf dem Massif de la Vanoise beigewohnt hatte, in Moutiers (Savoyen) eingetroffen.
Der republikanische Deputirte Siegfried ist gestern zum Senator der Seine Jnférieure erwählt worden.
Bei einer gestern Nachmittag im Théâtre de la République zu Paris gegebenen Wohlthätigkeitsvorstellung zum Besten der nah Paris ausgewanderten Spanier hielt der Anarchist Tarrida del Marmol, ein früherer Gefangener von Montjouy, cine heftige Rede, in welcher er den Tod des \spanishen Minister - Präsidenten Canovas del Castillo
Jtalien. Der Major Nerazzini ist mit den Lieutenants Vanu-
getroffen. Spanien.
_ Eine aus Santa Agueda gestern in Madrid ein- geiroffene amtliche Depesche meldet, daß der Minister-Präsident Canovas del Castillo durch drei von einem italienischen Anarchisten abgegebene Revolvershüsse tödtlich verlegt worden und um 3 Uhr Nachmittags mit dem Rufe „Es lebe Spanien !“ verschieden sei.
Ueber die näheren Umstände des Attentats meldet «W. E B Der Minister-Präsident saß, eine Zeitung lesend, auf einer Banf, als sich ihm ein Jtaliener näherte und meuhlings drei Revolvershüsse auf ihn abfeuerte. Der Ingenieur Aspiazu und der Journalist Torres warfen sich auf den Verbrecher , welcher zwei weitere Schüsse abgab, ohne sie jedoch zu verwunden. Dem Advokaten Suarez gelang cs, sich des Mörders zu versichern, welcher der Gendarmerie übergeben wurde. Canovas wurde auf sein Zimmer gebracht, wo er verstarb, nachdem er die leßte Oelung ‘erhalten hatte. — Ueber das Vorleben des Verbrechers wird gemeldet: Derselbe heißt Michele Golli, ist zu Vagha bci Neapel geboren und 26 Jahre alt. Er lebte einige Zei in Barcelona, wo er die Redaktion der
| Zeitung „Ciencia“ besuchte; später bereiste er rankrei, Beigien und England und kam im Sommer nach adrid. Anfangs Juli wurde er zu Lucera in Ztalien, nachdem er sih für einen revoluticnären Anarchisten erklärt hatte, wegen einer revolutionär - sozialistishen Schrift zum Gefängniß verurtheilt, doch gelang es ihm, zu entfliehen. Man glaubt, daß der Mörder in Santa Agueda an demselben ge wie Canovas ankam. Er promenierte fortwährend mit verdähtiger Miene in den Gängen der Badeanstalt und gestand, Canovas getödtet zu haben, mit dem Hinzufügen: es sei die Voll- streckung einer gerehten Rache und das Ergebniß einer weit- Meweigten _anarcistishen Verschwörung. Die Leiche des inister-Prästdenten soll heute nah Madrid gebracht werden. as Gericht hat sofort ein summarisches Prozeßverfahren ein- geleitet. — Die „Correspondencia de Eepaña“ meldet, daß vor einigen Tagen aus London ein wichtiges Schriftstück ein- ofen sei, welhes Pläne ankündige, die von englischen
“narcisten in Uebereinstimmung mit denen anderer Nationali-
Nen vorbereitet würden. da Die Minister traten sofort nah dem Attentat zu einem : etuden Ministerrath zusammen. Der Marschall Martinez L mpos begab NY, gestern nah Empfang der Nachricht von
m Attentat von Madrid nah San Scbastian. Sämmtliche
inister, ebenso der Marschall Martinez Campos werden heute
CINO rc
, Sagasta telegraphiertie an die Regierung: „Zch erfahre Belt tiefem Schmerz von dem Attentat. Wir die L s
ahl mich der Regierung und der Königin zur Verfügung“. — zal reiche liberale Persönlichk-iten haben der Regierung ihre
nite angeboten. Jm Lande herrs{ht vollständige Ruhe. iht le „W. T. B.“ weiter vernimmt, wird ih der Hof nah Madrid begeben. Der Mayordomo Herzo 8 von eichen- G s vertr Au Silvela hat derselb egierung telegraphisch sein Beileid ausgedrückt und en seine Dienste angeboten. Der Minister-
die es des Kriegs - Ministers Azcarraga zum interimistishen Minister-Präsidenten zu veröffent- lihen und Canovas die größten militärishen Ehren zu er- weisen. Die Beiseßzung wird in Madrid stattfinden. Die a 8 wird morgen dorthin überführt und einbalsamiert
rden.
Portugal.
Eine weitere militärishe Expedition wird, wie „W. T. B.“ meldet, in der nächsten Zeit von Lissabon Mozambique abgehen. d î n
Schweiz.
Das Volk des Kantons Waadt hat in der gestrigen nung E 12 n gegen 4270 R die Suk- vention von illionen Francs für den Simplon- dur stich gutgeheißen. 9 | E Türkei.
… Das Viener „Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet aus Kon- stantinopel, daß die Pforte bezüglich des Artikels VI der Friedenspräliminarien eine etappenmäßige Räumung Thessaliens nah Maßgabe der Zahlung der Kriegs- entishädigung, welhe in vierzehntägigen Fristen zu je einem Drittel tattfinden solle, verlange. Die Mächte dagegen s der Türkei nur zu, die Salambria-Linie und Volo is zur Zahlung beseßt zu halten, und verlangten die sofortige Räumung der Landestheile südlih dieser Linie. Troßdem hierüber vorläufig keine Einigung erzielt sei, erwarte man E den Abschluß der Verhandlungen innerhalb von acht en. Aus Kanea erfährt die „Agence Havas“, daß die Admirale dem Gouverneur endgültig die Zensur der Telegramme zugestanden hätten. Griechenland und die Türkel behielten sih eine liberale Zensur der für Europa be- stimmten Telegramme vor. — Aus gesundheitlihen Rü- sichten werde die in Kanea befindliche britishe Truppen- Abtheilung nah Halepa gehen.
Schweden und Norwegen.
_ Die Vermählung des Prinzen Carl von Schweden und Norwegen mit der Prinzessin Jnge- borg von Dänemark soll, wie dem „W. T. B.? aus Stock- holm gemeldet wird, am 27. d. M. in Kopenhagen stattfinden. Die Hohen Neuvermählten gedenken darauf eine Reise nach Deutschland anzutreten, von der sie am 7. September zurück- kehren würden.
Afien.
Die „Times“ berichtet aus Simla, daß sich mehrere Tausend Mohamedaner an der afghanischen Gre n einem Fanatiker, welher gegen die Engländer predige, an- gesammelt und am Sonnabend ein kleines Fort, 18 englische Meilen nördli} von Peschawur angegriffen hätten. Der Angriff sei abgeschlagen worden, worauf die Eindringlinge ein benachbartes Dorf eingeäschert hätten. Eine starke Truppen- abtheilung habe Peschawur verlassen, es werde jedo berichtet, E die Mohamedaner inzwischen über die Grenze geflohen _Das Amsterdamer „Handelsblad“ hat eine Depesche aus Atschin erhalten, wonach am Freitag bei Segli e da zwischen den holländishen Truppen und den Atschinesen statt- ges habe, bei welchem die leßteren geshlagen worden eien und 111 Todte verloren hätten. Der Verlust der Hol- länder betrage cinen Todten und 22 Verwundete.
Arbeiterbewegung.
Aus Stettin berichtet die „Ostsce-Ztg.* zum Ausstande der dortigen Tischler: Der Arbeitgeberbund der Tischler- und Drechélermeister hielt am Sonnabend eine Sißung ab, in der über die Lage des Ausftandes berihtet wurde. Es wurde festgestellt, daß ein reger Zuzug von auswärtigen Gesellen stattzefunden habe und daß der größte Theil der Werkstätten mit genügenden Arbeitskräften O fei, Weiterer Zuzug von auswärts soll in sicherer Aussicht eben. In Brandenburg a. H. hat einer Mittheilung des „Vorwärts“ jufolge eine Anzahl Maurer wegen Lohnstreits die Arbeit nieder- gelegt. In Dreéden baben, wie die Blätter melden, die Arbeiter POTter Strohhutfabriken wegen Lohnftreits die Arbeit ein- geftellt. In Sweinfurt ist einer Nürnberger Meldung der „Vos. Ztg.* zufolge der Ausstand in der deutschen Guüßstahlkugel- fabrik am Sonnabend dur gütlihe Vereinbarung beigelegt worden. C R der Arbeit sollte heute erfolgen. (Vgl. Nr. 179 Vier in Berlin ist, wie der „Vorwärts* berichtet, der A us- stand in der Kistenfabrik von Leopold Keiling, Gs am Mittwoch wegen Lohnsftreits ausgebrohen war, im Sinne der Arbeiter beendet worden. Die Arbeit wurde bereits am Sonnabend wieder auf- genommen. (Vgl. Nr. 184 d. Bl.) — Im hiesigen Baugewerbe find, der Berl. „Volks-Zig.* zufolge, mehrere Theilausftände wegen E e
um Ausstande der englischen Maschinenbauer wird der Londoner „A. K.* geshrieben: In Leeds beschlossen am Freitag die 1500 nicht zum Gewerkverein gehörigen Maschinenbauer der Firma Fairbairn, Naylor u. V°Phersfon cinstimmig zur Arbeit zurückzu- kehren, unter der Bedingung, daß wenn andere Firmen den acht- stündigen Arbeitstag gewähren follten, ihre Arbeitgeber das gleiche thun würden. Die Arbeitgeber haben darin eingewilligt. — Der Ver- band der Maschinen- Fabrikanten hat das Gesuch der vereinigten, im Schiffsbau beschäftigten Gewerke, in einer Konferenz über die Ver- kürzung der Arbeitszeit zu berathen, ablehnend beantwortet.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Invaliditäts- und Altersversiherung.
Bei der Hanseatishen Versiherungsanstalt sind 1. an Anträgen auf Gewährung von Renten eingegangen: a. Alters- renten: im Laufe des Jahres 1891 1105, 1892 404, 1893 381, 1894 353, 1895 354, 1896 351 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1897 202, zusammen 3150; b. Fnvalidenrenten: im Laufe des Jahres 1892 181, 1893 301, 1894 550, 1895 895, 1896 948 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1897 650, zusammen 3525; mithin sind n Beginn des Jahres 1891 bei der Hanseatishen Versicherungsanstalt an Rentenanträgen im Ganzen eingegangen 6675, Von den Anträgen auf Altersrente entfallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 536, Bremen
ath, welcher bis zwei Uhr Morgens dauerte, beschloß,
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670, Hamburg 1944 und von den auf Invalidenrente auf das
Anträgen auf Altersrente \ind bis Ende Juli und 45 auf sonstige Weise. Von find inzwischen ausgeschieden 724, von diesen sind verstorben 684. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende Juli 1897 erledigt 3393 und zwar 2521 durh Rentengewährung, 761 durch Ablehnung und 111 auf sonstige Weise. Von den Invbalidenrenten- Empfängern sind inzwischen ausgeschieden 726, von diesen sind verstorben 675. — Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen si die noch im Bezuge der Rente befindlihen Personen folgendermaßen: Lübeck 341 Altersrenten, 220 Invalidenrenten ; Bremen 425 Alters- renten , 645 Invalidenrenten; Hamburg 1222 Altersrenten, 930 Fn- validenrenten. Die Jahresfumme der bis jeßt gewährten Renten mat insgesammt 760 997,20 aus, von welhem Betrage 202 032,40 4A für die inzwishen ausgeshiedenen Rentenempfänger abzuseßen sind. Nah den Berufszweigen vertheilen sch diese 5233 Rentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 336 Rentenempfänger, Industrie und Bauwesen 2181, Handel und Verkehr 1090, sonstige Berufsarten 426, Dienstboten 2c. 1200 Rentenempfänger. — II. Anträge auf Nückerstattung der Beiträge sind eingegangen: a. Änträge gemäß § 30 des Geseßes: im Laufe des Jahres 1895 425, 1896 2302 und in der Zeit bom 1. Januar bis 31. Juli 1897 1821, zusammen 4548; b. Anträge gemäß § 31 des Geseßes: im Laufe des Jahres 1895 83, 1896 377 und in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1897 361, zusammen 821, also Anträge auf Rückerstattung der Beiträge über- haupt 9369. Von diefen 5369 Anträgen entfallen auf das Gebiet von Dirk Rati 2 va 3662. Davon sind erledigt r üdzahlung , dur Ablehnung 449, auf fonstige i zusammen 5050, mithin unerledigt 319. O E Ee
Kunst und Wissenschaft,
Aus Züri ch meldet ,W. T. B.“, daß der Professor der deu Literatur und Biograph Gottfried S Deleio Babe gestern Nacht ittag dort gestorben ist. Er war am 27. Famnuúar 1848 zu Schleitheim (Kanton Schaffhausen) geboren, studierte in Heidel- berg, Münchzn, Berlin und London, wurde 1873 Lehrer in Solothurn, 1878 in Zürich, habilitierte fi ebenda 1880 und wurde 1888 zum ordentlichen Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Uni- arsität Zürich ernannt. Unter seinen zahlreichen literarhistorishen verbeiten sind außer der obenerwähnten Biographie hervorzuheben -: „Hans Salat, ein \{weizerisher Chronist und Dichter“ (Basel 1877); „Aus den: Herder'shen Hause“ (Berlin 1881); „Josua Maler (daf. 1884). Sein Hauptwerk isst die vortref- lihe „Geschihte der deutshen Literatur in der Schweiz“ (Frauenfeld 1887). Außerdem begründete er die „Bibliothek älterer Sriftwerke der deutschen Schweiz“ (Frauenf. 1877 ff.) und veröffent- lite noch die Schriften: Goethe’'s „Göß von Berlichingen* in drei- facher Gestalt“ (2. Aufl. Freiburg 1887); Gocthe's „Iphigenie auf Tauris* in vierfaher Gestalt (2. Aufl. Das. 1887); „Die Gedichte Heinri Leuthold's* (3. Aufl. Frauenf. 1884); „Die Biographie Joh. Kasp. Schweizec's von D. Heß“ (Berlin, 1884); den «Briefwechsel zwischen Herman Kurz und Eduard Mörite“ (Stuttg., 1885); den „Briefwechsel zwishen M. v. Shwind und (dal, 1891) (Leipzig, 1890) und den „Möricke-Storm-Briefwechsel“ E ;
Land- und Forstwirthschaft.
In Stuttgart findet in den Tagen vom 30. August bi 2. September die _XRXV. Versammlung Leut Bet Fort männer statt. Die Zeiteintheilnng ist folgende: Montag, den 30. August : Empfang der Theilnehmer am Hauptbahnhofe, wo von Vormittags 9 Uhr bis Abends 105 Uhr die Einzeihnung in die Mitgliederliste, die Ausgabe der Mitgliederkarten, Abzeichen und Führer und der Nahweis der im voraus bestellten Wohnungen erfolgt. Abends von 7 Uhr an gesellige Vereinigung auf der Silberburg (Garten der Musfeumsgesellshaft). — Dienstag, den 31. August: Sitzung im Konzertsaal der Liederhalle von Vormittags 8 bis 11 Ubr. Nachmittags 2 Uhr: vom Degerloher Aussichtsthurm Ercursion in das Forstrevier Hohenheim. Abends 74 Uhr wird seitens der Stadtgemeinde Stuttgart ein Begrüßungsabend im Stadtgarten mit Musik und festliher Beleuhtung veranstaltet werden. — Mittwoch, den 1. September: Sizung im Konzert- saal der Liederhalle von Morgens 8 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr. Nach Schluß „der Sitzung Besichtigung einiger Sehenswürdigkeiten der Stadt unter Führung. Nachmittags 4 Uhr Festessen im großen Saal der Liederballe. Abends 7è Uhr Besu des Königlichen Hoftheaters. — Donnerstag, den 2. September: Tagesexcursion in das Schwarz- waldrevier Freudenstadt (Staatsfor strevier und Kommunalforstrevier). — Nachexcursionen : Am Freitag, den 3. September, Excursion in den Albforstbezirk Ura (Forstreviere Ura und Reutlingen). Außerdem ift den an der Excursioa am 2. September theilnehmenden Mitgliedecn, welhe vom 2. auf den 3. September in Freudenstadi über Nacht bleiben, an den folgenden Tagen Gelegenheit geboten, weitere Reviere des Forstbezirks Freudenstadt unter Führung der Lokal-Forstbeamten zu B g ies
n denSihungen wird über folgende Gegenstände verhandelt werden. Thema I: In welcher Weise ist der reine Buchen- dias auf Standorten, welche der Eiche nicht zusagen, in einen Nußzholz- Hochwald umzuwandeln ? Referent: Professor Dr. Bühler in Tübingen; Korreferent: Forstmeister Dr. Kieniß in Chorin bei Eberswalde, — Thema 11: Welche Gestaltung der Eisenbahnfrachttarife für Holz ist vom Standpunkt der Waldwirthschaft anzustreben ? Referent Professor Dr. Endres in München; Korreferent : Kommerzien-Rath Haas in Mannheim (Waldhof). — Thema II1: Mittheilungen über Bersuhe, Beobachtungen, Erfahrungen und beahtenéwerthe Vor- kommnisse im Gebiete des Forst- und Jagdwesens. — Ferner ist an- gemeldet ein Vortrag des Ober-Forstraihs Dr. Graner „über die vom Bürgerlichen Geseßbuch der Landesgeseggebung vorbehaltenen Auf- gaben auf dem Gebiete des Jagdrechts*. Anmeldungen zu der Versammlung werden spätestens bis zum 16. August an die Adresse: „Geschäftsführung der deutshen Forstver- fammlung in Stuttgart (Forstdirektionsgebäude)“ erbeten und zwar mit der Angabe, ob Quartierbcstellung und Theilnahme an der Excursion vom 2. September gewünscht wird.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Türkei. Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths i Konstantinopel ift die für Herkünfte aus den Se aIe E Gd pro E rer Vg ral S lea H Bahrein noch bestehende ünstäglge Quarantäne seit dem 28. v. M. b Í Mo e Nr. 168 v. 20. Ñ M.). A UEIaLN Moe WN urch einen weiteren Beschluß is auch die gegen die Küste des Rothen Meeres zwishen Rebouk und Sith aitgeordnete Quarantäne aufgehoben worden. Infolgedessen werden Herkünfte von der ge- nannten Küstenstrecke in den ottomanischen Häfen zu freier Praktika R ah baben: (H R Jedoch haben sih Reisende, die Djeddah verlassen, vor ihrer Abreise einer ärztlihen Untersubung und einer Desinfektion ihres Gepäds zu unterziehen; die Kranken werden zurückbehalten. L Pilger, R tk L SON “nen, unterliegen nach en für dieselben vorgeshriebenen besonderen M Ï (Bal: „din Ne, 149, vam 10: Imi de F) A
Gebiet von Lübeck 386, Bremen 1101, Hamburg 2038. — Von den
L 1897 erledigt 3117, und zwar 2712 durch Rentengewährung, 360 durch Ablehnung den Altersrenten-Empfängern