1823 / 118 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

419 Regentschaft anerkennen, gleich den Art. 8 enwähnten Personen behandelt; sie erhalten Pässe - un NE ihrem Wohnorte zurückzubegeben, wo sie die Befeh t be E gentschaft abwarten sollen, und wo ihnen SA un p44 stand zugesichert wird. Art. 15. Diejenigen Sp Y ohne zum Militair, den Milizen oder den i B gehören, sich nah Santona geflüchtet E E N E um sih nah Hause zu begeben, wo fle b E werden follen. Art. 16. Kein Spanier - ey can e ed auch seyn möge, darf politischer Meinungen oder E auf Bezug habender Thatsachen wegen, die er bis zur Ue- bergabe des Plakes gehegt und ausgeübt hat, beunruhigt oder verfolgt werden. Art. 17. Die gegenwärtige Kapitulation wird als null und nichtig betrachtet, wenn der Plaß vor dem festgesekten Termine Succurs erhält. At. 16, Die in der Festung befindlichen gefangenen Spanier, sollen sogleich in Freiheit geseßt, und morgen früh den Französischen BVorpo- sten ausgeliefert werden. Art. 19. Diese Kapitulation tritt in volle Kraft, sobald sie der Fürst von Hohenlohe, der auch die Stadt bezeichnen wird, wohin diejenigen Militairs, welche die Regentschaft anerkennen, sich begeben sollen, ratificirt ha- ben wird. Diese Militairs werden aus Spanischen Fonds besoldet, und in deren Mangél, erhalten sie die ihnen zu- fommenden Rationen. Zu jenem Endzwecke wird der die Blokade kommandirende General die Kapitulation sogleich nach Burgos schicken, und sie soll in Ausführung _fommen, selbst wenn der in Art. 1 erwähnte Spanische Öfficier am 26sten noch nicht nach Santona zurückgekehrt seyn sollte. Argonas, 11. Sept. 1823. L (gez.) Der Oberst Don Domingo de Jglesias, in Auftrag des Festungs - Kommandanten Don NRa- hael de Horé. cóts) Der Fómmandirende General des Blokade- Korps Baron Schöffer, in Auftrag des Ober- Befehlshabers des Zten Armee - Korps, Füksten von Hohenlohe.‘ E A Ueber die Beschießung Pampelonas is jebt der ausführ- liche Bericht des Marquis von Lauriston eingegangen. Die Kanonade begann. am z16ten mit Tages Anbruch. Die Ueber- legenheit des Feuers der Belagerer über das der Festung zeigte sih bald. Gegen 9 Uhr war die Brustwehr der Citadelle be- reits überall mehr oder weniger beschädigt; die Werke der Königs-Bastei stürzten in einander, und jede Kugel, die das Mauerwerk traf, glich, durch die Masse von Steinen, die sie mit sich nahm, einem Kartätschen-Regen. Jn den Lausgrä- ben dagegen widerstanden die Schulterwehren hartnäckig den feindlichen Kugeln, von denen zwar viele trafen, die Mehr- heit sich jedoch in den Sand vergrub, ohne Schaden anzu- richten. Allmählig wurde das Feuer der Citadelle \{chwächer, bis es endlich ganz aufhörte. Um 2 Uhr wurde die Spani- sche Fahne auf den Wällen aufgepflanzt, und bald nachher sah man an dessen Stelle, die weiße Fahne wehen. _Der Französische fommandirende General ließ sogleich das Feuer auf der ganzen Linie einstellen. Gegen Abend traf ein Schrei- ben des Festungs-Kommandanten ein, worin er zu kapituliren wünschte, und als man sich diesseits hiezu bereitwillig fand, langten um Mitternacht die Spanischen Parlementairs im Französischen Hauptquartier an. Am folgenden Tage fam die Kapitulation zu Stande, die unseren Lesern bereits be- fannt ist. Jn einem Schreiben des Marquis von Lauriston an den Kriegsminister, vom 1gten d. M., heißt es jebt: ¿Die Garnison von Pampelona hat heut früh um 5 Uhr die Stadt und Festung verlassen. Bis Saint - Jean - Pied- de- Port habe ih ihr zur Bedeckung zwei Bataillone und eine Schwadron mitgegeben , um sie vor den Königlichen Freiwil- ligen und den äußerst erbitterten Bewohnern zu s{chÜüben ; denn im Verlaufe der lebten drei Jahre, sind in Pampe- lona viel Greuel verúbt worden. Die ganze Besaßung be- teht aus 3800 Mann, wovon 53133, nebst Z00 Officieren, ereits nah Frankreich abgegangen sind. Viele von ihnen haben ihre Frauen mit sich genommen. Die Verwundeten, die sich stark genug fühlten, die Reise mitzumachen, haben der Besaßung folgen wollen. Jn den Spitälern sind noch 170 Kranke und Verwundete zurückgeblieben. Auf wie hoh sich die Zahl der Todten während der Belagerung belaufe, ist mir noch unbekannt. Etwa 200 Mann, die zur Königl. Garde gehören, und die man zum Dienste gezwungen hatte, sind entlassen worden; ih werde sie nah Madrid schicken. Jn den Stadt - Gefängnissen hat man 7 Officiere und 50 Ge- meine, die zu der Glaubens - Armee gehört haben, gefunden. Unter den Besaßungs - Truppen befanden sich auch 150 Ka- noniere, so wie etwa 100 sehr gut eingeübte Stadt-Milizen, und 2 bis 300 Jnfanteristen, die shon seit geraumer Zeit zur Bedienung des Geschüßes gebrauht wurden. Als aber unser Feuer begann, war es so wohl geleitet und mörderiscch, daß es die feindlihen Kanoniere bald in Unordnung brachte. Sie ershracken vor der Ausdehnung unserer Laufgräben, und das Feuer unserer Artillerie war so heftig, daß es in Zeit von 4 Stunden, die Besaßung der Citadelle und alle Kano- niere zwang, das geladene Geschüß zu verlassen und sich in die Stadt zu flüchten. Sieben Kugeln sind auf das Pulver- Magazin geflogen , das glücklicherweise bombenfest war ; alle andere Gebäude sind aber bedeutend beschädigt worden.-/ Ueber die Gefangennehmung der bei Mongat gelandeten 2400 Mann, die zur Besaßung von Barcelona gehörten , ist jeßt ebenfalls der umständlihe Bericht des Marschals Mon- cey eingegangen. „Am 15ten,“/ heißt es darin, „begegnete as : hicktes Kotys von 400 Mahr

¿34s 4 DTDOTHDE 1 Aua:

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| nah Nantes fortgesest. Vorher haben J. K. H. dem P1® n ebe! l | nisse, deren Aufsicht dem Minister der

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dem Feinde bei Besalu. Es kam sogleih zu einem heftig Gefechte. Der Feind, der sich auf unseren linfen Flügel wg wurde bald durch eine trefflihe Kavalerie - Charge, die j Baron Damas anordnete, zum Stehen gebracht. Am genden Morgen standen die Konstitutionellen bei San-Marÿ de Sasseras, und es schien, als wollten sie einige Stund

Zeit gewinnen, um Figueras zu erreichen. Jn der That bia chen sie am 16ten in aller Frühe nach Strtela und Terad auf. Der Baron Damas sebte sich um 4 Uhr in Bewegun und nahm eine Stellung bei Sistelo, wo zwei Wege l freuzen. Um 11 Uhr langte er in Llers an. Der Feil zeigte sich gegen 2 Uhr, und warf sih mit vielem Ungesti/ F in einen Weg, der nach dem Fort San-Fernando führt. Hi wurde er aber von einem Bataillon des gten Linien - Rel mentes chargirt, und gleichzeitig von dem General Mari goné, der mit einem zweiten Bataillon eine Haupt-Stellunss srüher als er gewann und beseßte, umgangen, so daß ihn der überdies im Rücken noh von dem General Nicolase g 4 drängt ward, nur übrig blieb zu fkapituliren. l Schwierigkeit bot die Gegenwart von Flüchtlingen bei dem feindlichen Korps dar. Damas indessen, um neues Blutvergießen zu ersparen, v sprach ihuen das Leben, weiter aber auch nichts. Um d Uhr skreckte hierauf die feindlihe Kolonne von 2000 Mal

Der Bari

wundet worden ist, auf dem Plateau von Llers und fast j Angesichte der Besaßung von San- Fernando, das Gewi) Der Verlust des Feindes am 15ten und x6ten besteht in z Todten und Verwundeten, der unsrige in 15 bis 20 Tod

Ï geführt

Die einzi 120 Französisch, F geworfen, l | „D einen Wink der Vorsehung, daß die Revolutton, deren erster An-

E FPRENN i # dem unter Anführung des Brigadiers Fernandez, der leicht E e 07

S

1119 vat - Briefe aus Madrid vom 18ten Folgendes *): p Reisegefährten, wovon zwei, wie män versichert, Englische Officiere waren, im kleinen Dorfe Arquillos bei Carolina (das nur etwa 15

¡Mit vier

euersiätten zählt, und von Abkömmlirgen deutscher Kolonisten,

f nft die väterliche Verwaltung Karls Uk. die Sierra - Morena

zu hevölfern suchte, bewohnt wird,) angelangt, war Riego, der stich, als zur Armee des Ballasteros gehörig, angekündigt hatte, eben heim Abendessen begriffen, als die Anrede eines seiner Gefährten, der ihn „General// nannte, ihn den Bauern verrieth. Jn jedem andern Spanischen Dorfe wäre er vielleicht sogleich ums Leben ehracht worden; die Deutschen aber begnügten sth, ihn festzuneh-

Ten, und er kam mit einigen Mißhandlungen davon. Fn la Ca- Ï rolina, von wo aus er unter Französischer Bedeckung nach Madrid

werden wird, hielt es schwerer, ihn der Volkswuth zu ent- ziehen. Es is dies dieselbe Zeit, um welche vor zwei Jahren ein revolutionairer und schwärmerischer Pöbel, im Stadthause sein Bild- niß an die Stelle des Bildnisses des Königes, dessen Thron einige exaltirte Köpfe ihm sogar zugedacht hatten, feierlich cinweihen wollte, Jebt is er bereits in elligie auf dem Plaza-Mayor hinge- richtet worden. Das hiesige sehr reltgieuse Volk fühlt sich von der Verhaftung Riegos, der sich selbst seinen Feinden in die Arme eworfen hat, wunderbar ergriffen; es sieht in diesem Ereignisse

F stifter jener Rebellen - Chef gewesen ist, sich ihrem Ende nahe. ÎDer Französische Botschafter bei der Regentschaft, Marquis von F Talaru, ist nicht am* 14ten, sondern erst am z16ren von hier nach

großen Haupt-Quartiere abgegangen. : Hr. Prof. von der Hagen aus Breslau, hat auf seiner,

[mit Königl. Untersiüßung unternommenen wissenschaftiichen Reise,

Iden in Paris zurükgebliebenen einzigen Kodex der „„Manessischen ISammlung der 140 altdeutschen lyrischen Dichter‘/ mit Bodmers

und Breitingers ungemein verworrenem und (mehr als um ein

ISiebentel) mangelhaftem Abdrucke, nochmals genau verglichen,

und 150 bis 180 Verwundeten. Unter jenen befinden si! A nd alles aus der Urschrift benußt, was zu einer neuen voliständi-

Kapitains von Eyragues und Riviere- du - Herent.‘/ General-Lieutenant Baron von Rottemburg meldet aus P

Fgen, und dem gegenwärtigen Stande der altdeutschen Philologie Agemäßen Ausgabe dieser altdeutschea Anthologie gehört.

Diese

pignan unterm 18ten, daß er jene Gefangenen in 4 Kol Ausgabe wird demnächst würdig ausgestattet in Deutschland er-

nen erwarte; die leßte, die aus den oben erwähnten 15 Flüchtlingen besteht, bleibt in Perpignan, die übrigen di aber werden auf Montpellier dirigirt. | Die Herzogin von Angouleme ist am 17ten zu Mittag Bourbon - Vendée eingetroffen und hat am 19ten Ihre Nei

fekten zu Unterstübung der verwundeten Vendeer, son der bedüärftigsten Witwen und Waisen des Departements d Vendee, die Summe von 20,000 Fr. zustellen lassen.

Der Bayonner Telegraph zeigt unterm 21sten d. M. a daß an diesem Tage sich nur noch 15 Kranke, worunter ® gefährlich danieder liegen, in Passages befunden haben. D Schiss, welches die Krankheit mitgebracht hat, ist auf Bef der Regierung verbrannt worden.

„Wenn man dem Constitutionnel Glauben beimess darf,‘/ sagt der Prapeau blanc, „so liegt der Befehl zur J sammenberufung der Wahl - Kollegien schon bereit, und m wartet zu ihrer Eröffnung nur die Entwickelung der Sp! nischen Angelegenheiten ab. Diese Entwickelung, sagt ma! werde der Probirstein seyn für die Wahl der Präsident" diejer Kollegien und für den Einfluß, den die Minister a! die ganze Wahl-Angelegenheit haben werden. Der Constiti tionnel hofft noch immer | Veränderung. ten mit, und nennt als solche einen Sebastiani, Foy, d Lameths, einen Girardin, Cabanon, Laroche und Le Seigneu! Cs müsse, sagt er, eine unübersteigliche Vormauer gegen d Bemühungen einer fanatischen Partei gezogen werden. D! arme Constitutionnel: hat doch der Spanische Krieg fast ga! Frankreich fanatish gemacht! //

,¡Wenn man einem unserer liberalen Blätter glaubt

darf,‘/ meint die Orillamme, „so hat Mina den Kortes

dffnet, daß seine Armee und die Milizen von Katalonien e chlossen wären, die Konstitution bis aufs äußerste zu vet sechten, und daß sie

Traktat anerkennen würden; doch auch der Gouverneur un!

die Garnison von Pampelona hatten sich verschworen , s

unter dem Schutte des

) : Plabes begraben zu lassen.“ Die Oritlamme,

ein entschieden royalistisches Blatt,

vom ehemaligen Großvifar von Franfreih, dem Abbé Sal

gues redigirt wird, enthält unterm 10. Sept., gegen das Tüll

fische, von einem Franzosen zu Smyrna, redigirte Blatt, dell

Spectateur oriental, einen, mit dem Vorwurfe der Stupidi tät und blinden Parteilichkeit beschwerten, so heftigen Aus fall , daß, wenn es dem Smyrnaer Redakteur nicht gelingl sich vor dem Publikum zu rechtfertigen, andere Europäisch! Blätter sih nicht veranlaßt lungen weiter zu verbreiten,

Am 22ssten empfing Se.

Mouzon, Angecourt und la Moncelle. Die!

reien in Neuflize, enthält unter anderen 268 Wasserräder, und

ses Etablissement

eine Dampfmaschine, die 76 Walken in Bewegung set, fer

ner 48 Spinn-Maschinen U. s. w., und kann täglich 2000 Pfd. ge)ponnene Wolle, und jährlich 6000 Stücke andere Stoffe liefern.

Herr Achill von Bernardière hat die Ehre gehabt, dem

Könige ein zierliches Blumen-Körbchen von Fischbein zu über

reihen. Se. Maj. haben dasselbe mit Dank angenommen, und dem Geber Jhr findung zu erkennen gegeben.

die Gefangent muna Nieaos enthalter e E E E

l ler auf eine, für seine Partei glüctlids Er theilt uns schon die Listen seiner Kandi

da

feines Tuch und}

Wohlgefallen über diese sinureiche Er-

T

scheinen, und wenigstens auf solche Weise ein wichtiges National-

IVerk dem Varerlande wteder vollständig zugeeignet werden.

Brüssel, 23. Sept. Höchster Verfügung gemäß sind bei einigen ministeriellen Departements, Administratoren an- gestellt worden. Dem Ministerium des Jnneren und des Waterstaat sollen vier beigegeben werden. Die Gefäng- Justiz zufiel , werden dem Ministerium des Jnneren zugeschlagen, und mit der Ar- men-Verwaltung zugleich einem dazu angeordneten Administra- tor untergeben. Einem Zweiten wird die Verwaltung des Inneren Übertragen. Der dritte Administrator wird die Ge- schäfte des Waterstaat leiten, und ein Vierter an der Spike der Miliz-Verwaltung stehen.

Gestern ward zu Antwerpen ein ueuerbautes, dem rei- hen Hause de Co gehöriges, dreimastiges Schiff, der Vasco de Gama, von Stapel gelassen. :

Hannover, 26. Sept. Da der leßte strenge Winter den Obst- und namentlih den Pfirsih- und Aprikosen - Bäumen in der hiesigen Gegend so nachtheilig gewesen ist, so haben der Königl. Gartenmeister Hinkelthey und der Han- dels-Gärtner Landvoigt, eine große Quantität der leßterwähn- ten Bäume und zwar aus Gegenden kommen lassen, welche gu der Erwartung berechtigen, daß die daselbst gezogenen Bäume, im hiesigen Klima gedeihen werden. Die Stämme Jollen ehestens meistbietend veräußert werden. Auch auf der Vbstbaum - Plantage im Königl. Garten zu Herrnhausen, sind, in Folge des harten Frostes im vorigen Winter, und der während des ganzen Sommers anhaltenden Dürre, über 000 veredelte Obstbäume, und von denen, die aus der Plan- tage zur Bepflanzung der Chausseen in den leßten Jahren ab- gegeben waren, 1579 Stämme ausgegangen. E Lausanne, 15. Sept. Gestern traf die Königin Frie- derike von Schweden, mit ihrem Sohne, dem Prinzen Gustav, Und ihren Töchtern, den Prinzessinnen Amalie und Cäcilie,

Zj » j Tp 5 f »(. , (E ler ein. i L D d Ap O feinen mit granfreih abgeschlossen Laut Briefen aus Christia-

Y Kopenhagen, 15. Sept. l

ia haben acht Schwedische Gouverneurs, dem General und Keichsstatthalter Grafen Sandels, in Norwegen, Ausfode- Fungs - Schreiben zu Duellen zugesandt, weil derjelbe sih in

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Fier Weije über sie ausgelassen , durch welche sie ihre Ehre Weeinträchtigt gefunden. Die Antwort des Grafen ist noch Micht erfolgt. i AEY i i y Warschau, 21. Sept. Die Fürstin Theophile Radzi- ilt ist von hier nach Nieswiez abgegangen. :

Ï Unter den Produften unserer Fabriken und Manufaktu- Fen bemerkt man auf der gegenwärtigen Ausstellung vorzugs- Weise mehrere Pianoforte von Leszczynsfki und Buchholz, far-

HNS Ir fts Coin» N! els ; F | S finden dürften, seine Mitth Wige Papiere, Schreib - und Druck-Papier aus Solec, Fayence

1s der Fabrif von Trzmielow, astronomische und Spiel -Uh- en von Kranz, Teppiche aus der hiesigen Fabrik, Leinwand Bus dem Armen-Hause von Kujavisch Brzesc, einen mit gro- per Kunst und Mühe vom Fräulein Mariana Dabrowska tarbeiteten Teppich, vorzüglich gegerbtes Leder, Eisengeräth is Suchedniow u. \. w. E F Aus London sind über Paris, Berlin und Posen, noch vei Missionaire der Englischen Gesellschaft zu Beförderung s Christenthums unter den Juden, der Presbyter Mac Kaul und der Kandidat O’Neill, angekommen. Warschau ist ne Hauptstation der Londoner Gesellschaft, auf der sie nun Missionaire unterhält. i L In Druck ist ein neuer Roman „„Hedwig, Königin on Polen‘/ in zwei Theilen erschienen, der eine vornehme ame zur Verfasserin haben soll.

Majestät aus den Händen des Barons von Neuflize, Chef des Handels-Hauses A. Pouparl von Neuflize und Sohn in Sedan, sehs Abbildungen seine} beiden Tuchfabriken in Sedan und Louviers und der Spinn

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In diesen Tagen wird eine Versteigerung von Oel-Ge- mälden gehalten. Es befindet sich unter diesen cin Original- Gemälde von Raphael, das 400 Dukaten ge\Häkt ist.

St. Petersburg. Der Kapitain-Lieucenant Otto von Kokebue, der zum drittenmale eine Entdeckungs-Reise um die Welt unternommen hat, \oll, seinen Instruktionen gemäß, von Brasilien aus um das Kap Horn herum - gegen Norden hinauf dur die Behringstraße, entweder vou der Küste von Amerifa oder von der Küste von Sibrien aus, bis zum Nord- Pol vorzudringen suchen, und zwar nicht durch den von ihm entdeckten und nah ihm benannten Koßebue - Meerbusen, jondern um das Eis-Kap herum. :

. Smyrna, 24. Aug. Die großen Spaltungen, welche auf Morea herrschten, [cheinen beseitigt zu feyn. Sie ent- standen vorzüglich daher, daß die alten Archonten auf ihr vorgebliches Vorrecht der ausschließlichen SHerr{chaft bestanden, während die höheren Militair-Behörden diesem widersprachen, und Theil an der Regierung haben wollten. Man hat diesem Verlangen am Ende nachgeben müssen, und fo sind Koloko- troni, Petro Bey und Maurokordacto, Meitglieder der Archon- ten geworden, Der Senat des geseßg:bendern Korps, welcher aus den Deputirten der verschiedenen Provinzen besteht, hält seine Sibungen in Tripolizza.

Psara, 29. Jul. Der Sohn des KoloELotroni hat \sich mit der Tochter des Petro Bey von Maina vermählt; diese Verbindung hat hauptsächlich beigetragen, die auf Morea statt- findenden Spaltungen auszugleichen. Das zu Megara befind- liche Gouvernement, hat 1600 Mann der vorzUÜglichsten Trup- pen, zur Besebung der Pässe und der Landzunge von Ko- rinth detaschirt; die Agraphioten sind aus ibren Gedirgen herabgefommen und bis Triguni vorgerückt, um zu den da- selbst befindlichen Griechen zu stoßen ; die Meontenegriner ha- ben von neuem die Waffen ergriffen, und alle diese Aufge- standenen, vereinigt, dürften dem Pascha von Säcutari in Kur- zem sehr viel zu schaffen machn. Die drei Griechischen Jn- jeln Hydra, Sp'zzia und Psara erhielten von ihren Gouver- nements den Bescyl, ihre Flotten den 24. Aug. segelfertig zu halten; denn um diese Zeit wird der Kapudan-*Pajscha, Morea verlassen, um sein Ge|chwader nach den Dardanellen zurück zu führen, wo denn jene vereinigten Flocten ihn angreifen jollen. Nach Salonichi „in den Meerbusen von Volo, nach Lemnos und Troas, sind kleine Korjaren-& eschrvader gesandt ; auper diejen rüsten sih 150 mir Landungs-Truppen bewaff- nete Fahrzeuge zur Abfayrc. Der Zweck diejer von den Griechen mit groper Kraft - Anstrengung betriebenen Anstal- ten, (f noch unbekannt. Cassan-9J ascha, welcher die Aegyp- tische Flotte kommandirte und von Meh emect - Ali ausge- schickt war, um auf Kandia Truppen auszuseßen, soll daselbst, bald nach seiner Ankunft, an der Pest ge|torben seyn.

, Madrid, 18. Sept, Nah dem hier erscheinenden Restaurador sind zur Veschießung von Kadix, tn Sevilla allein, 217 Kanonier - und Bombardier-Schaluppen ausgerüstet wordem. Einige von ih- nen sind mit Zugbrücken versehen , die man zur Erleichterung dex Landung niederlassen kann.

In der heutigen Zeitung liest man folgenden Artikel aus Se- villa vom uten: „Riego hat auf setnem Marsche von Malaga nach Loja an 2000 Gefangene, worunter 400 Officiere, étngevüßt. Von Loja aus wandte er sich plôblich mit etwa 2000 Marrn nach Alcala la Real, worauf Ballajieros seine Truppen von Cabra nach Carg- buey, und von Lucena nacy Montila aufbrechen ließ. Unter die= sen Truppen, vorzüglich in der Jnfanterie, ist Übrigens ftarfe De- sertion eingerissen, doch scheint es nicht, daß die Deserteurs die Absicht haven, die Operationen Miego’s zu untersiÜtb en.“

Ein Extrablatr von demselven Tage enthält das amtliche Schreiben des provisorischen Fntendanten von la Carolina, F. F. Caballero, an den Kriegs - Minister vom 15ten d. IM.: „So eben (um 8 Uhr Abends) wird der Rebellen-Chef Rafael del Riego und mit thm dret seiner Officiere, gefangen hier eingebracht; matt hat sle in das Stadt - Gefängniß geseßht. Jch kann die näheren Vetails Ew. ¿c. heute noch nicht melden. Der Alkade des Dorfes Arquillos hat sich dieses Verdienst erworben, mit Hülfe einiger Vauern und ohne einen einzigen Soldaten diese Verhaftung zu bewerkstelligen.“

Das Madrider Volk is über die Gefangenneh muttg Riegos, der, zwar unfähig große Unternehmungen zu leiten, von der anar- chischen Partei zum Chef gewählt worden war /,- Hoch entzüt. Doch‘ fügt die hiesige Zeitung hinzu, „ehren wir Die Lage eines unter dem Schwerte des Geseßes befindlichen Delin- quenten,/ und leiten wir die Aufmerksamkeit unserer Leser nur auf die sichtbare Dazwischenkunft dec Vorsehung, dite den berúch- tigten Riego, in die Hände eines einfachen und recht\chafenen Vol- kes geliefert hat, bet welchem das Wortgepränge und die Ver- sprehungen dieses Lügen- und Meineids = Predigers niemals Zu- gang finden konnten.

Es heißt hier, daß General Alava an die Stelle des Generals Valdez, zum Militair-Gouverneur von Kadix ernannt worden sey. Quiroga befindet sich in Kadix, hat jedoch nicht den mindesten Ein- fluß. Dem Handelssiande dieser Stadt soll. cine Übermäßige Kon- tribution aufgelegt worden seyn; auch sagt mam, daß alle Männer von 16 bis zum 6osten Jahre zum Eintritt in den aktiven Milt

tair-Dienst gezwungen worden jeyen.

Die hiesige Zeitung enthält eine sehr specielle Nachweisung der sämmtlichen, über Frun in Spanien eingerÜcktem Französischen Truppen. Hier folgt ein Resumé derselben :

Fnfanterie 75/271 Mann

Kavalerie 14/456

Fuß- Artillerie 1,817

Reitende Artillerie 765

Train 8/475 Summa 95,780 Mann

Hievon, sind nah Frankreich zurückgekehrt : 164 Gesunde und 686 Kranke. Die Artillerie zählt 209 Kanonen und Daubißet