1823 / 85 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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tutionellen beseßte Festung Venasque irt Arragonien, eitg blokirt, und hat, mit den Bewohnern der unglücklihen Stadt Velasque vereint , sich Unterstüßung aus Toulouse erbeten, dic ihm auch #9- fort geworden. L

Von den. zwei, vom Baron Eroles nach_der Festung Urgel ge- andten Parlementairs, ward der erste, ein Spantscher Officier, von Liintenschü en bedroht, genöthigt , fich zurückzuzteheu ; der zweite, der Franzöfische Oberst v. Roquemaurel, wurde zwar angenommen, seinéBotschaft aber nicht gelesen, sondern ihm bedeutet, er fönne sich glücklich preisen, ein Franzose zu seyn, wäre er Spanier, st würde er erschossen werden. Während dieser kurzen Unterhaltung mit dem Festungs-Kommandanten wurde von dem Musik = Chox des Regi- mentes Maijorka, das Tragala gespielt. j 2

Man gewahrt mit Bedauern, daß durch die Kanonen der Fe- stung, mehrere Gebäude der Stadt Urgel beschädigt werden ; täglich befehdet sich die Besaßung mit den Belagerungs-Truppen, wegen der auf dem Felde aufgeschichteten Getreide=Garben, bei welchen Gelegenheiten die ausgerücfkten Detaschements schon mehrfache Verluste erlitten haben. Am 26sien wurden zwei Spione Ming?s eingebracht, bei denen man briefliche Mittheilungen gn den Fe- fungs-Gouverneur von Urgel und andere dergleichen für verschie=- dene Staabs-Offfciere, verborgen fand. j L y

Der König von Spanien läßt in seinem, mit zwei Tischen und vier Stühlen ausgestatteten Dachzimmer, indem Dougnen-Gebäude zu Kadix, keine Gelegenheit vorübergchen, gegen die an Fhm verübte Gewaltthat zu protestiren, und erklärt, daß Er von alle dem, was man Jhn sagen lasse, nichts sage, und daß Er die vorgeblich Jhm wieder zurückgegebene Königl. Macht, weder annehme, noch gusübe.

q. Jul. Der Herzog von San - Carlos hat Sr. Maj. én dffentlicher Audienz sein Beglaubigungs-Schreiben als außerordent- licher Gesandter Sr. Maj. Ferdinands V1I. übergeben.

Aus dem Armee-Bulletin des Major=général Grafen von Guil=- leminot, a. d. Madrid den 2. Jul. , heben wir Folgendes aus ¿Nachdem der Maréchal de camp, Hubert, am 25sten um 2 Uhr Nachmittags einige Barken zu Riba an der Sella zusammengebrach, machte er Anstalten zur Ueberscßung zweier Bataillons des 21sen Linien-Regiments. Campillo verließ sogleich seine Stellung, aber der Oberst Goutefray des ebengedachten Regimentes, ungeduldig, den Feind zu erreichen, begann dessen Verfolgung, obgleich er nur ers drei Kompagnien auf dem linken Ufer der Sella beisammen hatte. Nach zurü gelegtem Marsche von vier Lieues im Geschwind- Schritt auf der Straße von Gijon, erreichte der Oberst den Feind, der bei dem Dorfe Courion bei Colunga fich postirt hatte. Er zô=

erte nicht, mit den 90 Mann, die nur hatten folgen Eöónnen, den Angri sogleich zu beginnen. Des kräftigen Widerstandes ungeach- tet, ward der Feind aus seiner Stellung vertrieben. Campillo, nachdem er seine Truppen wieder gesammelt, und sih überzeugt hatte, welcher Minderzahl er hatte weichen müssen, versuchte, mit

00 Mann das Dorf wieder zu nehmen. Der Dberst Goutefray Vatte aber über seine 90 Braven so geschickt verfügt, daß er eine Xleine Reserve zu bilden gewußt, mit der er den Angriff zurücckwieß. Fn diesem Augenblicke traf der General Hubert ein. Die in seinem

Gefolge befindlichen 15 reitenden Jäger {lossen sih dem Oberst | l I | des Kommissions-Entrourfes.

outefray an, und mit diesen verfolgte derselbe den in größter Un- Citi Ältebenden Feind, der nur unter dem Schuße der Nacht si wieder zu vereinigen vermochte. Dieses Gefecht kostete Cam-

pillo 55 Todte, worunter 2 Staabs - Officiere, 42 Verwundete und

57 Gefangene. Außerdem wurden ihm noch 3 mit Munition und Waffen beladene Wagen abgenommen und unter die, in großer An- zahl sich stellenden royalistischen Freiwilligen der Provinz, vertheilt. Mir haben 2 Todte und 5 Verwundete zu bétrauern. General Hubert übernachtete am 2zsten zu Colunga und am 24sten zu Vil- laviciosa, wo er von den Bewohnern mit dem regsien Enthusias- mus empfangen wurde. Am 25sten seßte derselbe seinen Marsch auf Gijon fort. Bei seiner Annäherung zog sich Campillo so schleu- nig zurü, daß er eine ausgeschriebene Kontribution von 575/000 Fr., die ihm so eben ausgeliefert werden sollte, nicht mehr erhe- ben konnte. Seine Verwundeten warfen mit solcher Eilfertigkeit sich in die, zum Transport nach Corunna, mit Waffen bereits be- ladenen Barken, daß eine derselben unterging. Eîne große An- zahl in Pyramiden aufgestellter Gewehre, ward von seinen Solda- ten ins Bie geworfen, deren Mehrzahl in den Dörfern sich ver- seckt hielt, um hernach unseren Truppen sich anzuschließen. Zwölf 24Pfünder und ein 12Pfünder, einige Gewehre, 200 Kartätschen- Kapseln, eine Masse E bter Sd und mehrere andere Mu- nitions-Gegenstände fielen in unsere Hände.

Die dem Campillo auf dem Wege am Meeres - Ufer nachge- sandten Truppen, nahmen ihm noch 50 Gefangene ab, während Gene- ral Hubert einige Abtheilungen Fnfanterie und Kavalerie unmit- telbar über Aviles sandte, welche die Niederlage des Feindes vollen- den sollten. Die Kommunikation mit dem General d’Albignac ward sofort Über Oviedo eingelcitet, wo General Hubert am 26sten mit seiner Kavalerie und dem 7ten leichten Fnfanterie - Regimente einzutreffen gedachte. Während diese Operationen siatt hatten, verfolgte der Span. General Longa die zoo Mann siarke Bande des Santa- Rania, auf der Straße von Oviedo über Mier- Gau- gas und Fnsiesto; er stieß am 2zsten auf diesen Parteigänger, .und nahm ihn, mit 35 der Seinigen, gefangen; 300 Gewehre und die

anze Bagage fielen Überdies in seine Hände; der Rest der feind- ichen Kolonne ward weiter verfolgt und erlitt am folgenden Tage n “a eis O Verlusi. General Longa traf am 25sten zu Instesto etn. E | "Der Graf O’Donnel , General - Kapitain von Alt - Kastilien, meldet Sr. K. H. dem Herzoge von Angouleme, daß die mobile Kolonne unter Anführung des Obersten Grafen de Negri, am 27sstten ein an Zahl weit Überlegenes revolutionaires Korps völli geschlagen und ihm eine Kanone abgenommen habe. Der Ober Mondedetn, von dex Division des Spanischen Generals Bessieres, hat am 28ften zu Picazo, an der Gränze der Provinz Murcia, eine Abtheilung von e feindlichen Reitern vernichtet, und einen Oberst-Lieutenant, drei andere Officiere und eine beträchtliche An- ahl Unter-Officiere und Soldaten zu Gefangenen gemacht, unter enen sich viele Verwundete. befinden; nur einige wenige Reiter entkamen durch die Flucht.

Aus einer Depesche des Marschal Moncey an dem Kriegs- Minister vom 4. Jul., Folgendes: :

Zwei Ausfälle der Besaßung von Figueras sind mit geringem Verlusie von unserer Seite zurückgeschlagen. Baron Eroles hat mit seinen Truppen und der Brigade Saint - Priesi, fich vor der Festung Urgel gezeigt; Mina war mit 7 his 800 Mann der Gar-

OR P Gr Nis E L ALE L E E E E e E N

' belangt worden, enthielt die unschick@liche Aevßerung, daß, 1 Mina noch nicht gefangen sey, die Schuld an der krummen

| mung Über diesen Gegenstand vor.

t L M E L R M D E E E A E E ET T AE T T,

: E M 5 nison bereits ents{lüpft und begab sich itt Eil über Cerverg Tarragona, wo er krank angekommen. Baron Eroles hgt Stadt Urgel beseßen lassen; den General Romagosa hat der mit zwei Span. Bataillons und einigen Kompagnien Fran, vor der Festung zurückgelassen, und is sodann mit scinen 7 pen gegen Cardona vorgerückt, das er beobachten und weiter Tortosa gchen wird. Die Brigade Saint - Priest hat il Marsch auf Manresa fortgeseßt. Am 28sten ward ein Ays der Garnison von Urgel zurückgeschlagen ; die Blokade sog dem zten Bataillon des 2ten Fnf. Regts. verstärkt werden. Bataillon des 6osten Regts. is in Girona angekommen , die { gen zwet und das 16te Regt. werden nah und nach einty und thren Marsch in der Richtung auf San-Celoni und Car fortschen ; ich selbs verlasse heute Girona und werde morgen y Haupt-Quartier in Mataro aufschlagen. Die Truppen näher] der Stadt Barcelona und hoffen, daß die Blokade derselhy Wasser und zu Lande, so eng als möglich vollendet seyn y wann dieses Schreiben in Ew. Hände gelangt.‘ ._ Der Monteur enthâlt eine Königl. Verordnung vom 1g. f Uber die zu beobachtenden Vorschriften bei Unternehmungen, n die Lieferung natüclicher oder künftliher Mineral - Bäder Brunnen zum Zwecke haben, damit das Publikum vor jede | fallsigen Beeinträchtigung gesichert werde. ; ___ Oer Kontre - Admiral des Rotours ist auf scinem lj Schisse von go Kanonen, am 27. Fun. vor Barcelona ang men/ und hat daselbs angetroffen: die Fregatten la Funon le Fleur -de- Lys; die Korvette la Victorieuse, die Brigg led gon und das Avkso- Schiff le Momus; die Brigg le Cuit kreuzte bei Palamoz.

Der Artifel, um dessenwillen dex Drapeau ‘blanc geridi

er - Ferien eingehen dürfteit , an die behdrigé Köit- Shion abzugeben, und in das Protokoll der 1ften Sißung nach den Ferien aufzunehmen, wonächst der Termin zur de- finitiven Erledigung dkteses Gegenstandes festzuseßen sey ; ) „die vom Köntgl. Baierschen Bundes - Tags- Gesandten ver- s “traulich mitgetheilte vorläufige Abstimmung sammt Punk- tation loco dictaturae drucken zu lassen, und an die Regte- rungen einzusenden, damit dieselben ihre Gesandtschaften im Laufe der bevorstehenden Ferien hierüber mit Fnsiruftionen versehen könnten./ ( ;

Ein zweiter Gegenstand , womit sich die Versammlung hbe- jästigte, war die Reklamation der Dom - Kapîtularen zu onstan#- wegen Ausdehnung des durch die Großherzogl. Ba-

e Regierung eingeführten Penfions - Steuer - Gesches, auch f ihre reichsdeputationsschlußmäßigen Pensionen. j

Auf den Grund des in der 1zten diesjährigen Sißung (St. it. Nr. 72.) vorgetragenen Kommissions - Berichtes wurde von amtlichen Bundes - Gesandtschaften über diese Beschwerde abge-

mt, nur mit Ausnahme der Würtembergischen und Niederlän- hen, welche - obgleih nicht mit Fnftruftion versehen, doch e Beschlußnahme nicht aufhalten wollten, und der Badischen, lche sch der Abstimmung enthielt. ; i

Durch die Mehrheit von 11 Stimmen wurde, in Ueberein- mmung mit dem Kommissions-Berichte, der Beschluß gefaßt : dag die Konsianzer Dom-Kapitularen mit ihrer Beschwerde, we- jen Bezahlung der Badischen Pensions - Steuer abzuweisen

en. Î z Pen Betreff dex Besoldungs- und Pensions-RÙck- inde des Reichskammergerichts-Perfonals überrcichte e Königl. Sächsische Bundestags- Gesandtschaft eine Ueber= ht des kammergerichtlichen Kassenwesens, und gab als Resultat rselben an, daß die fammergerichtiichen Kassen - bet aller Libera- Mét in Cinfoderung der rücksiändigen Kammerzielen und übrigen ssiände, hoffentlih mehr als hinreichend seyn würden, die zur ewährung geeigneten Foderungen der Kameralen zu befriedigen, d es also einer neuen Anlage unter den Bundes - Regierungen diesem Zwecke wohl nicht bedürfen werde. i

Die erwähnte Uebersicht ging an die hehörige Kommission. Ucber die Vermittelung der Bundes-Versammlung j Streitigkeiten der Bundesglieder und Aufftellung er Austrägal-Fnstanz gab die Gesandtschaft der Freten Städte eführliche Bemerkungen zu dem desfallsigen Kommissions - Ent- rf, welche loco dictaturae gedrucckt und der Kommission mitge- cilt werden follten. : :

Schließlich hielt der Würtembergische Gesandte, Namens y Eingaben - Kommission, einen Vortrag über die Foderungs- che des J. W. Remy, wegen Lieferung zu der“ ehemaligen

tif liege, welche Frankreichs Angelegenheiten leite. :

Dex Herzog von Dino wird, heißt es, zum General-Lieutai befördert werden. Der Name Dino war früher in Frankreich} niger bekannt; er wurde vor drei Fahren dem Hrn. Edmui Perigord ( Gemahl der Prinzessin Dorothee von Kurland) ertif

_HFranffurt, 10. Jul. Fn der 1gten Sißung der Bi des-Versammlung vom 26. Jun. wurde in Folge des in 1oten diesjährigen Sißung gefaßten Beschlusses das Protokol Abstimmung Über den Kommissions-Entwurf einex Verfügung der den Nachdruck eröffnet.

Außer den, in früheren Sißungen bereits erfolgten Abstim gen von Wurtemberg, Kurhessen und den Freien Sti ten, erklärten sich nunmehr üher den obigen Gegensiand nod) gende Stimmen:

Preußen ging von dem Grundsaß aus, daß nicht erst wi 1

der Rechte der Schriftsteller und Verleger an sich, deren Erisir-Trierschen Festung Ehrenbreitsiein, und trug darauf an: und allgemeine Anerkennung durch alle Staaten des deutschèn daß die Preußische und die Nassausche Gesandtschaft ersucht des nach dem Wortlaute des Artikels 13 der Bundes-Akte vielswerden möchten, dahin zu wirken, daß der Reklamant binnen vorausgeseßt werden müsse, sondern nur wegen Sicher s ells Monaten klaglos gestellt, oèer eventuel zwischen beiden be- derselben Verabredungen getroffen werden sollten, und Übergab) theiligten Regierungen eine Vereinigung über das Austrägal= sondere Bemerkungen und Erinnerungen zu den einzelnen ÄrtGericht, welches dic Vorfrage nach Art. 50 der Wiener Schluß= | Was insbesondere die Frage beWlkte entscheiden solle, getroffen werde. welcher Zeitraum für die Dauer des Nachdruck - Verbotes (M Die Preußische Gesandtschaft gab, unter Vorbehalt der Be- nehmen sey, #0 bestimmt der Entwurf 10 Fahre nah dem Mhts - Erstattung, über diesen Antrag eine vorläufige. Aeußerung des Verfassers, 15 Fahre aber, wenn der Verfasser Selbsive!|, worauf die Bundes-Versammlung beschloß, den Kommissions= is. Preußen hingegen erklärt sih dahin, daß, als gleicher Teeriht zuvörderst auch noch der Nassauschent Gesandtschaft zur für beide Fälle, die längste von der Kommission vorgeschlWvanigen Erklärung mitzutheilen. ; Dauer, also 15 Fahre nach dem Tode des Verfassers, anu} Der Geheime Kirchen-Rath Paulus in Heidelberg, er- men sey; bei Schriften aber, deren Herausgabe von den Regier (evangelischer) Professor der Theologie an der dortigen gen selbsi angeordnet werde, wie Geseßbücher :c.,, müsse der NWiversität, ist von der juristischen Fakultät der atholischen) Uni= druck auf immer, bei Schriften, welche von moralischen sität Freiburg, zum Doktor der Rechte ernannt worden.

nen, z. B. Akademien, ausgehen, wenigstens o lange, als die M Gotha, 10. Jul. F. K. H. die Kurfürstin von Hessen-Kassel ralische Person bestehe, verboten seyn. E 2 us Miigie vorgestern, von Berlin kommend, mit ihren beiden Tôch- n, den Prinzessinnen Karoline und Maria Hoheiten, hier an. ch ifi die Durchlauchtigste Herzogin Louise von Sachsen-Koburg, n morgenden Geburts-Feste threr Durchlguchtigsien Mutter, der t¡ogin Karoline Amalia Hoheit, (gebornen Prinzessin von Hessen= iel) hier eingetroffen. / aus i Stuttgart, 10. Ful. Se. Mai. haben die Verbindung ei- f Erziehungs - Anstalt für verwahrloste arme Kinder mit dem dwirthschaftlichen Fnstitute in 5ohenheim, angeordnet, und zu- ih befohlen, daß darin 4 Schulamts-Kandidaten (2 evangelische id 2 katholische) aufgenommen werden sollen, um auch durch sie, iner Zeit, die neuern Erfahrungen im Gebiete der Landwirthschaft, d die darauf gegründeten besseren landwirthschaftlichen Grund- he, schneller unter dem Landvolëe zu verbreiten. Wien, 6. Jul. Se. Maj. der König Ferdinand von Neapel t mit seiner ODurchlauchtigen Familie den 17ten d. seine Rück- ise nach seinen Staaten an. Fn Livorno erwartet Er die Nea- tse Fregatte Syrene , auf roelcher Er nach Neapel reisen

Gestern hat sich J. M. die Erzherzogin Marie Louise, ogin von Parma, mit ihrem Sohne, dem Herzoge von Retich= t, nah Baden begeben. N -

Am zo. Fun. betrug die Summe der, in Umlauf befindlichen hlôsung- und Anticipations-Scheine 229,860,515 Fl. i :

Ofen, 2. Jul. Se. K. K. Hoh. der Erzherzog Palatinus ist te mit seiner Familie von hier in die Bâder nach Szliacs (K9= lat Sohl) abgereist. : ; j

Venedig. Die hiesige Zeitung widerruft die (S. 797 er- hnte) Nachricht von der Befreiung des Königes von Spanien, ) berichtet, daß der Gouverneur von Manresa, und die Zeitung

Montpellier dieselbe verbreitet haben. ;

Stocktholm. Fn einer neuern Biographie unsers Linnee

erzählt, daß dieser große Botaniker, 29 Jahre am Podagra , und dieses beschwerliche Uebel durch das einfache Mittel für her heilte, daß er jeden Sommer hindurch, einen Monat lang, nichts als Erdbeeren genoß.

Madrid, x. Jul. Am 29sten empfing die Spanische Regent- ih, folgende Note des K. Französischen Kommissairs, Staats- thes von Martignac :

Eine Verständigung mit Staaten, die nicht zum deut Bunde gehören, über die aber theilweis der deutsche Buch sich ausdehnt, wegen Sicherstellung gegen den Nachdruck, fil man von Preußischer Seite in so weit schr ausführbar, als dens von Seîten des Bundes die Verfolgung und Bestrafung der Y drucker von Werken, die in ihrem Gebiete erscheinen, anzub! wäre, wenn sie dagegen die Nachdrucker der. in den Staate deutshen Bundes gedruckten Schriften nach ihren Gesehen | bet si befirafen wollten. Dabei sah sich die Königl. Gesandts ermächtigt, zu erklären, daß namentlich Preußen mit seinen 1 zum deutschen Bunde gehörigen Provinzen einer solchen Rel) cität sogleich stattgeben werde.

…_ Hierauf gab die Königl. Baiersche Gesandtschaft ein d läufige/, jedoch nur vertrauliche Erklär ung ab, unter Mitthei einer Punktation zu der von Baiern zugleich in Vorschlag geb!| ten gegenseitigen Uebereinkunft siatt eines über den Nach zu errichtenden Geseßes, und behielt sich eine definitive Ab)

Der nun erfolgten Abstimmung des Königreiches Sa chs| traten die Niederlande und die Großherzoglich und H zoglih Sächsischen Häuser lediglih bei. Die Bestim eines Zeitraumes, binnen welchem der Nachdruck untersagt | soll, hält Sachsen für unndthig, indem es die Ansicht aufstellt,

,¡/daß das Eigenthum an Geistes-Produkten, wie jedes dere alle 0 Eigenthum in geseßlicher V hung anzusehen und zu behandeln sey: j

Baden hat sich Über den Kommissions - Entwurf nicht 1 ausgelassen; es will sih denjenigen Abstimmungen anschlit welche für die- Rechte der Schriftsteller und Verleger am sttgsten ausfallen, wobei es sich namentlich auf die der Städte (in der 10oten Sipung) bezieht.

Endlich sind noch vom Großherzogthum Hessen von der 16ten Stimme mehrere ins Einzelne gehende B! fungen über den gedachten Entwurf zu Protokoll gegeben. H sen glaubt, daß der Nachdruck wenigstens 20 Fahre nah Tode des Verfassers, ohne idt pa ob der Schriftstelle! ? Verlag seines Werkes selbst Übernimmt oder einem Dritten U!

läßt, verboten seyn müsse: die 16te Stimme hingegen will di! j Verbot nicht von der zufälligen Lebensdauer des Verfassers abhF „Jn den leßten, zwischen Spanien und Frankreich ausgebro-

gig machen, sondern auf die Dauer des menschlichen Lebens-AlFen Kriegen hat das Glück der Schlachten, nah und nach 48 überhaupt, etwa auf zo Fahre, hestimmt normiréen. Nen der Spanischen Armee, in die Hände der Franz. Truppen

Außer diesen aht, und den Drei früheren Abstimmun) efert. Diese, durch glücklichen Muth, gegen mißlungene Tapfer- sind bisher keine erfolgt; es wurde, daher nah dem Antrage „Frungenen Fahnen, wurden nacl Paris gebracht, und daselbst

Präâstdiums beschlossen : ewahrt, als kostbare

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: i fänder der Trkumphe, die unsere Waffen mit 1) Die noch ausstehenden Abstimmungen , welche während P höchsten Glanze geschmückt hahen. Der König von Frankreich,

Lohn seiner Zweideut

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mit der braveit nid großherzigen Spanische Nation, wie sie es wünschte/ und wie es thre dringende G erfoderte , jeßt fee Königs Befreiung verbündet, will die leßte Erinnerung án Feind- scligiciten verlöschen , die beide Bölker früher von einander zu trennen vermochten. Er hat diese Denkmäler des Ruhmes und der Zwietracht von ihren Siegessiätten abnehmen lassen, und sie dem Srieden ftiftenden Prinzen seines Blutes zugesendet, damit sie dem Könige oder Spanien zurückgegeben werden. Bis auf den beglückenden Tag, wo die Freundschaft-Bande beider Souverains, wie beider Völker, durch die Wiederherstellung des Thrones be- festiget werden sollen, kann nach der Ansicht des Prinzen, dieses Depo- sïtum nirgend besser aufbewahrt werden, als im Palasie der Syani- schen Könige, unter Obhut der Regentschaft des Königreiches. Se. K. H. befiehlt mir deshalb, Eurer Durchlaucht zu melden, daß Hdchsidteselben geneigt sind, im gedachten Palaste niederzulegen und Jhrer Treue anzuvertrauen: 1) die in den leßten Kriegen ge- nommenen 483 Fahnen; 2) die im jebigen Kriege, unserem gemeinsa- men Feinde abgenommenen 2 Fahnén und 5) die früher einem öranz. Krieger übergebenen Schlüssel der Stadt Valencia. Se. K. H. haben dem Major=général und mir, den angenehmen Auf- trag zu ertheilen geruhet, diese Trophäen eines mit Franz. Blute erkausten Ruhmes, die nun die Pfänder ciner aufrichtigen und dauernden Freundschaft geworden, Fhrer Obhut zu Übergeben. Bocbticleltet Mes ee L s Tag mich wissen zu lassen, wo en dieses tosibare Depositu = pfangen wollen. positum aus unsern Händen em Die Regierung erwiederte dem Königl. Kommissarius hierau Folgendes: ¿Hätte die Spanische Nation nicht eo wen dere und wiederholte Beweise der erhabenen Großmuth Sr. Aller= chrisilichsten Majestät erhalten, so könnte sie überrascht seyn, von diesem Zuge hoher Großmuth, der vollkommensten Eintracht wür- dig, die Ew. in seinem Namen uns erkennen zu geben beauftragt sind; aber der Heldenmuth is dem berühmten Oberhaupte des Hauses Bourbon o ganz eigent, daß die Regentschaft fürchten würde, der Ehrfurchi zuwider zu handeln, von der sie innig durch=- drungen ist, wenn ste über eine Handlung Bewunderung aus-= drückte, die nur eine Folge der großen Tugenden ist, die Se. Al- lerchristlichste Majestät unsterblih machen. Die Regentschaft vom Spanien möchte mit ihrem Blute das unaussprechliche Vergnügetr erkaufen, den König, ihren Herrn, aus den Händen seines erhabe= nen Cousins und Verbündeten, diesen neuen Beweis empfange zu sehen, daß diese beiden großherzigen Nationen nie Feinde gewesen find, noch je es seyn können, wenn gleich die Revolutions= Wuth, die Tapferkeit ihrer Armeen abwechselnd auf die Probe geftellt hat, Die Regentschaft empfängt mit chrfurchtvoller Dank-= barkeit, im Namen ihres gefatntgenen Königes, die 50 Fahnen und die Schlüssel der loyalen Stadt Valencia, die Se. K. H. der Prins Generalissimus ihrer Obhut vertraut, indem sie si versichert hält, daß der beglückende Tag nicht fern sey, wo Seine Katholische Majestät diese militairischen Trophäen, zum größten Ruhme der rechtmäßigen Monarchen, zu einem dem Frieden und der Ruhe Europas geweihten Denkmal erheben werden. Ew. sind, von dem Geiste, der alle gute Spanier, und insbesondere die Mit= glieder der Regentschaft des Königreiches beseelt, zu genau unter= richtet um zu bezweifeln, wie sehr sie wünsche , diesen un hâß= baren Beweis wahrhaft Königlicher Biederkeit, mit gleicher rof= muth, mit gleicher Uneigennübigkeit erwiedern zu können; sie hâlt sich aber nur ermächtigt, dieses heilige Depositum mit inniger Dankbarkeit zu empfangen und mit religieusex Ehrfurcht zu be- wahren, als ein Pfand der beglückenden oreundschaft, welche die beiden großen Monarchen von Frankreich und Spanien vereinigt. Wir haben sofort die nöthigen Befehle ertheilt, daß diese Trophäen mit derjenigen Feierlichkeit empfangen und aufbewahrt werden, die sie um ihrer selbsi, und um der erhabenen Personen willen verdie= nen, die sie Übergeben und unserer Obhut empfehlen. Gott chbe Ero. viele Jahre. Jm Königlichen Palaste, den 50. Jun. 1825. Herzog von Fnfantado. Herzog von Montemar. Johann di d ma. Ant. s Calderon. +4 eute Mittag um 12 Uhr trugen 50 Unter-Officiere un Soldaten, jeder eine der Fahnen, von einem Batail der Konto Garde umgeben, unter dem Zulaufe einer unzählbaren Volks-Men= ge, nah dem Pallaste. Die Regentschaft war im prachtvollen sogenannten Saulen-Saale versammelt, umgeben von den Mini= stern, den anwesenden Generalen und 300 Spanischen Officierem. Das Bildniß des Königs schmückte den Hintergrund des Saales, und eine große, mit einem reichen Sammet-Teppich belegte Tafel, war zum Empfange des Fest- Gegenstandes aufgestellt. Als die o ehrwürdigen Fahnen-Träger auf dem Vorflure angelangt wa= ren, gingen der General-Kapitain und vier Generale, dem Königl. Kommissarius u. dem Major-général entgegen. Der Franz. Staats-Rath von Martignac trat zuerst (n die Mitte des Saales, und begrüßte die Regentschaft mit einer passenden Anrede, welche dexr Major= général, nachdem unter dem Vortritt von vier Spanischen Genera-= len, und umgeben von einem zahlreichen Sette, die Fahnen vor ide Sue Va bl gegen E oa den Schlüssel der Stadt Va= entcia : dazu bereiteten Tafel niede : beantwortete L P f ed rgelegt worden waren, Der Präsident ertheilte dem Major- général die Bescheiniaun der eben bewirkten Uebergabe und bat denselben , bei B K D dem Herzoge von Angouleme, der Dollmetscher der Gefühle der Ehrfurcht und Dankbarkeit der Regentschaft seyn zu wollen. Königl. Spanische Gardes du Corps wurden bet den Fahnen auf Wache gestellt; der Königl. Kommissarius und der Major-général verließen mit dem vorigen Ceremoniel den Pallast, unter dem lau- ten Jubel-Rufe: „Es lebe der König! es lebe Ludwig XVUI.! es lebe der Herzog von Angouleme!‘ hl abon, 6. Jun. Jn Verfolg der früher bereits gemelde= ten hiesigen neusten Vorfälle, wurden folgende desfallsige nähere Details bekannt: Am 29. Mai, nachdem Kriegsrath gehalten wor- den, in welchèm der neuernannte Ober - General , General-Lieute- nant Avilez, auf Sepulveda alle Schuld der Militair - Revolution schob, wurde dieser beim Herausgehen aus dem Kriegs-Ministerium, um 6 Uhr, von Volkshaufen, welche sich in Menge auf dem Ter= reiro do Paço gesammelt hatten, umringt, thm Dol auf die Brust geseßt, und „„Verräther// zugerufen, der den König und die Nation verkauft habe. Sepulveda erblaßte, und stotterte einige Worte zu seiner Vertheidigung; die Regierung s an Allem Schuld, behauptete er; er wünsche nihts als die Verfassung. Wäre Avilez nicht dagnilen gekommen , \o hätte Sepulbeda den gkeit auf der Stelle davon getragen. Nach-