1823 / 51 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 29 Apr 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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endlich die sich den Geist der Nation nicht anzueignen rata M Ha furzer Dauer seyn und die Ruhe Frank- reichs und Europas nicht begründen können; in Betracht, daß für den Fall, wo die in mehrgedachter Treten enthal- tenen Grundlagen verkannt oder verleßt werden sollten, die MIR: Volfs - Repräsentanten es als eine heilige Pflicht etrachtet haben, in voraus gegen jede Gewalt und Usur- ation im Angesichte der ‘ganzen Welt zu protestiren, und die ufrechthaltung der von ihnen aufgestellten Bestimmungen, allen guten Franzosen, allen edelmüthigen Herzen, allen auf- geflärten Geistern, allen auf ihre Freiheit eisersüchtigen Män- nern, allen fünftigen Geschlechtern anzuvertrauen.‘ ¡¡Protestiren wir Unterzeichnete, Franzosen und freie Män- ner, die wir auf dem Gipfel der Pyrenäen und auf Franzö- ischem Gebiete versammelt sind, und den Regentschafts - Rath apoleons 11. bilden, feierlichst gegen die Legitimität Ludwigs XVUl. und gegen alle, von seiner Regierung ausgegangene, die Freiheit und Unabhängigkeit der Französishen Nation be- einträchtigende Handlungen. Demzufolge erklären wir als antinational jeden Eingriff Ludwigs XVUl. oder seiner Re- gierung in die O: der Spanischen Nation. Fran- osen, ein hochherziger Mann hat folgende denkwürdige Worte is zu dem Throne gelangen zu lassen gewagt: ¿„Die Völker erstehen nur nah einem großen Falle!‘/ Diese Worte sind in ganz Frankreich gehört worden, und die Stunde hat endlih geshlagen, wo sle in Erfüllung gehen sollen. Franzosen werdet Jhr der Stimme der Tyrannen gehor- chen, die mit Eurem Blute die Schande und Schmach be- siegeln wollen, die sie über Euch zu bringen trachten, um Euch dafür zu bestrafen, daß Jhr im x8ten Jahrhundert groß genug gewesen seyd, die ersten Keime der Freiheit auf alle Punfte Europas zu verpflanzen? Nein, Jhr werdet jener stärkeren. Stimme folgen , die sih in Euren großmü- thigen Herzen regt, und die Euch befiehlt, Euch mit uns Unter das heilige Panier der Ehre zu reihen, wo man statt ällen Wahlspruches nur die Worte: Freiheit, Ehre und Vaterland liest. Franzosen, die Absichten der heiligen Allianz sind Euch nicht unbekannt ; erinnert Euch, daß Jhr i. J. 1792 das erstaunte Europa lehrtet, was eine Nation, die nach Freiheit strebt, vermag. Wir bringen Euch die dreifar- bige Fahne, das Zeichen Eures Erwachens, in demselben Au- enblicke, wo von dem Gipfel der Pyrenäen starke Seelen und räftige Arme die Freiheits-Kugel \chleudern, welche die abso- luten Kduige auf ihren, von der dffentlihen Meinung be- reits ershütterten Thronen zittern machen wird. Verbindet Euch mit uns, um zur Wiederherstellung der gesellschaftli- chen Ordnung (!!) mitzuwirken ; aus dem großen Hauptquartiere der Armee freier Männer richten wir diesen einstimmigen Ruf an Euch; fommt, Jhr findet nur Freunde und Brü» dèr, die geshworen haben, zum mächtigsten Könige Euro- pa’s nur den Regenten auszurufen, der zugleich der ver- fassungsmäßigste ist. Das verlangt die Stärke und der

s aufgeklärten Jahrhunderts! ‘/ T B Mitglieder des Regentschafts - Rathes

{ y 2 Napoleons 11.//

lusse dieses gedructen Aftenstückes befand sich, in S dlouteton- folgende geschriebene Bemerkung : ¿Dieses Manifest sowohl, als die Proflamation an die “Armee, dúrfen dem Publikum erst, nach Eröffnung der Feind- seligfeiten überliefert, und auch dann erst dürfen deren Un- rerschriften bekannt werden. Es wäre unpolitish, beide Piecen vor diesem Zeitpunkte zu publiciren. Jedoch ist es nothwendig, daß die geheimen Gesellschaften {hon jeßt Kenntniß davon erhalten, damit sie in demselben Sinne, wie wir, handeln und, gleich von heute an, die Elemente dazu im Juneren Frankreichs vorbereiten.// :

Am Schlusse des Aufsaßes, womit der Moniteur die Mitthel- lung jener Aktenstücke begleitet, heißt es: „Der leßte Beweis der gegen Frankreich geschmiedeten Komplotte fehlte uns noch, und er is jebt geliefert wörden. Jedermann weiß, daß sich in dem Vortrabe Mina’s, Französishe Flüchtlinge in der Uniform der Ex - Kaiserlichen Garde befanden. Wen hat der erste Kanonen-Schuß in Spanien getroffen? Männer , die unsere Truppen mit dem Rufe: „Es lebe Napoleon 1. !‘/ empfingen. Welches war das erste feindliche Zeichen, das sh uns darbot? Der Adler und_ die dreifarvige Fahne. Dies sind Thatsachen, welche die revolutionairen Trugschlüsse nimmer zu zerstören vermögen. Unser Recht, die Waffen

egen eine Partei zu ergreifen , die uns aufs neue in den

bgrund der Revolution zu stürzen trachtet, ist nur allzu- deutlih erwiesen; man müßte denn von einer Regierung verlangen wollen, daß sie dumm genug sey, sich ruhig zer-

dren zu lassen, und, um den Beweis zu haben, daß sie fis in Gefahr befunden, erst ihren Sturz abzuwarten.

le Revolution hat uns zum Kampfe gezwungen; sie hat thren Vortheil shlecht verstanden. Was jüngst an den Ufern der Bidassoa vorgefallen, ist ein ungeheurer, über sie davongetragener Sieg. Alle Europäische Monarchien wer- den erkennen, daß wir ihre wahrhaften Vertheidiger sind. Bewundern wir die Wege der Vorsehung! Uns hatte sie es aufgehoben ,- den Grundsäßen der Empörung. und Anar- chie, womit wir die Welt verh-ert, den leßten Stoß zu ge- ben. Wir waren der Europäischen Gesellschaft diese gerechte Genugthuung schuldig.‘

Deputirten-Kammer-Sihßunget vom 1g8ten und

I ie Kammer seßte ihre Berathungen über den dritten Artikel des Finanz-Gesezes (indirefte Steuern) fort. Hr. Pavy verlangte

eine Herabsehuttg des Weit - Fmposts. Zwei andere De ferten gegen das Tabak - Monopol, von dem sie bofen t nach Ablauf der geseßlichen Dauer nicht wieder werde e ert werden. Hr. von Bourrienne sprach úber die Poít- Eink und bewies, daß sie im v. F. über eine Million mehr be hâtten, als sonst. Der obige “Artikel 5. des Finanz - Gesezeg hierauf bewilligt, und in das zte Kapitel des Budgets des Fi Ministeriums wurden die Ausgaben für die Deputirten - Kg, mit 800,000 Fr. wieder eingeräumt, so daß der, im Art. 2 U sireitung der Verwaltungs-Kosten d. F. 1824 erdffnete Kred

mehr im Ganzen 653,776,543 Fr. betragen. Der Óte Art. d

nanz - Gesetzes betrifft die direkte Steuer, namentlich die Gry die Personal - und Mobiliar -, die Thúr- und Fenster - / Uh Patent - Steuer, hinsichtlih deren von mehreren Seiten Verh rungen in Vorschlag gebracht wurden, welche die Kammer j sämmtlich verwarf. Zwei andere Borschläge, alle Gehalte, Aus nahme deren der Bothschafter, des Militairs und der Geiß keit, von einer Einnahme von 53000 Fr. an, Abzüge erleidety sen, wurden ebenfalls verworfen. Hr. Pardessus bemerkte, daj die Kosten der Verwaltung zu fiark befunden würden, my Zahl der Beamten verrzindern, nicht aber ihr Einkommen (6 lern müsse. Der Finanz - Minister erinnerte, daß die Ges der Besoldungen, Sache der Regierung sey, und daß der Vors wegen der Gehalt - Abzüge, der Charte zuwider laufe, da « einzige Klasse der Gesellschaft, die der Beamten , einer förm Kontribution unterwerfe; ein Anderes sey “es i. J. 21816 gew wo ganz Frankreich und alle Klassen, ja der König selbst, f dent größten Opfern hätten verstehen müssen, und wo es n billig gewesen sey , auch die Beamten-Klasse ohne Ausnahme, Abgabe zu unterwerfen, die jedoch niht mehr als 9 bis 104 eingetragen haben, und die jezt kaum die Hälfte eintragen 1j wenn man die diplomatischen, die Militair- und geistlichen B dungen davon ausnähme. Nach Bewilligung des sten Art, die Kammer zum 6ten über, in welchem die Gesammt-Einni des F. 1824 / auf 944/554/190 Fr. berechnet wird. Die Berat gen darüber sind auf morgen vertagt worden. Die Etoile vom 18ten enthält Folgendes: „Es ind heut beunruhigendsien Gerüchte über einen Einfall Minas in Syqi Uber cine Protestation der Brittischen Regierung gegen die Pt mation der Spanisch-Royalistischen Funta, Über den Tod des | nerals Bordesoult. und dergleichen mehr, verbreitet worden, wodi die Renten um ein Weniges gefallen snd. Wir können versch daß alle jene Nachrichten nicht den mindesten Grund haben. Die neuste officielle telegraphische Depesche aus Bayonne y 1gten lautét wie folgt: ¿Der Hafen und die Citadelle von C taria sind von unsern Truppen eingenommen worden. 200 Y worunter 2 Obersien und 10 andere Officiere, nebst ihren Be viantirungen und 5 Kanonen fielen dabei in unsere Hände. heißt , 28 der Feind das Fort Pancorbo (Alt-Kastilien) ger( habe, nachdem er noch zuvor die Kanonen vernagelt; daß er be am 24ten Burgos verlassen, und daß die Französische Armee den dortigen Behörden, die thre Subsistenz-Mittel gesichert he sehnlichst erwartet werde. Wir finden

Úberall die schmeichelhast

Kuirassier-Division, unter Anführung des Getteral-Lieutettants |

sel-d’Urbal, besteht aus 2 Brigaden unter den Maréchaux de

» Kermon und Deschamps. Die 2te Fuß - Artillerie - Kompag-

| dem General Tirlet. Eine Kompagnie reitender Artil- linter dem Baron von Odde. Ein Train - Regiment unter eral Berges. 5 Sie Armee der Ost-Pyrenäen, die zu ihrem Aufbruche die Att- è des Oudinotschen Korps am Ebro abwarten sollte, wird am oder 22. d. M. vorrücken, so daß binnen Kurzem das ganze 700 Mann fslarke Heer in Einer Linie am Ebro aufgestellt seyn Pampelona und San-Sebastian sind eng cingesch ossen, aber ) nicht, wie cinige Blätter behaupten, von den Franz. Trup- hesezt. Die Gegen-Revolution greift in Spanien mit jedem e mehr um sich. Der Maréchal de camp Reynaud, hat am oten das Aran- | heseßt; ein Spanischer Officier und 20 Milizen warfen die fen weg, und entflohen bei der Annäherung unserer Truppen, jon den Bewohnern als ihre Befreier empfangen wurden. Der Adjutant des Grafen Guikfleminot , von Lostende, ist aus Conciergerie entlassen worden, nachdem er sih wegen der, ge- ihn gerichteten Anklage völlig gerechtfertigt hat. j Der Befehl wegen Beschlagnahme solcher Schiffe, die dem de Getreide zuführen, if fälschlich von allen Spanischen Han- „Schiffen verstanden worden, weshalb die Regierung die be- igten Behörden deshalb näher instruirt hat. Fer Baron Coignard de Latour, dem die Physik und Mccha- ereits wichtige EntdeckEungen verdanken, hat in Gegenwart Maj. einen Versuch mit einer Hand-Getreide-Mühle von sei- Erfindung pee mit der man täglich das für 100 Mann derliche Mehl zu mahlen im Stande is. Es stnd von diesen hlen, die nur 8 Pfund wiegen und schr leicht zu handhaben bereits mehrere E Befehl des Herzogs von Angouleme an- rtigt worden, um bei der Armee angewendet zu werden.. Das Departement des Norden (Lille) hat jezt den Hrn. von cchangy mittels großer Majorität zum Deputirten gewählt; von Stimmen erhielt er 295. Die Departements der Vendée, des )ados, der Nièvre und von Finisterre, haben ebenfalls 4 roya- he Paten zu Ergänzung ihrer unvollsiändigen Deputa- ent gewählt. : : R ¿gten Abends brach in Bicètre, und zwar in dem dortigen enhause, Feuer aus. Es gelang indessen noch zeitig genug, die ses - Kranken, so wie Alles, was das Feuer nähren konnte, zu inen, so daß um 4 Uhr Morgens leßteres völlig gelöscht war. 21. April. Gestern fräh ertheilten S. Maj. der Herzogin Belluno und dem bisherigen Bothschafter in Konstantinopel quis von Latour-Maubourg, eine Privat-Audienz. Der Moniteur widerlegt das von liberalen Blättern verbreitete iht, daß die Fregatte „la Guerrière“ von zwei Spanischen iffen genommen worden sey, u. bemerkt daß diese Fregatte am d, M. von einer Kreuzfahrt wohlbehalten wieder in Brest ein- ufen sey. Bis jeßt, fügt das Journal des Débats hinzu, be- inken sich die Siege der Kortes zur See auf die Wegnahme mit See-Fischen beladenen und von 6 Mann geführten Fahr-

Aufnahme.// lges aus Quíiberon, das an demselben Tage, wo die Armee úber

Folgendes fis die Organisation der cinrückenden Französischen Armee: (

S. K. H. der Herzog von Angouleme, Generallissimus. al Der General-Lieutenant Graf Guilleminot, Major-général

rmee.

1stes Korps. Der Marschall Herzog von Reggio / en chef; der Maréchal de camp Graf Gründler, Chef des Gen Staabes. Die 1. Division, unter Anführung des General - Li nant Grafen von Autichamp , besteht aus 5 Brigaden , unte Maréchaux de camp Vallin, St. Hilaire und Berthier. Di Division, unter Anführung des General-Lieutenants Grafen Y de, besteht ebenfalls aus 5 Brigaden, unter dem Grafen von! roche-Jaquelin, den Maréchaux de camp von Albignac und Y guerie. Die 111. Division , unter Anführung des General - nants Vicomte Obert, besteht auch aus z Brigaden unter| Maréchaux de camp von Vitre, Tausvaint und Mellet. Die § Dragoner-Division/, unter Anführung des General - Lieutenant comte Castex, besteht aus 2 Brigaden, „unter den Marcchau camp Prinzen von Carignan und Vicomte Saint Mare.

2tes Korps. Der Graf Molitor, General en chef: Ht. Boussy, Chef des General - Staabes. Die 1IV. Division, 1 der Anführung des General - Lieutenants Grafen von Low befleht aus z Brigaden, unter den Maréchaux de camp Pi Corsin und Ordonneau. Die V. Division, unter Anführur(| General-Lieutenants Vicomte Pamphile - Lacroix , bestebt c aus z Brigaden, unter den Maréchanx de camp von Saîint-| mans, von Arbaut - Foucques und Pelleport. Die zweit Dragl Division, unter Anführung des General-Lieutenants Vicomte

Omont , besteht aus 2 Brigaden, unter den Maréchaux de

Vicent und Faverot.

Ztes Korps. Der Prinz von Hohenlohe, General en d der Maréchal de camp Graf Menadier, Chef des General -& bes. Die VI. Division, unter Anführung des Gencral-Lieutel Vicomte von Conchy, besteht aus 5 Brigaden, unter den Maréd de camp Bonnemain, Jeannin und Quinsonas. Die V1! Ÿ sion, unter Anführung des General - Lieutenants Baron Cal besteht auch aus z Brigaden, unter den Maréchaux camp bert, Gougeon und Schöffer.

4tes Korps. Der Marschal Herzog von Conegliano, 0! ral en chef; Maréchal de camp Baron Desprès, Chef des O! ral-Staabes. Die VIll.' Diviston , unter Anführung des Gent Lieutenants Grafen Curial, bestcht aus 5 Brigaden, untet Maréchaux de camp von Bence, Vasserot und Picot de Peccas! Die IX. Division, unter Anführung des General - Lieute Baron von Damas, besteht auch aus 5 Brigaden, unter den d chaux de camp .., ., von Maringoue und- von Rasttgnac. X. Division, unter Anführung des General - Lieutenants Vic Donadieu, besteht ebenfalls aus 5 Brigaden, unter den Maré de camp Laroche-Aymon, v. Saint-Priest und v. la Tour- du-)

Reserve. Der Graf Bordesoult, General en chef; der! réchal de camp von Bourbon -Busset, Chef des General-Sta( Die Jnfanteric-Diviston, unter Anführung des General-Lieutenl Grafen von Bourmont, besteht aus 2 Brigaden , unter den chaux de camp von Ambrugeac und von Béthisy. Die Kavalce Division, unter Anführung des General-Lieutenants Latour-

sac, besteht nur aus. einer Brigade, unter dem Herzoge von

gesammten, in Sp

uÆfforbo eine Stellung nehmen.

Bidassoa ging, im Hafen von Passage von thnen fesigehalten und Se Sebastian geführt ward. Die Mannschaft wurde nach reich entlassen, und das Schiff diente später den nach dieser wig entwichenen Französischen Revolutiomnairs zu ihrer weitern ht Dagegen enthalten Briefe aus Brest vom 17ten Folgendes: sern Abend lief die Korvette „la Zélée“ die Guadaloape am Mârz verlassen, in unsern Hafen ein; sie Überbringt die Nach- / daß dex Contre-Admiral Meynard de Laforge mit dem Schife ean Bart“ ein Span. Schiff, welches 2 Mill. Piaster für die tes an Bord hatte, genommen habe./ Was die Spanischen aren anbetrifft, die aus Fernsey, Guernsey und den Spani- i Hâfen ausgelaufen seyn sollen, fügt das Journal des Débats #0 ist kein wahres Wort an diesem Gerüchte. Da die Franzd- Regierung großmüthigerweise auf alle Kaperei verzichtet seinen Kriegs -Schissen die Wegnahme Spanischer Handels» se untersagt hat, so sieht zu hoffen, daß diejenigen Mächte, de- sie ihre Absichten hierunter bekannt gemacht hatz.auch ihrer- den Spanischen Korsaren verwehren werden, it neutralen n Schiffe auszurüsten, oder die von selbigen gemachten Prisen diesen Häfen zu verführen. . Folgender Tages - Befehl ist aus dem Haupt - Quartiere Villa- a am 11. April an das erste Armee-Korps erlassen worden. Truppen des ersten Korps werden mit Vergnügen erfahren, . K. H. der Herzog von Angouleme den kommandirenden tal en chef beauftragt hat, den Regimentern sowohl als den bs- und Úbrigen Officieren der Division Bourke, die mit den {hen Truppen, bei ihrem Ausfalle aus San-Sebastian hand- in geworben, Höchstihre Zufriedenheit zu bezeigen. Der jede Muth, den sie bei dieser Gelegenheit an den Tag ge- i cin Beispiel, dem die ganze Armee folgen wird, und mag deten, die uns als ihre Feinde betrachten wollen , den Be- liefern, daß Frankreichs Krieger nichts von dem Muthe ver- haben, der von ihnen bei so vielen Veranlassungen be- ht worden ist und der den Ruhm des Französischen Namens ine so hohe Stufe gebracht hat. Das Armee - Búlletin wird igen namhaft machen, die sich am meisten ausgezeichnet ha- und S. K. H. beabsichtigen, diesen die wohlverdienten Beloh- en dafür zukommen zu lassen. Der kommandirende Gene- n chef {äßt sich, bei der Eröffnung des Feldzuges , glücklich, ihm untergeordneten Truppen ein solches Lob ertheilen zu e und alle die Erwartungen gerechtfertigt zu schen, die erx nen gehegt hatte. i E ee Marschal und kommandirende General eun chef. (gez.) Oudinot.

22, April. Der Herzog von Angouleme ist am | in Vittoria mit Enthusiasmus empfangen worden. Ns ward am 14ten geräumt, und man erwartete daselbst ingeduld die Französischen Truppen. Die unter dem Be- des General Vallin stehende Vorhut wird diese Stadt en. Das erste Armee - Korps wird bei Breviesca, und In E n beim An- der Franzosen vom Feinde geräumten Feste, hat man 51 ien Die Vorhut bemächtigte sih des Hafens der Citadelle von Guetagria, nahm daselbst 5 Kanonen,

§009

und machte] 200 Gefangene, worunter e Obristen und 10 Officiere. Miranda wird durch eine Brigade der Garde be- seßt werden. Die Division Obert hat Lagronno inne, und machte dort 200 Gefangene; eine Brigade des gten. Armees- Korps steht in Tudela. General Molitor marschirt auf Sar- ragossa und hoffte am 28sten daselbst anzulangen. Ballesteros fann seine Vereinigung mit Mina’'s Korps nicht zu Stande bringen, und zieht sich auf Tarragona zurü. Marfchal Mons cey hat Befehl erhalten, heut oder morgen seine Operationen in Katalonien zu beginnen. Das Thal von Aran ist am 1oten d. durch den General Reynaud militairisch beseßt worden , er hat den Gouvernèur de Lacroix und die Civil - Autoritäten wieder eingese6t.

Briefe aus Lissabon bestätigen den guten Fortgang dex Gegen - Revolution.

Paris und Bayonne sind beinahe 200 Lieues von einander entfernt ; die Beförderung der telegraphishen Nach- rdas pes einer dieser Städte zur andern, geschieht binnen 27 Stunde.

Das Journal de Paris erzählt, daß der Ex-General Sa- razin, dem in Frankreich die Galeeren - Strafe erlassen wor- den, in Portugal eine weit grausamere und eben so ehrens- rührige Strafe erlitten habe ; N daß, Briefen aus Tou- lon zufolge, im Hafen von Mahon, acht Spanische Korsaren segelfertig gelegen, um, sobald Nachricht von Eröffnung der Feindseligkeiten eingekommen, in See zu stechen. |

Bayonne. Ueber die Abreise J.J. M.M. des Ks- niges und der Königin aus Madrid, haben wir noch folgende Details erhalten. „Am 20. März, noch vor Tages-Anbruch, beseßten Truppen - Abtheilungen aller Art verschiedene Punkte der Hauptstadt. Der Konstitutions-Plas und die Gegend vor dem Schlosse waren mit Artillerie bedeckt, während die Reis terei die Thore von St: Vincent, von Toledo und Segovia

beseßt hielt. Schon war die Sonne aufgegangen, und noch gewahrte man an den Hauptthoren des Palastes keine Zus rüstungen zur Reise; da erfuhr man endlich, daß der Weg- zug durch die ôstlihe Seitenthúr statt haben werde, an einer Stelle, wo Niemand gewöhnlich aus dem Schlosse geht. Ke zeigten Wagen und Gedränge an, was geschehen sollte. - So- gléih begab sich das Volk an die Brücke von Segovia und Toledo; es verbreitete sih längs den Ufern des Manzanaresz es erfüllte die Luft mit seinem Ausruf: Es lebe der König und seine Familie! und die große Mehrheit äußerte auf deuts liche Weise ihren Kummer über den Abgang des Königl. Hauses. Als die Wagenreihe dem Auge entshwand, malte si die shmerzlichste Erschütterung auf allen Gesichtern u. man brach in laute Klagen aus. Einige verwünschten laut die bewaffnete Macht, welche den König gefangen halte; Andere blieben stumm, traurig und bestürzt. Hier brach men in Unwillen aus, daß man den König und seine Familie durch einen heim- lichen Ausgang entfernt, und ihr, zur Schande und Betrüb- niß der Bürger von Madrid, falsche Besorguisse vorgespiegelt habe; dort beweinte man laut die Leiden des unglücklichen Monarchen, der, seinem Krankenlager entrissen, einer schmerz- lichen Reise sich unterziehen solle. Die Trauerklänge aller Glocken der Hauptstadt, welche den Tod des Kardinals von Bourbon anzeigten, der am 19ten, gerade an dem Tage starb, wo er im Jahr 1812 als Regent des Königreiches, die Konstitution der Kortes verkündigt hatte, vermehrten noch die uus: Empfindungen über die Wegführung der Königl. amilie.

Als nach dem Gefecht bei S. Sebastian, Se. K. H. der. Herzog von Angouleme si dort eingefunden, und Belohnuns- gen ausgetheilt hatten, schlug, gleich nahdem Sie wieder nach Ernani abgegangen waren, die Ladung eines 24Pfünders aus der Festung in das Haus, in dem Sie si aufgehalten, wodurch 15 Mann getödtet oder verwundet ‘wurden.

Jn Madrid wollte man am 5. April amtliche Nachricht

haben, daß Oberst Bastan, General - Kapitain von Castellon, 5000 Mann vom Glaubens-Heere mit 5 Kanonen , zwischetz Murviedro und Almenara angetroffen, und, als sie ihm den Paß verrennen wollen, völlig geschlagen habe; goo Tódtes 200 Gefangene, 1000 Gewehre und g Pulver -Wagen sollen die Vollständigkeit dieses Sieges beurkunden.

London, 18. April. Bei Gelegenheit des gemachten Antrages auf Zurücknahme der Foreign-Enlistments-Bill, äus ßerte Hr. Canning im Unterhause unter andern, über dieses Gesebß Folgendes: „Es wurde vor 5 Jahren gegeben und zu4 gleich ein Geheimerraths-Befehl erlassen, der die Ausführung von Waffen und Munition verbot. Lebterer ist zurückgenomche men worden; allein die Aufhebung der Akte, um die es sich handelt, würde bloß zu Gunsten Spaniens gereichen. Als die Englische Armee zuleßt in Spanien focht, stritt sie für das vereinigte Volk gegen den allgemeinen Feind. Allein jebc steht’s anders. Auf der einen Seite därfte vielleicht ein Ge- fühl der Dankbarkeit im Herzen der Spanier erwachen, auf der andern schwerlich, und ih erinnere mich selbst, daß, uns geachtet während des früheren Spanische Französischen Kries ges eine Art von Dankbarkeit für die Dienste, welche England geleistet, zu erkennen gegeben wurde, bei der Ein- schiffung der Truppen demungeachtet auch dffentliche tas gungen gehalten wurden, daß das Land nun von Kebern bes freit sey. Können wir denn nie neutral, müssen wir Ju- julaner friegerischer seyn, als die Nationen des festen Landes 2 Man behauptet fortwährend, daß wir früher oder später doch in den Krieg verwickelt werden würden. Wenn dem so ist,

so sage ih |päter. (Beifall von beiden Seiten des Hauses.)

j Wänschen die Herren von der Opposition, die Dauer des Kries