1823 / 50 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

439 deutend erhbht hat, am axzten diese Stadt - wiedér verlassett. Ein Officier schreibt aus Tolosa unterm x2ten. und xzten: ¡Wir sind hier mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus empfangen worden. Es giebt in dieser Stadt keinen Armen, der nicht bet unserm Einzuge das Aeußere seiner Wohnung geshmückt_ und des Abends die. Fenster derselben erleuchtet hätte. Man sicht uns ern, weil wir das Land: von dem Regimente der Kortes befreien, brâv Geld mitbringén und die Glaubens- Truppen schonen. Ue- berall steht das Volë auf, und Kastilien wird, sagt man, uns mit vffenen Armen empfangen Heute (gm Zten) hat uns ein Adju- tant des Marschal Oudinot die Nachricht von dem Einrücken des General Quesada in Bilbao überbracht. ae Punkt ist für uns von Wichtigkeit, weil er uns die Mittel verschafft , unsere Verproviantirungen aus Bayonne zu Wasser bis auf 10 Lieues von Vittoria kommen zu- lassen. Das Armee-Korps des General Molitor dürfte das erste seyn, welches sich mit dem Feinde messen wird, da Ballasteros mit etwa 12 bis 15/000 M. Navarra deen zu wollen scheint. Det neusten Nachrichten zufolge ist die Brücke Miranda del Ehro auf Abisbals Befehl abgetragen worden. Doch laubt man nicht,-daß dieser General sich dem Uebergange Über en Ebro ernfsilih widerseßen werde. Da man jeßt einsieht, daß wir alle unsere Bedürfnisse baar bezahlen, so werden uns von ver- * schiedenen Seiten Kauf- Anträge gemacht. Der Herzog von An- gouleme geht am z14ten nach Villafranca, am 1Zten nach Villa- "Real, am 16ten nach Mondragon und am 17ten nach Vittoria. Die Junta wird. bereits am x16ten in dieser leßteren Stadt cin- treffen. Sie hat vor ihrem Abgange aus Bayonne folgende Pro- Xlamation an die Spanische Nation erlassen: „„Hochherzige Spa- nier! Nach dreijährigen allgemeinen Trübsalen , die die Empörung einiger strafbaren Landes-Kinder Über Spanien verhängt hat, hebt endlih der Tag des Friedens und mit ihm der glüctliche Einfluß der Ordnung und Gerechtigkeit für Euch an. Europa, gerührt von Eurem Unglücke, ermüdet von der Stimme des Aufruhrs, verlangt schnlichs| das Ziel Eurer Leiden, und ein edelmüthiger Abkömniling des heiligen Ludwig überschreitet Eure Gränzen an der Spihe cines loyalen und glorreichen Heeres, um unsere Bemühungen zu unterstüßen und Eure Wünsche zu erfüllen. Es sind nicht mehr jene feindlichen Fahnen, Spanier, die ehedem Eure Freiheit bedrohten; es ist das Friedens-Panier in den Hân- den muthiger Krieger. Dieses Panier ist dazu bestimmt, die Wun- den zu heilen, die die Anarchie Euch geschlagen hat, bestimmt, die Kinder der Tapferkeit unter scinen Schuß zu nehmen, die Thron und Altar wieder aufzurichten kommen; bestimmt, unsern unglück- lichen König und sein erhabenes Haus aus der Gefangenschaft zu befreien, in welcher sie von einer Hand voll rebellischer Untertha- nen gehalten werden. Dieser ausgezeichnete Dienfk, den unsere Alliirten uns leisten, erhält einen neuen Glanz durch die Uneigen- nüßigkeit und Großmuth, die denselben leiten. Wir versichern Euch auf unsere Treue und Ehre, daß kein ehrgeiziges Gefühl, Fein Privat-Fnteresse jenen edlen Entschluß eingegeben hat. Die emeinschaftliche Gefahr der Uebel, womit die Revolution Europa bedroht, hat den politischen Tugenden thren frühern Glanz, ihre xitterliche Eigenschaft wieder verlichen, Es ist trösiend für die Menschheit, daß die Maßregeln der Kablneite, und die Rathschlüsse der Könige heutiges Tages erhabene und wiederholte Beisyiele je- ner Politik darbieten, die keine Gebiets-Erweiterung, keine eigen- nüßigen Verträgé, sondern einzig und allein die Befestigung der Grundsäße der Gerechtigkeit und der von einer allgemeinen Auf- Lôsung bedrohten Gesellschaft beabsichtiget. Spanier, Europa läßt Eu- rer Loyalität Gerechtigkeit widerfahren; es weiß, daß dies cine der Tugenden ist, die Euren Charakter am meisten adelt; es ist weit entfernt, Eure hochherzigen Gesinnungen mit denen zu verwech= seln, die die Vertheidiger der Revolution Euch beimessen , um die Frevel und Verbrechen einer bloßen Faktion mit dem Namen all- gemeiner Volksstimmung zu belegen. Der Augenbli ist da, wo rhr, frei von der Unterdrückung, die auf Euch lastete, Europa beweisen Löonnt, wie schr gerechr und wohlverdient die Meinung war, die es von Euren Gesinnungen gefaßt hat. Ueberlassen wir nicht bloß unseren Ar- ancen und denen unserer Alliirten den Ruhm unserer Befreiung. Das Interesse der ganzen Nation erheischt, zu diesem großen Unternehmen mitzuwirken; niemals aber möge die kräftige Verkündigung ihres Wil- lens sich mit einer jener Ausschweifungen besudeln, wobei die Ehre u. Großmuth sich beleidigt fühlen. Spanier, die provisorishe Junta erklärt, daß sie die Beshlússe und Handlungen der von dem Auf- rxuhre errichteten Regierung nicht anerkennt, und daß sie daher die Landes - Verwaltung provisorisch in der Art, wie ste vor der Fre- velthat vom 7. März 1820 besianden, wiederherstellt. Erst wenn auf solhe Weise das Gebäude der Anarchie zerstdrt worden seyn, und. der König, unser Herr, seine Freiheit roteder erlangt haben wird, dann erst können die Jnstitutionen cingeführt werden, die die Um- ständs erheischen und anrathen, und die Se. Mai. Euch zu bewil= ligen geruhen werden. Die provisorishe Regierungs - Junta der Spanischen Nation erkennt nur in der Person des Königes den Ur- sprung und dén Siß der souverainen Gewalt an, und, als eine nothwendige Folge hicvon, nimmt sie in ihr politisches System Feine folche Bodifikation auf, die nicht frei vom Könige unter Zustimmung weiser Männer, die er deshalb zu Rathe gezogett, aus- egangen il Spanier, die Erfahrung, die Jhr gemacht, muß ure ganze Wachsamkeit erregen und Euch vor den hinterlistigen und fiets trügerishen Einflüsterungen der Revolution bewahren. Unser König, immer bereit, das Glück seines Volkes zu sichern, wird, zweifelt nicht, in unsern alten Geseßen, in unsern guten Ge- bräuchen und Gewohnheiten, weise Einrichtungen finden, die, un- serm Charakter, unsern Sitten und Bedürfnissen angepaßt, guf eine dauernde und vortheilhafte Weise, unser künftiges Schicksal begrün- den werden. Spanier, Euch ist der Ruhm aufbewahrt, die Hy- dra der Revolution, die, aus allen Europäischen Staaten vertrie- ben, in unserm Lande einen Zufluchtsort gesucht und Noth und Unglück Über dasselbe rat hat, gänzlich zu vertilgen. Die voll- Xommenste Einigkeit sei der Wahlspruch unserer erhabenen Sache, und nur ein Wille bestehe, wo es nur einen Lunsch und ein are giebt: das Heil der Religion, des Königes und des aterlandes. | i Bayonne, 6. April 1828 ; “d Ur die provisorische Junta, (gez-) Eguia. Erro. Calderon.,,

Folgendes ifff die (îm vorigen Stücke dieser Zeitung ér- wähnte) Proklamation an die Fränzösische Armee, von der man mehrere Exemplare bei einer auf der Spanischen mee

verhafteten und jeßt in den hiesigen Gefängnissen befindlichen M

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litair-Persott gefundett hat, und woraus der revolutionairen Partei hervorgeht, aufzurethen : ¡Im großen Hauvtquartiere dexr Armee freier Mi auf den Pyrenäischen Gebirgen, am 180: Franzosen, nicht fern von uns ist die Zeit, wo Jhr, vo Schicksale großer Nationen hiezu berufen , die ganze Welt ld was Vaterlandsliebe und Volks-Unabhängigkeit über große vermögen; Fhr bekämpftet stets mit neuem Erfolge die gegey ai einem Tage und. auf allen rve Europas gewaffnete des Despotismus ; umsonst versuchten die nordishen Hordey son die machiavelistischen Kunstgrifse des stolzen Englands, g Muth und Eure Beharrlichkeit zu ermüden; Jhr sebtet dur] der der Tapferkeit die Bottlosen in Erstaunen, die in ibr gendünkel gewähnt, sie dürften sich nur zeigen, um Euch i terjochen und Euch aufs neue der Feudal-Gewalt zu Unter Ihr beantwortetet ihren gottvergessenen Ruf von Pflicht It) terwerfung nur mit dem heiligen Rufe von Freiheit uni g landsliebe; frei leben oder sierven var Euer Wahlspruch, y führte Euch stets den Weg des Ruhmes; Jhr lebtet, Eure) erblaßten, und Fanatismus und Feudal= Wesen zerbrachen entbrannt thre Fackeln und ihre Ketten in der Verzweiflui Todes. Es würde den zeitigen und künftigen Geschlecht seltsames Schauspiel darbieten, wenn sie Euch heut als ciy des Werlzeug der Tyrannei gegen ein eben so großes als hz ziges Volk sähen, das Eure Tugenden lange bewundert, u in Eure Fußtapyfen zu treten gewagt hat. Franzosen! wir Euch nicht als Feinde, sondern als Brüder entgegeit. Wir uns gewafsnet gegenüber: wer von Euch, der den Granzis Namen mit Ehren trägt, wird nicht vor dem Gedanken # die mörderische Kugel in unsere Reihen zu s{hleudern, wo stei nur einen freien Mann treffen kann? Die fremden F nachdem sie sich bemüht, Euren Ruhm, den sie nicht einn verdunkeln vermocht, gänzlich zu verwischen, wagen es heut, | Schande und Entehrung zu gebieten. Werdet Jhr, Siegu Sleurus, Jena, Austerliß und Wagram, ihren treulosen Einge gen nicht widerstehen? Werdet Jhr mit Eurem Blute die Sh That, mît der man Euch bedecken will, die Knechtschaft von Europa, bestegeln? werdet Jhr der Stimme Eurer Tyrannei gen, um Eure eigenen Rechte zu bekämpfen , statt sie zu verth gen? und wollt Jhr nur dazu in unsere Reihen kommen, um und Verderben unter uns zu verbreiten, während die heilige F heit sie Euch dôfnet, und Euch durch die auf den Pyret wehende, dreifarbige Fahne, von der sie noch cinmal Eure mit ehrenvollen Narben bedeckte Stirn beschattet zu schen Jhr Braven aller Waffengatt

_Utitividerleglich die die Truppen zur Emy

zu sich cinladet? G der Französtschen Armee, die Fhr in Eurem Busen noch Sunken jenes heiligen Feuers bewahrt, das Euch früher be an Euch richten wir diesen cdelmüthigen Ruf: vertheidigt mi

die majesiättsche Sache der Völker gegen eine Hand voll Unters „,

Écr; das Vaterland, die Ehre, Euer eigener Vortheil gebiet Euch. Kommt, Fhr werdet uns mit hinlänglichen Kräften bi Fhr werdet in unscren Reihen Landsleute und Waffen - Gefäß

finden, die geschworen, ihre Rechte, die Freiheit und Unabhit i i : 1 Een mußte, war die Brittische Regierung tief durchdrungen von

keit des Volkes, bis auf den lezten Blutstropfen zu verthei| Es lebe die Freiheit! Es lebe Napoleon 11.! Es leche Braven !‘/

__ (Das zweite vorgefundene Aktenstück, ein Manifest an dieß zöstsche Nation, werden wir im nächsten Stücke liefern.)

Es heißt, daß die Reglerung, von dem Gesichtspunkte ai hend, daß sie sich mit dem eigentlihen Spanien nicht in Kri finde, keine Marque-Briefe austhcilen und die Kaperei zur überhaupt nicht gestatten werde; auch soll die Königl. M den Befehl erha!ten haben, nur beroa nete Spanische Fah wegzunehmen , den Handels - Schiffen aber freien Lauf zu li Es wird hinzugefügt, dag den Übrigen Schiffahrt treibt Staaten von diesem Beschlusse Nachricht mit dem Ersuchet ( ben worden sey, um dagegen auch ihrerseits sowohl die Ausri| Spanischer Raub-Schiffe in ihren Häfen, als den Verkguf de diesen etwa aufgebrachten Prisen zu verbieten.

An dem vorgesirigen Minister-Rathe, bet dem der König it son prâsidirte, nahm der Kriegs-Minister, Unpäßlichkeit halbe, Theil. Er hat gleih nach seiner Rückkunft mehrere von dei comte Digeon gemachte Veränderungen abgeschafft, und nal e Da den General-Sekretair Hrn. Perceval wieder jl

erufen.

Am 16tken hatten die National-Gardisten, die am 12. !l als am Jahres-Tage, wo vor 9 Jahren Monsicuv in die Stadt eingezogen, den Dienst bei Sr. K. H. versehen haben, eins ches Mahl veranstaltet, bei welchem der heiterste Sinn het und wo unter andern ein Officier des General-Staabes dem zoge von Angouleme folgenden Toast brachte: ¿Möge cer mit ueuen Lorbern geshmückt, in unsere Mitte zurü! und Europa beweisen, daß der erste Sohn Frankreichs auch | erster Krieger ist! //

Ein gewisser Cousot in Dijon, der, ohne vorherige Anl

gung und ohne den Namen des Oruckers zu bemerken , ver dene, auf eine in Chaumont unter dem Namen des Orden Freundschaft bestandene geheime Gesellschaft Bezug h! de Schriften gedruckt, ist in eine. Geldstrafe von 3000 Ft nommen worden. Der ehemalige Kassirer des Theaters am Thore Saint-2 tin, Namens Lefeuve, und sein Unter-Kassirer, Facques , sind! gen Wuchers , zu resp. 5000 und 2000 Fr. Geldstrafe veru worden. Sie hatten den Schauspielern Vorshüsse auf ihre 0 gegen 6 pyCt. monatlicher Zinsen gemacht.

Das durch Belgische Blätter verbreitete Gerücht, als} sich aus der 16ten Militair - Division Französische Officiert Halb - Sold, heimlich nah England eingeschifft, ist durchaus gegründet. Die leßte Fnspektion hat ergeben, daß auch nicht Officier seinen Wohnort verlassen hat.

In Rochefort ist am 11, d. M. die Fregatte „la Magicie!

von 44 Kanonen, von Stapel gelassen worden.

Bayonne, 11. April. Am 28sten v. M. is der Graf Al i G M 5 chF/Es bleibt also nur noch übrig, das Verhalten zu erklären, wel-

von Madrid nach Sevilla abgereisk. Vorher erließ er no Rundschreiben an alle Familien - Väter, deren Söhne in det schiedenen Royalisten-Korps dienen, worin er sie auffodert; Söhne zurückzurufen, mit der Drohung, daß, wenn sie n men , die National-Rache sie vertilgen werde.

Dex General-Kommandant zu Valenciá, Jose de Caftella!

(de, worin diese

iht sind, ju befolgen wünschen und beabsichtigen.“

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ent 19teit Mär folgélidé Bekaittititiachuttà etlasscit, Welché dié

liche Lage der dortigen Bewohner mehr andeutet, als jede

ilderung: ¿¿„Bewohner von Valencia! Die Um- Die Provinz sich befindet, Umsiände, die Euch allen veranlassen mich, in Betracht der Nähe der Aufrüh- folgende Artikel zu dekretiren: Dieser Plaß ist in Belage- l Zuftand erflärt. Alle Bewohner, die Waffen haben, wer- im Laufe des Tages vor ihren resp, Alkalden erscheinen von der Zahl der Bürger, die jedes Haus enthält, dem Alka- Kenntniß geben, um zu dem Dienste, der nöthig werden kann, Vaucht zu werden. Man benachrichtigt sie warnend , daß derje- ¿, der dieses, vom Vaterlande gebieterisch gefoderten, Dien- fich weigern würde, als cin Feind der Konstitution betrachtet den wird. —- Man verbietet jede Versammlung von mehr als j Personen, von welchem Stande sie auch seyn mögen, sowohl Tag als bei Nacht, auf den öffentlichen Pläßen oder in den aßen; die Uebertreter werden vor ein Kriegs - Gericht gesiellt ) erschossen werden. Es wird ebenfalls einer ieden Person joteit, ohne eine schriftliche Erlaubniß von der konstitutionellen ¡nicipalität oder dem Chef, unter welchem fie sleht, bewaffnet seyn; ausgenommen hievon sind die Individuen , die zur sic- den Armee oder Lokal - Miliz gehören ; die Ucbertreter werden ein Kriegs-Gericht gestellt und erschossen werden. So lange ¿ Stadt îèm Belagerungs-Zustande seyn wird, sollen die Môns- vin allen Klöstern, unter der Verantwortlichkeit ihrer resp. ren darin beisammen bleiben; die Uebertreter werden vor ein eas-Gericht gestellt und erschossen. Unter den gegenwärtigen änden sollen die Bewohner dieser Stadt vom Einhruche der cht an, bis zu Tages-Anbruch, ihre Häuser erleuchtet halten. Bewohner dürfen ‘ihre Häuser nicht verlassen, wenn sie nicht Rothwendigkeit, die ste dazu veranlaßt, anzugeben vermögen, x wenn sie nicht von den Behörden in öffentlic)em Fnteresse, irgend einem Dienste gebraucht werden. / M 12, April. Mehrere mit Mund - Vorräthen für die Armee dene Schiffe, liegen zur Abfahrt nach dem Passage- Hafen it. Ein von Bilbao ausgelaufenes mit Mehl und Weißen be- tetes Spanisches Schiff, das, für Barcelong bestimmt , im sage - Hafen anzulegen genöthigt gewesen, ist in _unserc nde gekommen. Das zte Armee =- Korps unter dem Fürsten Hohenlohe, ist am gten, über St. Fean - Pied - de-port, in anien eingerüt. Die sogenannte Glaubens - Armee hat den Titel Armee von

tläuftige

yarra angenommen.

London, 15. April. Unter det, gesiern, beiden Häusern, von Ministern mitgetheilten Dokumentcn über die Theilnahme Eng- j an den neusten, die Verhältnisse zwischen Frankreich und nien betrefsenden Verhandlungen, befindet sich auch das Schrei= des Staats-Sekretairs Hrn. Canning an Sir Ch. Stuart, vom Márz d. J. Jn diesem heißt es unter andern:

Bei Betrachtung alles Unhciles, das der Krieg Uber Frank- h, und durch Frankreich zuleßt vielleicht Über Europa bringen hte, und welches ex unmittelbarer und unvermeidlicher über

anien bringen müßte, dessen innere Zwistigkeiten und Aufre-

gen cin Krieg mit dem Auslande nothwendig erhöhen und ver-

Rothwendigkeit der Erhaltung des Friedens zwischen beiden Kd- chen und beschloß daher, sie mochte mit dem Charakter eines mittlers förmlich bekleidet seyn oder nicht, jede Anstrengung zu hen und jeden sich darbietenden Anlaß zu benußen, um die Fetnd- jleiten zu verhüten. Die Frage war jeßt eine bloß und gänz- ¡wischen Spanien und Frankreich schwebende geworden, und handelte sich nicht sowohl um die Untersuchung, wie die Ver- nisse zwischen diesen beiden Regierungen zu der gegenwärti- hartnäckigen Verwickelung gedichen als vielmehr, wie diese widelung, ohne zu den Waffen zu greifen, zu lôsen und gütliche Ausgleichung durch gegenseitige Erörterung und Ein- ung herbeizuführen seyn möchte.// j

„Nichts hätte Se. Maj. vermögen können, der Spanischen ion eine Revision ihrer Staats - Einrichtnngen als Preis der ndschaft Sr. Maj. unter den Fuß zu geben. Allein Spanier von Parteien und von jeder Art gaben zu, daß cinige Modifikg-

en der Verfassung von 1812 unumgänglich nothwendig seyen; da in ciner Krisis, wie diejenige, worin Spanien, zugleich ver- durch das Elend des Bürger-Krieges und durch die Gefahr ei- Invasion von außen , sich befand, die Annahme von, an sich | als so wünschenswerth eingestandenen Modifikationen diesem e eine Aussicht zur Ausgleichung setner einheimischen Uneinig- N geben und zugleich die Franz. Regierung vermögen konnte, die ende Stellung aufzugeben, welche sie gegen Spanten genom- (0 fühlte die Brittische Regierung, daß kein zartsinniger vel und keine Furcht vor Übler Auslegung sïe abhalten durfte, ernsilichen Wunsch zu äußern, daß die Spanier es Über sich nen möchten, Modifikationen in Ueberlegung zu nehmen, wenigstens zu erklären, daß sie es künftig thun wollen.// Es ist Úberflüssig geworden, jeßt zu erdrtern, was die Folge ngelegentlichen Beftrebungen Sr. Mai. gewesen seyn würde, Ausgleichung zwischen Frankreich und Spanien herbeizufüh- wenn kein Ereigniß den O Ls unterbrochen Wie ungeneigt die Spanische Regierung auch immer seyn te, den ersten Schritt zu einer solchen Ausgleichung zu thun, inn doch nicht verhehlt werden, daß die in der Rede vom ite bei Erdffnung der Kammern zu Paris von der Franz. Re- g bekannten Grundsäße und aufgestellten Prätensionen dem lge ciner freundschaftlichen Dazwischenkunft neue Hindernisse n Weg legten. Die Mittheilung dieser Rede an die Britt. erung wurde freilich von erneuerter Versicherung der friedli- Gesinnungen Frankreichs begleitet,und die Franz. Minister mach- ine Auslegung der Stelle, die am meisten einen ungünsligen uk in Spanien hervorbringen zu müssen schien, wodur Zurükstoßende dieser Stelle zum Theil verschwinden sollte. i alle Versuche der Brittischen Regierung, solchen Versi- gen und Auslegungen in Madrid Eingang zu verschaffen, den fehl. Die Hoffnung cines Erfolges wurde nach und nach her, und ist jeßt gänzlich verschwunden.//

Se. Maj: in einem Kampfe zwischen zwei Nationen, mit de- ‘der Ste durch Bande der Freundschaft und der Allianz ver-

Die w

ederholt bezeugte Abneigung der Regierung Sr. Al- isil. Mai. gegen alle Plane dex Ehrsucht und

Vergrößerung,

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verbietet jedéit Argwohti cite vot Fralzösischét Seité beabsichtigten fortwährenden Militair - Beseßung Spanieus oder derx G SEaten abbdngigleie Abdres, Krone G i Mai, die verleßend für die Un-

j p ür Spani - nisse e Ten S fon würden (/ els, DeNeYamys RIFNEE

¡De wiederholten Versicherungen, welche Se. Mai. von der Entschließung Frankreichs empfangen haven, die Ged Sr. Aller- gläubtgsten Maj. zu respektiren, entbinden Se. Maj. von ieder Be- jorgniß, daß Ste aufgefodert werden möchten, die Verpflichtungen euer innigen Defenstv -Verbindung zu erfüllen, die so lange zwi- hen den Kronen Großbritannien und Portugal bestanden hat.‘

¿Was die Provinzen in Amerika betrifft, welche sich von der Krone Spaniens unabhängig erklärt, so scheinen die Zeit und der Lauf der Ereignisse ihre Trennung vom Mutter- Lande wesentlich entschieden zu haben, wenn auch die förmliché Anerkennung dieser Provinzen als unabhängiger Staaten durch Se. Mai. beschleuniget oder verzögert werden kann, sowohl durch ver- schiedene äußere Umstände als durch das mehr oder weniger be- friedigende Fortschreiten eines jeden dieser Staaten. zu einer régel- mäßigen und fesistechenden Regierungsform. Spanien ist längst von den Ansichten Sr. Maj. über diesen Gegenftand benachrichtigt wor- den. Indem Se. Maj. auf die fecierlichste Weise jeder Absicht Fh- rerseits widersprechen, sih auch nur den geringsten Antheil, der ge- wesenen Spanischen Besißungen in Amerika zuzueignen, halten sich Se. Maîi. dagegen auch versichert, daß von Frankreich O MILO werde gemacht werden, irgend eine dieser Besißungen von Span cen, I es Eroberung oder Abtretung, unter seite Herrschaft zu

Diese ofene Erklärung über die Punkte, über welche viellei t allein die Möglichkeit einer Reibung zwischen Frankreich E Großbritannien im Verlauf eines Krieges zwischen Frankreich und Spanien dürfte befürchtet werden können, werden Ew. Exrcell. dem Hrn, v. Chateaubriand vorlegen, als eingegeben von dem wärms- sten Wunsche, eine strenge und unabweichliche Neutralität in jenem Kriege zu bewahren; eine Neutralität, die keiner Aenderung ge- gen den einen oder den andern Theil unterworfen werden wird, so lange die Ehre und gerechten Vortheile Großbritanniens von beiden e E V

¿Schließlich soll ih Ew. Exc. beauftragen, dem Französischett Ministerio zu erklären, daß Seine Majestät lderdt R i werden, die Einlegung Jhrer Queen Dienste zu erneuern, um Feindseligkeiten zu beendigen, welche abzuwenden Se. Mai. #0 an= gelegentlich, obgleich erfolglos, bemüht gewesen find./-/

Oer „Prinz Regent// von 120 Kanonen, welcher am Sonnabend zu Chatham vom Stapel gelassen, trägt 2620 Tonnen.

Morgen feiert die hiesige S aa ene Ans ihr Stiftungs=- Fest. Jn den 19 Jahren des Bestehens dieses Etablissements sind in demselben 44/341 Augenkranke, unter welchen 95 Blind-Geborne, ganz oder zum Theil geheilt. Jm Jahre 1822 betrug die Zahl der mit Erfolg behandelten 3031, wovon 7 Blind-Gehorne.

Der Gesammt-Betrag des reinen Soll-Einkommens für d. F. 1825 ift folgender: Zölle 9,406,642 Pf. St.; Accise 25,546,922 Pf. Außlagen auf bestimmte Gegenstände,

Sees 09/088 Pf. dder assessed taxes, 6/,874/855 Pf. Unterschiedlihe Einkü 426/578 Pf. Haupt-Summe 49,004,057 Pf. Gt 16M H E 318. April. Lord Althorps Motion, die Aufhebung dex Bill wider fremde Kriegs - Dienste, ward vorgestern mit 216 gegen 10 Stimmen verworfen. Ueber die Petition für die fatholischen Fo=- derungen, kam es zwischen Hrn. Brougham und Canning zu ei- nem sehr scharfen, in Persönlichkeiten übergehenden Wortwechsel, der nur durch die Vermittelung des Sir R. Wilson geschlichter wurde ; der Antrag úber die kathol. Frage selbs, ward verworfen.

Darmstadt, 18. April. In Offenbach hat sih ein Ausschuß von dasigen Bekennern des ogen Glaubens gebildet, dessen Zwet isl, sich solcher armen jüdischen Kinder anzunchmen , welche Willen zar Erlernung- nüßlicher Handwerke zeigen. Fm v. F. sind bereits 15 Knaben, verschiedenen wackeren Handwerks=Meistern an= vertraut und noch gußerdem im Schreiben, Zeichnen und anderen In De a OUO worden.

ey Kammerherr und Obriste der Garde- du-Corps, Freiherre von Weichs, ist mit Beibehaltung seiner bisher geleisteten Bee zum Gs L s

sgranfkfurt, 18. April. Vorgestern iff der Kaiserl. Oesterr. Staats - Minister Graf v. Buol - Schauenstein , e sciner eas milie, von hier nah Wien abgereist.

Würzburg, 22. März. Das hiesige Kloster der barfüßtlgett Karmeliter (Patrum discalceatorum) hatte faum, auf seinen Antrag, die Erlaubniß von der Regierung erhalten, sechs Novizen aufzu= nehmen, um das Konvent wieder zu ergänzen, als stch zwanzig biestge Studenten aus allen vier Fakultäten meldeten, und alle Gönner und Freunde um Fursprache bestürmten , damit sie die Stim=« men der Konventualen für sich erhielten. Gestern wurde im Klo= ster darüber Kapitel gehalten ; das Resultat war die Aufnahme vom sechs Kandidaten. Der heilige Vater hatte auf den Antrag des Konvents schon früher die Dispensation ertheilt, daß die neuen und alten Konventualen, Schuhe, Strümpfe und linnene Hemden (statt der früheren wollenen) tragen dürften, damit durch diese Annähe= rung an den Zeitgeist um so mehr das Publikum für die Wiederer= R der Kld 3 O RA g

ten / 19. April. Der heutige Oesterr. Beob. enthält u andern folgende Erklärung des Grafen Pino: b E ¡„¡Villanova (am Comer-See), den 6. April x825- Der Feldmarschal - Lieutenant Graf Pino erachtet es für seine Pflicht, das von einigen Journalisten in ihren Blättern unverschäm= terweise verbreitete hinterlistige, niederträchtige und abgeschmackte Mäâhrchen/, daß der General Pino sich gegenwärtig in Catalonien befinde, dfentlih Lügen zu strafen; und denselben zu erklären, daß er seit dem Jahre 1814 mit Allerhöchster Bewilligung, ununterbro= chen im Schooße seiner Familie gelebt hat und noch lebt, und daß er die Waffen nie wieder ergreifen wird, als auf Befehl und zu= folge des Willens seines Allerhöchsten Monarchen; in dessen Dien- sten er stets all sein Blut zum Beweise seiner tiefen Verehrung und seines- unauslôöschlichen ehrxfurchtsvollen Dankes für die erhal- tenen ausgezeichneten Wohlthaten, zu vergießen bereit ist. Graf Pino, Feldmarschal - Lieutenant.//

Rom, 5 April Monsignor Bartolomeo Mendcchio , Betcht= Vater Sr. Heiligkeit, is am 2 . M. mit Tode abgegangen. Während wir noch den unsterblichen Canova betrauern, drohte cin unglücklicher Zufall, uns auch den berühmten Thorwaldsen zu rau-