5415 Jusurgenten so umringt, daß sie ihre leßte Zuflucht in cinem De- äle suchten, wo ste sich dem Feinde, auf die einzige Bedingung, das Leben zu erhalten, ergaben. Am folgenden Lage wurden sle sämmtlich niedergehauen. *) — Jn Albanien hatten die Unfälle des Türkischen Belagerungs - Korps vor Mesalongi so große Unruhe verbreitet, daß man. selbsi für Prevesa besorgt war. **) Man glaubt aber, daß der an den Pascha von Skutarkt ergangene Bcfchl, mit seiner ganzen Mannschaft aufzubrechen, den dortigen Angelegenhei- ten eine andere Gefsialt geben werde. — Dex Pascha von Aegyp- ten ‘hat der Pforte von neuem dée bedeutendsten Hülfsleistungen versprochen. Alles, was man von lich treulosen Projekten gegen ie Pforte gesagt hat, ist besttmmt Falsch. : G Id L April, L Leere Beob. liefert folgende Nachrichten aus Korfu bis zum 15. Mrz. ¿Am 15. März traf die Englische Fregatte Cambrian, vom Kapitain Hamilton kommandirt, zu Korfu ein. Bekanntlich hatte Kapitain Hamilton zur Zeit der Uebergabe der Festung Napoli di Romania, die Reitung und Einschiffung ci- nes Theiles der Türkischen Garnison bewirkt. Die näheren Um- stände dieses Vorganges, die Entschlossenheit, Tapferkeit und Klug- heît, womit dieser ausgezeichnete See- Officier die Schwierigkeiten und Gefahren besicgte, die er zu bekämpfen hatte, um das einmal unternommene Weck der Menschlichkeit zu Stande zu bringen, sind hier allgemein gepriesen worden. Am 4ten erdffnete der Lord-Statt- halter, General Maitland, das zweite Jonische Parlament mit ci- ner merkwürdigen Rede. Tags zuvor wär an die Stelle des bis- herigen Präsidenten Theotoky, Hr. Mariuo-Veja zum Senats-Prä- sidenten der Jonischen Fnseln ernannt worden. — Am 7ten ging General Maitland mit dem Linien-Schisfe Rochefort, und der Fre- gatte Cambrian von Korfu ab, um eine Reise über Malta und Genua aufs feste Land, und vorzüglich nach England anzutreten. Zuvoë hatte er den General Adam zu seinem Stellvertreter er- uaunt. Er verläßt die Jonischen Jnseln in einem Zustande von Ruhe und fsicigendem Wohlstande, der nach den heftigen Gährun- gen der leßtverflossenen Fahre kaum zu erwarten war, und der für dié Weisheit und Festigkeit seiner Verwaltung die beste Lobrede ist. Sx«itdem wissen wir, daß General Mattland sich mehrere Tage auf der Jnsel Zante aufgehalten, und daselbst einem Abgeordneten dcr Jusurgenten, der ihm Vorschläge zu einer endli- chen Aussöhnung mit der Pforte überbrachte, eine lange Audienz ertheilt hat. — Vor der Abreise des Gouverneurs herrschte in den gegenüberliegeutden Türkischen Provinzen viel Bewegung und Un- Cle, Die Unfälle, welche die Dürkischen Truppen vor Mesalongit und auf dem Nückzuge von dort getroffen hatten, und dic unsichre Stimmung eines größen Theiles der Albanier, erregten Besorgnisse aller Art über dás diesen Ländern bevorstehende Schicksal. Die all- emeine Bestürzung wurde noch grdßer, als Reschid und Omer Pa- cha in den lezten Lagen des Februar, das Vorhaben, die Stadt Prévesa mit einigen Tausend Mann ihrer Truppen zu beseßen, an- kündigten, dieses Vorhaben auch, ungeachtet der lebhaftesten Gegen- Vorstellungen der dortigen Autoritäten und sämmtlicher fremden Konsuln, theilweise in Ausführung brachten, und man endlich die Nachricht erhielt, daß die Fnsurgenten in Mcsalougi ernsthafte Zurüstungen machten, um Sn zugleich zu Lande und zu Was- ser anzugreifen. Die Land-Expedition mochte wohl nicht vici Wahr- \cheinlichkeit haben; desto mehr fürchtete man sich vor einer See- Blokade. Diese Besorgnisse sind nun wieder ganz verschwunden. Man weiß, daß in Mesalongi selbst Uneinigkeiten unter den Jn- surgenten herrschten, und daß namentlich die Chefs, welche mit Operationen und Landungen in Albanien drohten, alle nah Mo- rea zurückgekchrt sind, um dort ihr Interesse gegen ihre Neben- bublex zu wahren. Die beiden Paschas haben auch bereits in Pre- vesa erklärt, daß sie nicht mehr als 400 Mann ihrer Truppen in dieser Stadt behalten würden. Der Pascha von Skutari (im nôrd- lichen Albanien) ist aufgeboten worden - sich mit seiner ganzett Mannschaft zum Schuße des südlichen Albaniens in March zu sehen. Ueberhaupt werden állenthalben Vorbereitungen zu. einem schr. ernsthaften .neuen Feldzuge getroffen; hier ist man jedoch im- mer noch. voll Hoffnung, daß eine friedliche Ausgleichung dem fer- neren Blutvergießen vorbeugen werde. — Die Nachrichten aus Mo- rea lauten schr ungünstig für die Türken. Wir wußten lättgft, daß die ‘Garnison von Forintb, mit Zurücklassung ee hundert Mann in der Citadelle, von dort ausgezogen war, um sich nach Patras zu begeben. - Jept erfahren wir ader durch Es Berichte aus Zante, daß diese Garnison, 3500 Mann stark, nachdem fle ungefähr den halben Weg zurückgelegt hatte, in einem Engpasse eingeschlossen, ur Kapitulation gezwungen, unmittelbar nachher aber von den Fn- surgenten niedergemacht worden ist. — Fn Napoli di Romania hatte sih cine Menge von Bewohnern der benachbarten Städte und Ortschaften uiedergelassen, um ihre Ansprüche auf die bei der Uebergabe des Plapes den Jnsurgenten in die Hände gefallene schr ansehnliche Beute geltend zu machen. Diese Beute war in einer Moschee aufbewahrt, und sollte für Rechnung der Machthaber döf- fentlich versteigert werden. Am 28. Februar aber erhob sich ein ge- waltiger Aufsiand; die Volkssprecher erklärten : „„da die Herren Ka- pitaîne an den Tafeln von Navarin, Tripolizza und Korinth allein geschinauset hâtten, so sey nichts billiger als daß die Rethe diesmal an ihre Kommittenten komme.// Hierauf brachen sie in die Moschee ein, und bemächtigten sich in Kurzem aller darin befindlichen Gü- ter. Man versichert, der Betrag der Beute würde hingercicht ha- ben, die Flotten der Fnsurgenten zwölf Monate lang zu unter- halten./ ; :
_ Das Officier-Korps sämmtlicher Truppen in Böhmen, hat den einhelligen Wunsch geäußert, auf dem Schlachtfelde von Kulm, wo der, am 253. Jul. v. F. verstorbene. Feld - Zeugmeister , Graf Hieronymus zu Colloredo- Mansfeld, am zo. August und 17. Sept. 1315, ünverwelkliche Lorbern geärndtet, thm als cinem der
elden jener Tage, ein Denkmal errichten zu dürfen. Die hiesige Tun vom a und ¿ù 4 liefert einen lesenswerthen Nekr0- 1g dieses verdienten Kriegers. F Triest, 12. April. Nachrichten aus Korfu vom 7ten d. M. zufolge soll dex herühmte Pascha von St. Fean d’Acre mit seinen Schäben und 14 Schiffen unter Griechischer Flagge auf Hydra an-
* icht wird auch durch Berichte aus Korfu bestätigt. f e DLI ha Verichten von Korfu, neùexlich nicht mehx dex Fall.
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perammen seyn. Doch scheint dies noch sehr der Bestätigung hedúrfen. :
Lemberg. Am 10. April langten die irdischen Ueberreste zu Sientawa în (Galizien, im q9-sten Fahre seines wohlthät Lebens, versiorbenen K. K. Feldmarschals, Fursten A. Czartor hier an, und wurden heute unter großen militairischen Feterlichk,j durch die Stadt geführt. Ein Theil des jungen Polnischen q begleitete den fürfilichen Leichnam noch eine Strecte zu Pfa Eine Eskadron Oefterreichischer Kavalerie geht mit als Bedeg, his an die Polnische Gränze. Fn der Kreuz-Kirche zu Wars befindet sich die Fürsil. Familien-Gruft. Dort wtrd der Sarg geseht werden.
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m 32sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung
vom
St. Petersburg. Am 6tèn und 7ten April fand bci
burg der Eisgang der Luga statt; die Beförderung der Koj und Posien an diesen beiden Tagen, war mit vieler Gefahr y bunden, und ward nur durch die Umsicht des dortigen Titulq.z thes Schmidt bewirft, an welchen der Direktor der zweiten V lung der inneren Kommunikationen des Reiches, JIngenieur-Yg Lieutenant v. Pott, die Reisenden, in vorkommenden Noth sich zu wenden, in der hiesigen Zeitung verweist. Bucharest, 5. April. Der Schwtegersohn des Hospoda der Bojar Welinar, welhe nah Bucharest zurückgekehrt n wurden sogleih auf Befehl des Türkischen Befehlshabers 6 Oglu in Verhaft genommen, und sollen nach Silistria abge werden. Mehrere andere Zurückgekehrte, die sich auf ihre Lay ter begeben hatten, werden gesucht, und sollen jenes Loos thW Vergebens waren bis jeßt alle Gegenvorsiellungen des Fürsten, seincn Schwiegersohn zu retten; Gavan Oglu beharrt auf Beschlusse. Andere Briefe aus Bucharest, die dieses Ereigniß gli falls erzählen, seßen hinzu, in den Gebirgen von Krajom der Kleinen Wallachei hätten sich neuerdings Banden von Räu gezeigt , die das Land unsicher machten und Unruhe verbreitet Lissabon, 20. März. Allen Berichten zufolge, soll das j des Grafen Amarante am xzten, als es den linken Flügel Konstitutionellen in der Ebene von Ventuzello schlug, aus g 900 Mann Kavalerie und 1500 Mann Linien - Truppen , aus Regimentern Milizen, und drei anschnlichen Guerillas transn tanischer Bauern, die, wié alle Gebirgs - Bewohner, vortreff Schüßen sind, bestanden haben. s wird hier allgemein hauptet, und selbst in den Fournalen versichert, der Graf An rante habe dem General Rego verschiedene Vorschläge gethan, | Vermeidung alles ferneren Blutvergießens, gemeinschaftliche Sal mit ihm zum Sturze der gegenwärtigen Regierung und zur E führung einer Verfassung, nach Art der Französischen, zu mae Das im Umlauf gewesene Gerücht, daß die in Algarbien tionirten Truppen sich für die Sache des Grafen v. Amarantt klärt hâtten, hat sich nicht bestätiget; vielmehr ist der berüdhi Brigadier Cabreira, den man, unter dem Vorwande, ihm ei wichtigen Auftrag zu ertheilen , eigentlich aber weil man thm, cinem Freunde der Silveira?s, nicht recht traute, nach Lissabon rufen hatte, vorgestern hier angekommen. — Cabreira hat gl nach seiner Ankunft der Regierung ein anonymes Schreiben
haben behauptet. Die Regierung hat dieses Schreiben, wil hier die Ucberseßung sub A. beiliegt, in ihr Diario einrücke#t sen, und dadurch zuerst den gegründeten Verdacht erregt, daß | von ihr bekannt gemachte und gleichfalls im Diario mitgethd Proklamation des Grafen von Amarante, verfälscht gewesen Diese seitdem fast in Gewißheit verwandelte Vermuthung hakt) Verbindung mit der in die Augen springenden Lügenhaftigkeit| zahlreichen Bülletins, welche die Blätter des Diario füllen, dit genannten officiellen Berichte, die alle Tage gedruckt werdet ein so lächerliches Licht gestellt, daß sich sogar die niedrigsten Vi Klassen, unter denen man diese Bülletins aufs emsigste zu verl ten strebt, darüber lustig machen. — Die Deputirten der Pro Traz os Montes in den Kortes haben an die Einwohner di Provinz eine in hôchst emphatischem Style verfaßte Proklama erlassen, um se zu ermahnen, an dem von der ¡heiligen Allia h im „Pavillon Marsan‘/ angestifteten Aufruhr keinen Thel nehmen.
¡Obwohl die öffentliche Ruhe in der Hauptstadt bisher 1 gesiôrt worden ist, so herrsht doch eine dumpfe Gährung, Symptom einer nahe bevorstehenden Umwälzung. Die Zahl Mißvergnügten wächst mit jedem Tage; allein die gegenwärti Machthaber haben das Heft noch zu fes in Händen und n das Volk durch den moralischen Einfluß, den der anscheit Wille des Königs ausübt, zu täuschen. Bei allen Anstaltey| sie zu ihrer Vertheidigung im Falle eines Angriffes treffen , M sie es auch an Vorkehrungen nicht ermangeln, um sich im äl fien Nothfalle gegen persönliche Gefahr sicher zu stellen.//
A. Ew. Excellenz! Einer Fhrer Freunde hält es für Pflicht, | nen anzuzeigen, daß Sie von der Regierung, welche glaubt, daß| mit dem Grafen von Amarante im Einverständnisse sind, abgeseßt den sollen. Dieser Leßtere hat schon eilf Korps zu seiner Disposition Foachim Telles Jordan zieht an der Spiße von 6000 Mann Lugo heran, um sh mit ihm zu vereinigen. Der Graf hat | Kammern und das absolute Veto proklamirt; allein hier hat 1 unter seinem Namen eine ganz andere Proklamation bekannt macht. Ew. Excellenz können nun thun, was Sie für gut ‘etl ten; denn die Lotterbuben, die es wagten, Fhren Ruhm zu b ken, wollen Sie heute auch noch Fhres Gouvernements beraul und wenn die Franzosen kommen sollen, um uns zu entwoaf so isÞ's eben #0 gut, daß wir dies selbs thun. Luis do Reg krank und hat nicht gegen die Provinz N os Montes mar ren Ennen, da es ihm an Truppen fehlt, die ihn fast alle vel 12 ales, — Ew. Excellenz können hienach Fhr Benehmen richten.
*) Das Diario do Govérno giebt folgenden Artikel aus Villa -Real! Rego damals sein Hagupt-Quartier hatte) voni 11. März: „Die Aufrührer (0 einen Parlamentgir hieher geschickt, welcher den Auftrag hatte, von Seite! res Generals, des Grafen v. Amarante, einen Waffenstillstand und eine U! redung mit Gezteral Nego vorzuschlagen, um eine Verfassung, nach Art Französischen, einzuführen. General Rego schickte den Parlamentair. mi Bedeuten zuritck: „Er kenne keinen solchen Grafen, und keinen folchen Gent wenn die Rebellen Neue fühlten, so sollten sie die Verzeihung dex Natio! des Köntges anflehen.“?
Beil
mypfehlen getheilt, welches er vor etnigen Tagen aus Lissabon erhaltekideln, j
* Graf von
Lissabon, 26. März. (Auszug aus einem Privat-Schreiben). „Niemand denkt hier mehr au eine Allianz mit Spanien, vor- ih seßt, wo die Nnsurreftion. im Norden Portugals immer jr um sich greift. Wenn man die zahlreichen Desertionen, wo- h seit Kurzem die antikonstitutionelle Armee verstärkt worden in Erwägung zieht : wenn man an den Geist der Armee, vor- lih der Kavalerie, der nichts weniger als der Verfassung hold denkt, und wenn man zu diesen beiden Thatsachen noch das lshweigen aller Fournale ohne Ausnahme, die offentliche Mei- g im Plgameinette und die Unruhe uud Wuth der revolutio- ei Partet, die sih úberall ausspricht, hinzurechnet: so fann
sich des Gedankens nicht erwehren, daß die Sache dieser Par- große Gefahr läuft, und daß, wenn diese Lage der Dinge nur
14 Tage dauert, man den Erfolg des gewagken Unterneh- is des Grafen von Amarante als ziemlih gewiß betrachten kann. ch der Affatre vom 15ten, wodurch der Genera! RNego zu cinem eunigen Rückzuge gentediat ward, hat kein ernsthaftes Gefecht ler slattgefunden, denn die konstitutionellen Truppen , bis zu Stadt Amarante zurückgedrängt, haben es niht gewagt, aufs le die Offensive zu ergreifen. Die Regierung hat inzwischen Befehl gegeben, daf alle disponible Kräfte auf diesen Punkt enkt werden sollen; es scheint indessen, daß dieser Befehl
1sten Mai
ht durchaus befolgt wird. Ein Regiment , das úber Coimbra General Rego stoßen sollte, hat diese Stadt gar nicht passirt, d man versichert, daß der Kriegs-Minister sclof nicht wisse, wo ses Regiment fich in diesem Augenblicke befinde. - Fn der Pro- ¡ Traz os Montes sind die Guerillas und die Bauern noch weit terter und gefährlicher als die regulairen Truppen. Mit der , den kleinen Krieg zu führen, völlig vertraut und alle Fatis- n leicht ertragend, thun sie den konstitutionellen Truppen hbe- tenden Schaden. Es stnd mehrere Tages - Befehle des Grafen Amarante und des General Gaspard Teixeira Magalhaios, innt geworden, worin sie den untér ihnen stehenden Truppen die Soldaten der konstitutionellen Partei gut zu be- dagegen die Officiere niht zu \{chonen. Es heißt, daß „Amarante den Kommandanten von Oporto, Gene- Barros, für die mindeste Unordnung, die bei dem Durchzuge er Truppen durch diese Stadt stattfinden möchte , verantwort- gemacht, dagegen aber auch seinerseit versprochen habe, daß 7 von einem seiner Leute begangene . Todtschlag eines Portu- sen, mit dem eigenen Leben bestraft werden solle. Fn Verfolg ser Vorsichts-Maßregel haben die Kortes, von Lissabon aus, ein thendes Dekret gegen alle die Einwohner von Oporto erlassen, sich dem Feinde nicht widerseßen, oder sih ihnen roohl gar lerwerfen sollten. Die Regierung gesteht Übrigens selbst, daß | cine in dieser Stadt in Garnisou liegende Kavalerie - Schwga- n habe entwaffnen lassen müssen, und daß unter den Truppen ass zahlreiche Desertionen stattfinden. Bet der gegenwärti- Lage der Dinge hangt der Sturz der Regierung von zwei ih möglichen Fällen ab: entweder von einer Beseßung Opor- ) durch die Antikonstitutionellen, die unvermeidlich if, sobald j noch einmal- geschlagen wird, oder von einem Uebergange tlben Über den Oouro, wodurch sie in der, für sie schr gún- gesiimn;ten Provinz Beira eine Stellung einnahmen, die ih- den Weg nach Lissabon ôffiten und die Verbindung zwischen beiden ersten Städten des Reiches" abschneiden würde. Jn der uptsiadt geht in diesem Augenblicke eine einflußreiche Partet da- um, ‘einen Theil des Ministeriums, namentlich den ultra ralen Justiz Minister Silva Carvalho, zu stürzen. Gelingt die- Versuch, so dürfte an die Stelle der jeßigen Willkühr, gegen man sich hon Überall erhebt, bald eite minder beunruhigende dnung der Dinge treten. i f (P. S) Fn diesem Augenblicke verbreitet man hier das Ge- Yt von einem Über die Antikonstitutionellen - davon- getragenen ‘ge. Einige behaupten, daß der Verlust dieser Leßteren sich auf )/ Andere, daß er sih auf 100 Mann belaufe. Fn keinem Falle ift jer Ste, wenn er wirklich stattgefunden, in irgend einer Art
cheidend.-/
— — 7. April. Aus den ndrdlichen Provinzen is nichts les eingegangen. Das Diario ‘vom 4. April macht nur zwet fihte des General Rego, aus Villa-Real vom 51. März und 4pril bekannt, worin dieser anzeigt, daß die Aufrührer fich Annäherung der konftitutionellen Truppen zurückzichen. Man darauf gefaßt, bald Nachrichten anderer Art zu- erhalten, denn leidet keinen Zweifel mehr, daß die Sache des Grafen von \arante täglih an Kraft und Popularität gewinnt. 4
In der leßten Sißung der Kortes vom 51. März, die der ig in Person {loß, hielten Se. Maj. vom Throne herab fol- de Rede, von der die Zukunft einmal lehren wird, ob sie dem ige von det herrschenden Partei nicht bloß in den Mund ge- t worden ist.
,,„Méiné Herren! Da die Arbeiten der gegenwärtigen Legislatur, | Verfassung gemäß, mit dem heutigen Tage aufhören, so komme um mich mit Fhnen über die Weisheit und den Patriotismus
‘freuen, die Sie hinsichtlich der zur Vollziehung und Fortpflan-
g der Verfassung, so wie zur Befestigung der bürgerlichen Fret- und E Wieberberkclleng der auf einem Ende des Reét- s von dem Geifte des Aufruhres gestörten öffentlichen Ruhe » Ordnung, von Fhnen nöthig befundenen geseßgeben-= Maßregeln - an den : Tag gelegt haben. — Diese Std- gen, die mein väterliches Herz tief betrüben , liefern
twn es
1825.
cinen unverwerflihen Beweis von der Reinheit des: ver- tassungsmäßigen Geistes und dem Patriotismus des größten Thei- les der Nation, eben so wie von der Festigkeit, mit - welcher die Volks-Repräsentanten dem Vertrauen ihrer Kommittenten entspro- chen haben. .— Ja, meine Herren, ih bin der Nation, seinen wúr- digen Repräsentanten, der ganzen Welt, ‘die gerechte und beruhi- gende Erklärung \{huldig, daß der größte Theil des Reiches - dem der Verfassung geleisteten Eide treu ist; dafi jeder Portugiese, der dieses Namens würdig ist, gleih seinem Könige eher sein Leben aufopfern als scinen Eid und die Würde feines Charafters ver- lehen muß, und daß der, der in dieser Hinsicht meinem Beispiele nicht folgen sollte, der Gegenstand meines ganzen Unwillens wer- den würde. Fch fürchte nimmer, daß die strafbaren Anfirengungen sowohl vaterländischer als fremder Heere jemals über den allge- meinen Willen der Nation den Sieg davon tragen werden ; gleih- wohl bedauere ich, daß die Kürze der Zeit und die Aas der Geschäfte Sie verhindert haben, die organischen Gesehe in Betreff der Gerichts-Höôfe, der Finanzen u. \. w. zu erlassen, da von thnen die Fortschritte und die- Befestigung des verfassungsmäßigen Syste- mes abhangen. Fch halte es dahec für nothwendig, daß die Volks- Repräsentanten ich shlcunig in der von der Verfassung festgestell- ten Form, um den Thron versammeln, da die ófentlihe Sicher- heit und die Ausbildung des. verfassungsmäßigen Systemes es ver- langen. — Es bleibt mir noch Übrig, Fhnen sowohl, meine Herren, als dem ganzen Volke, das Sie so würdig vertreten, meine Mitwir= fung zur Aufrechthaltung der Sache der Volks-Freiheit zu verspre- chen. Diese Mitwirkung wird eben \o kräftig und dauerhaft seyn, als meine Absichten rein sind. Jh kann Jhnen keine bessere Ge-. währ dafür geben, als mein Betragen und meinen Charakter. Kaum hatte der König seine Rede beendigt als von allen-Set- ten des Saales der Ruf erscholl: „Lange lebe der konstitutionelle König! es ‘leben die Kortes, die Verfassung, die Rômisch - katholi- sche Religion, die Souverainität des Volkes, die Portugiesische Ar- mee, jeder Portugiese, der deu Tod der Knechtschaft vorzicht!! Als die Gemüther ruhig geworden, antworteté der Präsident dem Kd- nige, und pries vor Allem die Festigkeit dcs Charakters, die Se. Mai. in der schwierigen Lage, in welcher sich das Land seit cinigér Zeit befinde, an den Tag gelegt habe. : Smyrna, “4 Márz. Der: Spectateur oriental enthält unter anderen folgende Nachrichten. „Das Philhellenische Korps von 160 Mann, welches der Abentheurer Kephallos von Olimpia nach Mo- rea geführt hatte, ist aufgelöst: der größte Theil desselben ist, auf- geklärt über die ihm vorgeshwindéelte Verblendung , in die Hets- math zurü(kgekehrt. — Die Berichte aus Syra reichen bis zum 25. Febr. Am 22. Gebr. landeten 2 bis 5000 Griechen aus ver- schiedenen Jnseln auf 60 Schiffen im Hafen von Syra, plünder= ten die Marine-Magazine, verwÜsieten und beraubten mehrere an- dere Gebäude, darunter auch die Französische Kanzkei, zündeten zwei Häuser an, und wollten am folgenden Tage die Stadt selbst angreifen ; unerwartet kam der Franz. ‘Kommandant, Franz Har- ous, am Bord der Estaffette an, und wurde von den bedrängten Bewohnern um Hülfe angerufen. - Ex traf ‘soglcih, von einen Oesterr. und zwei Sardinischen Schiffen unterstüßt , passende Ver- theidigungs - Maßregeln, ‘und bestellte die Syrioten in?s Maxrine- Gebäude. Auf den an die Griechen gesandten Officier Vaugiraud feuerten diese, doh ohne ihn zu tiefen. Die Bewohner von Syra, mehrere Hundert an der Zahl, marschirten unter Vortragung der Französtschen Fahne: nach dem Hafen. Die Griechen wurden durch das Anrücken dieser Truppe, so wie dur die drohenden Vorbe- reitungen der Esiafette, wo man den General - Marsch s{chlug, in Schrecken geseßt, und stürzten sich zur eilfertigen Flucht, mit Zu«- rüdcklassung ihrer Krtegs-Munition, in ihre Schiffe ; cinige spran- gen gar ins Meer. Ein Hydriotisthes Schiff, welches ih eben im Hafen befand, als die Piraten landeten , mißbilligte ihre Un- ternehmung, und der Kapitain bot fogar dem Franz. Kapitain \ei- nen Beistand an, der jedoch davon keinen Gebrauch machte. Dex Chef dieser Expedition war ein . gewißer Fazzioli; - die- öffentliche Meinung klagt den berüchtigten Morali von San!os als den ei- gentlichen Urheber. dieses Unternehmens an. Gewiß is es, daß er mit den Piraten auf Syra landete, und von ihnen den Syroten, denen se jagte: Een die Revolutions - Fahne aufzustecken, zum Anführer vorgeschlagen wurde. — Laut Berichten aus Kandia vom 27. Febr. streiften- die Griechischen Fnsurgenten noch immer um die Stadt, und es vergeht kein Tag, wo sie nicht in den um= liegenden Dörfern rauben und brennen ; auch haben sie alle Múh- len um die Stadt angezündet. — Die Kassioten-Schife richten vie= len Schaden an; am x6ten trafèn fie zu Satia bei Spinalon zwet Franz. und ein Englisches Schiff ‘an, die Oel luden. Eirc Französisches Schiff, das schon die volle Ladung eingenomnec'a hatte, wurde von ihnen beseßt und nah Cazo geführt, den zwei andern Schiffen laue-n sie auf, und scheinen sie erst angreifen zu wollen, sobald sie ganz geladen haben werden. — Die Pest hat auf Kan- dia sehr nachgelassen, allein dests größere Verheerungen richtet die Ruhr an. — Die zwei bisher der Türkischen Regierung treu ge- bliebenen Provinzen sind nun auch abgefallen. “ Jhre Revolutton wurde von dem gewöhnlichen Betragen der egenen beglet- tet; unter ihnen herrscht große Uneintgkeit. — Aus Aleppo schreibt man unterm 6. Febr., daß die Erdbeden -Sköße- noch nicht aufge- hôrt haben, aber schr shwach sind. — Gestern kam dort ein von
“ Darud , Pascha von Bagdad, abgesandter Tatar an, der Unter- süßung.- vexlangte. Die Türkischen Truppen mußten sich in Folge