1823 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

375 fate von Knall-, Schlag- und Plaß-Pulvex und ähnlihe- Gegett- stände zu fertigen und feil zu bieten.

Im Hafen von Bayonne is ein mit 320 Fässern Pulver, 89 Ki- ften gefüllter und 1700 ungefüllter Granaten, befrachtetes, von San- tona ausgelaufenes Fahrzeug , aufgebracht worden; nach Aussage der Mannschaft, fehlt es der Besaßung genannter Festung an Le- bensmitteln; ein geringer Vorrath von Weißen und Seefisch macht das ganze Approvisionnement aus. Ein aufgefangenes Schreiben an Alexander O’Donnel zu St. Sebastian, bestätigt diese Angabe auf das bündigste und beklagt die Langsamkeit des konstitutionel- len Gouvernements, das, aller dringenden Vorstellungen ungeach= tet, dem Plate die ndôthige Untersiüßung an Lebens- und Verthei- digungs-Mitteln nicht zugehen lasse.

Bet dem Verkauf der 23,114/516 Fr. Renten, hat man berech- net, daß der vom Hause Rothschild angebotene Preis die übrigen Angebote um 8,321,225 Fr. 76 Cent. überstetge. N

Nachrichten aus Jaen vom 29. Jun. zufolge, is eitt Theil von Grenada und- die ganze Provinz Jaen, bereits von den Konftitutio- ncllen befreit. : :

Der Royalisten-Chef, der Trappist, hat seit dem 1. Jun. sein Haupt-Quartier în Logronno aufgeschlagen und daselbst eine Profla= mation erlassen, in der er, im Namen Sr. Majestät, des gefessel- ten Königs, alle unverheirathete, und noch keinem Truppentheil angehörige junge Leute auffodert , ju ihm zu eilen, um ein loya- les freiwilliges Korps zur Vertheidigung der Sache Gottes und des Königes zu bilden. : us

Die verbreiteten Nachrichten, daß 2 Kompagnien Artillerie Besshl erhalten, von Madrid mit Extra - Post nach Sevilla abzu-

chèn, daß unsere Truppen und besonders die Glaubens-Soldaten, S einer sehr ernsthaften Affaire bei der Fnsel Leon, eintgen Ver- lust erlitten; daß Valencia schnell geräunt worden; “daß konstitu- tionelle Truppen - Korps auf verschiedenen Punkten unvermuthet erschienen; daß die Besaßung von Ciudad - Rodrigo einen fár die Glaubens - Truppen höchst nachtheiligen Ausfall gemacht u. \. W., ae FEE ernte, denen man nicht im mindesten Glauben hei- messen soll.

Augsburg. Am 19. Jul. traf der Graf von Skt. Leu , ehe-= maliger König von Holland, mit seinem erstgebornen Sohne Napo- Ieon, von Florenz kommend, hier ein. Dea Tag darauf seßte der- selbe as Reise Über Regensburg nah Marienbad fort, wo erx mit seinem Schwager, dem Herzoge vou Leuchtenberg , zusammen- treffen wird. Napoleon geht über Ulm nach Arenenberg am Bo- den-See, wo er mit seinem Bruder den diesjährigen Sommer bei. einer Mutter zubringen wird. D s

Darmstadt, 21. Jul. Das Beh. Staats-Ministerium hat heut das Verzeichniß derjenigen Staats-Bürger bekannt gemacht, welche, vermöge ihrer Steuer - Verpflihtung und thres Alters fähig sind, von den Wahlmännern der Wahlbezirke und der mit einem besot- deren Wahlrechte begahten Städte, zu Landtags - Abgeordneten er- wählt zu werden. Die Zahl der Wahlfähigen beläuft fich auf 1491. __ Frankfurt, 24. Jul. Die Bundes-Versammlung de- \häftigte sich in ihrer 20sen Sihung vom 120. Ful. ausschließ- lich miît der weiteren Diskussion über das, in der 17ten Sihung zum Vortrag gebrachte Gesuch der Prälaten und der Ritterschaft des Herzogthums Holstein, um Vermittelung der Bundes- Versammlung zur Wiederherstellung ihrer landständischen [Verfas- sung, insbesondere des Steuerbewilligungs-Rechtes. (St. Z. Nr. 83).

Die Reklamations - Kommission hatte in jener Sißung den Antrag gemacht: | A i:

die Erklärung des Königl. Dänischen Hofes über den Fnhalt

der, von den Reklamanten übergebenen Denkschrift, binnen 6

Monaten zu verlangen. i

Die Königl. Dänische, Herzogl. Holstein - und Lanénburgsche Gesandtschaft suchte dagegen in ihrer sofort erfolgten Er klä rung die Fnkompetenz der Bundes - Versammlung darzuthun, vorzúüg- lih aus dem Grunde, weil die Holsteinsche Verfassung keineswegs in anerkannter Wirksamkeit bestehe, mithin durch den Art. 56. der Wiener Schluß-Afre, wonach i

die, in anerkannter Wirksamkeit bestehenden landständischen

Verfassungen nur ‘auf verfassungsmäßigem Wege wieder ah-

geändert werden können“ i das Gesuch der Holsteinischen Prâlaten und Ritterschaft , welches LOE auf diese Bestimmung gestüßt sey, sich nicht rechtferti-

en lasse. S Diese Erklärung der Königl. Gesandtschaft ward der Rekla- mations-Kommission

zue weiteren Erörterung und zum Vortrage

ugestellt. F In Gemäßheit dieses Beschlusses hatte sich die Kommission von zwei Mitgliedern Vorträge erstatten laffen, und nach Prüfung derselben, welche in der gegenwärtigen Sißung verlesen wurden» mit dem Haupt-Antrage beider Referenten sich dahin vereinigt, daß die Königl. Dänische, Herzoglich Holstein - Lauenburgsche

Gesandtschaft durch die Bundes - Versammlung zu ersuchen

sey, die weitere Erklärung ihres Hofes Über den- Fnhalt

der vorliegenden Reklamation, binnen 6 Monaten zu bewirken.

Ein Mitglied der Kommission hatte inzwischen stine hievon abweichende Ansicht besonders dargelegt, wonach, weil das Erfo- derniß des Art. 56. der Schluß-Afte niht vorhandeu sey, die Re- Flamanten abzuweisen wären. x

Auf den Fall aber, daß jener Haupt-Antrag verworfen würde, hat sich die Mehrheit der Kommission über den weitern eventuellen Antrag vereinigt, Gi. j

daß die Versammlung einen ge raumtgen Abstimmungs-

Termin Über diese Angelegenheit festseßen möge, um denije-

nigen Gesandtschaften, dke es zu bedürfen glauben, eine zurei-

chende Frist zur Jnstiruktions-Einholung zu verschaffen. Ueber! diese Anträge haben sih nun in der Sißung folgende Gesandtschaften geäußert : f

Der K. K. präsidirende Gesandte glaubt, daß die That-

achen o vollständig vorliegen, daß die definitive Abstimmung so- ort erfolgen könne, und erklärt sich im Namen seines Hofes in er Hauptsache dahin : Ein geringer Theil der Holsteinschen Prâla- ten und Ritterschaft haben sich an die Bundes - Versammlung ge- wendet und derselben vorgestellt, wie drückend thre Lage sey, indem sie weder unter dem Schuße der alten Holsteinschen Verfassung ständen, noch einer neuen landständischen Verfassung mit Beruhi- guug entgegensehen könnten. Die Reklamanten hätten keine Klage angebracht und keine Entscheidun g von der Bundes-Versamm-= lung erwartet, sondern nux eine Schilderung ihrer Verhältnisse in

j in Holstein von 1712 bis zur Errichtung der ntcht in anerkannter

f damit die Bundes-Veksammlung die y mittelung zwischen ihnen und ihrem Landes-Fürsten übern aut daß ihnen, nah dem 56. Art. der Schluß - Akte, die alte 5 fassung erhalten, oder, da sie selbst Überzeugt sind, dieje sey d mehr zeitgemäß, daß ihnen eine neue Verfassung gegeben, und ihre alten ständischen Gerechtsame berücksichtigt werden mot

Hlerauf habe der Königl. Dänische Gesandte im Namehy nes Königes erklärt, wie zwar die alte Verfassung im Holstein nicht in Wirksamkeit, mithin die Berufung der Reklamantey den 56. Art. der Schluß -Afte unstatthaft sey, dem Herzogth Holstein jedoh, in genauer Erfüllung des 15. Art. der But Akte, eine Verfassung gegeben werden solle, welche die âlte Rechte möglichst berücksichtigen und den gegenwärtigen Zeityer nissen entsprechen werde.

Diese Erklärung müsse nach den Bestimmungen der Buy Afte (Art. 15) und der Schluß- Akte (Art. 54 und 55) gnüj sie sey den Reklamanten zu ihrer Beruhigung zu eröffnen unh) selben dabei anzuweisen, der verhcifenen Verfassung mit Verty entgegenzuschen, dagegen aber versichert zu seyn, daß die Buy Versammlung - innerhald dev Gränze thres Wirkungskreises j dem 54. Art. der Schluß-Afte, über die Erfüllung jener Vei lichkeit zu wachen wissen werde.

Außerdem äußerte sich der präsidirende. Gesandte, mit Bi hung auf die verlesenen Vorträge der Referenten, daß Se. der Kaiser es niemals angemes}en finden werde, daß die By Vexsammlung den souverainen Fürsten der Bundes - Stagten f Ertheilung von Verfassungen in ihren Ländern, Fristen beslig und verbreitete sich ‘dabei noch näher darüber, wie. dic erfodes Berücksichtigung aler cinwirkenden Verhältnisse und die Bi gung mannigfacher Schwierigkeiten es nicht statthaft mache, die Beendigung dieser wichtigen Angelegenheit einen fesien Y punkt anzuberaumen. J

Dem Antrage von Oesterreich haben sch die Gesandte Balern, Baden, den Niederlanden, von Mecklenbur! wie die der 16ten und 17ten Stimme angeschlossen. F

Die Königl. Preußische Gesandtschaft hat sich dahin eris daß nach der Ansicht ihres Hofes die Bundes - Versammlun nicht für befugt halten könne, in Gemäßheit der Antil der Reklamanten, in diejenigen Verhältnisse, wodurch ihr such veranlaßt worden, auf irgend eine Weise einzuwirken, nich zu diesem Zwecke mit dem Materiellen der Sache zu beschäf

Nur in den, in dér Schluß = Afte genau bestimmten Fi E die Bundes-Versammlung zu einer Einwirkung in landfi che Angelegenheiten berechtigt. Dahin würde nach dexr B all gehören,

der Abficht ch erlaubt,

mung des Art. 56. der wenn etne, in anerkannter Wirksamkeit bestehende Tandf sche Verfassung verleßt, oder auf einem anderen als verfassu mäßigen Wege abgeändert worden wäre. Der Nachweis ihrer, in anerkannter“ Wirksamkeit besid den landständischen Verfaffung, sey jedoch, nach diesseitiger U zeugung, von den Wolle man auch die in ihrer Denkschrift angeführten That ohne weitere Prüfung als richtig annehmen, wolle man s mit ihnen den Schluß ziehen, daß die Verfassung, dem Red nach, keine Veränderung erlitten habe: so müßten sie doch (4 zugestchen, daß seit dem Jahre 1712 Fein Landtag mehr bu worden , daß daher keine Ausübung jenes Rechtes ft funden ,* oder was dasselbe sey, daß die landständische Verfas ( Wiener Schluß-9 tin an Wirksamkeit bestanden habe. Die Königl. Gesandtschaft findet sich daher schon jeyt von 6 ten thres Hofes ermächtigt, für Abweisung der Reklamanten mit ihrem vorlia den Gesuche, wegen Mangels der Kompetenz der Bund Versammlung

zu stimmen.

G Ganz în demselben Sinne ist die Großherzoglich-Hesf

)

richtet.

. „Von Seiten Hannovers ist dagegen, in cinem von det niglichen Gesandtschaft zu Protokoll gegebenen ausführlichen: trage, die Meinung ausgeführt worden,

a) daß die Kompetenz der Bundes - Versammlung in di Sache für begründet anzuschen, und J b) daß in Gemäßheit des Kommissions- Antrages die Kont Dänische Regierung um ihre nähere Erklärung Über die Ÿ {werden zu ersuchen sey. L Man geht dabei von dem Saße aus, daß entweder it H eine Berfassungsey,odernicht sey; und daß im erften F der Art. 56 der Schluß-Akte, im leßten der- 15. Art. der Buns Afte Anwendung finde. Welcher von beiden gâllen anzunehmen daruber werde sih, nah Eingang der von der Köntgl. Dänis Regterung zu verlangenden näheren Erklärung - ein bestimm! Urtheil faffen, und alsdann auch die künftige Einwirkung der B des-Versammlung sich näher bestimmen lassen. Um bloß eine! here Erklärung von Seiten der gebachten Regierung zu bewi dazu wenigstens dürfe der Bundes-Versammlung die Befugniß 1 abgesprochen werden. ) Die Herzogl. Braun\hweig- und Na fsauisheGesandtss trat der Erklärung von Hannover bei, doch mit der Bemerkung, 8 nah der Ansicht von Nassau, in Folge der in gegenwärtiger 6 zung abgegebenen Erklärung des K. Dänischen Gesandten, dic weisung der Reklamanten von der Bundes-Versammlung ohne | teren Ansfiand auszusprechen séy. : In der gedachten Erklärung, welche die Königl. Dänis Ho lein-Lauenburgisch e Gesandfschaft zugleich als Nach! zur Untersiüßung ihrer früheren (in der 17ten Sihung), und Wiederlegung der in den Vorträgen der Referenten aufgesi Ansichten, zu Protokoll gab, sehte fie noch umftändlicher gusei! der, daß die im Art. 56 der Schluß - Afte enthaltene Vol! seßung einer in anerkannter Wirksamkeit bestehenden landsiändisl Berfassung nit vorhanden sey, und fügte auch noch die Bel fung hinzu, daß der Königl. Dänische Hof, nach Allem was b gegen das Gesuch der Reklamanten beigebracht worden, - i zu anderweitigen Aeußerungen keinen Anlaß erkennen dútf Die Gesandtschaften der Königr. Sachsen, Württ berg, Kurhessen, der Großherzoglich und Herzogl Sächsischen Per und der 15ten Stimme waren 1! mit Jusiruktion versehen, und trugen darguf an, einen Termin Einbolung derselhen festzuseßen.

NRcklamanten keinesweges geführt wo

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Das obwoh

äsidium {loß die Verhañdluitg mit der Bemérkuintg, fre Mepercit der- Stimmen sich für Abweisung der Re- definitiv ausgesprochen habe, selbiges dennoch, da

mantet * z 7 in Vortrag gebrachte Gegensiand durchaus nicht dringend e anheim geben wolle, denjenigen Gesandtschaften, welche mit sruktionen noch nicht versehen zu seyn erklärten, das Protokoll ur ersien Sibung nah den Ferien ofen zu halten, um dem- | erst den Beschluß zu ziehen. Man erklärte fich allgemein

verstanden. j 1 anche, 21. Ful. Nachdem der Königl. Staats-Minister

y Justiz, Graf von Keigersberg, Sr. Maj. vorgestellt hat, daß die { dem Portefeuille des Staats-Ministeriums der Justiz verbunde- y Geschäfte thm, bet seiner geschwächten Gesundheit, die dafür derlichen ungusgeseßten Ansirengungen nicht mehr gesiatteten, o jen Hôchsidteselben hterauf {ÿn unterm 14. Fun. d. J. von der elle des Staats-Ministers der Justiz zu entheben geruht. Um nselben jedoch länger noch in den Stand zu seyen, seine Kennt- se, Erfahrungen und treuen Diensie dem Staate zu widmen, ha- Se. Maí. ihm, unter wiederholter Bezeigung der höchsten Zu- denheit, die Stelle eines Vorstandes der Geseß-Kommission in nehmen mit dem Staats-Minisier der Justiz, unter Beibehal- g scines hisherigen Gehaltes, scines Standes und Ranges als gats-Minister, im Staatsrathe zu übertragen geruht ; zugleich ha- Höchsidieselben ihm das Dekret als lebenslänglicher Neichsrath ellen lassen, Die hiedurch erledigte Stelle eines Staats-Mini- g der Justiz, haben des Königes Mai. dem Staats-Minister Frei- en von Zentner, in gereter Wüurdigung seiner besonderen Ver- 1 übertragen geruht. i L Ï E andau ward-der diesmalige Geburtstag J. Mai. der Kd- zin, durh Legung des Grundstetnes zur Haupt - Wache, und in chafenburg, durch Empfangnahme zweier, dem 14. Linien- 5nfan- ie-Regimente von F. Maÿj. geschenkter, reih gestickter Fahnen-

inder, gefetert. L, E Jul. Am 19. und 20. v. M. fiel in der Herrschaft

F tarfenbach, unter Gewitter und Hagel, cin Regen von kleinen

mern, die anfänglich von Hühnern und Tauben, später aber, als #1 sah, daß sie diesen Thieren unschädlich waren, auch von den enschen aufgesucht wurden; man bereitete aus denselben ein 1 Reisbret ähnliches, wohlschmeckendes äußerst nahrhaftes richt, und Sachverständige erkannten in dieser Fruchtart dieje- en Knollchen, die sich in den Wurzel-Fasern des Ranunculus fi= ja (Chelidonium minus, Schöllfraut Seigwarze - Ranunkel, harbocsfraut) befinden. Mehrere amtlih vernommene Bewoh- der Umgegend sagten einsièmmig aus, daß es nun das dritte- [l sey, wo es am Petri - Paultage dort cin \olhes Himmels-

anna geregnet habe. ien, L Jul. Vorgestern is Se. K. K. H. der Erzherzog dinand, Kronprinz, nach Fnner-ODesterreich und Tyrol abgereist. Durch einen, in der hiestgen Zeitung befindlichen Artikel, wer- die Schriftsieller oder Verleger im Auslande, welche Sr. K. MAlpostol. Majestät Werke zueignen oder zusenden wollen, ange- en, die Allerhöchste Bewilligung zu dieser Zuecignung oder Zu- Dung, mittels der K. K. Gesandtschaften nachzusuchen, widri- falls sie gewärtig seyn müssen, daß ihre Sendungen gar nicht enommen werden. : | Vom 29. Ful. an, geht nun auch ein Eilwaget zwischen hter ) Prag, wöchentlich zweimal, und zwar hier Dienstags und Fret- 3, in Prag aber Dienstags und Sonntags früh 6 Uhr ab, und diese 427 Postmeilen in 59 Stunden zurück. Der Passagier zahlt [F!. K. M. und 10 Kr. Einschreibe - Gebühren, hat 20 Pfund pâck frei, und die Erlaubniß, sich 50 Pfd. auf dem Brancard- gen nachkommen zu lassen. / Vir haben hier Zeitungen aus Rom bis zum x12ten, aus Flo- ; bis zum 15ten, und aus Mailand bis zum 16. Jul., und alle i erwähnen der Krankheit, von welcher der Pap am bten he-

Men worden, mit keiner Sylbe. ; s E: E Lemberg, 15. Jul. c Abstimmung gefaßt und auf Abweisung der Reklamante§ 918

Se. K. H. der Erzherzog Franz Karl am 4. d. M. in Wieliczka ein, nahm den ten das Salzwerk, F bten das Schwefel-Bergwerk in Swoszowice und die Sa!zför- 19s - Anftalt zu Podgorze in Augenschein, bestieg den Kraïus- 9, besuchte am 7ten das Benediktiner Nonnen-Kloster in Sta- ti, am Zten die Umgebungen von Tarnow, am gten die Mon- - Direftion zu Jaroslau, am z1oten die Merfkwürdigkeiten in emysl, am 11ten Schloß und Garten zu Kryssowice und traf selben Tag hier ein, wo am z2ten die Vorstellungen dér Civil- ' Nilitair-Autoritäten, von früh 8 bis Mittags 2 Uhr dauerten. der Tafel beehrte Se. H. den, unter dem amen Cetnerowka inter Garten, und das Deutsche Theater mit Seiner Ge- wart. Trient, 17. Ful. Heute bläst den ganzen Tag ein Sturm- d nit Winterfrost: eine Erscheinung, wie sih Niemand einer hen in dieser Jahreszeit erinnern kann. Mehrere vor Kur- in htesiger Gegend gefallene Hagel bestätigen auch bei uns die 685 enthaltene) Vorhersagung der Pr. Staats-Zeitung. Rom, 11. Jul. Am zoten war der Fieberanfall des Papstes ährend merklich im Abnehmen; der Kranke schien heiter und ver unruhig; Er wenig, aber mit Appetit. Jede Wendung Bewegung des Körpers verursacht Ihm, ungeachtet aller mdg- n Vorsicht und Hülfe, große Schmerzen, die Er mit bewun- swürdiger Geduld und Ergebenheit erduldet. Fn der Nacht 1ofen auf den 11ten schlief der Kranke , mit geringen Unter= Ungen, 7 Stunden; man bemerkte am 1x11ten gar kein Fieber ; Sein etwas agitirter Puls deutete mehr auf cinen frampf- én Zusiand. Fm Allgemeinen befindet sich der Papst weit bes- als man in der ersten Zeit nah dem erfolgten Unglüdcksfalle kten durfte. i Smyrna, 15. Fun. Die Türkische Flotte, 15 Fregatten, 15 nastige Korvetten, 12 Briggs und 421 Transport-Schiffe stark, tilte einige Tage in der Gegend von Mytilene und Scio. Kapitain Pascha hatte außerdem noch 20, mit Getreide bela- Fahrzeuge bei sich, um Karysto, Morea und Kreta, nach Maß- t threr Bedürfnisse, zu verproviantiren. Er nahm von mehreren tains der Franz. Engl. und Oesterr. Marine, Besuche an; derx mandant der Franz. Division hatte eine lange Konferenz mit Zur Eröffnung seiner Operationen, ließ er bei \seinev Ankunft fn Küsten von Egribos, die Belagerung von Karyfto aufhe- von den 12,000 Mann, die seine Flotte an Bord hatte, 500 isen, und den Plah mit Lebensmitteln in Ueberfluß versehen. kscheinlih wird er sich von da nah Morea wenden. Er hat Vriechen wiederholentlich Amnestie angeboten. Noch ist das

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876 Geschwader des Mehemét-Ali, das nah Kandien bestimmt zu seyn scheint, nicht zu ihm gestoßen ; an Bord dieser Schiffe id Best aus brochen, und- wahrscheinlich verzdgert sich darum seine Abfahrt von Alexandrien. Ein Theil der Griechischen Flotte hatte sih bei Psara versammelt, um die Bewegungen des Groß-Admirals zu be- obachten; 14 Segel folgten ihm, aber immer in einer Entfernung von'20 (Engl.) Meilen. Korinth, Pâtras, Koron und Modon be- fanden sich in den ersten Tagen des Mai, noch in Türkischen Hän- den. Seit die Türkische Flotte unsere Gegend verlassen, haben die Truppen-Märsche der Freiwilligen, im Fnnern Natoliens auf- gehört. Seit Menschen - Gedenken, wax der Ramadan (Fasten- Monat) hier nicht so erbaulich, als diesmal: am Morgen aber, an dem das öreudenfest der Muselmänner, der Bairam, anging, áber- ließen sich selbs die Griechen dem lebhaftesten Jubel, und sangen und tanzten in den öffentlichen Vergnügungs - Dexrtern nach ihren gewöhnlichen Weisen. Gestern is der Pascha, von 1000 Mann Ka- valerie und eben so vielem Fußvolk und einigen Feldstüken beglei- tet, abgegangen. : Madrid, 16. Jul. Gestern musterte Se. K. H. der Herzog von Angouleme, die hiesige Französische und Spanische Garnison

im Prado. «¿D 17, Jul. Da mehrere dem Königl. Gouvernement ¡uge- hôrige wichtige Paptere über Seite gebracht worden sind, g hat die Regentschaft bei schwerer Strafe deren Zurückgabe bin- nen dret Tagen befohlen. Einer Verfügung des Finanz - Minkt- sters zufolge foll der wieder ecingeseßte Renten- und Tahbaks-TDarif, gleiche Kraft wie vor dem 7. März 1820 erhalten. Am bten verhaftete man in Sevilla einen von Kadix zu Schiffe angekomme= nen Reisenden, bei dem 16 Briefe an verschiedene Personen ge- funden wurden. Das hiesige Gouvernement hat bis zum gten die hesten Nachrichten Uber das Befinden F.F. M.M. und F.F. K.K. H-H. —- Der Preis des Roggens ist in Kadix bereits auf 200 Realen das Boisseau gesticgen. Die revolutionaire Partei da= selbsi is schon sehr entmuthigt; die Royalisten, deren Anzahl be- trächtlich ‘ist, zeigen den größten Eifer, und hegen die besten Hoff=- nungen. Am x12ten ward dex Kaiserl. Oesterr. bevollmächtigte pes von Brunetti, hei der Königl. Regentschaft hieselbst cingeführt. _ Die Regentschaft hat den Don Villa Vicencio zum General= Kapitain der Span. Flotte ernannt; derselbe ist beauftragt, das granz. Geschwader vor Kadix nach Möglichkeit zu unterstübem. es A d. M. nahm dieses wieder 7 mit Lebensmitteln beladene Der General Bordesoult sendet Sr. Maj. dem Könige téali ein Kanoe mit frischem Wasser, Gemüse und Früchten, was. die Gefangenwärter des Königes bis jeßt noch gesiatteten. Wie mam sagt, hat der Portugiesische Hof seine Land=- und See- Macht zur Spanten, Major votx

Belagerung von Kadix oen. Der Königl. Preuß. Bevollmächtigte in Noyer, hielt bet der (S. 865) erwähnten Einführung, an die Re=- gentschaft folgende Rede: „¿¡„JFndem Se. Maiï. der Köntg von Preu= ßen geruht haben, mich an den Hof Sr. kathol. Maj. zu senden, ermächtigen mich zugletch die erhaltenen Vollmachten , zur Unter= handlung mit der Ourchlauchtigen Regentschaft für die Dauer der Gefangenhaltung des Königes, Fhres Souverains, dessen Un= glück nicht minder s{chmerzhaft für Europa, als traurig für Sya- nien is. Fch habe die ausgezeichnete Ghre, Ew. Durchlaucht diese Vollmachten zu Überreichen, und gebe Jhnen in Auftrag des Königes, meines Hecrn, das lebhafte und aufrichtige Interesse zn erfennen, das Se. Majestät, mein Allerhöchster Herr, an der bedrängten Lage der Spanischen Nation nehmen, die durch ihre Gottesfurcht, Treue und Ehrliebe, und durch hre Anhänglichkeit an thre Könige, sich von jeher ausgezeichnet, und noch unlängst bewie= sen hat, wte sehr ste den Namen einer Heldenmüthigen zu verdietten und zu erhalten weiß. Die Welt erwartet nichts Geringeres von ihr, als die Befreiung ‘ihres Souverains aus der Gewalt jener vér= brecherischen Rebellen. Wenn Se. Maÿj., mein Allergnädigster Herr, von Spaniens Anstrengungen große Erwartungen hegt, \o hofft er nicht weniger von der Festigkeit und Umsicht bei dex eitun jener Thatkräfte durch Ew. Beide vereint, werden gemeinschaftlich: mit einem wahrhaft großherzigen Verbündeten , ein Unternehmen vollführen, das diesem Bundesgenossen Ansprüche auf die Dankbarkeit der ganzen Menschheit erwirbt; denn kein anderes Interesse, als dag der gesellschaftlichen Ordnung, hat thn vermocht, dieses Unterneh= men mit #0 großen Opfern zu beginnen und fortzuseßen. Ew. Ourchlaucht werden gleiches Anrecht haben an der Dattkbar= kcit der großen Samilie; denn welchen anderen Namen könnte man jeßt der Europäischen Gesellschaft geben? Sie erfährt einen trô= siendenund bewundernswürdigen Beweis dafür, was Rechtschaffenheit, Gerechtigkeit und Religion auf dem Throne, mit gegenseitigem Ver= trauen gepaart, zur Vereinigung der Völker vermögen. Nie sah man einen schöneren Triumph der Tugend : Spanien ist es würdig, seinen Antheil daran zu nehmen, ganz Europa ladet es dazu ein. Der Prästdent der Regentschaft, Herzog von JInfantado, drückte dem Herrn von Noyer, in seiner Antwort, Vie Gefühle der Dankbarkeit aus, für das zu erkennen gegebene Fnteresse Sr. Maj. des Königes von Preußen, an dem Schicksale dêr Spanischer Nation, und äußerte sich shließlich, wie folgt :

¿Die Beharrlichkeit, mit der Svanien neuerdings in zwet Krie=- gen gefochten, um seine Ehre und Treue unverleßt zu erbalten so wie der Enthusiasmus und die aufrichtige Dankbarkeit für dent großmüthigen Ludwig XVUTI, mit der Spanien die Französischen Truppen empfängt, liefern den überzeugendsten Beweis, von dem brennenden Verlangen des Spanischen Volkes für die Freiheit sci= nes Monarchen; sein Gefühl von Ehre und Rechtschaffenheit, seine Anhänglichkeit an die Rechtmäßigkeit der Throne, stimmt mit den Gesinnungen Sr. Maj. des Königes von Preußen völlèg Übercin, wie mit dene sämmtlicher Übrigen Herrscher der graßett Europäischen Alliance. Uebrigens schäße ich mich glücklih, den Willen Sr. Max. des Königes Lon ALCUSen 1 nd E eines Mannes zu vernehmen, der von jo herrlichen Grundsäßen, von so edlen Gesin es Ds wte Ap f s. w.// l f R J

anta Marta (vor Kadix), 11. Jul. Die Kon tutisne

scheinen zu Ausfällen nicht Geltciat zu seyn, dagegen aid gena und ohne allen Grund Kanonenschüsse nah Gegenständen ab, die außer der Schußweite liegen. Am gten hat ein Spanisches S iff cine große Anzahl der, am 7. Jul. v. J. in Madrid gef nglich i i gezogenen royalistischen Officiere und Soldaten ans Land geseht. tachdem diese Braven 9 Monate lang in Madrid ein ekerkert wa- ren, wurden sie vor etwa 8 Wochen nach Kadix tran vortirt, um