1823 / 129 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1215

ebnhausen, welcher von Vagabonden geborett, das 16te Jahr ezen, ohne je Schul - und Religions - Unterricht genossen zu haben, und sh ohne alle Bestimmung in der Welk umher trieb, wurde im Jul. v. J. nach Benninghausen abgeführt und am z5o. Aug. c. entlassen. Er hat in der Anstalt den nôthigen Schul - und Religions - Unterricht genossen, ist daselbst konfirmirt und hat das Leinweber - Handwerk sehr gut erlernt. Mit Thränen dankt er jet für die ihm erwiesene Wohlthat, und ar- beitet, als flcißiger und ordentlicher Mensch, bei einem Leinweber zu Reiste. So hewährt die Anstalt zu Benninghausen ihre Vor- treflichfeit. j M

Breslau, 19. Oft. Heut wurde hier durch große Militair- Parade und feierlichen Gottesdienst auf dem Exercierplaß vor dem Königl. Palast, das Andenken der Völkerschlacht bei Leipzig evr- neuert. Breslaus Bewohner nahmen an dieser Feier den Antheil, den die große Wichtigkeit jenes erkämpften Sieges für das Wohl von ganz Europa erfodert, Das schönste Wetter begünstigte das Fest. Se. Excellenz der kommandirende General, Graf v. Zieten, gab darauf ein großes Mittagsmahl. F Í

Der Leinwand-Verkehr hat sich bei der bisherigen Lebhaftig- keit nicht nur erhalten ; sondern die Preise sind auch etwas hôher gegangen. Der Absaß von Zink hat ebenfalls mehr Festigkeit ge- wonnen, und es find neue Lieferungs - Kontraïte abgeschlossen worden.

Düsseldorf, 18. Oft. Gestern wurde hler von der evan- gelisch-lutherischen Gemeinde, das zojährige Jubelfest ihres Predi- gers, des Konsistorial - Raths Hartmann, auf würdige Weise ge- fetert. Rach Tages Anbruch zogen die Kinder der Elementar- Schule dieser Kirche, vor die Wohnung des Jubilars, und begrüß- ten den Feier-Morgen mit dem alten frommen Liede: Nun danket alle Gott. Gegen 9 Uhr versammelten sich in derselben die Militair - und Civil-Behörden, die Pfarrer der Synode, mehrere auswärtige Bekannte des Jubel - Greises und die Deputirten der Gemeinde. Bet den hier ihm dargebrachten Glückwünschen Überraschte der ïegierungs-Chef-Präsident von Pestel denselben, mit einem Aller- hdcchien huldvollen Kabinets-Schreiben, welchem zur Anerkennung der Berdtensie des Fubilars der Rothe Adler-Orden dritter Klasse beige- fügt war; desgleichen wurde der Fubel - Greis mit Glückwunsch- Schreiben von Sr. K. H. dem Prinzen Friedrich und von Sr. Excellenz dem Minister der Geistlichen Angelegenheiten beehrt. Als der Zug fich jeßt nach der Kirche begeben sollte, erschienen 13 weißgeklei- dete, und mit grúnen Bändern geschmückte Jungfrauen gus den gebildeten Ständen der Gemeinde; eine derselben hiélt. eine kurze Anrede, eine zweite überreichte ein Gedicht, und eine dritte einen Oelzweig. Hierauf eröffneten die Jungfrauen den Zug nach der Kirche, und besireuten den Weg bis zum Altar mit Blumen ; ihnen folgte der würdige Jubilar, geführt vom General von Tippels2 firch und vom Regierungs - Chef - Präsidenten von Pestel. Beim Eintritt in die mit Blumen - Gewinden verzierte Kirche, wurde der Fubel - Greks mit Pauken - und Trompeten-Schall empfangen. Der Konsistorial - Rath Pithan hielt eine gehaltvolle Rede, und der Superintendent Engels aus Mühlheim an der Ruhr s{chloß mit einem Gebet. Die Predigt selbst hielt der Konsistorial- Rath Hartmann mit einer Weihe und Kraft, welche die all-

emeine Rührung auf das höchste steigerte. Eine vom Privat- Kehrer Wilhelmi gedichtete, und vom Musik-Direktor Burgmüller in Musik geseßte Kantate sprach die bewegten Herzen wohlthuend an. Nach Beendigung des Kirchen- Festes ging der Zug, wie er gekommen, in die Wohnung des Jubilars zurück. Das hierauf folgende, am dritten Orte veranstaltete Mittagsmahl , würzten Heiterkeit und Frohsinn. Der erste Toast, vom Fubel - Greise ausgebracht , galt seinem hochverehrten Könige. Unter den Gä- sten befand sich der katholische Pfarrer Krahe aus Derendorf. Fm vergangenen Fahr hatte dieser sein Jubel - Fest gefeiert, und der Konsistorial-Rath Hartmann demselben beigewohnt; jeßt siattete der Erstere seinen Gegenbesuch ab, und kaum erblickte ihn der Leßtere, als er auf ihn zueilte, und heide Jubel - Greise sich mit brüderlicher Eintracht umarmten. 5

Potsdam. Zu Wittenberge wurden im September 158 be- ladene Kähne, worunter 20 Sächsische Ladungen, stromgufwärts, und 129 theils beladene, theils unbeladene- Fahrzeuge, mit Ein- shluß von 10 Sächsischen Ladungen, siromabwärts abgefertigt.

Ueber Wittstock gingen 65 Frachten ein, welche mit 1040 Ctnrn. beladen waren. Davon kamen 624 Ctnr. , meistens Butter , Käse, Hâringe und Fndigo, in Wittstock zur vollen Versteuerung; 50 Ctnr., meistens Baumwoll - und Woll = Waaren, wurden nach Orten im Fnlande abgelassen, und 566 Ctnr., hauptsächlich Wolle, Felle und Salz transitirten direkt ins Ausland.

Ueber Wittsiok und dessen sämmtliche Neben - Aemter gingen 5 Ctgefel Getreide und 4040 Stück Vich aller Art, vom Aus- ande ein.

Stralsund, 21. Oft. Am x6ten gingen der K. Schwedische Minister v. Brandel, der Oberst von Gyllenstorm und der Gene- ral-Konsul Zacharison, mit der Preuß. Post-Facht, nah Vsiad ab.

„,_ ¿Alle kaustischen Alkalien haben,’ sagt die Prager Zeitung" nah den viel- fältigen wiederholten Erfahrungen von Redi, Foñtana, Medétrex von Wuth- wehr 2c. die Eigenschaft, das Hunds-Gift unshädlih zu machen. Die Lauge, mit welher man die vergiftete Wunde eines tollen Hundsbisses auswaschen muß, darf nicht stärker seyn, als man sie im Munde halten kann; wenn man sie stäxker anwendet, zieht fre, durch den Schmerz, den fie an den Wund - Nän- dern erregt, dieselben zusammen, und hindert die Lauge, zwischen dieselben und in die Tiefe der Wunde einzudringen, und dort das Gift zu neutralisiren und u zerstören. Es ist unglaublich, daß die herrlihen Versuche des Freiburger ofessors Mederer von Wuthwehr, durch welche es erwiesen ist, daß das dnelle, wo möglich augenblicklihe Auswaschen der, von einem tollen Hunde er- haltenen Wunde mit gemeiner Lauge, so wie man sie bei jedem Seifenfieder und auf den’ meisten Heerden immer vorräthig findet, in oben angegebener Stärke, das-einzige sichere Mittel ist, diesen gefahrvollen Biß gänzlih unschädlich zu machen, so wenig bekannt und benußt bleiben konnten. Würde man dieses Mittel gegen den tollen Hundöbiß überall öffentlich emvfehlen, und in den Schulen zur allgemeinen Kenntniß bringen, so würde manches Todes-Opfer dem Grabe entrissen.

Wechsel-; Geld- und Fonds-Kourse.

Hamburg, 21. Okt. Amsterdam k. S. 105? pCt., 2 Mon. 1057 pCt./ mit 7 über notirten Kours Briefe und Geld. Lon- don k. S. 37 Schill. 55 Den „„2 Mon. 37 Schill. 7 Den., Briefe. Paris 2 Mon. 252 Schill., mit 2 Schill. besser zu lassen.

Ger

24. Oft. |F. 28° 4‘

Bordeaux 2 Mon. 26 Schill, Kopenhagen k. S. 248 yCt.

Breslau 6 W. 405 Schill., Wien in effkecúv 6 W. 146: v Prag in effectiv 6 W. 147 pCt., 2 Mon. zum not. Kours k

lassen. Augsburg 6 W. 143 pCt., Frankfurt 6 W. 149 y( 2 Mon. zum not. Kours begehrt. St. Petersburg 2 Mon. Schill., zu lassen. Diskonto zck pCt., Geld. G

%

2

Loutsd’or 11 Mrk. 37 Schill., zu lassen. Gold al marco l

Schill., zu haben. Dän. Grob Kour. 1244 pCt.— Hamb. «F

Kour. 1253 pCt. Neue § Stücke für voll 297 pCt. 1 S ling -Stücke 25§ und 265 pCt. Piaster 23 Mrk. 1 Schill, | lassen. Fein Silber 27 Mark 10x Schill, Silber in

Preuß. Münze 27 Mrk. 6 Schill., zu lassen, Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 857 . 85} DE, Engl. Anleihe von 1822 pr. kontant 842 . 34Ï PC en. Preuß. Prämtien-Scheine pr. kont. 2164 Mrk. Bko., zu gl Norweg. Anleihe à 5 pCt. bet Gebrüder Benecke 8g

PCt. Ÿ

/

19

So 13 Loth 5 Gran à 14 Loth 9 Gran 27 Mrk. 10? Schill, zu hq

E

A E

Æ E

L

begehrt. Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 95;

pCt., ohne Umsaß.

Dáân. Anl. erste Abth. à 6 pCt. Zinsen 95 - 96 pCt., des S

5 A 872 - 68 pCt./ zweite desgl. à 5 pCt. 87 - 892 PCt,| minell.

Oesterr. Loose à 100 Fl. auf 5 Mon. 1253 . minell; desgl. à 250 Fl. pr. font. 1035 . 105% pCt., auf 5 Y 1045 . 1047 pCt., Etwas umgeseßt; Metalliques pr. font. 82, pCt., auf 5 Mon. 8253 . 823 pCt., geringer Umsaß. Wit Banko-Aktien pr. kont. 927 , 928 pCt., auf 5 Mon. 952. 9541| angeboten. O

Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 57 E 4 Den. pr. kont. à 834. 838 pCt., Stille.

Berlin, 24. Oft. London 5 Mon. à 7 Rthlr. 32 Gr., V

und Geld. Hamburg 2 Mon. à 1537 pCt., zu lassen ; kurze éi

à 1543 PCt., zu haben. Amsterdam 2 Mon. à 146*® pCt., M Paris 2 Mon. à 84 pCt., Augsburg 2 Mon. à 1042 pC[#

granfkffurt a. M. 2 Mon. à 1037 pCt., Wien in 20 Xr. 2 M

à 1055 pCt./ St. Petersburg z W. à 287 pCt., Trassenten\#i

Disfonto à 45 pCt., Geber und Nehmer. Staats-Schulds(h à 74 pCt. Briefe,

mins

/94

Elbinger Stadt - Obligationen fr. aller Zins. à 105 pCt. Danziger Stadt = Obligationen în Thl. Z. v. 2. Ful. 10. : pCt. Briefe. Desgl. in Gl. Z. v. 2. Ful. 10. à zo2 yCt. Bis

Westpreußische Pfandbriefe à 763 pCt. Briefe. Westyt#

D; A E

pCt. Geld. Prämien - Staats - Sch See L A pCt. E Preuß. Englische Anleihe von 1 à 0 l. à g15 pCt. riese, 915% pCt. Geld. Preuß. S. çs ; egi Z l

lische Anleihe von vûas à 62 Réble à A yEt. Briefe: cent air und Geheimen-Regierungsrathe zu ernennen. Obligationen bis incl. Lit. H. à 847 pyCt. Briefe, §4 pCt. Geld Kurmärksche Obligationen mit lauf. Koupons à 722 pCt. Brief, pCt. Geld. Neumärksche Fnt. Scheine Koup. à 72 pCt. Bis 715 pCt. Geld. Berliner Stadt-Obligationen à 101 pCt. (Wi

4 4H

12452 PvCt,,

mte NaGriEOten,

Mr sit bes T

} Seine Majestät der König haben dem Königlich Nea- tanischen Rathe, Doctor Med., von Schönberg zu pel, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse zu ver- len geruhet. dun Seine Majestät der König haben dem Unter - Officier hs, vom 4ten Ulanen-Regimente, das Allgemeine Ehren- jen 2ter Klasse zu verleihen geruhet. | Des Königes Majestät haben Allergnädigst geruhet, den Égierungsrath Mauve zu Potsdam zum Elbschissahrts- Kom-

ages.

Angekommen: Der General-Major und Fhspekteur der Ingenieur - Fnspektion, Pullet, von Torgau.

vorm. Poln. Anth. Pfandbriefe à 75 pCt. Briefe. Groß Z eitun g 8-Na ch ri cch ften

Posensche Pfandbriefe à 827 pCt. Briefe. Ostpreußische Pfu briefe à 785 pCt. Briefe. Pommersche Pfandbriefe à 97; 1

Briefe. Kur- und Neumärksche Pfandbriefe à 983 pCt. Bri Schlesische Pfandbriefe à 101 pCt. Briefe, 1003 pCt. O0. Pommersche Domain. Pfandbriefe à 1005 pCt. Geld. Märki ODomaîin. Pfandbriefe à 1005 pCt. Geld. Ostpreußische Don

Pfandbriefe à 987 pCt. Briefe. Rückst. Koupons der Kurt

à 267 pCt. Briefe. Desgl. der Neumark à 26x pCt. Brief

Zins-Scheine der Kur- und Neumark à 502 pCt. Briefe. Dufkaten alte à 20 pCt. Briefe. Friedrichsd’-or à 161 pCt. Bi à 155 pCt. Geld. Norwegische Anleihe der Hamb. Avista-Ki à 150 pCt. à 9o pCt,. zu haben, à 89È pCt. Geld. Oesterr sche 5pCtige Obligationen 873 à X pCt. Verkäufer. O

reichsche Anleihe in Loosen à 100 Fl. p. Cassa à 130 pCt. und F ‘z0get Mer der Hauptvforte des Rathhauses erblickte man z. B. Ludwig WT1IT,, wie exr Ferdinand VIl.. in dem Augenblicke umarmt, wo

December à 152 pCt. zu haben.

Ag Se D.

A Paris, 19. Okt. Das Hauptquartier des Herzogs von Att- [leme war am 6ten in Xeres, am 7ten in Lebrija, am sten in era, am gten in Alcalæ de Guadaira, am 1oten in Sevilla und [1ten in Carmona. Des Königes von Spanien Ma}. sind bez s am Zten Mittags in Sevilla eingetroffen; am Thore wurden Pferde abgespannt, und der Wagen Sr. Mai. von den Natîo- - Gardisten bis zum Palast gezogen. Abends war die Stadt btvoll erleuchtet, die öffentlichen Gebäude waren mit Fnschrif= und Sinnbildern verziert , die sich größtentheils auf die, von nkreih der Spanischen Halbinsel geleisteten Dienste bezogen.

Méser das freie Ufer von Sta. Maria betritt; ein andres Bild

Köntigliqe Sau piel.

Sonnabend, 25. Oft. Fm Schausptelhause : Lustsp. in 1 Aufzuge von Sonnleithner. Hierauf: Sklaven, oder die Mühle von Saint - Alderon ; 5 Abtheilungen, nach dem Französischen bearbeitet von Th. Mustf von Schubert, Ballets von Telle.

Sonntag, 26. Oft. Jm Opernhause: Das unterbrW Opferfest; heroische Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz, von ber. Musik von Winter. (Hr. Fischer : Mafferu.) |

Juin Schauspielhause: Nein! Lustspiel in 1 Aufzuge, von M

Barnekow. Hierauf: Die Liebe zu Abentheuern , oder Abenth| aus Liebe; Lustspiel in 4 Abtheilungen, von W. Vogel. ;

Montag, 27. Oft. Jm Schauspielhause, zum erstenmale derholt: Kindliche Liebe, ländliche Scene in 1 Aufzuge, von Y länder. Hierauf: Violin - Konzert von L. Maurer, gespielt | Königl. Kammermusikus Herrn Böhmer. Und zum ersten! wiederholt: Herrman und Dorothea, idyllishes Familiengem in 4 Abtheilungen, nah Göthe’s Gedicht, vom Dr. K. Ti! (Hr. Beschort: den Michter.) j

Dienstag, 28. Oft. Fm Schauspielhause: Stella , Traut! in 5 Abtheilungen, von Göthe. Hierauf: Der Flüchtling, Li in rx Aufzuge, von W. Bondi.

Fn Potédam: Der Empfehlungsbrief, Lusispiel in 4 Athe gen, von Dr. K. Töpfer. Hierauf Tanz.

Meteorologische Beobachtungen. |Barometer|Therm.|Hygr.|[Wind.]| Witterung.

22. Oft. |A. 0: E (P 4z a N. W. 'gernklar, frisch

25. Oft. |F. 26 | 77° N. W. ebel, starker Nachfl M.28° 4‘ |+ 57°) 69° |N. W. het, Wolken.

A. 26° 4‘ |+ 4s 76° |N. W. |Sternblicke, frisch.

+ 42

[4

LE arde 2

96° |IN. - [teüb, nebelicht. 10 ° t È 95° 55° 1O. Sonne, Wolken.

M. 286° 5‘

S. 1202, Z. 4, st. Dekret, l. direftt. Réedafteux Hel

107 Don v F h E E

E E E E S R E A L S

sellte den König von Frankreich vor, wie er Ferdinand V1 wie- Dir, wié (d auf den Thron seiner Väter seßt; im Hintergrunde erblickt

Die Gall , A E C M elodram Wt weit davon den Tempel des Ruhmes.

deit Herzog von Angouleme an der Spiße seines Heeres, und Musik-Chôre waren în chiedenen Stadtvierteln aufgestellt , und unterhielten den allge-

nen Jubel bis tief in die Nacht hinein. E | Der Graf von Ambrugeac- is an der Spiße der Königlichen

rden, die sich, wie bereits früher gemeldet, nah Brest einschif=

M sollen , sobald hinlängliche Lebensmittel an Bord der Flotte ge-

1 seyn werden, in Kadix angelangt. Der General Lavrochejacquelin ist nah dem glänzenden Ge=-

Wte, das er bei Navalmoral bestanden hat, am zten d. M. mit

er Division nach Toledo aufgebrochen, das nur 15 Lieues von

drid entfernt is. Vor diescr Hauptstadt wird er gleichzeittg

dem Korps des General Bourcke und mit den im Westen niens stehenden Französischen Regimentern eintreffen, an de-

Spize sodann der Herzog von Angouleme, jedoch erst einige e nach dem Einzuge des Königes, in Madrid einrücckten wird.

Man spricht davon , daß der König von Spanien dem Gene-=

Ballasteros habe anbefehlen lassen, sich nah Granada zu bege- y/ Und dork seine weiteren Befehle zu erwarten.) Sein ganzes ps, das an der Gränze des Königreichs Granada kantonirt, soll assen werden, zu welchem Behufe dasselbe bereits von den Ge= alen Latour-Foissac und Bonnemains, auf Befehl des Marschal litor, eingeshlo}sen worden is. Officiere und Soldaten wer=

nach ihrer Heimath zurückgeschickt , ohne daß jedoch erstere ihre gen behalten dürfen. Der General Morillo is dagegen , wie

Etoile behauptet, vom Könige in dem ihm von der Regentschaft ertrauten Kommando bestätiget worden. (Man vergleiche mit en Nachrichten den Artikel Madrid vom 1zten d. M.)

Der General - Lieutenant Graf Guilleminot hat vom Herzoge h Angouleme das Großkreuz der Ehrenlegion erhalten, nnd der ron von Albigtiac, der Vicomte Toussaint und der Fürst von ignan, sind zu--Groß-Officieren diéses Ordens ernannt worden.

In der Kapelle der Konciergerte deren unteres Gemach der Aufenthaltsort der Königin Marie Antoinette war , befindet

eine Grabsäule von weißem Marmor, mit einer Lateinischett hrift, welche die Leiden und die Art des Todes dieser unglück- en Fürstin bezeichnet. Auf dem Fußgestelle befindet sich in Fran-

Nach andern Nachrichten soll Vallasteros nach einer kleinen Stadt bei

( 7

Allgemeine

reußische Staats - Zeitung.

h 29 C Berlin, Dienstag den 23sstten Oktober 1825.

¿dsischer Sprache folgender, von Sr. Maj. deu Könige am 21. Febr.

1316 beiden Kammern. mitgetheilter Auszug des Schreibens der

S Marie Antoinette an die Prinzessin Elisabeth von Frank=

reich: |

„Möge mein Sohn nie die leßten Worte seines Vatèrs, dié „ih ihm hier ausdrücklich wiederhole, vergessen: ,„, „er trachte ¿[nimmer darnach, unsern Tod zu rächen; ih vergebe allen mei- ¿nen Feinden das Böse, das ste mir zugefügt häben.////

Im gestrigen RKegulateur liest mant folgenden Artikel: „Einige Föurnale beunruhigt noch immer der angebliche Plan, die Depu- tirten-Kammer aufzulösen, und an ihre Stellè, eine andere auf 6 Jahre zu ernennen; wir müssen sie in dieser Hinsicht beruhi- gen. Die besser Unterrichteten wissen feht, däß es nicht die Ab=- slcht des Ministeriums isl, Herrn Decazes nachzuahmett, und einen zweiten 5. Sept. herbeizuführen. Die Erneuerung der Kammer wird daher , wie sonst , durch ein Fänftheil derselben vor sih ge- hen; da die Minister aber der Majorität gewiß sind, so werden sié in der nächsten Sißung den Entrourf zu einex Wahl auf Sieben Fahre vorlegen. Man versichert, daß dieser Entrwourf, und die zu dessen Durchführung geeigneten Reden schon bereit liégèn. Die Frage ift sehr zarter Natur, denn sie beabsichtigt eine Aenderung in der Charte; und wer rociß, was in einem Lande, wo die Fdeen so veränderlich sind, wie der Wind, nah stiebèn Fahren die gänzliche Erneuerung déèr Kämmer herbeiführen könnte ? /7 :

20. Oft. Des Königes Majestät haben durch eine Vêrord- nung vom gestrigen Tage, den Pair von Frankreth, General=- Lieutenant Baron von Damas, án die Stélle des Marschal, Hêr= zogs von Belluns , zum Kriègsöminister ernannt, und diesem Léß- teren den durch Entlässung des Märquis von Caraman erle- digten Botschafter-Posten am- Wiener Hofe, zu Übertragen geruhet. FÚUr die Dauer der Abwesenheit des Bárons von Damás, hat der General-Lieutenant, Graf du Coëlosquet, tnterimistisch das Pörtè- feuille des Kriegsministeriums erhalten. Der Herzog von Belluno is vorgestern nach seinem Gute Menars abgereist. :

Aus dem Hauptquartiere Saragossa vom z12ten d. M., if jebt der ‘ausführliche Bericht des Marschal Lauriston über die (bereits S. 11663 d. Z. erwähnte) Niederlage der Konstitutionellen zwischett Huesca und Barbastro éingegangen. Es érhellt daraus, daß in diesém Kavaleriè-Gefechte, der Feind seine ganze Bagägé, 80 Gê= fangene und 5o Todte, worunter 2 Gènerale, eingebüßt hât. Spä= ter find noch 200 Flüchtlinge eingébracht worden, so daß von der 400 Mann starken feindlichen Kavalerie, nur Wenige über die Cinea zurückgekommen sind. Unter den Verwundeten befindet sich (wte bereits. früher gemeldet) der Ex - Minister Sän - Miguel, der mit den übrigen Gefangenen nach Saragossa geführt worden ift. Lr E auf unserer Seite besicht in 2 Todten und 7 Ver- wundeten. :

Der Gouverneur und die voritehmsten Bèwohner der Stadt Los Fnfantes, haben, wie aus Mançanares unterm zten d. M. gemeldet wird, deni Obersten der Berryschen Kuirassiere, Märquis von Rochedragon, einen reich verzierten Ehreén-Säbel, mit folgen- der Fnschrift Überreicht: „Die Stadt und der Adel von ÎInfants dem Befreier thres Gebietes, ám 19ten August i825.// Wegen des Wohlverhaltens jenes Regimentes în den Tägen vom 1gten und 22sstten August, haben in demselben mehrere Avantéments und Or- dens - Verthetilungen stattgefunden. Der Oberst des Regimentes selb, is zum Maréchal-de=camp béfdördert worden. Als bei Riego’s Reise durch Mançanares, ein konstitutionelles Regiment aus Estremadurá anrückte, dem man die Absicht zutraute, den Gefangenen befreiten zu wollen; saß das Berrysche Kuirassiers Regiment sogleich auf, um dem Feinde entgegénzugehen ; es erwies sich indessen bald, daß es das schône Regiment Lusitanien, 470 Mann stark, war, und sich bloß in der Absicht genähert hätte, eine ehrenvolle Kapitulation zu Stande zu bringen, die der Marquis von Rochedragon ihm auch bewilligt hät.

Bei einem von der Hundswuth béfallenent Mannéè, der bereits von allen Aerzten aufgegeben worden war, und dem Tode nahe schien, hat der Doktor Magendie im Uôtel-Dieu, am 1Zten d. M.,- das bekannte Mittel, dem Patienten einé Ader am Arme zu dffnen, und ctwa eine Maaß blutwarmen Wassers einzusprüßen, mit Er- folg angewandt. Nach einér halben Stunde ließen bereits die hef- tigen Konvulsionen nach, die Beißwuth verschwand, die Vernunft fehrte zurü, und der Patient konnte {hon ein Getränk zu sich nehmen. Es läßt sih zwar niht mit Gewißheit behaupten , ob derselbe von dem Uebel gänzlich werde geheilt werden, gestern aber, also am fünften Tage nach der Operäâtion, befand er sich noch in fortwährender Besserung.

Der vor etnigen Fahren mit Tode abgegäángene Chef im Mt- nisterium des FJnneren , Hr. Telmon, hatte in seinem Testamente, unter anderen, eine Mitgift von 6000 Fr. für die würdigste Tochter eines Beamten in gedachtem Ministerium, bei ihrer Ver- heirathung ausgeseßt. Nach einer mehriährigen gerichtlichen Un-= tersuchung der auf die Nachlassenschaft des Verstorbenen Bezug habenden Papiere, sind nunmehr am 18ten d. M. alle heirathsfä-