1823 / 99 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 19 Aug 1823 18:00:01 GMT) scan diff

949 D und nahm die Richtung links, 'um dem Feinde in den Rúk- fen zu fommen. Nach einstündigem Marsche traf er auf eine feindliche Refognoscirung von 150 Mann Kavalerie, die von einer Anhôhe herab, auf die Spike seiner Kolonne Feuer gab. Der Kapitain Lanserna vom 20osten Jäger-Regi- ment, der die Esforte des-Generals befehligte, drang sogleich auf den Feind ein, und hieb ihn in Stücken. Ein Oberst- Lieutenant, 3 Officiere und 10 Kavaleristen, blieben von Lan- zenstichen durehbohrt, auf dem Schlachtfelde; 15 Mann wure den gefangen genommen und zo andere mit einem Officier, ergaben sich selbst. Der Marsch der Kolonnen war so Über- einstimmend ausgeführt, daß sie zu gleicher Zeit eintrafen, und den Angriff begannen. Ballasteros ZFnfanterie bedecte die Anhöhen, und seine Reserve rückte sogleih vor, um die des General Loverdo zu umgehen ; dieser hatte aber seine Maßregeln schon genommea. Ein Voltigeur - Bataillon, das vom 1sen und 11ten Linien- Regiment in gedrängten Kolon- nen unterstüßt, mit dem General Corsin, gegen die Linke des Feindes vorrückte, warf diesen in wenigen Augenblicken, und nahm von der Stellung bei Las Abuncles Besiß; gleichzeitig griff der General Bonnemains, mit dem 4ten und ten ZFn- fanterie-Regimente, die Campillo beherrschenden Anhöhen mit gutem Erfolge an. Auf der Linken, wo Graf Molitor sich befand, wollte der Feind den Anmarsch auf Campillo verhig- dern, aber der General Saint -Chamans, an der Spike des ten und 2osten Jäger-Regts., führte mehrere glänzende An- griffe: aus, und säbelte Alles nieder, was sich ihm entgegen- stellte, und unsere Truppen rückten unter dem Gelaute aller Glocken und unter den Freudenbezeugunges der Bewohner, in Campillo ein. Lektere achteten selb| das Feuer des Fein- des nicht, um unseren Truppen die Fußwege zu zeigen, auf welchen derselbe erreiht und abgeschnitten werden foennte. Der General Pelleport traf seine Maßregeln vortresslich, und ward vom General Buchet, mit dem 24sten und Zgsten Li- nieu-Regiment wacker unterstüßt. /

„Der aus Campillo verdrängte Feind floh in Unordnung in der Richtung auf Cambil, ward aber durch das Feuer der Division Loverdo genöthigt, sich links zu werfen, wo der Ge- neral Pelleport, nachdem er die versteckte Stellung von El- Castillo eingenommen, von der Brigade Faverot und der Di- vision Domon unterstúkt, ihm neuen ünd sehr beträchtlichen Verlust zufügte. Das Feuer war auf allen Punften sehr lebhaft, besonders von Seiten der revolutionairen Truppen, die den Vortheil hatten, sich auf steilen Anhdhen zu besiuden. Unsere Soldaten konnten nur schwach das Feuer erwiedern, indem sie die Felsen erklettern mußten ; oben angelangt, be- zahlten sie aber mit doppelter Münze, und nirgend vermochte der Feind ihren feurigen Angrissen zu widerstehen. Auf der Seite der Division Loverdo, die ansehnliche Streitkräfte zu bekämpfen hatte, versuchte der in Unordnung gebrachte Feind zu verschiedenenmalen sich wieder zu seßen; unjere Bataillone aber drangen unerschrocken mit dem Bayonet auf ihn ein, vernichteten einen großen Theil der leichten Regimenter von Arragonien und Valencia, und nahmen ihnen zwei Fahnen ab; aus allen Stellungen ward der Feind nach und nach ver- drängt. Das Gefecht dauerte bis zum Einbruche der Nacht, diese allein seßte der Verfolgung des Feindes ein Ziel, der seine gänzliche Auflösung nur dem Schuße der Berge ver- dankte, welche das Vordringen unjerer Kavalerie verhinderte; er zog sih in Unordnung bis Cambil und weiter hinauf zu- rúck, nachdem er die Felsen mit 4 bis 500 Todten und Ver- wundeten bedet, und 300 Gefangene verloren hatte, worun- ter zo Staabs- und Subaltern-Officiere. Von unserer Seite blieben 14 Mann, darunter 2 Officiere; 40 Mann wurden verwundet. Die glänzenden Resultate des 26sten haben eine solche Entmuthigung in die feindlichen Reihen gebracht, daß 1500 Mann in der darauf folgenden Nacht desertirten. Zayas ist von Ballasteros abgeschnitten ; Leßter hat sich in die Ge- birge geworfen, und Quesada, Pazo- Alcon und Cazorla be- seßt. Vor ihm befindet sich der General Foissac- Latour, der mit seiner ganzen Macht nah Baeza und Villa-Carito mar- schirt ist, und wenn Basllasteros etwa versuchen möchte, in die Provinz Murcia wieder zurüzugehen, so hat sich der Graf Loverdo mit seiner Division nach Guadix begeben, um seine Bewegungen zu beobachten. Vor den 26sten hatte Bal- lasteros Parlementaire abge)chickt, deren Vorschläge aber nicht angenommen werden konnten.“ E :

Santona ist so eng eingeschlossen, daß die Garnison seit längerer Zeit feinen Ausfall gewagt hat. Die Blokade die- ses Plabes wird gleichfalls in eine Belagerung umgewandelt werden, wenn die Umstände es erheischen sollten.

Ein an der hiesigen Börse vorgezeigtes Schreiben aus London vom 7ten d. M. Abends meldet, daß Quiroga und Sir Robert Wilson, zu Plymouth ans Land gestiegen seien, und daß Vigo und Korunna sih in den Händen der Franzo- sen befinden sollen, worüber jedoch die Bestätigung noch zu erwarten ist.

Konstitutionelle Blätter behaupten, Barcelona sey der- maßen mit Allem versehen, daß Früchte, Gemüse und Weiz- zen, von Engländern eingeschmuggelt, keine Käufer gefunden.

Der Gouverneur von St. Sebastian hat dem Obersten Clouet, der ihn im Namen des Marschals Lauriston zur Ue- bergabe -aufgefodert, zur Antwort gegeben: „Er werde die Festung nicht eher überliefern, bis er sih mit den Franzosen geschlagen habe.// Hierauf hat ihm der Oberst erwiedert: ¿Das hange bloß von ihm ab; die Franzosen ständen nur einen Kanonenschuß von der Feste; er möchte nur herausfom- men; man erwarte ihn.‘ Die Chefs sollen fürchten, daß

die Truppen ihnen davon laufen, Ein Bataillon ivartet man gewiß weiß, nur auf eine passende Gelegenheit, und das Regiment Kaiser Alexander ist den Kortes treu erge

Bayonne, 5. Aug. Die Garnison von St, Sebas hat vor einigen Tagen einen Ausfall gemacht, der aber, q allen Verlust von unserer Seite, zurückgeschlagen worden

Marseille, 4. Aug. Gestern nahm ein Spanis Kaper in der Nähe des Schlosses Jf, zwei kleine Fahrzy die in Begriff waren, in den Hafen von Ciotat einz fen. Die Mannschaft der beiden Fahrzeuge hatte gerade y Zeit, mit ihren Böôten zu flüchten, die Besakbung des Kay aber schickte ihr eine Gewehrladung nah und tödtet zwei Matrosen, ohne jedoch die Böte selbst einholen zu nen, die glüctlich hier einliefen.

London, 9. Aug. General Quiroga soll hieselb, gekommen und wenige Stunden darauf über Falmoutiy der abgereist seyn. (Er ging heute nah Gidraltar ab.)

Seit dem 15ten hatten die Franzosen vor Korunna j von Belang unternommen, am z1sten aber haben si | Batterie von 10 Vier und zwanzig Pfündern errichtet, unf Neustadt zu beschießen.

12. Aug. Am Freitage gaben Se. Maj. dem zoge von Cumberland K. H. und dessen Stiefsohn, dem zen v. Solms, ein großes Mahl, zu dem unter anderen, Herr und Frau Canning gezogen wurden. sten der Herzog von Cumberland K. H. und der Prin; Solms wieder nah dem festen Lande ab.

Cs hell, daß der Botschafter gleichfalls hier abgehen werde.

Der Courier meldet aus Portsmouth, daß das P Boot „George 1V.‘" sich anschicke, von dort direkte auf abzugehen, und daß sich eine Anzahl Passagiere, wor auch einige Französische Officiere, an}ammele.

Im Departement der Mayenné fonnte der Herzo Gloucester und Edinburg, Graf von Connaught, der ( d'armerie, die ihn auf der Landstraße anhielt, sein nicht zeigen, weil sein Kourier, welcher zur Bestellui Postpferde vorausritt, solche bei sich hatte. Die Erfkläru die er den Gensd’armen gab, waren ihneu nicht gn da sie befürchteten, daß irgend eine verdächtige ‘Persou| Namen eines fremden Prinzen angenommen haben m Der Herzog mußte sich demnach ihre Begleitung bis zur1 sten *Postjtation gefallen lassen, wo sich dieZdentität des hen Meisenden hinreichend auswies.

Brüssel.

Desterr,

geschlossenen Uebereinkunft späterhin beigefügten Artikel,

die Kennzeichen angegeben, welche die an der Afrikani/

Küste, innerhalb einer geographischen Meile von der selbu und innerhalb 20° im N. oder S. vou der Linie, [egi Schiffe, als Fahrzeuge dokumentiren, welche für den Séla Handel verwendet werden; als welche Scgiffe durch die Ÿ zer aufgebracht, und von den angeordneten Kommissarien] demnirct werden sollen. die Schisse ihre Luken mit offnem Rostwerke versehen nichf, wie es auf Kauffahrtei- Schiffen gewöhulich [A

haben. 2) Wenn sle mehr Verschläge im Raum uad auff Deck haben, als für Kaussahrtei-Schisfe nöthig ist. 5) A Rom, zo. Jul. haben, die bereits zuf sh in den leßtverflossenen Tagen merklich gebessert ; der-

sie Planken in Vorrath an Bord tet oder solcherweise gemacht sind, um bequem ein zul oder bewegliches Deck bilden zu können. 4) Wenn si ten, Fesseln und Handschellen an Bord haben. 5) Wei einen größeren Vorrath Wasser in Fässern und Kufel Bord haben, als zum Gebrauche für die Besaßung Kauffahrers nöthig ist. 6) Wenn sie eine übercril Menge Wasser - Fässer oder andere Wasser -Gefäße an F haben, es jey denn, daß der Kapitain eine Erklärung

Zollamtes von dem Plabe, wo er ausfklarirt wordea, vorze

die beweise, daß dufkch die Eigner des Schiffes eine hinll lihe Bürgschaft dafür gestellt jey, daß eine so außerordent Anzahl Fässer oder anderer Kusen einzig gebraucht wll jolle, um Palm-Oel einzunehmen. 7) Wenn sie eine gi Anzahl Tubben an Bord haben, als für den Gebrau Bejaßung eines Kauffahrers nöthig ist. 8) Wenn sic groye kupferne Kessel oder selbst Einen über die Maße pen an Bord haben, größer als er zum Gebrauche Besaßung eines Kauffahrtei-Schiffes erfodert wird. 9) L sie ein außerordentliches Quantum Reis oder Farinha (! niok- oder Kassava - Mehl) oder Mais an Bord haben, die nôthige Provision für die Verzehrung der Besal übersteigt und solcher Mais nicht auf dem Manifest, al

nen Theil der Handels-Ladung ausmachend , verzeichnet |!

Dresden. Zum diesseitigen Gesandten am Bell Hofe, ist der General von Wakßdorf ernannt.

, Sranffurt, 12. Aug. Der Feldmarschall - Lieuten Graf von Waltwoden, und der Adjutant Sr. Maj. des jers von Rußland, General Graf Österman - Tolstoy, | vorgestern hier an.

Die Fürstl. Metternichshe Kellerei macht in den hiesigen Blättern bekannt ,

zu Johannié daß, jo lange

Hrn. Fürsten Durchlaucht im Besiße des Johannisb(!

sey, noch fein daselbst gewonneuer Wein zum Verkauf fommen. Gegenwärtig aber nennt sie die Häuser, wo s zu bekommen. (Jm Preußischen : Aachen bei W. Zur Helle Komp., und Berlin bei den Gebr.

(24Gulden - Fuß),

Tags daraus

| In dem, der zwischen dem Königreichef Niederlande und Großbritannien, am z1. December vori Jahres, wegen Verhinderung des Sklaven - Handels ÿ

Diese Kennzeichen sind: 1) M

) Veit.) Der fejte P für die Flasche 1818er Kabinets-Wein erster Klasse, ist 5! ¿zweiter Klasse, 3 Fl. 1g1g9er aber

I Er. ; die Flaschen sind mit dem Fürstl. Wappen geslegelt, d auf dem Pfröpfen befindet sih das Wappenschild mit Buchstaben S. 1. C. W. (St. Johannisberger Kabinets- S da, 12, Aug. - Im Laufe d. J. hat sich bei der hie- n Feuer-Versicherungs-Bank des Deutschen Handels-Stan- die Summe der laufenden Versicherungen um beinah : Millionen Thaler, der baare Prämien - Fond aber um 267 Thlr. 4 Gl. vermehrt. Ultimo Jun. war die Summe laufenden Versicherungen 535,297,992 Thlr., der baare {mien-Fond 157/377 Thlr. 7 Gl., das Wechsel-Depositum 24,699 Thlr. „Dagegen waren während der 6 Monate d. im Ganzen für 32,236 Thlr 18 Gl. Brandschäden vor- llen und davon bereits 22,336 Thlr. 18 Gl. vergütet. F Hannover, 15. Aug. Gestern ward das statutenmäßige syitel des Guelphen - Ordens, unter dem Vorsibe des, Se. Maj. als Großkreuz vertretenden Staats - und Kabinets- Ministers v. Bremer, im Schlosse zu Herrnhausen gehalten. 1 abgewichhenen Jahre sind ernannt: zu Großfkreuzen 5, [Kommandeurs 9, und zu Rittern 18 Personen. N Bei der neuen Steuer-Regulirung ist festgesest worden, E die Grund- und die Salz-Steuer auch auf dem Harze chgängig in Anwendung gebracht werden soll. Statt al- M Personen-Steuer hingegen, statt der Konsumtions- und Migangs-Steuer, wie auch der Besoldungs -,-Gewerbe- und fommen- Steuer soll die Summe von 5000 Rthlrn. jähr- in monatlichen Raten in die Kreis - Kasse zu Osterode htet werden. Einer Stempel-Abgabe follen nur die an Ober - Gerichte gehenden Sachen unterworfen seyn. sichtlich der Eingangs-Steuer soll der Harz als Ausland trachtet werden, und nur die Berg-Erzeugnisse durfen steuer- j in die übrigen Landestheile eingeführt werden. Oldenburg, 11. Aug. Mittels eines Patents vom n haben Se. Durchl. der Herzog, die in Folge eines un- Mi 16. April 1818, von Sr. Maj. dem Kaijer Alexander gestellten Cessions - Jnskruments, an Höchstsie abgetretene Wherrschaft Jever, mit allem Rechte der Ober - Herrlichkeit h des Eigenthumes, so wie Se. Maj. der Kaijer solches sen, mit dem Herzogthum Oldenburg unter einer Regie- q vereinigt und förmlih in Besiß genommen, damit sie, Absicht und Verordnung des ehemal. Regenten, Grafen ton Günther gemäß, so lange vereinigt bleiben solle, als enten, aus dem gemeinschaftlichen Stamme entsprossen,

handen seyn werden. Der Herzogl. Geh. Rath und Mi-

er, Freiherr von Brandenstein, in der einstweiligen Ver- tung als Herzogl. Ober-Landdrost und Regierungs - Präsi- Nt, so wie der Regierungsrath Jürgens, sind zu bevollmäch- ten Kommissarien für die Besibnahme ernannt. M Zugleich ist auch das, aus Warschau vom 18. April 1818 Mitte Patent befannt gemacht worden, wodurch Se. Maj. Kaiser Alexander „bewogen durch besondre Zuneigung der mit Sr. Maj. vielfach verbundenen jüngeren, in dem tzogthume Oldenburg regierenden Linie -des Fürstlichen Muses beschlossen haben, die Herrschaft Jever dem gegen- tigen Repräsentanten dieser Linie, des Herzogs ‘Peter edrich Ludwig von Holstein -Oldenburg Liebden abzutreten d zu úbertragen“// und die Unterthanen der Herrschaft von m Eide feierlich zu entbinden. Der Gesundheits-Zustand des Papstes

ches sich früher eingestellt hatte, vollfommen befreit, und Heilung des Beinbruches geht aufs Glücklichste von Statten. Y Kopenhagen, 12. Aug. Nach Berichten aus Helsin soll in voriger Woche dort ein Schiff angekommen seyn, } einem Kausmann in Aalborg (nach andern Aarhuus) zu- drt, Dasselbe war in den Spanischen Gewässern von ei- Spanischen Kaper genommen worden; allein durch die des Schiffers und dreier Dänischer Matrosen, welche Besaßung ausmachten, wurden der Spanische Anführer ) seine Leute in die Kajüte gelockt und dort cingeschlossen, uf das Schiff, anstatt nach Algesiras zu segeln, nech Ko- jagen in See stach. Stockholm, 6. Aug. Der Wunsch wegen Verminde- g des stehenden Heeres, ist beim gegenwärtigen Reichstage der zur Sprache gekommen. Jm Adelstande trug Hr. v. erhjelm darauf an, die Stärke der Landtruppen von 20,408 nn, auf 14,4068 Mann herabzuseßen, dagegen aber die eeren-Flotte zu vermehren. Jm Bürgerstande seßte Hr. trôm die Nothwendigkeit auseinander, die Militair-Aus- n zu beschränken. Mehr als die halbe Staats-Einnahme auf die Unterhaltung der Armee; ein vermehrter Wohl- d im Lande sey mit eine vorzügliche Wehr gegen feindli- Anfälle; der Mensch vertheidige aus angebornem Gefühl Eigenthum ; allein wer nichts habe, der habe auch weder Wth, noch Anlaß, noch Kraft zum Vertheidigen. Auch in M andern Ständen sind dergleichen Gedanken über diese enstände mehr oder weniger ausführlich geäußert worden. Hinsichtlich der Königlichen Hofhaltungs - Kosten gab im Mstande Hr. Ambr. Bergman folgende Erläuterungen: | dem Reichstage 1809 wurden 270,000 Rthlr. für die alige Hofhaltung des Königes ausgeseßt ;- 1815 wurde sie 99,000 Rthlr. vermehrt; außerdem wurden 5000 Rthlr. ( Unterhaltung der Meubeln im K. Schlosse bewilligt. Au- diesem unterhält der Staat den K. Stall, und liefert b Und Kohlen für das K. Schloß. - Gleichergestalt bewil- n die Stände 1815 dem Könige und seiner Dynastie, 900 Rthlx. jährlich auf ewige Zeiten zu erheben, als Er-

e ist seit dreimal 24 Stunden von einem kleinen Fieber, |

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saß für den Theil der Guadeloupeschen Erlss - Summe, wel-

Ger zur Bezahlung der ausländischen Reichsschuld angewen- ; eltél beztehen Se. Magi is&hpli-

Rente auf König Karls XILL Mi al, Jährlich 5000 Rthlr.

) I - 7 ck-clfgists-Kapitàl, und die Ur- terhaltung des Schlosses schlägt der Staats - Ausschuß zu 28,000 Rthlrn. an. Der König bezieht demnach vom Staate jährlich 558,000 Rthlr., ungerechnet was Holz und Kohlen kosten. Seit der Vermählung des Kronprinzen ist deset jährlicher Hof - Etat von 100,000 Rthlr. auf 170 000 R bl vermehrt worden.“ L E Die kürzlich verwitwete Gräfin Posse ist zwar eine Fran- zösin, aber nicht, wie hiesige Blätter gemeldet, Lucian Bona- partes Tochter. Mit diejer ist der im Auslande lebende Bru- der des verstorbenen Grafen Posse verheirathet. Des leß- tern hinterlassenes Werk: ¿Verhandlungen über die ministe- rielle Verantwortlichkeit, oder die Erinnerung des verstorbe- nen Grafen K. H. Posse beim Verfassungs - Ausschusse wider den Staats - Minister des Auswärtigen, Grafen von Enge- [trôm,‘“ ijt mit Erlaubniß des Ausschusses in Dru er- [chienen.

Sl, Petersbura, & s Da Kammerherr Graf von Bulgari ist von neuem als Geschäftsträger Seiner Maj. des Kaisers, bei Sr. Kathol. Maj. afkkreditirt worden. So lange die Gefangenschaft dieses Monarchen dauert, wird er jelne Funktionen bei der Regentschaft von Spanien und Indien ausüben.

E Aug. Der Adel der Slobodischen Ufraine hat den

Plan, zu Charfow ein Kadetten - Korps für 40 junge unbe- mittelte Leute von adlicher Herkunft zu errichten, dessen Ver- waltung der Oberleitung des Generals der Artillerie, Grafen Araktscheef, von Sr. Maj. untergeordnet worden ist.

Madrid, x. Aug. Bei der Ankunft Sr. K. H. des Herzogs von Angouleme zu Puerto-Santa-Maria, wird, al- lem Vermuthen nach, ein Theil des 2ten Armee - Korps mit den Truppen des General Bordessoulle vereinigt werden.

__ Merino is fortwährend in Estremadura. Jn der Pro- vinz Valencia herrscht die größte Ruhe. Un/jere Truppen halten das Kastell Morella beseßt; der General Ulmann ist in Valencia. ‘Man sprichc von der Unterwerfung Empecina- dos; über die des Villacampaschen Korps ist kein Zweifel mehr. Die granzösische Garnijon zu Lorca, die Wunder der A E eann von den Jnwohnern täglich Delwwvelje der durch ihr edelmúthiges Betrag? gründete Achtung und Dankbarkeit. O E

Ín der Nacht zum 51. Jul. griffen unsere Truppen, auf

die Nachricht, daß ein Korps Konfstitutioneller auf Madrid

losgehe, zu den Wassen. Die vorzüglichsten Stadt ? Reviere waren mit Fnfanterie und Artillerie im Augenblick besest Die Garde - Kuirassiere- rúcéten durch das Thor von Segovia aus der Stadt, und refognoscirten das Terrain bis 5 Stun- den weit auperhalb der Residenz, ohne jedoch eine feindliche Spur zu entdecken; es war aljo ein blinder Lärm, um die Garnijon zu beunruhigen. :

_ Don Manuel de Bastamente, chemaliger Goldbrunnen-Klubs, ist verhaftet worden.

Die hiesige Zeitung enthält verschiedene Auszúge aus aufge- fangenen Driesen. Einer derselben, von dem sogenannten fon- stitutionellen Gesandten zu London, Don Jabat, meldet von dort aus, unterm 27. Jun., dem sogenannten Minister der aus wärtigen Angelegenheiten, daß es ihm nicht gelungen sey die Anleihe von 40 Millionen Realen mit dem Hause Ber- nales zu fontrahiren; das Haus Cocf habe sih ebenfalls nicht aufgelegt dazu gefunden, und seine früheren Offerten zurúck- genommen. Nach zroßen Klagen über die Érfoiglosigkeit sei- ner Bemühungen, meldet Don Jabat seinem Minister, daß er nichts weiter als einen Vorschuß von 17,000 Pfd. Sterl. ader nicht in Gelde, sondern an ‘Pulver, Lebensmitteln und Gewehren habe erhalten können, die er nach Vigo zur Dispo- sition des General Morillo abgefertigt habe.

Ein anderes Schreiben, von Mina, aus seinem Haupkt- Quartiere zu Dans vom 28g. Jun., macht dem Kriegs-Mini- ster ein hôchst trauriges Bild von seiner bedrängten Lage. „Mit einigen besseren Streitkräften, “/ sagt er darin, ¡hätten wir das Projekt erfüllen können, das uns so sehr am Herzen lag. Die Invasion der Französischen Armee hat mich aber in neue Sorge gestürzt. Die vom Fanatismus irre geleiteten JInwohner,“/ sagt er weiter, „sind. blind für ihr eigenes Jn- teresse, und haben sich zu der Französischen Partei geschlagen. Während sie diesen ihre Bedürfnisse mit vollen Händen rei- chen, lassen sîe mich an Allem Mangel leiden. Da ich auf diese Weije außer Stande bia, das ofene Feld zu behaupten, so habe ih mich darauf beschränfen müssen, die Vortheile wahrzunehmen, welche die Natur des Terrains mir dargebo- ten. Nach den von mir eingezogenen Erkundigungen sind wir nicht das Viertheil so stark als unsere Feinde.‘ Mina schließt seinen Bericht an den in Kadix eingeschlossenen Minister, mit der Bitte um Soldaten, Lebensmittel, Bekleidungsstücke, Waffen, Munition und Geld.

Der Magistrat und das Konsulat von Kadix haben dem Gouvernement der Kortes eine Adresse überreicht, worin mit frästigen Ausdrücken das die Stadt bedrohende Unglück ge- schildert wird, wenn der König nicht in Freiheit geseßt werde. Man hofft den besten Erfolg von diesem Schritte.

__ Don Jnigo Ladres , einer der gemäßigtsten Deputirten bei den Kortes, ist zum Gouverneur von Kadix, und der Ar- tillerie-Oberst Alpuente, zum Kriegs-Minister ernannt wor- den; auch von diesem glaubt man, daß er der gemäßigten Partei angehöre.

Präsident des