1823 / 84 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 15 Jul 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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ner ¿„Vermischten medicinishen Schriften/ und eine Abhan ¿Uher die Fodine und ihre umere beim Kropf.// Me tana

Fur seine Verdienste ist er von des Königes Majestät mit dem Rothen Adler-Orden zter Klasse begnadigt worden, und hat den Kaiserl. Russ. St. Annen, und den Orden der Königl. Franz. Eh- ren - Legion erhalten. Die Gelehrten - Gesellschaften zu Berkin, Bonn, Heidelberg, Paris, Petersburg und Jena, haben ihn unter die Zahl ihrer Mitglieder aufgenommen.

Eine zweite Heirath hatte seine häusliche Glückseligkeit erhö- het; und so führte er, im Kreise seiner Familie innig verehrt und eliebt, hochgeachtet von dem Publikum aller Stände, ein glük- iches Leben, das ein viel zu früher Tod verkürzen sollte.

Seine kräftige Konstitution und das väterliche Mebtheil langer Lebensdauer, schienen auch ihm ein hohes Alter zu ficher: aber ein

organisches Uebel in seinem Fnneren, hôchstwahrscheinlih die Folge ||

einer, auf der Universität Überstandenen Unterleib - Entzündung, zer- siôrte nur zu bald diese herrliche Natur. Schon seit Fahren war er vielfachen Unterleibs-Beschwerden unterworfen, und hâuftg viel leidender, als der größte Theil der vielen Patienten, die erx be- suchte. Fm Jahre 1322 wurden diese Beschwerden ernsthafter, und er {rieb im April in sein, mit vieler Ordnung von Jugend auf geführtes Tagebuch: Je suis extrêmement souftrant d’angoisses et d’hypocondrie physique. Un malaise dans les bas— ventre, indique le s1ège de mon maß auquel je ne puis apporter aucun remède. La vie m'’est à charge. Te commence à croire, que je suis attaqué d’un mal organique. 11 faut se préparer au grand voyage! Seit dem Som- mer 1822 nahm sein Uebel in einem bedenklichen Grade zu, und eine Ztägige Reise nach Leipzig zu der, von Ofen auf den 25. Sept.

ausgeschriebenen Versammlung deutscher Naturforscher, konnte er |

nur mit Mühe zurücklegen. Schon vom Oktober an, ward ihm das Ausfahren unmöglich, und furchtbare Schmerzen quälten ihn Tag und Nacht. Strenge Diät und heroische Heilmittel schienen thm auf kurze Zeit Linderung zu bringen, aber schon im Fanuar beurtheilte er. feine Krankheit nur allzu richtig, indem er \chrieh: J’ai mis par écrit un nouvean plan curatif, que J’ai jetté sur Le Papier dans mon lit. Il ne me conduira à aucun résultat favorable, parceque ma maladie n’en admet pas. Je m’impose des privations, qui me cou- tent les secules distractions et jouissances, dont je s0is encore súüsce- Pptible, mais je le fais par une especce de respect pour les voeux de ma anulle. Ce, sont ma femme et tous mes bons et chers enfans, que Je quitte à regrêt, et nom la vie. 1

Wie viel sein Geist noch in dieser Lage zu leisten vermochte, das zeigte er durch seine leßte Schrift, die er in den schlaflósen Nächten. dieser Zeit schrieb: „Versuch einer Würdigung des Pulses; Berlin, 1323.// Mit vieler Laune sagt er davon selbs in dex Vor-= rede: ¡Der Erlauchte Vater unsers großen Friedrich pflegte wäh- rend der Anfälle vom Podagra, zu Abkürzung der Zeit, und zu Beschwichtigung der Schmerzen, etnen oder den andern Grenadier seiner Garde in Oel zu mahlen, und darunter zu schreiben : „Pinxi in doloribus.“ Aus gleichen Gründen könnte ich (81 parva licet componere maguis) unter die gegenwärtige Schrift seben : „SCripsì in doloribus,“

Von nun an bis zur Mitte des Jun., war sein Lehen eine un- unterbrochene Reihe bald siärkerer bald geringer Paroxismen von

cchmerzen. Am zx6ten zeigten sich deutliche Spuren einer inneren Eiter-Ourchbohrung, und von da an wichen die heftigen Schmer- zen auch nicht mehr dem Opium. Bis zum 20ften waren seine Sinne im vollflommensten Zustande geblieben; von da an ward seine geistige Thätigkeit gèéshwächt und sein Bewußtseyn verdunkelt. Fn der Nacht zum 25sten verfiel er in einen tiefen Schlaf, aus dem er erst gegen Mittag erwachte. Er sprach jedoh nicht mehr und g nur durch Zeichen kund, daß er die Umsiehenden kenne und hre Wünsche verstehe. So verschied er sanft um 6 Uhr Abends.

Die von ihm selbs ausführlich angeordnete Sektion hat erwie- sen, was er und die Aerzte stets als gewiß vermuthet hatten : daß sein Leiden von einer ursprünglich kallösen Verhärtung der Gedärme herrührte, die später in ein Krebsgeschwür übergegangen war, und AIE E Age und Zerfressungen der unteren Eingeweide be- wirkt hatte.

Ein so thatenreiches und in so vieler Hinsicht ausgezeichnetes Leben is die beste Lobrede, die treuste Schilderung des Mannes : es spricht für sich und bedarf keines Kommentars. Nür in wenig Worten sey es erlaubt, einige Hauptzüge des Gemäldes aufzustellen :

_Formey verband mit viel innerer Geistigkeit einen treffenden Wiß, richtige Urtheilskraft und Gelehrsamkeit, ein ausgezeichnetes Talent für das äußere Leben, wobei ihn seine Weltkenntniß, Wohl-= redenheit und Gewandtheit kräftig unterstüßten. Er war ein eben #0 guter Arzt als tüchtiger Geschäftsmann und „angenehmer Gesell- schafter. Durch diese seltene Vereinigung von Talenten ward es Hg E daß er in so mannigfaltigen Verhältnissen wirksam seyn

Von seinen Leistungen als Staats - Beamter zeugen mebrere treffliche Einrichtungen, die das allgemeine Gesundtbeitwobl ie seinen Einfluß erhielt, z. B. die erste Gründung der Vaccinations- Institute, die Verbesserung der Pharmakopde, und die- Mitwirkung zur verbesserten Einrichtung der medicinischen Staats - Prüfutigen.

Was er als Arzt geleistet, darüber mag die Stimme von ganz Berlin und von den Tausenden sprechen, die ihm Rettung und Geyer H eN. i j

i en o heilbringend wirkte er für die ganze Menschheit dur seine Schriften, und unter mehreren erwarb er fd v4) dele Mere dienfi, die Lehre von der Erkenntniß und Behandlung der Gehirn- Mt dieser gefährlichen Kinderkrankheit, richtiger begründet

E R R Gedruckt bei Hayn.

R I T L E E

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Was er als Mensch gewesen, das bezeugt der tiefe Gram Ë „ner Gattin, die thn mit treuer, - an Selbstau fopferue gránm s “Sorge gepflegt, die Thränen seiner Kinder, seiner Freunde, uy aller Derer, welche die hohe Liebenswürdigkeit sciner Sitten und seil seltene Herzensgúte kannten. Die lange \{chmerzvolle Krantl heit, die größte Prüfung , die Gott dem Menschen auferleg tann, aber auch das gewisseste Mittel, den Grund seines Jnnera

E en j chen, immer Leiden, und das Leßte, was er in sein Tagebuch, setnem Tode, schrieb, war folgendes: Tout ce lone en douleurs. i

hoffnungsloser,

etne Wödche yF i : ; espace s’est Pas 1 Les nuîts sont très soufrantes, les jJambes enftent vantage, je meurs lentement. Dien me donne une agonie, mòins

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lourenuse, que Je n'ose Vespérer. Quelques moments en plein äîy

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J€ Passe Ines Journées, toujours alité, sont ma recréation. De tou: Í 7 * 9.

Les on Ine témoigne de linterêt.

» D »Q d, » rv  o ol G ÉEL Je meurs à regrêt-, ‘mals ‘Parliy BE Inent res1gnue !

Hamburg, 8. Jul. Amsterdam k. S. 1007 pCt., mit F bessér zu lassen. Den. - 2 Mon. 57 Schill. 5 Den. , begehrt und mit 2 Den. bei zu lassen. Paris 2 Mon. 26 Schill. mit = Schill. besser y lassen. Bordeaux 2 Mon. 264 Schill. Köpenhagen f. S. 54 pEt. Breslau 6 W. 4077 Schill. , Briefe und Geld. % in eslectiv 6 W. 1473 vCt., Mittel Sichten begehrt. Prag | E S pCt. Augsburg 6 W. 1484 pCt., Briefe, M Sr i J . 149 Et. ittel Sichte geht. Disfóm 4 pCr.- Brtefe. 192 pEt.7, Mittel Sichten begehrt. Disfonil

„Loutsd’or 11 Mrk. 45 Schill. zu lassen. Gold 1054 Schill, zu lassen. Dän. Grob Kour. 125: yCt. Grob Kour. 1253 pCt.-— Neue 2 Stücke für voll o] Schilling - Stücte 20 U. 267 pCtk. Piaster 28 Mik. 4 Schil, ohne Umsaß. Fein Silber 27 Mark 113 Schill, Silber (2 Sorten 15 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 27 Mark 11 Schil, Preußische Münze 27 Mark 6 Schill., zu lassen 2A

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. font. 842 E ail E Englische Anleihe von 1822 pr. kont. 855 é il D Stb ear M

T E igs Ÿ Der vormalige Gräflich Stolberg - Stolbergsche zlei-

MUE, plämtenscheine, à 204 Mk. Bko. Verkäufer. M-sor Goeschel, is zum Justiz-Kommissarius bei dem Land- Geld d Me Lt Sie O O NDes Dekade à 857 vOrihte zu Erfurt, mit Anweisung seines Wohnortes in Lan- Held, os ae ag I L, Desgl. à 6 pCt. bei Hambisisalza, bestellt worden

S) ¿ z on N N Lr C. PER x id 0, E g 4 0 , , M Sin, Aut Lrge ines 25.08 pEt. Nehmer. _ __} Der bisherige Stadt-Justiz-Rath Heinrich August Quin- 5 pCt. 84 . 85 pCt.,/ nominell , Mitite Gege h S desgl. Me zu Elbing is zum Justiz - Kommissarius bei dem Ober- pCt., Etwas gemacht. : E E U Ades-Gerichte zu Naumburg bestellt worden. losen t N à 100 L pr. font. 1174 . 118 vCt., Etivas abg G94 . 100 pt, begeht: E 992 «200 pEt./ pr. ult. Aug ei der am xaten und 14ten Julius d. J. fortgeseßten E0s : Í » Nétalliques pr. Tont. 0% . 8027 yCt. Eil C E Y Ï was abgeschlossen. Wiener Banko-Aktien pr. Éont. Gai vECt y ften. Ziehung der Prämienschein-Nummern zu Staats- ult. August 910 . 915 pCt., ohne Umsas. : / "Wuld-Scheinen fielen 2 Prämien von 1000 Rthlrn. auf Nr.

à 57 Schilse546 und 101,855.; 6 Prämien von 500 Rthlrn. auf Nr.

; Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. 4 Den. pr. kont. à 30% . 302 pCt,, Einiges umgesebt . j281. 102,390. 108,481. 212/,373.- 246,335 und 252,356. 3;

London k. S. 37 Schil, 8

amt Nt o tth.

Kronif des Tages.

| Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Landgerichts- essor Hufeland, zum Stadt-Justiz-Rathe bei dem Stadt- richte zu Breslau Allergnädigst ernannt.

al mar Hanf pCt. f

Se. Königl. Hoheit der Prinz August von Preußen | von Rheinsberg hier eingetrossen.

. 85 vCt., —ff . 057 PCt., ohn

O05 Bevrlin, 11. Fun London 5 Mot à Ç S A M / S 3 L ‘q 9 M Lt Z Mol. à 7 Rthle. 44 Gr., KäusePrämien von 200 Rthltn.-auf Nr. 12,071./37-311. 89,606. Der D Dn u,2934 PCt., Briefe. Amsterdam 2 Mon. |s07..117,065 118,041. 137,150. 154/368. 156/596. 198/148. Augsburg 2 Mon. à 1042 be 2Min. à 652 pCt./ Geld. W787. 202,451. 215,926, 253/225 und 233/815. Die Ziehung Mon. à 2052 v6 rets PCL „. vssetirt. —- Frankfalt à. M d fortgeselzt Brie à L E Wien in 20 Xr. 2 Mon à ro4s v ge|eBt. DLUltefke. Dl. Pelersbdurg 3 W. fehlt. Diskonto à 4 ver «0 E Geld als E Friedrichsd'ot à 116j pCt. Briefe, à 6: "n Angekom men i Der ¡hene Lankesgelihis MAMEE von Umsaß. Staats - Schuldscheine L pCk Verkigeoung ohn Ee rail: Se. Etc. der Wirkl. Geheime Rath und Ober- pSt. Käufer. Preuß. Englische Anleihe à 91 pCt Briefe, 2‘ Msdent der Provinz Brandenburg, v. Heydebreck, nach Teplib. pCt. Geld. Norwegische Anleihe det Hamb. Avista - Kours 9 n pCf. 2 Or, pCt. zu haben, à 89 pCt. Geld. Oesterreich sche M pCtige Obligationen p. C. à 865 pCt. Geber, à 96? vCt N rbre O Anleihe in Loosen à 100 Fl. à * . Nehmer,

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à 1252 yCt. Ver y N : c

pt. Vel I, Z b: f f un g s S - a ch V F ch t n, Kont gliche Sd c ; A u d a K o:n )AUIPTETT l n d.

Sonnahend, 12. Ful. Fm Opernhause: Die Al ei ev LRs spiel in 5 Abth., von F. Grillparzer. (Hr. 4 ie Ahnfrau, Drauc bab f, iger. (Hr. Devrient, vom Köni % Telegraphische Depesche des Marine- S S s 4 D G . * M zu E Jaromir, als Gastrolle.) / | Ie S ien, e ph Marine-Minisier, vom 5. Jül. : „Oonntag, 15. Jul. Jm _ Opernhause: Fidelio, Opex in Dur eine, am 12. Jun. vollzogene Kapitulation , hat der Gou- theilungen. Mulik von L. van Bethoven. (Dlle. neux von Algesiras, der, aus den Schiffen Centaure, Trident und vom Königl. Hoftheater zu Dresden: Fidelio.) I Guerrière bestehenden Division des R de Caen L s : ; ische aren in jenen Hafen cingebrachte int ¿Abih au D if Dolb S chauspielhause: Nen A Goveaille, l’Irma, lEspoir und l’Tris überge- tembergischen Hoftheater ; N (Hr. Maurer, 1 Der Moniteur liefert folgenden Anhang ‘der in Frankreich rolle.) zu Sluttgart: Graf v. ndlihen Grandes von Spanien zur Adresse und dem Beschlusse / 6randes: ¿Die in Frankreich befindlichen Grandes von Spa- 1, von dem Wunsche beseelt , ‘mit den Spanischen Grandes stch vereinigen, gesellen sich in den gegenwärtigen denkwürdigen tumsiänden mit dem lebhaftesten Eifer zu ihnen. Sie theilen Wrichtig die edlen Gesinnungen, welche die Adresse vom zo. Mai d den Beschluß vom 20. Fun. diftirt haben, wie die unerschüt- liche Anhänglichkeit an die erhabene Familie der Bourbons, und Innigste an.‘

D 5 N Wilh. Schröde

Fridolin, Schaus). vom Königl. Wür Savern, als Gast

E S EREÁ

Meteorologische Beobachtungen.

Au aromefer/Therm.[Hygy.|Wind. Witterung.

J: QU. 0. 28 +|F105°/ 64° (S. W.'Stee blie L: 10. Jul. F. U Ea QloT wae en . S Gei t angenehm. 4 auf das M.28° 2/ + 15° 55° W. 5 Walen, alie N Y im e ciferiüchtiger luf ‘ihre Würde, auf die Verhältnisse, A. 28° 2/ [411° 68° |M. Sternblicte, aka gas die sie dadurch gestellt sind, und guf die in dieser Beziehung

11. Jul.|[F. 29° 124 0 | i beeilen sie sih, in dem Augenblite, ME [M s E 7 ¿Es ag S hell,grauerHiml.,starkThau. (E gen Den Men si « 4 +4 41 S. Soune, Wolken, warn. det, den egenwärtigen Anhang zu unterzeichnen. Derselbe soll Redakteur Heut. Beleg seyn ihrer Ergebenheit für den König Ferdinand, und M Beweis ihrer Liebe und ihres Vertrauens zu dem mit Weis- t erfüllten Monarchen, der so großmüthig dessen Befreiung nimmt, und zur Versicherung des gloretyen Rege cinen nzen seines Blutes dazu erwählt hat, der würdig is seiner vollen Abkunft, der ihm übertragenen großherzigen Unterneh- iz und des Beistandes Gottes, der Reiche erhält oder vernich- Paris, den zten Jul. 1825. Der Herzog v. Mahon-Cril- l, der Fürst v. Chalais, der Herzog v. Narbonne-Lara/, Graf v. Noagille; der Herzog v. Ooudeauville.// Der miteur bemerkt dabei: „Nur die in Paris und der Umgegend be- dlihen Grandes von Spanien haben diesen Anhang unterzeich- knnen; die entfernter-wohnenden theilen jedoch gans die Ge- Mungen und werden successive ihre Beistimmung einsenden,

und sein Souverain in Ketten sich be=-

L * kennen zu lernen, gab darüber den. entscheidendsten Beweis, T = U il unglaublicher Sanftmuth, Ergebung und Standhaftigkeit ertruz | A A die unaufhörlichen, oft übermenschlihen : |

Stúcck. Berlin, Dienstag den 15ten Julius 1825.

Se. K. H. der Herzog von Angouleme hahen unter andere dem Herzoge v. Dino, das Kommandeur-Kreuz, und den K. Sya= nischen Generalen v. Eroles und Romagosa, das Ritter-Kreuz des St. Ludwigs-Ordens; dem Obersten des Garde-Jäger-Regiments/ Grafen d’Argout, das Komimandeu rens: dem Obersten Salper- wid, das Officier-Kreuz, und Sr. Durchl. dem Prinzen von Sas voyen - Carignan, das Ritter - Kreuz der Ehren - Legion verliehen.

Dem Privat - Schreiben eines Franz. Staabs=-Officiers, d. d. Beniosar bei Pampelona vom 25. Jun., zufolge, hat daselbs eine Spaltung zwischen den Truppen der Glaubens - Armee Plaß er-

riffen. Ein vormaliger Waffengefährte Minas, Namens Juatiito, Lat sich nämlich das Kommando der, zum Blokade-Korps von Pam- pelona gehörigen Freiwilligen von Navarra verschafft; dieselbe erkennen weder den Spanischen General d’Espagne an, der seit- her sie befehligte, noh die durch den Herzog von Angouleme é- bildete Regentschaft; fie haben am St. Ferdinandstage, sich ür unabhängig erklärt, ihrem General erdfnet, daß sie nur ihre frü- here provisorishe Junta von Navarra anerkennen, und sodann der Kasse sich bemächtigt. Zwei Arragonische Bataillons und ci- nige andere sind ‘treu geblieben. Uebrigens fahren die, drei Ba- taillons ausmachenden Navarreser fort, ihre Posten zu beseßen, und erkennen in militairischer Hinsicht den General de Gouchy an, der die Blokade befehligt. Ein Adjutant des Herzogs von An- gouleme K. H. is zur Einziehung näherer Kunde über den Vor=- fall, an Ort und Stelle gesandt; wie es cheint, wird man die Sache auf sh beruhen lassen. Gegen die Franzosen haben die Abtrünnigen nichts einzuwenden, nur gegen den General d’Espagne.

F. K. H. Madame, Herzogin von Angouleme, ist am 27. Fun. von Bayonne nach St. Jean =de- Luz, und von dort nah Pau abgereist. Noch am 28sien wehten die bei der Ankunft F. K. H..in Bayonne aus allen Fenstern aufgesteckten Freudenfahnen; nur mit größter Betrübniß Über das verlorne Glück der Anwesenheit F. K. H., konnten die Bewohner die äußeren Zeichen ihrer, in aller Herzen wohnenden Liebe und Anhänglichkeit e I. K. H. zurück=- nehmen. Am 28sten haben - Höchstdieselben ihre Reise nah St. Sauveur fortgeseßt. Auf der ganzen Tour bis Pau waren von halben zu halben Stunden Ehren-Pforten erbaut, und die Bewoh=- ner der Umgegend streuten jubelnd Blumen auf den Weg.-

6. Ful. Das Armee - Bulletin des Major - général Grafett v. Guilleminot, d. d. Madrid, den zo. Jun. , lautet im Auszuge, wie folgt: ¿Nachdem der E: von Angouleme in Erfahrung gebracht, daß in den Ae rovinzen noch ziemlich zahlreiche Detaschements revolutionairer Trupyen, im Vertrauen auf die Schwierigkeit des von ihnen beseßten Terrains, ihr Wesen trieben, hatten Se. K. H. eine vereinigte Bewegung auf Asturien beschlos= sen, bevor noch General Bourcke die Expedition nach Gallicien be= ginnen sollte. Die Ausführung der Befehle Sr. K. H. hat fol= gende Resultate gegeben. Der General Huber, dessen Marsch auf Reynosa mit einer mobilen Kolonne schon hinreichte, das, zur Ent=- seßung von Santona, in der Provinz Santander, vorgerückte Cam- pillosche Korps nach Asturien zurücfzuwerfen, stellte sich, um den Feinde Vertrauen cinzuflößen, als mache er eine rükgängige Be=- wegung. Campypillo, der in diese Falle ging, seßte von neuem über die Deba; ward aber am 21sten, von drei Kolonnen des General Huber, bei Pissues , Caza - Maria und Puento - Diego - gleichzeitig angegriffen, und in größter Unordnung auf diesen Fluß zurückge=- worfen, Rur ein Theil seines Korps konnte das jenseitige Ufer erreichen; die übrigen wurden getödtet, oder gefangen genommen; er selbs trug eine Wunde davon. Unsere Truppen begannen die Verfolgung des Feindes, und erreichten ihn zu yerschtedenenmalen, namentlich am 25sten bet Rivas-Sella, uúnd am 24sten bei Go= longa; am 25sten waren sie bereits bei Giion, nachdem sie das, bei dem Uebergange über die Deba, aus 1000 bis 1100 Mann he= standene Campillosche Korps, fast gänzlich vernichtet hatten. Zu derselben Zeit als diese Bewegung längs dem Meere ‘hin ausge- führt wurde, und während der Spanische General Longa, der an dem Gefeht an der Deha Theil genommen, Über Fnftesto auf Oviedo vorrücte, ließ der Graf Bourcke den General d’Albignac, von Leon aus, mit dem x15ten Linien-Regimente, gleichfalls gegen Oviedo marschiren. Am 21sen warf diese Kolonne die feindlichen Vorposten bei Cajares; am 22sen hatte General d’-Albignac, durch einen Nachtmarsch, ein Bataillon zu Campo-Mané in den Rúden der feindlichen Stellung postirt, und grif} nunmehr die Revolutio- nairs zu Puento de Tîeras in der Fronte an; und wiewohl diese 1600 Mann stark waren, auch die Wege durchschnitten und die Dörfer versperrt hatten , so wurden sie doch völlig in die Flucht geschlagen. General Palarea, der dies Korps kommandirte, zählte bei seiner Ankunft in Oviedo nur noh z00 Mann, mit denen “er seine Richtung von dort nah Gallicien genommen. Die Generale Huber und d'Albignac haben sich sofort in Verbindung geseßt, und werden, beide vereinigt, auf Lugo vorrücken, während der Graf Bourcke sich über Astorga und Brnaltaues nach Leon LgaaA wird. Beim Abgange der Berichte, war die Anzahl der, in diesen zweti- fachen Expeditionen gewonnenen Gefangenen, noch nicht bekannt;