1823 / 47 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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2c, finden anbei das Verhôr von vier „feindlichen, Blessirten, Siewerden sich. danach einen richtigen Begriff von der Erbärmlich- keit der Hülfs-Truppen machen, deren die Spanischen Revolutio- nairs sich bedienen, und die das zu Jrun in Garnison liegende Regi- ment „„Kaiser Alexander‘/ gleichsam der Schlachtbank zugeführt, da es schon seine Vorposten zurückgezogen hatte, bevor einmal jene Flüchtlinge an den Ufern der Bidassoa angelangt wa- ren. Gleich nach der Zerstreuung dieser Lebtern kamen alle Bewohner beiderlei Geschlechts herbeigelaufen, und die Kom- munikfation zwischen beiden Königreichen ist seitdem vollkom- men wieder hergestellt. Der Alcade von Zrun hat sogar an- zeigen lassen, daß das Regiment „„Kaiser Alexander‘ diese Stadt geräumt, und daß auch die Bande des Anführers Fir- min, Fontarabia verlassen habe. Acht Todte und vier schwer Verwundete, worunter, man auch die in verschiedene Kom- plotte verwielten Franzosen Mallet und Delamotte erkannt hat, sind die Opfer dieses Tages. A Der Major général Graf Guilleminot.‘ Nach Verlesung dieses mit dem lauten und einstim- migen Rufe: Es lebe der König! es leben die Bourbons! aufgenommenen Aktenstückes, wurde über das 15te und lebte Kapitel des Budgets des Ministeriums des Jnneren, im Be- trage von 2,200,000 Fr. für geheime Ausgaben der Polizei in der Hauptstadt und in den Provinzen, diskutirt. Diese Kosten werden aus dem Ertrage der Pacht der Spielhäuser, die sih im Ganzen auf 55 Million beläuft, bestritten. Der Vor- schlag des Grafen v. la Bourdonnaye, jene Ausgaben in öffentliche und geheime zu theilen, damit dieKammer dieseleßteru genauer als bisher kennen lerne, wurde, nah einigen Erklärungen des tinisters des Jnneren, einstimmig verworfen. Die Aeuße- rung des Grafen von Corbière, daß die früher von Seiten der Regierung stattgefundenen Zeitungs - Abonnements, um sich dieses oder jenes Journal geneigt zu machen, *) jebt fehr überflüssig seyen, da die Minister nur. von wenigen Blättern gelobt würden, gab Herrn Delalot Veranlassung, über das Journal des Débats (das ‘befanntlich für ein Blatt gehalten wird, das unter dem Einflusse des Herrn von Villele steht) Klage zu führen, da es eine seiner Neden entstellt habe. Die Sache war indessen ganz unerheblich, und sollte augenschein- lich dem Redner “nur zum Vorwande dienen, um seiner Er- bitterung gegen den Präsidenten des Minister -Rathes Luft zu machen.“ Herr Sirieys de Mayrinhac wollte sih über das ganze gegenwärtige Verhältniß der la Bourdonnay'schen Par- tei zu dem übrigen Theile der Kammer, näher aussprechen, wurde indessen vom Präsidenten ersucht, bei der Frage úber die Ausgaben der Polizei zu bleiben, wodur aberma- ligen unangenehmen Erörterungen über jenes Verhältniß vor- gebeugt wurde. Der Graf von la Bourdonnaye behauptete, daß, wenn zu den geheimen Ausgaben der Polizei 1 Million verwendet würde, dies mehr als hinlänglich sey, da Fouché nur 200,000 Fr. dazu gebraucht habe. Hr. von Bourrienne berichtigre aber diese Angabe dahin, daß unter Fouche aller- dings nur 200,000 Fr. für die geheime Polizei in dem Bud- get ausgeworfen gewesen seyen, daß diejer Minister indessen darauf noch aus dem Pacht - Extrage der Spielhäufer nicht weniger als vier Millionen jährlich verwendet habe. Die Kammer ging hierauf zu dem Budget für den öffentlichen Unterricht, im Betrage von 2,386,900 Fr. , und nach dessen Annahme, zu dem des Kriegs-Ministeriums über. Die Her- ren Partonneaux und von Villefranche widerseßten sich der, von der Kommission in Antrag gebrachten Reduftion von 4E Millionen. Herr von Chastellux billigte dieselbe, verlangte aber ausdrúcklich, daß die Kavalerie darunter nicht leide. Die Diskussion wird in der heutigen Sißung fortgeseßt. | Folgendes sind die neuesten durch den Telegraphen hier eingegangenen Nachrichten von der Armee: „Bayonne, den gten April xr Uhr Morgens- Der Herzog von Angouleme ist am 7ten Morgens über die Bidassoa-gegangen; sein Hauptquartier ist in Jrun, wo Se. K. H. von den Einwohnern mit dem Rufe: „„Es lebe der König! Es lebe der Herzog von Angouleme :// empfangen

worden sind.‘‘ : „Bayonne, den gten April 6 Uhr Abends. Se. K. H. der Herzog von Angouleme haben den Ha- fen und das Fort Jsabella beseßen lassen.‘ ' : Gestern Nachmittag haben Se. Maj. Jhre gewöhnliche Spazierfahrten in Begleitung der Herzöge von Blacas und von Mouchy und des Marquis von Avary wieder begonnen. Ueberall wurden Se. Maj. mit dem lautesten Jubel begrüßt. Der Maire von Brest, Hr. Kerbos, ist in Folge der in dieser Stadt vorgefallenen Unruhen, abgeseßt worden. Bekanntlich hatte die hiesige Portugiesische Gesandtschaft von den Lissaboner Kortes den Befehl erhalt«n, Paris zu ver- lassen, sobald Franfkfreih Spanien den Krieg erklären würde. Da die Gesandtschaft die Proklamation des Herzogs von An- gouleme an die Span. Nation als eine Kriegserklärung an- gesehen, #o hat sie ihre Pässe verlangt, die ihr auch bereits zugestellt worden sind. Der Prapeau blanc bemerft, daß sie bei ihrer Ankunft. in Lissabon das ganze revolutionaire Ge- bäude der Sepulveda und Konsorten eingestürzt oder we- nigstens dem Sturze nahe finden werde.

Polizeilicher Verordnung zufolge, is der Preis eines 4pfúndi-

gen Brotes von 12 auf 15 Sous erhôht worden.

*) Hr. von la Bourdonnaye behauptete, daß noch kärzlih cin ournal (das er jedoch nicht nennen wollte) jährlich 72,000 Fr. erhalten, und daß früher Hr. von Bonald aus den Fonds für die geheime Polizei, für seine im Geiste der damaligen Regierung ah- gefaßten Aufsäße, jährlich 10,000 Fr. bezogen hahe.

schen Regentschaft, Hr. Ouvrard, if hier

‘Jeurnal des Débats:

Auf der Insel Corsîca geht die Verwegenheit der Sktraßen-59 ber so weit, daß mehrere unter ihnen, „aus ihrem Hauvtque zu Rostonico/// einé formliche Proklamation an das Corsische V geur-Bataillon erlassen haben, um es zum Aufruhr aufzureizen,

_ Perpiguan, zo. Mârz. Die Franz. Konsulat - Beamte Spanien haben die Vorschrift, bei ihrer Abreise alle dorti end zosen zu gleichem Entschlusse aufzufodern, und den Dürftig, Reisegeld zu geben. M

5. April. Bis zum z5ten wird das, aus 5 Divisioncy stehende 4te Armee-Korps, 15,768 Mann Jnfauterie und 2464 Kav. stark, in dem Departement völlig beisammen seyn, jede 7 sion erhâlt cine Kompagnie Sapeurs, eine Fuß- und eine rei Batterie zu 6 Feuerschlünden. Der Feld - Park, der 500 Nj stark, auf dem hiesigen Glacis aufgefahren steht, erwartet nur i die Pferde zum Abmarsche. Jn Narbonne werden die nöthi Vorkehrungen getroffen, zur Organisirung eines Reserve- un) nes Belagerungs-Parks. Mina is dagegen mit Maßregth j Vertheidigung der Gränze beschäftigt; viele junge Leute h seiner Fahne. General Milans wurde mit 3000 Mann in M da erwartet. Aus dem Erolesschen Lager sind, behaupten Spuj Gesinnte, wieder 200 Mann mit den erhaltenen Waffen dese ,

. Kolmar, 5 April. Alle Stadtthore, welhe nah demi führen, sind geschlossen; nur die Hauptthore nach Basel, Ruy und Breisach sind offen, allein sehr scharf bewacht; ein Perm ter Gensd’armerie-Posten untersucht mit der größten Strenge Pässe der Reisenden. Alle Jndividuen, deren Pässe nicht von h ren Daten und vollklommen in Ordnung sind, ingleichen Bew des Departements selbst, welche, um sich von einer Stadt des x Rheines nach dem Hauptorte zu begeben, mit Pässen sich verd zu müssen nicht geglaubt haben, werden auf das Gemetinde-Pes Bureau geführt. Ein Piket Dragoner is stets zum Aufsißen zahlreiche Patrouillen durhstreifen in der Nacht die Stadt. Grund zu diesen Vorsichts-Maßregeln giebt zu allerlei Vermutj gen Anlaß. Fn Straßburg sind bei der Polizet große Vet S O drei ee See sind abgeseßt; 1

richt von der Ernennung eines Polizei- Inspektor di mit dem Präfekten arbeiten soll. T A 2e U A

Bayonne, 5. April. Der Banquier der vormaligen 1

j “d, angekommen. |

, _— (4. April. Das 41fte Linien - Regiment hat, als noch t hinlänglich für den Kampagne - Dienst eingeübt, Befehl erhal einstweilen nach Bordeaux zurückzugehen.

E sollen nun keine Handels-Kouriere mehr durchgela

Da die Spanischen Behörden die Gränz - Provitte d von Lebensmitteln haben entblößen lassen, so rv Toi "iel Vorräthe in Ueberfluß an die Vorposten abgesandt. Gestern | von verschiedenen Punkten über 200 Fuhren abgegangen und | lich wird vorerst die gleiche Anzahl folgen. Für den Transport

Zwieback auf Mauleseln werden eiligst eine Menge Kisten anz l y A sehr fühlbar ; diejenigen, v Walde ck erklärten sich gegen die Vertheilung der Rückstände jedem Preise weggel(sffer sämmtliche Bundes- Staaten nach der Bundes - Matrikel, da Für unbillig hielten, wenn diejenigen Staaten, welche ihre sämmt= Generale Ballasieros, Ahjsen Kammerzieler richtig abgetragen hätten, doppelt herangezo-

tigt. Der Mangel an Pferden ist die Pontons hergebracht haben, wurden zu gur das Genie sind die größten Ankäufe geschehen. 6. April. Die drei Ober - f und Morillo haben Wegeweiser - Kompagnien bei ihren Heeres theilungen gebildet. Morillo ist am 28sten zum Befehl des ten Rejerve-Heeres nach Gallicien abgereist.

_In der leßten Kortes - Sißung zu Madrid am 22. Mâr4, schien der Präsident in der Uniform der Grenadiere und der fretaîr Soria in der eines Reiters der National-Miliz.

,— 6. April. Die Divisionen Loverdo und Pamphile- croîx des 2tcn Armee - Korps, werden am zxoten ins Lag Lacroix - des -Bougguets eintreffen, und dann den Betwegungel 1sien Armee-Korps folgen. Die Jufanterie der Pyrenäen-Armect ihr Depots in Päu, und die Kavalerie, in Tarbes aufschli Funf Briggs mit Getreide sind hier eingetroffen. Durch den Ÿ graphen erhalten wir jeßt Nachrichten aus Bordeaux in ciner Y tel-Stunde.

London, 4. April. Dex Sun

: meldet, die Französische N rung sey außerordentlich besorgt, daß dic Seite Mea Kaper-Briefe ausgeben, und daß viele Englische Seeleute in ( nische Dienste treten möchten ; sie gebe sich alle mögliche Mühe, dem! zubeugen, und es seyen deshalb schr dringende Vorstellung dem Englischen Kabinette gemacht worden. Hierauf entgegt l les Débats: „Wir fönnen versichern, daz die Vors welche die Französische Regicrung mit aller passenden Würd macht, einzig und alletn Maßregeln zum Zweck haben, die daj meinschaftliche Intexesse der handelnden Nationen Euvrgpa?s | als das Privat-*Fnteresse Frankreichs beabsichtigen.//

Der berühmte Nassuck-Diamant, der während des lebten! ges tn Judien mit mehreren anderen kostbaren Edelsteinen tet wurde, und sich gegenwärtig in den Händen der Ostindi Kompagnie beftndet, soll 90 Karat wiegen, von einer dreicd Gestalt und mehr als 60,000 Pfd. Sterl. werth seyn.

s. April. Die Rede, mit welcher Sir Thomas Y land am x1ssten März das Jonische Parlament in Korfu crôf enthält unter andern folgende Stelle:- „Fene beflagensw Feindseligkeiten (in Griechenland) sind fortwährend mit sh! chen Grausamkeiten begleitet; die Fonische Regierung wird j jede Gelegenheit ergreifen, um die Pslichten der Gasifreiheit Menschlichkeir gegen die Opfer dieses grausamen Krieges zu ül

Hr. Grant ist zum Vice-Präsidenten des Handels-Amts al Stelle des Hrn. Wallace ernannt worden.

Brüssel, 10. April. Se. Maj. haben wieder 183,650 Fl Ausbesserung oder zum Wiederaufbau katholischer Kirchen in südlichen Provinzen angewiesen.

j 11. April. Am zten fand eine

rerische Versammlung im Palast des Großmei Prinzen Friedrich, statt, zu der südlichen

länzende Freil | j ers, Sr. K. H | t zu sich Deputirte von allen Loge! Provinzen eingefunden hatten. 12. April. Die ersie Kammer der General - Ski hat durch das am 6ten d. M. im Haag erfolgte Ablehbet Hrn. Paul van der Heim, Ritters des Köntgl. Belgischen und des Königl. Preußischen Schwarzen Adler-Ordens, cins i thâtigsten Mitglieder verloren. 15. April. Am 1x1xten gingen nicht weniger dent 14 dels-Kouriere von Paris nach Amsterdam, und umgekehrt, hier d Grankfurt. Am 9. April kamen der Spanische Gra Toreno und der Spanische Jntendant Vriarte von Paris hier und seßten alsdgnn ihre Reise nach den Niederlanden fort.

B Au E ‘Bi tete gts dd E S grd R s L V E L a M cie L 4 E, a à

selhett Tage traf auch dét Großbritattitishé Gesandte bei det en Bundes-Versammlung, Hr. Lamb, von Paris hier ein. Frankfurt, 7. April (eingegangen 18. April). Die Bundes= sammlung beschäftigte sih in ihrer fünften Sißung vom onârz hauptsächlich mit Privat-Reklamationen. i

1. Wegen der Forderungen des ehemaligen Mainzer u-Kapitels an die bei dem aufgelösten Großherzogthum jyffurt betheiligten Regterungen (S. 4te Siß. d. F./ St. 3. Nr.

ah die Königl. Preußische Bundestags-Gesandschaft eine lgufige Erklärung hahin ab: L "afi wiewohl ste von der erneuerten Anregung dieser Sache ih- em Allerhöchsten Hofe Bericht erstatten werde, so könne sie doch iht erwarten, daß sie den Auftrag zu Aeußerungen erhalte, die ux cinen Beitrag zu Diskussionen darbicten würden, welche jenigstens so lange nicht hieher gehörten, als der Gegensiand hei ver betresenden Kommission der bei dem aufgelösten Großher= ogthuni Frankfurt betheiligten Regierungen noch ketne Entschéi- dung gefunden habe, sondern bei denselben noch unerledigt vor- Sd l Ueber zwei das Pensions- und Schulden-Wesen Kur- und Ober-Rheinischen Kretses. betreffende For= ungen wurden hiernächst Beschl sse gefaßt :

a) Wegen der von den Erben des vormaligen Ober - Einneh- 1s der beiden Kreise Kur- und Ober - Rhein, Regierungs-Raths (li, verlangten Herausgabe der gestellten Diensti- Kaution von o Fl. nebsi rüúctständigen Zinsen, wurde in Betracht, daß Preu-

die diesseits rheinischen Reste der Kölnischen Kurlande ganz, ) die Reste der Trierischen großentheils gegenwärtig besißt, der Preuß. Bundestags - Gesandte ersucht, sich bei seiner Regierung die Rückzahlung jener Kaution an die gedachten Erben, unter rhehalt der Aufrechnung bei der der einsiigen Regulirung des r- Rheinischen Kreis - Schulden - Wesens, zu verwenden.

b) Jn Betreff des von dem vormaligen General - Münzwar=

Dieze angebrachten Pensions-Gesuchs, beschloß die Versamm-=- g, daß die an beiden Kreisen Kur- und Ober-Rhein betheilig-

Regierungen ‘ersucht werden , dem Reklamanten, vom 1. Jan. ses Jahres anfangend, eine jährliche Unterstüßung von 800 Fl. bewilligen, wozu die Ober - Rheinischen Kreis - Theilhaber etwa dem nämlichen Verhältnisse, wie bei der Pension des Obersten Mogen, zu konkurriren hâtten, und Preußen wegen der Reste ÿ Kur - Rheinischen Kreises das Uebrige beitragen würde.

IIT, Der Gesandte der 16ten Stimme gab hierauf die Er-

ungen sciner Durchl. Kommittenten über die Berichtigung der

it Ausnahme von Hohenzollern) Besoldungs- und Pen- ts- Rückstände des Reichs-Kammergerichts-Perso=- ls zum Protokoll. (S. St. Z. 1822. Nr. 97. 1825. Nr. 29. und 53.) Von jenen Theilhabern der 16ten Stimme trat nur das Fürstl. simmthaus Reuß den Anträgen der Kommission über die Art ) Weise der Berichte zu jenen Rücksiänden bei. Die Übrigen stl. Häuser Lichtenstein, Schaumburg-Lippe, Lippe

wúrden, während die bis 1816 rückständig gebliebenen Kam-

tzteler, sobald die in Rest gebliebenen Staaten sie gehörig ab=

jen, zur Deckung des ganzen festzustellenden Betrages, nach halt des Kommisstons- Berichts, hinreichen möchten. Nur in Falle, daß sh denn noch wider Erwarten ein Deficit dabei en sollte, dürfte dieses ‘alsdann durch Beiträge nach der Ma- el gedeckt werden. L Schließlich gab der Gesandte der freien Städte deren Aeu=- ung ab, Über den Vorschlag der K. Preuß. Gesandtschaft in Geschäftsführung der Eingaben-Kommission. (24. }. 1822. S. St. Z. Nr. 95.) Diese Aeußerung wurde dex Bun- tags-Kommission zur Revidirung der Geschäftsordnung überge- und loco dictaturae zum Druck bestimmt.

N Das Protokoll der sechsten Sißung vom 15. März enthält:

I. Den Vortrag des K. Würtembergisch en Gesandten über cin suh der Frankfurter Fnhaber Rhein pfälzischer Staats- ligationen Littera D., um ein Beförderungs-Schreiben an in dieser Sache zum Austrägalgericht gewählte und bereits mittirte K. Hanndversche Ober - Appellations- Gericht zu Celle. St. Z. 1822. Nr. Zo. 87. 95. und 97.) | Das Verfahren bei diesem Gerichte wird dadurch aufgehal- daß es nach seiner Prozeß -Ordnung nicht befugt ist, gegen der streitenden Theile Präjudicien in Vollziehung zu seßen ) in contumaciam zut verfahren, wenn nicht der andere strei= de Theil besonders darauf anträgt. Leßteres ist bis jeßt den eigentlich sireitenden Theilen wozu nicht die Gläubiger, dern allein die Regierungen, zwischen welcher es streitig ist, wer befriedigen soll, zu. rechnen sind nicht geschehen. Da nun dieser Lage der Sache den Gläubigern kein geseßliches Mittel Gebote sicht, den Fortgang des Verfahrens zu bewirken , so Pen dem Vorschlage des vortragenden Gesandten dex B e- gefaßt: Vle mit der Revision des Austrägal-Verfahrens beauftragte Kom- ission zu ersuchen, daß sie in möglich kürzester Frist besondere Vorschläge darüber mache, wie, sowohl für den gegenwärtigen ls jeden künftigen Fall, das von dem Ob. Appellations - Ger. Celle zur Anzeige gebrachte mögliche Hinderniß, in Fällen des osten Arrikels der Wiener Schluß-Akte, dem Art. 111. Nr. 8. des VUndesschlusses v. 16. Jun. 1317 (daß längstens btnnen Fah- sfrist von dem Austrägal - Gericht in der Hauptsache erkannt erden soll) nachzukommen, zu beseitigen seyn möchte. IL Hiernâchst wurde noch von dem Großherzogl. Melenbur- ent für den Königl. Dänischen Gesandten über ein Pensiongs- uh des vormal. Kurmainzischen Zoll - Einnehmers Knecht ein lag verlesen, woraus hervorging, daß selbiges auf gar keinem \tsgrunde beruhe, weshalb der Reklamant durch Beschluß Versammlung ein für allemal mit scinem Gesuche abgewiesen p mit dieser Verhandlung die förmliche Sißung beendigt

Aus dem Protokoll der sicbenten Sißung vom 20. März ist verzüglich zu bemerken: j

L. Die Großherzogl. Hessische Erklärung in Betreff der Fode- d des chemal. Mainzer Dom-Kapitels an die bei dem aufge-

f f Großherzogthume Frankfurt betheiligten Regierungen (S.

3.

fie e Nr. 66. 1825 Nv. 53): Die Erklärung ging dahin: daß

Großherzogl. Hessishe Regiexung schon vor mehrexen Jah- [,

464 reit mit dér freiett Stadt Frankfurt in dex Art veralichen , da diese, vermittelsi einer an sic gezahlten verlie E alle aut die vormals Großherzogl. Franffurtischen, ießt Großherzogl. Hessis schen unbedeutenden Landestheile fallende Lasten übernommen habe. Don dey Meme Del Fer „VoLticgEudan Foderüung nicht interessitt u estnde sich auch ntcht im Stande, irgend eine As - ubr zu E. vit E le FULR E AA

1. Auf den Antrag des K. Hannödverfchen Ge dem ehemaligen Kammergerichts-Pedellen Aman e attdefft dessen Pensionsgesuch noch nicht definitiv erledigt werden fann- abermals wie schon früher geschehen 150 Gulden aus den Kammerger. Sustientations - Geldern , welche sich in Verwahrung der Bundeskasse-BVerwaltung befinden, vorschußweise bewilligt.

L Hierauf machte der Großherzogl. Hessische Bundes= Tags-Gejandte, Hr. v. Harntier, die Anzeige, daß Se. Königl. Hoh. der Großherzog für gut gefunden, ihn seinem frühern und fort- dauernd beibehaltenen Gesandschafts-Posten zu München ganz wie= der zurück zu geben, und empfahl sich bei seinem Ausscheiden dem Andenken der Versammlung, unter Bezeugung seines Danks für das ihm siets bewiesene Wohlwollen und kollegialishe Zu= trauen, worauf der substituirte präsidirende K. Säch sische Ge- sandte das Wort nahm, um die Gefühle der Hochachtung und Freundschaft auszusprechen, welche von sämmtlichen Gefandtschaf- ten g Das Bud Hewidmes wúrden. N

e 2. Das Präsidium zeigte nunmehr at, daß Se. Kaiserk. Königl. Maj., an die Stelle des zu Allerhöchstdero Stants s Mini sters beförderten bisherigen Präsidial- Gesandten, Hrn. Grafen v. Buol- Schauenstein, Allerhôchfidero wirkl. Geheimen Rath, Hrn. Freiherrn von Münch-Bellinghausen, zum Prä- stdial-Gesandten zu ernennen geruhet haben, und Ersie= f vwoeeg pay war dgs der E ¡OUndes - Bersantmllig

; Leßterer aber sich -in der érsten ung na herfömmliche Art legitimiren werde. As H R OT

Auf Antrag des Prâsidii wurde verabredet, wegen eittreten- der Dster-Fetertage, die nächste Sg an 10. April d. F. abzuhaltem.

Hamburg, 15. April. Die hiesigen Blätter“ melden aus Wien , daß am 4ten, in Folge eines aus Paris gekommenen Kou= riers, an die, auf dem Rückmarsh aus Ftalien begriffenen Trup- pen, der Befehl ergangen sey, Halt zu machen.

Am 1. April fand hier ein in der Bühnen - Welt gewiß. selte- nes Fest statt. Ein achtbarer Mann, der Schauspiel - Direktor S a sein s Wle N als E Bis zum zotahrigen hat es, unsers Wissens, auf diesem schwierige noch G Tut G F dl L s Ee

annover. (Aus der Kasselschen Zeitung.) Der bisherige K. Hannöversche Gesandte zu Berlin, Freiherr von Smpteda, if zune a e GRIN und gggegen der Kammer- Herr

ingen, a eschäftsträger am Königl. Preuß. = fell worden g gl. Preuß. Hofe ange tel. Am gten April starb hier der Etatsrath und Profe Dr. Reinhold, in einem Alter von einigen 60 Jahren. E

Ludwigslu f, 12. April. (Aus Hamburger Blättern. Gée=- stern hat hieselbs| die feierliche Taufe des neugebornen S ARE Sohnes Sr. K. H. des Erb-Großherzogs, siatt gefunden. Schott Tages zuvor waren J.F. K.K. H.H. 2c. der Kronprinz, so wie die Prtnzen Wilhelm und Karl von Preußen, Brüder F. K. H. utt=- srer allverchrten Frau Erb-Großherzogin, hieselbst von Berlin ein- petrofens cin zahlreiher Adel und alles zum Hofstaat Gehörige

atte sich von Schwerin und aus der Umgegend zur Feier des Ta=- ges hier eingefunden. Nachmittags, zwischen s und 6 Uhr, ward das Hochfürstliche Kind von den Marschällen und dabet funftio- nirenden Herren des Hofes aus den Zimmern der Allerh. Wöchne- rin abgeholt, und von der Frau Staats - Ministerin von Plessem Exc., unter Unterstüßung zweier Kammerherren, bis in den goldnew Saal des Großherzogl. Schlosses getragen, wo die Herrschaften uz der Hofftaat den Zug erwarteten. Unter dem Donner des Ges shüßes geschah bierauf die Taufe des Prinzen, der in derselbetr die Namen: Friedrich Franz Alexander, erhielt. Anwesende Allerh. und Hôchfie Taufzeugen waren: Se. K. H. der Kronprinz vow Preußen, der, Namens Seines Königl. Herrn Vaters, das Hbdch= fürstl. Kind „zur Taufe hielt, Se. K. H. unser regierender Groß= herzog, F. K. H. die verwitwete Frau Erb-Großherzogin und Se. Hoh. der Herzog Gustav für Se. K. H. den Großherzog von Meck-=- lenburg-Streliß. Rach vollzogener Taufhandlung war allgemeine Kour bet der Allerh. Wöchnerin, nahdem F. K. H. durch die Land- Marschälle die Glückwünsche der getreuen Mecklenb. Stände Úber- bracht worden waren. Abends ward in bunter Reihe an. einer Tas- fel von 78 Kouverts gespeiset, und außerdem war eine Marschals- Tafel von 82 Kouverts, womit die Feier dieses festlichen Tages endete, dessen Sreude besonders noch durch das Wohlbefinden F. K. H. dexr Frau Erb-Großherzogin Alexandrine, so wie durch die Gegenwart Derer Allerh. Herren Brüder, erhöhet wurde. Mor- gen wird der feierliche Kirdengang statt finden. Se. K. H. der Kronprinz und die beiden Prinzen von Preußen werden noch ei- nige Tage hier _yerwcilen, und. dem Vernehmen nah, auch die nahe Residenzstadt Schwerin mit einem Besuche erfreuen.

Livorno, 24. Mârz. Zur Versendung von leichten und Fost- haren Englischen Manufakturen und für Reisende von Alexandrien nach Katro, sollen Dampfschiffe errichtet werden. Der Pascha hat sich anheischig gemacht, immer 2 bis 500 Kameele bereit zu halten, um die Verbindung mit Suez zu erleichtern. Die Transport-Ko- sten auf solchem Wege sollen für den Centner nicht über 5 Pfd. E ‘viso, 2. April. Gest d

reviso, 2. April. Gestern wurde Canovas Büste mit gro- ßer Feterlichkeit îm hiesigen Athenäum aufgestellt. Abends fähr- ten Dilettanten îm Philodramatischen Palaste eine Akademie auf.

Stockholm, 4. April. Gestern kam hier cine Deputation von 26 Lappländern aus dem Norw. und dem Schwed. Finnmar- ken, worunter einer mit dem Zeichen als Dancbrogmann geziert, zu Fuß an, um im Namen ihrer Landsleute, der Regierung cine Bittschrift in Bezug auf den Gottesdienst und auf die Erlaub- niß zur Aufführung einer neuen Kirche auf ihre Kosten, zu über- reichen. JFhre Landestracht fiel allgemein hier auf.

Warschau, 10. April. Als Folge der im Königreiche ange- ordneten Gränzsperre, ist mit dem Aufsicht - Personale eine sehr bedeutende Verändernng vocgenommen, und insonderheit in der Woywodschaft Augustowa, die Zahl der Aufsicht=Officianten uni die Hâlfte vermindert worden.

Ser es/ 20. März. Vor drei Tagen wurde unser Erzbischof