1823 / 122 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1153

fannt geworden: Nachdem der Deputirte Galiano den klägli- chen Zustand der Nation u. den gänzlichen Mangel an Hälfsmit- teln dargethan, {loß er mit der Erklärung , daß, da dié Regie: rung, hinsichtlih der zu machenden Vorschläge die Jnitiative habe, es ihre Sache sey, diejenigen Maßregeln anzugeben, die ihr zur Rettung des Staates die geeignetesten |chienen. Der Finanz - Minister erwiederte sogleih, daß die Regie- rung sih bereits in Vorschlägen für das allgemeine Beste er- schöpft habe, und daß sie einigen Anstand nehme, auf Maß- regeln anzutragen, die der schrecklichen Krisis, in welcher die konstitutionelle Monarchie sich befände, gleich kämen. Arguel- les meinte hierauf, daß die Minister sich nur ganz frei und offen gegen die mit den Vertheidigungs-Anstalten beauftragten Kommission zu erklären hätten, wo man sie, so gut als sie es immer verlangen möchten, aufnehmen werde. Ein anderer Deputirter vêrwatf- diese Art geheimer Konferenzen und ver- langte, daß die Minister sich sogleih und ohne Umschweife Über die ihnen am geeignetesten scheinenden Mittel zur Rettung der Jnsel Kadix (la isla Gaditana) auslassen möchten.

Der Finanz-Minister, auf solche Weise zum Sprechen ge- |

zwungen, erklärte jeßt, daß die Regierung nichts ohne die be- sondere Erlaubniß der Kortes thun könne, da sie sich in dem Falle befinde, ihre- Hand fremdes Eigenthum legen zu müssen. Der Deputirte Jsturiß meinte, daß die Regie- rung am besten wissen müsse, was sie zu thun habe. „„Aber“/ rief der Abgeordnete Adan, „„wir verbringen die Zeit mit un- sern Worten. Es ist weder unsere, noch Sache der Minister, Über die zu ergreifenden Maßregeln einen Beschluß zu fassen. Kadix befindet sich im Belagerungs - Zustande; dem komman- direnden General gebührt es, dasjenige anzuordnen, was er für gut hält, da er für Alles verantwortlich ist. Galiano stimmte dem Adan bei. Albear schlug vor, die Regierung zu ermächtigen, Unterhandlungen, mit welcher Macht es auch seyn möôge, anzuknüpfen, um die Freiheit und den Thron des Königes zu retten. Endlich fam man dahin überein, die Berathung über alle in Vorschlag gebrachte Maßregeln, an cine aus 9 Mitgliedern bestehende Kommission zu verweisen.

Das in Dom- Rémy wiederhergestellte Bauernhaus, in welchem Jöhanna von Arc zuerst das Tageslicht erblickte, ist jeßt zweien frommen Schwestern, die in einem nahe dabei erbauten neuen Wohngebäude zugleich eine Mädchen - Schule halten, zur Aufficht übergeben worden. Das Lehrzimmer ist mit einem, vom Deputirten Hrn. Doublat gefertigten, 16 Zoll hohen Oel - Gemälde geschmückt, das die Jungfrau als Gefangene der Engländer in Rouen darstell. Jm Wohn- hause der Jungfrau sieht man, außer den Ueberresten ihrer Statue, die in einem von ihr selbst benußten Schranke auf- gestellt worden, eine Platte mit folgender Jnschrift: „Vilic d’Urleans. Hommage à Jeanne d’Arc.“ An derjelben Wand hangt das große Gemälde von Laurent, das die Jungfrau in der Kirche zu Vaucouleurs, in dem Augenblicke darstellt, wo sie am 15. Febr. 1492 nah Chinon aufbrechen will, Die Dorf - Kirche ist anständig und wohl erhalten. Hinter dem Altare erblictt man zwei Engel, die das doppelte Wappen- Schild Frankreichs und der Jungfrau halten. . Ein Grabmal im Schiffe der Kirche zeigt das, dem alten Arc bewilligte Wappen: drei Pflugscharen mit einem Sterne in der Mitte, und es heißt, daß derselbe dort begraben liege.

An die Stelle des mir Tode abgegangenen Hrn. von Avrigny ist Hr. Quatremère de Quincy, Mitglied des Jnsti- tuts, zum dramatischen Censor bestellt worden.

Ein gewisser Dagnan, der Entführung eines jungen, noch unmündigen Mädchens von guter Familie überführt, ist vom Assisenhofe des Departements der Rhone-Mündungen zum Pranger und zu sechsjähriger Gefängniß-Strafe verurtheilt worden. Seine Appellation hat der Kassations - Hof ver- worfen. :

Perpignan, 22. Sept. Jn einem Schreiben aus Mataro heißt es: Am 1bten, als dem zweiten Schlachttage, war die Meßtelei bei Liers schrecklich. Allein endlich ging den Konstitutionellen die Munition aus; sie waren zugleich von Hungek erschöpft, und Oberst Fernandez verlangte zu ka- pituliren. Dies ge|]chah unter der Bedingung, daß den Femden, die bei den Konstitutionellen waren, das Leben ge- sristet würde. Mehrere Französische Officiere aber, die wenig auf diese Klausel rechneten, brachten sich mit Rasir-Messern, Degen oder Pistolen selbst um. Der größere Theil des Frem- den - Bataillons ist umgekommen, auch sind fast alle Ober- Officiere todt oder verwundet.

Bayonne, -25. Sept. gene Garnison von Pampelona in St. Jean - pied - de - port angefommen. Die Mitglieder des konstitutionellen Stadt- Rathes und der andern Civilbehörden nebst vielen Jnwoh- nern waren ihr aus Pampelona gefolgt. 2000 Mann Fran- zosen sollen, heißt es, nebst der ganzen royalistischen Divi- sion, als Garnison in der Stadt und Zitadelle bleiben, 8000 Mann Franzosen aber nebst dem Belagerungs-Geschüßz gegen Lerida, und 4 Kompagnien Artilleristen und 2 Batte- rien vor S. Sebastian gehen.

Vorgestern lief hier die Bri Strom ein; sie soll 6 Mill. F Pto. S. Maria einnehmen.

London, zo. Sept. Morgen wird p Masyser Loi hen, Die Rd den d

eler diejes Einzuges veranstalteten Feste so ‘ei s dauern. Der Magistrat wird dem Se C Lon und ihm eine Adresse überreichen; Abends soll die ganze Stadt erleuchtet seyn und in der großen Allee ein Feuerwerk

Vorgestern ist die fkriegsgefan-

9g Rusé aus Brest auf dem v. für das Hauptquartier zu

Se. Maj. das Schloß asigen Bewohnern zur

|

| bleiben müssen, indem die Ankun verhinderte, sie, der sonstigen Gewohnheit nach, in dj¿

155

abgebrannt werden, Um 10 Uhr Abends wird ein O einem Wagen unter Musik nach während der Nacht gebraten. Am Donnerstage um Mittags findet das Banquet der armen Leute statt die Fleisch und Getränk an mehreren Tischen bedient werden len. Zugleich wird auf dem Stadthause ein großes Mi CTssen und am dritten Tage ein großer Ball gegeben wer Das Vice-Konsulat Sr. Dänischen Mazj. zu Portsm hat von dem Handels-Kollegium zu Kopenhagen eine Mitt lung erhalten, nach welcher nur die Flaggen folgender N nen das Privilegium haben sollen, in den Sund, die 8 und die Dänischen Häfen einzulaufen, nämlich: von Groß tannien und Jrland, Holland, Spanien, Rußland, Hamh Portugal, Genua, Neapel, Frankreich, Preußen und der? BOL Aus Spanien wird berichtet, daß die Merino - S6, in. Spanien den ganzen Sommer über haben in Estremz [t der Französischen Try

j chsef Bachelors Acre gebracht

renäen zu treiben *). Indessen haben sie in Estremadun längliche Weide, so wie auch Wasser vorgefunden. diejer Umstand hat dem Woll-Handel eine neue Richtun geden. Statt daß die Wolle sonst in Bilbao und Sant, verfaust wurde, ijt sie ibt nach Lissabon und Oporto für 3 nung Englischer Kaufleute gegangen. f Eine jehr wichtige Mittheilung wurde den Mitgliß der Stockbôrse heut früh von den Kontrahenten der Kuß bischen Anleihe gemacht, nämlich, daß Hr. Zea nicht mächtigt gewesen, eine solche Anleihe zu machen und d her nur derjenige Belauf derselben ratificirt werden 1 welchen die Kolumbische Regierung wirklich in Geld oder reften erhalten hätte. Als diese Mittheilung auf der Cs Dörje befannt wurde, verursachte sie eine große Bestürz und die Kolumbischen Bons, welche zu 552 eröffnet wiß fielen auf 527, auf welchem Preise sie noch stehen. | 1, Oft. Hr. Henry Canning is zum AF ten und Konsul beim Niedersächsischen Kreise und bei

(i

1

—.

Srelen Städten Hamburg, Bremen und Lübeck ernannt, E

__ Der Süd-Amerikanische Kommodore O’Brien ist im F sen von Plymouth auf einer Spazierfahrt ertrunken. ! Hr. Waithmann ist zum Lord-Mayor ernannt. Der Herzog von Braunschweig Durchl. , ist mit sei Gefolge gejtern über Oxford nah dem Kontinent abgereisl _ Die voa Frankreich kommenden Passagiere werden, | öffentliche Blôâtter melden , noch immer mit Strenge visitirt. Eine junge Pariser del Themse von Calais anlangte, war so unglücklich gew vor 6 Monaten ein Bein zu brechen, um welches sie 1 Bandagen trug; die Zoll-Bedienten zwangen die Reise auf dem Deck des Schiffes ihre | weil sie vermutheten, daß sie Spike band - Artifel unter i: __ Der Bau des wird unter dem Architekten Smirke in Kur

n odex andere

1 f , y M selbigen verborgen hätte.

[

| durch seine energischen Er

fang nehmen.

«luf mehreren unserer Kriegs dem Advokaten Roth, erfundene vermittels welcher der Toppmast, bei {nell einbrechenl Orfan, in Einem Augenbli niedergelassen werden kann, E _ Brüssel, 2. Okt. Se. Majestät wird in Begleit§ Sr. K. H. des Prinzen Friedrich, morgen das Schloß Las verlassen, um sich nach ZTurnhout und von da nach dem Hs zu begeben. |

29 D

wenn sie hier Konzerte geben, 25 pCt. richten. Va ugsburg. _Die hier ersheinende Allgemeine Zei theilt aus Odessa vom 15. Sept, Nachsiehendes mit: ¡Die vier wauptpunktte,

ihrer Einnahme (F

welehe Lord Strangfort bei der Ys klärungen ausgewirfkt hat, sind folg

L, Bezeigt die Pforte ihr Bedauern über die Unregelmäßtgil und Bedrüctungen, welche, wider ihren Willen, div ubel : e Ge C, und Marine Departement begangen wo en, Gle ernennt eine Kommission, bestehend aus dem Che Kanzlet, Eisad-Effendi, uñnd dem R I zichung eines Oragoman des Lord Strangford, Úber diese geh gen, unnußen, ungerechten und gewaltthätigen Maßregeln zu rathschlagen. Die Lschausch-Baschi (Mauth--und Marine- Beam sollen die Schiffe nicht mehr durchsuchen dürfen. 11. Der Je und Freundsch verdett. 111. Die Pforte verspricht, die Schiffe aller Natio zuzulassen, mit denen sie politische Verbindungen unterhält, unf billigen Bedingnissen, die jeddch Gegenstand-eines besondern freu! schaftlichen Arrangements seyn sollen. IV,. Die Pforte críflil daß sie das Verbot des Umladens (den für unsern Handel so | hängnißvollen German in Betreff des Handels auf dem Schal Meere) nicht zurücknehmen könne, aber sle verspricht sich zu 1 ständigen, um ein Mittel zu finden, wodurch zugleich Rußla Jlteresse befriedigt, und die Würde der Ottomanischén Regier! nicht gefährdet werde. Außer diesen Zugeständnissen hat ! Pforte auch anerkannt, daß die Griechischen Angelegenheiten | Mate ag eine gnd eina E ug S 1eyn sollen, wl chon früher von Ru U standen ist, beauftragt war. Ui Sai Mt

*) Das Brüsseler-Oracle bemerkt hiebei in einer Rote: D Merino - Heerden werden nicht in die Pyrenäen getrieben, wit d! Englische Blatt sagt, sondern man führt ste gegen die schöne Jaht zeit nach Alt - Kastilien , wo sie sich von den wohlriechenden Krä! tern guf den dortigen Bergen nähren; dort werden sie auch g schoren , und die dadurch gewonnene Wolle erhält davon den B

men dex Segovischen.

¿3 das Glück zu Theil,

sa i ï /

7. f N 4

4 E taatsrath M

e Weyten Vaterlandes

Mic Fackeln beleuchteten d Ming den verehrten Prinz

ichts - Präsident und Sta

beispiell Dame, die kürzlich

suchen, und di C s Ac Fönders die Brasilian / Dandagen abzunchnWichnungen und Elfenbein -

zem feinen F

schiffe wird jeßt eine F Vorrichtung - eingefüßg n von Preußen, i n und. J, K. Hoh. der Pri Die Bewohner von Zusmal

Neuer Anor s 5 - __ _Mic die Hôchsten Herrschaste I euer Anordnung gemäß, müssen fremde Tonfünfnossen O! C von den herzlichsten Segenswünsche

Welche Sie kamen, Abends um 8 F Gestern Abend geruheten die

Retchs-Referendar, um unter V

afts-Traktat mit Sardinien soll unterzei(

3 éstern Abends gegen acht Uhr wurde Se. Königl. Hoheit den Kronprin- von Preußen in unserer Stadt zu sehen. Nachdem úün- eben anwesender Regierungs-Präsident und General-Kom- Höôchstdenselben bewillkommt hatte, jeßte Se. K. H. einem halbstündigen Aufenthalte, die Reise nach Re- (sburg weiter fort. Se. Königl. Hoheit bezeigten den An- enden Höôchstihre Theilnahme an dem unjerer Stadt wlie- } renen großen Brandunglücke, und ließen dem Bürgermei- v. Oerthel ein sehr bedeutendes Geschenk sür die armen gebrannten zustellen. Jeder, dem die Ehre zu Theil wurde,

Hof, 26. Sept.

¿ Königl. Hoheit in der Nähe zu beobachten, waren von ¡chstdessen Herzlichkeit, Herablassung und Güte entzückt. Baireuth, 268. Sept. ¿Diesen Morgen nach 2 Uhr xden wir durch die Ankunft Sr. Königl. Hoheit des Kron- inzen von Preuße, bei der Durchreije nach München, be- bit. Höchstdieselben waren , bei dem Eintressen auf der esseitigen Gränze zu Hof, von dem General - Kommissair, Freiherrn von Welden empsangen worden , wel- . die Ehre hatte, den ersten Gruß im Namen des hocher- darzubringen. Alles war entzückt von der utseligfeit des liebenswürdigen Prinzen. Se. Königl. Ho- it hatten alle Feierlichkeiten sich verbeten, und dem gemäß

S ren die Befehle auf der ganzen Route vorausgegangen.

ein die Freude des Volkes war zu groß, als daß die frohen enschen sich in ihren gemüthlichen Aeußerungen hâtten ZzuU- thalten lassen sollen. Jn allen Orten und Umspannpläßben fder ganzen Reiseroute, begab Niemand in diejer Nacht sich Ruhe; alle Wohnungen waren freiwillig erleuchtet, enthalben auf der Straße Pechkränze angezündet ; Reiter ie Landstraße, und lauter Jubel em- en, der gleich seinen ersten Ein- iner sehr großmüthigen Gabe für ihnet hatte. Bei einem Volke, b selbst der Einzelne auch die Familien - Freuden seines Kd- ges theilt, ist der Ausdru der Anhänglichkeit und Ele go rone prängvolle S Ee E Fe „hat um so höheren Werth, ezr er aus dem Herzen sept. : N f chen, 2. See Der erste Ober - Appellations - Ge- ats - Rath, Graf von la Rosce, ist, inem Antrage gemäß, in den Ruhestand verjeßt, und der egierungs - Rath Mer E als Polizei - Direktor der Resi- visorisch bestellt worden. E i Mai. der König geruhten am 530. Sept. in Gesell- aft Jhres Erhabenen Gastes, des Kronprinzen von ‘Preu- n K. H., die Säle der K. Akademie der Wissenschasten zu : die verschiedenen Sammlungen derjelben, be- ianische, so wie die Sammlung der Hand- Schnikwerke, in Augenschein zu éhmen. Se. K. H. zeigten an diejen Instituten und Samm- die fenntnißreich\ite und lebhafteste Theilnahme.

ett auf der Gränze mit e h abgebrannten Hofer beze

ck11 » »f 3 T. (a ¿d : af gen E M 4 f i - D neuen allgemeinen Posthauses piel Mpend: war am K. Hofe zu Nymphenburg kleines Konzert,

welchem Hr. Moscheles die Ce hatte, sich vorx den Aller- chsen Herrschaften hôren zu lassen. _ E L OR, Vorgestern früh um F Uhr verließen Majestät, in Begleitung Sr. K. Hi des Kronuprin- Nymphenburg, um Jhrer Maj. der Kôni- nzessin Elisabeth entgegenzureisen. shausen (Z Postmeilen von Augs- s beneidenswerthe Glück, Zeugen der srohen d der gegenseitigen Zärtlichkeit zu jeyn, w0- n die Freude des Wiederjehens Die erhabenen Reisenden machten sich nach einge- Mittagsmahle wieder auf den Weg, und trafen, ; n aller Orte begleitet, durch Uhr in Nymphenburg ein. Höchsten Herr)chaften, mit r. K. H. dem Kronprinzen von Preußen und der ganzen . Familie, das bei dieser Gelegenheit jehr shôn beleuchtete . Hoftheater an der Residenz zu besuchen, wo bei Jhrem cheinen das überaus zahlreich versammelte Publifum durch thusiastische Ausbrüche der Freude, jeine inniglte Liebe und erehr wies. : | s éungs) und Intelligenz - Blatt vom 3, Oft. thäle folgende Bekanntmachung: „Se Königl, _Maj. ha- n in einer, an die Universitäten des Königreiches ergange- n Entschließung, d. d. Tegernsee, den 11, v. M., die Ver- dnung gegen unerlaubte Verbindungen der Studirenden zu neuern und die Vollziehung derjelben auf das Nachdrück- "ste einzuschärfen befohlen, zugleih aber auch an jämmts- he Kreis - Regierungen und andere Landes - Stellen chstehende Bestimmungen erlassen: 1) Alle auf den Univer- âten gebildete Kandidaten, welche sich zu den sür Anstel- ng im Staats- oder Kirchendien|ke vorgeschriebenen ‘Prä- ngèn anmelden, sind vor Allem und unabweichlich anzuhal- n, sich úber. die Art und Weije, wie fle sich in Anjehung r Gese6e über unerlaubte Verbindungen benommen haben, irh die von den Universitäts-Polizei-Behörden ausge|tellten itten-Zeugnisse zu legitimiren. 2) Kandidaten , welchen ein lhes Sitten-Zeugniß entweder gänzlich mangelt, oder worin r eben bezeichnete Punkt rücksichtlich der unerlaubten Ver- dungen nichr ausdrücklich berührt ist, sind zu Erjebung eses Mangels unnachsichtlih anzuhalten. 5) Der Jnhaelt t Sitten-Zeugnisse soll bei der Kla}sifikgtion des Geprüsten hôrig gewürdigt, die Noten über 1chlehtes Betragen über- upt und über Theilnahme an unerlaubten Verbindungen sbesondere, sollen in die Klassifikations - Listen ausdrücklich

C.

irg) genossen da eberraschung un

ommenen

Mgeschrieben und bei Anträgen auf erste Anjtellung namenut-

| Landwolle

1156

lih hervorgehoben - werden. 4) Vorstehende Bestimmungen sind auf diejenigen Kandidaten, welche sich dem Fache des öf- fentlichen Unterrichtes zu widmen gedenken, mit vorzüglicher

| Strenge und dergestalt anzuwenden, daß solche Subjekte,

welche sich in gesezwidrige Verbindungen eingelassen, oder sonst grobe Uebertretungen der Universitäts -Geseße verschuldet ha- ben, sogleich von der Prüfung für das Lehramt ausgeshlos:1 werden.

Franffurt, 4. Oft. Der Herzog von Cambridge K. H. ist von Berlin wieder in Rumpenheim eingetroffen. Hamburg, 6. Oft. Aus. St. Thomas vom 26. Aug. erhalten wir die Nachricht, daß dort so eben eine Englische Brigg mit der Nachricht auf die Rhede gekommen war, daß Gen. Morales am zten in Marakaibo fkapitulirt habe und sür jeine Person nah Havannah gehe, seine Truppen aber friegsgefangen seyen.

Kannstadt, 29. Sept. Heute ward zum btenmale das landwirtschaftliche Fest hieselbst gefeiert; zunächst nah- men Se. Maj. das ausgestellte Vieh aller Art, welches be- sonders in diesem Jahr, in großer Menge und von seltener Schönheit sich eingefunden hatte, dann die aufgestellten Natur- Produfte, Saamen von nüblichen Pflanzen u. dergl., und end- lich die Produfte vaterländischer Jndustrie, in Augenschein ; un- ter diejen zeichneten sich insbesondere das Modell einer Dresch - Maschine, die Arbeiten aus einer vom Grafen von Arensberg erfundenen, goldähnlihhen Metall - Komposi- tion, mehrere Stücke von vorzüglich schöner und veredelter erzeugtes Tuch vom Kaufmann Keller von Stuttgart, und vom Tuchmachermeister Hartmann von Eß- lingen, aus.

Nachdem Se. Maj. demnächst die Königliche Tribune be- stiegen hatten, so begann die Austheilung der Preise an die Eigenthümer des für preiswürdig erkannten Viehes.

Hierauf folgte der Umzug des für preiswürdig erkannten Viehes durch die Rennbahn, dem sih auch die aus den Kd- niglichen Privat- und Landgestüten, zu dem Feste gebrachten schönsten Hengste und Stuten anschlossen.

Die Wettrenner, deren sih 33 gemeldet hatten, began- nen hierauf, in Abtheilungen zu dreien und vieren, den Kampf, und Nachmittags hatten die Belustigungen des Wett- Ruderns, Mast-Kletterns und Sack-Springens statt.

Wien, 6. Oft. Es ist heute aus Rom die Nachricht eingegangen, daß die Wahl eines neuen Papstes daselbst am 2gsten v. M., zu Gunsten des Kardinals Genga, zu Stande gekommen ist. Derselbe hat den Namen Leo XU. angenom- men, und den Kar dinal Somaglia zum Staats-Sekretair er- nannt.

Korfu. Aus dem Kloster Jerusalem Odysszus, über die Folgen der Schlacht bei St.- Lukas, nach- stehenden Bericht vom 18. Jul. erstatter. Nach seiner vöôlli- gen Niederlage wurde der Feind auf seinem Rückzuge queer durch Bôotien lebhaft verfolgt und überall von unjern Trup- pen geneckt, so daß er nicht Zeit fand, zu sich selbst zu fom- men. Er jammelte sich endlich bei Kopais, und lagerte sich am 17. Jul. Abends in der Ebene von Châronea, nahe an den Ufern des Cephisus. Beim Anblick des Türkischen La- gers verlangten unsere Truppen, obgleich ermüdet, mit gro- pem Geschrei, gegen den Feind geführt zu werden. Wir griffen das feindliche Lager von vorn und auf der rechten Seite an. Die Türken leisteten uns zuerst nah ihrer Ge- wohnheit ziemlich heftigen Widerstand; als aber ihre erste Hiße abgekühlt war, nahmen sie die Flucht längs den Ufern des Cephisus, und ließen úber 500 Todte und etwa 700 Ver- wundete auf dem Schlachtfelde zurück. Wir nahmen dem Feinde 92 Kameele, zoo Pserde und ziemlich viel Munition und Lebensmittel ab. Wir verfolgten ihn bis auf zwei Mei- len vom Schlachtfelde. Die Nachr erlaubte nicht, den Vor- theil des Sieges weiter zu verfolgen. Die Türken seßten während der ganzen Nacht- ihren übereilten Rückzug nach Thessalien fort.

Smyrna. Der Speclateur oriental erzählt unter meh- reren Zügen des dortigen Pascha , auch folgenden: „„Eiu Türke zu Cognia im Juneren Natoliens, hatte bei dem un- glücklichen Blutbade in Scio, von dort eine junge Griechin mit sich geschleppt, sie gezwungen, zum Jslamismus sich zu bekennen, und sie dann, wider ihren laut und bestimmt geäu- ßerten Willen, geheirathet. Den tiefsten Haß gegen den aufs- gedrungenen Mann im Herzen, stieß sie ihm während der Nacht im Schlase einen kurzen zweischneidigen Mordstähl in die Brust. Aber- kaum hatte er sein verbrecherisches Leben ausge- haucht, als die That schon ruchtbar, und ihr Plan, sih durch heimliche Flucht zu retten, zur Unmöglichkeit ward. Mehrere Verwandte des Hauses drangen auf das röchelnde Winseln des Sterbenden in das Zimmer, und erbebten nicht wenig, als sie den Mann entseelt, und in ihrer Hand das blutbe- fleckte Mordeijen gewahrten. „„Macht mit mir, was Jhr wollt, ‘/ sagte sie in géfaßtem Tone, ¿ih habe ihm den Tod gegeben !// Alles entsebte sich ob solcher Redez und mit wil- dem Geschrei der rachejüchtigsten Erbitterung, ward sie vor den Pascha geführt. „„Hast Du Deinen Gatten ermordet ?‘‘ fragte diejer kurz und barjch, und schien nicht glauben zu wollen, dap eine Frau von so blúhender Jugend, einer so schwarzen That habe fähig seyn fônnen. „„Ja,‘/ entgegnete sie laut, und ihr durchs dringender Blick flog über oie ganze Versammlung ; „„ja, ich habe das Ungeheuer ermordet. Jin meinem eigenen Hauze würgte es vor meinen Augen, meinen Vater, meine Mutter, meinen Gatten, mein Kind. Hat Eure Religion ein Geseb, einen

hat der Feldherr

| solchen Unmenschen zu lieben, so stehr Jhr höher, denn ich.