1823 / 64 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

617 am 15ten mit ihren Divisionen in Vich, dex Baron von Eroles in Ripoll, und der Royalisten - Chef Bozon î Berga. Der General Curial hatte Befehl erhalten, mit den, unter seinem Kom- mando stehenden Truppen, nah Santa - Colona aufzubrechen , um von dort aus die Stadt Hostalrih und das Korps des Milans, das hinter derselben in Santa -Séloni steht, zu beobachten. Der Bakon vón Eroles rückte auf Llusnes vor, um in Einverständniß mit dem General Donadieu auf Manresa zu gehen, wohin dieser Leßtere ebenfalls mit seiner ganzen Diviston aufgebrochen war. Bren folgte dieser Beweguñg , indem er auf Cärdona vorging. Eine Abtheilung der Erolesschen Division war in der Verfolgung Mina's begrissen, der sich, wie es schien, Über Montserrat auf Barcelona zurückgezogen hatte. Die Stadt Olot is von einem Französischen Bataillon beseßt; in Vich und Ripoll sichen einige Spanische Kompagnien. Sia Folgendes is der Bericht, mit welchem der Finanz - Minister unterm 14. d. M. Sr. Maj. dem Könige die neue (im 62sten St. bereits gelieferte) Verordnung, wegen Besieurung der fremden Wolle, vorlegte, und der für alle Schäferei - Besizec, Wolihändler und Wollfabrikanten im Auslande, nicht ohne Futeresse seyn dürfte. Sire, die Erzeugung der Wolle, vorzüglich der feineren, yat während der leßten zwanzig Jahre in Frankreich vedeutend zu- enommen. Schaafheerden edler Race sind aus Spauien einge- führt worden und haben sich vermehrt ; der Ueberschuß der Köntg- ltchen und der größeren Privat - Schäfereten 1 alljährlich verkauft worden, und hat dazu gedient, die cinheimischen Racen zu veredeln. Frankreich hat sich sonach mit einem um jo fostbareren Zweige der “ndufstrie bereichert, als dieser seine Quelle in der Betriebsamkcit des Ackerbaues hat; ein neues Produkt von innerem Werthe ist erzeugt worden; durch die schnelle Vermehrung desselben aver ijt dieser Werth selbst allmählig herabgesunken. Diese Folge war na- türlich, denn die Anfertigung wollener Gewebe, obgleich sie fort- schreitend zugenommen, konnte doch mit der noch schnelleren Re- produftion der Schaafheerden keinen Schritt halten. Der hieraus entstandene Verlust war indessen nicht bloß Folge des Mißverhäli- nisses zwischen der Nachfrage und der Reproduttion; gleiche Ber- hältnisse führten zu einem gletchen Resultate auh im Auslande; da dieses aber reler an Weiden und minder mit Grundsteuer be- lastet war als Frankreih, und da es von unjeren alien Tarifen, die in der Wolle nichts als ctn zur Verarbeitung geeignetes rohes Material erblicten , allzu sehr begünstigt wucde, uy deschleunigte es durch Herabseßung seiner Produkte den Verfall der unsrigen. Im Jahre 1819 waren die Preise schon so gesunken, daß sie deu chwung der Produktion hemmten ; sie reichten nur eben noch hin, um sich die erworbenen Vortheile zu erhalten. Zu Anfang des Jahres 1320 wurde das Sinken der Preise merklicher , und man erkannte die Nothwendigkeit, sich gegen die Einfuhr aus der Fremde zu verwahren. Dies war indessen eine große Neuerung, und man zog daher, als die erste Jdee dazu entstand, vor, lieoer diesjeit des ge- ftectten Zieles zu bleiben, als eine Ucberschreitung desselben zu wagen. Das Geseß vom 7. Funius erhöhte die Abgaben nur unhedeutend :

aber es war {hon genug, daß man das Princip einer ganz neuen |

Beschúßung der inneren Produkte aufstellte; die Sestjezung der Hôdhe der Abgaben war nux ein Versuch, dessen Foigen zu prüfen man sh vorbehielt. Die Einfuhr aus dem Auslande während der drei Fahre 1872, betrug im Durchschnitte jährlich 5,431,000 Kilo=-

ramme gewöhnlicher und 350,000 Kilogramme feiner Wolle. Fm

F. 1820 érens sie nur 4/215/,000 Kil. der ersteren und 696,000 der lehteren Gattung. Die Preise waren unbedeutend, jedo) auf eine aufinunternde Welse gestiegen. Diese Lage der Dinge dauerte in- zwischen nicht lange. Das Jahr 1821 bezcichnete ein ansehnliches Sinken der Preise; die Einfuhr der fremden gewöhnlichen Wolle stieg in demselben guf 6,159,000 Kilogr. und die der feinen auf

57/000 Kilogr. Dieser neue Zustand wurde von der, mit der Prü- fins des Zollgeseßes pro 1322 beauftragten Kommission der De- putirten - Kammer in die reiflichsie Ueberlegung gezogen. Yan giaadte daß es hinlänglich seyn werde, den Eingang - Zoll auf

le gewöhnliche Wolle zu verdoppeln, und diese Meinung behieir die Oberhand über den in der Kammer gemachten Vorschlag, den Zoll auf alle Woll-Gattungen ohne Ausnahme zu verdoppeln. Fm Laufe des vorigen Jahres wurden die Sachen noch schlimmer ; der Preis der inländischen Wolle fiel unaufhörlich auf eine höchst bez unruhigende Weise; und gleichwohl haben die kürzlich beendigten Auszüge aus den Handels - Verzeichnissen ergeben, daß ungeachtet unserer niedrigen Markt-Preise die Einfuhr aus dem Auslande dennoch zugenommen hat; sie belief sich im v. F. an gewöhnlicher Wolle auf 7,482,000 Kil., und an feiner auf 2,220,000 Kil. ; diese leßtere Zahl (A oarzänlich bemerkeuswerth. Unter diesen Umständen würden die Minister Ew. K. Maj. sich beeilt haben, Allerhöchsidenensel- ben den Vorschlag zu machen, durch neue geseßliche; Verfügungen dem Uebel abzuhelfen, wenn die Geschäfte der Kammer sich. nichr ihrem Ziele genaht, und wenn die Minister nicht vorzüglich bedacht hât=- ten, daß das Geseß Ew. K. Mai, das Recht verleiht, den ZoU- Ta- rif in den Zwischenräumen der Sißungen beider Kammern zu mo- dificiren. Wir haben diese lehteren daher, als im Laufe ihrer Be- rathungen billige Wünsche in jener Beziehung lautbar wurden, die Versicherung geben können, daß zu Ew. K. Maj. Genehmigung nächstens Maßregeln in Vorschlag gebracht werden würden, von deren Nußanwendung die Regierung bercits durchdrungen sey, de- ren Umfang jedoch noch die reiflichste Ueberlegung erfodere. Der Minister des Fnneren und ich haben daher Sorge getragen, eine, gus Mitgltedern der bei dem Ministerium des Jnuneren bestehenden D muna zusammengesehte Kommission, zu welcher mehrere Mitglieder der Deputirten - Kammer zugezogen worden find, zu ernennen, um in Gemeinschaft mit dem General-Zoll-Di- rektor eine Arbeit vorzubereiten, die geeignet wäre, die bei der Frage betheiligten verschiedenen nteressen zu vergleichen, Man hat gefunden, daß der Werth der Wolle seit 18319 um zo bis 55 pCt. gefallen ist; daß in diesem Augenblicke alle Lager überfüllt sind und mithin ein triftiger Grund zu einem abermaligen Sinken der Préise, das bei der herannahendeu neuen Schur nur noch drohen- der ist; daß die Haupt - Ursache dieses Sinkens ohne Zweifel in der fortschreitenden Vermehrung der Reproduktion, vorzüglich der eineren Wolle, liegt; daß jedoch noch eine andere ‘if ieg davon n der täglich mehr überhand = nehmenden Benutzung der neueren baumwollenen Zeuge gesucht- werden müsse, die P verschiedenen Fah- reszeiten den Gebrauch der Tuche erseßen ; daß aber diefe Ursachen, und noch andere, deren Wirkungen zu hemmen in Niemandes

|| den; und daß, vorausgeseßt selbst,

i daß diese Einfuhr dur Eingangs-ZdlUe nur unbedeutend vermindert meen A hinsichtlich einiger Gattungen Wolle, die wir nicht erzeugen, | von denen man wenigstens glaubt, daß wir sie nicht fi dirk cher Quantität erzeugen, wohl der Fall seyn wird), es imme großem Nußen seyn würde, wenn es dahin käme, daß geringeren Kosien als wir erzeugende Ausland, seine Wolle zu solchen Preisen an unfern Markt bringen könnte , die, der Stetgerung durch die auf jenen Handels - Artikel Zölle unsere Producenten gestatteten, für ihre Produkte y zu erlangen, die in einem besseren Verhältnisse mit den nen auferlegten Abgaben ständen. Es waren Vors gemacht worden, den gegenwärtigen Tarif auf eine Taxe zu i gen / die mit dem, seit dem Jahre 1819 an den Woll» Preisey littenen Verluste üÜbereinsiimme; man hat jedoch das Interes, Ackerbaues für sich allein nicht berücksichtigen können : man

sich vielmehr eingesichen, daß unsere Sabrifen , selbst Wenn sj ren Avsaß im Auslande dadurch, daß ihnen die von ibnen d genen Abgaben zurückerstattet würden, auch ferner zu sichery möchten, doch immer bei ciner Erhöhung der Woll-Preise, di den Verbrauch der Wall - Fabrikate ncht ohne einigen Ej seyn kann, verlieren würden. Auch mußte man nicht die n ligen Foigen außer Acht lassen, die für den Absatz unserer vet denen Produfte aus einer allzu großen Beschränkung der Einfuh jenigen Artifel, die wir dagegen vom Auslande mit eintau schen entstehen könnten. Jn Hinsicht auf das diesfällige Fnteresse brin

das der Aufmerésamfeit ftets werth ift, hat man sich bemÜht, berschreitung des, rehtmäßiger Weise einzugestehenden Zwei, vermeiden, und dieser Zweck ist, den Werth unserer Produkte y, hbhen, und die Einfuhren auf einen vernünftigeren Maß, ructzusühren: cinen Maßstab, der noch zu etner nicht fern hinreichte, zwischen uns und gewissen fremden Ländern Han Verbindungen zu unterhalten, die beiden Theilen gleich nüßlich wg und welche ferner zu erhalten wir uns stets in hohem Grade

[j ]

Macht steht, durch die Einfuhr aus dem Auslande, wodurch der Markt Lo ‘noch mehr überschwemmt wird, bedeutend erhdht wex-

gelegen seyn lassen werden. Dies, Sire, sind die verschiedt Betrachtungen, die den Entwurf der Verordnung veranlaßt ha welche ich anliegend Ew. K. Maj. zur „Genehmigung allerun thänigst vorzulegen die Ehre habe. Die nothwendige Beding bei einer Abgabe auf fremde Wolle ist die vollständige RÜzah dieser nämlichen Abgabe bei der Ausführung der aus jenem verfertigten Fabrikate. Jn der Verordnung ist hierauf Núct genommen worden. Es ist gear billig, oder wenigstens nübl als Prämie auf dte auszuführenden Gewebe, den ganzen Theil Abgabe zu bewilligen, der, eben als cine Folge der Existenz di Abgabe, dem Preise der inländischen Wolle zu gute kömmt; h sonst würde unser Fabrikant im Auslande mit Fabrikaten zu kot riren haben / deren erste Materie, wegen der Verschiedenheit Abgaven-Systems, seinen Rivalen minder theuer als ihm zu si gekommen is|. Wir werden daher sorgfältig darauf Acht ben, welchen Einfluß die neuen Taxen auf den Preis der Fi zösischen Wolle haben möchten, und wir werden Sorge tragen, jene Prämie, oder, um deutlicher zu sprechen, jene Vergütung : mals niedriger sey als unser Verhältniß zum Auslande, auf d Ausgleichung es ankommt, solches erheischt. Vor der Hand ven wir, daß Alles geschehen seyn wird, was Recht und Bill verlangen, wenn man die neuen Abgaben , sobald deren Ent tung nachgewiesen worden, vollständig und unverkürzt zurü und im Uebrigen fortfährt, die bisherige Prâämte als ein Acqui lent der Erhöhung, die man sih vernünftiger Weise in der et Zeit der vorgeschlagenen Maßregel versprechen darf, so lange zablen, bis Ew. K. Maj. die Wirkung des neuen Tarifs auf Granzdstschen Wollen näher kennen gelernt haben werden. Dd wolite man diese Ausfuhr- Prämie im Allgemeinen auf die Hh| der neuen Abgaben , ohne daß diese wirklich entrichtet wordl oder wenigstens bevor die Preise der inländischen Wollen in eit gleichen Vechältnisse gestiegen find, berechnen, so würde man éine, dem Schatze höchst nachtheilige Verschwendung verfallen, zuleßt nur schädliche Fotgen für die Fnteressen selbs haben wür denen man zu dienen vermeinte - Eînige Wollen - Fabrikate nicht in dem Verbote mit einbegriffen, mit welchem unsere Tat fast alle Produfte aus gleichem Stoffe belegen Wir schlagen nil vor/ das Verbot auch auf jene Fabrikate auszudehnen: die Ei hung des Eingangs-Zolles auf Wolle gebietet aber auch eine 1 haltnißmäßige Erhöhung derjenigen Abgaben, denen jene Fabrik Seterdauile Vie 6 Ev M Gegensiand des ten Artikels d i l / a al. zur (C (gs mix die Ehre gebe. zur Genehmigung vorzuleg

(gez.) v. Ville! F

Perpignan, 10. Mak. Das Hauptquartier des Marsdi Moncey ist fortwährend in Girona. Die ‘Citadelle von Figua beschießt von Zeit zu Zeit die Stadt gleiches Namens. Mina in der Gegend von Vich. Man spricht zwar von einem Gefes das zwischen Girona und Hostalrich vorgefallen seyn soll, ? schweigt man über den Die 8 desselben, wodurch die ganze N: richt zweifelhaft wird. Die Fortschritte der Armee in Katalot haben einige funfzig Spanische Pricster und Mönche zur Rúdl nach ihrem Vaterlande veranlaßt; sie sind gestern von hier abl gets. Das diesseitige Zoll - Amt ist in Junquera' wieder he

ellt worden, und der Zoll- Aufseher versieht sein Umt scit 5 bi Tagen. Mina, von allen Seiten hart gedrängt, hat die schl Witterung benußt, um seine Stellung bei Olot mit den ihm 1 tergebenen Anführern Milans, Llobera und Rotten zu verlas! Einige in dieser Stadt Überrumpelte Milizen haben sich in Eile davon gemacht, nachdem 7 von ibuen nebst einem Kapit getödtet, und 16 von einer Abtheilung der Division Donadit zu Gefangenen „gemacht worden. Die in Katalonien stehen? ruppen zeigen überall gléiche Ergebenheit, beobachten die stren N e : DRaT vor De sih mit dem Feinde / nen jedo, ungeachtet der Schnelligkeit ihrer L wegungen, noch nicht hat gelingen wollen. E ö

In dem Mémorial Béarnais vom beutigen Tage liest man F endes: ¿¿San-Sebastian tst fortwährend eng eingeschlossen. cheint , daß die Französischen Truppen ein Lager um diese Sts aufschlagen werden, denn eine große Anzahl von Zelten ist v Saint - Rede „ui dorthin geschafft worden. a die Sta San - Sebastian und ihre Citadelle, weder zu Wasser noch zu Lan Zufuhr erhalten können, fe werden sie sich aus Mangel an Lebel mitteln bald ergeben müssen. Man hofft allgémein, die Ueberg

dieses Punktes durch Aushutigern zu erzivingen; eine Belager“

e

leicht dle Zersibrung dieser aufblühenden Stadt nach si

as oben erwähnt Ÿ cbastian eingelassen und mit vieler Auszeihnung empfan- daz L

gelb Made fühlbar, da die Stadt keine Brunnen, sondern nur eine

ien , Emmaus. V. Auf Jamaika: Karmel, Neu - Eden,

hall, Newfield , Mountjoy. V1. Auf St. Kitt s: Basse-

R

si Múnchen, 20. Mai.

H

é Blatt fügt diesen Nachrichten hinzu , daß ein Französischer Oberst als Parlementair in die Festung

: daß er den Belagerten die Einnahme von Sara- A angetündiat - und den Kommandanten aufs Neue ebergäbe aufgefodert habe, daß das Resultat der Besprechun- E nicht bekannt sey; mittlerweile nähmen die Provi-

N end ab, und besonders sey der Mangel an Wasser be-

die nicht immer für die Bedürfnisse Aller hinreiche.

ne enburg ; 19. Mai. Vorgestern fuhr ein hiesiges - mit 5 sogenannten Nachnachen , welche an einander gehängt it 2 Pferden bespannt waren, von Frankfurt hieher; da die if befindlichen Waaren bereits in Dettingen verzollt worden so weigerten sich die Schiffsleute, dem Verlangen der Kor- «en, welche ihnen vom Ufer aus zuriefen, daß sie landen, und och einmal visitiren lassen sollten, zu gnügen. Nach langem Freite hieben die Kordonisten das Seil, an dem die Pferde h, entzwei; unterdessen kamen Gensd’armen herbei; diese war= fh mit den Kordonisten in einen Kahn, und verlangten , an \ des Schiffes zu kommen; da ihnen dies aber verwetgert ward, erten sie auf die Mannschaft. Ein Schiffer fiel augenblick- pdt zu Boden; die Anderen sind lebensgefährlich verwundet. náhere Untersuchung E «r iutós ist einer Civil-= und

-Kommission Übergeben worden, i: L Rhein " Saal bet Frankenthal L Es gänzlich herge- in schiffbaren Zustand geseßt worden. j

fu d 21. a Der Graf Schuwalof, General-Adju- Sr. Maj. des Kaisers von Rußland, is gestern aus Petersburg

n. e 4s Mai. Die Besorgnisse, welche (in Nr. 61. der

fen der Nation, welche gewissen

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der Jugend dahin ftarben, bewogen wurde, um, nach den Begrif- i Ramen günsiügen Einfluß auf das Schicksal des Neugebornen zuschreibt, die Lebensdauer des Prinzen zu I Die Großen des Reiches, den Groß-Vezier und den Mufti an ihrer Spitze, haben bereits dem Sultan auf seinem Land- sie zu Beschicktasch, wohin er sich gleih nach der Geburt des Prénzen verfügte, ihre Glückwünsche überbracht ; die bei solchen Beranlassungen üblichen Feste und Lustbarkeiten werden steven Tage hindurch fortgesezt werden. Fnzwischen erfreut sich die Haupt- siadt fortwährend der vollkommensten Ruhe, die durch die Abfahrt des größten Theiles der Flotte, deren Mannschaft sich vor dem Aus- laufen manche Ausschweifungen erlaubt, und nur schwer in den Schranken der Ordnung gehalten werden kann, noch mehr gesichert seyn könnte. Die schon seit längerer Z cit bei den Dardanellen vor An= ker liegende Flotten-Abtheilung, welche aus vierzig Kriegs-Fahrzeugen von verschiedener Größe bestanden hatte, ist seitdem durch eilf Fre- gatten und Korvetten, die nah und nach eben dahin abgesegelt sind, verstärkt worden. Gegenwärtig befinden sich wieder acht Fres gatten/, sieben Korvetten und mehrere Briggs und Schooner auf der Rhede von Beschicktash im segelfertigen Stande, deren An- führung, wie es heißt, der Groß-Admiral selbst Übernehmen wird. Der üble Erfolg des vorjährigen Feldzuges hat die Pforte be- stimmt, diesmal ihre Flotte in mehreren Abtheilungen gegen die Insurgenten agiren zu lassen, und dadurch sowohl die Unordnung in den Manoeuvres als auch die Gefahr vor den zahlreichen Grie- chischen Brandern zu vermindern. Dem Vernehmen -nah soll eine dieser Abtheilungen bestimmt seyn, die an der Asiatischen“Küste versamme!ten Truppen aufzunehmen, um eine Landung auf der Insel Samos zu bewerkstelligen; eine zweite Eskadre dürfte ver- suchen, Hülfe in die durch Hunger und Pest hart bedräng- ten Festuagen von Kandia zu werfen, und es is vorau8zu- seßen, daß die Regierung auch die noch in der Gewalt der Tür- ken befindlichen festen Pläße in Morea nicht aus den Augen ver- lieren werde. Von den Bewegungen der Fnsurgenten-Geschwa-

iber die Gesundheit unsers Herzogs Friedrich Durchl, ge- Men, find tictlich gehoben; der erlauchte Patient litt ¿m Katharral-Fieber, he jedoch an R N Save, dde, fen . Ein vieljähriger Wunsch der Stadt, - gie, ä 1 if bei dem diesjährigen Deputa-

der weiß man hier nichts Bestimmtes; vor Kurzem soll sih eine Abtheilung von 45 Schiffen derselben in der Nähe von Tencdos gezeigt haben; ste scheinen jedoh ihre Hossnungen hauptsächlich auf die Wirkung ihrer Brander, denen sie diè Vortheile des letz= ten Feldzuges verdanken, seßen zu wollen, indem sie in der Kon-

fig der hiesigen Garn | em diesjäh Deputa- ¿Tage Bi I ai, durch die Thätigkeit des Ministers des

struktion derselben neue Verbesserungen angebracht und die Anzahl

senden Departements , endlich beseitigt worden, und man ist mit Sager Vai beschäftigt. Einem Gerüchte zufolge sich der Herzog von S. Meiningen Durchl. A 1Zco) mit Prinzessin von Schwarzburg-Rudolstadt vermä len. errnhuth. Die Haupt-Standpunkte der im F. 1822, be- den drei und dreißig Missions-Plähe der evangelischen Brü- dirche sind folgende: 1. Jn Grönlan d: Neu - Herrnhuth, enfels, Lichtenau. Il. Fn Labrador: Nain, Hoffenthal, 111. Fn Nord-Amerika: Neu -Fairfield , Springplace, gelogy. 1V. Auf den Dänisch-Westindischen Fnseln: FSt.Thomas: Neu-Herrnhuth, Niesky; b) auf Stk. Croîx: ensherg, Friedensthal, Friedensfeld; c) auf St. Jan: Be-

VI. Auf Antigua: St. Johns, Gracehill, Gracebay,

Bethesda. VU1. Auf Barbados: Saron. 1X. Jn -Ameriká: Paramaribo. X. Fn SÚd- Afrika: Gna- al, Grünefloof, Enon. Xl. Fn Rußland- Unter den ufen. Auf diesen drei und dreißig Missions - Pläßen wir-

dieser Brand-Schiffe bedeutend vermehrt haben. Die Festungen Patras, Korinth, Lepanto, die Schlôsser von Morea, Modon und Koron, so wie die Pläße von Negroponte und Karisio befanden sich den leßten Nachrichten zufolge, fortwährend im Besiße der Türkischen Truppen. Aller Augen sînd nun auf Mustapha Pascha von Skutari, Neffen des aus dem leßten Türken - Kriege gegen Oesterreich bekannten Mahmud Pascha gerichtet; dic Pforte hat erst vor Kurzem zu seiner ausgedehnten Statthalterschaft, noch die beiden Sandschakate von Ochri und Elbessan hinzugefügt, um ibn in den Stand zu seßen, die großen Rüstungen für den bevorste- henden Feldzug bestreiten zu können. Larissa (in Thessalien) ist auch diesmal, wie im v. J., zum Sammel - Plaße der gegen die Griechischen Fnsurgenten beorderten Truppen bestimmt worden. In Bujukdere herrscht die Pest; auch in Pera hat sich vor zehn Tagen ein neuer Sterbefall ereignet, und mehrere Kranke sind be- reits ins Griechische Pest - Spital gebracht worden. Unter dar * Türken, Armentern und Juden scheint sich die Seuche bisher noch nicht verbreitet zu haben, dagegen verlautet, daß selbige in Alexan-

gegenwärtig 171 Persönen: drei Personen und zwei Pläße

L D aal. Bei dem bereits erwähnten hiesigen

afzüchter - Konvent stellte der Direktor Köhler aus Zwickau,

E E denen und vom hiesigen Mechanifus Hoff- ausgeführten Wollmesser auf, welcher das höchste Jnteresse Anwesenden erregte. Einstimmig erkannte man dieses Jn- ent für das zweckmäßigste und vollkommenste aller icht be-

ten Fnsirumente der Art, um den S Wollhaares,

S J aufs genaufie zu be ; ( der Stelle desselben , S Mas werden fich auf der

Dresden , einige Tage-in Banz, het dem Hrn. Herzoge

E Sibalten- die dasige Stadtbehörde hat, unter anderen

fangs - Vorbereitungen da, i ri R etwas {mal roar,

t H nd Scheunen wegreißen lassen.

S Bi Morgen wird Se. Maj. der König von

ern von hier úber Jena, Schleiz, Banz nah Bamberg und

burg; und den 20flen F. K. H. die Frau Erb-Groß-Herzogin

Veimar úber Frankfurt nach Ems abreisen.

N Bern, 16. Mat. Fm Kanton Zug ist die Ruhe und Ord- wieder hergestellt worden. Am 7ten d. M., nach der Ankunft Bundes - Repräsentanten, Rathes Sturler, bewilligte die Re- lig des Kantons Zug der Gemeinde Munzigen cine leßte Frisl, beshwor sie, selbige der Reue zu widmen; gleichzeitig suspen- sie die Räthe diejer Stadt von ihren Amts-Geschäften, und drei von ihnen verhaften. Am 8ten, nachdem die ganze Ge- de Munzigen zusammengetreten war, und ein Schreiben des des - Repräsentanten verlesen hatte, annullirte sie einstimmig

heren Dekrete, und gab hievon sogleich; sowohl dem Bundes- nissarius, als dem vorsißenden Landamman Kenntniß. Die ber der Unruhen werden vor Gericht gestellt werden; man hert, daß der Pfarrer von Munzigen sich an ihrer Spihe de

Der Oesterr. Beobachter liefert aus Kon-

1

Wien, 22. Mai. | nopel vom 25. April folgende Nachrichten : „Die Trauer, in

e der Großherr durch den Verluft scines, am 11. d, M. ver-

ten Prinzen Ahmed verseßt worden, hat sich wenige Tage Ver, S eue die Geburt eines neuen Sprdßlings des anischen Hauses in Freude verwandelt. Dieses frohe 4 durde den Bewohnern der Hauvtstadt durch wiederholte Sal- on den Batterien des Serails, der Stückgleßerei und des Ar- i, so wie von den im Kanale segelfertigen Kriegs - Schiffen ndet, und durch Herolde in den Strafen und auf den Plähyen erufen. Der Kislar - Aga verfügte sich im felerlichen Staate dem Pforten - Palaste, um dem (Hroß-Bezier im Namen Sr. it die freudige Nachricht zu úberbringen, wobet derselbe he- nde Summen Geldes, und zwar diesmal, statt Silber-Münze e Goldfiúde unter das zahlreich versammelte Volk auswarfs. neugeborne Prinz erhielt den, in der eman sgen eerfeger-

sher - : Abhdulmedschid, d, le bisher ungewöhnlichen Mames oiei mee nid Gard

drien große Fortschritte zu machen E auch die Fnseln Kan- dia f aats sind for1während den Verheerungen derselben preis gegeben.

Am 4 Mat wurden zu Ober-Szelk in Ungarn, binnen 2 Stunden, 185 Häuser, und am gten, zu Groß-Meseritsch in Mähren, binnen einer Stunde, 99 Gebäude sammt Rathhaus und Kirche, die ganze, von 151 Familien bewohnte Juden-Stadt, und 8 Perso nen, ein Raub dex Flammen.

Rom / 5. Maî. Auf die Vitte der Abgeordneten aus Chilt um Ernennung eines Patriarchen, haben Se, Heil. einen Entschluß gefaßt. Der Heilige Vater beklagt den Jrrthum dieser Rebellen, weiche die Autorität des Mutterlandes mißkennen; jedoch der Gewissen dieses zahlreichen Christen-Volkles halber, dessen Glaube durch den Mangel rechtmäßiger Hirten leiden könnte, haben Se. Heil., mit Beseitigung des Verlangens des Einen dieser Abgeordne» ten, Cienfuegos, eines Kolumbischen Republikaners, der nach die- sem T ROMOR strebte, Msgr. Muzzi, einen Mann von großem Ver- dienste, gegenwärtig der Nuntiatur in Wien betgegeben, zum 0lpost. Vikar ernannt. Dieser Prdlat wird, mit den ausgedehntesten Voll4 machten versehen, ae Bat zu seiner Bestimmung abgehen, und Cienfuegos, mit dieser Verfügung zufrieden, erwartet ihn, um ihn nach Chili zu begleiten. i

Neuster Verfügung gemäß, sollen hier, mit Berücksich« tigung der fruheren, von Klemens V111. getroffenen Besttmmungen, die Vorsteher der Fuden-(Hemeinde, Samísag Abends um halb q übr: 500 Juden zur Predigt kommen lassen, welche in dem Ovatorio della S§Sma Trioita de Pelegrini e Convalescenti gehalten wird. Unter dieser Zahl müssen enthalten seyn , 100 funge Leute von 12 bis zo Fahren A einen Samstag, und für den andern 50 Mäd« chen des gleichen [lters, die von Frauen begleitet werden, oder auf eine sonst schickliche Weise zusammenkommen. Feder ; welcher an der bestimmten Anzahl bei der Predigt fehlt, zadlt eine Geld Buße von 5 Paoli. Falls die BVorstcher den Wlidorspenslilgen irgend Crt leisten, oder sie, in Fällen des Ausbleibens, nicht anzets

en, sollen sie gestraft werden um 350 Seudi, dle zu frommen Zweks fen verwendet werden, nach Gutdünken Sr. Hel igkeit,

St. Petersburg, 16, Mai, Bis zur Rückkunft des (G, 449,

eterósburg erwähnten) Fürsten Wolkonskl, sind deffén (Geschäfte, dem Chef des (GGeneral-Etaabes der Armee, Getteval-Ad- jutanten, Frhrn, v, Dlwoltsch, übertragen worden, Jm v. F. wurden o in der Drelschen Eparchte, 57,936 Under gehoren, 12,465 Paar kopu= lirt, 57/801 Personen starben; unter ¡egteven befanden sich z1 vou mehr denn 100 Fahren ; etne gen us te 120, und elne sogar 155 Fahre. Zur Griechisch - Russischen Religion waren 4 Katholiken, 6 Lutheraner, 5 S taiber und 1 Mahomedaner übergegangen ; b) in der Wätkaschen Eyarchle wurden 568,639 Kinder geboren , 5,338 Paare getraut, und 535,08 Personen slärben; unker diesen befan» den sich 11 Personen von mehr denn 100 Jahren; zwei derselbe hatten das Alter von 110 Fahren errelcht, Zur Grlechisch - # ussls schen Religion waren a Tartaren, 2 Tscheremissen, 5 Wotdken,

Art. St,

es glorreichen Gottes, wozu i V erlust beinabe a mnnlien Sprossen, welche in der Blüthe

Unit, und 10 Schlömatlkex übergegangen. G nvena C Ypril, Die Ebnennung Husseret- Paschas zum