1823 / 124 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 16 Oct 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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und um 9 Uhr traf in einem Unterhandlungs- Boote der Graf || síasmus , womit das Volk von allen Seiten sein Lebehoch riese mit Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Preußen zu er- |

Correa - Valmadiano (der Moniteur nennt ihn Graf von Torres), erster Kammerjunker des Königes, mit einem Schreiben Sr. Mali. an den Herzog von Angouleme ein. Da Se. K. H. sih in Chi- clana befanden, von wo Sie ersi heut Abend hier zurückerwar tet werden, 0 mußte der Ueberbringer des Schreibens sich dort- hin begeben. Einsiweilen ist den in Xeres stehenden Gardes du Korps der Befehl zugefertigt worden, sich shleunigst hieher zu be- geben, um den Dienst beim Könige, der morgen Abend hier er- wartet wird, zu übernehmen. Von der Seite der Fnsel Leon her, haben wir Übrigens den heutigen ganzen Morgen über cine starke Kanonade vernommen. s L T Nachschrift. Abends 5 Uhr. Der Graf Correa - Valma- diano ist zurück, und geht in diesem Augenblicke nach Kadix ab. Der Herzog von Angouleme wird morgen in aller Frühe hier er- wartet.// An diese Nachrichten schließen sich die nachstehenden

aus einem Schreiben aus Chiclana vom 28sten an: ¿Heut früh,(/ |

heißt es darin, „hat das Bombardement begonnen; der Herzog von Angouleme war eben mit der Besichtigung unserer ganzen Angriffslinie gegen die Insel Leon beschäftigt, als eine feindliche Kartätschen-Kugel vor seiner Füßen niederschlug, und si{h in den Sand vergrub. ;, „Wenn sie Ew. K. H. getroffen attc „1/41 rief der Graf von Bêéthysy „#0 wäre ich in guter Gesellschaft gestor ben!//// unterbrach ihn der Herzog mit der größten Seelenruhe,

und seßte seine Jnspektions - Tour unter dem lauten Jubel der | Truppen fort. Seit wenig Augenblicken hat sich indessen die Scene |

geändert, und- alle Feindseligkeiten haben aufgehört. Kaum hatte

nämlich der Herzog die Messe gehört, als ein Kammerjunker des |

Königes von Spanien ihm ein eigenhändiges Schreiben dieses Monarchen des Fnhalts überbrachte: ,,,„daß Se. Maj. frei seyen, und daß die Kortes sich aufgeldst hätten; daß Er, der König, da- her den Herzog ersuche, Fhm seine näheren Bestimmungen kund zu machen, da Er willens sey, sich unverzüglich nach dem Hafen von Sta. Maria zu begeben; daß er versprochen, Niemanden wegen politischer Meinungen zu verfolgen, weiter aber auch nichts: und daß Er sich, was die Landes - Verwaltung anbetrefse, ers nach Seiner Rückkehr in die Hauptsiadt damit beschäftigen wolle /// Der Herzog von Angouleme wird sih demzufolge morgen früh um 4 Uhr nah Sta. Maria zurückbegeben. Das Feuer is úbri- gens auf der ganzen Linie eingestellt worden.// (Mit diesen Nachrichten vergleiche man noch die unter der Rubrik Madrid vom xsien und 2ten enthaltenen. Die leßtern (vom 2ten) stimmen mit den obigem nicht ganz Überein.) , München, 5. Okt. Der leyte Donnerstag war ein Fesitag fúr das Publikum, das am Abend desselben das Vergnügen hatte, Fhre Königl. Majesiäten und die Königliche Familie mit Fhrem Durchlauchttgsien Gaste, dem Kronprinzen von Preußen K. H., im Hof- Theater zu schen, und die geliebten Königl. Herrschaften daselbst freudig zu empfangen. Fhre Maiestäten, die Prinzessin Elise K. H. und Se. K. H. der Kronprinz von Preußen, betraten vor Anfang des Ballets, kaum die große Loge , als Sie vom allgemeinen Fubelruf des Publikums , unter Trompeten - und Pauken - Schall, begrüßt wurden; Sie dankten huldvoll der zahlreichen Versammlung. Mit Vergnügen sah man das wohlgelungene Ballet, eine der besien Kompositionen des Balletmeisters Horschelt. Dieses Divertisse- ment stellte Amors Huldigung vor, und enthielt die sinnig- fen und schönsten Grupyirungen, welche leßtere sich am Schlusse dahin gestalteten, daß mit ecinemmale das Corps de Ballet in Blu-= men-Guirlanden die Buchsiaben F und E repräsentirte. Da er- schallte der jubelnde Ruf : „Sie leben!// aufs neue durch den Saal ; alle Augen richteten sich nah der schônen Fürstin und dem Durch- lauchtigsien Kronprinzen an Fhrer Seite ¿, Und beide danften mit sichtbarer innerer Rührung wohlwollend für den Glückwunsch, den freudig das Publikum Jhnen darbrachte. Der enthustastischste Freu- denruf dauerte von nun an bis zum völligen Ende unuaterhrochen fort. Die Wolken theilten sich, und es erschienen im Brillant-Feuer, getragen von Genien, F und E. Beide Ramenszüge näherten sich einander, und waren, wie durch einen Zauberschlag, verschlungen in Einem. Alsdann dôffnete sich der Olymp, und es erschien in hô= heren Regionen, Preußens Sinnbild, der Königl. Aar , die ver- \{lungenen Namenszüge auf sciner Brust tragend , und ihm zur Seite zeigten sih Borussia und Bavaria unter dem Schuße der lebenden Götter. Diese herrlichen Gruppen waren zugleich in cin immer höher steigendes Strahlenmeer verseßt, und gewährten dem Herzen und Auge die beglückendsten Momente. Auch am verflos- senen Freitage beehrten F.F. K.K. Majestäten, in Gesellschaft Sr. K. H. des Kronprinzen von Preußen, das Theater mit Fhrer Ge- enwart, wo, nach einem kleinen deutschen Lustspiele, die Jtalieni- he Operette L’ingannof elice, aufgeführt wurde. Das Haus war beleuchtet , und die hôchsten Herrschaften wurden, wie am vorigen Tage, von der Versammlung mit den innigsten Greudenshezeigun- gen empfangen.

Die den Bewohnern der Hauptstadt und einer zahllosen Menge von Fremden immer so willkommenen Oktober - Fette haben heut wieder auf der Theresien-Wiese ihren Anfang genommen. Selten wird man, auch in größern Städten als München, den imposan- ten Anblick genießen , bei 60,000 Menschen, größtentheils auf den Stufen einer etwas gebogenen Anhöhe vertheilt, ihre lebhafte Freude an den preisgekrönten Erzeugnissen der ländlichen Betriebsamkeit, und an dem o beliebten Schauspiele eines Pferderennens, sich ge- genscitig mittheilen zu schen. Besonders erhebend ward diese große Bolks-Versammlung durch die Anwesenheit unsers besten Königes, der mit Jhro Majestät der Königin, der ganzen Königlichen Fa- milie, und dem Kronprinzen von Preußen Königl. Hoh. , in der Mitte seiner Baiern, wie ein wahrer Vater erschien, und an dem Entzúcken des belohnten Landmannes, so wie an dem lebendi- gen Ausdrucke der über die ganze Wiese verbreiteten Freude und wahrhaft nationalen Geselligkeit, den innigsten Antheil nahm. Nachdem ganze Schaaren der stattlichsten Pferde inländischer Zucht, das auserlesenste Rindvieh, Schaafe von Spanischer Abkunft, Schweine, Böcke und Ziegen, den Morgen über in die, auf der Theresien-Wiese, zu threr Aufnahme bestimmten Pläße geführt wor den, begann von 12 Uhr an, der unermeßliche Strom der Zuschauer sich unausgeseßzt úber die ganze Wiese zu ergießen, und sowohl auf den Gallerien der Traiteurs, als auf den Stufen des Sendliu- aef-Phgels, sah man Reihen an Reihen sich bilden.

Die Straßen der Stadt wurden immer verlassener und dder, und Münchens ganze Bevölkerung schien sich ins Freie gelagert zu haben, als um 27 Uhr Kanonen - Salven das Herannahen der

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die Königlichen Wagen, von ciner Abtheilung der Lan rubre. valerie begleitet, unter dem Schalle der militairischen Mo inen geruate Heute Abend wtkrd zur Fekler der Anwesenhett Sr den Chören der Sänger, am Rande des Hügels nach dem Ki 5 des Kronprinzen von Preußen, in Tegernsee eine Beleuch- Zelte fuhren, unter welchem die Erhabenen Anfommenden A Alven und des Sees statt haben. G.rade heute vor einem einer Deputation des Magisirates und den Anordnern der E war, bei der Anwesenheit F.F. M.M. der Kaiser von Oe- ber-Fesle auf das Ehrfurchtsvollste begrüßt , Plaß zu nehme dh und Rußland in Tegernsee, eine ähnliche Beleuchtung. | ruhten. Dem Erlauchten Kronprinzen und der liebenswúr) el d. werden, heißt es, die Köntgl. Herrschaften hier wie- Prinzesstn Elise K.K. H.H., wurden auserlesene Blumen - Str intrefen. : mit Schleifen in den National-Farben Preußens und Baternz afi Ueber den crwähnten Besuch, mit dem am 4ten Abends die | zarken Händen Übergeben ; auf der Schleife am Bouguet Sr. Mytothek von Sr. K. H. dem Kronprinzen von Preußen, in Be- | Hoheit des Kronprinzen war folgendes Akroftichon gedruckt: * una des Königl. Hofes, beehrt ward, is folgendes Nähere Ein Vorbi s G Wahren, Schöne Fch zu berichten. Léchccitend, Cm LUE Schönen, P geztannten Tage war von der vordern und nun vollende- I die Gefeierte in allen Tönen, CERIeNRS ung des vortrefflichen Gebäudes, das Bau - Geruüft | S ¿r Mutter Ebenbild: roc i i U D E R nit A Säulen in der Fronte, prangte in der ganzen Schèn- ; 5 N E ät und Erhabenheit seiner großartigen, im reinsten Griechischen Lies, edler Prinz! im Herzen aller Balern, cchmacke gebildeten Formen. Diesen Eindruck vermehrte noch Ob die Natur sie fühlend schuf, E Abend die Beleuchtung, welche sich aus einem Kreise von bren- Und jede Lippe wird entzúckt betheuern: M dent Pech - Pfannen ergoß, in deren Glanz die angestrahlten Ihr gilt und Fhm der Jubelruf! Mast des bedeutsamen Ganzen, in erhöhter Harmonie, aus der 50 möge denn des Himmels reichsten Segen Dunkelheit hineintraten. Eine große Volksmenge erfüllte den Plaß Lin guter Gott auf Fhre Pfade legen! wr der Glyptothef, um fih an dem Schauspiele zu cr[reuen, das Ein zweites Afrostichon, wie das erste von Bruckbrâu ged Fseses vollendete Denkmal der edleren R RSL E e | fiand auf der Schleife des Bouquéets , welches —— Königl Hi Residenzstadt gewährte. Zes f: 4“ ‘Portal T Gand die Prinzessin Elise erhielt : “Wchsten Herrschaften, und wurden unter den al vom E F "8 F T m0 : Z de Glyptotheë, dem Ober-Baurath v. Klenze, empfangen, und rur Deutsche Freiheit und für Deutsche Ehre, dür die Säle, welche zur Aufnahme der Denkmäler der Acgyp- liang muthvoll einst der Preußen RNächer-Schwert fischen und älteren Grledischen Skulptur ausgeschmückt werden, Im Freiheits- Krieg, damit sich echt bewähre M den schon vollendeten hinteren Saal eingeführt, wo sich die tit Helden - Stnn,/ Del Sieges - Lorhern werth ; sdch sten Staats-Beamten hon früher versammelt hatten. Meh- Drum în der Brust, die goldne Sterne schmücken Me der in diesem Saale aufgestellten Werke der Skulptur, die „ein, wie der Mütter Reinste es gebar älossale Statue der von Winkelmann sogenannten Muse des Age- It auch ein Herz, um Welten zu beglücken, das, aus der Zeit vor Phidias , die Büste der Pallas aus der Câjaren - Geist, im Sturme der Gefahr Rilla Albani, dem Phidias vielleicht gleichzeitig, die bewunderns- Hochglühend, wie sein Ah n und Vater war! wirdige Medusa aus dem Palaste Rondanini, der Erhabenheit und Wie reich hat mit der Fülle {öner Gaben, Schönheit eines Skopas würdig - und mehrere E ee Ihn überströmt die liebende Natur, de Römischen Zeit bilden hier einen wolverbundenen Cyc us, i Liebkosend Fh n, vor Allen die erhaben stm sich Gang und Wechsel der alten Skulptur an den lautet ten Tieilbringend Seiner heimathlichen Flur! funden nachweisen laßt, und wurden durch) die Fadtel- Beleuch- Erfüllen wird, o daß ichs würdig priese lung noch bedeutsamer hervorgehoven. Aus diesem Lotale dffne- ebendig es F: t ich die Thüren in cine x drei Sale, welche durch die Lebendig fühlt es der Erlauchte nur len sich die Thüren in einen der d q Ale, WerG) E S Mit Lieb? und Huld Sein hôchstes Glück Elise! Fesfo - Gemälde von Cornelius geschmückt zu werden bestimmt ; ad Wi Ï : d. Dieser Saal, den Darstellungen aus der Grtechtschen Gôt- Das Programm úber die Abhaltung des landwirthschaftlichen| sage gewidmet, war in den leßten Tagen in scinen Hauptwerken stes, wurde Sr. K. H. dem Kronprinzen, mit nachstehender Hfflendet worden. Es is bekannt, daß er in den Feldern der Dee, gung überreicht : im Mittelpunkte N s big i der A Ä an Wir Bürger der Stadt München, tief durchdrutgae und ihre Symbole beginnt, an welche die Fahreszeiten sich an- N Siebe Füx E S e Ren shließen, weibliche Gestalten mit ihren Attributen, auf fächerähn- Wir bringen unsrer Brüder Huldigungen lichen Verzierungen ruhend, hierauf in grdßeren R E es Als Weihe - Gruß zum segenreichen Band, zeichnung der Tageszeiten guf ihrem Wagen die Ausna, der S01- Womit die Vorsicht liebevoll umschlungen nengott, die Diana und die Nacht, Bilder, nicht nur durch thre Dort an der Spree und an der Jsar Strand sinnreiche Erfindung und schöne Ausführung merkwürdig, sondern Zwei edle Völker, jeder Tugend Erben, auch zu_größerm Ganzen dadurch erhoben , daß etnem jeden „zu Bereit, für Thron und Vaterland zu sterben! heiden Seiten in der Ecke des Kreuz-Gewölbes- Mythen, die sich | quf jene Gottheiten beziehen, gebildet sind. An diese in ihrer

Geruhen Eure Hoheit zu empfangen igfaltigkeit und in ihrer Verbindung zu einer bedeutungs- Mit angeborner Huld, des Festes Plan! L bele oleich vortrefflichen Werle, tOlleten sich dann in Der Liebe Macht, ein glühendes Verlangen, dén drei Bogen der Wände die großen Gemälde, welche den Orangt Tausende zum heitern Spiel heran ; Dlympus, das Meer und die Unterwelt darstellen, und durch Ver- Loch all’ die Freuden-Thränen auf den Wangen hindung ihrer Darstellungen mit den Sagen der heroischen und Oer Fubelnden, die Gott nur zählen kann, {bs geschichtlichen Zeit, die Götterwelt sinnreich der menschlichen Sind erst der Rührung allerschönste Zeichen, Yerknupfen. Denn in der Unterwelt erscheint Orpheus, um durch Durch keinen Glanz der Worte zu erreichen! Gesang und Saitenspiel vor dem Throne des Pluto die Zurüdlk= Heil Eurer Hoheit! Heil dem festen Bunde, fehr seiner Gemahlin zu gewinnen, im E E s Det nun der Adler mit dem Löwen schließt! lel den Gesängen der Musen in die Gemeinschaft der Gd E Heil der Erlauchten Braut, und Heil der Stunde, MRiommen, und auf dem Meere fährt eben Neptunus und Am- Die Zeugin von der Batern Liebe if! N phitrite am Ufer hin, als Arion auf dem Delphin nach demselben Zu fernen Zonen rauscht die frohe Kunde, M t wird. Der Genius, welcher die Rosse e ad Tre RiA Wie jedes Herz von Jubel überflicßt, chers lenkt, hält die bäumenden Thiere zurück, und die beide

Und wie die Baiern freudig Gut : Gottheiten mit ihrem ganzen Gefolge vrrweilen in dem mannikg- Für ihr De, Ü liche Ls Quit und Leben faltigsten Ausdru ihrer Verwunderung über den Gesang des GUr thren Königlichen Vater gehen! B rblichen Dichters. Dieses Bild, kolossaler in seinen Formen, Die Abtheilung der Grenadktere der Landwehr, welche vor dem; n T "anb von U hewundernswärdiaäen Leben er- gedachten Zelte die Ehren-Wache bildete, trug ganz neue, seh (llt, war eben zu Stande gebracht, und dadurh die Vollendung shmackvoll verfertigte Bären-Müßzen, und das Musik-Personal \hem Werke zu Theil geworden, das an Geist und Reichthum nete si gleichfalls durch neue, eben so elegante, als glänzende Me Erfindung, wie an Schönheit und Harmonie der Ausführung geliebten Gaites, des Kronpelugen von guen l per Seite I/Mnem nachflebt, das nach der Zeit in dieser Kunst hervorgebracht Z S , Preußen Königl. Hoh, Mr und der Arbeiten im Vatikan in eser K erver C enen A egensände des landwirthschaftlichen Erfindun Wurd. An diesem Abende waren die Gerúsie abgebrochen worden, es, #0 wie die, nach ihrer Preiswürdigkeit, in schönster N Welche zum Behuf der Ausführung gebaut, bis dahin den Anblic

nung vertheilten Stücke des auserlesensten Viehes. Um 22 [l ? Gemälde vom Grunde des Saales gus unmöglich gemacht hat- nahm die Preis - Vertheilung ihren L Die fleißigen Lt, und Vas große Werk, Übergossen von einer reichen und magk- Wirthe und Bauern erhielten den Lohn ihrer Betriebsamkeit Men Beleuchtung, strahlte in der Fülle seiner Gestalten und in den Händen Sr. Excellenz des Herrn Staats - Ministers des À r Frische seiner Farben-Pracht, wie die Morgen - Sonne einer neren, Grafen v. Thürheim. Nachdem diese Feterlichkeit fast (Msern Kunstzeit, die es für Deutschland heranführt, in den Saal Stunde gewährt, erfolgte nun um 532 Uhr das Pferderennen. Mrnieder. Wie zuvor der Architekt, so fand hier Cornelius neb|î waren diesmal 27 Renner zugegen, welche die ausgesteckte BMinen vortrefflichen Gehülfen bei der Ausführung, Zimmermann, in 11 Minuten dreimal umliefen. Die Haupt-Belustigungen mw! chlotthauer, Gößenberger, Rôckel, Hermann, Förster und Anschüß den mit Austheilung der Preise an die Eigenthümer der vor dem ausgezeichneten Beifalle, mit dem sowohl Jhre Majestäten lichsten Renner beschlossen, und die Königl. Herrschaften fehMi Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Preußen und die übri- mit Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Preußen, um 4 in Höchsten und Hohen Anwesenden das Verdienst dieser Kunst- unter dem Donner des Geshüßes, dem Schalle der JanitschaWerke zu chren geruhten , Lohn und Aufmunterung auf einer so Mustk, und dem unausgeseßten Vivat-Rufen der Volêsmenge 1Mühevollen wie ruhmreichen Laufbahn. S ;

Nymphenburg zurü. M Den zx2ten d., als am Namens - Tage Sr. Maj./ wird die Gestern Abend um 6 Uhr geruhten J. M.M der K tist-Ausstellung bei der Akademie der bildenden Künste eröffnet. und die Königin, mit Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen M Stuttgart, g. Oft. Der Staats-Minister und Geheimerath Preußen, Se. Königl. Hoheit dem Prinzen Karl und J. I. KWMaf v. Winpingerode is der Departements der Königl, Haus - und Hoheiten den Prinzessinnen die Glyptothex zu besichtigen, det wärtigen Angelegenheiten enthoben und in Pensionsstand ver-

Außenseite sowohl, als die im Jnneren fertig gewordenen Säle Wt, dagegen zum Minister dieser Departements, der bisherige Ge- dieser Gelegenheit sehr wirksam beleuchtet waren. Die HôchsMndte n Kalserl. Russischen Hofe, General - Lieutenant Graf v. Herrschaften kamen um 7 Uhr wieder nach Nymphenburg zurWWeroldingen, ernannt. L w9 sodann ein glänzendes Hof-Konzert stattfand. i Wien, 7. Okt. Der Oesterr. Beobachter theilt aus Konstan- 7. Oft. J J. Majestäten der König und die Königin |Moyel vom zoten v. M., Folgendes mit. „Seit langer Zeit hat ben sich heut mit der Königl. Familie, in Begleitung Sr. Kdni dieser Hauptstadt kein Ereigniß die allgemeine Aufmerksamkeit Hoheit des Kronprinzèn von Preußen, von Nymphenburg nach 2M hdherem Grade beschäftigt, als die (bereits gemeldete) Abseßung gernsee begeben. : 5 Tschausch - Baschi (Reichs- Marschals) Dschanib Efendi, und Gestern Abend war hei Sr. Etceell. dem Königl. Preuß. Oßssen Ausschließung von den gewöhnlichen Raths - Versammlun-

Königl. Herrschaften verkündeten. Unbeschreiblich if dex Enthu-

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en worden, und dieser Fonische Oktestylos, oder Tem- |

| Werke gehen, ist es ein sehr günsti t | thre Feinde, durch innere Zwistigkeiten gelähmt, sie nux mit Dro-

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wärtigen Mächte. Dke Entfernung eines Mannes, welcher seit jo vielen Fahren in den Berathungen des Divans die erste Stimme

4 führte *), und die Ernennung Saida Efendi’s, eines wegen seiner | gemaßtgten Gesinnungen allgemein befannten Staats - Beamten,

i zum Konferenz - Minister, \o wie die neuerlich erfolgte Abstellung | mehrerer, dem Handel und der Schißahrt fremder Nationen nach

dem Schwarzen Meere lästiger Anordnungen, waren unverkfennbare Beweise des Wunsches der Pforte, die mit Rußland noch obwaltenden „rrungen vollsiäudig beizulegen , wozu die am 50. August fiattge- sundene Konferenz des Großbrit1nnischen Botschafters mit den Öt- tomanischen Minijtern, als ein wesentliher Schritt betrachtet wer- den darf.//

__ 711 den Kommandos der, gegen die Fnsurgenten aufgestellten Truppen - Korps sind kürzlich einige Beränderungen vorgegangen. Der Statthalter von Rumelien, Mehmed Pascha, hat das Ober- Kommando, tn welchem er sich alle:dings durch feine Waffenthat ausgezetchnet hatte, verloren, und der bisherige Gouverncur von Saloniï Abolobut Pascha if zu seinem Nachfolger ernannt worden.// ¡Die Versuche der Jnsurgenten, in Thessalien, auf Negroponte u. \. f. festen Fuß zu fassen, sind zwar sämmtlich gescheitert, und ste haben auch nirgends hinreichende Streitkräfte entwickelt, um elne bedeutende Operation durchseßzen zu können; von der andern Seite aber haben die Truppen der Pforte ebenfalls keine Fort- schritte gemacht. Selbst die Expedition gegen Missolunghèi hat durch die Auflösung des, unter Fussuf Pascha bei Prevesa versammelten Korps von 8000 Albanesern (die, weil ihnen der Sold nicht schnell genug gereicht und für dèe Zukunft nicht gehörig gesichert werden tonnte, auselnandergelaufen sind) einen solchen Stoß erlitten, daß lie wohl schwerlich in diesem Feldzuge von neuem unternommen werden möchte. Dmer Pascha war zwar mit seinen 4000 Mann, zu Anfang des Septembers, Über Lutrafi und Carrassero gegen Misso- lunght vorgerückt, und soulte sich mit dem Armee-Korps des Pascha von Skutart vereinigen. Wenn jedoch dieses leßtere, wie es nach Griechischen Nachrichten den Anschein hat, in den Gebirgen von Agrafa einen starken Verlust erlitten haben sollte, so dürfte fich wohl Omer Pascha allein, so schwach auch die Insurgenten in Mis- jolunghi seyn mogen, nicht mit thnen messen **), Bet der geringen Thâttgkeit und Energie, mit welcher die Türkischen Heerführer zu infliger Umstand für die Pforte, daß

hungen zu bekämpfen im Stande sind. Wenn auch nur ein klei- ner Theil der Nachrichten, die wir neulich Über den inneren Zu- stand von Morea erhalten haben, gegründet ift, so sind die Mili- tair-Chefs der Jusurgenten, deren Keiner mehr dem andern traut, mit hren eigenen Sorgen und Gefahren viel zu sehr beschäftiget, um fich Uber große gemeinschaftliche Maßregeln verstehen zu kön- nen. Ste haben im ganzen Laufe des Sommers auf keinem Punkte mehr als einige Tausend Mann zusammenbringen können, die zur großen Offensive durchaus nicht geeignet, nur hier und dort die Berlgpässe vertheidiget und unbedeutende Vorposten-Gefechte gelie- sert haben. Was von den zahlreichen Siegen, die sie nach den aus- vartigen Zeitungen erfochten, von den Tausenden von Türken, die sic erschlagen haben sollen, zu halten, das wissen wir hier sehr gut ; Wir wissen aber auch, daß sie, dei aller ihrer Uneinigkeit und Hülf- lostgkeit das einmal Gewonnene noch lange behaupten werden, wenn dte Militair-Dperationen der Pforte nicht zweckmäßiger und kräf- tiger geleitet werden, als es im diesjährigen Seldzuge geschehen ist.

Lemberg, 1. Oft. Am 20. v. M. trafen Se. Maj. in Gali- zlen ein, und üÜbernachteten in Biala, am 21sten in Bochnia, am 22sfften in Tarnow, am 25sten in Rzeszow, am 24ffen in Przemys|, und langten am 25sten Mittags hier an. Höchstdieselben geruhten, sich dem versammelten Publikum auf dem Balkon zu zeigen, das setn Entzücken über die Anwesenheit des innig verehrten Monar- chen în lautem Jubel - Rufe aussprach. Den 26sstten Vormit- tags ward sämmtlichen Civil - und Militair - Behörden , der Geist- lichkeit und dem Adel das Glück zu Theil, Sr. Maj. vorgestellt zu werden. Nachmittags hingegen geruhten Höchstdieselben, dfentliche und Privat-Audienzen zu ertheilen. Am 27sten richteten Se. Mai. Jhre Aufmerksamkeit auf mehrere dffentliche Gebäude. Nachmit- tags wohnten Se. Maj. einer großen militairischen Waffenübung bei, und besuchten Avends das Theater. Am 28\ten früh nahmen Se. Maÿ. die Artillerie-Kaserne und die Schwimm - Anstalt in Au- genschein ; Mitrags ward den Damen, welche sich im Geséllschaft- Saaze der Frau Gräfin von Taaffe, Gemahlin des Hrn. Landes- Gouverneurs, versammelt hatten, das Glü zu Theil, Se. Maj. in threr Mitte zu erblicken, wobei Hôchsidieselben die huldvolle Herablassung hatten, Sich mit jeder cinzeln auf das gütigste zu unterhalten, und der Nachmittag bis spät Abends ward von Sr. Ma. ununterbrochen Audienzen gnädigst gewidmet. Am 29ften Bormittags nahmen Se. Maj. mehrere wohlthätige Anstalten in Augenschetn. Nach Tische hatte eine Deputation der Galizischen Stände das Glü, Sr. Maj. die gegenwärtigen Verhältnisse des Landes darzustellen, und die sich darauf beziehenden Bitten un- terthänigst vorzutragen. Den Abend füllten neuerdings zahl- reiche Audienzen aus. Gestern blieben Se. Mai. in Ihren Appar- tements, und widmeten den ganzen Tag den Staats - Geschäftem. Heut früh um 6 Uhr verließen Höchstdieselben diese Hauptstadt, um ao über 3loczow, Tarnopol und Zaleszczyk nach Czernowiß zu be- geben.

Se. Durchlaucht der Haus =, Hof- und Staats-Kanzler, Fürst von Metternich, am 27sstten früh 2 Uhr eingetrofen, hat, von etner leichten Unpäßlichkeit vefallen, seine Abreise nach Czernowiß um einige Tage verschoben. Er wird die Straße Úhver Stanislawon einschlagen.

*) In einem Artikel aus Marseille, den die Allgemeine Zeitung aufgenom- men hat, wird die Entlassung des Dschanib Efendi, als ein Steg der Anti-Janit- scharen-Partei und der mit weiland Halet Efendi - verbundenen Personen darge- stellt !! Jede Zeile dieses Artikels zeigt von der Unwissenheit dessen, der ihn schrieb. Es if Überhaupt auffallend, wie shlecht man in Franfreih, nach den Journa- len aller Parteien zu urtheilen, sowohl über die allgemeine Laage der Dinge, als über die einzelnen Borgänge ín der Turkei unterrichtet ist. (Anmerk. des Oester- veich. Beobachters.)

„*) Nach Berichten aus Korfu vom 12. September, die aus guter Quelle ge- {chöpft zu seyn scheinen, hat Marco Bozzari auf die Nachricht, daß die Albane- fer unter Jussut Pascha sich aufgelöst hatten, in der Nacht vom 24. zum 25. Au- gust ein vorgerucktes Korps des Pascha von Scutari (nicht dessen Hauptmacht) bei Karpinissi Uberfallen, und“ ungefähr 2000 Mann desselben theils getödtet, theils gefangen. Der Verlust der Insurgenten war, wie ste selbst gestanden, an Mann- schaft eben so groß, weit empfindlicher aber dadurch, daß Marco Bozzari, einer ihrer tapfersten und geschickt sten Anführer, und einer der Wenigen, die redlich und uneigennUßig für ihre Sache stritten, dabei das Leben einbüßte Dies und nichts anderes, war die Schlacht in den Gebirgen von Agrafa, über welche

so viele falsche Gerüchte im Umlaufe sind. (Anmerk. des Oesterr. Beobachters.)

sandten, Freiherrn y. Zastrow, glänzender Ball, wobet der Könifn sowohl, als von den Konferenzen mit den Ministern der aus-