1823 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

38953 1806 an diesem Tage jährlich gethan, auch diesmal wieder um sich versammelt, und, nachdem der Prediger Hr. Wilmsen, einige herz- liche Worte zu ihnen gesprochen, mit einem fiattlichen Mittag- und Abendbrot bewirthet. Außerdem hatten sih in allen Logen, und in mehreren Familien - Kreisen, gesellige Vereine gebildet, die den fröhlichen Tag mit um o größerer Freude feierten, als sich die er- wünschte Nachricht verbreitete, daß Se. Maj. aus Tepliß in bester Gesundheit wieder eingetroffen seyen. Nach Untergang der Sonne, brannte die Artillerie auf ihrem Exercier - Plaße cin Feuerwerk ab, und bei der Beleuchtung der Residenz, zeichneten sich die Woh- nungen mehrerer hoher Staats - Beamten, das Lökalé des Kriegs- und des Finanz - Ministeriums, die zweité Garde - Kaserne, die Kaserne des Regiments Kaiser Alexander - dié Wadzecks - Anstalt, und das Taubstummen - Fnstitut, aus. Einen ganz vorzüglich st{d- nen Effekt machte die auf Kosten des Ober - Försters Fintelmann veranstaltete Beleuchtung der Loutsen-Fnsel im Thiergarten.

Das gewöhnliche feierlkche Königs-Schießen des hiesigen Schüz- zen=-Korps findet heute (am 4. August) fiatt.

Namens der Fnsassen des Großherzogthums Posen, ward Sr. Mazj., eine, vom Landrathe v. Wolanskt zu Fnowraclaw, auf des=

often besorgte und anhero gebrachte goldene Medaille, zu Fü- E elthe den Dank der Provinz, für die Königl. Huld,

legt n E ich bei dem Wiederaufbau der Stadt Gnesen, von Neuem bewährt hat, auf eine sehr sinnige Weise ausspricht.

Se. Majestät haben, um AllerhöchstJhren getreuen Unter- thanen ein“ neues bleibendes Pun) landesväterlicher Huld und Vertrauens zu geben, beschlossen, in der Monarchie die siändischen Verhältnisse zu begründen, und deshalb Provinzial - Stände, im Geiste der älteren deutschen Verfassungen - eintreten zu lassen, wie solche die Eigenthümlichkeit des Staates und das wahre Bedürfniß

der Zeit erfodern. Fine O rcimon, unter dem Vorsiße des Kronprinzen K. H.-

ist von Sr. Maj. beauftragt worden, diese Angelegenheit vorzubereiten, und darüber mit erfahrenen Männern aus. jeder Provinz in Bera=

thung zu treten. | R derselben ersiatteten Bericht, haben Se: Maj. unt=

Auf den von Í term Lau. verordnet: I. Es sollen Provinzial-Stände in Wirk=

samkeit treten. 11. Das Grund - Eigenthum ist Bedingung der Standschaft. Ill. Die Provinzial - Stände sind das gejemäßige Organ der verschiedenen Unterthanen - Stände in jéver Provinz. Dieser Besiimmnng gemäß, werden Se. Mai. 1) die Geseh - Ent- würfe, welche allein die Provinz angehen, zur Berathung an sie

elangen, ihnen auch, 2) F lange feine allgemeine ständische Ver-= oi ungen stattfinden, die Entwürfe solcher allgemeinen Gesetze, welche Veränderungen im Personen - und Eigenthums - Rechte und in den Steuern zum Gegenstande haben, so weit sie die Proviuz betreffen, zur Berathung vorlegen lassen; 5) Bitten und Beschwer- den, welche auf das spezielle Wohl und Jnteresse der ganzen Pro- vinz oder eines Theiles derselben Beziehung haben , von den Pro- vinzial - Ständen annehmen , solche prüfen und sie darauf beschei- dent, auch 4) die Kommunal-Angelegenheiten der Provinz ihren Be- \{lü}sen, unter Vorbehalt Allerhöchster Genehmigung und Aufsicht

Überlassen. y enwärtigen Geseße, das jedoh auf Neufchatel. und ZIN L ofrvai rae wollen Se. Maj. für jede Pro-

Valengin keine Anwendung findet, w / e ' vin eint besonderes Geseß, welches die Form und die Gränzen ih-

z res sändischen Verbandes bestimmt, nachfolgen lassen. Sollten Se. N fánftig in diesen besonderen Geseßen Abänderungen als wohl=- thätig und nüzlich erachtet werden : so werden Allerhöchstdieselben diese nur nach vorhergegangenem Beirath der Provinzial-Stände treffen. Wann eine Zusammenberufung der allgemeinen Landsiände erfos derlich seyn wird, und wie sie dann aus den Provinzial - Ständen hervorgehen solle, R e vi n A Bestimmungen Sr. aj. landesvâterliche Fürsorge vorbehalten. i L M Rach dem Gefede Ma 1. Ful., welches die Provinzial-Stände für die Mark Brandenburg und das Markgrafsthum Niederlausiy anordnet, begreift dieser ständische Verband, die Kur- und Neumark und die Riederlausib ; zur Kurmark treten, in ständischer Beziehung, die Aem- ter Belzig, Dahme, Jüterbogk und die Herrschaft Baruth. Mit der Neumark werden vereinigt, der Schwievusser Kreis, ingleichen die Orte Schermeissel und Grochow. Zur Niederlausiy kommen die Aemter Finsterwalde und Senftenberg. Die Stände dieses Ver= bandes bestehen, und zwar 1. der erste Stand a) aus dem Dom- Kapitel zu Brandenburg, b) aus dem Grafen zu Solms - Baruth, c) aus dem Herrenstande der Niederlaustß, d) aus der Ritterschaft ; If. der zweite Stand, aus den Städten ; 11. der dritte Stand7 aus den übrigen Gutsbesißern, Erbpächtern und Bauern. Die Anzahl

der Mitglieder eines jeden dieser Stände ist bestimmt: und zwar für die wp die pad: auf 12 und für die Nlederlausißz |

Kurmark auf 44, fúr

ebenfalls auf 12 Mitglieder. Dur l ibeltes Geseß vom 1. Jul. sind die Provinzial-

Stände des Königreiches Preußen bestimmt. Dieser Verband be- reift: 1) Ostpreußen, 2) Litthauen, 53) Westpreußen. Zu Oftpreu- en wird, in ständischer Beziehung, der vormalige Marienwerdersche

Kreis gerechnet; die Enklaven verbleiben den Kreisen, zu welchen

sie die neue Verwaltungs - Eintheilung gelegt hat. Die Stände

dieses Verbandes bestehen : I. der erste Stand- aus der Ritterschaft ;

IL der zweite Stand, aus den Städten; 11. der dritte Stand,

aus den unter E | )

und Freien, und aus den bäuerlichen Grundbesißern. Die An-

zahl der Abgeordneten eines jeden Standes ist bestimmt: für Oft-

Preußen und Litthauen auf 60, für Westpreußen auf 35 Abgeordnete.

Nach einem dritten Gesehe vom 1. Jul., in welchem die Pro- vinzial-Stände im Herzogthume Pommern und im Fürstenthume RÜ-

gen angeordnet sind, begreift dieser Verband '1) Alt-Vorpommern,/-

2) Neu-Vorpommern und Rügen, 5) Hinterpommern. Die vor- mals zu Wesipreußen gehörig gewesenen Orte Heinrichsdorf, Rep- ia Blumenwerder und Wahrlang werden, in ständischer Bezie- ung- Die Stände dieses Verbandes bestehen: 1. der ersie Stand, aus der Ritterschaft, wobei der Fürst zu Putbus, wegen seines Fami- lien-Maijorats, eine Viril-Stimme zu führen herehtiget seyn soll; IT. der zweite Stand, aus den Städten; 11. der dritte Stand, aus den úbrigen Gutsbesißern, Erbpächtern und Bauern. Die Anzahl der Mitglieder eines jeden dieser Stände ist bestimmt; für Alt-

m E a5 E R e am T E An

Vorpommern auf 10, für Neu - Vorpommern und Rügen ay; für S S auf 283 Mitglieder. ur den ersten Verhand ift Berlin ,

berg abwechselnd mit Danzig, für den dritten Stettin zum 5 sammlungs=-Orte bestimmt. Die Bedingungen der Wählbarkeit de;

bung des Rechts: der Standschaft, Über die Berufung und F des Provinzial-Lattdtäges, Über die Kommunal-Landtage, und die kreisständischen Versammlungen , sind aus den erwähnten seßen selbs zu ersehen.

So eben is die Rang- und Quartier-Liste der Königl. y Armee für dieses Fahr, bei Dieterici in Dru erschienen.

Gesellschaft für vaterländische Kultur is die Porto - Freiheit iy lande, sofern Briefe und Pakete nicht Über 10 Pfd. wiegen, utt Vorschrift bewilligt worden, daß. auf die, an die zeitigen Ste

Garten-Bau, der Mänz- Rendant Dr. Müller, Dr. med. ÿ städt, Professor Dr. Weber und der General-Landschafts-Sy Hofrath Scholß, wie auch auf die tn solchen Angelegenheit den General - Landschafts - Repräsentanten Baron von Sti zeitigen Präsident, den Dr. und Medicinal-- Rath Wen zeitigen General- Sekretair der Schlesischen Gesellschaft , u den Professor Dr. Steffens als zeitigen Direktor der natur schaftlichen Sektion adressirten Briefe folgende Worte : „natur schaftliche Sachen‘/ geschrieben werden: Grünberg, 25. Jul: é

nach Polen. auszuwandern,» hât sehr nachgelassen, seitdem die

der Ausgewanderten, den vorhergegangenen lockenden Auf

rungen nicht entsprechénd* lauten, und mehrere von ihnen, | ren Erwartungen bitter getäuscht, und ärmer als: zuvor, |

Königsberg |. Pr. Am 25. Jul. traf: Se. K. H. det August von Preußen, zur Revue Über die erste Artillerie-Y hier ein, und ging am z1sten von hier über Thorn nach Brei

Löwenberg (Reg: Bez. Liegniß), 26. Jul. Fm Dot lau fand vor Kurzem. der, beim Baue eines Gehöftes bes Dienstknecht Heider, äls. er ein altes Gewölbe einschlug, «

ten Topf; der Werth soll 96- Rthlr. Kour. betragen.

Hamburg, 1. Aug. Amfierdam k. S. 1057 pCk./ 2 1063 yCt., mit 7 hesser zu lassen. London k. S. 37 S)

dem ersten Stande nicht begriffenen- Kölmern-

um Neu-Stettiner Kreise von Hinter-Pommern gerechnet.

s

deaux 2 Mon. 26 Schill. , Briefe und Geld. Kopenh S. 248 pCt. Breslau: 6 W. 405 Schill., 2 Mon. mit 7} not. Kours begehrt. Wien in effectiv 6 W. 1472 pCt./ 2 zum notirten Kours zu. lassen. Prag in effectiv 6 W. 14 fehlt. Augsburg 6 W. 149# pCt., k. S. gesucht. Fr W. 1495 pCt., Briefe. St. Petersburg 2 Mot. 877 Geld. Diskonto 45 è 5 pCt.; Briefe:

neue fehlen: Gold al marco 105 Schill. , zu lassen: 2 Stúdte für voll zo2. pCt. 1 Schilling-Stücke 26; u. #

Mark 11 Schill., Silber in Sorten 15 Loth §- Grant à 1 9 Sag 27 Mark 105 Schill., Preuß. Münze 27 Mark 6 zu haben. Preuß. Engl. Anleihe von 1318- pr. kont. §42 . 851 pr. kont. 834 - 84ck pCt., auf 5 Mon. 84 - 845 pCt., wenig (| Norweg. Anleihe à 5 pCt. bet -Gehrüder Benecke 86ck

was gemgcht-

5 vCt. 85 . 857 pCt./ ohne Umsaß. Oesterr. Loose à 250 Fl. pr. kont. 100F.. 101. 1017 pCt./ Metalligues pr. font. 804

925 pCt., pr. ult. Sept. 926 . Russisch Engl. Anleihe von“ 1822 in Pfd. Sterl. à 510 4 Den. pr. kont. à 825. 852 pCt., ohne Umsah.

mdr ERoE T

Kböntiglihe Schauspiele.

Dienstag, 5. Aug. Jm Opernhause: Das unterbrochene; Felt, heroische Oper in 2 Abtheilungen, - mit Tanz, von Musik vom Ritter von Winter. (Hr. Krüger: den Rokka.)

Mittwooch, 6. Aug« Fm Schauspielhause: Nein! Lusis 1 Aufzug, von G. v. Barnekow. Hierauf zum erstenmale || holt: Die Liebe zu Abentheuern, oder Abentheuer aus Liebt, spiel in 4 Abtheilungen, von W. Vogel.

Meteorologische Beobachtung‘

Barometer|Therm.|Hygr.[Wind| Witterun! A. 283° 3z‘/[+15° | 61° S.W. [gelt Wolken.

F: 28° 3/ |+127°] 71° N hell,Sönnenbl., Th® M:28° 3‘ |+18° | 43° A. 28° +15° Ls F. 28° + 122°] 79° M-23° 2‘ |+172°]| 57° A. 28° +15° | 63° N. 29° +132°| 70°

1. Aug. 2, Aug.

‘stevnheu, dünne j \tb.,Thau, pernad C! Regen, trüb, sehr ® sternhell, etwas V hell, angenehm. hell, heiß, Wind,

2

5. Aug. a A S

4. ug. S \ S

M:2g° +21 7 0 59° Redakteut 1

___ Gedruckt bet Hayn. _

für den zweiten Kiy

Breslau. Der naturwissenschaftlichhen Klasse der Schle

der Sektionen für die Natur - Wissenschaften, für die Mei Angelegenheiten, für die Landwirthschaft und rür den Obs

Die Lust der hiesiger Tuch

zurückgekehrt sind. B Berlin, den Zten August

denen, mit altem Silber-Gelde (namentlich Kaiser-Böhmen)\

Loutsd'or 12 Mrk. 5! Schill. zu lasset: Holl. F Grob Kour. 1257 pCt. Hamb. Grob Kour: 1252 pCt. M Piaster 23 Mrk. 6 Schill. / wenig Umsaß. Fein Sil

auf 35 Mon. Zeit 85 . 85? pCt.7— Preuß. Engl. Anleihe v

Desgl. à 6 pCt. bet Hambro und Sohn à 93ck . 954 pCff

Dän. Anl. ersté Abth. à 6 pCt. Zinsen 94. 95 pCt./ s

101 pCt. , auf 5M | s goF pCt./ auf 5 E 82 pCt./ geringer Umsaß. Wiener Banko - Aftien pr. it 930 pCt., geringer Umsa). F

Melitungs-Näcchrtckren.

S.W. Sotnensch.,tb.,wal

Allge

eoröneten und des Wahlrechtes, und die Festseßungen Über dies

meinte

reußische Staats-Zeitung.

mte Na Gri StEA

Ernt des Täg ts

Der Königliche Hof legt morgen, den 6. d. M. die er auf 8 Tage an, für Se. Durchlaucht den Herzog Pe- riedrih Wilhelm zu Holstein-Oldenburg.

189253.

v. Buch, Schloßhauptmann.

Jhre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin [helm von Preußen, nebst Hôchstdero Familie, sind y Schloß Fischbach in Schlesien abgegangen.

t ai erdam E in eem nM E MO Pra

Der bisherige Kammer-Gerichts-Referendarius Planck,

lum Justiz - Kommissarius bei den Unter - Gerichten der

Wechsel-, Géeld=- und Föónds-Koursé |

Yegniß, mit Anweisung seines Wohnsizes zu Havelberg, be- worden.

Den., 2 Mon. 37 Schill. 2 Den., zum erhöheten Kourse Das 14te Stück der Geseß - Sammlung, welches heute

hen. Paris 2 Mon. 26 Schill., mit X besser zu lassen. —(8gegeben wird, enthält unter

ENr. 814. die Konvention mit der Niederländischen Re- gierung, wegen der in Untersuchungs - Sachen zu er- stattenden baaren Auslagen; vom 7. Jun. d. J.

r. 815. die Bekanntmachung wegen Aufhebung des Ab- fchosses und des Abfahrts-Geldes mit der Freien Stadt Hamburg, auch in Bezug auf die zum deut- schen Bunde ni cht gehörigen Preußischen Provinzen z vom 8. Jul. und . 816. die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 19ten des? selben Monats, das Aufgebot und die Präfklu- sion der Verwaltungs-Gläubiger des vorma- ligen Königreiches Westphalen und Großher-

i zogthums Berg betreffend.

h Berlin, den 7ten August 1823.

Debit - Komtoir für die Gese -Sammlung.-

Angekommen: Se. Exeellenz der Wirkliche Geheime Staats-

Finanz-Minister v. Klewiz, von Schônebek.

eral «Naior und zte Artillerie - Fnspefteur, Braun, én.

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IP aris, 29. Jul. Nachstehendes aus dem Armee - Bulletin \

Major-général Grafe von Guilleminot, d. d. Madrid 22. Ful. : r Gen. Lieutenant Bourcke hat Sr. K. H. dem Herzoge von uleme/ folgende Details Über die neusten Operationen in ieten einberichtet. Am x1zten von Lugo abgegangen, nahm er emselben Tage zu Quitiriz, und am 14ten zu Betanzos Stel- en ein; am leßten Orte machte seine Avant = Garde eintge gene, worunter ein Adjutant Quirogas. Am“ 1zten früh r ward der Marsch nach Korunna begonnen; die Brülke zu 90 mußte zuvor wieder in Stand geseßt werden. Die Arbet- wurden so eifrig- betrieben, daß noch vor 12" Uhr Mittags tliche Truppen die Brücke im Rücken hatten. Um 1 Uhr n sie auf- die Vorposten des Feindes; dieser hielt die den } beherrshenden Anhöhen beseßt , die gut verschanzt und mit nen gehörig versehen waren. Der Angriff erfolgte sofort und tich das Terrain uns sehr ungünstig war: so wurden doch die len Felsen erstiegen, und die Vertheidtigungs - Werke vom leihten Jnf. Reg. mit dem Bayonet genommen; bald war gon nach und nach aus allen seinen Stellungen vertrieben n die Stadt zurückgedrängt, die ihres beträchtlichen Umfan- und des fortdauernden Feuers ihrer Batterien ungeachtet, A 4 Uhr Nachmittags von der Landseite völlig eingeshlo\- N: die Kanäle, welche der Stadt das Trink - Weser zufüh- aen abgeschnitten. Die Zahl unserer Todten und Ver- 4 en wird 60 nicht übersteigen, der Verlust vort feindlicher T sehr beträchtlich; drei Kanonen, mehrere Pulver - Wa-

Zunition aller Art ficlen uns in die Hânde. Während

A

Stuck. Berlin, Donnerstag den 7ten August 1825.

der Graf Bourcke auf Korunna zu marschirte, rückte der General Hubert auf Ferrol und der General Morillo , Graf von Kartha=- gena, gegen San- Fago vor, wo dieser, dem Palarecaschen Korps stets auf den Fersen, am x6ten eintraf.

, Ueber die (S. 890 bereits vorläufîg gemeldete) Einnahme der Festung Lorca/ hier das Nähere. Graf Molitor hatte in Murcta die nôthigen Maßregeln in Betreff der Garnison von Karthagena genommen, eine FJnfanterie- und eine Dragoner - Brigade zurück= gelassen, und die Verfolgung des Ballasterosschen Korps, mit der Division Loverdo, den Brigaden Saint Chamans und Pelleport, und der Dragoner-Division Oomon, fortgeseßt. Die Avant-Garde des Generals Loverdo traf am z12ten vor Lorca ein; unser Vortrabh ward

mit Flinten-Schüssen empfangen, und der Span. Gouverneur, wel= cher entschlossen war, sich zu halten, wies ieden Vorschlag zurü. Er ließ die Stadt räumen und schloß sih in die Festung ein, die auf einem außerordentlich hohen und steilen Felsen liegt, aus dret nur schr schwer zugänglichen Werken gebildet ist, und außerdem noch von mehreren Batterien vertheidigt wird, welche die Stadt, die zu ihr führenden Straßen und die Umgebung beherrschen. Die Mauern und Fels-Wände haben 70 Fuß Höhe, und die Ver= theidigungsmittel sind so gut koncentrirt , daß eine geringe Be- fsaßung zur Sicherheit des Plaßes hinlänglih ist. Der Feind hatte daselbsi 600 Mann auserlesene Truppen, 18 Kanonen , eine große Masse Munition und einen, dem Ballasteros ganz ergebenen Officter zum Gouverneur. Da der Grgf Molitor bereits mehrere Theile seines Korps detachirt hatte, so durfte er niht daran den- ken, auch zur Einschließung von Lorca Truppen zurüczulassen, noch weniger konnte er die Belagerung der Festung vornehmen wollen; er beschloß daher, sie wo möglich durch einen solchén Coup de main zu nehmen, von dem die Annalen dex Kriegs - Ereignisse wenige Beispiele liefern. . Der General Bonnemains, Komman-= deur der Avant-Garde, hatte gleich bet seiner Ankunft vor Lorca, die Stadt mit Kavalerie umstellen, und, am z2ten den ganzen Tag dazu anwenden lassen, die Annäherungs - Punkte der Festung zu refognosciren. Um 20 Uhr Abends ließ er in aller Stille, die zum Angriffe am folgenden Tage günstigen Stellen „durch das ate leichte Fnf. NRegt., und die benachbarten Höhen durch bewaffnete Bewohner, die unsern Truppen sich angeschlossen, beseßen.

Als am xzten der Feind gewahr ward, daß wir die benach- barten Kirchthürme und Anhöhen beseßt hielten, ließ er das Feuer seiner Artillerie und Fufanterie beginnen; unsere Soldaten erwie- derten es lebhaft, unter dem Rufe: „Es lebe der König!// und verursachten der feindlichen Artillerie beträhtlichen Schaden. Wäh= rend dieses an fünf Stunden dauernden Gefechtes waren mehrere Leitern herbeigebracht worden; man bedrohte die cchwächsten Punkte; alle diese Maßregeln wurden im Angesichte des Feindes getroffen. Der Angri}, dem nun auch die mit dem General Loverdo ange= fommene Brigade des Generals Corsin sich angeschló}sen hatte, wurde immer nachdrülicher. Unter der Garnison schien si all= gemeine Verwirrung zu verbreiten; die dem einzigen Eingange zur Festung gegenüber postirten Karabiniers-Kompagnien benußten dies sofort, stürzten im größten Geschwind-Marsch queer über die Fel- sen hin, und gelangten, der mannigfachen Schwierigkeiten des Terrains und des lebhaftesten Feuers ungeachtet, bis zum ersten Thore, das von cinem Sapeur eingehauen ward; der bestürzte Feind sammelte sich hinter der Zugbrüle, die er gehörig zu sichern versäumt hatte; die Kampflusi der Karabiniers überstieg bald auch dieses Hinderniß; sie zogen die Brücke herunter, und wurden so- gleich von neuen Truppen unterstüßt. Der Feind ward zur eilig= sten Flucht genöthigt; er gewann mit Mühe das oberste Festungs- Werk, und verlangte von dort aus, zu kapituliren, was ihm mit der cinzigen Bedingung der Lebens - Garantie gewährt wurde.

Die Resultate dieser denkwürdigen Aktion sind 55 Officiere, wor- unter zwei Brigade-Generale, ein Oberster und sechs Oberst-Lieu=z tenants, und 5zo Unter - Officiere und Soldaten, als Kricgsgefan= gene, eine Fahne, 13 Kanonen, 1200 Gewehre und eine beträcht- liche Menge Kugeln, Pulver 2c. Der Feind hatte 3 Todte, wor= unter zwei Officiere und 20 Verwundete; uns wuvden dagegen 5 Officiere und 56 Unter- Officiere und Soldaten verwundet, und 1 Officier und drei Soldaten getödtet. Nachdem der Graf Molitor cine hinlängliche Besaßung in Lorca zurückgelassen , das der Ope=- rations-Linie nunmehr zur Stüße dienen wird, hat derselbe sich auf D (Granada) în Marsch geseht, wo er gegenwärtig einge- troffen seyn wird. -/

¡Dex Dberst Clouet des 19ten leichten Fnf. Rgts., der die Brigade des 5 ten Armee - Korps provisorisch befehligt , welche die Brigade Schöffer vor St. Sebastian abgelöst hat , berichtet , daß am 15ten, um 11 Uhr Abends, der Feind einen Ausfall mit etwa 600 Mann în zwei Kolonnen, gewagt hat, in der Absicht, die Vor- stadt St. Martin in Brand zu stecken; der cinen Kolonne gelang es anfangs, den 20 Mann siarken Posten rechts, zurückzudrängen - und die zunächst gelegenen Häuser anzuzünden; der durch eine Kompagnîié Eliten verstärkte Kapitain jenes Postens nahm jedoch bald seine vorige Stellung wteder ein, und ließ das Feuer löschen. Gleichzeitig ward das Centrum und der linke Flügel des Blofade-