1823 / 73 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 19 Jun 1823 18:00:01 GMT) scan diff

6953

an jenem Morgen etwas von dieser Veränderung, und Niemand ahnte, daß die Garnison die Stadt verlassen habe. Der General Besssières, der sehr geneigt gewesen zu seyn scheint, vor den Fran- zösischen Truppen in die Hauptstadt cinzurücken, näherte sich mit einem Theile seines Korps ‘bis auf eine halbe Meile von Madrid, und schèckte von dort aus 20 Lanzenträger nah der Stadt; diese jogen dur das Alcalaer Thor ein, und zwei von ihnen rückten is nach dem Plaße am Sonnenthore vor. Kaum hatte das in der Alcalaer Straße versammelte Volk sie erblict, als der Ruf: ¿Diese snd von den Unsrigen!/7 allgemein ward; alle Welt drängte sich jeßt um die Reiter, und bezeigte ihnen thre Freude und Anhäng- lichkeit. Der General Zayas, der nah sciner Rückkunft aus dem Französischen Haupt-Quartiere (der Herzog von Angouleme K. H. hatte thn nicht angenommen, und er hatte nur mit dem General Guilleminot gesprochen) feine fonstitutionelle Militair - Behörde mehr vorgefunden, u. daher das Kommando in der Hauptsiadt über- nommen hatte, befahl hierauf dem Obersten Rotaldes, der mit der Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung im Mittelpunkte der Stadt von ihm beauftragt worden war, mit einer Kompagnie Gebirgs - Jäger die Alcalger Straße hinaufzumarschiren. Er selb (der General Zayas), den das exaltirte Volk anfangs für den General Bessières hielt, begab sîch bald nachher in Person nach dem Alcalaer Thore, wo er diejen Royalisien-Chef antraf, der sich ihm als Par- lamentair zu erkennen gab; und ihm erklärte, daß er noch im Laufe des Tages die Stadt beseßen werde.

um sih zu thren Truppen zu begeben und die feindlichen Parteien gegen einander zu führen. Bessières rückte auf der gro=- ßen Alcalaer Straße vor, und erwartete die Ankunft der konstitu- tionellen Truppen in einer ziemlichen Entfernung von der Haupt- Stadt. Zayas rückte ihm mit allen seinen Truppen entgegen, und das Gefecht begann sogleich, endete jedoch bald, da Besfières , der nur unbedeutende Streitkräfte mit sich hatte, eine rÜckgängige Be- wegung machte. Als General Zayas hierauf nach Madrid zurück= kehrte, fand er auf den Feldern mehrere Tausend Männer, Weiber und Kinder gelagert, die schon in aller Frühe die Stadt verlassen hätten, theils um thren Verwandten und Freunden, die sie in den Spanischen Royalisten-Korps zu finden hofften, entgegen zu gehen, theils um bloß der freten Luft zu genießen, und sich zu vergnügen. Kaum waren dke konstitutionellen Truppen diese heitere Menge von Bürgern und Handwerkern mit Frauen und Kindern gewahr gewowden, als der General Zayas ihnen den Befehl zum Einhauen gab. Eine starke Abtheilung des Kavalerte-Regimentes Lusitania fiel jeßt, den Degen in der Faust, über diese Unglücklichen her, während die Fnfanterie fie mit gefälltem Bayonette angriff; und, als diese beiden Waffen-Gattungen dem General Zayas noch nicht mördertsch genug schienen, ließ er cine Kanone auf die Volksmenge richten, und einige Kartätschen - Ladungen auf sie abfeuern. Die Kavalerie , angeführt vom Obersten L’Amor, einem Ungeheuer in Menschen - Gestalt, zeichnete sich bei dem Blutbade vorzüglich aus. Weder Alter noch Geschlecht wurden verschont; Alles, was nicht durch die Flucht entkommen konnte, fiel unter den Streichen der Mörder. Selbst die Kinder in den Armen ihrer Mütter wur- den von ihnen s{honungslos dahingeopfert, und man hat unter anderen eine ganze, aus 10 Personen bestehende Familie, neben ihrem unberührt gelassenen Mahle ermordet gefunden. Beide Thatsachen werden von mehreren Französischen Officieren bestätigt, die ein kleines Kind an der Brust seiner Mutter, beide schrecklich verstümmelt, fanden, und bei dem grausenerregenden Anblicke, von Entseßen und Abscheu ergriffen wurden. Nachdem jene meuchel-= mörderische Hörde auf solche Weise bei den Bewohnern der Haupt- Stadt ein unauslöschliches Andenken an die scit 53 Monaten herr- chenden Grundsäße zurückgelassen , kehrte ste endlich , des Nieder- libelns müde, mit 200 Verwundeten, die sie unter dem Namen von Kriegsgefangenen mit sh führte, nah Madrid zurück. Ley- tere wurden in das adliche Seminarium eingesperrt, wo sie 2 Tage blieben, ohne daß man sih um sie oder ihre Wunden nur im min- desten befümmerte, und 60 von ihnen siarben nach 24 Stunden. In der Stadt hatte man mittlerweile unter eine Menge von Men- Then aus der niedrigsten Volksfklasse Waffen vertheilt; und unter dem Vorwande, die dfentliche Ruhe zu erhalten, ließ man diese auf Jeden, dev sich vor den Hausthüren oder. auf offener Straße sehen ließ, Feuer geben. Es is noch nicht möglich gewesen, die Zahl der an dem gestrigen Tage gefallenen Opfer genau auszu- mitteln; nach ciner inestbven Berechnang kann man indessen an- nehmen, daß se Über 400 Todte und 600 Verwundete beträgt. Das Schteßen in der Stadt währte von 2 bis 7 Uhr Abends.

R E N O

Berlin. Jn der Karlsruher Zeitung is| die Meldung aus Danzig enthalten, daß aus den dortigen Königl. Magazinen circa 1900 Lasten Roggen, nah Holland verschifft worden, und vorgeh- lîh zur Versorgung der Rhein-Festungen bestimmt seyen, mit dem Zusaße, daß aus dieser Verschiffung, Englische Blätter eine, von 100/000 Lasten für etne in den Niederlanden zu erwartende Russi- he Armee machen wollen. Es is indessen ganz ungegründet, daß aus den Königl. Militair-Magazinen zu Danzig irgend eine Quan- tität Kdrner oder Mehl in die Königl. Rhein-Provinzen, oder sonst wo hin, vérsendet worden wäre; dagegen ist aus dem Reserve-Mag- gazin zu Rathenau, eine Quantität von circa 1000 Wispeln über Hamburg und Holland nah den Verpflegungs-Punkten am Rhein, zur Reserve für den kurrenten Bedarf versendet worden, um die vortheilhaften Konjunkturen zu benußen, welche aus dem schr wohl- feilen Einkaufe in der Gegend von Rathenau, und aus den sehr L Géetreide-Preisen am Rhein hervorgingen; und werden, unter

hnlichen Umständen ; dergleichen Versendungen öfter statt finden.

In Paris hat sich, unter dem Titel : Compagnie européenne, eine Gesellschaft auf Aktien gebildet, welche die Garantie gegen Bankerotte in ganz Europa, und die Errichtung einer Bank für alle Srepail@e Gutsbesißer als Zweck vorgieht, lediglich und al- lein aber auf die Uehervortheilung des Publikums berechnet ist, wie daraus zur Gnüge hervorgeht, daß der Plan viel ju weit umfas- send is, um ausführbar zu seyn, und von einem gewissen Lescbre de Fabrimesnil herrührt, der frühey schon wegen mehrerer

Der konstitutionelle General | erwiederte ihm, daß er hierauf freiwillig verzichten müsse, wenn | anders er ihn nicht zwingen wolle, fich der bewaffneten Macht ge- | gen ihn zu bedienen. Beide Generale trennten fich hierauf etlig\k, |

{ Franffurt 6 W. 1495 pCt.,

"und Briefe.

A E A0 A C U M AR E bz 04 tra 4

Gedruckt bei Hayn

betrügerisher Handlungen vor Gericht gezogen, und bereit S: 1019/ zu zwetiähriger Gefängnisfistrafe, Geldbuße und Sih Verluste der bergerlichen Rechte verurtheilt worden ift. G

: Oer Korrespondent von und für Deutschland erzählt cinem, im FZruhkasien getriebenen Weinstocke zu Stuttgart dem in diesem Jahre 180 große Weintrauben gewonnen den seyen. Jn Sanssouci bei Potsdam befindet i Haus von 25“ Länge und 42“ Höhe.

nen Beeren, die nicht gezählt und beachtet wurden; die Trauben wurden am 15. April b. F. geliefert. Ï Strehlen. (Reg. Bez. Breslau). Bei dem am o. y. y F abgehaltenen Woll-Markte wurden an inländischer Wolle gi, gen, 106 Preuß. Ctnr. feine, i 292 geringe ; y

T Cme

5 sich tin R S enc e L Der darin bestndliche 5 - J | Sto trug in diefem Frühlinge, 564 völlig ausgewachsene, L schmeXende Trauben, ungerehnet die kleinen Trauben und di - U

fp

/ : 231 mittle,

kauft blieben 62 Ctnr. von der feinen, 131 von der 152 von der geringen. Die Preise für den Ctnr. waren 41 5 72 Sgr. von der feinen, 34 Rthlr. 104 Sgr. von der m

und 27 Rthlr. 15 Sgr. von der geringen.

7 fes

Wechsel-, Geld- und Fonds-Kvursfe. :

Hamburg, 15. Jun. Amsterdam k. S. 105? pCt,, : 9 1055 pCt., mit F besser wenig zu haben. London fk. S. 37 & 65 Oen. , 2 Mon. 37 Schill. 55 Den., mit & Den. besser s gehrt. Paris 2 Mon. 26 Schill., Geld und Briefe. Vorde 2 Mon. 267 Schill. Kopenhagen k. S. 248 pCt. Bresluy W. 4075 Schill. , 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Lig E eTecliv 0 W. 1485 pCt., 2 Mon. 7 Über not. Kours bezhl Prag in efectiv 6 W. 1493 pCt. Augsburg 6 W. 148 pl,

2 Mon. zum not. Kours begehrt, Diskonto zE# pCr, 6

Amtliche NahriGten.

Kronik des Tages,

| Se. Majestät der König haben dem Major außer Dien- , Grafen Karl von Hessenstein, die Kammerherrn- (de zu ertheilen geruhet. Súne Majestät der König haben dem Karl Maximilian drich Freiherrn von Goldstein zu gestatten geruhet, den ei von Berge annehmen, und sich Goldstein von lge nennen und schreiben zu dürfen. Seine Majestät der König haben dem Stadtgerichts- or Schulze in Potsdam, den Charakter eines Justiz- hes beizulegen geruhet. Se. Königl. Majestät haben den Friedens-Richte? Theo- Baumeister, zum zweiten Prokurator, bei dem Land- à 206 Mrk. Bko. zu haben, à hte zu Kleve zu ernennen geruhet.

St. Petersburg 2 Mon. 822 Schill.

Louisd’or 11 Mrk. 43 Schill. , zu la}en. Gold ax 10575 Schill, zu haben. Dän. Grob Kour. 125? pCt. 6 Grob Kour. 1233 pCt. Neue 2 Stücte für voll 297 pCt. Schilling -Stücke 255 u. 264 pCt. Fein Silber 27 May Schill. Silber in Sorten 15 Loth 5 Gran à 14 Loth 9/ 27 Mark 107 Schill./ Preußische Münze 27 Mark 51 zu lassen. f

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. gz: 857 pCt. Briefe. Preuß. Englische Anleihe von 627 - 825 pCt., fein Umsab.

Preuß. Prämienscheine Mrk. Bko. zu lassen.

Norweg. Anleihe à 5 pCt. bei Gebrüder Benedcke, à gf S, a S E Desgl. à 6 yCt. bei Hambr¡f Befanprtmach ung, ( a 027 pCt. Geber, à 925 yCt. Nebmer. i: L i; i ; j h

Dén Anl. ere: Abt. E Me Sinseit G4 347 pCt., Dem Publikum is aus der Anzeige des Magistrats der desgl. à 5 pCt. 83 . 832 pC., begehrt. E Myt- und Residenzstadt Königsberg vom 27. Januar d. J.

Dän. Engl. Anl. in Bko. Mrk. 82 . 82% pCt. eilage zu Nr. 17 der Königsberger Hartungschen Zeitung

Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. font. 1182 . 119 ÞCt., dg. Febr. d. J.) bereits bekannt, daß die Scheine und 250 Sl. pr. font. 985 . 984 pCt., pr. ult. Ful. ‘982. 9g: Füpons über die aus dem Zeitraume vom 1. Januar 1808 Metalliques pr. Font. 814 . 817 pCt., auf 5 Mon. 812 6 Ende December 1820 noch rúckständigen Zinsen von Kö- E E Wiener Banko - Aktien pr. kont. 910 . 6 gsberger Ira ‘p gean von Benningsenschen

ILO P, CQEt0, : i i j Stadt - Obligationen, auf den Grund der Allerhöchsten

g c L A i z R T M an 1822 in Pfd. Sterl. à 57# finets Ordres vom 17. Dec. 1821 und 11. Jul. v. J. in : Pyr. A 79 . 794 ° ahren, folglih in dem Zeitraume vom 1. Jan. 1g22 NEnde Dec. 1836, jährlih mit F- Theil von dem Haupt- tage ihres gesammten Rücfstandes, an der Börse aufge- t und so nach und nach eingelôset werden sollen. Dabei

es nun zwar sein Bewenden behalten; auf die mehrfa- | Vorstellungen der Jnhaber solcher Scheine und Koupons Jm Schauspielhause, auf Begehren: M wir jedoch autorisirt worden, solche auch gegen Staats- Abth., von F. Kind. Musik von K. nMuld-Scheine zum Nennwerth mit Zinsen vom 1. Jul. d. Weber. : ab, unter folgenden Bedingungen einzulösen. ck O E L: Q Ft Der Empfehlungä | x 4 ¿ ./ vom L L DUIeT: ‘rauf: Í | L ; S ;

Donnerstag, 19. Jun. Jm Saale des Kdnigl Schauspiel Der Umtausch wird nur auf runde Summen von we- ses: Großes Vofal- ünd Jistrumental- Konzert, unter Diccffens 100 Rthlrn. und von vollen 100 bis zu vollen 100 des Königl. Konzertmeisters Hrn. Möser. Erster Theil: Sinffltn. steigend, auch nur auf den Zeitraum vom 1. Jul. Scene und Arie, von Pucitta, gesungen von Mad. Cornega, (MEndè Sept. d. J. beschränkt, und kann vom 1. Oft, d. letin Salieris, Mitglicd der Opern - Gesellschaft des TheFab weiter nicht statt finden.

Le

St. Carlo atis Concertante für Flôte und Oboe, d! vom Königl. Kammer - Musikus Hortzizk ‘blaser mjt | , Ó j g e e Diey/ geblasen von deni Vek daher hievon Gebrauch machen will, muß sich des: in den Monaten Jul., Aug. und Sept. d. F. bei der

und dem Königl. Kammer=- Musikus Hrn. Hambuch. Duett

der Oper Coriolan, gesungên von Mad. Czegka, gebornen Auer in fa tats|chulden - Tilgungs - Kasse durh Uebergabe zwiefacher, i ausgerehneter und nur mit runden Summen, welche

mer, Mitglied des Stadt-Theäters zu Leipzig, und Mad. Ct Zweiter Theil : Doppel-Konzert für zwei Violinen, ausgefüht

nau durch 100 theilen lassen, schließenden Verzeichnisse, imzutauschenden Zinsscheine und Zins-Koupons melden,

den Gehrüdern Ebner aus Ungarn, 10 und 11 Fahre alt. mît Chor aus der Oper Cenerentola, von Rossini, gesunget

diese Zinsscheine Und Koupons den gedachten Verzeich- 1 beifügen,

Mad. Cornega. Fantasie für Harfe, mit Begleitung des Orh ausgeführt vom Königl. Kammer = Musikus Hrn. Des Ÿ N Js Die Verzeichnisse müssen folgende Rubriken : das Verzeichniß über die Zinsscheine

Variationen für Violine, komponirt von Rode, gesunge! Mad. Cornega.

/ tine für die ununterbrochene fortlaufende Ordnungs-Zahl der Scheine, :

Einlaß - Karten à 1 Rthlr. sind im Billet - Verkauf - BY Dorotheenstr. Nr. 11, bei dem Kastellan Herrn Adler im S

tine für die Nummern der Zinsscheine, nach der natür- lichen aufsteigenden Reihefolge, und

spielhause, und am Eingange an der Kasse zu haben. _… Anfang 7 Uhr, Ende 9 Uhr. Die Eröffnung des Einz! ist um 6 Uhr. tine für den Zinsbetrag in Reichsthalern und Silber-

[Barometer |Therm.|Hygr.[Wind]| Witterung vg “ag T über die Zins-Koupons

A. B7 U1Z! Age? 4s" N.O. hell, düñe Wölk, F tine für die, in natürlicher aufsteigender Reihefolge fortz S. 27°11/ |+135°] 49° |[N.O. grauer Himmel, laut Mlaufende Ordnungs-Zahl der Koupons, : M.27°115/ +14 In O. |Sñe.,Wlk.,h6.,GtröbF eine für die Nummern der Obligationen, nah der na? A. 27° 113 T 45 O. trb,seht warm. NabF kürlichen aufsteigenden Reihefolge, und 3.2711" [F155 171° W. trüb, Regèn. / Une für den Ziùsbétrag nach Reichsthalern und Silber- M-28° 0! |+17° | 50° W, \[Sonnenblicke, trüb, F Groschen und nächstdem die schriftliche Erklärung des A. 26° E 46° |W. Sternblicke, lau. Ausstellers enthalten, ob derselbe die Staats-Schuld}cheine S. 20° + | 55° |W. - lgen, kühl. hier in Berlin oder in Königsberg in Preußen zu erz M-:2g° 37° |W, \[Sonnenblicke, warn-Fhalten wünscht.

Redakteur i &# : Diè Staatsschulden - Tilgungs - Kasse wird über dey Erne 3 der ¡hr solchergestalt eingehändigten Zinsscheine und

« 855 pC 1822 yr.

Köntglihe Schauspiele.

Dienst. 17. Jun. Jm Opernhause, auf Hohes Begehret: ceste, lyr. Drama in 5 Abth., mit Tanz. Musif von Glut, | lets von Telle.

_Mittwo. 16. Fun. Sreischüß, Oper in z

Meteorologische Beobachtungen.

Jun. dens 1

e: Fu,

Ju,

|

Stück. Berlin, Donnerstag den 19ten Junius 18235.

Zins- Koupons, dem Ueberbringer derselben sofort cinen, au porteur lautenden Interims - Schein ausstellen, und gegen Zurückgabe desselben, ohne sich auf eine Prüfung über den Besiß einzulassen, an dessen Jnhaber die Staats-Schuldscheine in Berlin bei ihr selbst im November d. J. ausreichen und in Königsberg durch die dortige Regierungs - Haupt - Kasse im December d. J. verabfolgen lassen.

5. Wer sich zum Umtausch der Zinsscheine und Koupons vom 1. Jul. bis Ende September d. J. nicht bei der Staats- Schulden-Tilgungs-Kasse meldet, von dem wird angenommen, daß er dieser Art seiner Befriedigung entsagt und dieselbe der früheren allgemeinen Bestimmung gemäß, an der Börse su- chen will. Es versteht sih aber von selbst, daß dieser, erst mit Ende December 1836 schließende, Anfauf an der Börse, nur dann wieder beginnen kann, wenn die jeßt auf die Ein- lôsung der Zinsscheine und -Zins - Koupons gegen Staats- Schuldscheine verwendeten Summen, durch die jährlich fällig werdenden Mittel, gedeckt seyn werden. Endlich wird L

noch bemèrkft, daß sih weder die unterzeihnete Haupt -Ver- waltung der Staatsschulden noch die Staatsschulden-Tilgungs- Kasse auf Briefwechsel Über diesen Goagenstand mit einzelnen Interessenten, , noch weniger aber auf Uebersendung der Staats - Schuldscheine an-dieselben, einlassen faun, alle der- Beides etwa eingehende Gesuche also unbeantwortet bleiben werden. Berlin, den 14. Jun. 1825. Haupt Verwaltung der Staats: Schulden.

Rother. v. d. Schulenburg. v. Shübe. Beelikb.

Bekanntmachung.

_ Um den Wünschen und dem Bedürfnisse des Publikums, bis die Abfassung eines vollständigen Postberichtes möglich seyn wird, einstweilen abzuhelfen, ist das Verzeichniß der in Berlin abgehenden und ankommenden Posten, welchès zu- gleih die Verhaltungs - Regeln in Absicht auf die zur Post zu gebenden Briefe, Pakete und Gelder, und die für die Reisenden der Fahr- und Schnell-Posten wissenswerthen No- tizen enthält, gedruckt erschienen, und das Exemplar für 73 Sgr. beim Portier im Posthause zu haben. Berlin, den 18. Jun. 1823.

Angekommen: Der General-Major und Kommandeur der bten Jufanterie-Brigade, von Uttenhoven, von Wittenberg.

n, Zeitung Ne

E e

Paris, 10. Jun. Die neufte telegraphishe Depesche aus Madrid (deren îm vor. Stückc der St. Z. unter der Rubrik: Paris, den gten Jun. erwähnt worden) war, wie der heutige Mo= niteur berichtigt, nicht vom 8ten, sondern vom 6ten Junius Mor- gens um 10 Uhr; es sind mithin, da E Depesche am Zten Abends um 8 Uhr hier cingetrofen ist, niht, wte der gestrige Moniteur ans führte, zchn Stunden, sondern 25 Tag, weniger 2 Stunden, zu deren Anherobeförderung erfoderlich gewesen.

Die Madrider Zeitung enthält ein Umlaufschreiben, das unterm zosten v. M. an die General - Kapitaine in den Pro crlasscn worden ist, und diescn befichlt, die Errichtung vot Korps zu Befreiung des Königes und sciner Familie mdglich| zu unterstüten.

11» Jun. Der beim Könige- Ferdinand Vi, und während dessen Gefangenschaft bei der Regent i diesscitige Botschafter, Marquis von Talaru, if geftern von bier nach Madrid abgereist. Die în gleicher Art beglaubigten Gesand- ten Oesterreéhs, Preußens und Rußlands, wetden, heißt cs, ên wenigen Tagen folgen. Der Graf Brunetti hat sich bercit: i Russische Oderst und Fidgel-Atiutane Se. Mas, des Gares Le Russische Oder un gel-Adjutant Sr. Mai. , Hu von Buturlin, is gestern ebenfalls nah Madrid abgercif.

In cinèm Privat-Schreiben aas Girona vom óten d. M. heiße