1823 / 69 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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für den Augenblick, und auf die Sicherheit, dexen sie für die Zu- kunft bedürfen, hinzuleiten; Sr. Majestät Abwesenheit aber legt mir andere Pflichten auf. Das Kommando der Armee gehört mir; wie eng indessen auch das Band seyn möôge, das mich an Euren König, und Frankreich an Spanien knüpft: die von unseren ver- bündeten Truppen befreiten Provinzen können und dürfen doch von feinem Ausländer regiert werden. Die Verwaltung dersel- ben von der Spanischen Gränze bis zu den Thoren von Madrid, if ehrenwerthen Spgniern provisorisch anvertraut worden , de- ren. Ergebenheit und Trêue dem Könige bekannt sind, und die in den leßten schwierigen Zeitläusten sich neue Rechte auf dessen Erkenntlichkeit, und auf die Achtung der Nation erworben ha- hen. Jett is indessen der Zeitpunkt, wo es darauf ankommt, feterlichst und für die Dauer eine Regentschaft einzusehen, die da- mit beauftragt werde, das Land zu verwalten, eine regulaire Ar- mee zu organisiren und mit mir die Mittel zu verabreden, unser roßes Werk, die Befreiung Eures Königes, zu vollenden. Diese Meyn ag bietek aber reelle Schwierigkeiten dar, welche FreimÜ- thigkeit und Redlichkeit nicht erlauben, zu verhehlen, die indessen der othwendigkeit weichen müssen. Die Wahl Sr. Maj. kennen wir nicht, und es is nicht möglich, die Provinzen an einer solchen Wahl Theil nehmen zu lassen, ohne die Uebel, die auf dem Könige und der Nation lasten, auf cine shmerzliche Weise zu verlän- gern. Unter diesen schwierigen Umständen, für welche die Vergan- genheit kein zu befolgendes Beispiel darbietet, habe ich geglaubt, daß es am angemessensten, am volksthümlichsten, und dem Kö- nige am angenchmsten sey, den ehemaligen obersten Rath von Kastilien, so wie den oberslten Rath beider Fndien, deren hohe und

verschiedenartige Befugnisse sich Über das ganze Königreich und | dessen überseeische Besißungen erstrecken , zusammenzubverufen, und |

diesen beiden, vermöge ihrer erhabenen Stellung und der politischen Lage- derer, aus denen sie bestehen, unabhängigen Staats- Körpern, die Sorge zu Überlassen, die Mitglteder der Regent- e selbs zu wählen. Jch habe jene Räthe daher zusammen- erufen , und sie werden Euch ihre Wahl bekannt machen. Dke , denen sie ihre Stimme geben, werden die gehörige Macht bis zu dem erwünschten Tage ausüben, wo Euer Kd- nig, gläccklich und frei, selbs wird Sorge tragen können, seinen Thron dadurch zu befestigen, daß er seinerseit scinen Unterthanen das GlÛck, das er ihnen schuldig is, sichert. Spanier, glaubt den Worten eines Bourbon. Der wohlwollende Monarch, der mich an Euch gesendet, wird in seinen Wünschen die Freiheit cines Kô- niges seines Geblütes, von den gerechten Erwartungen einer gro- ßen und hochherzigen, mit Frankreich verbündeten und befreunde- ten Nation nimmer trennen. : Ludwig Anton.// Der Ftînanz - Minister hat in einem Berichte an den König Sr. Maj. aguseinandergeseßt, daß die bisherige Anordnung in den Zoll-Tarif, wonach der Einfuhr-Zoll auf ganz und halb veredelte Schaafe ungleich niedriger gestellt ist, als der auf veredelte Schaa- fe *) und zwar aus dem Grunde, um die Fortpflanzung der edlen Racen zu begünstigen und dadurch den Ackterbau zu heyen, diesen Zweck nicht nur nicht erfülle und daher unnüß sey, sondern daß fie dem Staate vielmehr Nachtheil bringe; unnüß, weil Frankceich jeßt Schaaf - Heerden von echt Spanischer Race in Ueberfluß be- sißé; nachtheilig, weil, wie die Zoll-Register unwiderleglich bewci- fen, ausgesuchte gewöhnliche Schaafe , die allein für den Schläch- ter bestimmt waren, als halb veredelte eingeführt worden sind. Se. Maj. haben hierauf unterm. 28. d. M. eine Verordnung erlassen, wodurch der bisherige Ein - und Ausfuhr - Zoll auf gewöhnliche MWidder, Hammel, Schaafe und Lämmer, ohne Unterschied auch auf die ganz und halb veredelten Racen ausgedehnt werden soll. Nach einer: zweiten Verordnung von demselben Tage, sollen die zum Handel nah Senegal bestimmten Ostindischen Tücher (toiles de VInde), wenn sie auf anderen, als Französischen Schiffen direkt. in. Frankreich eingeführt werden, bei ihrer Wiederausführung eine Abgabe von 5 Fr. pro Stü (par pièce) zahlen. , “““ Die Etoile theilt aus einem Privat-Schreiben aus Sevilla vom 26ten Folgendes mit: „Die exaltirte Partei hieselbst hat der Tor- renoschen Plaß gemacht. Calatrava ist zum Justiz- und Xandiola um Finanz - Minister ernannt worden. Leßterec ist dem Grafen Sorüend séhr ergeben. Hinsichtlich des Ministeriums der auswär- tigen Angelegenheiten schwankt man zwischen den Herrn Peres de Castro und Pando. Kriegs - Minister dürfte Hr. Zarco del Valle werden. Er war bereits im- Fahre 1820 Unter Sekretär in diesem Ministertum, mußte es jedoch verlassen , da er der exaltirten Par- téi -mitßfiel. Fm v: F. kommandirte er in Aragonien 7 wo er sich dem Hrn. von San Miguel verdächtig machte, und daher abberu- fen ward. Man zweifelt, daß die Kollegen dieses Leßteren, die Hrn. Capaz und Vadillo, Minisier der Marine und des Ueberseeischen, in Activität bleiben werden. Die Nachricht von der, in der Pro- vinz La Mancha und der Landschaft Estremadura ausgehrochenen Anfarrektion hat in Sevilla großes Aufsehn erregt. Fn wenigen Tagên dürften. die Angelegenheiten hier eine Wendung nehmen, die ganz Europa în Erstaunen seßen wird. Hr. von San Miguel ist abgereist, und man spricht laut von der Ankunft des Grafen Tor- reno. Das Sevillaer Volk ‘will an die Existenz der Kortes gar nicht mehx glauben. Die Königin befindet sich, seitdem sie Madrid verlassén, ungleich besser. Wir erwarten mit Ungeduld die Nach- richt von dem Einzuge der Franzosen in Madrid. Wenn sie die Inquisition nicht wieder herstellen und sich gemäßigt zeigen, wird aucl) Sevilla bald in ihren Händen seyn. Männer, die den in der Fonslitutionellen Armee herrschenden Geist kennen , glauben, daß,

wenn die in Madrid einzuseßende Regentschaft eine Amnestie für |

alle diejenigen, die sich bei dieser Armee befinden, ankündigt, und den Chefs die Beibehaltung ihrer Ehren und Würden zusichert, die Fonstitutionellen Generale bald ganz verlassen dastehen werden.

__ Die im Gefolge des Herzogs von Angouleme befindlich gewe- sene provisorische Funta hat unterm g. Mai verordnet, daß am 1». Junt in sämmtlichen Kirchen der befreiten Spanischen Provin- zen ein feterliches Todten -Amt für die, mit den Waffen in der Hand gefallènen royalistishen Spanier gehalten werden, und daß alle Geisiliche, Civil- und Militair - Behörden an dieser Feierlich-= keit Theil nehmen sollen. Dieser Béschluß hebt mit folgenden merkwürdigen Worten an: „Wenn die revolutionaire Faktion sich beeilt hat, die Helden des Meineides d vergöttern, und ihre ver- haßten Namen mit goldenen Buchsiaben im Sißungs - Saale

2 Der bisherige Einfuhr - Zoll guf gewöhnliche Hammel betrug 5 Fr. pro Stück ; der der ganz und halb veredelten Widder aber nur 1 Fr.; Hammel Und Schaaje 75 Cent, und Lämmer 50 Cent.

der Kortes verzeichnen zu lassen, so gebührt einer gottesfi

Ration, am Fuße der Altäre die Gnade des Höchsten F jenigen würdigen' Spanier zu erflehen, die bei Vertheidi [U Religion und des Thrones ihr Leben, theils unter Marter mit den Waffen in der Hand, , eingebüßt haben. Die prov: CV t - 0vij Zunta beschließt daher u. \. w.// Am ersten Tage nach ih ( seßung, fertigte gedachte Funta an alle Europäische Kabinen riere ab, um den alliirten Monarchen die Organisation d. visorischen Regierung und die {nellen GSortschritte der r schen Waffen zu melden. Die Junta hat das Dekret der d gegen die 09 Unter dem Namen der Perser bekannten D ' als gewaltthätig und geseßwidrig annullirt, und erklärt, dd Veputirten in alle ihre früheren Aemter und Würden,"wie Y vor dem 6. MIrz 1820 besessen, wieder eingeseßt werden j Gleichzeitig hat fie selbige ermächtigt, bis zur Befreiun, Königes, ein Kreuz, ähnlich dem der heiligen Hermenegilde, n

Bildnisse des Königs und der Unischrift: Spes et fortituds : vers1s, zu tragen.

_ Der Marschal Davoust, Prinz von EEmühl[, i gestery mittags um 4 Uhr, an den Folgen einer langwierigen und s haften Lungensucht , mit Tode abgegangen. L: |

Der Graf von Marcellus, Deputirter des Gironde - Da ments, und Herr von Bonald, sind am 2090. v. M. auf ihre nach London, in Calais angekommen.

¡¡Wenn,‘/ sagt das Mémorial bordelais vom 2 “R af E E e 5 gg ch9. V. M, sich, wie die liveralen Blätter täglich behaupten, “in S patt d

Masse von Guerillas* im- Rütken der Franxsfs- Í vildet hâtte, wie käme es, daß die Madrider Kourtere L / ger als 50 Stunden nah Bayonne kommen, während fie, fi Einführung der Verfassung im Jahre 1820, in der Re u acht Tage auf dieser Reise zubrahten? Noch mehr: die evtl nairen Madrider Blätter gaven damals selb zu, daß den ren, 0b nie gleich eine Eskorte zu ihrer Beschüßung erbielta selten die Depeschen abgenommen würden. Hieraus geht flu | vor/ daß es jeßt keine Guerillas im Rüúcken der “Franz Urmee gieöt, wohl aber, daß vor dem Einmarsche diefer Arn Spanken, die Wege höchst unsicher waren, obgleich die Kons nellen auf verschiedenen Punkten Truvven aufgestellt hatten.

Am 25sien is in Madrid folgende offe E. t Ld E gende officielle 2 / des Maréchal de camp Ctsnevos on Hrpretts t telle Bekanntm

Heeres - Abtheilung, {hickt mir aus Toledo r de Datum folgende Depesche, die ith wörtlich núttheile: A ¡Den Befehlen Ew. Exc. gemäß, die mie so eben zu melde ich Jhuen den am 20. d. M. erfolgten Einzug der mi tergebenen Tcuppen in diese Stadt (Toledo), nachdem dieselbe ges zuvor noch ein sehr lebhaftes Trefen mit den fonstitutid Truppen, von denen ein großer Theil in unsere Hände gefall zu besiehen gehabt haben. Hâtte es uns nicht an Mund und an Patronen gefehlt, und wären die Truppen micht f ermüdet gewejen, so würde ich den Feind verfolgt haben. d / auf Versiärkung von Seiten Ew. Exc., denn ih Habe viele Ge gemacht, und täglich werden deren hier eingebracht. Chaleq melt die zersprengten Soldaten Abisbals auf neue und 14 ( Manzanares ziemlich bedeutende Kräfte mit = Stücken Ÿ | zusammengezogen. Jn diesem Augenblicke kündige ich ihm Ew. Exc. Befehlen, die Uebergabe von Madrid an: abe: | Ungeheuer giebt ketner Vorstellung Gehör. Fch erwarte Befehle, um zu- seiner Verfolgung aufzubrechen, und ih ; nicht, daß uns der Nuhm zu Theil werden wird diese | der Ordnung zu vertilgen.// Mat Fch theile, dieses dem heldenmüthigen Madrider Rolf damit es sich dessen freue. So lange ich, wie jeßt, ant der 0 der tapfern Bewohner von la Mancha stehe, soll der Feind!

Der Maréchal de camp, General-Kommandaut der Armee 1 der Provinz fa Mancha, (gez.) Juan Sançhos Cisneros.

2. JUlle Dev Marschal Moncey berichtet aus Atenys Mar unterm 27sen v. M., daß er am 26fèn die, von einem f zösischen und einem Spanischen Bataillon bloktrte Citadelle Hostalrich rekognoscirt habe, nachdem er Taaes zuvor die ( gleiches Namens/- die unter den Kanonen der Seftung liegt, von zwei Grenadier-Kompagnien beseßt war, habe einnehmet sen. E beiden Kompagnien zogen fich sogleich in die Cital zuruc, der es jedoh an Wasser fehlt, das die Garnison aus d auf Clintenschuß - Weite außerhalb derx Festungs - Werke befi chen Quelle schöpfen muß. Gelingt es, sich diese Quelle zu mächtigen, so muß die Citadelle sich sogleich ergeben. Der C Curial lobt den Muth und die Unerschrockenheit der Trayyen | ter seinen Befehlen, bei dem Ueberfalle von Mataro. Der E val Donadieu stand am 24sten in Manresa, Mina am 25st Suria und zog sich von dort über Avinio in die Gebirge 4wil Vich, Ripoll und Berga zurück. Ungeachtet derselbe besländis lebhaft verfolgt wird, is es doch noch nicht möglich gewesen zu erreichen und zu einem Gefechte zu zwingen, von welche gänzliche Vernichtung seines Korps abzuhängen scheint.

Aus Sevilla hat man hier Nachrichten bis zum 36ten. der Sibung der Kortes vom 14ten verlas Hr. Galiano eine richt des diplomatischen Ausschusses, in Betreff einer jüngst d faßten Denkschrift des Ministers der auswärtigen Angelegen Uber das Betragen der Französischen Regierung und über dit

Erhaltung des Friedens abzweckenden Schritte des Brittischen binets. Der Ausschuß „machte den Vorschlag, zu A die Regierung Sr. Katholischen Majestät sich auf eine, der N würdige Wetse betragen habe, und daß der Krieg ,- welchen si gen Frankreich zu bestehen hat, nicht zu vermeiden getweset ohne die heiligsten Pflichten zu verleßen und die Ehre utd V der Nation zu gefährden. Man beschloß det Druck dieses Beri

Jl eittem Privat - Schreiben aus Madrid vom 25ften- d: heißt es unter andern: „Die Freude, die- das Volk über den s marsch der Franzosen : empfunden, ist unglücklicherweise nicht von Gefühlen des. Hasses und der Nache gewesen, und wir hi einige Excesse zu bedauern. Einige Häuser sind gewaltsam e chen, und mehrere Personen gemißhandelt worden. Wären Ü haupt dergleichen Gewaltthätigkeiten jemals zu entschuldigen müßte es hier seyn, wo ste durch gehässige Auffoderungen he geführt worden sind. Die vor zwei Tagen, bei Gelegenhéeif thôrichten Angriffes des Bessières, ausgeübten Grausamkl deren Spuren . noch sichtbar sind, da die Opfer derselben |

früh noch nicht zur Erde bestattet waren, sind nicht die d

einen Augenblick Ruhe haben, bis daß ih ihn ausgerottet haf

esachen der Erbitterung des Volkes. Mäntter, die nicht bloß neinungen, sondern auch ihrer willkührlichen Handiungen wegen glich betannt sind, haden sich absichtlich öffentlich gezeigt, ; scheint sogar, daß Einige von ihnen sich heut Gewaltthä- ¿n erlaubt hatten. Eine-solche Thorhcit und Frechheit macht r um so schwieriger, das Volk in Zaum zu halten. Alles essen geschehen, um dieses zu bewirken; strenge Maßregeln an ergriffen - und. die Französischen Soldaten haben thre en gewissenhaft erfüllt, #0 schwer es thnen auch fallen mußte, hen, die von thnen anfänglich freundlich begrüßt worden

nun mit Härte zu behandeln. Der von - der Funta er- x Corregidor hat în einer offentlichen Bekanntmachung alle menrottungen - so wie_ das Tragen der Waffen verboten. issarien sind in jedem Stadtviertel, zu Erhaltung der Ruhe Ordnung, ernannt worden, und Patrouillen durchstreifen zu lben Behufe die Straßen.// f

Das Journal des Débats enthält unter anderen Folgendes: x dex merkwürdigsten Punkte in den leßten Verhandlungen ands mit unserer Regierung, tsk die jenem Hofe gemachte veilung in Betreff der Rede, mit welcher der Köntg die jeht ossenen Sißungen der Kammer eröffnet hat. Da Se. Mai. ser Rede den beschlossenen Einmarsch der Französischen Trup- 1 Spanien verkündigt, und daë Aufhören aller Feindseligkei- on dem Tage an versprochen hatten, wo es Ferdinand VIT, gestattet seyn würde, seinen Völkern Fnsiitu- en zu verleihen, die nur allein von ihm ausgehen ten, so erkannte das Brittische Kabinet in diesen Ausdrücken Lehrsaßz, der, jedem Gedanken einer Vermittelung entgegen- nd, sogar die Englische Verfassung bis in thre Wurzel e. Es ist bekannt, wie einer unserer Minister sih Úber die- jegenstand in einer Art erklärt hat, welche vielleicht die einzige ist, er Würde Frankreichs und der Beschaffenheit einer Debatte nesen war, welche eine abstrakte Frage zwischen beiden Regie- n erzeugt hatte. Nachdem der Vicomte von Chateaubriand n, daß die Königlichen Worte verschiedenartig ausgelegt wer- innten, bemerkte er „daß die der Brittischen Regierung frü- emachten Mittheilungen, diese Regierung nicht berechtig- unter jenen verschiedenen Auslegungen diejenige zu wählen, rch Frankreich beschuldigt werde, in Spanien die absolute rchie wieder herstellen zu wollen; daß aber, um dieser oder

Tor Jofso : 4 4 ¿ 0 F 2 alis . d M , Der Befehlshaber der in der Provinz la Matucha steh Modifikation der Spanischen Verfassung einige Haltbarkeit

hen, und Frankreich dergestaït zu beruhigen, daß es seine ngen einstellen könne, es unumgänglich nöthig sey, daß nand V1l. an einer solchen Modiftkation Theil nehme und ieselbe willige.// Nichts is einfacher, nichts bestimmter, ese Erflärung. Es war nicht wahrscheinlich, daß der König

Zeit, als er die mehr- erwähnte Rede gehalten, irgend im allgemeinen und absoluten Sinne versiandene politische vor Augen gehabt habe. Der Gedanke und die Aufmerk- tit Aller, die Jhm zuhörten, war ausschließlich auf Spa- » auf dieses von den entgegengeseztesten Meinungen entzweite h gerichtet, in welchem das Königthum allein über die

en und Fnkevressen der einzelnen Parteien erhaben seyn F „Wenn der König von Spanien nicht Grund hat, sich über- zu halten,// sagt der Herzog von Wellington in seiner, dem eFißroy =Sommerset übergebenen Note, ¿daß das Geseß ihn inreichender Gewalt bekleidet habe, so wird das Land nie ru=

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übertreten habe, er dur seine Entfernung abgedankt und den Thron unbesezt gelassen have. Daher die Meinungen derjenigen, die sich noch heute auf die, in dieser Erklärung enthaltenen Grund- säße stüßen. Man steht sonach, daß die in dieser Beziehung in England. und anderen Staaten obwaltenden Diferenzen auf zwei politischen Erdichtungen beruhen, welche nur ersonnen sind, um die Re- volution vom Fahre 1686zu erklären ; die ersie besieht darin, daß man ei- nen Vertrag zwtschen König und Volk vorausseßt, von dem in der (Geschichte nirgends cine Spur zu finden is, und der, wenn er bloß von gegenseitigen Pflichten des Souverains und seiner Un- terthanen haadelte, einen anderen Namen führen müßte: die zwette geht dahin, den Sinn eines Wortes in solchem Grade zu entftellen , daß man dieses gerade das Gegentheil von dem vedeu- ten läßt, was bisher immer darunter verstanden wucde: näu:lich mit dem Worte Abdanfung die Enterbung eines Prinzen und einer Familie zu benennen, die seit einem halben Fahrhunderte nicht aufgehört hat, den Thron als ihr Eigenthum zurüctzufoderp. Bexragen wir die Geschichte, so wird sie uns, in England o wenig als anderwärts, in dem Volke die Quelle zeigen, aus welcher man die Freiheiten einer Nation herleiten möchte. Die Magna Chara Johanns ohne Land, was ist sie anders, als ein im Geiste der Feudal-Geseze entworfener Vertrag, wodurch bloß der Freiheits- Bcief Heinrichs 1. und die Gesehe Eduards desBekenners wiec- derhergestellt wurden? Die Ujurpation Cromwoells und ihre Folgen waren, wie sich Montesquieu auFdrückt, nichts, als ein ohnmächti- ger Versuch zu Gunsten der Demokratie. Hinsichtlih der Revo- lution, welche die Krone dem Hause Stuart entriß, was war der eingesiandene Zweck derselben? Die Rechtmäßigkeit des Thron- Erben ficeitig zu machen und die Verfassung wiederherzusiellen, nicht, ste abzuändern. Wodurch wurde der Erfolg des Unterneh- mens gesichert? durch eine bewaffnete Dazwischenkunft. Welche geseßliche Form gab man den Folgen derselben? die Form einec, von der Pair-Kammer und der Kammer dex Gemeinen ausgehen- den Erklärung; beide Kammern legten sih für diesen speciellen gall den Namen eines Konventes bei, und bestätigten spä- ter, als sie in Folge einer Entscheidung des Königes Wil- helm und seines Rathes wieder zum Parlamente geworden, unter diesem Namen die Beschlüsse, die sie unter ienem gefaßt hatten: „ein Verfahren,// sagt Smollet, ;,das von einer hand- greiflichen Absurdität zeugt; denn, wenn die Majorität des K on- ventes ihren Beschlüssen nicht gesezliche Kraft geben konnte, so Tonnte ste auch nicht dem Prinzen von Oranien eir; legitimes Recht auf den Thron, den er eben bestiegen, zugestehen; und wenn dieser den Thron ohne ein legitimes Recht bestiegen, so hatte ex wieder kein Recht, die Versammlung, der er seine Wahl verdankte, in cin Parlament zu verwandeln. Dem sey wic ihm wolle, das ein- zige Resultat einer, durch Zeit und Einwilligung der Völ- ker, (nicht als Ausdruck eines ungewissen und vorübergehenden Willens, sondern als eine zuverlässige Tradition über die Fnteressen der Gesellschaft betrachtet) genehmigtén Revolution , ist die Grün= dung eines eigenthümlichen Ervfolge-Rechtes in England gewesen,

| das Blackfione und Custance mir folgenden Worten erklären:

¿Die Krone - ist, kraft gemeinen Rechtes und verfassungsmä- ßiger Gebräuche, erblich, und zwar auf eine ihr eigene Weise; aber das ‘Rech der Erbfolge faun von Zeit zu Zeit durch eine Parlaments-Akte verändert oder beschränkt werden, wobet die Erb-

jerden/ welches auch dessen Regierungs-Form seyn möôge.// Man t hierin eine vom Brittischen Kabinette gebilligte Mei-

die das einzige in Spanien annoch bestehende Mittel zu | Merherstellung des Friedens und der öffentlichen Ruhe, gleich= Wem guten Gewissen des Monarchen überläßt: eine Meinung,

erkennt, daß die Autorität des Königes, der Gegenstand jartnäckigsten Spaltungen, auf eine Weise festgestellt wer: usse, die geeignet sey, den gerechten Foderungen der König- Würde zu gnügen. Welche Macht aber, welche Partei wird solchen Wunsch verwirklichen? Etwa die Revolutions-Partct, der gegenwärtigen Verfassung ein mit jeder monarchischen ität unverträgliches System vertheidigt, und die Überdies, wie riegs-Begebenheiten es bewiesen haben, dem Spanischen Volke nicht das mindeste Vertrauen einzuflößen vermag? Oder wird t entgegengesezte Partei thun, und stnd denn- zu Erceichung hen erwähnten Zweckes, die Ansichten einmüthig und k.ar h Uber die Fnstitutionen, deren Bedürfniß, in Folge der Ver- inheit aller gesellschaftlichen Funteressen auf der Halb - Jusel, hr empfunden wird? Nach Allem zu urtheilen, sind in Spa- die Aufrechthaltung der - öffentlichen Sicherheit und die cit des Meinungs - Streites allein die Mittel, wodurch der ütterte Thron einzig Gewalt und Freiheit mit einander aus- hen vermag. Nicht daß ich als Grundsaß aufstellen will, berall und zu allen Zeiten ‘diese Ausgleichung aus einer und bex Quelle entsprungen sey: die Geschichte würde mich Lügen N; aber ich kann auch nicht zugeben, daß England, eines solchen leles wegen, für seine verfassungsmäßigen Grundsäße besorgt hn Ursache habe, und es dürfte hier wohl an seiner seyt, zu untersuchen, welches denn eigentlich die Grundla- er Britrischen Verfassung sind, nicht um Vorurtheile zu be-= en (von solchen hat die Verfassung“ gewiß nichts zu“ befürch- sondern um vor deren gefährlichem Einflusse andere Länder \ahren, wo diese Grundlagen nur Zwietracht und Geseßlosigkeit euen würden. Von den beiden Parteien, in welche die Englische In getheilt ist, stüßt die eine sich auf thre demokratischen Grund- und will folglich die Quelle aller Autorität allein in der haft des Volkswillens finden; die andere hat fich genöthigt n, ihre alte Anhänglichkeit an das Königthum mit den dsäßen einer Revolution zu ' vereinbaren, deren Zweck war, iner Autorität zu widerseßen. Hieraus geht hervor,-daß beide, lusnahme einiger Einschränkungen, die Lehre des gesell- tlihen Vertrages als Basis, oder, um sich des Ausdruckes ienen, der neulich in England gebraucht worden, als Wurzel tittischen Verfassung angenommen haven. Mehrere gute Köpfe ¡war bewiesen, wie wenig anwendbar dieser Grundsaß auf die Be- heiten sey, die von Fahrhundert zu Jahrhundert die Gerechtsame pan. Nation begründet haben. Aber eine mächtige Aristokratie, Virksamkeit nur in der Stimme des Volkes Kraft und Gränzen ; muß auf diese Weise den Anfoderungen der Demokratie n. Daher jene merkwürdige Erklärung des Englischen Na- - Konventes, worin es heißt , daß, da König Jakob dadurch,

den zwischen König und Volk bestehenden Ur- Vertrag ver- die Verfassung umzustoßen gesucht und die Grundgeseße

folge mit diejen Modifikationen fortbesteht.// Hume widerlegt eben- falls die falschen Schlüsse, die der republikfanijche Geist aus jener Begebenheit ziehen möchte. „„Lassen wir uns,// sagt er, „von unse- rer Revolution nicht täuschen und uns dadurch verleiten, den phi- losophischen Ursprung einer Regierung in solchem Grade zu lieben, daß wir alle andere Regierungen als unförmliche Mißgeburten dbe= trachteten. Fene Begebenheit an sich is keinesweges dazu angethan, zu solchen Fdeen zu berechtigen. Man änderte damals bloß das Successtons -= Recht, in sofern es das Königthum betraf, und diese Aenderung wurde nur von 700 Personen beschlos sen, die Úber das Loos von 10 Millionen Menschen entschieden. Jch zweifle zwar nicht, däß der grdßere Theil dieser leßteren gern jenem Beschlusse beigetreten seyn würde; aber ließ man ibnen einé Wahl? Und wer sich weigerte, den neuen Souverain anzuerken- nen, seßte er sich nicht alsbald der Strafe der Emvdrung aus ?/ Was das von den Englischen Publicisien angenommene Wider- skands-Recht betrifft, dessen ganze Kraft sich aus der Revolution von 1688 herschreidt, so kann dasselbe, nah dem Geständnisse der Whiîgs selbsi, nur bei extremen Fällen, wo die herrschende Reli- gton oder die Verfassung bedroht snd, Anwendung finden; denn dieses Recht is das des Widerstandes, nicht das der Reform, das allein die Souverainität des Volkes ausmachen würde. Welché Gemeinschaft ist daher zwischen der gegenwärtigen Lage Spaniens und der Englischen Verfassung? Vas Spanische Volk hat sich nicht zur Vertheidigung seiner alten Geseße gewaffnet; es i über die Frage seiner neueren Gesehe gethcilt, und die große Mehrheit verwirft die Regierungs-Form, die ihr von einem Militaix - Auf= stande aufgedrungen worden ist. Wollte man behaupten, wie sol- ches im Brittischen Parlamente geschchen ist, daß jene Regierungs- Form von der aufgeklärten und begüterten Minorität unterstüßt werde, so müßte mgn hinführo Wissenschaft und Reichthum als die Quelle aller Macht ansehen, und die Nationen in zwei Theile thei- len, von denen der eine souverain, und der andere zu einem bestán= digen Gehorsam verdamnt seyn würde. Fch wiederhole es: cinzig und allein in den gemeinsamen -Fnteressen und in der Königlichen Macht, in der sich diese Fnteressen entwikeln, muß man in Spa= nien die Grundlage der Fnstitutionen suchen, deren zu erwähnen dem Könige in seiner Rede gnügte, um den Beweis zu führen, daß seine Gedanken auf eine ganz andere Alternative, als die dex absoluten Monarchie gerichtet seyen.

Im Uedrigen haben die Ungewißheiten ,- die Spaniens Zukunft noch darbietet, Anlaß zu kißlichen Fragen gegeben, in welche man sih vielleicht allzuverwegen eingelassen hat. Der Kdnig Ferdinand is| nicht fcei, und dieser Umstand ale lein muß uns auf alle die außerordentlichen Maßregeln vor-= bereiten, welche die Verlängerung seiner Gefangenschaft viel leicht êrheischen möchte. Es bieten sch èn dieser Bezichung manche Vorausseßungen dar, hinfichtlich deren die Versiändigen billige Zweifel hegen müssen: eine aber, die als ganz unzulässig er- scheint, ist die, wonach dic Bedingungen, an welche unsere Re- gierung und der Herzog von Wellington selbs| die Garantien der

dentlichen Ruhe in Spanien geknüpft haben, überschritten wer- den würden; d. h. daß nicht die mindeste Ucberzeugung von den wirklichen und freien Absichten Ferdinands gegeben würde.

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