1823 / 69 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Wer vermöchte aher die Mittel anzugeben, durch welche diese #noth- 1]

wendige Freiheit des Jigenen onarchen zu bewirken sey? Wer vermöchte einen Ausweg. zu zeigen, mittels dessen man im schlimmsten Falle den Mangel jener Freiheit ersezen könnte? Der Fehler von fas allèn Theorien ist, daß sie einen cinfachen Grund- saß auf verschiedenartige und verwickelte Begebenheiten anwenden wollen. So hat man 4. B. die - höchste Dazwischenkunft eines Souverains in die Modifikationen einer monarchischen Verfassung auf einé allzu absolute Weise verstanden. Wenn die Könige vor jeder physischen und materiellen Kraft, die nur als blinde Ge- walt der Menge zu betrachten seyn würde, sicher gestellt werden mußten, #0 kaun Niemand sie den Wirkungen jener moralischen Kraft entziehen, die jeder menschlichen Macht auf Erden ein Ziel stecktz und diese Bemerkung ist wesentlih, um den scheinbaren Einwand zu enfkräften, daß, wenn die Völker thre Freiheiten von den willkührlichen Einräumungen des Königthums erwarten sollen; es gegen die gesunde Vernunft ftreite, anzunehmen , daß diese Einräumungen jemals erfolgen würden. Ich kann in dieser Beziehung nur wiederhvlen, was in einer jüngst erschienenen Schrift über den Ursprung der Charte gesagt worden ist: Dex Matgel pvositiver Grundsäße Uber diesen Gegenstand,//“ heißt es daritt, „hat alle Parteien zu den seltsamsten Folgerungen veranlaßt. Die eine will legitime Rèchte nur in Folge des Ausspruchs der Mehrheit anerkennen, und erklärt mithin eine verwilligte Charte für null und nichtig; die andere dagegen giebt dem Sinne des Wortes eite solche Ausdehnung, daß ste sogar behauptet, das Grund- Geseß sey nichts, als ein willkührliches Machtgeschent der König- liche Gewalt. Beides heißt, wie mir scheint, der Sache des Volkes und dés CER ganzes schaden. Das Recht is nichts aitderes, als die Uebereinstimmung unserer Handlungen mit der Vérnunft und der Gerechtigkeit, deren Reich die Menschen zwar anerkennen, aber es nicht einzuführen vermögen, jene Ueberein- stimmung möge nun aus den Wirkungen der Zeit oder aus ei- nèr schnell exkannten und entschiedenen Rothwendigkeit hervorge- hèn. Dics, und nichts anderes, hat der König von Frankreich ge- meint, äls er im Eingange zur Charte erklärt, daß er dié Kette der Zeiten an einander knüpfen wolle. Er hat unter das Schild der alten Rechte seiner Krone, die neueren Ercignisse gestellt, welche die Zeit ebenfalls schon bestätigt hatte. f t Autorität gewaf}net, hat er sich in die Nothwendigkeit gefügt, von der keinè Mácht befreit ist; er hat sich, mit einem Worte, den ein- stimmigen Beifall erworben, den der ringende Zustand, in welchem er die Gesellschaft fand, nur immer gestattete.“ Der König von Spanien wird die gesellschaftliche Einrichrung seiner Staa- “ten nicht in dem Grade verändert finden, als diese es damals in Frankreich war. Er wird vielleicht eine, von entgegengeseßteren Meinungen entzweite Nation auszusdhnen haben; aber die ihm aufgegebene Arbeit ist unstreitig von gleicher Art, als die, welche von dem Oberhaupte seines erhabenen Hauses so glücklich vollbracht worden if. Will er, nah dem Beispiele dieses Leßteren, die Kette der Zeiten an einander knüpfen, so dffnet die Geschichte ihm ihre Jahrbücher; sucht er, in den Gränzen, mit welchen er sich selbfi umshließt, cine Stüße für seine Macht, so sind die im Laufe feiner Regierung "ta dia Erfahrungen da, um ihn zu erleuch- ten. Für den Fall, daß der Widerstand der Faktionen ihm noch eine Zeit lang die Freiheit, und mithin das Vermögen ,' unseligen Mißhelligkeiten ein Ziel zu stecken, vorenthalten sollte, findet sich glücklicherweise der Königl. Wille in einer Akte verzeichnet, deren Vollziehung die Empörung allein verhindert hat. Ferdinand VIl. hatte durch ein Dekret vom 6. März 1820/ die Kortes nach den al- teit Formen zusammenberufen, hinsichtlih deren der Rath von Ka- stilien jéden Zweifel, den die zu verschiedenen Zeiten üblich gewe- senen mannigfachen Wahl-Arten in thm erregten, verbannen mußte. Dies ift eine erste geseßliche Regierungs-Basis in Abwesenheit des Königes: sie bietet gleichzeitig die Gelegenheit dar, einige Unter- suchungen über die alten Verfassungen der Spanischen Monarchie anzuftellen.

P au, 24. Mai. Der Brücken -Bau über die Bidassoa, mit welchem man ,; auf Befehl des Kerzoges von Angouleme, seit dem 19: April, Tag und Nacht beschäftigt gewesen, ist am 19ten d. M. vollendet worden. Vergestern ward die Brücke vom Präfekten feicr- lichft eingeweiht - und cvrhielt det Namen : „Pont d’ÁAngonlème.” Der Nuyen dieses Baues beschränkt sich nicht bloß auf die Dauer des Krieges; auch nach Beendigung desselben wird ste die Handels- Verbindungen zwischen beiden Staaten, nach Hinwegräumung der bisherigen Hindernisse, erleichtern.

Bayonné, 24. Mai. Ein Transport von mehréren Segeln ist vorgestern in unsern Hafen eingelaufen ; 4 Schiffe darunter sind mit Pulver beladen.

London, zo. Mai. Sir R. Wilson schreibt aus Vigo vom zosten unter andern: „Morgeti trete ih in die Kriegsreihen als gemeiner Grenadier des Bataillons der disponiblen Miliz von Vigo. Es is die Sache der Spanischen Regierung, weiterhin mei- nen Dienft zu bestimmen; vorerft bestehe ih mit meinen Geéfähr- ten darauf, daß die Gesehe in Hinsicht unserer nicht umgangen werden. 1000 Rekruten sind blos von der kleinen Stadt Vigo um Heere U! angen ; an Menschen fehlt es nicht, aber an Waf- fen und Ausr ftungs-Gegenftänden aller Art.‘

Nachrichten aus Sevilla Ane, ist die Stadt und Umgegend keitteswegs so eifrig für die Konsiitutiom gestimmt, wie man an- fangs erwartete. Die Kortes befinden sich daher in einer um o Fritischerent Lage, als die neuen Minisier den Wunsch äußern, Friedens-Utiterhandlungen S j :

Am Dienstage legte sich die Krieg-Schalupve Brisk, am Tower vor Anker/ und es verbreitete sich das Gerücht, daß sie Seeleute um Dienst der Flotte pressen werde; dllein das Kriegschiff hatte loß ängelegt, um eine große, für Frland geprägte, Summe Gel- des einzunehmen und nach Dubiin zu bringen.

Gute Schiffe werden gesutht, und fangen än, selten zu werde. Unsre Hafen-Speicher sind mit Waäáren zur Ausfuhr angefüllt und in den Kriegshäfen herrscht Leben und Thätigkeit. Auf allen Werf- ten werden Schiffe gebaut und Peiotte Axrheiter finden leicht Be-

schäftigung. An Zimmerholz i Mangek.

Mit seiner rechtmäßigen .

Brüssel, 2. Jui. Unter den Arbeitéën lichen Hollands sfnd Unruhen ausgebrochen, bei sonen ums Leben gekommen sind. zu Wiederherstellung der Ordnung, Truppen hinbeordert worden.

Bischoffingen {im Badenschen Amté Breisach), Heute wurde hier ein Mann verhaftet, der in Gesellschaft eh

am Kanal dez denten mehre,

Bon Alkmaar aus sind einige Detäschementg bj

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wissen Ulrich Barrot von Straßburg angekommén war und fi inl 6gsten St{tüdcke der Ailgemeinen Preußischen Staats-Zeitung |

einen Preuß. Offizier ausgab. Man fand, nebst mehreren vet tigen Papteren, Breven von geheimen Gesellschaften, und Karbonarti-Urkunde, mehrere (schlecht) gédrofte Proklamation Regentschafts-Rathes von Napoleon 1 Napoleon 1L.) an die braven Elsasser, mit der dreifarbigen Ku sogenannte Preuß. Offizier ward an das Amt Breisach abge)

Frankfurt, 1. Jun. H. die Prinzessin Auguße von England) hier ein. _ Hannover» 4. Jun: Z ist am 26ssten v. M., die Vereinigung der luthèérischen und mirten Gemeinde in eine cvangelische, unter allgemein stimmung, und der Mitwirkung des Superintendenten F Lingen, zu Stande gekommen, und am folgenden Sonttag der Genuß des heiligen Abendmahls , nah dem vereint: 4 die Stiftung dieser evangelischen Gemeinde feierlich bestä,

Letpzig. Der jüngst (S. 619) érwähnte Köhlersche i Messer, von dem man sich bei den nahe bevorstehenden V ten bedeutenden Vortheil verspricht, ist hier bei Bucher u) mann, für 50 Rthlr. zu haben.

LUbed, 5. Jun. Am 2tèn traf die Krotn-Prinzessin von e den K. H. hier ein, und am Abende desselben Tages fand aud feierliche Uebergabe an die Königl. Schwedischen Behördu| Oen folgenden Tag traf F. Maj. die Königin von Schweda| ein, und heute erfolgte die Abreise der hohen Herrschaften u guf der Rhede ankernden Linien-Schife.

: Mainz, 1. Jun: Jn wenig Tagen wird hier im q Kasino-Sagle eine Kunst - Ausstellung stattfinden, welche zu chern, auch auswärtige Künstler aufgefodert sind:

München / 50. Mat. Die neulich (S. 657.) erwähnte misston ist nicht zur Prüfung des Entwurfes des Straf-Geseh sondern zur vorläufigen Berathung Über die Revision der Gerichts-Ordnung, angeordnet worden:

Würzburg, zo. Mat. Gestern fand der, zur Feter di wesenheit unseres hohen Regenten - Hguses, von den hiesigen demikern veranstaltete festliche Facktel-Aufzug statt. J. M. di nigin , Hôchstwelche die Tage her, etwas unpäßlich gewesen befindet sich gegenwärtig wieder vollkommen wohl.

_Bern/, 28. Mai. An des Hrn. v. Talleyrand Stelle f heißt es, der General Trogof, Flügel - Adjutant von Mo als K. Französischer bevollmächtigter Minister in der Schm Der Oberst-Lieutenant Bazin if hier eingetroffen, um den d’Arcolières als Geschäftsträger vom Turiner Hofe zu erseyt

Halb - Sold geseßten Französischen Militair-Personen soll zeige geworden seyn, sich bereit zu halten, weil sté vielleicht! Thätigkeit geseßt werden öürften.

Rom. ‘Fm Februar sprang in Ceseita eine Mine u Palaste des Bischofs. Als den 1. März das Programm ü am Krönungs - Feste des Papstes stattfindenden Feierlichkei schien, fand man in der Nacht auf dem Plaße einen nit &arben und Attributen ausgeschmückten Freiheitsbaum aufg der bis den andern Tag stehen blieb. Vier Opfer fielen i Stadt seit Kurzem durch die Dolche der Meuchelmörder al fentlicher Straße; das Leßte war der-Marchese Bandi, N vorigen Papsies; in den Armen seiner Schwester, welche t ßiren führte, ward er ermordet. Eine Woche zuvor raubt sSlinten - Schüsse dem Bürgermeister der 6 Miglien von ( entfernten Stadt Meldola, als er Abends aus dem Kass ging, das Leben, ohne daß die Polizei im Stande war, dit! ter zu entdecken. i

_Neapel,/ 9. Mai. Zwei mit den Waffen in der Ha! griffene Straßen - Räuber, die besonders ins Römische Gebid 1chädlichen Streifzúge vornahmen , sind von der Militair-K0 fion zu Gaeta zum Tode verurtheilt, und sofort hingerichtet 11

| Kopenhag en, 3. Jun. F.F. M.M. der König und di nigin und J.J. K.K. H.H. die Kron - Prinzessin Karoline ut Prinzessin Wilhelmine schiffen sich gestern auf dem Damp

Caledonia nach Kiel etn. | Warschau, 2. Jun. Der Flügel - Adjutant Sr: Ma}

Kaisers, General-Major Fürst von Wolkonski ; der Senateuk d und der Kammerherr Sx. Maj. des Ka}

Adam Czartoryski Naryszkin, sind hier angekommen.

St. Petersburg, 24. Mai. Der General-Adjutärit D radowitsch is seinem Wunsche gemäß, des Kommandos des lier- Garde-Regiments, und der Direktor des Departemet auswärttgen Handels, General-Lieutenant und Senateur Obl Kränklichkeit halber des Dienstes entlassen worden.

Milos/ 12. April. Die Griechen-Flotte hat eine verl Organisation erhalten. Die Fahrzeuge, welche zu der Flot! hôren , sind so eingerichtet / daß fie in fünf Minuten in der verwandelt werden können; in den äußersten Fällen soll dl pitain sein Schiff eher anzünden als es dem Feinde übel! felbst wenn er dabei umkommen müßte: Auf der Fnsel sollen sich die Griechen so eben des Schlosses Selina bemächtigt | Dieser errungene Vortheil wäre seiner Folgen wegen sehr w Schon haben zwei Distrikte zwischen Selina und Kandia / |" bisher in Unthätigkeit geblieben waren, die Waffen Sache der Griechen ergriffen. Kanea hat sich bereits in 1ntel lungen eingelassen. Die Griechische Regierung hat die Jns gropont für eine eigne Provinz erklärt; früher gehörte fie zl Griechenland. Es wurde dort hierauf eine Junta gebilde| für die Lofal-Bedürfnisse des Landes zu sorgen; Theokletos | makides ist das Oberhaupt dieser Funta. Er ist ein durch nisse und Kraft ausgezeichneter Geistlicher, der sich lange in

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1 als Archimandrit dex Griechischen Kirche hefand-

(du conseil de Rèse

Gestern traf die Gräfin Hoyg l;

E Januar, geschehenen Erklärungen zuwiderliefen ;

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| Barrot war den Tag zuvor nach Kolmar abgereiss. Der ves

Zu Freren in der Grafschaft ( ù

¿evillà, 15. Maî. Fn der Sißutng vom 10oten wurden von den missionen zwet Beschlüsse vorgeschlagen. Der ersie untersagt ie- S nier das Tragen etnes Französischen Ordens während der

oes Krieges, und erklärt Feden des Spanischen Namens un- dig, der von der Franz. Regierung oder ciner andern Macht, (h in Spaniens innere Angelegenheiten mischt, seit dem leßten lichen Einfall irgend ein Ehrenzeichen angenommen. Das je Dekret verordnet die Einziehung des Vermögens dexienigen nier, welche dem Franz. Heere folgen oder unter den Rebellen en. Jn der Sißung vom 11ten rourden folgende Bestimmun- cines Geseß - Entwurfes diskutirt und angenommen: 1) die hergeräthe, welche zum Dienste in den öffentlichen Gebäuden immt sind, sollen unverzüglich nah dem Münz - Gebäude ge- tund ausgeprägt werden; mit des Geräthen im Saale der es machen diese den Anfang. 2) Ein Gleiches soll mit den d- und Silber-Geräthen geschehen, die zu den Bedürfnissen Fultus nicht nothwendig sind; die Kirchen haben diese Ge- schaften auszultefern.

Die Portugtesischen Blätter bringen das Schreiben des Mini- der auswärtigen Angelegenheiten dieses Königreiches zur öôf= ichen Kenntniß, worin er, in Folge dex Fnvasion dexr Halh- l, dem bei dem Lissaboner Hofe akkreditirten Franz. Gesand- scine Pâsse zustellt. Der Portugiesische Minister erklärt dem er von Lesscps, Franx. Gesandten, daß er nichts deslo weniger Handels-Konsul fortwährend in Lissabon bleiben könne.

Briefe aus Leon melden die Rückkehr des General Nego nach

fugal. Man beklagt sih allgemein Über die Unthätigkeit die- Dfficiers, der mit überlegenen Streitkräften gegen Silveira?s s nichts unternommen hat, während Morillo mit 1000 Mann anterie und 200° Pferden diesen Rebellen einen beträchtlichen ust zugefügt haben soll.

Chambery, 10. Mai. Den in Savoyen be ndliche Der Espectador vom 11. Mai führt ermuthigende Briefe aus

el an, wo Ballasteros Hauptquartier war. Dieser General

25 bis 50/000 Mann hei sich haben; 2 Divisionen seyen nach, Talencia gegangen, und bei ihrer Rückkehr sollte die Armee sich nach

agossa verfügen.| T51t dem am 24sten April im Kongreß vorgelegten Bericht des isters San Miguel Über Svaniens diplomatische Verhält- N, heißt es unter andern: „Während Großbritannien mehrere 1tlose Schritte für- den Frieden that, wurden der Span. Re- ng drei, ait Sir Wm. A’Court erlassene Mittheilungen ge- : eine vom Minisier des Auswärtigen, Herrn Canuing;z andern vom Engl. Bothschafter in Frankreich. Jn der ersten rte der Egl. Minister, daÿ sctne Bestrebungen, den Krieg Perhüten, unmöglich einen glücklichen Ausgang würden gewin- fonnen, wenn keine Koncesslonen unsrerseit gemacht wurden, der Vermittelung zum Grunde gelegt werden kounten. Die en beiden waren Abschriften von Depeschen, die der Engl. hshafier in Frankreich an Hrn. Canning gesandt hattè, und in er Unterredungen mittheilte, die ex Über den fraglichen ft mit dem Vice. v. Chateaubriand gchabt hatte. , „Unterzeichneter Staatssekretair erinnert sich nicht volllommen Inhalts dieser drei Mittheilungen die thm von Sik Wm. ourt, auf Befehl seines Kabinets vorgelesen wurden, ohne von l Note begleitet zu seyn, und von welchen er bloß ein Memo- dum in seinem Bureau hat. Er kann nur ansúhrcn, daß die in aufgestellten Foderungen folgende waren: 1) Es solle erklärt den, daß die Verfassung vom Könige gegeben sey, welcher die ige wahre Quelle sey, aus welcher die Konstitution habe hervor- en dürfen. 2) Der Staatsrath solle vom Könige ernannt wer- und an der geseßgebenden Gewalt Antheil haben. 5) Es solle it werden , daß der Zeitpankt, um Reformen mit der Ver- 19 vorzunehmen, eingetreten sey. 4) Die Abgeordneten zu den (s sollten in Zukunft das, durch die Verfassung besttmmte Ein- De haben und noch etwas mehr, dessen ich mich ntcht erin- V „Fn den Mittheilungen des Hrn. Canning an Sir Wm. A’Court eht der ersteren dieser vier Modifikationen keiner Erwähnung.// Diese Mittheilungen, mündlich gemacht und auf indirekte und flächliche Weise vorgetragen, konnten, nach -der Ansicht dev lierung Sr. Maÿj., in der Sache nichts ändern; 1) weil die 1 verlangten Aenderungen der Verfässung , dem, was bereits die bffentlichste Weise den Kabinetten der heil. Allianz kund- an worden, gänzlich entgegen waren; 2) weil diese Aenderun- den feierlichen , von den Kortes in den Sißungen bom ame 5) weil die hläge nicht auf eine, Gegenständen von so hoher Wichtigkeit tmessene Weise geschahen und 4) weil die oberflächliche Art; welcher der Vic. y. Chateaubriand sich ausgelassen hatte, den gan- Charakter von úbler Treue der Regierung der Tuilerien an trug, von welchem Spanien schon so viele Proben gehabt hat.// „Aus diesen gewichtvollen Gründen und aus andèren, die änzu- en nicht nôthig ist, war die Regierung Sr. Mas. der Meinung, sie die ihr gemachten Fnsinuationen außer Acht lassen dürfe;

) Nach der Bayönner Zèeitung vóm 22sten ging dort das Gerücht: zwei vön den

Welshaäusern Batbedat und Rothschild in Madrid abgefertigté Kouriere hât-

Die Nachricht gebracht, daß die Kortes in Punkte ANLENOE hätten , die mit

M vier ziemlich überetinkommen. Da die Note des Hrn. S. Miguel eben iese Zeit: in Umlanf gekommen seyn muß, fo sieht man leiht ein, wie Zevitcht auf diese Weise längst verschollene Vorschläge zu vermeintlich ein-

N genen Verpflichtungen hat umschafen können. i

10ten Junius

dem Bombardement von Landau, und dem Gefecht

18625.

untd in der Vorausseßung, daß iene Dokumente stets den konsiden- tiellen Charakter behaltèn würden, den sie an sich trugen , hat fich die Regierung in dem, Über den Stand unserer diplomatischen Verhältnisse aufgescßten Memorial gar nicht darüber geäußert. Da aber jeßt übler Wille gern unterm Fuß geben möchte, als wenn Frankreich neue Vorschläge gemacht hätte, dtese Vorschlägé vertoor=- fei! worden wären, und die unbesonnene Hartnäckigkeit der Spa- nischen Regterung zum Theil die Ursache der Franzöfischen Fnva- sion gewesen sey; so is es angemessen , den Kortes anzuzeigen, daß die neuen Vorschläge dieselben, als die alten, verworfenen find; daß sie auf Aenderungen in der Verfassung hinauslaufen: daß die Regierung sich nicht durch einen so folgewidrigen Gang hat cnt= ehren wollen; daß jede Reform, wclche der Kortes"- Kongreß auf diese Weise mit dem Grund-Gesche vornahm, als eîne, durch Schrecken uud Gewalt abgedrungene erscheinen würde; und endlich , daß oberflächliche Winke, indirekt von einer Regierutig hingeworfen welche so viele Beweise von übler Treue gegeben, welche das Spanische Volk insultirt, welche eine Vorhut ihres Hee- res, aus faktionistishen Feinden des Landes bestehend, vorausge- \chickt hat , und dann selbsi in Spanien eingehrochen ifi, nicht beachtet zu werden verdienen .//

Das (S. 645 erwähnte) Fahrzeug : „La Nueva Veloz Mariana,“ welches nah Französischen Blättern ein Raubschiff gewesen, wird in den hiesigen, ein Kauffahrer genannt, und die an dessen Bord befindlichen , von Havanna nach Kadix bestimmten 5z-Mill. Pîta- sier und übrigen Waaren sollen Eigenthum von Privat-Leuten ge- wesen seyn.

A n.14 h H

Aachen. Während des ersten Viertel - Fahres 1323 find 1) im Verkehre von Aachen und Eupcu a) eingegangen: 332544 Ct. und b) ausgegangen: 5603 Ctnr. fremde Schaafroolle; 2) auf der ganzen Zol - Linie des Reg. Bezirkes Aachen außerdem a) unmit-

|| telbar durchgegangen 2089 Ctnr. und b) ausgeführt worden 1iz22

(Ttnr. fremde Schaafwroolle.

Düsseldorf. Der vierjährige Knabe der Witwe Ackermann

zu Unterkirchen bei Kronenberg, fiel in einen Teich, ohne vön Jemandem bemerkt zu werden. Erst einige Zeit nachher (wie spät darauf hat nicht ermittelt werden können) wurde auf das Geschrei der hinzukommenden Mutter das Kind durch einen wackerên Nach- bar-gus dem Wasser gezogen und allem Anscheine nach todt in die elterliche Wohnung gebracht. Die Rettung dessclben wurde von allen Angehörigen für unmöglich gehalten. Der herbeigeeilte Avotheker Riedel aus Kronenberg behandelte indessen, nah Anlei- tung der, von der Königlichen Regierung zur dffentlihen Kuide gebrachten Anweisung zu zweckmäßigen Behandlung des Schein- todes, das verunglückte Kind. Nach Verlauf einer halben Stunde gab es durch eine Bewegung der Lippen das erste Zeichen des wiederkehrenden Lebens von sh. Ein und eine halbe Stunde später erschien der zufällig in Kronenberg befindliche vormalige Mis= litatr=-Wundarzt Busch aus Elberfeld, leitete mit unermüdeter Thä- tigkeit das Rettungs - Geschäft, und ers nach etwa vier Stunden gelang es thm, das scheintodte Kind völlig ins Leben zurückzurufen und gerettet der befümmerten Mutter zu übergeben. Möge dieses Ercigniß Viele bewegen, sich mit der vorhin bèzo- genen Anweisung zu Rettung von Scheintodten möglichst genau bekannt zu machen, um in ähnlichen Fällen, auch bet anscheinlich schwacher Hoffnung, durch fortgeseßte langdauernde und zweckmä- ßige Bemühung, ein eben so glückliches, als bisher seltenès Resul- tat herbeizuführen. i

Liegniß. Jm F. 1822 wurden, durch das Fungfràuen- Kloster zu Lauban, 84 arme Kranke weiblichen Geschlechtes ärztlich be- handelt und verpflegt. Davon wurden 72 hergestellt, und eine ungeheilt entlassen worden. Gefsiorben sind 2 Personen und g bleiben noch in der Ansialt. Mehr-als 150 Kranke beiderlei Ge= schlechtes erhielten theils ärztlichen Rath, theils Akzneimittel, mit gutem Erfolge und unentgeltlih. Der katholische Pfär- rer Andreas France zu Herbersdurf im Lübener Kreise, läßt ein Haus mit 2 Stuben und 2 Alkoven bauen, worin 4 bis 6 unbé=- scholtene, notorisch - arme Personen ein be quèmès Unterkommen finden kônnen. Außerdem bestimmt er fortlaufend die Zinsen von 100 Rthlen. in Pfandbriefen zu Anschaffung von Feuerungs-Ma= terialien, und die Zinsen von 50 Rthlrn. in Pfandbriefen zu Bildung cines Bau - Fonds.

Der în der literarischen Welt bekannte Hofrath Raupach be- findet sich {eit einigen Wochen hier; er wird sedoch nächstens nach Karlsbad abreisen.

Minden, 2. Jun. Am 28sen v. M. farb hier am Sthlag- fluß im vier und sechzigsten Lebensjahre, der Königliche General- Major Ern Michael von Sch w ich w, Kommandant der hiesi- gen Festung - gleichmäßtg verehrt als treuer Diener .des Staates, als tavferer Suhrer und als edler Mensch. Zu Shwichow in Pom-= mern am 5. Nov. 1759 geboren, erhielt: der Verstorbene seine frü« heste Erziehung im elterlichen Hause, die spätere in dex Königl. Kadetten-Anstalt.. J. J. 1778 trat erx als Funker in das èrfie'Ba= taillon der Königl. Veid-Garde ein ; mit welchem er dem Feldzuge gedachten Jahres beiwohnte, und demnächst weiter befördert wurde. Am Rhein-Feldzuge 1783 nahm er hierauf Theil, und wohnte mit Auszeichnung deë Belagèrung von Maitz, der Einschließung und

von Trippsiadt