1823 / 53 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Madrid ift die Unordnung größer als irgendwo.

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dem Geseß - Entwurfe über : jenigen Ack Leute von der Klasse von 1823, die geseßlich erst im künftigen Fahre siatt finden sollte, hon jeßt nachgege- ben wird. Hr. Laisné de Villevèêque erhob sich lebhaft dagegen. Unter stets wachsender Bewegung sprach er von Unruhe des Lan- des über den Erfolg des Kriegs, vom Schmerz der Familien-Väter über ‘den Verlust ihrer Söhne, von Stillstand der Fabriken, Unthä- tigkeit der Arbeiter, Und Verfall des ‘ganzêh Handels, während Frankrtich den krieggewohnten Spaniern, nichts als neu errichtete ungeübte Bataillons entgegenzustellen hâtte, die sih in keiner Art mit den furchtbaren Kaiserlichen Heeren vergleichen ließen. Er {loß endlih mit dem Wunsche, daß der König, in seiner Weis- heit den Krieg möglichst beschleunigen möge, und, in der Ueber- zeugung , daß es dazu einer Aushebung von Mannschaft vor der geseßlichen Zeit nicht bedürfe, stimmte er gegen den Geseh-Ent- wurf. Herr von Sesmafsons sprach für das Geseh. Herr Du- vergier de Hauranne klagte, daß-kein einziges Dokument, wie in England, der Kammer vorgelegt worden sey. Aus den, dem Brittischen Parlamente mitgetheilten Aktenstücken, wollte der Red- ner drei Thatsachen entnehmen: erstens, daß es die Französischen Minister gewesen, die auf dem Veronaer Kongresse eine Dazwi- schenkunft in die Spanischen Angelegenheiten zu er| und als noch keine , andere Macht daran dachte, in Vorschlag gebracht; zweitens, daß diese Ministe? den Beistand und die Mitwir- fung der fremden Mächte (in welcher Art, sey unbekannt) zu diesem Behufe in Anspruch genommen hätten ; drittens, daß die Vermittelung Englands zweimal ausgeschlagen worden sey. Herr Duvergier de Hauranne bedauerte diesen leßten Umstand, da durch gegenseitige Einräumungen leicht beide Theile sich mit Ehren hät- ten aus der Affatre ziehen können, ohne nöthig zu haben, zu den Waffen zu greifen; er lobte den Minister der Auswärtigen Angele- genzeiten, daß er die Mittheilung der vom Könige bet Eröffnung der Kammern gehaltenen Rede, mit ciner Erkläeung in rein kon- stitutionellem Sinn begleitet habe; er wundere sich darüber nicht, denn ein Minister, der so s{hône Dinge über die Charte und die Vortheile der repräsentativen Regierung gesagt habe, als er, könne nimmermehr zu Wiederherstellung der absoluten Gewalt, weder in Spanien, noch in Frankreich, die Hände bieten. Gleichwohl, fügte der Redner hinzu, vermöge er diese Gesin- nungen mit der von der Spanisch = royalistischen Junta erlas- senen Proklamation, worin alle Staats - Verwaltungs - Maßre- geln seit dem Jahre 1819 für null und nichtig erklärt würden, und wodurch also ganz eigentlich die frühere absolute Gewalt wieder eingeseßt werde, nicht füglich zusammen zu reimen. „Hat die Junta hiezu das Recht ?// fragte er; „gebührt dieses dem?Köd- nige nicht allein? Frankreich hat während jener Zeit mit Spanien úber gegenseitige Schuld - Foderungen liquidirt. Spanien hat in England Anleihen gemacht; Liquidationen und Anleihen wären also

ingültig? England wird uns für jene Proklamation , die leicht zu Repressalien von seiner Seite Anlaß geben kann- schlechten Dank issen, und es war unsere Pflicht, etnen solchen Schritt zu verhindern.// Hr. Duvergier de Hauranne schloß mit der Erklärung, daf er über den

Heseß-Entwurf- sein Urtheil suspendire, bis Hr. v. Cha-

E h Mt folgende zwei Fragen ausgelassen haben werde: Wird Frankreich in den Verhältnissen Spantens zu den von ihm abgefallenen Kolonien neutral bleiben? Würden die den Spaniern verbliebenen Kolonten als neutral betrachtet werden? Die Mi-=- nister beobachteten das tiefste Stillschweigen. Dic Kammer geneh-= migte aber den Geseß-Entwurf mit 256 gegen 9 Stimmen, in fole gender Gestalt: „Die jungen Franzosen, die vermöge ihres Alters u der Klasse von 1825 gehören und die, in Folge des 7ten Arti=

fels des Gesches von 13. März 18318, erst im Jahre 1824 einberu- fen werden sollten, können es hon im Jahre 1825./ Nach der Annahme dieses Geseß- Entwurfes leisteten die Hrn. von Mar- von Pracomtal als Deputirte der Departements des

Norden uo der Nièyre den üblichen Eid. Die nächste Sißung

6sten fiatt / , j Bes E Mae Ueber die Lage der . Dingc in Bilbao vor dem

as in diese Stadt, enthalten Privat-Briefe Folgen- E E ne dee ei won dem Anrücken der Spanisch-royali- flischen Armee, verließen sowohl diejenigen Individuen die Stadt, die sich zur National-Miliz hatten anwerben lassen, als auch diejeni - en, welche sih durch thre exaltirten Gesinnungen zu Gunsten des önstitutionellen Systems am meisien ausgezeichnet hatten. Bald darauf fanden unter dem Volke Bewegungen statt; zahlreiche Grup=- pen verfügten sich mit drohender Geberde vor die Wohnungen ci- niger Liberalen, und verlangten ihre Entfernung; man wollte Haus= Untersuchungen anstellen, um sich zu Überzeugen , _0b die als ver- dächtig bezeichneten Personen auch wirklich die Flucht ergriffen hâtten. Die Gegenwart einiger Geistlichen allein, vermochte das Volk zu beruhigen. Das Einrücken einer Abtheilung der Zabala- schen Truppen schien zu neuen Unordnungen Anlaß geben zu wol=- len; die Bewegung der Gemüther war außerordentlich, jedoch kam es zu feinen Excessen. Der General Quesada erschien gerade zur rechten Zeit; er erließ sogleich einen Tages-Befehl, worin er jedem einer Soldaten, der sich irgend eine strafbare Handlung zu Schul- gu kommen lassen sollte, funfzig Stock=Prügel ankündigte. Mitt- lerweile hatten die vorzüglichsten Bewohner von Bilbao den dies- seitigen General en A un Ca Vie pie j Garnison gebeten, e thnen auch sogleich bewilligt ward. i t | E E dergeltellt, und auch der Französische Konsul in dieser Stadt, der kurz vor dem Einrücken der Armee selbige hate verlassen müssen, is wieder auf seinen Posien zurückgekeht./ Ein gestern aus Madrid hier eingetrofener Fremder berichtet, daß die größte Verwirrung in dem unglücklichen Spanien herrsche; die Autorität der E D rg ende E Me E D | r jede Stadt regiert sich nach éige Hutdú ¿i oder vielmehr jede S g g “De Graf Fut bishal hat der dffentlichen Meinung weichen müssen und a e we- t dl her Meinungen Verhaftete, vorzüglich die des 7. Jul, S Freiheit seßen lassen. Selbst die eifrigstien Anhänger der Kor- tes in der Hauptstadt haben alle ihre {bnen Hoffnungen aufgege- ben, und erwarten das Wohl des Vaterlandes nur von dem Ein- rúden der Französishen Armee in Madrid. Derselbe Reisende versihert, daß Ballesteros, statt der ‘angeblichen 15,000 Mann, hôchstens 3000, wovon die Hälfte Milizen, unter sich habe. Auf andern Wegen erfahren wir, daß der General Santos - Ladron, der sich, wie Longa, bisher geweigert, die Spanisch - royalistische Fuúnta anzuerkennen, dem Beispiele setnes Waffengefährten ge- folgt ist und sich dieser Junta unterworfen hat.

wodurch die Aushebung: der-

Seitdem ist die Ruhe voll=_

Der Graf: von Amaxante, von dem man kürzlich beh daß er todt sey, hat auf die in der Provinz Traz - 0s - Mon, hältene Nachricht von dem Uebergange des Französischen über die Bidassoa dem Herzoge von Angouleme den Borschl macht , seinerseits auch in Spanien cinzurücken und mit Korps von 2000 Mann und 800 Pferden guf Astorga zu m ren. S. K. H. haben aber dem Grafen von Amarante Anerbieten danken lassen, und leßteres mit dem Bemerkey lehnt, daß Frankreich-mit Portugal nicht îim Kriege begriff

Am 21sten war bei dem Erz-Bischofe eine sehr glänzen) zahlreiche Gesellschaft versammeit. Der Bischof von Troyes! zu Gunfien der Missionaire eine Rede , worauf eine Kolles sammelt wurde, die Über 6000 Fr. eintrug. Eine Unpf erte die Herzogin von Berry K. H, in dem Zirkel

heinen.

In der Pairs-Kammer wurde am 2. April der Entw Beschlusses. zu Gunsten der weiblichen Kloster-Gemeinden A

ung gezogen. Der Graf Lanjuinais behauptete, daß die j eit derselben unbestreitbar sey und daß man auch nicht danj gehe, diejenigen Gemeinden, die bisher ohne förmliche Auto bestanden haven, aufzulösen; man sey im Gegentheile darü verstanden, daß sie alle fortbestehen können, sobald sie sich q anerkennen lassen ; nur verlangten die Gegner jenes Beschluss diese Anerkennung wenigstens durch ein Geseh geschehe, damit gterung4n dieser Hinsicht keine absolute Gewalt eingeräumt) gleich unvereinbar mit der Charte und dem Geseße voin 2. Jh

Der bisherige K. K. Oesterreichsche Konsul in den T Inseln, Nicoleito Zen/ aus Cephalonien, und dessen Sekret cacellt (Sictligner und ehemaliger Agent des Ali Pascha) s berufen und Deutsche an deren Stelle ernannt worden.

ZU Tarbes (Ober-Pyrenäen) ward ein Schneider gef eingezogen, weil er. mit einer Circular-Aufsoderung herumzi Centimen zn einem für Manuel bestimmten Ehren-Geschenk y terzetchuen.

In Stüßheim (Dept. des Niederrheins) suchte im Moni v. J. ein gewisser Will, bei dem damaligen Maire der Gen Namens Quirin, die Erlaubniß nach, an seinem Hochzeit-Tagt zen lassen zu dürfen; dieser verweigerte sie ihm, weil geri derselven Zeir dfentliche Gebete zur Vertilgung der Feldmäus halten wurden Will glaubte sich indessen hieran nicht kehre durfen, und lud die Gesellschaft, die er anfangs im Gasthof wirthen wollte, in seine Wohnung ein; während des Tanzes erschien der Maire mit einem Mitgliede des Stadtrathes, Ra Jung, erlaubte sich Thärlichkeiten gegen den Wirth und einen Gâste und ließ Beide verhaften. In Folge einer K. Vevrot vom 25. Jan. wurden Quirin und Jung, wegen dieser willl chen Handlung, vor das Zuchtpolizei-Gericht in Straßburg g und sind jeßt von diesem resp. zu 2jähriger und 6monatlicheck fänguiß-Strafe und einer Geldbuße von 100 und von 50 Fl urtheilt worden,

_ Perpignan, 14. April. Ein allgemeiner Befehl bei diesseitiger Division besagt, daß alle Korps derselben ihre ett lichen Equipagen nach Barcelona zu schicken haben, die Gl

von Figueras ausgenommen, wo Gen. Milans befehligt. 1 ppen belagert.

Brüssel.

dieser Seite scheint das System angenommen Einrücken unsers Heeres súdwärts zu - ziehen. dem Stadtrathe zu Figueras angezeigt, die Franzosen eindringen würden, dem nungslos preis gegeben werden soll. daher ihre Häuser und haben bereits ihre schickt, ste selbs aher sollen größtentheils in die Miliz treten. J allgemeinen, mit den Landes - Hauptleuten gehaltenen Kriezl isl die Hebung etner Kriegs - Steuer von einer Million Realen ganz Katalonien beschlossen worden. Mehrerc Gutsherren | sich erboten haben, den Beitrag für ihre Dörfer vorzu schießtl ZU Barcelona haben sich zwei Frauen-Vereine gebildet, die Dienst im Jnneren der Stadt, und der Pflege der Verwu widmen wollen. i

Toulouse, 10. April. Fn einem der Hospitien von 8 lona werden die Frau und mehrere Kinder Bessieres in enge wahrsam gehalten. Beiden ältern Söhnen gelang es, zut hen : sie kamen zu Anfang des Jahres in Perpignan an l von der Regierung Unterstüßung erhielten.

London, 5. April (eingegangen am 2. Ma. Gesa der Königl. Preuß. außerordentlihe Gesandte und bevollml Minister am hiesigen Hofe, Baron von Werther, mit dem htesigen Handlungs-Hauses Gebrüder Rothschild , Bankier}, Rothschild, in Gegenwart des dentlichen Notars Bounet, bi der Preußischen Regierung zum gten Tilgungs-Termin eing Obligationen, auf der bei jenem Hause am z1. März 1818 t ten Anleihe, nebst den dazu gehörigen Koupons, dem Ko gemäß, kassirt, und in der, den Englischen Text enthalt Hâlfte bei der Bank von England niedergelegt.

Diese Obligationen bestanden in folgenden Apoints und! mern , als:

4 Obligationen Lit. A.

Nr. 7. 51. 545. 598,

54 Obligationen Lit. B. Nr. 158. 237. 295. 530. 340. 531. 539. 590. 675. 724: 727. 772. 792. 937. 934. 989. 1007. 1011, 1012. 1156. 1251, 1252. 1250. 1271. 1319. 1320. 1323. 1324. 1325. 1527. 1398. 1404. 1430. 1451, IEPE Mr: Da 1e: L454 Aver e nd 73 Obligationen Lit. C. Nr. 130. 230. 231, 314. 537. 538. 465. 466. 467. 470. 498. 510. 578. 579. G81. 65». 655. 675. 674. 675. 745. 981.1012. 1029. 1041. 1092. 1130. 1151. 1157. 1276. 12783. 1330. 1494. 1495. 1496. 1497. 1622. 1623. 1624. 1715. 1727. 1749. 1756. 1855. 1836. 1337. 1838. 1839. 1840. 1852. 1949. 1950. 1995. 2020. 2122. 21253. 2124. 2125 2129. 2140. 2172. 2175. 2179. 2215. 2432. 2475- 2491. 2509. 2598. 2641. 2664. 2686. 2688. 2698. 2728. 2797. 2828. - 2830, jede über 250 Lst. L D L! R cas % trr Bi ie a d Mit Zurechnung der în den 8’ ersten Tilgungs- WErmilet Leleiés Tassen 2 sind demnach nunmehr überhaupt von dieser Anleihe abgetragen. E

zu seyn, si t Gen. Mila daß der Theil der Sta groben Geschüß-Feut Die Einwohner ti Familien ins Funn

jede Úber 1000 Ls. 400

17,00

19/50

0}; {od 509/20 6/9/79

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j Prozeß der Richter

h fahrens selb

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t, auf welchem Mete der deutsche Prozeß von Überflüssigem lauche der Schrift be : Zerf

N lere Beschaffenheit des Rechtes eine wirkliche Be- ling erhalten könne, zu cinem Gegenftand besonnener Unter-

do. April. Lord Milton wird im Laufe? diesex Woche die

ireshe Petitionen um Parlaments - Reform Überrcichen.

uf Pergament geschrieben, 580 Fuß lang, und enthält

Unterschriften.

Hie Kolumbische Regierung hat ein Dekret erlassen, dem zu-

die Einfuhr von Produkten aus Spanien und den Span. nien verboten ist.

Der Preis “des Getreides is gestern pro Quarter um 4 Schill. egett/ weil einige Kapitalisten bedeutende Ankäufe gemacht ha-

m es nah Spanien zu transportiren. : d April. Der Courier versichert fortwährend , daß der Graf maranté immer mehr Anhänger finde, und daß die Sache

Spanter in England hauptsächlich von der Partei begünstigt de, welche sh der Königin Charlotte angenommen.

Bei den Debatten Über die Aufhebung der Bill, welche den [. Soldaten und Matrosen verbietet, in fremde Dienste zu ge- äußerte Sir F. Yorke unter andern, daß, wenn die Bill auf-

ben, ein solcher Zulauf von Matrosen siattfinden würde, daß, n wir ihrer selbs bedürften, sich ein g

roßer Mangel daran âu- durfte. Bloß in Liverpool hâtten sich in ciner Woche z00

tische Seeleute für die Flotte des Kaisers yon Brasilien anneÿ-

lassen; dies möge zur ernsten Warnung dienen. ; am v. F. sind zu New-York 1172 Schiffe angekommen; seit ; mehr als in irgend einem Jahre. : Z Jer in Charlestown herauskommende „Courier// vom 10. März alt Folgendes: ¿Die leßten Fournale, die wir aus Havanna lten, Überzeugen uns, daß die Bewohner der Fnsel Kuba den d und die Folgen der von der Brittischen Regierung beabsich- n Afquisition dieser Kolonie sehr wohl einsehen, und daß ste üthig gegen diese Veränderung gestimmt sind. Sie sînd der inung, daß nach dem Buchstaben und dem .Geiste der Spani- Verfassung, Spanien nicht das Recht habe, auch nur über Hand breit Spanischen Gebietes zu Gunsten eines Dritten zu ügen/ und hoffen, daß hinsichtlich Kubas , die Nordamerikani- Freistaaten sich ins Mittel legen werden, wenn irgend eine cht es versuchen \ollte, sie von der Spanischen Monarchie mit alt loszureißen.// P Seit Kurzem sind hier, zur Holz-Ersparung, Särge von Guß-

nin Gebrguch gekommen. Da diese aber nicht, wie die höôl-

en, vermodern, jt, auch nah undenk Zeit k i 1, so müssen für die Grabsiätte eines eisernen Sarges 7 bis 21 hill. (2 bis 7 Rthlr. Preuß. Kour.) mehr bezahlt werden, als für

folglich an der Stelle, wo ein eiserner Sarg fher Zeit kein zweiter eingesenkt werden

Leiche die in cinem hölzernen Sarge beerdigt wird.

Portsmouth, 19. April. Gestern langte hier der „Ranger‘/ mit 000 Dollars, einigem Silber und einer Partei Cochenille, von a Cruz und der Havanna an. i

ifo sollen sich in einem hôchst anarchischen Zustande befinden, all herrscht das größte Mißtrauen, Handel und Gewerbe fstok-

Sämmtliche Provinzen in

Die Amerikaner haben unter diesen Umständen ihren Gesand-

laus Mexiko und ihre Konsuls aus Acapulco, Campeachy und

fa Cruz zurüctberufen. ; j , B Lrt St. Juan de Ulloa, ist in den Händen der Royalisten.

Fturbide hat noch nicht der Krone ent= Cruz, von den Republikanern beseßt, woird von Fturbides

Ein -Königl. Dekret vom 21. April verordnet, daß ¿Kaper-Ausrüstung , unter Franz. oder Span. Flagge, in den

en dieses Königreiches, noch in denen seiner Kolonien stattfin-

fann; daß weder “die Korsaren der kriegführenden Mächte die von ihnen erbeuteten Schiffe in die genannten Häfen zu=

sen werden, und daß, falls Einige in Folge des auf der See tenen Schadens in diese Häfen cinliefen, ste in der kürzesten i in See zu sioßen gezwungen werden sollen.

Augsburg, 25. April. Die hiesige Allgemeine Zeitung mel- ) lon der Moldauischen Gränze, unterm 7. April, daß die flüch- Moldauer und Wallachen, von Wien aus die Erlaubniß er-

en hätten, bis zum Monat- Mai an der Gränze zu verweilen,

daß vier Bulgaren, welche einen Tärken, erschlagen , sich nach blen vélendet, von ‘den Russ. Behörden aber an die Türken eliefert worden seyen: u 2) aus Konstantinopel vom 26. März, der in Teheran akkreditirte Russisch-Kaiserliche Gesandte, Ma- ih, abberufen worden, und die Perser hierauf mit der Pforte dens-Unterhandlungen einleiteten.

Gdttingen. Von unserem gelehrten Eichhorn ist nun auch

vierte Theil seiner Deutschen Staats- und Rechtsge- chte erschienen. Mit Freude finden ‘die wahren Freunde des lates nnd des Rechtes darin vielfach belehrende Betrach- en, wie sie solche von seinen Kenntnissen, seinem Scharfsinne rihtigem Urtheile erwarten konnten. Wir wollen zum Be- nur folgende, eine N Theilnahme verdienende Stel= Mer aushehen: (S. 750. ;

Die Bortheile, welche die neue Richtung der Gesebgebung lhre, wurden wteder bedroht, scitdem man der Französischen ‘bgebung zu huldigen begann. Auch die Französische Gerichts=-

fassung und das Verfahren, welches jene, ganz nach den Re-

des alten Franz. Prozesses beibehalten hatte, sollte ießt für

Muster gelten, dem man sich nicht vollsiändig und schnell ge=

nähern kann, und besonders die Mündlichkett und De f- ihre it dieser Justiz wurde als eine Einrichtung von der

sten Vortrefflichkeit gepriesen, in deren Gegensaß das deutsche

ahren als ein shleppendcs, willkührliches und heimliches der rfte Tadel traf. G3 Glück ist es unverkennbar, daß bei dem erade die R M G oe urh die deutschen Geseßgebungen der neusten Zeit mit dem arsten Erfol überlassen worden" ist, und daß die Vortheile jenes nur in der gewinnreichen Stellung der Sach- e gesucht werden können, von welcher Seite es auch seine eifrigsten inger gefunden hat; dadurch scheint wenigstens eine allzurasche hliefuna, das Gute / welches allmählig gewonnen worden isl, emden Formen zu vertauschen, ziemlich abgewendet, und die

reit werden und ein öffentliches Verfahren bei

ng geworden zu seyn, vor welcher sih die deutsche Justiz

zu scheuen braucht.‘ Ferner (S. 756) j / t lea feinem Zweifel unterworfen seyn, daß es// (das Fnsti-

der Geschwornen) „dem Beweise in Kriminalsachen in Eng-

feste Haltung giebt, weil es hier auf festem geschichtlichen

de ruht und auch das ganze übrige Verfahren im Geiste

‘Arme, unsere Schwerter werden ,

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des deutshent Rechtes und in steter Wechselwir mit dem Institut der Geschwornen ausgebildet Gei 7: us aber eben s9 gewiß, daß es in Frankreich mit eiúem inquisitortschen Verfah=- ren verbunden worden is, welches die Tortur an Grausamkeit und Trüglichkeit weit hinter sich läßt, und nicht selten in ein SchaUt=- spiel ausartet, durch welches man das Publikum überreden will, daß die ausgesprochene Sentenz auf einer wirflichen inneren Ue= berzeugung der Geschwornen beruhe, deren Stelle eine Mehrheit der Stimmen nach dem Geiste des Fnstituts überhaupt nie ver- treten kann. Nur ein unverantwortlicher Leichrsinn kann anra- then, ein Fnstitut dieser Art auf deutshen Boden zu verpflanzen, und wer überhaupt von Nothwendigkeit der Einführung der Ges shwornen spricht, sollte wenigstens wissen, daß ihr Ausspruch nur ein Beweismittel ist, und die Bedeutung derselben im Englischen Recht zu erklären im Stande seyn, was noch keine der phrasent=- reichen Erörterungen geleistet hat, die in Deutschland über diesen Gegenfiand vernommen worden find.

Hamburg, 29. April. Das durch mehrere dfentliche Blätteo verbreitete Gerücht, als habe der Ruf. Kaiserl. Kapitain Krusen- stern, die Ankunft des Kapitains Parry an den Küsten von Kam- tschatfa, nah London und Paris gemeldet, erklärt jener, im hiesis gen Korrespondenten, für ungegründet.

In dem berüchtigten Werke des Englischen Wund - Arjtes O-Meara „Na poleon imExil“/ wird auch eines Grafen Berns- tor} auf eine Weise erwähnt, welche einen neuen Bewets der Un- wahrheit der dem Gefangenen in St. Helena in den Mund geleg= ten Aeußerungen liefert. Es ist nämlich dort von mehreren Geo sandten, unter welchen ein Bernstorf namhaft gemacht wird, die Rede / welche ihre Berichte an ihre Hôfe mit den beleidigendsien Bemerkungen über den Kaiser Napoleon und sein Benehmen, und mit Erzählungen von erdichteten Unterredungen mit ihm angefüllt, in thr Betragen gegen ihn selbst aber die knechtischste Ehrfurcht an den Tag gelegt haben sollen. Nun aber giebt es unter den in df= fentlichen Staats - Diensten stehenden Grafen Bernstorff keinen, welcher während der Napoleonischen Herrschaft in Paris gewesen wäre, mit dem vormaligen Kaiser von Frankreich die entfernteste Berührung gehabt, oder ihn auch nur jemals gesehen hâtte.

, 30. April. Londoner Nachrichten vom 24sten zufolge, sind die Hafer - Pretse dort so gestiegen , daß für dtese Gattung die Englischen Häfen wahrscheinlich bald werden gedfnet werden.

Würzburg. Dem Vernehmen nah, werden J. Königl. Maf. quf d Rülreise von Dresden nah München, ain 8. Mat hier eintreffen.

Koppenhagen, 19. April. Es scheint nun bestimmt zu seyn, daß S. M. der König und das Königl. Haus , die Reise: nach den Herzogthümern gegen Mitte Mai antreten werden.

Den 25. d. M. geht der Prinz Christian und Gemahlin K. H. von hier über Odensee nah Augustenburg ab, und werden gegeir Ende des Juni-Monats zurück erwartet.

St. Peter sburg, 15. April. Ein Kaiserl. Ukas-vöm 8. März ruft die in Helsingör, Nyborg, Tönning und Chriftiansand ange= stellten Kaiserl. Quarantaine - Agenten zurúck und überträgt die Funktionen derselben den dortigen Kaiserl. Konfuln oder. Handels-

Agenten. : :

16. April. Vorige Woche {hon trafen Kouriere aus Wiete ein, welche, wie verlautet, die Nachricht gebracht: haben , -daß die Ottomanische Pforte sich bereitwillig gezeigt habe, in die Bex dingungen des Russischen Kabinets zu willigen. Direkté, aus Kött- fiantinopel Über Odessa eingetroffene Briefe melden das Nämliche, ania dem noch bei, daß deshalh große T Legans unter ‘den Janitscharen herrsche, welche ihre Unzufriedenheit durch bedeutende A L von neuem an den Tag’ gelegt und die Franken in viele Angst gesezt hätten.

Hier hat sich wieder ein strenges, unangenehmes Winterwetter eingestellt, von Schnee und heftigen Stürmen begleitet. Die Ne- wa-Brücke hat wegen des vielen Treibeises er diesen Morgen wieder aufgeseßt werden können. Nicht weit unterhalb dem Afg- demie- Gebäude is das Eis auf dem Strome förmlich wieder zum Stehen ‘apo wre ae \

_— Finnlands Bevölkerung beträgt jeßt 1,177,546 Menschen. Seit 1815 hat die Volksmenge dieses Landes um 81/589 Sutt Is genommen.

Die ehemals von den Jesuiten gelcitetet Schulen in Litthauetr sind hinsichtlich des Lehrfaches der Universität Wilna, hinsichtlich der Oekonomie aber gewissen Katholischen Orden zugetheilt worden.

Der ausländische Geld-Kours steht hier immer noch bedeutend

___Im Permischen Gouvernement und in der Gegend der Ura- lischen Gebirge hat man seit einigen Jahren goldhaltige Sand - und Lehmlager entdeckt und mit Os benußt.

„Lissabon, 20. März. Unsere Blätter sind größtentheils an- gefüllt mit Deklamationen gegen das Fränzdsische Kabinet, dessen Emissairen die Aufwiegelung des Volkes gegen die Konstitution zu= geschrieben wird, und mit Adressen von Korporationen , politischen Klubbs und einzelnen Bürgern in Bezug auf die, von fremden Heeren zu fürchténde Jnvasion und. den Aufstand des Grafen Amg- rante. So ähnlich sich diese leßteren auch alle schen, sind sie doch alle ausführlih abgedruckt.

Die Kortes scheinen zu fühlen, daß es höchst nothwendig sey, das Volk, welches schon gleichgültiger gegen ihre Verhandlungen wurde/ neu zu elektrisiren. Die Geseßgebung hat daher in dieser Zeit einem Volks-Schauspiel weichen müssen, indem die Väter des Vaterlandes sich herabgelassen haben , die Adressen der verschiede- nen Officier-Korps im Heiligthume threr Souverainität Höchstselbik anzuhdren (welches vorher nie geschah), und sich wechselseitig hoch leben zu lassen. Diese Adressen suchen die der übrigen Korpora-= tionen êm bombastischen Style wo möglich noch zu überbieten. Eine ¿. B. schließt: „So kommen wir, Sire, im: Angesichte des souve- raîinen Kongresses und der ganzen Natiox zu erklären, daß jeder von uns, ein anderer Brutus, eilen werde, das Vaterland zu be- freien und zu reinigen im Blute der stolzen Tarquine und der tyranuischen Câäsarn. Nein, Sire, nein, wir schwören es, nicht soll die Schmach des’ Vaterlandes ungerâcht, die Unbill utiver-

olten bleiben! Das Blut der Rebellen, an die Wurzel des auf- prossenden Freiheits-Baumes Een oeRe wird ihn freudiger ge- deihen machen , und seine Laub-Krone reicher entfalten. Unsere

: e gleich einem Alciden ( denn- wir sind Portugiesen), von Lusitaniens Gefilden vertteiben , ausrotten alle giftvolle Hydern, welche noch ihren Nacken erheben , um die auffeimende Pflanze der Freiheit anzufeinden, um mit. ruchlosem

hoh