1823 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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reichen „, einen Mittags- Tisch zu haben, womit die Benesicirten völlige Zufriedenheit bezeigen ; die zweite erhält nur monatlich 5 Rthlr. zur Beihülfe. i er Verein besieht gegenwärtig aus 68 beitragenden Mitglie- dern, worunter 11 Professoren der Universität sind. Einer der Gönner der Anftalt giebt iährlih zo Friedrichsd’or, eins unserer achtungswerthesten Handels - Häuser 100 Rthlr. Höchst rühmlich lobe s sih 25 Jüdische Handels - Häuser, zum Theil mit sehr ohen Beiträgen aus. :

So viel thut Berlin allein nun {hon in das fünfte Jahr; und greiwahi ist es naturlich sehr selten, daß ein geborner Berliner

en Tisch erhält. Sollten nicht die Provinzen der Monarchie, de-

ren Sdhne unter den Fnländern doch natürlich den meisten Theil an der Anftalt haben, so rühmlichem Beispiele folgen? Sollten es nicht auch wohlhabende Männer im Auslande, da zwischen Jn- ländern und Ausländern kein Unterschied gemacht wird? Der Geheime Rath Schmalz, welcher die Besorgung der Anftalt Über- nommen hat, wird dankbar jeden Beitrag annehmen.

Nur EinBeispiel, aber auch cin glänzendes, ist vorhanden, daß Aus- wärtige beigetragen haben. Herr v. Rothschild in Wien hat im Okt. v. J. 500 Rthlr. der Anstalt eingesendet.

Die Bedürfnisse sind bisher zu groß gewesen, als daß an Sammlung eines Fonds hâtte gedacht werden können.

Wie viele Männer, welche vormals auf der Universität gleiche Untersiüßung genossen, jeßt in wohlhabender Lage, könnten den Dank thätig durch thren Beitrag zeigen, zu dem fie sih gern ver- pflichtet fühlen müssen.

Aachen, 6. Febr. Es fehlte bisher in unserer Stadt an et-

nem Versorgungs-Lokale für unheilbare oder an langwterigen Ue- beln danteder liegende Kranfe, indem der Raum der jeßt bestehen- den beiden Spitäler kaum für die an s{hnell vorübergehenden Krank- heiten Leidenden hinreichte. Um diesem Mißstande, so viel es die Mit- tel erlauben, abzuhelfen, hat die Armen-Verwaltungs-Kommission heute verordnet, daß in Rücksicht der schrecklichen Noth, welche un- ter den kranken Armen dieser Klasse herrscht, zur Unterbringung derselben aufs shleunigsie zwei Säle im ehemaligen Annunciaten-= Kloster, jeder Saal von zehn Betten, eingerichtet werden sollen. __ Orsoy (Reg. Bez. Düsseldorf) , €. Febr. Von Momm bis Wesel steht der Rhein noch; er hat sich dort ganz fest auf einan- der geschoben; so daß das Eis auf dem Grunde liegt und haus- hoch ist. Die ganze Gegend is überschwemmt; auf vielen Pläpen läuft das Wasser Über die Bann-Deiche. Zu Nieder-Morntel ist der Damm durchbrochen, und dem Dorfe droht große Gefahr, wenn das Eis des Ober - Rheines noch mehr Wasser bringen sollte. Die Landstraße bei Grunthal hat sehr viel gelitten; die Passage nach Geldern und Alpen ist gehemmt. i

Pyriß ues Bez. Stetkin). Am 2. Febr. versiarb in der Ko- lonie Neu-Falkenberg, der Eigenthümer Johann Schreiber, gus der Rhein-Gegend gebürtig, im g4sten Fahre scines Lebens. Er hin- terläßt 6 Kinder, 36 Kindes - Kinder, 66 Ur- Enkel und 11 Ur-Ur- Enkel, also zusammen 119 Personen, nachdem bereits 4 Kinder, 51 Kindes- Kinder, 23 Ur - Enkel und 4 Ur-Ur- Enkel vorher mit Tode abgegangen sind; so daß seine sämmtliche Nachkommenschaft, die- Verstorbenen mit einbegriffen, die bedeutende Zahl von 236 Per- sonen beträgt. |

Trier, 4. Febr. Fn der Sißung vom 12. Nov. v. F. hatte der hiesige Stadtrath beschlossen, dem Lage des fünf und zwanzig- jährigen Regierungs - Fubiläums des Königs Maj., ein bleibendes unvergefiliches Denkmal durch Benennung der, in ihrer alterthüm- lichen Ehrwürdigkeit wieder hergestellten berühmten Porta Martis, mit dem Namen Wilhelms - Thor zu stiften, und es wurde zu dem Ende eine Adresse an Se. Maj. den König gerichtet, um Al- lerhôchstdesselben Genchmigung nachzusuchen. Des Königes Maj. haben den guten Sinn, welcher dem Beschlusse des Stadtrathes zum Grunde“ gelegen, Allergnädigst zu erkennen geruhet; Allerhöchsidie- selben-haben es indessen angemessener gefunden, dex Porta Martiis den Namen: „Römisches Thor,// beizulegen.

Rheinisch - Westindishe Kompagnie.

Fn Gemäßheit des gten und 11ten §. der Statuten, und mit hesonderer Hinweisung auf den 1zten §. derselben, macht die un- terzeichnete Direktion hiedurch bekannt, daß die erste General- Versammlung der Rheinisch-Westta dischen Kompagnie, am Montag den 17. März d. F. hier in Elberfeld gehalten werden wird. Zu dem Ende werden alle Theilnehmer dér Kompagnie hier- mit eingeladen , an benanntem Tage entweder persönlich, oder sta- tutgemäß durch übertragbare Vollmacht, bei gedachter Versammlung zu erscheinen, insofern sie nicht nah dem 1zten §. der Statuten,

en Beschlüssen der Mehrheit stillschweigend beitreten wollen.

Die im, April fälligen Zinsen der Aktien der Rhein isch- Westindischen Kompagnie, können zur Verfallzeit, gegen Ein- reichung der Koupons, auf folgenden Pläßen erhoben werden; näm- lich, außer auf dem Haupt-Komptoir der Kompagnie und hei gllen hiesigen Banquiers:

in Kêln bei Herrn Foh. Dav. Herstalt: Frankfurt a. M. - -= Gebhardt u. Hauk. Berlin - Mendelsohn u= Fränkel. Leipzig Vetter u. Komp.

I. L. v. Schähßler. Feronce v. Rothenkreuz.

H. F. Merk u. Komp. Amsierdam

F. P. Gildemesier u. Komp. Elberfeld am 8. Febr. 18325. p

Die Direktion der Rheinish-Westindishen Kom- pagnie.

Wien

Augshurg v Hamhurg -

Jektblühende seltene und shône Gewächse im Ks- nigl. Botanischen Garten bei Berlin. Den 16. Febr.

. ÁAcacia Sophora, pnbescens, aus Neuholland. Arum pc- datum, aus Súd-Amerifa. Banksia marginata, aus Neuhol- land. Bletia ‘Tankervilliae, aus China. Cephaelis peduncu- lata, von der Sierra Leona. Cytis1s lies. von den Kanarien. PDiosma orbiculare, vom Kap. FErica Blandfsor-

|

| diana, fimbriata, reflexa, picta, pinea, virescens ì

âmms vom Kap. Eugenia uniflora, aus Brasilien. en mosa, aus Amerifa. Lachenalia pendula, quadricolor

Kap. Leucopogon lanceolatus, aus Neuholland. Malva ; tiloides, umbellata, von den Bahamischen Jnseln und Mexiko. Neottia elata, aus Westindien. Othonna filicy pinnata, vom Kap. Phylicæ cylindrica, plumosa, rosmz tolia, vom Kap. Pomaderris ferruginea, aus Neuhol] Protea humilis, vom Kap. Veltheimia glauca, vom Kay

O SaBiSON IERE 10 E GEGAE u B, S Jl Ta AIED waEEE zu Lande zzu Wasser} zu Lande y zu Wi

Wisp. Schfl. |Wisp.|Schfl. | Rtht. | Sg. [P.| Rth1. le, 120 24 |— 102 20| 2 98 À ees 108 416 e | 1 10

R biw: E arms 10818

1 ——|— 53 [2] 5]

Vom 12. bis 14. Febr. ;

Weißen MÉggen . Große Gerste Kleine Gerste Hafer Erbsen Linsen

Wechsel- und Geld-Kourse. Hamburg, 14. Febr. Amsterdam k. S. 1203s p(

Mon. 1047 pCt., zu lassen. London f. S. 37 Schil

Den., 2 Mon. 36 Schill. 105 Den. , zu lassen. Pay Mon. 2657 Schill. , Briefe. Bordeaux 2 Mon, Schill. Kopenhagen k. S. 251 pCt. Breslau 6 407 Schill., mit 77 Schill. über Kours begehrt. Wi

eftectiv 6 W. 150 pCt., Prag in eilectiv 6 W,

#

pCt., Augsburg 6 W. 149F pCt., Frankfurt 6! 1497 pCt., 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Diskont! pCt., Briefe und Geld. |

Louisd’or 11 faten, neue fehlen. Gold al marco 102 Schill., gefrag Dän. Grob Kourant, 1247 pCt. Hamb. Grob Kou 1234 pCt. Neue # Stücke fúr voll zo2 pCt. 1 @ ling- Stücke 267 und 262 pCt. Fein Silber 27 . 1 11 Schill, Silber in Sorten 13 L. 5 G. à 14 L. « 27 Mrk. 105 Schill., zu haben und zu lassen. Preuj Münze 27 Mrk. 5 Schill., zu lassen.

Preußische Prämienscheine, ohne Umsab.

Preuß. Engl. Anleihe v. 1818 pr. konr. go .

Mon. 786 . 787 pCt., vergebens ausgeboten ; nen ferneren Fall.

Norweg. Anleihe à 652 pCr. Briefe, 85 pCt. Geld. Desgl. à 6 pCt. bei bro u. Sohn, à 9537 pCt. ein Posten gemacht. :

Dân. Anleihe, erste Abtheil. à 6 pCt. Zinsen, des) 5 pCt., zweite desgl. 5pCtige, nichts gemacht.

Dän. Engl. Anleihe in Pfd. Sterl. à 37 Schill. 49 iu Bko. Mrk., uichts gemacht.

Oesterr. Loose von 1820, pr. font. 1172 . 1185 pCt.; d talliques, pr. font. 78 . 785 pCt., auf 5 Mon. 771. pCt., Wiener Banko-Aftien pr. kont. 865 . 675 pC,, ult. März 865 . 875 pCt., vergebens ausgeboten ; man tet einen ferneren Fall.

fm arun r Ee

Königliche Schauspiele.

Dienst, 168. Febr. Im Schauspielhause, auf Hdöchstes gehren: Der Freishüß, Oper in 3 Abtheil, u L Musik von C. M. von Weber.

Mittw. 19. Febr. Im Schauspielhause, zum e male: Die Entführung, Lustsp. in 3 Abtheil., von A. v. J lik. Hierauf: Gänserih und Gänschen, Vaudeville in 1 zuge, von C. Blum.

Meteorologische Beobachtungen, [Barometer|Therm.[Hygr.|Wind| Witterung. |

« 1/ ° Z ; A. G 5 0 86° fternklar, Frost. o 1 107 977 Frost, Reif

Irost, Reif, hell. M:.28° 0‘ |+ 35°| 71° : Ha 04 L / Thauwettér, hell, ang A. R Le 85° Frof, trüb M-28° 2/ Fro, trüb, dunstig. ] E. L ; Frost, trüb. A. 2g R 90 Fröft, trüb. F. a 25 80 Frost, trüb, etw. Sd! M-:28° 2 79 trüb, Thauwet., etw.S!

Gemma aua TU0rwm R M

14. Febr. 15. Febr.

16, Febr.

17. Febr.

BEBSBSODOOR

|

Seite 173, Zeile 23, statt am Gestade, lies dem stade; Z. 49, 74 und 96, st. Kohlenstof-Sauergas , l. f lenstoffsaures Gas; Z. 50 und 97, st. Stück -Stoss! l. Stickstoffsgas; Z. 54 und 56, st. Kohlenstof}- Sauet! l, fohlenstoffsaurer Kalk; Z. 55, |. Wasser - Stoff! l. Wasserstosfgas; Z. 57, st. Kohlenstof-Sauerkalkerd! fohlenstoffsaure Talkerde; Z. bo, st Schwefelja Kalkerde, l. shwefelsaure Talkerde; Z. 71, st, und aur; Z. 77, 79, 81, 83, 101 Uu, 105, st. Kalkerde, l. T4

erde. Redakteur H e

Gedruydckt bei Haytr.

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èrf. 2 Schill. , zu lassen. Holl. e

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o Preuß. Engl. Anleihe v. 1822 pr. font. 78 vere e man fürch

5 pCt., bei Gebrüder Bene

lt und Ordnung, zeigt das schône Fran

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ßische Staats - Zeitung.

( famen hier an sder Preis war pro ¿Wi

Stück, Berlin, Donnerstag den 20sten Februar 1825.

i metlicche NahrlGten,

Sranitf des Ta gts,

Ì Se. Majestät haben Allergnädigst geruhet, dem Ge- en Kalkulator Flaminius im Ministerio des ZFhnern; Charafter als Rechnungs - Rath, so wie den Geheimen histratoren Lindemann und Nitschke iu demselben Mi- rio, den Charafter als Hofräthe zu bewilligen und die er sprechenden Patenté Allerhöchstselbst zu vollziehen. Seine Majestät der König haben dem Füsilier Stumpf Ÿ ersten Garde Regiment zu Fuß, das Allgemeine Ehren- en zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

A

gekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheimé Staats- Kabinets-Minister, Graf v. Bernstorff, von Wien.

Der Wirkliche Geheime Legations-Rath, außerordentliche Ge- st und bevollmächtigte Minister am K: Sächsischen Hofe, v 0

dan, von Dresdett:

Zeitungs-Nachrichten.

A D

An demselben Tage, àân welchem die, vot jiveiten Kämmer, mit der Entwerfung der Adresse an den Kd- beauftragte Kommission zusammentrat, verbreitete sich das Ge- t, daß die Mitglieder derselben in ihren Meinungen ahwichetn, ‘namentlich zu zwei verschiedenen Malen Hr. Laine, in dersel- Art, als Hr. v. Barente, in der Pair-Kammer, Zusäße, die auf

altung des Friedens hinzielten, in Antrag gebracht habe, daß er da- von Hrn. Ravez unterstüßt, von Hrn. Hyde de Neuville aber erlegt worden sey, worauf die Kommission diese Zusäße verwor- habe. Vorgestern wurde die Adressé in einem geheimen Aus- se der Kammer und im Beiseyn der Herren von Villéle, Cha- briand und Peyronnet diskutirt. Es wurden abermals, von Herren Duvergier de Hauranne, Lainé und Anderen, einige ßerungen für die Fortdauer des Friedens vorgeschlagen, die ese aber, als ès zum Abstimmen kam, doch in ihrer ersten Form 22 gegen 95 Stimmen angenommen. Gestern Abend um 8 wurde sie von der großen Deputation der Deputirten-Kammer, Maj. dem Könige überreicht. Sie lautet wie folgt: „Sire! Mit einem stets lebendigen Gefühle der Dankbar- lnd Liebe, legen Fhre getreuen Unterthanen, die Abgeordneten den Provinzen, den Tribut threr Ehrfurcht zu den Füßen des ones nieder. Die Nothwendigkeit einer regelmäßigen Festseßung Staats-Einnahmen machte es uns zur Pflicht, dem Rufe Ew. . hne Verzug Folge zu leisten. Der Beifall des Königes und dfentliche Wohlfahrt find die Belohnung dafür. Unter einer nund väterlichen Regierung konnte der innere Zustand des he sich nur verbessern. Die Weisheit und Unerschrokenheit Grtichts-Personen, die Redlichkeit der Geschwornen, deren Ge- elt sich durch nichts hat abschrecken lassen, hat alle Verschwd- gen vereitelt, und die Aufrührer haben vor dem Gerichte , die ihnen gehegte Hoffnung der Unbestraftheit schwittden sehett.

n Allerchristlichsten Könige war es vorbehalten, unsere gottgeweih- Tempel aus ihren Ruinen wieder erflehen zu lassen. Fhrer imen Sorgfalt, Sire, verdanken wir, daß die Religion täglich Jéttem wohlthätigen Einflusse gewinnt, welcher den Menschen einér größeren Anhänglichkeit an seine Pflichten, mit einer hô- Achtung für die Geseze seines Landes begeistert. Die neuer- 0s von Ew. Maj. mit dem Heiligen- Stuhle abgeschlossenen Ver- je; haben unsern Kirchen ihre ersten Hirten wiedergegeben, und

IPris, 10: Febr.

W werden Arbeit und Dürftigkeit, selbst auf dem Lande den

| und Beistand wieder finden, deren sie so lange entbehrt ha- Die von Ew. Mazj. erlassenen Verordnungen haben neue parungsmittel vorbereitet, und in das Rechnungswesen rößere nung eingeführt. Von nun an wird Frankreich besser als bis- die gesehmäßige Verwendung der Staats-Einkünfte kennen ler- Sthon ärndtet es die Früchte der fortschreitenden Vervoll- mitung der Staats-Verwaltung, und ein Ueberschuß von 40 Mill. snnzen See Cre dure Müehe que Religion, jur Legiti nanzen. Fa, Stre, durh Rückkehr zu eligion/, zur Legitt- e reich, nee Lo wahren Freiheit genießt, dem ganzen Europa auf welche Weise einem Cette wiederfahrnen Unglück'sfälle sich wieder gut machen n. Warum muß dieses Beispiel unserer sehigen Wohlfahrt, warum

iten die Lehren unserer früheren Trúbsale für einen Nachbar-

Staat verloren seyn, dessen Unabhängigkeit wir keineswegs verken- nen? Wie könnten wir aber den Spaltungen, die dieses Land ver=- heeren, ruhig zusehen? wie uns den Gefahren hingeben, die uns aus diesem allgemeinen Unglücke drohen? Von der Vorsehung dazu bestimmt, den Abgrund der Revolutionen zu verschließen , haben Ew. Maÿj. in Fhrex väterlichen Sorgfalt Alles versucht, um Jhre Völker zu beshüßen, und Spanien selbst vor den unglücklichen Folgen der Empörung einiger meineidigen Soldaten zu bewahren. Allein eine blinde Hartnäckigkeit hat die Rathschläge dès Oberhaup- tes des erhabenen Bourbonischen Hauses verworfen. Stre, wir sind Franzosen, und Fhre Völker werden kein Opfer scheuen, um die Würde Jhrer Krone, die Ehre und Sicherheit Frankreichs zu vertheidigen. Ew. Maj. käm es zu, Über die zu ergreifenden Mats regeln einen Beschluß zu fassen: unsere Sache is nunmehr, durch Aufbietung aller unserer Kräfte, das großmüthige Unternehmen be- fördern zu helfen ; die Anarchie zu ersticken, bloß um den Frieden zu ers kämpfen; einem Könige Fhres Geblütes die Freiheit wiederzugeben ; die Ruhe Spantens zu Fhern, um die Ruhe Franktreichs zu befe- stigea, und von dèêèm drückendsten Foche ein hochherziges Volf zu befreien, das uns geholfen, unsere Fesseln zu zerbrechen , und das die, scinén Wünschen und Sittèn entsprechende Verfassung, nur von seinem rechtmäßigen Könige erhalten kann. Sire, Jhre mu- thige und getreue Armee, welche die niedrigen Eingebungen der Empdrung zu verachten gewußt, folgt mit Eifer dem Rufe Ew. Maj., um sich unter die Fahne der Lilie zu reihen. Geführt von einem Prinzen, den Fhr Herz und Jhre Völker mit Wohlgefallen Jhren Sohn nennen, wird diese chrenvolle Fahne sich den Aufrührern allein als Feind verkündigen. Wir danken Ew. Maj. für die, von JFhnen zur Beschüßung unseres Seehandels getroffenen Vorsichts= Maßregeln; Fhre vorgussehende Weisheit wacht über alle unsere JFnterefssen, und Ew. Maj. Seemacht, die der Menschheit so oft er- sprießliche Dienste geleistet, wird mit gleicher Ergebenheit die Ehre der Französischen Flagge zu behauptèn wissen. Sire, Fhre gée- treuen Unterrhanen, die Deputirten der Provinzen tief gérührt von Fhren Königlichen Versprechungeti, werden sie dem Volke wie- derholenz; sie werden ihm sagen, daß der gerechteste der Könige die Waffen nux dazu ergreifen und führen will, um die gesellschaft- liche Ordnung aufrecht zu erhalten, und unser Land und unsere Institutionen vor jedem ansieckenden und auflösenden Grundsaße zu bewahren. i i

Der König erwiederte: „Fch empfange mit dem größten Ver- gnügen die Adresse der Deputirten - Kammer; Fch werde den von Mir eingegangenen Verpflichtungen treu bleiben; was aber áuch geschehen möge: aus Meiner innigen Verbindung mit den gesebge- benden Kammern wird Frankreichs innere Wohlfahrt und dessen Ansehen im Auslande hervorgchen://

Gestern wurden sechs Fnfanterie-Bataillone, so wie cine Fuß- Artillerie-Kompagnie und eine Schwadron reitender Artillerie der K. Garde, die zur Armee abzugehen bestimmt sind, von FF. KK. HH. Monsieur und dem. Herzoge von Angouleme, im Hofe der Tuilerien gemustert. Die ungünstige Witterung erlaubte Sr. Maf. nicht,’ der Revue beizuroohnen. Nachdem die Truppen vor den K. Prinzen vorbei defilirt' hatten, ließen Se. K. H. die Officiere einen Zirkel bilden, und hielten folgende Rede an sie: „Es würden un= nüße- Worte: feyn- der K. Garde: von Muth, Treue: und Ergeben- heit zu sprechen. Jch wünsche meinem Sohne, der mir theurer is, als mein Leben, aus dem Grunde meines Herzens GlüÜck dazu, von dem Könige zu der Ehre ersehen zu seyn , Ste anzuführen. Die verschiedenen Korps der Garde und der ganzen Französischen Ar- mee, sind eben so geeignet, unsere Feinde zu besiegen, als den Freun- den der Ordnung und Anhänglichkeit durch thr edles Beispiel Muth einzuflößen. Der Himmel wird Sie bei Fhren Waffenthaten gnädigst beschüßen, und mein Sohn, nachdem er Sie zum Ruhm geleitet, wird das Glück haven, Sie bald wieder zu den Füßen des väterlichen Thrones unseres Königes zurückzuführen.

Unser bisheriger Bothschafter am K. Spanischen Hofe, Graf v. Lagarde ist gestern früh hier angelangt, und der bisherige K. Preuß. Geschäftsträger in Madrid, Oberst von Schepeler, am zsten d. M. in Bayonne eingetrofen. Der Herzog von San Lorenzo wollte Paris heute verlassen, und sich nah London begeben.

Das Fort Urgel ist, nachdem der Baron von Eroles vergeblich versucht, zwei Transporte mit Lebensmitteln einzuführen, aus gänz- lichem Mangel an denselben, endlich von Romagosa verlassen , und von den Truppen Mina’s beseht worden. Einige Blätter. wollen wissen, daß dieser Leßtere, nach der Einnahme der Festung, die Neu« tralität des Thales von Andorra verleßt, und dasselbe militairisch beseßt hätte, wobei die vornehmsten Orts - Bewohner als Geißeln festgenommen worden seyn sollen.

Aus Nantes schreibt män von den großen Ueberschwemmungen, welche die Loire in dortiger Stadt angerichtet hat. Mehrere Stadt- Viertel stehen gänzlich unter Wasser, so daß man in manche Häu- ser nur durch das zweite Stockwerk gelangen kann; in den Stra- ßen fährt man mit Kähne, und alle Hafen- Arbeiten haben etnge- stellt werden müssen. Der angerichtete Schade soll sehr deträchts

lich seyn.