1823 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 03 Apr 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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dieser wdhrend der hundert Tage von Buonaparte geschenkt be- kommen hatte, jener aber als sein Eigenthum reflamîirte, hat seine Klage vor dem hiesigen Tribunale erster Jnstanz gewonnen; der Herzog von Bassano muß die erwähnten Aktien binnen 14 Tagen, vom Tage des Urtheilsspruches (25. März) an gerechnet, ausliefern oder gewärtigen, daß sie nach dieser Zeit als null und nichtig an- gesehen und der Herzog und Mademoiselle d’Orleans ermächtigt werden, ueue an ihrer Stelle auszugeben.

Am 2Æsten erschien der verantwortliche Redakteur des Tournal dn Commerce, Hr. Cardon, wegen des, in der Nummer dieses Blat-= tes vom 11ten enthaltenen beleidigenden Artikels für die Deputir- ten-Kammer (Vergl. S. 561 und 5835 d. 3.) vor dem hiesigen Zuchtpolizei-Gerichte. Sein Advokat, Hr. Barthe , gab zwar zu, daß der Artikel nicht in den Gränzen gebührender Mäßigung ab- gefaßt sey, entschuldigte den Verfasser jedoch mit der Gemüthsbe- wegung, in welcher ex ihn, wenige Tage nach der gewaltsamen Wegführung des Hrn. Manuel aus der Kammer, agufgeseßzt habe, und berief sich im Allgemeinen auf die Preßfreiheit. Das Gericht verurtheilte Hrn. Cardon gleihwohl zu zmonatlicher Gefängniß- Strafe und einer Geldbuße von 5000 Fr. Unmittelbar darauf be- schäftigte es sich mit der zweiten, sowohl gegen Hrn. Cardon, als gegen den Herausgeber des Courrier français, Hrn. Legracieux/, an- gesiellten Klage, daß sie nicht allein über die Berathungen eines geheimen Ausschusses der Kammer (vom 8. Febr. , wo die Adresse an den E als Antwort auf die Thronrede diskutirt wurde), ohne deren Erlaubniß, Bericht abgestattet , sondern auch dem Präsidenten des Minister - Rathes boshafter Weise Worte in den Mund gelegt, die er“ niht gesagt. Wegen dieser Ver-

gehen wurden beide Herausgeber zu -zmonatlichher Gefängniß- |

Strafe, und jeder zu einer Geldbuße von 2000 Fr. verurtheilt. Hr. Faucillon, und mit ihm auch der Herausgeber des Pilote, sind neuerdings schon wieder, auf Ansuchen des dôffentlichen Mi- nisteriums, zum 8. April vor den hiestgen Königl. Gerichtshof ge- saden worden, wo ihnen aufgegeben werden wird, ihre beiderset- tigen Blätter auf Einen Monat gänzlich zu suspendiren, da der seit einiger Zeit darin herrschende Geist die dffentliche Ruhe und Ord- nung kompromittirt.

Am 27sten wurden mehrere, beim Volks-Auflaufe am 5. März (wo Hr. Manuel von der Kammer exfludirt wurde) verhaftete junge Leute, -die durch den Ruf: „Es lebe Manuel! Es lebe die Fretheit ! ‘/ und dergl. mehr, die öffentliche Ruhe zu fidren gesucht, und sich. der bewaffneten Macht widerseßt hatten, von dem Zucht- Polizei-Gerichte zu mehr oder minder schweren Gefängniß- und Geldstrafen verurtheilt.

Die am 26sien begonnenen Spazier - Fahrten in Longchamp sind, durch das s{dönste Wetter begünstigt, bisher eben so glänzend als zahlreih gewesen. Gestern reichte die Wagen-Reihe, roorunter allein einige 50 vierspännige Equipagen waren , von dem Boule- vard du temple bis in die Mitte des Boulogner - Gehölzes. Es herrschte dabei die größte Ordnung, so daß das Vergnügen in kei- ner Art gesiôrt wurde.

Die hier noch befindlichen Spanier, unter ihnen auch der Graf v. Torreno, schicken sich zur Abreise an.

50. März. Der heutige Moniteur enthält in 14 Kolumnen das gerichtliche Ansuchen des General-Prokurators, Hrn. Bellart, die

Herausgeber des Courrier français und des Pilote vor den Königl, Gerichtshof zu laden und ihnen, in Gemäßheit des Geseßes vom 27ten März 1822, die Einmonatliche Suspendirung ihrer Zeitun-

en anzukündigen. Das Requisitorium berührt, zur Rechtfertigung dieser Maßregel , vier Anklage - Punkte, welche mit einer Masse wörtlich angeführter Artikel aus beiden Blättern belegt werden,

nämlich: Störung der öffentlichen Ruhe, 1) durch das BemüÜ- hen, Haß und Zwietracht unter den Bürgern zu verbreiten; 2) durch Aufmunterung zu jeder Unordnung, sowohl im Fn - als Auslande, die man als erlaubt darstelle; 3) durch die versteckte Absicht, für alle unruhige Köpfe, sogar für Verschwörer und als Folche Verurtheilte, das allgemeine Fnteresse zu erwecken, um das Feuer des Aufruhrs , durch das Lob solcher Männer zu nähren, die der gesellschaftlichen Ordnung Gefahr drohen; 4) durch den ungerechten und bitteren Tadel aller Verfügungen der Behörden, die man als tyrannisch schildert, um die Bürger in eter Besorg- niß über ihre Rechte und ihr Eigenthum zu erhalten, und 5) durch die, im ganzen Lande erregten Schrecken Über die, boshafter Weise als unglücklich und verderblich vorausgeseßten Folgen der von der Regierung ergriffenen Maßregeln.

Der Marschall Moncey, Herzog von Conegliano, ist am 2osten än Perpipnan eingetroffen. Am folgenden Morgen erließ er nach= flehenden Tages - Befehl: ¡„Soldutên, der König hat mir, unter dem Ober-Befehle des Herzogs von Angoulème K. H./ das Kom- mando des 4teu (Offpyrenäischen) Armee-Korps zu übertragen ge- ruhet. Fch hege das Vertrauen zu Euch, daß Fhr Euch würdig zeigen werdet, an Eurer Spiße einen Abkömmlintg des großen Heinrichs zu haben. Soldaten , nicht allein auf dem Felde der Ehre müßt Jhr Euch auszeichnen: noch andere Pflichten sind Euch auferlegt. Ohne Mannszucht, keine Armee, kein wahrer Ruhm. Achtung dem Eigenthume, Schuß den friedlichen Bewohnern, Ge- rechtigkeit gegen Jedermann: das muß, das wird Euer Wahlspruch seyn. Laßt uns von einer gleichen Ergebung belebt seyn; bewei- sen wir in unsern Anstrengungen eine unerschütterlèche Beharr- lichkeit, in unsern Verhältnissen eine nie zu verläugnende Bieder- Xeit: so werden wir den Erwartungen Sr. Maj. entspchen. Es lehe der König ! // F , i Morgen erscheinen, wegen des Oster - Feiertages , keine Zei- tuttgen. i | : Ia Besancon if der vormalige Metropolitan-Bischof Deman- dre im 84sten Lebens-Jahre mit Tode abgegangen. L

Das Gerücht verbreitet sich, sagt der Drapeau blanc. daß júngst auf einem glänzenden Zirkel hei dem Herzoge von Havré, Se. K. H. Monsieur, sich an Mad. Franchet (der Gattin des Polizei-Chefs im Ministerium des Jnneren) gewendet, und ihr in verbindlichen Worten gesagt habe, daß man die von ihrem Gemale dem Staate geleisteten Dienste nicht genug anerkennen könne; er habe kürzlich die Monarchie gerettet. | j

Das Memorial Bordelais versichert, Hafi in det Spanischen Nord - Provinzen die Anhänger des neuen Systems in der höch- sien Bestürzung seyen, und daß die Auflösung der fonstitutionel- len Truppen augenscheinlich bevorstehe.

| wo sie ihre Sißung in Sevilla erôffnen wollen. / ( n | in g l Tage in Madrid „Wren, begleitet mit einer Erklärung über die bei dieser Veranlas- süng befolgte Politik der Engl. Regterung. Auf Hrn. Cannings

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Perpignatt/ 19. März. Hier cingegattgenen Nachrichten

ge, isi General Mina angeblich mit 16,000 Mann an der Gränze ejn, troffen. Baron Eroles hat sein Haupt - Quartier nach Bang les Aspres, zwet Stunden yon hier, auf dem Wege nach Spani,

verlegt.

22. März. Am 20osten sind überall auf unseren Grän die Spanischen Truppen sichtbar geworden; vor St. Laurent Cerda haben sie ihre Posten den Französischen gegenüber auf stellt. Heute trafen Se. K. H. der Herzog von Angoulème i ein und ließen die Militair-Chefs und Civil-Behörden sich vorl len. Der bisherige Französische Konsul in Barcelona, Vicyy

| von Gasville, ist am x16ten hier angelangt. Bayonne, 24. März. Die Kortes werden ihre Sibune Fi

Madrèid schließen, sobald sie Nachricht erhalten, daß Se. Maj. ü Ocanna hinaus sind, und demnächst sich bis zum 16. April vertay n Die Min E und San Miguel werden noch einige weilen.

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andels-Tributtal, und hielt iht zum Ersaß dex in dem gedff- ten Fäßchen enthaltenen Summe an; Leßterer wurde auch wirf- 4 zur Zahlung verurtheilt. Nun belangte Hr. Ottmann die Doua- n-Verwaltung und die Handels-Kammer bei dem Civil-Tribunal zen Bezahlung des in dem Fäßchen enthaltenen Werthes, nebsi nieressen und Schaden - Ersaß. Diese leztere Klagsache beschâf- je das Tribunal mehrere Tage lang. Durch das nun ausge- hene Urtheil wurden die Douanen-Verwaltung und der Han- /¿-Stand von Straßburg gemeinschaftlih und solidarisch, als yofitarien des fraglichen Fäßchens, zux Zahlung der Summe 1 14/700 Fr. mit Fnteressen von dem Tage der Klage an, zum haden-Ersaß und în die Kosten verurtheilt. ] London, 29. Marz. Jm Hause der Lords ‘versprah Graf yerpool am 26sen, wenn nicht mittlerweile Umstände einträ- 1, die es unpassend machten , am x14ten April die Aktenstücke in tref der Unterhandlungen vorzulegen, welche über die zwischen ankreich und Spanien entsiandenen Zwistigkeiten geführt worden

im Unterhause vertagte sich das Haus am 27sen, auf 14

-, a2 3 2 Li B otveih I sf Nis (4 tra Y E P A i x : A Bon Bittoria aus schaft man Getreide, Wein, Vieh u. at Die Abreise Sir Henry Wellesley's nah Wien is noch

über den Ebro nach Kastilien.

Die Städte Pampelona und S. Sebastian sind seit dem x in Belagerungssiand erklärt , die Waffen-Fabrifen nach Anda| abgeschicxt 2c.

nien, soll eine dritte Neserve-Armee, unter den Befehlen des neral-Lieutenant Don Pedro Villacampo, gebildet werden.

den Gebirgen von Nonda und Sierra Morena haben sich H fireut worden sind. Sechszig Reiter, unter Fsidor-5 Komma und zu dem Bessteresschen Korvs Guadalaxara | rden, wo das f Ul liberalen Fournalen vernichtete Bessieressche Korps steht. Vi zehn Stunden von Madrid, auf Guerillas-Chef Palagjo geschlagen worden.

Universal selbst, daß die Glaubens-Truppen Überall sind. D

Cv 7: . N: . Ä V « L L Gut e T 4 : » s . T n, Im gten und 1oten Militair-Distrikt des Königreichs etankreich das Todesurtheil erhalten haben

4 eC » 4404 j z das A 1) E (1 t L ° L "i ZI : jurüdgetrichen worden, wo das schon so oft von Frte cin, so würden Unterhandlungen in Sevilla ange-

i der entgegengescßten Seite, isi M

00 E f e Î p: Wochen verschoben worden. Graf Clanwilliam geht näch-

; nach Berlin ab. i i s y Î Am 11ten d. M. segelte die Brigg Fanny von Gravesend nach

orunna, u. hatte mehrere Fndividuen mit an Bord, von denen 10 in

Sie waren mit drei- bigen Kokarden und Fahnen versehen. Zu derselben Zeit gitt- n mehrere Diligencen von Paris und anderwärts ab mit drei- bigen Fahnen und Kokarden und einigen Verschwörern. Die

D j i E : en der F Tiftex sind fe ie Nâmen der an-

"11 nto ‘ne 4 s 4 4 4144 z s ck Y » Mi 4 islelt dey Hauptanslifter {ind festgenommen, die - 5 von Unzufrtedenen gezeigt, die aber durch mobile Kolonnen sn sind bekannt; ihre Zahl beläuft sich nicht ber 25. Die gehdrig, sind zu Alcala, 6 SuMues melden, daß die Französische Regierung der Spanischen noch

den von Madrid, erschienen, aber durch Milizen und Sapeurs 1

Ultimatum vorlegen werde. Jm Fall auch dieses zurück gewie- werde, solle der Krieg ohne Weiteres beginnen; lasse man sich

Be erden. Hiesige Ministerial - L

Zlâttex versichern, der erste Theil des

S T chf Q V É af M . _— . ck Un eyt (jo Ana orschlags, welchen Lord Strangford im Namen Sr. Maj. des Kaisers Alexander der Pforte gemacht hat, sey unbedingt ange-

Das Leben am 19. März war in allen Straßen Madrids, sümmen worden : auch hinsichtlih der Übrigen Punkte sey Alles

ßerordentlich rege und bewegt. Viele reiche Familien , die d Könige folgen wollten, waren mit Reise-Anstalten beschäftigt; nif weniger lebhaft packte man im Schlosse, und auch die Eskorte ha mancherlei zu rüsten, so daß in der Nacht vom 1q9ten zum 20\ff wohl wenig Bewohner sich dem Schlafe Überlassen haben. S bet guter Zeit am Morgen des 20osten füllte sich. der Weg nach | Schlosse, indem jeder Bürger noch einmal seinen König zu \ck und ihm ein Lebewohl zuzurufen wünschte. Die Bewohner Y drids hâtten natürlich gerne den König und dessen Haus in ih Mitte behalten, allein sie vermochten nichts gegen die Ansich der Minister und Kortes. Als des Königes und der Königin Y jestäten sich um 823 Uhr Morgens in den Wagen geseßt hatt und der Zug von 20 Reise-Wagen sich zu bewegen anfing, ertif von Einigen der Ruf: „Es lede dex König! // von Andevrctt, d} ¡Es lebe die Konstitution! -/ i |

Madrider öffentliche Blätter gehen die Spanische Armec, d Inbegriff der zuleßt ausgehobenen 30/000 Mann , auf nicht 1 niger als 124,000 Mann an; hiezu rechnen sie aber noch 37,000 Ÿ teranen der aftiven Miliz, u. an 200,000 freiwillige Milicanos.

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gung auf Montag, de / Meglement, die nur die durchaus unumgängliche Nothwendigkeit,

gutem Gange.

Am 26sten scheiterte das Paket-Boot von Dublin nach Liver- hol; 150 Passagiere verloren dabei ihr Leben.

Die Unterhaltung eines Fechenden Heeres in Friedenszeiten ist be- hntlich eine unserer Verfassung zuwider laufende Maßregel, die nur mittelst der jährlichen Erneuerung der Mutiny-Bill, eines wahren jinahme-Gesezes, beständig in Kraft erhalten wird ; dice Wirkung y Geseßes lief am 24. d. M. ab. Das Parlament versammelte j) den 22sten, und die zur Sanktionirung dieser und anderer lls in Sr. Maj. Namen beauftragten Kommissarien hatten ihren im Oberhause eingenommen, allein die Königl. Vollmacht, in aft welcher sie nur allein verfahren konnten, kam nicht an, und nach allen Seiten in die Stadt ausgeschickten Boten wollte nicht gelingen, die beshlußfähige Zahl von 40 Mitgliedern des terhaufes zusammenzubringen. So standen die Sachen noch um hr, und der Sprecher des Hauses der Gemeitten hob, dem ingen Gebrauche gemäß, die Sißung auf, sprach aber selbst Ver- den 24sten, aus, eine Abweichung von seinem

s cine Bill, auf welcher das rechtliche Vorhandenseyn einer Mi-

5 4 A e , C FF, Bp { de : Î Ds L: ( V C Mont de Marsan, 22. März. Unser Präfekt, Graf v. U, - Macht im Königreich allein beruht, sanktionirt werde, ent-

segur, hat sich zu folgefider, heut erschienenen, Proklamation veranl efunden : „Mitgerechtem Unwillen hat der Präfekt des Departeme M Heiden von den sirafbaren Kunsigriffen gehört, durch welche ( wisse Fndividuen die Treue der braven Truppen, welche gegenw tig auf dem Marsche zur Armee durch das Departement zichi wankend zu machen suchen. Diese verbrecherischen Versuche n den in allen Gestalten gemacht; bald fînd cs verführerische Red bald schändliche Schriften, wodurch die Anstifter von Unruhe u Zwietracht thren Zweck zu erreichen suchen. Die treue Ergcbenh| welche die verschiedenen an die Gränze gesandten Korps bes weiset diese eben so feigherzigen als meineidigen Einflüsteruns zurück/ und Soldaten, denen ehrwidrige Anträge gemacht word haben sie bereits gelehrt, daß man dies nicht ungestraft thi könne. Doch ist es Pflicht der Administration , die Aufmerksant der Behörden , öffentlichen Beamten und dies Skandal zu lenken, und sie aufzufodern , jeden, der sich! laubt, Zweifel hinsichtlich der Unterwerfung unter die Geseße, | hinsichtlih der dem Könige, seiner erlauchten Familie und| Institutionen, die uns regieren, schuldigen Achtung zu erheben,! Gerichten zu Überliefern. Beispiele strenger Ahndung werden d Machinationen in ihrer Quelle hemmen, und verkehrte Men werden lernen, daß die Bosheit, wenn man sie mit Standha|

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juldigen kann. Es erhob sth demunerachtet die wichtige Frage, nicht mit Anbruch des Montags die Armee aufgehört habe zu

hn? Man behauptete, die Bill laufe erst um 12 Uhr Mittags zu ide, und Eônne noch vor diesem Glockenschlage erneuert werden.

itflich war auch Alles um 117 Uhr in Ordnung gebracht ; die K. illmacht war am Sonntag Abends angekommen, die Zahl der Wesenden Mitglieder des Hauses der Gemeinen war hinlänglich j, und die erneuerte Bill erhielt die K. Sanktion.

Brüssel, zo. März. Die neue Division des flachen Landes wesilichen Flandern ist in aht Distrikte eingethei!t worden, de- Haupt-Oerter Brügge, Ostende, Dixmude, Furnes, Ypre, Cour- j, Thielt und Roufselacre sind.

h Es heißt, daß F. M. die Königin Allerhöchstihre Reise nach

lin in den ersten Tagen des Mai -Monats antreten werden.

friedlichen Bürger Flugs burg. Die hiesige Allgem. Zeitung theilt aus Semlin vom

Mâtz Folgendes mit : „Der Tatar, der in Belgrad cintraf, kömmt Erzerum an der Persischen Gränze, wohin ihn der Pascha von lgrad gesandt hatte. Er legte den Weg Über Konstantinopel in kurzer Zeit zurück, und erzählt nah Versicherung glaubwür- er Personen : „Als er in Scutari, Konstantinopel gegenüber in

en, angekommen, habe er seine Reise nicht fortseßen können, da Wle chrisilichen Quartiere zu Pera in vollen Flammen geschen. Das

feit und Entschlossenheit verfolgt, schr bald vereitelt wird./ Fier habe von dem Arsenal bis zur Stückgießerei u. bis zum Som-

Straßburg, 20. März. Ein Augsburger Handels - H hatte an das hiesige Banquier - Haus Türkheim zwei Fäßchen | deutschem Gelde e Ra und Batierschen Thalern) gesendet. jedem Fäßchen befanden sih ungefähr 14,700 Fr. Der Trans geschah mit dem Posiwagen. Bet der Ankunft an der Französi Gränze, an der fleinen Rheinbrücke, wurden die ersten Formal ten beobachtet, alle Gegensiände und Waaren plombirt und! Douanen-Wächter bestieg den Postwagen, der vor die große Dol der Stadt gebracht wurde, wo die Sachen abgeladen wurden ! mit ihnen auch die zwei an das Haus Türkheim adressicten F chen, die damals noch unberührt waren. Dies geschah gegen tag, #0 daß die Untersuchung nicht sogleich statt haben konnte, das Magazin gewöhnlich um Mittag geschlossen und erst Nacht! tags wieder geöffnet wird. Das Magazin ist mit zwei Schlüs! verschen, wovon sich einer in den Händen der Douanen - Ver! tung und der andere in den Händen der Handels - Kammer bt det. Die Beamten beider Behörden wohnen gemeinschaftlich | Untersuchung und dem Abwiegen der Waaren bei. Um zwei l Nachmittags wurde das Magazin wieder eröffnet und es fand (i daß in der Zwischenzeit von 12 bis 2 Uhr Nachmittags, wäh} welcher das Magazin verschlossen war, eins: der Fäßchen gedöf| und das Geld herausgenommen worden war. Ungeachtet der str! sten Nachsuchungen, war es unmöglich, das geraubte Geld zu deken. Die Verhöre , die sofort angestellt wurden, blieben gle! falls fruchtlos. Fn diesem Zustande der Dinge belangte das H! Türkheim den Direktor der fahrenden Post, Hrn. Ottmann-

(Wlften

- Palast Bekitschtasch gewüthet. Verwirrung und Plünderung i in diesen Quartieren geherrscht, und ers nach zwei Tagen e scinen Weg durch die rauchenden Trümmer fortseßen Dresden, 5. April. Se. Ma. haben die Bestellung eines dtag-Marschals zu fortwährender Führung des ständischen Di- ums bei Land- und Ausschuß-Tagen beschlossen, diescr Funk= den Rang unter den Wirklichen Geheimen-Räthen ohne Sih / Stimme nach der Anciennetät beigelegt, und solche dem Kam- herrn Grafen von Búnau auf Dahlen übertragen. _ Dem bisherigen Bataillons-Kommandanten im Regimente j ‘Friedrich August, Obersten Frhrn. von Lobkowiß, if das er- dle Kommando des Regiments Prinz Anton übertragen worden. Wien, 28. März. Der Fürst zu Schönburg hat chou im vo- 1 Fahre 1000 Guld. W. W., theils zur Gehaltvermehkung ci- k evangelischer Landschullchrer in Böhmen , theils zum Besten Mager deutschen protestantischen Gemeinde, und vor Kurzem 400 Fl. K. M. zur Begründung einer neuen evangelischen le auf dem Lande, geschenkt. i ck Der junge Herzog von Reichstadt avancirte an seinem Geburtstage, den 20. März, je Fähndrich, und erschien uf bei seinem Durchl. Großvater in sciner neuen Uniform, um Dank abzustatten. Sign (Dalmatien), 12. Febr. Während der Anwesenheit Sr. 1. |. F. 1818, wurde von 24 Rittern ein Turnier ausgeführt, es 9 sehr den Beifall Sr. Maj. erhielt, daß Höchstdieselben

| sichtbaren Operdaupte

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fúr alle Tommettde Jahre einen Preis voit 100 Gulden für den tap- fersten Kämpfer auszuseßen geruhten. Heute am Geburts - Tage des Monarchen, wurde dieses National-Schauspiel aufgeführt, und der Preis dem Herrn Omercen zuerkannt.

Rom, 15. März. Gestern wurde der 2zsie Jahrestag der Er- hebung Sr. Heiligkeit zur Päpstlichen Würde, mit größter Feier- lichkeit begangen.

Am 12ten zog das 2te Bataillon des Böhmischen Regimentes Trapp hier durch, welchem am zzten das 1e folgte. Dieses Ba- taillon hatte, scinem geäußerten frommen Verlangen zufolge, von Sr. Helligkeit die Erlaubniß erhalten, in Parade nah dem St. Peters-Plaße zu marschiren, und in der Vatikan - Kirche die von dem eigenen Kapellan gehaltene Messe anzuhören.

Es ift merfwoúrdig, daß die jeßigen ersten Sängerinnen am Theater San Carlo in Neapel keine Ftalienerinnen sind. Madame Mainville Fodor , dort als piíma Donna mit 65,000 Franken an- gestellt, ist eine Französin ; Mistris Fraron Glossop mit 530,000 Fr., eine Engländerin; eine Dritte, Signora Funk, cine Deutsche die auf mehreren Ftalienischen Theatern mit Beifall früher aufgetre- tent, und jeßt bei der Dresdener Bühne angestellt ist, wird, heißt es/ in Kurzem nach Ftalien für immer zurückkehren.

S 2E htestge rg upons L Aniwort Sr. Eminettz §5 Hrn. Kardinals Consalvi auf die (S. d, Z. mitgetheilte

Note des Ritters Aparici vom 20. Febr B A E

Aus den a DeN LUt/EiRalss

j L. ebr. 1825.

D unterzeichnete Kardinal-Staats-Sefretair hat Sr. Heilig=- reit in der heut früh siatt gehabten Audienz die ihm gestern Abend von Ew. zugesendete officielle Note vorgelegt, worin Sie melden, daß, da der König nicht eingewilligt habe, an die Stelle des D. Lorenzo de Villanueva eitlen anderen bevollmächtigten Minister beë diesem Hofe zu ernennen, wie es der Wunsch Sr. Heiligkeit gewe= sen, dem Hrn. Nunzius die Pâsse zux Verlassung ‘des Spanischen Gebietes ausgefertiget worden, und derselbe Madrid unterm 28. Jan. verlassen habe, und daß Se. Maj. in Folge dessen gleichfalls beschlossen hâtten, daß Ew. mit Jhrer ganzen Legation von hier weg nach Madrid zurückkehren und das Archiv dieses Ministeriums unter Aufsicht einer vertrauten Person verschlossen und versiegelt zurüc!assen sollten, und daß deshalb Ew. befohlen wurde, von der Regierung Sr. Heiligkeit die Pässe zu verlangen, wobei Sie icdoch zu gleicher Zeit Derselben erklären, daß dieser Schritt ledig» lich diplomatisch - sey, und es weder in der Absicht Sr. Kathol. Maijesiät, noch Fhrer Regierung liege, ihre Verhältnisse mit dem t „Ope der Kirche abzubrechen. Der Heil. Vater war bereits früher von dem Schritte unterrichtet, welchen die Spa- nische Regierung gegen allen Grund mit offenbarer Verletzung des Völ- kerrechts gethan, indem sie von dem Gebiete Sr. Kathol. Maj. den, schon mehrere Fahrr bei Sr. Maj. akkreditirten apostolishen Nun=- zus einzig aus dem Grunde verjagte, weil Se. Heiligkeit auf die zartesle und rücksichtvollste Weise das Recht geltend machte, wel- ches jeder Souverain besißt, die Person eines Abgesandten nicht bei fich aufzunchmen, die sein Vertrauen nicht besißt, ‘und

Se. Katholische Majestät gebeten hatten, Ihnen anstatt des Hrm. Villanueva eine andere Person zu schien. Bei dem besonderen Wohlwollen, welches der heil. Vater für Se. Kathol. Maj. und die Spanische Ration hegt, welcher Er jederzeit, selbst auch zu der olt noch die klarsten Beweise seiner väterlichen Zueignung gege- ben, als die hinsichtlich geistlicher Gegenstände und Personen er- griffenen überaus herben Maßregeln Fhm fortwährend Stoff zu großer Bekümmerniß gaben, und Bewtise, die Er durh wichtige Koncessionen in dem Augenblicke selbs wiederholte, wo Ihm die Regierung Sr. Kathol. Maj. eine so shwere Beleidigung zufügte, aa Se Heiligkeit ein solches Verfahren um so schmerzlicherx

Da nun Ew. mir den Entschluß Jhrer Regierun mittheilte daß Sie mit Jhrer ganzen Legation von hier G Madrid L kehren, und deshalb von derx Regierung Sr. Heiligkeit Jhre Pâsse verlangen sollen, so hat der Unterzeichnete von Sr. Heiligkeit den Befehl, Jhnen durch dieses zu wissen zu thun , daß aus Gründen, welche dîe Würde und das Anschen Sr. Heiligkeit nach der, von keinem rechtmäßigen Motive erheischten Verjagung des Apostoli- schen Nunzius von Madrid unausweichlich ‘machen , diese Pässe schon in Bereitschaft sind, und Ew. von dem Unterzeichneten hier beigeschlossen zugesendet werden. Der heilige Vater, von Fürsorge für die heilige Religion und dem lebhaften Wunsche erfüllt, die durch ihre Anhänglichkeit an die Katholische Kirche so ausgezeèch- nete Spanische Nation für dieselbe fortwährend erhalten zu sehen, ist weit entfernt von dem Gedanken , daß die Verhältnisse besagter Nation mit dem Heiligen Stuhle durch ein solches Verfahren ge=- ört werden könnten, und Er findet die Bestätigung dessen mit dem größten Vergnügen in der Note Ew., worin Sie sagen „, daß der gemachte Schritt lediglich diplomatish scy , und weder Se. Katholische Majestät noch Jhre Regierung gesonnen seyen, aus diesem Grunde ihre Verhältnisse mit dem sichtbaren Oberhaupte der Kirche abzubrechen. Von Seiten Sr. Heiligkeit werden diesel= ben sicherlich nicht abgebrochen. Der Unterzeichnete wiederholt Ew. die Versicherung 2c. Consalv i.

Antwort Sr. Eminenz des Hrn. Kardinal Consalvi auf das

(S. 587 d. 3. mitgetheilt) Billet des Cavalicrc Aparici:

Jh empfing gleichzeitig „mit Jhrer Note, unterm gestrigen Datum, Jhr Villet , worin Sie mix melden / daß Sie mit détnfel- ben Kabinets-Kourier, der Fhnen den Befehl überbrachte, die Pässe zur Abreise von Rom nach Madrid zu begehren , auch noch eine andere spâtere Depesche vom 2. Febr. d. F. erhalten haben , worin der Minister der auswärtigen Angelegenheiten Ihnen sagt, daß, ob er Jhnen gleich unterm 31. Jan. den Befehl mitgetheilt, Rom zu verlassen, und in Fvlge der Abreise der Apostolischen Nunziatur sich nach Madrid zu begeben, Se. Katholische Majestät nichtsdesto- weniger die Nothwendigkeit einsehen, daß in Rom eine. Person verbleibe, welche daselbst mit der Leitung der geistlichen Angelegen= beiten beauftragt sey, weshalb Höchsidieselben zu beschließen geru heten, daß Sie, den Charakter eines Seschäftsträgers sogleich ab- legend, unter dem eines General-Agenten, die kirchlichen A usferti=« gungen wie bisher in A Hauptstadt besorgen sollten, in der Hoffnung, daß Sie der Päpstliche Hof nicht hindern werde, bloß unter diesem Charakter bei ihm zu residiren; Se. Majestät befah= len auch noch, daß ich Sie, wenn man dieses zugebe, Sie davon in Kenntniß seße, im Gegenfalle aber Jhnen zum anderenmale die Pâsse zusitelle, da Sie dieselben bereits in Ihrer ersten Note von

demselben Tage verlangt.