1823 / 121 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

B R a E

1141 geseßt. Jn den beiden ersten Tagen (19ten und 20ften) gelänge es dem Dder-Korps, das diesseitige bis Posen zurúckzudrängen, R erhielt leßteres für die beiden leßten Tage (22ften und o25sten) so viel Verstärkung, daß es von neuem die Offensive €r- greifen könne, und das- Oder-Korps bis hinter die Ohra-Brücke zurückwerfe.

An den beiden leßten Feld-Manoeuvres nahm das zte Fombi- nirte Reserve-Landwehr-Regiment Antheil, und gab dem fomman- direnden General Gelegenheit, sich Über die Manoeuvrir-Fähigkeit desselben beifällig zu äußern. L

Jn den vier leßten Tagen der zunächst verflossenen Woche fand die dôffentliche Prüfung sämmtlicher Klassen des hiestgen Kd- nigl. Gymnafiums in Gegenwart und unter dem Vorsiße des Kd- nigl. Konsistorial-Rathes, Prälaten v. Dunin, als Königl. Kommis- sarius, und eines zahlreichen theilnchmenden Publikums statt. Der Direktor, Dr. Kaulfuß, hatte dazu durch ein Programm eingela- den, welches, diesmal in Polnischer Sprache abgefaßt - als Einlei- tung zu einer, durch mehrere Programme fortzuscßenden Abhand- lung Über die neuere Erziehung , eben so trefsende, als - schäßzbare Bemerkungen über das Erzichungs-Wesen und den Stand der Aüf- lärung Polens in ältern Zeiten, vorzüglich im 16ten Jahrhunderte enthält. Der gelehrte Verfasser thut darin auf das vollständigste dar, daß die schône Blüthenzeit der Polnischen Literatur vorzüglich das Werk der Landes - Schulen war, und daß in diesen Schulen eben dieselben Haupt-Gegenstände gelehrt wurden, welche heut für die gründlichste Vorbercitung zu einer gelehrten Geistes- Bildung vorzugsweise gelten: die Sprachen des klassischen Alterthums und Mathematik. Sehr interessant is die Nachricht von einer î. Fahre 1595 in Posen gedruckten Sammlung Lateinischer und Griechischer Gedichte, mit welchen die Posener Schuljugend den Einzug des Generals von Groß-Polen, Sedziwoy Czarnkowski, begrüßte. Den leßten Tag der dffentlihen Prüfung nahm die Redehandlung ein. Einer von den Lehrern sprach diesmal Polnisch; und sein Thema: über den Werth der Musik und Dichtkunsi, gab ihm Gelegenheit, über das Verderbliche der Erdichtungen des Aberglaubens zu spre- chen. Der Direktor Kaulfuß entließ die zur Universität abgehen- den Jünglinge mit einer Lateinischen Rede, in welcher er thnen des großen Römers- Spruch „in cinem gesunden Leibe einen ge- sunden Geist/ zu erhalten, mit den väterlichsten Ermahnungen an das Herz legte.

Berichte über den Gesundheits-Zustand aus dem Fn - neren des Reiches, vom Ende August.

I, Ostpreußen. Gumbinnen. Jm Tilsiter und Gum- binner Kretse grassiren die Masern; sie sind im Allgemeinen sehr gutartig, und von einfach entzündlichen Fiebern begleitet. Einzelne Sterbefälle traten nur als Folge von unrichtigem diätetischen Ver- halten ein. Fm lebtgedachten Kreise erscheinen jeßt, als Wirkung der .erhöheten , oft wechselnden Temperatur der Luft, Katarrhe, Hals-Entzundungen und Brech-Durchfälle. i

11. Brandenburg. Potsdam. - Außer leichten, rheuma- tish-katarrhalischen und entzündlichen Krankheits - Uebeln, gab es wenige Krankheiten. Nur in Reu- Ruppin zeigte sich das Schar- lach-Fieber;, und drohte bösartig zu werden. Unter den Kindern herrschen noch fortwährend gutartige Masern und Rötheln ; auch zeigten sich, hin und wieder die Windpocken. Frankfurt. Die häufig vorgekommenen rheumatishen und Fieber - Anfälle, auch Scharlach-Ausschläge und Keuchhusten bei Kindern, waren von Fci- ner bedenklichen Art.

111, Pommern. Stettin. Bei Erwachsenen war der Gesundheits-Zustand im Allgemeinen günstig, mit Ausnahme ders jenigen De. welche Neigung zu Blutkongesiionen hatten, indem diese in Folge der herrschenden Witterung viele kranke Er- \scheinungen erzeugte. Bei Kindern entwickelte h ein krampfhaf- ter Husten, welcher hartnäckig ist, und eine sorgsame Behandlung erfodert. Jn Greiffenhagen grassirt unter den Kindern das Schar- lah-Fieber, woran schon mehrere gestorben sind. Zu Pribsleben, im DemmineL Kreise, erkrankten 5 Kinder von resp. 6, 4 Und 5 Fahren von dem Genusse des Stechapfel - Saamens. Ein Knabe von 4 Jahren starb an den Folgen dieses Giftes; die andern bet- den wurden jedoh durch Hülfe des Dr. Meinecke und Apothe- kers Walter aus Treptow gerettet. Köslin. Hie und da

rassiren Rötheln und Masern, die aber nicht bösartiger Natur ind. Namentlich sind von diesen Ausschlags - Krankheiten viel Kinder in der Stadt Falkenburg befallen. Stralsund. Die Masern dauern noch fort, bleiben aber gutartig. Entzündungen des Gehirns, der Lungen oder Eingeweide zeigten sich häufig, mit mehr oder weniger hervorstehenden gastrischen und gallichten Kom- plifationen. Gegen das Ende des Monats trat der gallichte Ka- rakter der Krankheiten mehr hervor, doch immer noch -mit dem ‘entzündlichen vermischt. ; j

Iv. Schlesien. Breslau. Jn Folge der Verschiedenheit der MEbcunng war dex allgemeine Krankheits - Karakter, Anfangs des Monats, katarrhalisch - rheumatisch - gastrish , und wurde später hei höherem Wärme-Grade mehr gastrisch und entzündlich. Sonach waren die häufigsten Krankheitsformen fatarrhalisch - rheumatisch - gastrige Fieber, sowohl bei Erwachsenen als Kindern. Jn der Mitte und gegen das Ende des Monats erschienen Durchfälle und Brechruhren, mitunter auch Entzündungen der Brust und der ODr-

ane des Unterleibes. Mehrere Kinder litten an Leber-Entzün- ungen; häufiger waren Schaafpocken, Rötheln und Scharlach;

leßtere jedo gutartig, desgleichen der Keuchhusten, zuweilen mit.

roßer Heftigkeit, zuweilen ganz leiht, und ohne Andrang nach opf und Brust. Das Scharlach-Fieber rogr zu Glaz und Tscher- nau, die Masern zu Heidersdor} und Stronn ausgebrochen. Die Rötheln zu Sulau , Powihko , Wirschkowiß und Trebniß. Zu Le- derhose waren z Personen von cinem typhösen Fieber befallen wroor- den, doch nur eine daran gestorben. Zu Verhütung der weiteren Ansieckung sind überall die firengsien Maßregeln genommen. Liegnth. Seitdem der Typhus im Bunzlauer und Lôwen- berger Kr. ohne weitere Verbreitung, in Folge der sireng durchge- R E erre, ausgerottet worden, ist von epidemischen Krankheiten, hies. Reg. Bez. nichts bekanut geworden. Die gewöhnlichen Krank- heiten der Jahreszeit zeigen sich weder bösartig, noch um sich greifend. =— Oppeln. Unter Erwachsenen und Kindern waren, in Folge der hei- ßen Temperatur am Tage, und dex besonders kühlen Nächte, Er-

Gedrut het Hayn.

11M

fältungen, die in Diarrhoen und Haut-Krankheiten sih äußecrts am allgemeinsten, Kinder litten zum Theil auch am Keuchhusi

und im Plesser Kr. äußerte sich der Scharlach.

v. Sachsen. Magd eburg. Der Karakter der Kranks i

Vreußische Staats-Zeitung.

tung, auch der Keuchhusten zeigte sich, aber nirgends epidemish

ten war rheumatisch-gasirisch, und vorzugsweise gallicht. Masern ; gen sich noch einzeln, sind aber gutartig. Merseburg. Au den Masern und dem Keuchhusten, welche sich in mehrere 9 {ar verbreitet hatten, sind keine ansteckenden Krankheiten y gekommen.

VI. Westphalen. Arnsberg.-Die hie und da herrs den fatarrhalisch - rheumatische Uebel waren von geringer Beds

Münster. Die früheren wenig gefährlichen Krankheiten, Y

S

sern und Scharlach - Fieber, haben an vielen Orten ganz aus

hôrt. Die diesjährige Pocken - Impfung war am Schlusse Monats in verschiedenen Kreisen bereits vollendet.

VIL. Fúlih, Kleve, Berg. Kdln. Die Krank

¿N Jm Militair - Spi (| Saarlouis liegen zwei Soldaten an den natürlichen Blatte F Unter derx früheren Verwaltung n

Konstitution war gastrish-rheumatisch. VIIL. Riederrhein. Trier.

fährlich franf darnieder. die Jmpfung der Schußpoken nicht mit der anhaltenden Th feit betrieben als jeßt, wo die Physici in jedem Kreise diesem

schäfte den Sommer hindurch ihre ganze Thätigkcit widmen. Vorsichts - Maßregeln, um weitere Verbreitung dieser schreckl{

Krankheit zu verhindern, sind sogleich verfügt worden. Fn ein Kreisen ist die Jmpfung der Schußpocken bereits beendigt, inf übrigen wird thätig damit fortgefahren. Die gewöhnliche jährl Visitation der Apotheken wird jeßt überall gehalten, und is}

vielen Orten schon beendigt, ohne daß bedeutende Mängel en

worden wären.

Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse.

1057 pCt., unter 7 besser nicht zu haben. London k. S. 37 EF 5# Oen., 2 Mon. 537 Schill. # Den., mit 1 Den. besser begeh!F Paris 2 Mon. 26 Schill., zu lassen. Bordeaux 2 Mon. Schill, Kopenhagen k. S. 2483 pCt. Breslau 6 W. | Schill. 2 Mon. zum not. Kours zu lassen. Wien in eflect W. 1464 pCt., 2 Mon. 5 über not. Kours begehrt. Pr eftectiv 6 W. 1475 pEt./ 2 Mon. zum not. Kours begehrt. Y burg 6 W. 1477 pCt.4 Franffurt 6 W. 149 pCt., tn kurzen 6 ten begehrt. Leipzig 4. M. 1185 pEt., Geld. St. Peters|

2 Mon. 875 Schill. / mehr Briefe als Geld. Diskonto 5

Briefe.

1037#ck7 Schill., zu haben. Dän. Grob Kour. 125 pCt. Hi

Grob Kour. 1232 pCt. Neue 2 Stücke für voll 293. pCs

1 Schilling-Stücke 255 und 26x pCt. Piasier 28 Mrk. z S ohne Umsaß. Fetn Silber 27 Mark 11.

(4

Wr Verbindung Sr.

Shro Königl. Hoheit der Prinzessin Elisabeth von Baiern,

115 Schill. , zu (i

A1 10€ M4

Kmtliche Namhmrihten:

S Lon 0.6.4045

M Jn Folge der von Sr. Majestät des Königs und Sr. Majestät des Königs von Baiern ertheilten Bewilligung zu Königl. Hoheit des Kronprinzen, mil

E 9 e Or men Kônial. Hoheit ; einem Besuch bei Hamburg, 5. Okt. Amferdam k. S. 105? pCt., 2 Ÿ aren des Kronprinzen Königl. Hoheit zu einen euch

r Durchlauchtigsten Braut und der Königl. Baierschen Fa- ilie von hier abgereist und sind, nach den lebten Nachrich-

Wh vom Zosten v. M., im Höchsten Wohlseyn zu Nymphen-

tg eingetroffen.

Se. Majestät der König haben dem Boten und Kanzlei- diener Schulenburg beim Dergamte zu Essen - Werden, s Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zn verleihen ge- het. Se. Königl. Majestät haben den vormaligen Kreis - Bri-

Loutsd’or 11 Mrk. 47 Schill. , zu lassen. Gold al d dier der Gensdarmerie, Hauptmann v. Trzebiatowski,

Im Landrath des Kreises Wiedenbrück, im Regierungs - Be- Ir Minden , Allergnädigst zu ernennen gere. Se. Königl. Majestät haben Allergnädigst geruhet, dem

Isherigen Ober - Amtmanne Thaer bel der Stammschäferei

_

und zu haben. Silber in Sorten 15 Loth 5 Gran à 14 S 4 Panthen, den Karakter als Amtsrath beizulegen, und das Di t

Gran 27 Mrk. 11 Schill, Preuß. Münze 27 Mrk. 6 S zu lassen. ,

über sprechende Patent Allerhöchst Selbst zu vollziehen.

Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pvr. kont. 855 . 852 pC, E

Q /3 T4 E 344 pCt., Ij S . Prämien-Schei : e Aschen Gymnafium zu Berlin, und der dritte Kollaborator am R S E e Ae: 27 Mh 2 Etwa Ftiedrichswerderschen Gymnasium iu Berlin, el, zum zwei- Norweg. Anleihe à 5 pCt. bek Gebrüder Beneke 87? un Kollaborator an demselben Gymnasium befördert worden.

pCt., Desgl. à 6 pCt. bet Hambro und Sohn à 952 . 96

pr. Font. 8343 .. 843 pCt., auf 5 Mon. 845 . Briefe als Geld. S ï

geschlossen.

schr begehrt. Dän. Anl. erste Abth. à s pCt. Zinsen 95: 5 vCt. 875 begehrt. Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. à 121

. 63 pCt. , zweite desgl. à 5 pCt. 863

Im Bezirk des Königl. Konsistoriums zu Berlin der Kandidat JFeanren aus Berlin, zum Unterlehrer am Fratt-

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staatsminisier

96 pCt./ ded Großkanzler, von Beyme, von Memel. - 68 pCt./ A

. 1215 pCt., dige

à 250 Fl. pr. font. 1054-1033 pCt./ auf 5 Mon. 1053 . 104

Metalliques pr. font. 827 . 82% pCt., auf 5 Mon. 82. 822 pCt., Wi

M. Zeitungs-Nachrichten.

Briefe als Geld. Wiener Banko - Aftien pr. kont. 924 | pCt., auf 5 Mon. 9283 . 930 pCt., sehr ausgeboten. :

Russisch Engl, Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 537 c

4 Den. pr. kont. à 853 - 6854 pCt./ mehr Briefe als Geld.

Nontglioe SPAufpliéele.

Dienstag 7. Oft. : von Vendome, Oper în 2 Abtheilungen, mit Ballet, nach}

Französischen des Dieulafoi bearbeitet von G. v. Hoffmann. M

von R. On ;

Wegen Unpäßlichkeit der Mad. Schulz kann die Oper: unterbrochene Opferfest, heute nicht gegeben werden. Zur heu! Vorstellung sind die mit Montag bezeichneten Billets gültig

Mittwooch , 8. Oft. Jm Schausptelhause: Welcher ist | Vetter? Lustspiel in 2 Aufzuge. (Neu einstudirt.) Hierauf erstenmale: Tartúfsfe Lustspiel in 5 Abtheilungen , nach Ml (ge Ges ; vom Stadt - Theater zu Hamhurg, den Tartüssc/ Hastrolle.

Meteorologische Beobachtungen|

[Barometer|Therm.[Hygr.[Wind| Witterung. 5. Oft.\A. 27°115/|+105°] 09° trüb, fühl. 4. Oft. S 28° o + 9. go. trüb, etwas Regen. F A. 28° |+ 62°| 75° (W. [üs tg

/ E

. Oft.f. 23° 4 1+ 75°1-77° trüb, fühl. dunstig. M:.28°. 45] -+12° |-52°9 Sonne, Wolken, lat A. 28° 4‘ |+107°]| 62° trüb, angenehm. .|F. 28° 37/|+10° | 79° trüb, angenehm. M-28° 5 ‘|+122°| 65° Sonnensch., Wolkett/

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4 M

920 ZS82:

S, 1121, Z. 26, f. Stettin, l. Stargard. Redakteur

E E A E E

Jm Opernhause: Die Pagen des 6M

Wen beiden Linienschiffen Centaur und Tri cgatte la Guerrière, den Befehl ertheilt, sich segelfertig zu |

Duperré hei der N

e A

Paris, zo. Sept. Jn dem heutigen Moniteur liest n über die Einnahme des Forts von Santo -Pedro, den tlihen Bericht des Kontre-Admirals Des Rotours an den ontre-Admiral Duperré *), aus welchem wir hier das We- ntlichste mittheilen.

„Am 20osten früh um 7 Uhr,// heißt es darin, „nachdem ich Trident, und der

achen, schicte ich mich zu einem Angriffe auf das Fort von Santo- edro an. Meine Absicht war, auf der Felsenbank, die den Namen Juan Bella führt, ans Land zu seßen. Demzufolge erhielt die orvette Isìs den Auftrag, an der Spiße des Geschwaders, dem fer zuzusegeln und die Tiefe des Wassers zu sondiren. Auf

Mlche Weise näherten wir uns unter stetem Laviren dem Lande Mif der nôrdlichen Seite des Forts. Gegen Mittag stieß die Goe- Mtte le Santo Christo zu uns, der ih sogleich aufgab, der Jnsel

banto - Pedro sich möglichst zu nähern, und mir die Wassertiefe zugeben, da ich willens war, wenn Wind, Grund und Strömung è irgend zulassen sollten, die Schiffe in einer Entfernnng von 0o Klaftecn von dem Fort aufzustellen. Um 1 Uhr ließ ih un- rit Batterien das verabredete Zeichen zum Angriffe geben, und als h bis auf die gewünschte Distanz vorgerückt war, gebot ih_ dem entaur, Anker zu werfen, und das Feuer zu eröffnen; der Feind wiederte dasselbe, jedoch nur schwach, da es ihm auf dieser Seîte (s Forts an Geschüß fehlte. Mittlerweile näherte sih der Tr i- ent, und warf, in einer kleinen Entfernung hinter dem Cen- ur, und auf Viertel-Schußweite von dem Santo - Christo, An- t Kaum hatte auch er die Kanonade begonnen, als eine Batte- e auf der Jnsel Leon und eine zweite des Forts von Santo -

’edro zu feuern anfingen. Gleich darauf {loß die Guerrière n

*) Hieraus scheint hervorzugeben daß der Kontre - Admiral es Forts von Santo - Pedro nicht

Person zugegen gewesen ist.

Stück. Berlin, Donnerstag den gten Oftober 1825.

E DESE T A R E T I B I E B O S A RRR

einiger Entfernung von dem Centaur, sh den übrigett Schiffett an; ih gewahrte indessen bald, daß sowohl diese Fregatte, als der Trèdent das Fort mit ihren Kugeln nicht erreichten , weshalb ich sie beide wieder zurückrief, und hinter dem Centaur Posio fassen ließ. Es war 5 Uhr. Der Centaur schoß bereits seit 12 Stunde, und das Fort erwiederte die Kanonade nur in lan- gen Zwischenräumen ; ih glaubte daher, daß es Zeit sey einen Sturm zu wagen. Zu diesem Ende ließ ich die Mannschaft der übrigen Schise in die Schaluppen steigen und ans Land segeln, und wartete zu ihrer Ausschiffung nur den Augenblick ab, wo der Trident und die Guerrière in einer vortheilhafteren Stellung als vorher, ihr Feuer aufs neue würden beginnen können, als um halb 4 Uhr das Fort die weiße Fahne aufpflanzte. Jch ließ hier- auf die Schaluppen , die 420 Maun an Bord hatten, sogleich bis an den Felsen, worauf das Fort errichtet ist, vorrücken, und von hier aus schickte der Fregatten - Kapitain, Tetiot, den ih mit der Ausschiffung der Mannschaft beauftragt hatte, mir hald nachher einen Parlementair, der sih bei der Kapitulation zur Bedingung machen wollte, daß der Besaßung verstattet werde, sih mit thren Fahnen nach der Fnsel Leon zu begeben, und dort ferner gégen uns zu dienen. Auf diesen Vorschlag konnte tch indessen nicht ein- gehen, und mein Ultimatum lautete dahin, daß die Besaßung sich anheischig mache, im ganzen gegenwärtigen Kriege niht mehr gegen Frankreich die Waffen zu führen. Auf diese Bedingung ging denn der Kommandant des Forts auch ein; später indessen zog die, 180 Mann starke Besaßung, aus“ Furcht sih auf der Insel Leon bliden zu lassen, es doch vor, sih kriegsgefangen zu erge= ben. Unsere Truppen nahmen hierauf sogleich vom Plaße Besib, Man fand darin 27 bronzene 24Pfünder, zahlreiche Munitionetmw und Lebensmittel auf 2 Monate. Der Verlusi der Konstitutionel- len besteht nur in 15 Todten und Verwundeten. Von der Wich= tigkeit dieses Forts völlig überzeugt, habe ich sogleich kleine Fahr- zeuge ausrüsten lassen, um diejenigen Schiffe, die sich etwa ferner noch in den San - Pedro-Fluß einzuschleichen versuchen möchten, um Kadix zu verproviantiren - festzunehmen. Der Centaur hat bei der Kanonade keinen einzigen Mann verloren; die feindlichen Kugeln flogen alle in das Takelwerk, wo ste wenig Schaden att- gerichtet haben.‘/ :

Am Schlusse seines Berichtes erwähnt der Baron Des Rotours noch diejenigen Militairs, die sih bei der Beschie- ßung des gedachten Forts am meisten ausgezeichnet haben. Er selbst ist zum Kommandeur des Ordens der Ehren -Legion ernannt worden. Da es nach obigem Berichte dem Trident und der Guerrière erst gegen Ende des Gefechtes gelungen ist, sich in gehöriger Entfernung von ‘dem Fort, zu dessen Beschießung aufzustellen, so gebührt dem Centaur allein die Ehre des Tages. Von den Schiffen sind 3000, und von der, .der südlihen Spiße des Forts Santo -Pedro gegenüber angelegten Batterie, 1000 Kugeln auf dasselbe abgefeuert wor- den. Jn dieser Batterie ist ein Kanonier getödtet und 5 sind verwundet worden; die Flotte hat gar feinen Verlust an Mannschaft erlitten.

Die Madrider Zeitung vom 25sten enthält das nachske- hende Schreiben des General-Lieutenants Foissac - Latour an den Span. Kriegs-Minister, d. d. Andujar 21. Sept. :

„Da mir vom Major=- général der Armee der Befehl zugegatt=- gen ist, den gefangenen Riego , den Spanischen Behörden auszu=- liefern, so habe ih Anstalten getroffen, daß sowohl er, als seine drei Gefährten, der Span. Kapitain Mariau =Bayo/, der Piemon= tesische Oberst - Lieutenant Virginio - Vicente, und der Englische Lieutenant a. D.- Georg Matino, dem, von Ew. an mich abgefer= tigten Hauptmann Don Jof. Azlor, der den Befehl von Fhnen hat, den Riego zu reflamiren und zu bewachen, übergeben werden.

Fch habe die Ehre zu seyn 2c.//

Dieselbe Zeitung liefert, nach den Kadixer Journalen, die (bereits im v. St. d. Z. erwähnte) angebliche Rede des Königes von Spanien bei der Eröffnung der außerordentli- chen Kortes, oder vielmehr die von den Ministern, im Na- men des gefangenen Monarchen, dem Präsidenten der Kor- tes überreichte gedruckte Rede. Wir halten es der Mühe werth, dieses Aktenstück, als zur Geschichte der Spanischen DLIEEE gehörig, hier in exienso mitzutheilen. Es lautet wie folgt:

tine Herren Deputirten! An dem Tage, wo die gewöhnli- chen Kortes ihre Sihungen s{lo}en, kündigte Jch Fhnen an, daß Fch, wenn die Umstände es erheischen sollten, in der Zusammenkbe=- Tufung der außerordentlichen Kortes, einen Sicherheits-Hafen für das Staats-Schiff zu finden hosste. Das Ministerium wird Fhnen, auf Meinen Befehl, einen Bericht vorlegen, der Fhnen die Ueber- zeugung gewähren wird, daß dieses Schiff dem Untergange nahe s, wenn die Deputirten nicht shleunige Hülfe scha en. Jn cki- nem \o fritischen Augenblicke habe Jch es für nôthig befunden, die