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Madrid befinde. die Hauptstadt einrücken.
werden.
Der heutige Monitenr enthält nachstehende, von Sr. Maj. unterm 14ten d. M. erlassene Verordnung: „Nachdem Wir Uns über die Ursachen, wodurch das bedeutende Sinken des Preises der im Jnneren Frankreihs gewonnenen Wolle
allmählig veranlaßt worden ist, Bericht haben abstatten lassen, und um den hieraus für den Aerbau entstehenden nachthei-
ligen Folgen möglichst vorzubeugen, ohne dadur den Fabri-
fen D schaden, verordnen Wir Folgendes : E 3,
nachstehende Abgaben entrichtet. O G Gewöhnliche Wolle:
Rohe, zum Preise von 1 Fr. 20 Cent. und darun- ter, und für die, welche direft aus den Handels- Pläßen der Levante und der Barbarei, zum Preise von 15 Fr. und darunter fommt s 5
Kalt gewa schen e, zum Preise von 2 Fr. 40 Cent. und darunter E A 0 g
Warm gewaschene, zum Preise von zZ Fr. 60 C. und darunter T R T N
Feine Wolle:
N ohe, von x Fr. 21 Cent. bis zu 2 Fr. 50 Cent. Kalt gewaschene, von 2 Fr. 41 Cent. bis 5 Fr., und für die, welche direft aus den Römischen oder Neapolitanischen Staaten, zum Preise von 535 Fr. E e E: t D e dite
Warm gewaschene, von z Fr. 61 Cent. bis 72 Fr. 180
Extrafeine Wolle :
Rohe, zum Preise von 2 Fr. 51 Cent. und darüber go
Kalt gewaschene, von 5 Fr. 1 Cent. und darüber 200 Warm gewaschene, von 7 Fr. 51 C. und darúber 240 - Art. 2. Diejenigen, welche die Erlegung obiger Abgaben nachweisen, sollen für die, von ihnen ausgeführten wollenen Gewebe, und bis auf die Hdhe der, in den vorgelegten
Quittungen vermerkten Summen, erhalten, nämlich: Für 100 Kilogr. netto.
Stoffe und Strumpfwaaren aus reiner Wolle: ganz feine S 596 Fr. E 297 s E avi ero ps 152 - Stoffe, die wenigstens zur Hälfte aus Wolle u und in folgender Art vermischt 10D ; Aus Baumwolle und Wolle : gans feine Ö E ie E a. pit v p wirn oder Seide und Wolle : ganz feine
150
223 Fr. - Cent. 1750. 2 00- Q
Aus 0D #4 148 - S0
E 2, N 66 - ¿
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Stoffe, die in einem anderen, als dem oben angegebenen Verhältnisse mit Wolle vermengt sind . 50
Baumwollene
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Art. z. Die durch den 5 ten Artikel des Geseßes vom 27. Jul. 1822 festgeseßten Prämien für Gewebe, die erweis- lich aus anderen, als den der vorliegenden Taxe unterworfe- men Wollèn angefertigt worden, sollen ohne neue Bedingun- gen, und. bis daß Wir die Nothwendigkeit erkannt haben werden, andere festzustellen, ferner gezahlt werden.
Art. 4. Jn’ Folge des neuen Woll - Tarifs, werden die Abgaben auf nachstehende Artikel in folgender Art festgesekt :
Für 100 Kilogr. s e L 4 . 200 Fr. Teppiche, die nicht aus reiner Wolle bestehen : geknotet (à noeuds) Le e E M Natin (burail) und Krepp Posamentier - Arbeiten : aus reiner Wolle: Weg. gefärbt 250 mit Zwi
300 160 200
220
wirn oder Garn vermischt . 250 Art. 5. Unser Minister-Staats-Sefkretair der Finanzen ist mit der Ausführung der gegenwärtigen Verordnung, die D Die Geseb-Sammlung aufgenommen werden soll, beauf- ragt.
__ (Den interessanten Bericht, mit welchem der Graf von Villéle diese Verordnung Sr. Maj. dem Könige vorgelegt hat, behalten wir uns vor, nachträglich zu liefern.)
— 16. Mai. Die Armee seßt ihre Bewegungen auf Madrid fort. Der Herzog von Reggio ist am 12ten Mor- ens in Valladolid eingerückt. Seine Avant-Garde steht am
uero. ‘Das Hauptquartier des Herzogs von Angouleme war am 1Zzten in.Lerma und die Division des Generals Obert follte am 14ten in Almazan einrücken.
_Die Reise-Route Sr. K. H. ist, wie Privat-Briefe aus Burgos melden, folgendermaßen festgestellt: Am 14ten nach Gumiel; den 15ten und 16ten nach Aranda; den x17ten und 2gten nach Frésaille; den 19ten nach Somosierra; den 2Losten nah Buitrago; den 21sten nach Cabanillos; den 22sten nach St. Augustin; den 25sten nach Alcovendas; den 24sten nach
Wahrscheinlih werden wir am 24sten in fen. Der gestern hier eingetroffene Kourier versichert, daß wir daselbst mit Ungeduld erwartet
Vom achten Tage nah der Bekanntmachung der gegenwärtigen Verordnung an gerechnet, werden für aus- ländische Wolle, bei deren Einführung in Unser Königreich,
Für 100 Kilogramm brutto.
Wir behaupteten vorgestern,“/ sagt d ; 8) / as Jor Débats, „daß dem General Mina nur a Auswege blieben, entweder sih zu schlagen, oder sich zu ergeben seine Truppen auseinander gehen zu lassen. Er hat f der lektern Maßregel entschlossen. id den Generalen Curial und Eroles hart bedrängt, ist Linken über die Gebirge nah Berga geflohen. Die é dachten beiden Generale seben diese Art Jagd fort, od cher unsere Truppen noch nicht einen Schuß gethan h Gelingt es dem Gen. ‘Mina, Berga zu erreichen, und wi! die Llobregat herabgehen, um sich nach Barcelona zu p so fann er leiht vom General Donadieu bei Mani abgeschnitten werden; schlägt er dagegen die Straße Solsona und Balaguer ein, so sößt er auf Abtheilungen Molitorschen Division. Es fehlt ihm übrigens an Arti und an Kavalerie, und wie es scheint, auch an Man und Lebensmitteln. Der Marschal Moncey stand in. griff, Palamos einzunehmen, wodurch wir einen neuen tigen Hafen zur Verproviantirung unserer Armee in Fu nien erhalten würden. — Die neusten Nachrichten aus d gos bestätigen, was wir schon früher über die Portugies Generale Rego und Amarante gemeldet haben; beide n in diejem Augenblicke nah Portugal zurückgekehrt sey- _Nach Briefen, die über Bucharest aus Kon stüty hier eingetroffen sind, wollen dortige Handlungs - Hül Nachricht erhalten haben, daß eine Verbindung der Murat mit mehreren Indischen Fürsten diesseit des Ganges Stande gekommen sey, in deren Folge den Engländern der Abreise des Lord Hasting, der Krieg erklärt worden | nach denselben Briefen sollen die Engländer, um sich zu theidigen, die Garnisonen der von ihnen im Persischen Y Busen beseßten Plâbe zusammengezogen haben. Js | Nachricht gegründet, und sind die Verbündeten wirkli stark, als jene Briefe sie angeben, so ist die Sache von äußersten Wichtigkeit ; es ist indessen hinlänglich befannt wenig den Neuigkeits-Krämern in der Levante zu frauen Briefe aus Burgos erzählen den Einzug des Herzog
e u O worden, um Se. K. hen. Zwölf Männer von ungewöhnlicher Größe ep ihn; diesen folgten verschiedene ‘tanende Brapiiee A ter ihnen erschien ein Mann, der den König von Spa vorstellte, umgeben von Waffen - Herolden und Officie gleich hinterher fam eine Art Schlitten, worauf ein mit | ten belasteter schlecht gefkleideter Mensch von blassem, bl bigem Ansehn lag; er stellte die Konstitution der Kortes, as Ake H Age Gefechte / i den rtonstitukionellen Truppen, in welche ? schlagen wurden, ward die Kelistiturion, outer L Zal des Volkes, dem Henker überliefert. — Dem Herzoge zu seinem Einzuge ein Triumph-Wagen von auficrordet Schönheit, gezogen von 40 weißgekleideten und mit Blu geshmückten jungen Leuten, angeboten worden: Se. K hatten indessen vorgezogen, Ihren Einzug zu Pferde zu | ten. Abends war die ganze Stadt erleuchtet, und das Bi Bitd des Königs Ferdinand wurde bei Fackelschein im Ti phe durch die Straßen getragen; Feuerwerk und Bälle schlossen den frohen Tag. Man bereitet in diesem Augenbl ein Qs Stier-Gefecht vor.‘ N Das heutige Journal desg Débats enthält SFolae Gperelonen t ere attet de mee Miu d RRRT je IeNerate getheilt worden sey: die I oper, af e de Saucen dagegen, daß Mina tf Wasser gemacht habe, und daß die“ ge (Derechnuns verschiedenen Korps seiner Divisior l rig vere Cn Folge der weisesten Kombination se a U die Sache: Die Bewegungen der “eei Minas M j als das Resultat einer Operation, Min vet e auf der Sranzösischen Gränze zu zeigen, oder sich in dit birge der Cerdagne zu werfen, um den Rücken unserer Ar zu beunruhigen, angesehen werden fônnen, wenn, na | Berichten des Herzogs von Conegliano vom 8g. d. M.,| gegenwärtige Stellung des Minaschen Korps sich nicht, eine Folge des Marsches der Divisionen des Grafen Cut des Barons Eroles und des Generals Donadieu, auf d ganz natürliche Weise erklären ließe. Mina zieht sich | 2. Mai von Olot und Besora zurück. Er beordert Mili und Llobera auf Amer, während er selbst die Straße ul Vich einschlägt. Der Baron Eroles verfolgt Milans U Llobera, erreicht sie, nimmt ihnen einige Wagen ab, ml etwa 100 Gefangene, worunter mehrere Officiere, chnd ihre Division von dem übrigen Minaschen Korps ab, 1 zwingt sie, sich nach Hostalrich zu werfen. Mittlerw
marschirt der Graf Curial auf Saint-Eteban -de-B | y l : De: DaAs; hört er am 5. Mai, daß Mina Besora verlassen Ge sich Ripolls, wo Romagosa stand, zu bemächtigen; Mina | nerseits, als er in Erfahrung bringt, daß der Baron Ero! in Esquirolles steht, wo er von dem Grafen Curial unl
stüßt werden fann, daß der General Donadieu | i e am 6 Vich angelangt, und daß ihm jonach die Straße Ua A
celona gänzlih abgeschnitten ist, kehrt nach Besora um in möglichster Eile Olot und Casktelfolit Ti Ee läßt daher einen Theil seiner Truppen in Besora ehen, geht mit dem Reste nah Olot. Der Graf Eurial ader; diesen Plänen zeitig genug in Kenntniß geseßt, kommt | Gen. Mina in Olot zuvor, worauf dieser sich noch an di
Madrid.
selben Tage nach Valfogona wendet. Was- wird er jest
[R ÓN ZVR E chRA Tr MT T M T E. R E S C A R A T E A E R F R S IDaA H s
Auf der Gränze |
E nen? Wird er sich in die Gebirge werfen, wo es ihm-an | n Lebensmitteln fehlt? oder wird er in Frankreich einzu- gen suchen? Aber der Graf Curial ist ihm auf den Fer- , unsere Gränzen sind beseßt; die Brigade Saint - Priest t in Belver, und auf der Gränze selbst, nach Campredon it ein Regiment aufgestellt. — Alle Ungewißheit wird wenigen Tagen aufhören. Was keinen Zweifel leidet, ist, } das ehemalige Minasche Korps jeßt in drei Theile ge- lt ist, von denen der eine in Valfogona, der andere in sora, und der dritte unter Milans und Llobera, jenseits stalrich steht. Wo aber Mina in Person sih befinde, ob Palfogona oder in Besora, ist ungewiß. — Die Herzogin ; Angouleme kam am 5. d. M. durch Carcassonne. Am n trafen J. K. & in Narbonne und am sten in Nismes ,_ Jn leßterer Stadt wollten festlich gekleidete Männer Magen der Herzogin im Triumph bis zum Präfektur- háude ziehen; J. K. H. gaben es indessen nicht zu. Bayonne, 4. Mai. Das Spanische Ministerium ist er noch in Funktion, und man glaubt nicht, daß die neu- annten Minister ihre Stellen annehmen werden. Straßburg. Der Präfekt des Nieder-Rheinischen De- {ments hat den Verkauf des Henhöfershen Glaubens- nntnisses in seinem Bezirke verbieten lassen. — Auch ist em hiesigen Buchdrucker der Druck des Schreibens unter- it worden, welches der Freiherr von Gemmingen bei seinem hertritt zur evangel. Kirche an die Bewohner seines Ge-
tes erlassen hat. ; Nachstehende Eingabe, die sich
Perpignan, 5. Mai. General Milans, Lieutenant des General Mina, unter- gen hat, Sr. Maj. dem Könige von Spanien zu Füßen legen, liefert einen Beweis von der Anarchie und Zerrüt-
4, in die das unglückliche Land gestürzt worden : „Sire! Einige unwürdige Kinder des Vaterlandes haben è Zutrauen ihres konstitutionéllen Königes mit unerlaubter hnheit gemißbraucht, ihm den eisernen Scepter aufdringen llen, und unter anderen beabsichtigten Mitteln, die Entfer- Ang der gegenwärtigen Minister vorgeschlagen. Wir, Ihre
Angouleme in diese Stadt folgendergestalt: „Es war “ein, prstlih geliebten Kinder, die wahrhaften Freunde der Freiheit H. entgegen zuy d innigen Verehrer der heiligen Urkunde der Verfassung,
¿n uns gezwungen, ohne Verstellung Ew. Maj. die Wahr- zu sagen, wie unsere Liebe zur Nation und zu Ew. Maj., von uns fodert. Ja, Sire, wir lieben Ew. Maj., als stitutionellen König, aber nicht als Despoten.// „Es ist Zeit, Sie aus dem Jrrthume zu reißen, damit ). Maj. die Stimme der guten Bürger anzuhören geruhen Ige, welche laut rufen, daß Männer vom ersten Verdienste
zwischen den royalistischen{t das Staatsruder verlassen möchten ; denn in den gegen-
Îttigen ernsten Umständen, sind Jhre Minister, Sire, große inner, die sich tref}lih für die Konstitution ausgesprochen d das Zutrauen aller ihrer Mitbürger besißen.“ „Ja, Sire, die Minister, welche an der Spike der Regie- g stehen, sind diejenigen, welche die Nation wünscht, weil allein nur für dieselbe passen. Könnten döóh Ero. Maj. 00 Meilen weit vom konstitutionellen Throne, den wir er- ert und auf den wir Sie verfassungsmäßig geseßt, diese ulosen und aufgedrungenen Rathgeber verbannen, diese ehr- en Schmeichler, welche, stets nach dem Blute der Liberalen tstend, fortwährend Jhren Palast durch ungerehte Pläne lecken. Wenn bisher der Enthusiasmus der Freunde der \nstitution Ew. Maj. vor einer Katastrophe bewahren konnte, werden vielleicht eines Tages Spanien und sein fonstitutionel- König nicht so glücklich seyn. Aber ehe wir das Schicksal der terthanen des Königes von Neapel - theilen, müssen wir t Treulosen vertilgen. Mögen Ew. Maj. jeder Täuschung Ende machen. Jhre Art zu regieren, ist keine schwierige fgabe mehr; seyn Sie entweder fonstitutioneller König, er hôren Sie auf, das Haupt der Spanier zu seyn.‘‘ „Endlich, Sire, muß diese zweite Operations-Armee Ew. fiaj. sagen, daß ihr Enthusiasmus für die Freiheit zwischen k Wahl schwankt, ob sie sih mit den Rebellen, welche in ser Provinz ihre leßten Züge athmen, schlagen, oder zu Palast Ew. Maj. hineilen soll, um Diejenigen aus dem- ben herauszuschleppen, welche uns ungestraft einen gehèi- 1 Krieg bereiten ; niht Ein Judividuum aus diesem Heere ld einen Augenblick Anstand nehmen, über den Ebro zu hen, um an den Manzanares hinzuziehen und die töôdtlichen unden zu rächen, welche das Grundgeseß vor unseren Au- erhält. Je größer die Anzahl unserer Feinde is, mit de- mehr Erbitterung werden wir kämpfen. Dies ist der Ent- luß der freien Männer, welche für die Beibehaltung des genwärtigen Ministeriums unterzeichnen.“ s »(0td.) I. Veilans, U. f. w./! Auf dieses Schreiben ward Milans zum General-Lieute- nt ernannt. e B L j London, 15. Mai. Hrn. Cannings Aeußerung im Un- hause über das angebliche Zusammenziehen der Russisch tiserl. Truppen an der Weichsel, und über den unterbroche- n Rückmarsch der aus Jtalien nah den Oesterr. Kaiser- zaten heimkehrenden Armee-Korps, scheinen auf den Stand Engt. Fonds einigen Einfluß gehabt zu haben, indem sie dCt. gefallen find. Die Spanischen Bons haben sich hier t 4 Wochen nach und nah wieder um ungefähr 15 pCt. vesjert. at im Oberhause von Hrn. Goulburn gemachte Antrag gen Fortdauer der Jnsurrektions-Akte ward mit 162 Stim- n gegen 82 bewilligt. Es kamen bei dieser Gelegenheit [l merkwürdige Angaben über den schrecklichen Zustand der urgirten Distrikte im südlichen Theile dieser unglücklichen
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Jnsel zur Sprache. Es fämpft dort nit bloß der Arme ge- gen den Reichen, sondern die gesammte Bevölkerung hat sich gegen das Geseß bewaffnet. Die Anführer des Aufruhres er- langen die genauste Befolgung ihrer Befehle, und strafen stren- ger und zuverlässiger als das Geseß selbst. Das Volk sorgt dafür, daß die Verbrecher ungestraft bleiben. Die Gerechtig- keits-Pflege ist vernichtet. Keiner wagt es, als Zeuge für die Krone aufzutreten. Bei den lebten Assisen zu Cork mußte man Viele frei lassen, weil Niemand, aus Furcht vor den Rebellen, gegen die Angeklagten auftreten wollte, Der Meu- chelmord gegen die Anhänger der Regierung ist in ein förms- liches System gebraht. Der Aufruhr bricht bald in dieser, bald in jener súdlihen Grafschaft stärker hervor. Die Grafs- schaften Corf, Limerick und Clare, besondexs die lebte, wer- den am meisten von der Geißel der inneren Unruhen heimage- sucht. Tipperary, in früheren Jahren der eigentliche Heerd des Aufruhres, ist jeßt ruhiger. Als Ursache dieses s{hreckli- chen Unglúckes wird die Unwissenheit des Volkes angegeben, die von dem schlechten Zustande der Schulen im súdlihen Jrland herrührt. Jn der Provinz Ulster mit 2 Millionen Bewoh- nern, werden 120,000 Kinder in Sonntag-Schulen gebildet und es giebt dort 000 besoldete Lehrer. Jn Leinster mit 700,000 Bewohnern, gehen 19,000 Kinder in die Sonntags Schulen, also der 22ste Theil der Bevölkerung: in diesen beiden Provinzen herrscht Ruhe und Sicherheit. Jn Cons- naught besuchte Eins von 106 die Sonntag-Schulen, und in Munster, wo die Unruhen am stärksten wüthen, und wo s Millionen Menschen leben, nur Eins von 450 der ganzen Be- völkerung. Gewaltthat und Unordnung, sagte Lord Althorp, der diese Angaben machte, sind die Gesellen der Unwissenheit z Friede und Ordnung die Gefährtinnen der Volks-Bildung.
Die leichte Kavalerie hat Befehl erhalten, die bewaffne- ten Zoll - Wächter an der Küste auf den ersten Wink mit Mannschaft zu unterstüßen.
Ein Schreiben aus Havanna enthält Folgendes: „Es geht hier das Gerücht, daß die Spanische Regierung gezwun- gen worden sey, unsere Jnsel als Pfand für die an England schuldigen Summen abzutreten. Wir haben aber 20,000 wohl- geübte Krieger, und werden diese Abtretung gutwillig uns nicht gefallen lassen.‘‘
Einer unserer Zeitungen zufolge, hat Seine Majestät der König von Frankreich, den Prinzen von Polignac zum Botschafter in London, und den Vicomte de Marcellus zum bevollmächtigten Minister in Konstantinopel ernannt.
Lloyds Agent zu Bilbao berichtet unterm 1. Mai, die Englische Brigg Thaïs, von der Charente nach London be- stimmt, sey von einem Kaper als Prise dort eingebracht wor- den. Der Englische Konsul bemühe sich, Schiff und Ladung frei zu erhalten.
Der Newyork-National - Advokate enthält eine Profkla- mation, an die Spanier und Bürger Cubas gerichtet, und ¿edas Volk der Vereinigten Staaten“/ unterzeichnet, worin jene ausgefodert werden, sih für unabhängig zu erklären, da die Spanische Regierung, nah glaubwürdigen Nachrichten, die Neutralität der Englischen, durch die Abtretung von Cuba erfauft habe, und es gegen die Klugheit, Politik und Sicher- heit sey, wenn die Nordamerikanischen Freistaaten Cuba für sich in Besiß zu nehmen versuchten.
Bekanntlich jollen die beiden Provinzen von Kanada vereinigt werden; die Zeitung von Quebek meldet, daß die Sache keine Schwierigkeit finden werde.
Brüssel, 12. Mai. Die Handels- und Fabriken-Kam- mer der Stadt Tournay benuste die Anwesenheit des Köni- ges in ihren Mauern, um Sr. Maj. einen Bericht über die Lage des Ackerbaues und der Manufakturen abzustatten und verschiedene Begünstigungen zu deren Belebung in Vorschlag zu bringen. Alles was hier von der betreffenden Adresse an den König zur Kenntniß des Publikums gelangt ist, athmet von Gefühlen des reinsten Patriotismus und der unbe- schränktesten Ergebenheit für die Person des Monarchen ; die Mitglieder der Kammer verließen Se, Maj. nah einer lan- gen Unterredung, durchdrungen von Liebe, Erkenntlichkeit und Hoffnung. Aus der Adresse selbst heben wir folgendé Stel- len aus: ¿Wir leiden stets durch die eifersüchtige und allzu egoistische Konkurrenz des Auslandes; doch haben Se. Maj. Ihre Absicht, dem Uebel ein Ziel zu stecken, dadurch zu er- fennen gegeben, daß Sie im gten Artikel des neuen Zoll-Ges- seßes, das trôstende Princip einer weisen Reciprocität auf: zustellen geruhet haben, ein Princip, dessen Anwendung versöhnende Unterhandlungen auf diplomatischem Wege vor- ausgehen werden. Der Geist des von Frankreich angenom- menen Systems zeigt von einer unumschränkten Prohibition ; auch verhehlt man sich dieses niht mehr , die neuesten parla- mentarischen Debatten beweisen es augenscheinlich; alle unsere Tuche werden durch übermäßige Eingangs-Zölle bedroht, und diese Maßregel gegen ein Volk, das dem Beate Hans del eine Gränz-Linie von 150 Lieues dffnet, verwirklicht die von uns in dieser. Hinsicht gehegten Vermuthungen. Wir fühlen, wie schwer die Erhöhung der Auflagen dem väterlichen Herz zen Ew. Maj. hat fallen müssen ; mit welcher Freude würden wir daher niht dem Zeitpunkt ihrer Herabsezung, die au in den Wünschen des Monarchen liegt, entgegenseden. — Wir fühlen uns verpflichtet zu bemerken, daß die Prämie dei Waaren - Einschwärzungen von Frankreich nach Belgien e immer 3 bis 5 pCt. beträgt, wogegen die von Belgien na Frankreich sich auf 25 dis 40 pCt. beläuft; dîe Haupt-Urse dieser traurigen Balance liegt zum Theil îin der Unzulängli
keit der Beamten. . . (l