1897 / 201 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Aug 1897 18:00:01 GMT) scan diff

dem König von Siam cin Exerzieren des Lehr-Jnfanterie- Bataillons statt, dem sih eine Gefehtsübung auf dem Gelände hinter den Communs anschloß.

Seine Majestät der König von Siam traf, von Dresden kommend, gestern Abend um 7 Uhr auf dem Bahn- ofe in Potsdam ein und wurde daselbst von Seiner ajestät dem Kaiser und König begrüßt. Zum Empfange waren, wie „W. T. B.“ meldet, ferner auf dem Bahnhof anwesend die in Potsdam wohnenden Prinzen des Königlihen Hauses und die dort garnisonierenden Prinzen aus souveränen deutschen Fürstenhäusern, die daselbst an- wesenden Offiziere des Allerhöchsten Hauptquartiers, der Kriegs- Minister, General - Lieutenant von Goßler und der Chef des Generalstabs, General der Kavallerie Graf von Schlieffen. Auf dem Bahnsteig hatte als Ehrenwache eine Kompagnie des Garde - Jäger - Bataillons mit Fahne Aufstellung genommen, deren Musikkorps, während die Mazestäten die Front abschritten, die fiamesishe Hymne spielte. Hierauf begaben Sich die Allerhöchsten Herrschaften u Wagen in das Stadtschloß, wobei eine Eskadron des S imenis der Gardes du Corps, welher der Ober- Stallmeister Graf von Wedel voraufritt, die Eskorte bildete. Auf dem Hofe des Stadtschlosses stand als Ehrenwache die Leib-Kompagnie des 1. Garde-Regiments z. F., im Oranien- saale die Schloßgarde-Kompagnie. Die anwesenden N des großen Vortritts erwarteten die Majestäten am Fuße der Treppe und nahmen Vortritt durch den Oraniensaal bis in den Bronzesaal. Um 8 Uhr fand ein Souper im Schlosse statt. Heute Vormittag begab sih der König von Siam in Begleitung des Generals von Kessel in offenem vierspännigen Wagen nah dem Mausoleum bei der Friedenskirche und lege am Sarkophage des Hochseligen Kaisers Friedrich einen prachtvollen, aus rothen Nelken, weißen AÄstern und Rosen geflohtenen Kranz nieder. Nachdem der König und die ebenfalls im Mausoleum erschienenen siamesishen Prinzen sodann die Friedenskirhe in Augenschein genommen hatten, begaben sich bie hohen Gäste nah dem euen Palais, um einem Exerzieren des Lehr - Jnfanterie- Bataillons beizuwohnen.

Während der bevorstehenden Reisen Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin sind zum außerordentlichen Kammerherrendienst bei Allerhöchstderselben befohlen worden: für Koblenz der Schloßhauptmann Graf von Fürstenberg und der Kammerherr Freiherr von der Leyen; für Homburg v. d. H. und Wiesbaden der Kammerherr von Hochwächter und der Kammerherr Freiherr von Holzhausen.

Sachsen. Seine Majestät der König von Siam ist, nach herz liher Verabschiedung von Seiner Majestät dem König Albert, gestern Nachmittag nah Potsdam abgereist.

Oesterreich-Ungarn.

Der Minister - Präsident Graf Badeni wurde, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Vormittag von dem Kaiser in F\chi in längerer Audienz empfangen und zu dem Familien- diner geladen, welhes am Nachmittag stattfand. Der Minister des Auswärtigen Graf Goluchowski ist heute früh gleich- falls in Jshl eingetroffen und Vormittags von dem Kaiser in Audienz empfangen worden.

Der österreihish-ungarishe diplomatishe Agent in Sofia Baron Call hat sih auf seinen Posten zurückbegeben.

NußlanD.

Der Präsident der Französischen Republik Faure ver- abschiedete sich gestern um 11 Uhr Vormittags in Peterhof von den Großfürsten und Würdenträgern, die fh am Landungsplaße versammelt hatten. Der Kaiser und die Kaiserin begaben sih, wie „W. T. B.“ berichtet, mit dem Präsidenten an Bord der Yacht „Alexandria“, welche die Kaiserlihe Standarte und die Standarte des Präsidenten am Hauptmast gehißt hatte, und geleiteten den Präsidenten bis Kronstadt. Bei der Abfahrt wurden Salutshüsse ab- gegeben; die des Regenwetters wegen nit zahlreih erschienene Menge brach in lebhafte Zurufe aus. Gegen Mittag trafen der Kaiser, die Kaiserin, der Präsident Faure, die Groß- fürsten und Großfürstinnen sowie das Gefolge auf der kleinen Kronftädter Rÿede ein. Nachdem das Kaijerpaar sowie die - Großfürsten und Großfürstinnen mit dem Präsidenten Faure unächst die Kaiser-Yacht „Standart“ besucht hatten, begaben ih die Herrschaften an Bord des franzöfishen Panzerschiffs „Pothuau“, woselbst das Frühstück serviert wurde. Während desselben brachte der Präsident Faure nach der „Agence Havas“ folgenden Toast aus:

„Ich danke Eurer Majestät und Jhrer Majestät der Kaiserin, daß Sie fo huldvoll bereit waren, einige Augenblicke auf einem der Schiffe unserer Flotte zu verweilen. Ich bin darüber um so mehr erfreut, als es mir dadur mögli wird, Ihnen unter dem Schatten unserer Nationalflagge zu fagen, wie sehr ih von der uns dar- gebotenen Gasfifreundshaft gerührt bin und wie dankbar wir dem russischen Volke sind für den großartigen Empfang, der dem Präsidenten der Repuklik bereitet wurde. Eure Mojestät kamen, von russishen und französishen Seeleuten geleitet, nah Frankreich; in ibrer Mitte arüße ih Rußland vor meiner Atreise in tiefer Be- wegung. Die französishe und die russishe Marine können ftolz sein auf den Antheil, welchen sie vom erften Tage an an den- großen Ereignifsen batten, die die innige Freundschaft zwischen Frankreich und Rußland begründeten. Sie brachten die ausgeftreckten Hände einander näher und ermöglihten den beiden vereinten und alliierten Nationen, wele von tem gemeinfamen Ideal der Zivilisation, des Rechts und der Gerechtigkeit geleitet werden, fih brüderlih in der loyalsten und aufrihtigfen Umarmurg zusammen zu schließen. Fch erhebe mein Glas zu Ghren Eurer Majestät und Ihrer Majestät der Kaiserin in dem Augerblick, wo ih mich von Ihnen trenne, und bitte Sie, die heißen Wünsche entgegenzunehmen, die ich für Ihr Glück und dasjenige der Kaiserlihen Familie hege. Im Namen Franfreihs trinke ich auf die Grôße Rußlands!“

Der Kaiser erwiderte dem Präsidenten mit folgendem Trinkspruch:

„Die Worte, welhe Sie soeb-n an mi gerihtet baten, finden

mich glüdlich, zu sehen, daß Ihr Aufenthalt unter uns ein neues Band zwischen unseren beiden befreundeten und alliierten Nationen chaft, welche gleihmäßig ents{lossen sind, mit threr ganzzn Macht zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens im Geiste von Necht und Billigkeit beizutragen. Lassen Sie mich nochmals Ihnen für Jhren Besuch danken und mein Glas zu Ihrer Ehre und auf die Wohlfahrt Frankreihs leeren!“

Gegen 3 Uhr Nachmittags begab sich das Kaiserpaar mit dem Präsidenten Faure nach dem russishen Kreuzer „Rossija“, welchen der Kaiser dem Präsidenten zeigte. Nachdem der Präsident si hier verabschiedet hatte, kehrte er an Bord des „Pothuau“ zurück, welcher sodann unter den begeisterten Zu- rufen des zum Abschied erschienenen Publikums in See ging.

Spanien.

Aus Madrid wird dem „W. T. B.“ gemeldet: der Minister-Präsident Azcarr ags bemühe sich, eine Vereinigung der konservativen Parteien herbeizuführen, und werde, falls diese nicht gelingen sollte, seine Demission geben.

Türkei.

Die Wiener „PolitischGe Korrespondenz“ meldet aus Kon- stantinopel: die Pforte habe an die bulgarische Regie- rung eine Reklamation wegen der Thätigkeit der in Bulgarien sich aufhaltenden armenishen Emigranten gerichtet. Die bulgarische Regierung habe darauf geantwortet, daß sie den Emigranten zwar den Aufenthalt in Bulgarien gestatte, deren Thätigkeit jedoh überwache und nunmehr diese Ueberwachung noch verschärfen werde.

Die Aufständishen von Kandia und Rethymo haben, der „Agence Havas“ zufolge, innerhalb des Militär- Kordons zwei Mohamedaner getödtet und verstümmelt. Die Admirale haben Dshewad Pascha mitgetheilt, daß die türkishen Truppen zwar ausnahmsweise zur Theilnahme an der Feier des Geburtstagsfestes des Kaisers von Oesterreich zugelassen waren, daß dieselben aber von nun an nicht mehr an den Bewegungen und Paraden der inter- nationalen Truppen theilnehmen könnten.

Griechenland.

Die Deputirtenkammer wird fih in der auf Sonn- abend einberufenen Sißung, dem „W. T. B.“ zufolge, mit der Verlängerung des Gesetzes, betreffend die Zurück- behaltung eines Theiles der Korinthen-Erute, beschäftigen. Die Journale der Partei Delyannis* erklären, die Kammer werde derselben zustimmen, dagegen die Vor- lage über die Bewilligung eines provisorishen Zwölftels ablehnen, da die Majorität zu den jeßigen Ministern kein Vertrauen habe. Die Delyannistishen Abgeordneten werden sich heute im Hause des Parteiführers versammeln. Das Ministerium will jede Erörterung der politishen Lage ablehnen.

Amerika.

Nach einer dem „New-York Herald“ aus Montevideo uge Depesche ist der Mörder des Präsidenten der Republik Uruguay Borda, Avelius Arredondo, ein 27jähriger Offizier der Armee von Uruguay, der zu dem Verbrechen durch persönlihen Haß getrieben worden sei und keine Mit- huldigen habe. Das Verbrechen geschah, als der Präsident Borda, von einer militärishen Eskorte, den Kabinets- mitgliedern und dem diplomatishen Korps umgeben, nah dem Verlassen der Kathedrale nur wenige Schritte zurück- gelegt hatte. Der Morder gab zwei Schüsse ab, von denen der erste fehlging, während der zweite den Präsidenten in die linke Seite der Brust traf. Zunächst herrschte ein plögliches Stillschweigen, dann entstand eine furhtbare Auf- regung. Während mehrere Soldaten Arredondo festnahmen, drängte die Menge vor. Die Offiziere ertheilten nun Befehl zum Bajonettangriff, wobei einige Personen getödtet und viele verwundet wurden. Der Präsident wurde nah seinem Palais gebracht, wo er wenige Minuten später verschied.

Afien.

An der indish-afghanishen Grenze haben die Afridis, nach einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus Simla, am Dienstag Vormittag Lundi-Kotal angegriffen und niedergebrannt. Die Khaibar-Schügen, welche die Gar- nison von Lundi-Kotal bildeten, hielten 24 Stunden lang Stand. Als die Afridis eingedrungen waren, entspann sich ein verzweifelter Kampf, der zwei Stunden dauerte.

_Nr. 30 des „Eisenbahn-Verordnungsblatts*, heraus- gegeben im Minifterium der öffentlichen Arbeiten, vom 20. August, hat folgenden Inhalt: Geseg, betreffend den Servistarif und die Klafseneintheilung der Orte, vom 26. Juli 1897. Erlaffe des Minifters der öffentlichen Arbeiten: vom 14. August 1897, betreffend anderweite Festseßung von Wobnungs8geldzushüssen nah Maßgabe des Reichsgesetzes, betreffend den Servistarif und die Klafseneintheilung der Orte, vom 26. Juli 1897; vom 17. Auguft 1897, betreffend Len ladung des Geihästêsgangs und Verminderung des Schreib- werts,

Arbeiterbewegung.

Aus Sachsen wird der „Rhein.-Wefstf. Ztg.“ geschrieben: Die kleineren Ausftände der Bergleute, die in diesem Jahre in der Provinz Sachsen u. w. stattfanden, laffen erkennen, daß shon wieder große Ausstandélust in die Reihzn gewisser Berg- leute eingezogen if. Im Ruhrbezirk fehlt es an Bergleuten, und die Zechenbefiger find bestrebt, folche aus Schlesien, Oft- und Westpreußen und Posen heranzuziehen. Der sozialdemokratische Verband der Bergleute hat nun einen Aufruf erlassen, in dem die Bergleute auswärts dringend ersucht werden, niht nach dem Ruhr- foblenbeden zu fommen. Es scheint au, daß .die Verbands- gelder, über deren Ausbleiben so oft Klagen erhoben wurden, jeßt fehr reihlih eingeben.

Hier in Berlin is nah dem „Vorwärts“ der Ausftand der Korbmacher bei der Firma Eugen Schlesinger durch Einigung über die Streitvunkte beendet worden. (Vgl. Nr. 198 d. BL.)

Aus Triest berihtet die „Wiener Ztg.“ zur dortigen Aus- ftandsbewegung: Von den 150 Nagelnietern der Swiffs- werfste in San Rocco, welhe von der Werft - Direktion zur Regulierung der Arbeitéverbältnisse dieser hoch bezahlten Kategorie zur Arbeit in der Werft San Rocco einberufen worden waren, wo fie nach ihrer Hauptbeschäftigung als Kesselshmiede, Zimmer- leute u. \. w. verwendet, im Bedarfsfalle aber wieder zu Nietarbeiten herangezogen werden follten, und welcke aus diesem Grunde die Arbeit niedergelegt hatten, Haben 30 die Arbeit wieder aufgenommen. Der Ausftand der Schlosser- und Shmiedegehilfen ift unverändert. Die Ruhe wurde nicht gestört.

Aus Zörich wird dem „Wolff*shen Bureau“ über die Vzrhand-

in meinem Herzen ein lebhaftes Cho, und indem ih ganz den Ge- fühlen nachgete, welde mich und ganz Rußland bewegen, schäge ih

lungen des internationalen Arbeitershuß- Kongresses weiter gemeldet: Der Kongreß nahm in der geftrigen Abendsißung

mit 70 gegen 68 Stimmen eiren Antrag des (sozialdemokratischen) Reichstags-Abgeordneten von Vollmar an, von jedem Bes{luß zur Fra der Aufhebung der Hausinduftrie bis zum nächsten Kongresse abzusehen.

Aus Chriftiania wird dem „Vorwärts“ gemeldet, daß dort ein Ausstand der Malergehilfen ausgebrochen ift.

Statiftik und Volkswirthschaft.

Deutschlands Noheisenproduktion.

_ Nach den statistishen Ermittelungen des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller belief #ich die Nokeisen- produktion des Deutschen Reichs (eins{l. Luxemburgs) im Monat Juli 1897 auf 569 758 t; darunter Puddelroheisen und Spiegel- eisen 133 094 t, Bessemerroheisen 51 916 t, Thomasroheisen 298 683 t, Gießereiroheisen 86 065 t. Die Produktion im Juni 1897 betru 542 303 t, im Juli 1896 539776 t. Vom 1. Januar bis 31. Jul 1897 wurden produziert 3911573 t gegen 3 63% 581 t im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Kunst und Wissenschaft,

Im Remter des alten Ordens s\chlofses Lochstädt bei Fisch. haufen (Regierungsbezirk Königsberg), der dem Lehrer der dortigen Kirschule als Wohnung diente, wurden vor etwa Jahresfrist alte werthvolle Wan dmalereien entdeckt. Nach dem, was bis jeßt von den Nachforschungen Sachverständiger verlautet, sind, wie die „Nat. Ztg.* mittheilt, folgende Gemälde, sämmtlich in Tempera-Malerei, auf trockenem Kalk mit eigens hierfür präparierten Farben, die infolge ihrer Mischung äußerst haltbar find, bloßgelegt worden: die Geseßgebung in Ver- bindung mit Isaak?’s L Plerune die Verkündigung an Maria, die Auf- erweckung des Jünglings zu Nain, die Kreuzigung, die Auferstehung und der Kampf Michael’'s mit dem Drachen. Jn einem Nebenraum fanden sich: die Anbetung der Weisen aus dem Morgenlande und die Gestalt des Ritters Georg. In dem Zimmer, in welchem einst der Hochmeister Heinrich von Plauen nach der beldenmüthigen Vertheidis gung und dem Fall der Marienburg gefangen geseßt wurde, erblickt man kernige Gestalten von Ordenêrittern mit Ordenëwaffen, Wappen- \{ilder und sonstige Symbole.

Der internationale Aerzte-Kongreß gestern geshlossen worden.

Im Festsaal der Universität zu Kopenhagen ist gestern Nachmittag 2 Uhr die 18. Session des „Tnstitut de droit international“ eröffnet worden. Der Feier wokbnten, wie „W. T. B.* berichtet, der Kronprinz, die Prinzen Christian und Harald sowie der Justiz-Minister Rump bei. Der Staats- Minister Ravn und der Präsident des Landstbings Maßen hiefßen die Anwesenden willkommen. Zum Präsidenten wurde Geheimer Nath Goos - Kopenhagen gewählt, zu Vize - Präsidenten Generaladvokat Desjardin-Paris und Professor von Martiß- Heidelberg. Als Mit- lieder wurden aufgenommen Staats-Minister Dr. Hagerup- Christiania fowie die Professoren Fauchille, Pillet und Bernez-Paris.

Land- und Forftwirthschaft. Saatenstand und Ernte in Oesterreich.

(Bericht des K. K. Ackerbau - Ministeriums nah dem Stande um die Mitte des Monats August 1897.)

Um den 27. Juli ftellte ih nach warmer und vorwiegend trockener Witterung ein auêgiebiger Regenfall ein, der nit selten von Gewittern und Stürmen, auch von Hagelschlägen begleitet war. Die ungewöhnlih lange Dauer (5 bis 8 Tage) und Intensität des Negens führte in einem weiten Gebiet, welches Nieder- und Ober-Defterreih, Salzburg, einen großen Theil von Böhmen, ferner Mähren sowie die angrenzenden Theile von Schlesien und West-Galizien umfaßte, zu verheerenden Ueber- s{hwemmungen. In den meisten übrigen Ländern traten um den be- zeihneten Zeitpunft zwar ebenfalls Niederschläge ein, doch in um fo geringerem Maße und um fo kürzerer Dauer, als die Entfernung von dem Zentrum der Regenkatastrophe zunahm, sodaß, wie in den Süd- ländern, ferner im ösftlihen Galizien und in der Bukowina, die Regen oft nur als eine wobltbuende Unterbrehung der trockenen Witterung empfunden wurden. Nur in Krain famen hier und da Ueber- \{chwemmungen vor. In Steiermark, Kärnten und Tirol überfritten die Niederschläge kaum daë gewöhnlihe Maß. Die NRegenperiode dauerte durchschnittlich bis zum 4. August, dann trat meist eine an- nähernd normale Witt-rung ein. Die Temperatur hatte selbst während der Zeit der großen Niederschläge feine besondere Erniedrigung er- fahren und erhob si später in vielen Gegenden zu bedeutender Höhe. In der südlichen Zone und in vielen Gegenden von Galizien, nament- lich im podoliichen Gebiet, nahm die Dürre nach kurzer Unterbrehung ihre Herrschaft wieder auf.

In dem Gebiete der abnormen Niedershläge hat namentli die Getreide-Ernte großen Schaden gelitten, welche theils eben be- gonnen hatte, theils in vollem Gange war. Im allgemeinen kann gesagt werden, daß in jenen Ländern selbst die besten Getreidelagen nur wenig marftfähige Waare liefern werden. Abgesehen von den zahlreihen Fällen, in denen das ganze Getreide durch Ueber- shwemmungen völlig vernihtet wurde, ist das Auswachsen der Körner in ungewöhnlihem Maße aufgetreten, und zwar scwohl bei dem bereits geshnittenen und geschöberten als auch bei dem noch auf der Wurzel stehenden Getreide. Vielfach ergaben sih au bedeutende Verluste durch Ausfallen der Körner, weil die Frucht nicht rechtzeitig geerntet werden konnte und überreif geworden war. Eine weitere Schädizung ergab sich häufig darau®, daß die Frucht in feuhtem Zustande eingeführt werden mußte. Das Stroh ift sehr oft morsch und mißfarbig geworden und kann dann niht einmal zum Verfüttern gebraucht werden. :

Diese Uebelstände beziehen sich in der nördlihen Zone vornehmlih auf den Roggen und in der mittleren Zone auf den Weizen und die Gerste; leßtere hat infolge von Beregnung zum großen Tteil den Charafter der bellen Brauwaare verloren. Aber auch in anderen Ländern ist die Getreide-Ernte häufig nur schwach ; so hat in den südlichen Karst-Ländern und in Ost-Galizien die anhaltende Dürre, in leßterem Lande au der weitverbreitete Rost die Bildung der Körner ungünstig beeinflußt, sodaß dieselcen klein und leiht geblieben sind. In allen Ländern aber hat die ungemein häufige Lagerung der Frucht die Körnerbildung beeinträchtigt. Häufig wird darüber geklagt, daß sich beim Puten ungewöhnlich viel „Hintergetreide“ ergiebt. Beim Roggen fommt dec Uebelstand hinzu, daß die Aechren häufig shartig oder taub find, eine Folge der ungünstigen Witterung während der Blüthezeit, während bei der Gerste oft starke Verunkrautung des Bodens und ungleiher Reifezustand beobachtet werden, Folgen verspäteten An- baues. Der Weizen litt niht selten durch Rost und Mutterkorn; in Galizien und im Göôörzishen ist auch mitunter - die Hessenfliege \chädigend aufg:treten. Alle diese Uebelstände werden abir einigermaßen dadurch gemildeit, daß in Steiermark, Kärnten und Tirol die Ernten von der Witterung begünstigt waren, daß selbst in den Gebieten des übermäßigen Regens viele, namentlich höher gelegene Orte von dem Unwetter weniger betroffen wurden und daß in manchen Gegenden Böhmens befriedigende Körnerernten erzielt wurden. Im Durchschnitt kann für die Reichshälfte für Roggen, Weizen und Gerste quantitativ eine s{chwache Mittelernte angenommen werden-

in Moskau ist

Bezüglich der Qualität dürften die günstigen Érgebnifse in der.

Minderzabl bleiben. z

Die Ernte des Hafers ist in den Südländern, in den wärmeren Lagen der mittlerea und ter nördlihen Zone sowie in den von Dürre beimgefuhten egenden der Nordostländer beendet, sonst theils {5 Zuge, theils noh bevorstehend. Sein Stand war son vor Eintritt der Negen - Periode etwas befser als jener der anderen Körnerfrüchte, und der andauernde Regen hat der noch niht reifen Saat zume! eher genügt als geshadet. Die Ernte war, soweit eine solche bereits stattfand, vom Wetter begünstigt. Der Hafer läßt daher im Dur®-

shnitt mindestens eine Mittelernte erwarten. Klagen über {lechte

ität sind verhältnißmäßig niht häufig.

Qua Oer Mais hat zwar M den Süblüern, stellenweise auch in Galizien und der Bukowina dur die Dürre gelitten, zeigt aber im allgemeinen einen hoffnungsvellen Stand. . N

Bei den Hülsenfrüchten wird in den von übermäßigem Regen heimgesuchten Gegenden bäufig Fäulniß der Stengel und Blätter beobachtet, besonders soweit leßtere den Boden- berühren. Die Erbsen ind in manchen Gegenden wurmig geworden. An den Bohnen hat

in Steiermark Peronospora gezeigt. In den Südländern sind dieselben infolge der Dürre hier und da unfruht bar geblieben und

orrt. t Die Kartoffeln haben vielfach durch Fäulniß infolge der Nässe gelitten. Auch ist oft der Knollenansaÿ gering oder bleiben die Knollen klein, obwohl das Kraut bereits abstirbt. Jn den Ostländern râht ih die verspätete Bearbeitung häufig durch sehr dürftigen Stand, au hat dort so wie in den Südländern die Dürre manchen Schaden verursaht. Im allgemeinen aber ist der Stand der Kartoffeln nit

ünstig. E is und die Futterrüben sind unter der Einwir- fung der Näfse vielfah ausgefault oder do gelb geworden, in ley- terem Falle jedoch meist erholungsfähig geblieben. Häufig sind die Blätter üppig entwickelt, während die Wurzel zurückgeblieben ist. Der Stand kann im allgemeinen als hoffnungsvoll bezeichnet werden. Klagen über minder günstigen Stand liegen aus den Nordwestländern, solche über Auftreten von Nematoden namentlich aus Böhmen vor.

Der Flachs hat vielfa gelagert. Es fehlt nit an günstigen, aber auch nicht an minder günstigen Nachrichten; leßtere kommen hauptf\ählich aus Böhmen und der Bukowina.

Die Heuernte is noch immer nicht überall beendet; die Ernte der einshürigen Wiesen if fast durhgehends, jene der zwei- shürigen zum überwiegenden Theil günstig ausgefallen. Die Grummeternte von Klee und Wiesen ist zu einem ziemlich großen Theile bereits beendet und hat zumeist der Menge nah befriedigt, während die Güte nicht selten zu wünschen übrig ließ. Doch gelten diese Angaben nur insoweit, als nicht die Wiesen und Felder überschwemmt waren und das Grummet entweder vershlämmt oder weggetragen wurde, was leider sehr oft der Fall war. In der nördlichen Zone ist das Kleegrummet vielfach durch die Kleeseide ge- shädigt oder ganz verdorben worden. : i /

Die Entwickelung des Weinstocks is gut vorgeschritten. Die Trauben sind Nieder-Oesterreih und Mähren ausgenommen um zwei bis drei Wochen im Reisezustande gegen gewöhnliche Jahr- gänge voraus. Die Weinernte dürfte in Steiermark, Süd-Tirol und Böhmen gut, in Krain und Görz mittel ausfallen, während in Nieder-Oesterreih und Mähren infolge der Nässe, in IJstrien und Dalmatien infolge der Dürre nur mindere Ernten zu erwarten sind. In den südlichen Alpen- und den Südländern sind die Trauben meist gering an Zahl, aber groß und gut entwickelt. Die Qualität ver- spricht allgemein gut zu werden.

Gesundheitswesen , Thierkrankheiten und Absperrung®- Maßregeln.

Siam. Die siamesishe Regierung hat die hinesishe Einwanderung über die Häfen Swatau und Amoy untersagt. (Vergl. „NR.-Anz.* Nr. 139 vom 11. Juni d. J.)

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 13 692, nit rechtzeitig gestellt 2386 Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 24. August das Grundstück Münzstraße 16, dem Kaufmann Richard Pezuh zu Berlin gehörig, zur Versteigerung; Fläche 10,61 a; Nuzßungswerth 33 700 4; mit dem Gebot von 578 000 M blieb Rentier Martin Friedr. Schmidt zu Berlin Meistbietender.

Beim Königlichen Amtsgeriht Il Berlin standen die nachbezeihneten rundstücke zur Versteigerung: Grundstück zu Weißensee, Lothringenstraße 3, der verwittw. Bildschnitzer Krüger-Roß, Anna Marie, geb. Müller, zu Weißensee gehörig; Flähe 5,16 a; Nußungswerth 3200 #4; mit dem Gebot von 42 500 M blieb der Barbier Friedrich Müller zu Weißensee, Königs-Chaussee 62, Meistbietender. Grundstück zu Lichtenberg, angeblich Mainzerstraße 6 belegen, dem Maurermeister Her- mann Grundmann zu Berlin gehörig; Fläche 361 a; Nuzungswerth 3209 #4; mit dem Gebot von 46000 blieb Kaufmann Johann Koch zu Berlin, Liebigftraße 22, Meist- bietender. Grundstück zu Weißensee, angeblich Charlotten- burgerstraße 80 belegen, dem Handelêmann Eduard Jaensch zu Berlin gehörig; Fläche 10,85 a; Nuztungéwerth 785 4; mit dem Gebot von 16 910 46 blieb Schlächtermeister Otto Perner zu Neu- Weißensee, Gustav Adolfstraße 152, Meistbietender. Cingestel lt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen der Grundstücke Ahornstraße 16a zu Stegliß, dem Schlossermeister Max Lee gehörig; zu Nieder-Schönhausen, Blankenburgerstraße 4, dem Cafetier Otto Gericke gehörig; zu Schöneberg, Merseburger- straße 7, dem Zimmerpolier Gustav Kahl gehörig; Frankenstraße 8 zu Schöneberg, dem Maurermeister Friedrich D obrih zu Shôöne- berg, Frankenstraße wohnhaft, gehörig.

den Verkehr auf dem Berliner Schlachtviehmarkt vom 2. August. Zum Verkauf standen: 396 Rinder, 1917 Kälber, 1610 Schafe, 7852 Schweine. Markt- preise nach den Ermittelungen der Preisfestseßungs-Kommission : Bezahlt wurden für 100 Pfund oder 50 kg Schlachtgewiht in Mark (bezw. für 1 Pfund in Pfg.): Für Rinder: Ochsen: 1) vollfleischig, ausgemästet, höchsten Schlahtwerths, höchstens 7 Jahre alt bis —; 2) junge fleishige, niht ausgemästete und ältere ausgemästete bis —; 83) mäßig genährte junge und gut genährte ältere bis —; 4) gering genährte jedes Älters 50 bis 54. Bullen: 1) voll- fleishige, höchsten Schlachtwerths bis —; 2) mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere bis —; 3) gering genährte 48 bis 53. Färsen und Kühe: 1) a. vollfleishige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwerths bis —; b. vollfleishige, aus- gemästete Kühe höchsten Schlachtwerths, Hhôöhstens 7 Jahre alt, bis —; 2) âltere ausgemästete Kühe und weniger gut ent- wickelte jüngere bis —; 3) mäßig genährte Färsen und Kühe 49 bis 51; 4) gering genährte Färsen und Kühe 45 bis 48. Kälber: 1) feinste Mastkälber (Vollmilhmast) und beste Saugkälber 68 bis 72; 2) mittlere Mastkälber und gute Saugkälber 60 bis 67; 3) geringe augkälber 55 bis 58; 4) ältere gering genährte Kälber (Fresser) 45 bis 48. Schafe: 1) Mastlämmer und jüngere Masthammel 61 bis 64; 2) ältere Masthammel 55 bis 59; 3) mäßig genährte mmel und Schafe (Merzschafe) 50 bis 54; 4) Holsteiner Niederungs-

hafe bis —, auch pro 100 Pfund Lebendgewiht bis Mark. Schweine: Man zahlte für 100 Pfund lebend (oder 50 kg) mit 2009/6 Tara-Abzug: 1) vollfleischige, kernige Schweine feinerer Rassen und deren Kreuzungen, höchstens 14 Jahr alt: a. im Gewicht von 220 bis 300 Pfund 59 bis 60; þ. über 300 Pfund lebend (Käser) ; 2) fleishige Schweine 57 bis 58; gering entwickelte 54 bis 56; Sauen 50 bis 55 M

Die Einnahmen der Königlich \ächchsischen Staats- eisenbahnen betrugen im April d. J, 8622371 (4549 563) A und vom 1. Januax bis Ende April 31 825 569 (+ 1 613 Gi M

Die Einnahmen der Zittau-Neichenberger Eisen- bahn betrugen im April d. Î. 63809 (— 1114) A und vom 1. Januar bis Ende April 252 065 (+4 14 296) 4

Die Einnahmen der Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisen- bahn betrugen im April d, J. 6152 (+4 914) ÆA und vom 1, Januar bis Ende April 17 52% (+ 301) 4

Nusweis über

Stettin, 26. August. (W. T. B.) Spiritus loko 43,00 bez,

Breslau, 26. August. (W. T. B.) Schluß - Kurse. Schl: 34 9/0 L.-Pfdbr. Lätt. A. 100,15, Breslauer Diskontobank 118,70, Breslauer Wechslerbank 108,19, Schlesisher Bankverein 141,25, Breslauer Spritfabrik 150,50, Donnersmarck 160,50, Kattowißer 164,25, Oberschl. Eis. 113,00, Caro Hegenscheidt Akt. 137,40, Dbershles. P.-Z. 151,40, Opp. Zement 161,60, Giesel Zem. 151,75, L.-Ind. Kramsta 152,50, Schles. Zement 205,25, Schles. Zinkb.-A. 204,00, Laurabütte 177,00, Bresl. Oelfbr. 103,25, Koks. Oblig. 102,59, Oberschl. Koks 173,00.

Produktenmarkt. Spiritus per 100 1 100% exkl. 50 Verbrauchsabgaben pr. August 63,20 Br., do. do. 70 4 Verbrauchs- abgaben pr. August 43,20 Br. :

Magdeburg, 26. August. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker exkl. von 92 9/0 —,—, Kornzucker exkl. 88 ?/o Rendement 9,80— 9,974. Nachprodukte exkl. 759/60 Rendem. 7,00—7,80. Stetig. Brotraffinade 1 23,50—23,75., Brotraffinade I —,—. Gem. Brot- raffinade mit Faß 23,258. Gem. Melis 1 mit Faß 22,50. Ruhig. Nohzucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. August 8,95 bez. und Br., pr. September 8,85 bez., 8,87# Br., pr. Oktober 8,85 Gd., 8,90 Br., pr. November-Dezember 8,85 Gd. 8,90 Br., pr. Januar-März 9,05 Gd., 9,075 Br. Ruhig.

Frankfurt a. M., 26. August. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Lond. Webs. 20,372, Pariser do. §80,966, Wiener do. 170,10. 30/0 Reichs-A. 97,40, Unif. Egypter 107,70, Italiener 94,49, 3 9/6 port. Anleibe 22,70, 5 9% amort. Rum. 101,20, 4 9% russifche ab 102,50, 4 9% Ruff. 1894 67,00, 49%/o Spanier 62,70, Mittel- meerb. 102,30, Darmstädter 155,80, Diskonto - Kommandit 204,00, Mitteld. Kredit 114,60, Oesterr. Kreditakt. 3093, Oest.-Ung. Bark 812,00, Reichsbank 160,50, Laurahütte 177,80, Westeregeln 200,00, Höchster Farbwerke 459,50, Privatdiskont 25.

Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oeft. Kreditaktien 310F, Gotthardbahn 153,20, Diskonto - Kommandit 205,40, Laurahütte 180,00, Portugiesen —,—, Jtal. Mittelmeerb. —,—, Shweizer Nordostbahn 113,40, S&weizer Union 81,90, Jtal. Möridionaux —,—, Schweizer Simplonb. 88,90, 69/6 Mexikaner 93,00, Italiener 94,30.

Frankfurt a. M., 26. August. (Getreidemarktberiht von JFoseph Strauß.) Die starke Erniedrigung der Preise in Amerika hat, wie auf allen europäishen Märkten, auch hier auf die Haltung von Weizen sehr drückend eingewirkt; niht allein die Preise fielen erheblih ab, sondern au die Kauflust verschwand fast vollständig. Am Montag wurde Weizen noch mit 21 4 bezahlt, gestern vergebens zu 20 #4 angeboten. Heute meldet New-York 3 Cent höhere Kurse, wodurch die Stimmung befestigt wurde. Aepfel Kelterobst) anhaltend gefragt, man {äßt 11—12 4 für 100 kg.

erkäufer treffen hier einen guten Markt. Die Preise verstehen sich für 100 kg ab hier, häufig auch loko auswärtiger Stationen bei mindestens 10 000 kg. Weizen (neuer) ab uns. Umgegend 20—# A, Wetterauer neuer frei hier 204—F #, do. hochfeine Qualität ca. 2% S über Notiz, Roggen, (hiesiger neuer) 15—F #, do., russischer 154 #6, Brauergerste (Pfälzer, Ried und Franken) 17—184 A, Hafer (inländ. neuer) 134—14 Æ, do. russischer alter 13&—145 A, Mais (gesund, per September/Oktober) 9}—10 H, do. (beshädigt je nach Qualität) 8{—9 #4, Weizenkleie 77—8 4, Roggenkleie 8}—9 M, Raps 284—§ #4, Spelzenspreu per Zentner 1} F, Lorfstreu per Zentner 1,15 #4, Milchbrot- und Brotmehl im Verband 57—60 Æ, nordd. und westfäl. Weizenmehl Nr. 00 24—25 ä, Roggenmehl Nr. 0/1 22—23 M. Köln , 26. August. (W. T. B.) b öl loko 63,50, pr. Oktober —.

Dresden, 26. August. (W. T. B.) 39% Säcs\. Rente 96,40, 34 9/6 do. Staatsanl. 101,20, Dresd. Stadtanl. v. 93 101,25, Allg, deutshe Kredit 214,25, Dresd. Kreditanstalt 143,00, Dresdnec Bank 161,00, Dresdner Bankverein 124,50, Leipziger Bank —,—, Sächs. Bank 127,75, Deutshe Straßenb. 195,00, Dresd. Straßenbahn 228 00, Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. 298,00, Dresdner Bau- gefellsch. 240,00.

Leipzig, 26. August. (W. T. B.) Schluß - Kurse. 3 Sächsische Rente 86,70, 3# 9% do. Anleihe 101,10, Zeißer Paraffin- und Solaröl-Fabrik 110,00, Mansfelder Kuxe 1025,00, Leipziger Kreditanstalt-Aktien 213,90, Kredit- und Sparbank zu Leipzig 118,50, Leipziger Bankaktien 187,50, Leipziger Hypothekenbank 151,50, Sächsische Bankaktien 127,75, Sächsishe Boden-Kreditanstalt 131,50, Leipziger Baumwollspinnerei-Aktien 174,00, A Kammgarn- spinnerei- Aktien —,—, Kammgarnspinnerei Stöhr u. Co. 187,25, Altenburger Attienbrauerei 248,00, Zulerraffinerie P 117/00; Große Leipziger Straßenbahn 253,00, Leipziger Elektrische Straßenbahn 164,50, Thüringische Gasgesellschafts-Aktien 208,00, Deutshe Spißen- fabrik 218,00, Leipziger Elektrizitätswerke 130,50

Kammzug-Terminhandel. La Plata. Grundmuster B. pr. August —, pr. September 3,17} #, pr. Oktober 3,15 K, pr. November 3,15 #, pr. Dezember 3,15 4, pr. Januar 3,15 „t, pr. Februar 3,15 #4, pr. März 3,125 4, pr. April 3,125 A, pr. Mai 3,127 „6, pr. Juni 3,125 #4, pr. Juli 3,125 # Unmsag: 70 000. Tendenz: Ruhig. :

Bremen, 26. August. (W. T. B.) Börsen - Schlußbericht. Raffiniertes Petroleum. (Offizielle Notierung der Bremer Petroleum- Börse.) —. Loko 5,05 Br. Schmalz. Sehr fft. Wilcox 264 &, Armour shield 26} &, Cudahy 274 &S, Choice Grocery 274 4, White label 275 F. Speck. Sehr fest. Short clear middl —, pr. August 31 H. Reis fest. Baumwolle. Ruhig. Upland e loko 403 S. Taback. 266 Paden Paraguay, 197 Seronen

armen.

Kurse des Effekten-Makler-Vereins. 5 ®/ Norddeutsche MWollkämmerei und Kammgarnspinnerei-Aktien —,—, 99/0 Nordd. Llovd-Aktien 1055 Gd., Bremer Wollkämmerei 270 Br.

Hamburg, 26. August. (V T. B.) Schlußkurse. Hamb. Kommerzb. 138,00, Bras. Bk. f. D. 166,70, Lübeck-Büchen 167,70, A.-C. Guano-W. 76,50, Privatdiskont 2}, Hamb. Paket 123,20, Nordd. Lloyd 107,00, Trust Dynam. 181,20, 39/6 H. Staatsanl. 95 40, 349% do. Staatsr. 106,40, Vereinsb. 156,50, Hamburger Wechsler- bank 135,50. Gold in Barren pr. Kilogr. 2788 Br., 2784 Gd., Silber in Barren pr. Kilogr. 70,25 Br., 69,75 Gd. Wechselnotierungen : London lang 3 Monate 20,284 Br., 20,257 Gd., 20,274 bez., London kurz 20,384 Br., 20,343 Gd., 20,374 bez.,, London Sicht 20,40 Br., 20,36 Gd., 20,39 bez.,, Amsterdam 3 Monate 167,95 Br., 167,25 Gd., 167,50 bez., Oest. u. Ungar. Bkpl. 3 Monat 168,40 Br., 168,00 Gd., 168,30 bez, Parts Sicht 81,05 Br., 80,85 Gd., 81,00 bez., St. Petersburg 3 Monat 214,70 Br., 213,70 Gd., 214,40 bez., New-York Sicht 4,20 Br., 4,18 Gd., 4,197 bez, do 60 Tage Sicht 4,18 Br., 4,15 Gd., 4,17 bez.

Getreidemarkt. Weizen loko fester, holsteinisher loko 178—185. Roggen f\teigend, mecklenburger loko 136—150, russisher loko Jeb fest, 102. Mais 94 Hafér fest. Gerste fest, Rüböl fest, loko 60 Br. Spiritus (unverzollt) fest, pr. August-Septbr. 194 Br., pr. Sept.-Oktober 194 Br., pr. Oktober- November 194, pr. November - Dezember 19} Br. Kaffee ruhtg. Amias 2000 Sa. Petroleum behauptet, Stand. white loko 4,85 Br.

affee. (Nachmittagsbericht.) Good average Santos pr. Septbr. 354, pr. Dezember 36}, pr. März 374, pr. Mai 37}. udermarkt. (Schlußberiht.) RNüben-Rohzucker 1., Produkt Basis

89/0 Rendement neue E fret an Bord Hamburg pr. August

8,90, pr. Septbr. 8,874, pr. Oktober 8,874, pr, Dezember 8,92}, pr. März 9,15, pr. Mat 9,274. Rubig.

Wien, 26. August. (W, T. B.) Schluß - Kurse. Oesterr. 41/5 9/9 Papierrente 102,35, Oesterr. Silberrente 102,35, Oesterr. Goldrente 12460, Oesterr. Kronenrente 101,55, Bis Goldrente 122,55, do. Kron.-X. 100,10, Oefterr. 60r. Loose 145,25, Länderbank 237,00, Oesterr. Kredit 364,90, Unionbank 299,00, Ungar. Kreditb. 396,00, Wiener Bankverein 257,50, Wiener Nordbahn 267,00, Bushtiehrader 556,50, Elbethalbahn 257,50, Ferd. Nordb. 3405,00, Oesterr. Staatsbahn 345,90, Lemb. Czern. 286,00, Lombarden 87,0, Nordweftbahn 250,00, Pardubier 210,00, Alp.-Montan 137,90, Amsterdam 99,00, Deuts e Plätze b8,76, Londoner Wesel 119,75, Har! er Wechsel 47,574, Napoleons 9,53, Marknoten 58,76, Russ,

anknoten 1,277, Brüxer 295,00, Tramway 462,00.

E E E EA ———————————————————————————— F

Getreidemarkt. pr. Frühjahr 12,21 Gd., 12,22 Br. / 9,13 Br., pr. Frühjahr 9,37 Gd., 9,39 Br. Mais pr. Juli-August Gd. Br., pr. September-Oktober 5,58 Gd., 5,60 Br. Hafer yr. Herbst 6,61 Gd., 6,63 Br., pr. Frühj. Gd., Br,

Der Generalrath der Oesterreihisch-Ungarishen Bank erörterte in seiner heutigen Sißung auch die aus dem Anwachsen des Goldbesitzes der Bank ih ergebenden Eventualitäten und {loß \fich der von der Geschäftsleitung neuerdings vertretenen Ansicht an, daß die gegenwärtige Lage, insbesondere bei der noch nit abgeschlossenen Valutareform und der noch nit erfolgten Löfung verschiedener damit in enger Verbindung stehender wichtiger Fragen, zu einer positiven Beschlußfassung nicht geeignet sei.

27. August, Vormittags 10 Uhr 50 Minuten. (W. T. B.) Fest. Ungar. Kredit - Aktien 397,00, Oesterreichische Kredit- Aktien 365,50, Franzosen 347,25, Lombarden 87,75, Elbethalbahn —,—, Oesterreihishe Papierrente 102,30, 4% Ungarische Goldren:e 122,60, Oesterreichische Kronen-Anlethe —,—, Ungarische Kronen-Anl. 100,00, Marknoten 58,76, Bankverein 258,00, Länderbank 236,50, Buschtiebrader Litt. B.-Akt. —,—, Türk. Loofe 65,30, Brüxer 297,00, Wiener Tramway —, Alpine Montan 138,59.

Pest, 26. August. (W. T. B.) Produktenmarkt. Weizen loko fest, pr. Herbst 12,35 Gd., 12,36 Br., pr. Frühi. 12,25 Gd., 12,26 Br. Roggen pr. Herbst 9,15 Gd., 9,17 Br. Hafer pr. Herbst 6,20 Gd., 6,22 Br. Mais vr. August-Septbr. 5,47 Gd., 5,49 Br., pr. September-Oktober 5,52 Gd., 5 53 Br., pr. Mai-Juni 6,20 Gd., 6,21 Br. Kohlravys pr. August-Seytember 13,25 Gd., 13,85 Br.

- London, 26. August. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Engl. 2292/9 Konsols E Preuß. 49/9 Konsols —, Ital. 5 %/ Rente 935, 4 2/0 89 er Russ. 2. S. 1044, Konv. Türken 22}. 4 ?/9 Spanier 62, 3X 9% Egypter 1033, 49/9 unif. do. 107}, 4+ °/o Trib. - Anl. 109, 6 9/0 ak Mex. 944, Neue 93er Mex. 913, Ottomanbank 13F, De Beers neue 284, Rio Tinto neue 23, 3409/0 Rupees 63F. 6 9/0 fund. Arg. A. 86t, 5 9/6 Arg. Goldanl. 89è, 4 9/6 äuß. do. 61, 3 9/a Reichs-Anl. 97, Brasil. 89 er Anl. 66}, Playdiskont 17 Silber 232, 5 9/9 Chinesen 1004, Anatoliec 90. Wechselnotierungen: Deutsche Plätze 20,56, Wien 12,13, Paris 25,32, St. Petersburg 25F.

Bankausweis. Totalreserve 25391 000 Zun. 426 000 Pfd. Sterl., Notenumlauf 27 634 000 Abn. 259 000 Pfd. Sterl., Baar- vorrath 36 225 090 Zun. 166000 Pfd. Sterl, Portefeuille 25 964 000 Abn. 517 000 Pfd. Sterl., Guthaben d. Privaten 38 166 000 Abn. 641 000 Pfd. Sterl., do. des Staats 8 302 000 Zun. 544000 D Sterl., Notenreserve 23 102000 Zun. 500 000 Pf}d. Sterl.

egierungsfiWerheit 13 221 000 Pfd. Sterl. unverändert. Prozent- verbhältniß der Reserve zu den Passiven 54F gegen 53§ in der Bor- woche. Clearinghouse-Umsaß 124 Millionen, gegen die entsprehende Wodhe des vorigen Jahres mehr 9 Millionen.

An der Küste 1 Weizenladung angeboten.

96% SJavyazuckder 11 fest, Rüben - Rohzucker loko 87 fest. Chile- Kupfer 48/13, pr. 3 Monat 481/16,

iere, 26 Aut W T. B) Baumwolle Umsay 8000 B., davon für Spekulation und Export 500 B. Ruhig. Middl. amerikan. Lieferungen: Stetig. August-September 42/64— 43/64 Werth, September- Oktober 352/64 Verkäuferpreis, Oktober- November 3%2/64—353/64 Käuferpreis, November-Dezember 38/64— 350/64 do., Dezember- Januar 348/644—34/64 do., Januar-Februar 348/64 —349/64 Werth, Februar-März 34/64 Käuferpreis, März-April 350/64 Verkäuferpreis, April-Mai 359/64—351/64 Käuferpreis, Mati-Juni 351/644—352/e4 d. do.

Offizielle Notierungen. American good ordin. 31/16, do. low middling 41/16, do. middling 43/16, do. good middling 411/32, do. middling fair 4/16, Pernam fair 47/16, do. good fair 411/16, Ceara fair 42, do. good fair 45, Egyptian brown fair 4/16, do. good fair 45, do. good 53, Peru rough good fair 6, do. good 64, do. fine 64, do. moder. rough fair 4F, do. good fair 53/16, do. good 511/16, do. smooth fair 47/165, do. good fair 4°/16, M. G. Broach good 311/16, do. fine 43/32, Dhollerah good 315/32, do. fully good 319/33, do. fine 318/16, Oomra good 3#, do. fully good 38, do. fine 327/33, Scinde fully good 31/32, do. fine 39/32, Bengal fully good 33/32, do. fine 39/32,

Glasgow, 26. August. (W. T. B) Roheisen. Mixed numbers warrauts 44 sh. 4 d. Stetig. (Schluß.) Mixed numbers warrants 44 h. 43 d. Warrants Viddlesborough I[I1 40 h. 6 d.

Bradford, 26. August. (W. T. B.) Wolle fester, Garne für den Export belebt, in Stoffen gutes Geschäft.

Paris, 26. August. (W. T. B.) Die Börse war anfangs ret fest bei ziemlich lebhaftem Geschäft und befonderer Bevorzugung von türkischen und italienishen Werthen; im Verlaufe des Verkehrs \chwähte fih jedoch die Haltung allgemein ab, was hauptsächlih mit der Ermattung der 3 °/o Rente zusammenhing.

Bankausweis. Baarvorrath in Gold 2 037 141 000 Zun. 9 000 Fr., do. in Silber 1 225 010 000 Abn. 1 186 000 Fr., Porte- feuille der Hauptbank u. d. Filialen 539 032 000 Abn. 5 4831 000 Fr., Notenumlauf 3 544 023 000 Abn. 1 609 000 Fr., laufd. Rechnung d. Priv. 501 519 000 Abn. 10 694 000 Fr., Guthaben d. Staatsschazes3 245 389 000 Zun. 12 135 000 Fr., Gefammt-Vorshüsse 358 443 000 Abn. 4133 000 Fr., Zins- u. Diskont - Erträgn. 2879 000 Zun. 163 000 Fr. Verhältniß des Notenumlaufs zum Baarvorrath 92,04.

Der Ministerrath entschied, daß, für jeßt wenigstens, kein Grund vorliege, die Einfuhrzölle auf Getreide abzuändern. Im Verlauf der Berathungen wurde aber beschlossen, die Frage in der nta Sizung, die am 1. September im Elysóe stattfinden soll, zu

erathen.

(Schluß-Kurse.) 39/6 Französische Rente 104,60, 59/9 Italienische Nente 94,50, 39/6 Vortugiesishe Rente 22,10, Portugiesishe Tabadck- Obl. —,—, 49/0 Russen 1883 —,—, 4% Ruffen 1894 67,00, 349/60 Ruff. A. 161,80, 39/0 Russen 96 95,65, 49/9 span. äußere Anl. 622, Oesterreicbishe Staatsbahn —,—, Banque de France B. de Paris 867,00, B. ottomane 596,00, Crd. Lyonn. 790,00 Debeers 722,00, Rio-Tinto-A. neue 580,00, Suezkanal-A. 3275, Privat- diskont 17, Wchs. Amst. k. 206,18, Wchs. a. dts. Pl. 1223, Weh. a. Jtalien 5, Wchs. London k. 25,15, Chequ. a. London 25,16}, do. Madrid k. 378,00, do. Wien k. 208,12, Huanchaca 43,00.

Getreidemarkt. (Schluß.) Weizen rußiz, pr. August 29,75 pr. September 28,95, pr. September-Dezember 28,60, pr. Novembers SA 28,25, Roggen rubig, pr. August 18,75, pr. November-

ebruar 18,60. Mehl fest, pr. August 60,15, vr. September 60,20, pr. September-Dezember 60,10, pr. November-Februar 59,75. Rüböl ruhig, pr. August 60}, pr. September 61}, pr. September- Dezember 61}, pr. Januar-April 62. Spiritus fallend, pr. August 413, pr. September 40}, pr. September-Dezember 39, pr. Januar=«

April 384.

RNohzucker (Schluß) ruhig, 88% loko 2%}. Weißer Zudcker behauptet, Nr. 3, 100 kg pr. August 26t, pr. September 26F, pr. Oktober-Januar 283, pr. Januar- April 28.

St. Petersburg, 26. August. (W. T. B.) Wechsel auf London 93,65, do. Amsterdam —, do. Berlin 45,824, Ghbdqu. a. Berlin 46,20, Wechsel a. Paris 37,17F, 4% Staatsrente von 1894 99, 4 9/0 Gold-Anl. von 1894 6. Ser. 154, 3} 0/9 Gold-Anl. von 1894 1484, 49% kons. Gisenb.-Obl. von 1880 —, 4} 9% Bodenkr.- Pfandbr. Ruf: St. Petersb. Diskontobank 665, do. intern. Bank 1. Em. 565,

W'izen pr. F 12,30 Gd., 12,32 Br., oggen pr. Herbst 9,12 Gd.,

Russ. Bank für auswärt. Handel 413, Wars. Kommerzbank 475, Gef. für elektr. Beleuhtung 638.

Mailand, 26. August. (W. T. B.) Italienishe 5 °0/@ Rente N, Mittelmeerbabn 536,00, Möridionaux 707,00, Woeohfel auf Paris 105,20, Wechsel auf Berlin 129,92}, Banca d'Italia 763, Amsterdam, 2. August. (W. T. B.) S@luß + Kurse. 94er NRufsen (6, Em.) 100d, 49/4 Russen v, 1894 63, 39/4 dou. Anl. 998, 50/0 Trandy.. Obl. 1891er —, 4% konv. Trantvaal —, Marknoten 59,30, Nuf}. Zollkupons 192}, Hamburger Wechsel 59,2, Wiener Wechsel 99,50. Getreidemarkt.

Weizen auf Termine fest, pr. November

223,00, Roggen loko , do, (Uf Termine fest, do, pre.

Sir me: Beate e T ae En ir 2D Tri R zte T

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