1823 / 125 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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bdren auch dié des Mag. leg. Kunatt „über die Handels- Wissenschaften. // Die Fabrik der Handels - Häuser Fränkel, Blom und Oemihen, hat în diesem Jahre 177 Stein 20 Pfund inländishe Schaaf-Wolle aufgekauft.

Das Polnische Ausgang - Zoll - Amt zu Modrczejow, hat die Befagr es zur Expedition nach und aus dem Freistaate Kraïau erhalten.

St. Petersburg, zo. Sept. Oberst Schwarz - der bekannte frühere Chef des Semenowschen Garde - Regiments, hat wieder beim Korps dex Militair-Kolonien eine Anstellung erhalten.

5. Oft. Der Chef der Lootsen-Anstalt in Finnland zeigt aus Helsingforts vom 25sten ‘v. M. an, daß die Porkala oder Rôns-

färs - Feuerbake im Finn. Meerbusen mit einer, 28 Ellen hohen Ziegelmauer aufgeführt sey; die Beleuchtung geschehe mit Lampen vor Refraktoren , die nah der Seescite in allen Windstrichen ge- wendet seyen; das Feuer sey stehend und dessen Höhe Über der Wasserfläche, 853 Schwedische Ellen. E ' Archangel, 19. Sept. Fn 212 Schiffen sind fn dies. hier ausgeführt worden: 121/917 Pud Talg, 77,805 do. Flachs, 28,716 do. Hanf, 5970 do. Pottasche, 6547 do. Borsten, 34/265 do. Eisen, 250 do. Lichte, 13/160 do. Thran, 1424 do. FJuchten , 298300 do. ‘Mehl, 51,931 Zetw. Leinsaamen, 11/455 do. Wethen, 16/190 d9. Roggen, 18,416 do. Hafer, 9749 Tonnen Pech, 683,581 do. Theer, 646,875 Std. Matten und 272,463 Stck, Dielen.

Pergam o (Natolien), 2. Aug. Die als Sklaven weggeführ- ten Weiber und Kinder der, von den Türken in Ayasma, Pergamo und der Umgegend unlängst ermordeten 4000 Griechen, find auf Befehl des Kiaja des Pascha’s von Brussa, in Freiheit geseßt wor- den, und in ihre Heimath zurückgekehrt.

Scalanuova, 22. Aug. Die Samioten, welche am 17. Aug. in unserer Gegend gelandet, und mehrere Dörfer beseßt hatten, haben auf einem Punkte unserer Küste eine Art von verschançtem Lager errichtet, von wo sie nach allen Seiten sireifen, um Beute zu machen.

Smyrna, 29. Aug. Fn voriger Woche landeten die Psario- ten auf Embro, führten eine große Menge Roggen und Gerste mit weg, und machten einige Türken zu Gefangenen; sie haben deren bis jeßt bereits an 60, und hehandeln sie im Ganzen gut. Psara ist unter den Fnseln, die zu den Waffen gegriffen , diejenige, wo Einigkeit, Ordnung, Eifer, Patriotismus und Gleichheit der Ge- múther am meisten herrschen.

Vor acht Tagen statteten, eben als ein Griechisches Kriegs- Schiff in unserer Nähe kreuzte, einige hundert Griechen, aus der Gegend von Vourla, unsern Wein- Gärten einen Besuch ab, und machten sich Über die Trauben her. Die Türken rotteten sich schnell zusammen, und kamen in solcher Uebermacht, daß die Griechen mit thren Trauben und einigen, in der (Heschwindigkeit requirirten Stükck- ken Schlachtvieh bald das Weite suchten. Zwei Türken und ein Grieche blieben bei der Gelegenheit auf dem Playe.

Vor Kurzem warfen dret Türkische Kriegs- und drei Trans- port - Schiffe vor Korinth Anker, signalisirten dem Fesiungs-Kom- mandanten, daß er Mannschaft heraussenden mdge, um die Le- bensmittel und Munitions - Bedürfnisse, die sie für thn an Bord hâtten, abholen zu lassen, und ladeten benannte Gegenstände, in großer Quantität, am Ufer aus. Vom Ufer bis zur Citadelle ist eine ziemliche Strecke Weges. Der Kommandant schickte alsbald 150 Mann Kavalerie heraus, um den Transport in dieser, von cin- zelnen Griechischen Streifzüglern zuweilen unsicher gemachten Ges gend / zu esfortiren. Aber der Zug hatte sich kaum in Bewegung ge- seßt, als aus den nahen Bergen ein Korps von 2000 Griechen {nell vorrückte, die 150 Reiter in die Festung, und die wenigen, aus gedachten 6 Schiffen an das Land gekommen Türken, in ihre rüber jagte, und die ganze sehr bedeutende Ladung mit sich fort= ührte.

Madrid, 5. Okt. Gestern früh 57 Uhr verkündete das Ge- schrei der wogenden Menge Riegos Ankunft. Er erschien auf et- uem Kaxren, umgeben von einer Eskorte Königl. Freiwilligen von Arquillos und einer Abtheilung Spanischer und Französischer Trup= pen. Der Zug schlug den Weg durch-das Sct. Bernhardiner-Thor nach dem Seminarium ein, wo der Verbrecher dem Grafen von Torre-Alta zur Bewachung Übergeben ward. Alle anstoßende Stra- ßen wurden sogleich mit Fnfanterie-Detaschements beseßt, und zahl- reiche Kavalerie - Patrouillen durchsireifen beständig alle Zugänge, damit sich Niemand dem Gefängnisse nähere.

Fn Korunna if eine, aus Manila kommende Gallione mit ei- ner kostbaren Ladung und einer baaren Geld-Summe von 37 Mill. Realen eingelaufen. Der Kapitain stand in der Meinung, daß diese Festung sich noch in den Händen der Konstitutionellen be- fände: statt dessen haben jeßt die royalistischen Behörden die ganze Schiffs-Ladung in Empfang genommen.

4. Oft. Jm heutigen Restaurador liest man folgende Brief- Auszúge aus dem Hafen von Sta. Maria:

(¿Den 29. Sept. Jn dem Augenblicke, wo das vom Strande bis zum Palaste versammelte Volk in gröfter Freude seinen König erwartete , erschienen um 4 Uhr Nachmittags der General Alava und der Graf v. Torres mit neuen Vorschlägen. Der Herzog von Angouleme ließ sie aber nicht vor, und der General Guilleminot erklärte ihnen in dessen Namen , daß, wenn der König. und seine Familie zu Dienstag (den zosten) niht in Sta. Maria wären, der Heriog die ganze Besaßung von Kadix und der Fnsel Leon Uber die Klinge springen lassen werde.//

„Den zo. Sept. Heut Nachmittag um 5 Uhr ist der Kam= merjunker des Königes, Graf von Torres, in Begleitung des Apo-

F. von

La

ratrere

sentador des Palastes, hier eingetrofsen, und hat die Versicherung |

gegeben, daß die Königl. Equipagen bereits eingeschifst wären, und U Oen der Monarch mit seiner ganzen Familie hier eintreffen ¿Den 1. Okt. Fn diesem Augenblicke (112 Uhr) sind die Kö- niglichen Herrschaften hier angekommen. Der sehnlichst erwünschte Tag ihrer Befreiung ist also endlich mit Gottes Hülfe erschienen. ___ Diese leßtere glücklihe Botschaft ist gestern Abend per Cou— rier hter eingetroffen, und hat ganz Madrid mit Freude erfüllt. Die Regentschaft erließ sogleich folgende Bekanntmachung : „Es lebe der König! . . . Der Minister - Staats - Sekretair meldet dem Marine - Minister in einem Schreiben aus dem Hafen von Sta Maria, vom 1sten d. M. Mittags 113 Uhr: ¿„„„Fn diesem Augen- blide wird uns der unaussprechlihe Trofi zu Theil, den Köni mit seiner ganzen Familie in diesem Hafen, unter dem Jubel un den Segenswünschen eines unabsehbaren Zusammenlaufes von Spya- niern und Franzosen , landen zu schen. Es is mir unmöglich,

|| nicht mehr für Geld zu haben.

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Morteé zu finden, um dke allgemeine Fréude über dies \ehn

wünschte Ereigniß zu schildern. Der Kourier, den ih bese B abfertige, wird Ew. die wichtigsten Begebenheiten dieses glückli Tages mündlich berichten, denn ich will die Mittheilung dieser gf ßen Botschaft nicht um einen Augenblick verzögern.//// |

um 6 Uhr erhalten hat, beftehlt sie, daß morgen ein feierli Te Deum gesungen, und die Hauptsiadt drei Tage hintereinan erleuchtet werde.//

Heute früh um 105 Uhr verkündete abermals dér Kanone Donner das frohe Ereigniz; mit allen Glocken wurde gelauid | und das Volk bezeigte eine unbeschreiblihe Freude. Niemand W

gesiern daran gedacht, sih zur Ruhe zu begeben; und heut y morgen wird es eben so gehen. Ganz Madrid war auf den 3, nen, um die Jllumination zu schen. Menschen, die sh viellg nie gesehen, wünschen sich gegenseitig GlÜck, und umarmen brüderlih. Der Reiche giebt dem Armen, um an dem allgem nen Jubel Theil zu nehmen, und auf die Gesundheit des Köniufs so wie auf das Wohl des Staates ein Glas zu leeren. Kein F

Ruf: „Es lebe Ferdinand !-/ begleitet stets der: „Es lebe f wig XVIII, unser Befrezer !// i

La Carolina, 25. Sept. Gestern kam Riego von Andj hier an und wird so eben weiter nach Madrid geführt. Die Mil

| foderten das Volk auf, auszurufen: „Töôdtet Riego !// Als Ri@

| dies hörte, sagte er zu den Umsichenden: ¿Wenn die Priester (f Leben zurückgebracht

todt wären, so würde ich nicht hier seyn !//

Lissabon, 16. Sept. Mit Truppen und Passagieren aus Bahia vorgestern eine Fregatte, eine Korvette, drei Transp Schifse und eine Galeere hier angekommen. An Bord der lel befanden sich 261 Staats-Gefangene. 5 25. Sept. Eine Königliche Kriegs - Schaluppe hatte F Brasilische Schiff Constancia von Fernambuco hier eingebracht ; [f teres erhielt aber sogleich Erlaubniß, nach seiner Bestimmung, [5 Westschottländischen Fnseln, abzusegeln, da, laut einer Königl. A ordnung, alle Brasilische Schiffe, in den Portugiesischen Seeh( F une auf dem Meere, als Freundes Eigenthum behandelt roe

ollen. ü

——

um die Ausgleich - Vorschläge Seiner Mai. dorthin zu überbringg Sollte diese Fregatte Brastlische Schiffe, besonders die Flotte i Admiral Cochrane treffen, so soll der Kapitain das ihm für ja Zweck? mitgegebene Aktenstück vorzeigen. Fn einem Artikel der hf Zeitung wird die Trennung Brasiliens von Portugal, den Kos zux Last gelegt. 6 Der Herzog von Villa Hermosa, Botschafter der Span. Y gentschaft am Portugiesischen Hofe, der in einer Portugiesis(| Yacht von Sevilla absegelte, ist in Villa nova de Portimao Land gestiegen und am 8ten zu Lissabon angekommen. Der K tain dieser Vacht zeigte an, daß ihn am 6ten eine Korvette von V

tair, einen Diener und alle Gepäcke des Botschafters abgeholt ul sodann SUd-Amerikanische Flagge aufgezogen habe.

Der Französische Gesandte hat Sr. Mai. die Fnsignien d Gelsi-Ordens feierlichst Überreicht; in Kurzem wird auch Se. Mh durch Sir Georg Nayler, mit dem Hosenband-Orden bekleidet werd

Hunde +BrrichGte.

Im September kostete a) in Polen, der Berliner Scheffel W zen 1 Nthlr. 10 Sgr.: Roggen 1 Rthlr.; Gerste Sgr.

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| Hafer 12 Sgr.; b) in Oesterreichisch - Schlefien, Weißen 1

12 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. ; Gerste 17 Sgr. 1 Hafer 14 Sgr. 2 Pf.; c) in Mähren, Weißen 1 Rthlr. 9 S Roggen 24 Sgr. 6 Pf.; Gerste 20 Sgr.; Hafer 17 Sgr. Stralsund. Jm Preise sind èm September gegen den gus im hiesigen Reg. Bez. gestiegen: Butter, Eier, weiße Bs nen, Weizen, Hanf, Nordischer Hering, Büchenbrennholz , T GSelgenholz, Nabholz, frisches und gebakenes Obst, Schm MNothholz, Schmack, Mandeln, Kassia, English-Gewürz, Mus Blumen, Pommeranzen, Nüsse und Piment; dagegen sind Preise gefallen: Flachs, Schwein - nnd Hammelfleisch, Kartoff Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Buchwetßen, Klee und Lein men, Gersigraupen, Buchweißengrüße, Hafergrüße, Heu, E Elsen- und Tannenbrennholz, Achsen - und Deichsel-Holz, Malz, Stroh, Wolle, Aloe, mittel - und ordinairer Kaffee, C Eisen, Fndigo, Mennig, Korinthen, Pommeranzen, Gummi d bicum, Kuh -, Ochsen -, Roß=- und Schaafhäute, Sago, Thee,

garren und weißer Kandis.

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Aachen, 4. Oft. Dem regen Eifer für Alles, was die V besserung des Königlich Preußischen Posiwesens betrifft, well neuerdings schon durch vielfache vortreffliche Einrichtungen sich währt hat, verdankt unser Publikum nunmehr auh die Vel gung des htesigen Ober - Postamtes in ein dazu für Königl! Rechnung angekauftes, sehr passendes Lokal. Dem Ober - PE Ankaufe eines geetgneten Gebäudes beauftragt war, ist es, "s Beseitigung mehrerer Schwierigkeiten, gelungen, ein geräumil Haus zu erstehen, welches an einer der Hauptstraßen der St!

ßen zu verflatten, und dadurch sehe zur Bequemlichkeit des Pub kums beizutragen.

nen, hat im v. F. eine Anleitung zur Verbesserung der Pferd Zucht herausgegeben, und der K. Regterung 100 Exemplare ( unentgeltlichen Vertheilung an solche minder begüterte Landl zugestellt, die geeignet sind, dadurch wieder belehrenden Einfll auf Andere zu gewinnen. Da diese Schrift bet einem musterhafls lihtvollen und wohlgeordneten Vortrage, eine vollständige Bell rung für den Landmann über den gedachten Gegenstand enth so läßt sich von deren Verbreitung, für die Verbesserung der Zucht allerdings ein wesentlicher Vortheil erwarten. Fm hit gen Regierungs-Bezirke sind in dies. F. 298 vierjährige und 10

dreijährige Remonte - Pferde angekauft.

zose zeigt sich auf der Straße, ohne augenblicklich von der [A menge umgeben und mit Segnungen üverhäuft zu werden. [i

Das Vildniß dieses Monarche s

Mischwert, unter denen si die Gutsbesißer / Premier - Lteutenant

Mnders ausgezeichnet, haben zu Bekleidung des Glaßzer Landwehr-

Die Fregatte Limazone ist nah Brasilien abgefertigt wordStadt, in den Jahren 1802 den vorstädtischen Grund-Besißern, wegen es, an ihren Gebäuden erlittenen Schadens zustehenden regle- entsmäßigen Feuer - Societäts -

Kat:onen unter Engl. Flagge angehalten, einen Legations - Sel Solinger Klingen-Fabrik ist in einem lebhaften Betriebe. Wermelskirchen, seine 6ojährige Mutter und 2g8jährige Schwester

Fuschen. Bei ihrer Rückkehr nah Wermelskirchen gingen sie bei Finem Teiche vorbei. Die Mutter suchte, um dem Schmuße des

Fen sich zwar viel Menschen , allein Niemand wollte sich in den Hrundlosen Teich wagen. Zufällig kam der junge Handels - Die-

Hrachte ihn ,

ungs - Versuche blieben erfolglos.

Direktor zur Hosen hieselbst, welcher mit der Auswahl und tiger Donnerschlag; in demselben Augenblicke flog der alte Schäfer

; ( umher; j gelegen, zugleich den Vortheil gewährt, Ausgänge nach zwei S! D E Anf der Gde qualmte 'Gne

Gumbinnen. Der Gestüt-Fnspektor Bachmann in Tral S

Pfe d hiF flächlih. Die Knochen. des Schädels hatten mehrere Verlez- | a und heim Zusammendrücken des Kopfes mit den Fingern

Beila/

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¿Jn Folge dieser Nachricht, welche die Regentschaft heut Abe á

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im 125ssten Stücke der Allgemeinen Preußishen Staats-Zeitung

vom

Breslau. Ein hiesiges Ehepaar aus dem Kaufmannsstande, \ches niht genannt seyn will, hat mittels einer Summe von o Rthlrn. ein neues Krankenbett im Elisabethiner Kloster ge- Ftet, und ein anderer Unbekannter zu gleihem Zwecke dem Ar- hause zu Peterswaldau 100 Rthlr. geschenkt.

Ein zjähriger Knabe, welchen man aus einem Wasserloche at- cinend todt herausgezogen, wurde von dem Schullehrer Torke Hermsdorf, Brieger Kreises, durch zweckmäßige Behandlung

Einzelne: Stände und Gemeinden der Kreise Glaz und Ha-

dwig auf Neu - Waltersdorf, Graf Magnis auf Eckersdorf und lersdorf, und der Kaufmann Geisler auf Ober-Langenau ganz be-

ataillons und der Eskadron desselben mît Czakots und Czapfa’s,/ z Rthlr. als freiwillige Beiträge geliefert.

Zu Kieslingswalde, Habelschwerter Kr., wurde am zo. Sept. s neu- erbaute katholische Schulhaus eingeweiht. Das dortige ominium (der Graf Wilhelm Magnis) hat seit d. J- 18318 an ,000 Rthlr. auf Schulbauten verwendet. i Die Regulirung der durh die Belagerung hiesiger

Hülfe , is gegenwärtig im Werke.

Düsseldorf, 8. Oft. Die Zufuhr an Kolonial - Waaren is och immer bedeutend; die an roher Wolle hat im vor. Monat et- as abgenommen. Die Preise dieser Waaren sind denen im Au- ust gleich geblteben. ;

Die Fabriken in Elberfeld und Barmen, so wie die in den Krei- n Gladbach, Lennep und Essen haben fortwährend eine regel- äßige Beschäftigung.

Die Braunschweiger Messe ist für die hiesigen Kaufleute nicht onderlich ausgefallen, und Über den wenigen Absaß auf der Messe Franksurt a. M.- wird bisher noch allenthalben geklagt. Die

Am 24sten September führte der Maurer Fink zu

uf ein nahe gelegenes Feld, um die bei Gelegenheit des Jahr- Narftes dort fiatthabenden equilibristishen Vorstellungen mit an-

eges quszuweichen, die trockene Passage auf dem Rande des ammes , glitt aus und fiel in den Teich. Tochter und Sohn prangen zuglei der alten Mutter nach; - diese ward vom asser emporgehalten und von herbeieilenden Personen glücklih erettet, allein die beiden wackern Kinder gingen in die Tiefe und

ehrten nicht wieder. Auf das Geschrei der Umsichenden sammel-

x Huland des Weges. Er hörte kaum, daß Jemand verunglückt ey, als er seinen Rock abwarf und sich in den Teich slürzte. enige Augenblicke, und er hatte den jungen Maurer gefunden, unter dem lautesten Freuden-Geschrei der Menge, an das fer, wo ihn die Umstehenden vollends herauszogen, und machte nun nstalt, sich wieder zu trocknen. Jebt aber erfuhr er , daß noch t Mädchen, die Schwester des jungen Gesellen, im Teiche liege. as Wort war noch nicht ausgesprochen, als der heldenmüthîge üngling, mit einem großen Bogensaße von neuem in den Teich nd pfeilschnell hinab bis auf den Grund fuhr. Eine lange bange eile war vershwunden; die Blicke der Umstehenden fstarrten ingsilih auf den Punkt des Wasser - Spiegels, wo die stille luth den kühnen Menschen verschlungen hatte. Endlich kam er, egrüßt von lautem Fubel und stillen Freuden - Thränen, aus der iese herauf, im Arme das Mädchen. Aerzte und Wundärzte nah- en die Verunglückte in Empfang, aber alle angewendeten Bele- Bruder und Schwester waren

E Uns ihrer Kindes-Pflicht ein trauriges Opfer des To- ves geworden. j

Bei einem der leßten Gewitter befand sih der 7ojährige Schä- er Longerich aus Kaiserswerth, auf dem Wege nah Angermünd, zwischen Kalkum und dem Heiderhofe. Jn der Nähe arbeiteten die Gebrüder Birken im Felde. Auf einmal erfolgte ein schr hef-

annshoch in die Hôhe, und stürzte zu Boden nieder; seine Klei- der, in Stücken zerrissen, verbreiteten sich Über 20 Schritte weit Viertel - Minute ein starker ampf. Der Erschlagene lag, fast ganz entblößt, auf dem Rücken, ohne nur das geringste Zeichen des Lebens zu geben. Der Gang und die Wirkung des Blißstrahles waren aleich auffallend. Die ohlen waren vom übrigen Leder der Sqube weggerissen; die Nägel herausgetrieben. Ein Fünfgroschenstück und drei Zweistüber- Stülke, nebst einem Schlüssel, fand man 20 Schritte vom Erschla- e weggeschleudert; das Geld war gebogen, das Fünfgroschen- tück in Form eines Hohlspiegels. Der Dedel des Hutkopfes har, übrigens unversehrt, aus dem Hute herausgeschlagen. Am Köryer fand sh, bet späterer gerichtlicher Untersuchung, keine Verleßung; nur war die Haut an mehreren Stellen, besonders auf er Brust und in der linken Seite, verwundet, jedoch nur ober-

18ten Dktober

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ses war die Haut etroas tiefer bis in die Fetthaut gerißt, das Ohr war verwundet und der Unter - Kiefer gebrochen. Ein aufmerksa- mer Beobachter bemerkte dabei, daß vielleicht ein metallener Dhr- ag, Ln LO Longerich getragen, eine Ursache seines Todes mit abgegeben habe.

Die städtishen Verwaltungen von Düsseldorf und Kleve sind damit beschäftigt , Leih - Anstalten auf gemeine Kosten i errich=- ten, deren Rein - Ertrag dann zum Vortheil der Wohlthätigkeits= Anstalten verwendet werden soll.

Elberfeld, 5. Oft. Jn dér heutigen Zeitungs - Beilage werden die bedeutenden Vortheile, welche die Fnteressenten der hie» sigen Feuer-Versicherungs-Gesellschaft, gegen die Fnteressenten ähnli- cher Gesellschaften zu Gotha, Brüssel und Paris, voragushaben, in Zahlen ausetnandergeseßt.

Frankfurt. Der niedrige Stand der Flußgewässer war im Sept. der Schiffahrt sehr hinderlich ; dies Uebel war in gegenwär- tiger Jahreszeit unerwartet , aber gleichsam im Voraus dadurch schon vergütet, daß die Flüsse während des ganzen Sommers, gleichfalls wider Erwarten, schi}bar geblieben waren.

Am zten Sept. zog durch einen großen Theil des Bezirkes ein \chweres Gewitter, das hin und wieder Schaden that- auch în Neu - Hardenberg einige Ställe entzundete und in Asche legte; im benachbarten Schlesien ließ es noch shädlichere Wirkungen zurü.

—— Ueberall spriht sch für das geistige Wirkett und Fortschreiten in Allem, was Kirchen und Schulen betrifst, der von Oben angeregte Sinn und ein achtungswerthes Streben aus. Neben der Sorge für das äußere Leben unter so manchen drük=- fenden Umständen, wird in Stadt und Land viel, oft unbegreif- lich viel, für die Kirchen, für die Verbesserung und Erweiterung der Schul-Anstalten und für die, welche daran wirken, g

Die zum Hospital St. Gertraud zu Soldin gehörige und

verfallen gewesene Kirche ist durch milde Beiträge wieder herge=- stellt, das Hospital selbs aber völlig ausgebaut worden. Außer= dem soll im k. F. das jeßt nur vorläufîg zur Aufnahme von ar= men Kranken angewandte ehemalige Mühlen - Thorschreiberhaus E durch Anbau, zu einem Stadt-Krankenhause vervollkommt werden. Die Gemeinde Klein und Groß -Giesenaue von 297 Seelett hat sich ein eigenes Bethaus erhagut , und die Kosten , welche auf 1600 Rthlr. angegeben worden, unter sich aufgebracht. Früher ward der Gottesdienst in einer Stube abgehalten.

Mit gleichem Eifcr und gleicher Aufopfuna wird für das Schulwesen sehr viel gethan. Eben auch in Soldin. is die Bür= ger-Schule, durch eine v SNN ere Einrichtung der Klassen jeßt sehr verbessert. Das Schulhaus is neu gebaut und giebt Raum, sowohl für die Schulzimmer selbst, als auch zu Wohnungen füx die Lehrer, zu deren Einfommen - Verbesserung die Fixirung des Schulgeldes viel beiträgt. Es ist zugleich eine Schul - Deputation in Thätigkeit getreten.

Im Kämmerei-Dorfe Woltersdorf is ebenfalls die Schulstelle durch Doris mit dem Küsterdtenste, Zulegung von mehre=- ren Morgen Diensfland, und Fixation des Schulholzes sehr ver-= bessert. Zu Werbliß, einem andern Kämmerei-Dorfe, ist ein neues geräumigeres Schulhaus erbaut. /

Zu Vervollkommnung des Unterrichts der weiblichen Schul= Fugend, und um die zunehmende. Zahl der Schülerinnen unter- zubringen, ist auf Kosten der Kommune in der Stadt Friedeberg, neben den {on bestehenden 2 Klassen, eine dritte höhere Mädchen= Klasse errichtet , und solche der Leitung eines POCET Schul= mannes mit Gehalt- Erhöhung Übertragen und eine Lehrerin für den Unterricht in weiblichen Arbeiten angestellt worden.

Koblenz, 15. Oft. Der Nebel und der warme Sonnenschektr vom 1sten bis 14ten September war für die Trauben schr vortheil= haft, und viele derselben, besonders die rothen , nähern sich der Reife; die kalten Nächte aber sind dem völligen Reifen sehr hin= derlich. Der Regen am 16. Sept. war ‘den Trauben hüchst nüß=- lich; se hatten , besonders an der Ahr, aus Mangel an Feuchtig= keit , zu vertrocknen, oder nach hiesigem Sprachgebrauche, zu ver= heuen (wie Heu ju werden) schon angefangen. Fndessen bleibt der große Nachtheil darin bestehen, daß gan reue und ganz utt- reife Beeren an denselben Trauben sind, und erstere faul werden, ehe leßtere zur Reife kommen können.

Fm September passirten auf dem Rhein zu Thal 450, zu Berge 318 kleinere und größere Fahrzeuge, und 12 Holzflöße mit Et- chen- nnd Tannenstämmen.

Auf der Mosel passirten: zu Thal 198, zu Berg 120 Schiffe und Rachen. Obgleich es beinah unausbleiblich ist, daß, mit Aus= nahme der Ahrgegenden, der Wein in diesem Jahre entweder gar nicht reif, oder doch von sehr schlechter Qualität werden wird, #0 machen sh die Weinbaguer doch A einige Hoffnung, woher es denn kommt, daß der Hatdel mit älteren Weinen fortwährend. Boa E eus Produzent sowohl, als der Spekulant sch zu nichts entschließen kann.

Zu Kreuznach hat das dasige städtishe Hospital, durch die Thä=- tigkeit des Ober-Bürgermeisters, welcher es zugleich in ein Armen- Arbeitshaus verwandelte, schr wohlthätige Verbesserungen erhaltem. Ein merkwürdiger Krankheitsfall hat sih in diesem Hospital er- eignet. Ein Bewohner von Heidesheim, der an der C Rngen e todtkrank danieder lag, wurde im verwichenen Monat.vom Kre -

sich ein Geräusch wahrnehmen. An dex linken Seite des Hal-

ifkus Dr. Pringer, durch den Schnitt von außen glücklich operirt nd ist bald darauf zu Vie häuslichen Geschäften zurückgekehrt.