1823 / 67 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

45 schnlichs eine andere Ordiuttg der Dinge herbeiwünschen, und be- reit sind, mit dem Namen eines Befreters den erhabenen Prinzen zu begrüßen dessen einziger Wunsch nur darin besteht, das ihm aufgetragene glorreiche Geschäft so schnell als möglich zu beendigen.//

Um den Mißbräuchen ein Ziel zu seßen, welche sich die Herum- träger und Ausrufer gedruckter Schriften und Ankündigungen täg- lich dadurch zu Schulden kommen lassen, daß fie die von thnen zu verkaufenden Schriften, auf offener Straße, oft nicht bei ihrem rechten Namen ausrufen, den Sinn oder den Gegensiand derselben entstellen, oder wohl gar falsche Nachrichten verbreiten, hat der Polizei - Präfekt unterm 21. d. M. eine Verordnung erlassen, wo- nach jene Fndividuen sich mit neuen Erlaubniß- Scheinen, welche die Polizei:Behörde ihnen nur gegen Vorzeigung einés Certifikats Úber ihren untadelhaften Lebenswandel ausfertigt, versehen müssen. Feder Ausrufer muß eine, mit der Nummer des Erlaubniß-Schei- nes, dem Namen und Gewerbe des Fnhabers bezeichnete, fupferne Medaille tragen, die er an keinen Andern abtreten darf, und auf Erfodern jedem Polizei-Beamten vorzeigen muß. Die Herumträ- ger von Drucksachen dürfen nur officielle Aktenstücke und Bülle- tins, und auch déese nur in Folge einer besondern Erlaubniß der Polizei ausrufen, und zwar nur unter dem Titel, welchen sie füh- xen. Sie dürfen unter keiner Bedingung auf ofener Straße Posto fassen, oder je zwei und zwei sich vereintgen, um Drucksachen aus- zurufen; - eben so wenig dürfen sie bei Nacht verkaufen. Feder Contravenient vexliert sogleich seine Medaille, und wird den Ge- richten zur Besirafung überwiesen, unbeschadet der härteren Stra- fen, mit denen das Gescß noch besonders die Verbreiter falscher Nachrichten belegt.

In Bezug auf die (in das 62ste Stück der St. Z. aufgenom- mene) neue Königl. Verordnung, wegen künftiger Besteuerung der remden Wolle, enthält der Courrier français vom 25. d. M. ein, thm angeblich von einem seiner Abonnenten eingesandtes Schret- ben über diesen Gegenstand, worin es unter andern heißt: „Der Minisier des Fnneren irrt, wenn er in seinem Berichte an den König sagt, daß seit 1309 der Werth der feinen Wolle um 50 bis 55 pCkt. gefallen sey; er is wenigstens um 50 pro Cent gefallen. Es verdient übrigens bemerkt zu werden, daß wir der feinen Wolle weit cher entbehren können, als der gewöhnlichen , die uns unumgänglich nothwendig ist, und daß es daher gegen unser eige- nes Fnteresse sireitet, die Einfuhr dieser leßteren so hoh zu be- steuern. Man verbiete allenfalls die feine Wolle ganz, erhöhe aber nur nicht die Abgaben der gewöhnlichen; die Fabriken grober Tuche befinden sich schon jeßt in einem eben nicht blühenden Zustande: was soll aber ers aus ihnen werden, wenn sfe die prima materia mit 15 pCt. theurer, als bisher, bezahlen müssen? Und doch gehöô- ren diese Fahriken zu den nüßlicheren, denn sie kleiden die hand- werktreibende Klasse, welche die zahlreichere ist, und die es wohl verdient, daß man ihr Fnteresse ein wenig wahrnimmt. Der Han- delsstand hat noch nie geklagt, daß die fremden gröberen Woll- Arten zu wohlfeil seyen; ste sind vielmehr verhältnißmäßig theurer als die feinen. Fene grôberen nun aber, vorzüglich die aus der Levante, die wegen der Assekuranz-Prämien schon an sich nothwendig im Preise hâtten steigen müssen, sind es gerade, welche die neue Verordnung mit einer Abgabe von 15 pCt. (10 pCt. hbher als bisher) belegt. Was wird die Folge davon seyn? Daß die Feldbaguer, siatt daß sie sons Widder zu 1000 bis 1200 Fr. und Schaafe zu 200 Fr. kaguf- ten, ihre Heerden von edler Race jeßt mit Widdern zu 50 Fr. und Schaafe zu 12 bis 15 Fr. ergänzen werden, deren Erhaltung ih- nen minder hoch zu stehen kommt, und die ihnen eine fast eben fo fruchtbare Woll-Aerndte, als die schönsten Merinos - Heerden ge- währen. Die Ausführung jener Verordnung muß uns in kurzer Zeit dahin bringen, daß es in Frankreich nichts mehr als gewöhn- liche Wolle geben wird; denn die schönen Heerden werden ausar-

ten, was zum Theil schon jeßt der Fall ist, da bereits vor der |

neuen Verordnung, die Pächter, aus dem Grunde, daß dic frem- den groben Woll-Arten verhältnißmäßig theuerer, als die feineren find, es nupenbringender gefunden haben, ihre Merinos und halb veredelte Böcke, durch gewöhnliche ersehen. Dex neuste Armee-Bericht aus Girong vom 22sien d. M. ent- háâlt die officielle Nachricht, daß der Graf Curial in Mataro ein- erúdt ist, welche Stadt der General Milans, beim Annähern der Französischen Truppen, sogleich verlassen und sich nach Barce- lona zurückgezogen hatte. General Curial kehrte hierauf, mit Hin- terlassung einer Besaßung, nach Granolles zurück, wo scine Haupt- Kräfte sichen. Auch Cellent ist ohne Widerstand vom General Donadieu cingenommen worden. Mina, nachdem er sich gestellt, als ob ex auf Manresa marschiren wolle, hat sich abermals nach Moya gewendet, ohne Zweifel, um Barcelona zu gewinnen, wo Llohera und Milans bereits eingeschlossen sind. Es heißt, daß un- ter den Bewohnern dieser Stadt Spaltungen ausgebrochen seyen. Die Generale Donadieu und von Eroles folgen dem Feinde in

allen seinen Bewegungen j m Mémorial Bordelais lteff man Folgendes: „Wir haben

das Manifest des Königes Ferdinand an die Spanische Ration (S.

Art. Sevilla), oder, besser gesagt, die unverschämten Ausfälle der Kortes gegen die Europäischen Regierungen, ohne irgend eine Bemerkung mitgetheilt Es giebt gewiß keinen Menschen , der in einer solchen Sprache nicht das Unvermögen der Spanischen Re- volutionaîrs , sih der Französischen Fnvasion zu widerseßen, und die allgemeine Begeisterung der Nation für ihre Be- freier zu unterdrücken, erkennen sollte. Alle die onstitutionellen Proklamationen, die man bisher dem unglücklichen Monarchen in den Mund gelegt, haben auch nicht den mindesten Eindruck gea macht, weil das Volk die vollkommenste Ueberzeugung hat, daß sein König aller Freiheit beraubt sey. Wenn jnisGen Ferdinand Vil. und den Kortes wirklich jene innige Einigkeit herrschte, von der die Revolutions-Männer sprechen, so würde es hinreichen, daß der Sohn Karls 1V sich zu Pferde sehte und unseren Truppen entge- genkäme, um die ganze Nation zu den Waffen greifen zu sehen. Nur dánn würde es uns erlaubt seyn, zu glauben, daß der Monarch und seine Unterthanen die Verfassung der Kortes wollen. Da wir ändessen gerade das Gegentheil von diesem sehen, so müssen wir natürlich auch ganz entgegengeseßte Schlüsse zichen.-/

Nachdem die Herzogin von Angouleme am 17ten d. M. aus Toulon in Marseille eingetroffen, haben F. K. L diese leßtere Stadt am 19ten wieder verlassen. Statt, wie gewöhnlich, JFhren

teise-Wagen zu besteigen, fuhren Höchsidieselben diesmal in etner offenen Kalesche des Maire durch die Stadt. Die Thränen der Bewvhner flossen auf dem Wege, den F. K. H. passirten, und Trauer ergoß sich über die ganze Stadt, als sie den erhabenen Gegen-

_N v ALIIVS OUI

siand ihrer innigsten und verdientesten Zuneigung sah. Die Herzogin is am 20often in Nîmes, an Do in ® pellier, und am 25fen Abends in Perpignan angelangt.

4m 24sten pu im hiesigen neuen Waisen - Hause teressantes Fest fiait. J. K. H. die Herzogin von Berry vet unter die, in diesem JFnstitute befindlichen armen elternlosey 5 chen, Preise der Sittsamkeit und des Fleißes. ¿Es war rúbr sagt der Moniteur, „diese Prinzessin, die #8 viel gelitten, mitta, ter jenen unglücklichen Verlasfenen; als die Witwe desjenigen zu sehen, der in seinem Leben ebenfalls ein so großer Wohl der Armen gewesen ist.//

Für Reisende zur See, und besonders für den Soldqy Felde, scheint , der Beschreibung nach der von Fortin erf Marmite evasineptique, nicht unwichtig {U seyn. Man kann in | fiens § Stunden Fleisch în diesem TLopfe gar kochen; die 7, ratur, welche das Wasser darin erhält, ist 111° Reaumur. tj Töpfe näher kennen zulernen, scheint kein besseres Mittel, als im des marmites de- Mr. Fortin, rue St. Honoré N. 176. cinen id zu kaufen. Ein Topf à 4 Litres kostet 56 Fr. , à 12 Litres c

London. An der Nord-Küste von Afrika zwischen (zj verse bis Kap Noux wurden i. Fahre 1821 = 44,200 Pfd. Kot gefischt , die man im Durchschnitt auf 2,400,000 Fr. schäßt,

Auf der FInsel St. Michael, wo die Orangen - Bâume Hdhe von 20 Fuß erreichen, trug einer dersclben im v. F, d Früchte. Die Auffäufer erhandeln die Erndten gewodhnlüh itl Luft, wie man sich- dort ausdrückt, d. h. sie kaufen meh 9, nate vorx der Verschiffung, wenn die Frucht noch ganz grün nehmen die Möglichkeit der bis zur Reife vorkommenden Wil auf ihr Risiko. Früher ging der größte Theil der dort gem nen Früchte nah Rußland, jeßt hat sich dieser Handel nach Amerika und hieher gewendet.

Die Vereinigten Staaten unterhalten auf ihren Küsten g wärtig 85 Leuchtthürme, welche in 871 Patent-Lampen 33/90 lons Spermaceti-Thran verbrauchen.

Luxemburg. Am 9. Mai brach hier beim Thionviller Y Feuer gus. Nur der Thâtigkeit der Löschenden, denen die Y schaft der hiesigen Königlich Preußischen Artillerie - Handy Kompyagnie ein sehr rühmliches Beispiel gab, ist es zu wi ken, daß das Feuer nicht weiter griff. Am folgenden Tage staltete das Officier - Korps der hiesigen Königl. Preuß. Bes für die Abgebrannten eine Kollekte; es bewies hiedurch wied lentlih seinen rühmlichst bekannten Wohlthätigkeits - Sint, hat sich neue Ansprüche auf die Achtung der Bewohner zugesi

Seit einiger Zeit durchstrcifen hier Hausirer, die ih 7 Fabrikanten aus Paris nennen, zu Roß und zu Fuß, das Lai allen Richtungen, um den Vertrieb ihrer Waare zu befördert

Frankfurt. Se. Mai. der Kaiser von Oesterreich ht Loutsd’or für die Errichtung des Denkmals Canova?s unterzej

„Der in die Unruhen im Schweizerischen Kanton Zug seh wickelte Pfarrer von Menzingen ist vor die Untersuchungs -( mission geladen worden, hat aber et, | die besondere Dispensation vom ir Pen arde, “a nicht anerkennen will, hat den Pfarrer in das K iner: gefänglich abführen lassen. M 04 Bannar Die seit 1806 verwitwete Fürstin Christine Elisabeth tine zu Schwarzburg-Sondershausen, geborne Prinzessin zu A Bernburg, Durchlaucht, ist in ihrem 77sten Lebensjahre, am 18. zu Koswig mit Tode abgegangen.

Unter den Tausenden, die nach Banz gestrômt waren, un Maÿ., thren treugeliebten Landesvater zu sehen, befand si] etn Greis von 118 Jahren, dec 6 Stunden weit zu Fuß gefon war. Der König beschenkte ihn mit Gelde, und mit der Ÿ cherung, für den Rest scines Lebens bestens sorgen zu wollen. L gor aus O Vanensande das Se. Mai. zu seiner

chenden silbernen Hochzeit einlud , erhi in Königl. Gul Geschenk. )z ; erhielt ein Königl. Gti

Bekanntlich fehlte es im“ Anfange der an Englischen Baumwollen - Waaren , weil die Schiffahrt in nordischen Gewässern, des Spärwinters wegen, diesmal länge gewöhnlich gesperrt gewesen war. Endlich waren sie in Han! angekommen, und um ihren Transport von dort hicher zu besdl nigen, wurde den Frachtfuhrleuten für jeden Tag, den sie f als in der Regel hier ankommen würden, ein Thaler pro E Pfund Frachtzulage versprochen. Dies hatte zur Folge, daf meisten Fuhrleute den 50 Meilen langen Weg in 7 Tage zu legten. Unterdessen hatten aber die Schweißer - Fabrikantett Nachfrage der Kauflustigen befriedigt, so, daß die Engländer | wenig, und dies Wenige zu gedrückten Preisen absezten. Di Y banter Eile des besten Engl. Kattuns galt 56, des {let Kreuzer. Auch andere Waaren gingen zu fast unglaublich 1 gen Preisen weg; z. B. die Elle Sächstsches Wollen - Zeug Kreußer, ein Paar große Mannsstruümpfe für 40 Kreuzer.

Die Guter-Fracht auf dem Rheine beträgt pro Centnet Amsterdam bis Straßburg 5 Fl.; die Fracht von Oft - Fndid London, mit den Assekuranz-Kosten, 4X5 Fl.

Kassel, 51. Mai. Des Königes von Sachsen Maj. habe! ren, bei dem hiesigen Hofe beglaubigten Geschäftsträger , 0 v. Bose, von hier abberufen. , s E

München. Die neue Brücke über die Fsar, zu welt! Grundstein am 27. Mai/ als am 638sten Geburtstage Sr. M legt worden, enthält 5 Bogen, wird 40 Schuhe breit, !| Lees sl. veranschlagt, wird ganz von behauenen Steine]

ädtischen Mitteln gebaut, und soll in 6 Jahren fertig seyn. 4 Baurath Probs| führt den Bau, unter Leitung des Hof -1 Intendanten, Ober-Bauraths v. Klenze.

_ Neuer Verordnung gemäß, darf kein Pfarrer, Ausländer," es für ordinirte Prediger ausgeben, Gastpredigtetn!

Die Komite des landwirthschaftlichen Vereines hieselbst hi Duf. auf die Bearbeituug eines „vollständigen, leicht faßlichet terrihtes Über die Zucht, Behandlung und Veredlung der Pfd ausgeseßt. Das Werk muß die katechetische Form haben, im pulairen Style geschrieben, auf das Bedürfniß der kll Grund-Eigenthümer eben so gut, als der größeren berechnet; mit Berüctsichtigung der Landgesiüts-Organisarion vom Jah! iwd seyn. Der Einsendungs- Termin geht mit Äpril

Bern. Zu Aarau und Glarus wurden am 14. Mai, A

Bischof oder vom Nuncius d

leßten hiesigen N

T E

inestern das Rguise von Parma dort cin.

Smyrna. 1 Q | zu antworten verweigert, E igen und 24 Brandern; die Algier - Tunesische aus 50/ die y : »f Ov | Wekische aus 40 und die Die Regierung, die dieses kirchliche L )

ton. *) Spanier! Als Napoleon, nachdem er das Fesiland pas zur Unterwerfung und zum Stillschweigen gebracht, Euch

gänzlicher / le ! 26 Zoll ges Lin. ; Thermometer + 8 Grad. Q 24. Mai. Se. Maiÿj. haben mit der Kaiserl. Familie Sommer-Restdenz-Schloß Laxenburg bezogen. Bin- Tagen triff}t auch Jhro Majestät die Erzherzogin Ma- Se. Mazj. der König Ferdinand begiebt sich, wie es heißt, nah Schönbrunn. Se. Maximilian von Baden,- (geh. 1796) ist hier an-

pr, bei meter ch Wten,

wenigen

Neapel b der Prinz E Bei der am 9. Mai Mittags in Kuttenberg ausgebro- en Feuersbrunf|- gingen, ungeachtet 23 große Feuer - Sprußen ang waren, binnen wenig Stunden 142 Gebäude tn Rauch Bier j E, Ea wurden mehr oder weniger verleßt. L : Triest / 8. Mai. Jn den Häfen von Fiume und Venedig, so n denen von Dalmatien und dem Littorale ist, von Wien aus, Befchl angelangt , alle Korsaren unter Spanischer Flagge / fie ¿n mit oder ohne Prisen erscheinen, zurückzuweisen. Jm n Falle / sollen die Prisen wo môglih weggenommen, mit lag belegt, und den Eigenthümern, wenn sie thr Eigenthums- ¿ nachgewiesen, zurückgestellt werden. Den Befehlshabern der Ferreichischen Seemacht im Adriatischen, im Mittelländischen „e und im Archipelagus sind gleichzeitig Instruktionen Über Ferhalten zugefertigt worden, das ste in solchen Fällen beob- 4 sellen, wo Französische Fahrzeuge von Spanischen Kriegs- jen angegriffen werden. Bis heute is jedoch hier noch kein hl über die Ausschließung der Spanischen Handels-Schiffe von Aesterreichischen Häfen eingetroffen , und es is wahrscheinlich, man den Handel mit Spanien nicht ganz unterbrechen werde, eachtet des von Rußland gegebenen Beispieles, wo den Kauf- en und Schifsspatronen angedeutet worden is, keine Schiffe y den Spanischen, Portugiesischen und den Kolonien dieser bet- Staaten , mit woas für Ladungen es auch seyn möge, zu be- eit. : i A om, 17. Mai. Jm Hafen von Civitavechia befindet sich seit het Tagen die Engl. Korvette l’Avventura, um zum Behufe neuen geographischen Karte, den Küsten-Grund des Mittel- res mit dem Senkblei zu messen. : Var schau, 13. Mai. Zu der hier vor aht Tagen eröffneten é, haben sich bis jeßt zwei fremde Kaufleute eingefunden ; der aus Wien mit-Spielsachen und einigen Meubles, und der an- aus Schneeberg mit Zwirnkagnten. Die hiesigen Kaufleute haben der Befugniß, thre Waaren in dem schr geräumigen und gut eitts hteten Meßgebäude auszuftellen, gar keinen Gebrauch gemacht. glaubt, daß das Lokal eine anderweite Bestimmung crhalten

de. : S t. Petersburg, 22. Mai. Der General - Adjutant Sr.

, Graf Woronzow, ist zum General - Gouverneur von Neu-

and exnannt worden. i a Die Griechische Marine besteht gegenwärtig aus

Aegyptische angeblich aus 30 Schiffen. Sevilla, 1. Mai. Manifest des Königes an die Spanische

grausame Wahl zwischen Verwüstung und. Schmach ließ /„ da tet Jhr, obne- nur einen Augenblick unschlüßig zu seyn, Euch dem Unglücke vertraut, und den steilen Pfad erklimmend, der

Euch darbot , fesseltet Fhr den Sieg an Eure Fahnen und

tet Eure Unabhängigkeit. Nach ciner #9 s{hmählichen Ver- 1g der Rechte der Nationen hätte man glauben sollen, daß enigen , die sich die Wiederhersteller der Ordnung, und die cdórichter Europas nennen, nicht cin so trauriges Beispiel ers rn würden, ohne dessen Folgen zu fürchten; man hätte glau- sollen, daß dem edlen und tapfern Volke, das durch so viele rengungen endlich über den Französtschen Attila zu stiegen te, von Seiten der Fürsten, die ihm so große Verbindlichkeiten schul-

ind, mehr Achtung zu Theil werden würde. Doch dem ist nichc so.

dem kurzen Zeitraume von 15 Jahren , sicht das unglüctliche nien fich von neuem den Träbsalen einer jener ersteren ähnli- Fuvasion hingegeben. Man möchte behaupten, Bonaparte, seineit Fall zu rächen, beseele aus der Tiefe seines Grabes un- unklugen Feinde mit seinem Ehrgeize- umstricke sie mit glei Vlendwerken, und stürze sie hinab tn den verhängnißvollen rund, in welchen er selb versunken ist. Um diesen wahn- igen Durst nach Macht und Universal - Herrschaft zu fstil- und den schmählichhen Augris der Französischen Regierung bemänteln, hat man eben so nichtige als entehrende Vor- ide vorgebracht. Man belegt die Wiederherstellung des verz ngmäßigen Systemes in Spanien mit dem Namen etnes tair- Alufssandes; Meine freiwillige Annahme derselben nennt Zwang; Meinen Beitritt , Gefangenschaft; und die Kortes ihre Regierung, die Mein Zutrauen und das dexr Nation en, Rebellen. Dies sind die Gründe, die man anführt, den Frieden des Kontinents zu fiören, in das Spanische ck einzufallen, und unser unglückliches Land mit Feuer Schwert zu verheeren. Wen glaubt man aber durch so l'eimte Vorausseßungen zu täuschen? Europa vielleicht, wo unft und Billigkeit schon ihr Urtheil darüber gesprochen ? Oder Spanien, wo die entschiedenste Gegenwehr bewiesen, inan sie daselbst würdigt? Nicht nöthig is es, Spanier, Euch rfolge unserer Wiedergeburt ins Gedächtniß zurückzurufen. wißt, und die Welt weiß mit Euch, daß, wenn einige Krieger sten gewesen sind, die den Ruf der Freiheit auf einem Punkte Halb-Fnsel haben erschallen lassen, die ganze Nation bald frei- g ‘diesen Ruf wiederholt hat, und daß in weniger als zwet aten die Verfassung in allen Provinzen verkündet und bé- dren war. Nie ist ein Wunsch, nie is ein Ruf schneller, -allge- er und vollständiger erfüllt woorden. Will man ein ähnliches iel finden nur in jener einstimmigen Willens-Meinung muß es suchen, nach welcher Jhr vor 15 Jahren Euch gegen Bo- tes Angri} erklärtet, und Euch verpflichtetet, Euren König freien; denn nux hei Euch offenbaren sich jene großen politi-

Der Moniteur vom sten theilt das obige Manife| mit der Bemerkung ß ev dasselbe deshalb aufnehme, weil er es für authentisch halte, und dasselbe , gleich der Französtschen Kriegserklärikng , zur Geschichte der Spanischen tion gehöre; vouzitglich aber, weil von allen Mitteln , auch den Unglau- von der gezwungenen Stellung und der Gefangenschaft des unglücklichen e von Spanien zu überzeugen, es vielleicht kein wirksameres gebe, als Ung eines solchen Aktenstückes,

ersoneiz büßten bei diesem fürchterlichen Brande ihr |

| |

| lens-Fretheit und denr lebhaftesten Dankgefühle. | deren Vollziehung unglücklicherweise sechs

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Windstille, ziemlich heftige Erdstöße verspürt. 1j schen Phättomene, welche die Einbildungskraft überraschen , Erstau-

uen erregen, und jede Berechnung und jeden Betr it. Nachdem Jch den allgemeinen Willen der Spanice fo feteclich verkündct, war Meine Pflicht als Spanier und als König, diecjeni- gen Gesecye/, unter deren Auspicien Jhr Meinen Thron erhalten, Meine Unabhängigkeit vertheidigt, und den Feind von unserem Ge- biete vertrieben hattet, mit Meinen besten Wünschen zu begleiten, sie auzunchmen und zu beshwören. Diese Gesehe waren in Eu- ropa von denselben Mächten gebilligt und anerkannt worden, die sich heute stellen, als ob sie thren gerehten und glorreichen Ur- sprung nicht kennten. Sie sind der Nation nicht von der Armee gegeben worden ; die Armce und die ganze Nation empfingen sie von thren Stellvertretern, und beschworen Le mit der grdßten Wil- Ul Diese Gescte, Jahre lang ausgeseßt

| ward, boten dem beängstigten Spanischen Volke endlih Ruhe und

Erholung, cine glücklichere Zukunft und einen sichern und fesien Anhaltpunkt, unabhängig von jedem persönlichen Fnteresse und von jeder Leidenschaft. Auf diese Gesetze allein beriefen sich die Spa- nier, und sahen sich genöthigt, ihre Zuflucht zu ihnen zu nehmen.

Ich selbsi habe sie genehmigt, und wenn arglistige Einflüste- rungen bei Meinem ersten Einzuge in Spanien Mich hinderten, das Nütliche ihrer Erhaltung einzusehen; wenn die Unerfahren- heit und Unkunde, worin Meine Abwesenheit und Meine Gefangen=- schaft Mich hinsichtlich der Angelegenheit Meines Vaterlandes ver- jeßt, Mich damals heilsame Rathschläge nicht beachten ließen : #6 thut dieser Umsiand der Billigkcit keinen Abbruch, womit die Na- tion Rechte in Anspruch nimmt, die ihr’ so offenbar zustehen, so we= nig, als er Mein Königliches Wort und Meine feierlichen Shwüre zu entkräften vermag. Jch will und darf dieselben nicht verlepen, und dieser feste Entschluß muß hinreichen, um “alle gchässigen Beschuldigungen zum Schweigen zu bringen. Auf eine andere Weise ste widerlegen , hieße, die Meiner hohen Würde \{chul= dige Achtung selbs verlceßen, und den Schmähungen unse- rer ewigen Verläumder nur noch mehr Nahrung geben. Wie konnte man guch alle diese Verläumdungen widerlegen, da die Urheber selhsi_ nicht so denken, als sie sprechen? Glaubt Mir, Spa= nier, die Verfassung is nicht der cigentliche Beweggrund zu jenem ehrgeißigen Eingebungen und zu dem ungerechten Kriege, den wir zu bestehen haben. Zu anderen Zeiten, als es unseren Feinden Nußen brachte , billigten sie das Grundgeseß der Monarchie und erkannten es an. Auch Meine Freiheit kümmert sie wenig oder gar nicht ; auch nicht unsere inneren Zwistigkeiten, welche von unseren Feinden sto sehr übertrieben worden sind, und die gar nicht beste- hen würden, wenn sie nicht von ihnen angefaht worden wären. Was die Schritte unserer Feinde leitet, ist der augenscheinlihe und schon o oft zu erkennen gegebene Wunsch , Über Mich und Euch nach Gutdünken zu schalten, Eure Wohlfahrt und Euer Glü zu vernichten,Spanien auf immer an denTriumph-Wagen ihresUehermu- thes und ihrex Herrschaft zu fesseln und es so einzurichten, daß es nur dem Namen nach ein Königreich, in der That aber nichts anderes als die Provinz eines fremdên Staates sey, damit wir nur für sie und durch sie leben und bestchen. Ehedem Can die Regierun=- gen sich gegenseitig mehr Achtung ; tin den Klagen , die dem Frica densbruche vorangingen , erwähnte man des Unrechtes , dessen Ab- hülfe von den Völkern verlangt ward. So lange die traktaten= mäßigen Bestimmungen beobachtet wurden, wagte es Niemand, et=- nem Staate, so schwach ex auch seyn mochte, vorzuschreiben, was er in seinem Fnneren thun solle. Heutiges Tages aber spricht der Rausch, den das Gefübl der Macht erzeugt, allen menschlichen Rücksichten Hohn. Die Mächte wollen nur nah ihren Launen, thren Privat=Futeressen, threm Willen regieren. Aber diese Sprache, diese bisher im Völkerrechte unerhörten Grundsäße sind am alz lerwenigsien auf die Spanier anwendbar. Wie haben diese irre ge- leiteten Kabinette sich einbilden können, daß eine Nation von 12 Millionen Seelen, die an einem Ende Europas gekegen ists rings vom Meere umflossen und vom Pyrenäen - Gebirge bés {hüt wird, so auf einmal das Gefühl threr Stärke und ihrer Lage vergessen werde ? Wer hat ihnen das Versprechen geben kön- nen, daß die Spanische Nation den edlen Stolz, der sie vor aller Völkern der Welt auszeichnet, jemals verleugnen und sich vor ih= nen beugen werde, sie, die sih vor dem Glücke und der kolossalen Macht Bonapartes nicht einmal gebeugt hat ? Wer hat thneu gesagt, daß die Spanier so thôrigt und verworfen seyen, da sie, um den Gefahren, die man ihnen schildert, zu entgehen , sh je dazu verstehen würden, die Güter, die sie der Freiheit verdan= ken, mit der Geißel der Knechtschaft zu vertauschen? * Alle Vor= theile, welche dem Menschen ein wohl eingerichteter gesell= schaftlicher Zustand gewährt, besißt der Spanische Bürger. Bloß von dem Geseze avhänhig, unverleblih in scinen Meinun= gen, în seiner Person und seinen Gütern; zu den dfentlichen Abgaben uur in Verhältniß der von scinen Repräsentanten festgeseßten Quote beitragend; an der Vertheilung und- Ver=- wendung dieser Quoten selbst, und durch Personen , denten er sein Zutrauen schenkt, Theil nehmend; seiner Thätigkeit und Be- triebsamkeit jede Laufbahn der Wissenschaften, des Ruhmes und des Glückes, geöffnet schend, findet er auf dieser ganzen Welt. keim Wesen, dem er in gesellschaftliher Würde nachstände. So ift der Spanier, #9 muß er nah dem Gesehe seyn. O Jhr, die Jhr etwa den Kampf fürchtet, worin Euch fremde Ungerechtigkeit der= wickelt hat, verseßt Euch nur einen Augenblick in die Zukunft und denft Euch în der Gewalt Eurer Feinde! Von den Oberen tyran- nisirt, von den Unteren verhöhnt, der Bedrücckung der Zöllner bloßgesellt, von Spähern umringt, dem Argwohne Preis gege=-- ben, von Angebern angefeindet ; aller Si erbeit aller Achtung, sowohl in politischer als bürgerlicher Hinficht beraubt, den Ue-= bermüthigen zum Spielwerke und den Feigen zum Gelächter ge- worden: das ist das traurige Schicksal, welches Euch bevorsteht. Alsdann würdet Jhr erkennen, daß es leichter sey, sih die. Frei« heit zu erhalten, als den Stolz der Unterdrücker zu erdulden. Was Mich betrifft, der Jch, von der Vorsehung an die Spiße ci- nes edlen und hochherzigen Volkes gestellt, der Nation Alles zu verdanken habe, Jh werde niemals, das {chwdöre Jch, die heiligen Verpflichtungen verleßen, die eine so erhabene Stellung und o ausgezeichnete Wohlthaten Mix auferlegen. Entschlosseu, Ener Schicksal zu theilen, will und darf ich keine anderen Traktaten und Konventionen (obwohl bis jeßt Meiner Regierung in dieser Hin= sicht noch kein Vorschlag gemacht worden if) annehmen, als solche, die der politischen Verfassung des Staates angemessen seyn wer- den, Die Monarchen Europas, die sich zu unserm Untergange