1823 / 130 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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gefolgt wären, wenn nicht einer der Aufseher, ein Soldat, unter Aachen. Unter den, im September mit Tode abgegangen den sich thm ñnahenden Trupp geschossen, und mehrere mit dem

Bayoönet verwundet hâtte. Auf der andern Sekte wehrte sich ein |

vierter Aufseher, und verwundete mehrere mit dem Säbel so, daß der größte Haufe die Flucht ergriff. Die herbeicilenden freien Arbeiter und ein Detaschement Veteranen, versperrten den Flücht- lingen den Weg und brachten sie in Sicherbeit.

Madrid, 14. Oft. Briefe aus Sevilla vom 11. d.-M. ent- halten Folgendes: ¿„F.F. M.M. sowohl, als die Infanten genie- ßen fortwährend der befifen Gesundheit. Vorgestern früh begaben sie sih zu Fuß nach der Metropolitan - Kirche - um daselbsi cinem feierlichen Te Deum beizuwohnen. Die Truppen waren in Parade aufgestellt ; F. F. M.M. traten durch die Haupt-Pforte ein, die nur bei dergleichen festlichen Gelegenheiten geöffnet wird, „wurden da- selbs vom Dom - Kapitel empfangen, und in Processton bis zum Hochaltar geführt, wo der König seinen Sessel unter einem Thron- Himmel einnahm, die Fnfanten aber in dessen Nähe Plaß nah- men. Auf der rechten Seite des Altares befand sich die Königin mit den Füfantinnen. Das Te Deum wurde bei großem Orchester ausgeführt; nah Beendigung der Feierlichkeit gingen F.F. M.M. und F.F. K.K. H.H., um den Reliquien und dem Degen des hei- ligen Ferdinand ihre Ehrfurcht zu bezeigen, und dadurch ein Beispiel ihrer Frömmigkeit und Erkenntlichkeit gegen die Güte des Allmächtigen, der den Frieden zurückgeführt hat, zu geben. Als J.F. M.M. nach ihrem Palaste zurücktkehrten, waren alle Straßen und ödffentlihe Pläße mir Menschen überfüllt. Um Mittag wurden die Civil- und Militaix -= Behörden beim Kö- nige zum Handkusse vorgelassen, wobei dem geistlichen Kapitel, auf Befehl Sr. Maj./, die besondere Gunst zu Theil wurde, ihm zuer vorgestellt zu werden. Abends fuhren F.J. M-M. durch die Stadt, um die glänzende Erleuchtung in Augenschein zu neh- men; überall wurden Allerhöchstdieselben mit dem lautesten Fuvel von der wogenden Menge begrüßt. Wenn es Menschen in Eu- ropa gegeben hat, denen über die Meinungen, Wünsche und den Willen des Spanischen Volkes Zweifel Übrig geblteben stnd, so werden wenigstens die hier beftndlichen Fremden nicht anders sa- gen fönnen, als daß die Spanier in der Ueberzeugung leben, daß die Könige durch Gott allein regieren. Die Stadt hat auf die Anwesenheit ihres Königes eine goldene und drei eherne Medail- len von verschiedener Größe prägen lassen, auf deren einer Seite sich das Bild des Königes mit der Umschrift: ¿Sevilla seinem Könige und Herrn, Don Ferdinand V1l.// und auf der Rüdctseite zwei Wappenschilder - der eine mit 5 Lilien / der andere mit den Wappen Leons und Kastiliens, und der Umschrift: „Seinen vol- len Souverainitäts-Rechten zurückgegeben im Jahre 1825‘/ beftn- den. Der Herzog von Angouleme is gestern früh um 10 Uhr, unter dem lautesten Jubel des Volkes, hier eingetroffen. Es war nicht möglich, ihn mit den, von des Königes Maj. angeordneten Ehren-Bezeugungen zu empfangen, da er bereits vor der festgeseß- ten Stunde anlangte. Er trat im Königl. Palaste ab, wo er vom Kapitel, dem Stadtrathe und sämmtlichen Civil- und Militair-Be- hörden hewillkommt ward. Mittags wurden Se. Königl. Hoheit sowohl, als der in seiner Begleitung befindliche Fürst von Ca- rignan , der noch gestern Abend nach Alcala weiter gereist isi, von des Königes Maj. zur Tafel gezogen. Abends wohnte der Herzog, nachdem er die Kathedrale besichtigt, in Gesellschaft der Königl. Familie einem Stier-Gefechte bei. Heut früh haben Se. Königl. Hoheit ihre Reise nach Carmona fortgeseht. Die Fnfanten Don Carlos und Don Francesco begleiteten den Herzog bis Alcala de (GKuadaira, von two der Fürst von Carignan ihnen wteder nach Se- villa zurúck das Geleit gab.//

16. Oft. Das nachsichende Dekret ist an sämmtliche Ge- neral - Kapitaine in den Provinzen erlassen worden: „Der König, unser Herr, vom Wunsche belebt, Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Angouleme , Jhrem erhabenen Vetter, und dem Fürsten von Carignan, einen Beweis der Achtung zu geben, die Er für ste heat, so wie der Erkenntlichkett für die Fhm geleisteten Dienste und für Fhre Bemähungen, Jhn der Gefangenschaft zu entreißen, in welcher die Revolutions - Wuth Jhn gehalten hatte, will, daß jene beiden Fürsten in allen Gegenden des Reiches als Spanische Fnfanten empfangen und behandelt werden, und daß man ihnen die, diesen Leßteren gebührenden Ehren-Bezeigungen erweise.// Der Fürst von Carignan, der Graf Guilleminot, der Herzog von Hijar, der in seiner Eigenschaft als erster Kammerjunker in Kadix stets um den König gewesen ist- und der Graf von Corres, haben von Sr. Maj. die Ordenskette vom Goldenen Vließe erhalten.

Der Restaurador theilt ein Schreiben aus dem Hafen von Sta. Maria mit, worin es heißt, daß die Königin und die Fnfantin- nen bei ihrer Abfahrt von Kadix Schottische Kleider mit weiß und rothen Schärpen getragen , dieje inzwischen, sobald sie sich außer- halb der Kanonenschußweite von der Festung befunden, gegen weiße, mit Lilien durchwirkte Kleider vertauscht hätten. Als Valdes und Capaz solches gewahrt, wären sie daroh nicht wenig bestürzt ge- wejen.

g der in Passages nliedergeseßten ärztlihen Kommission ist nunmehr der amtliche Bericht hier eingegangen, wonach seit dem 4. d. M. das Stadtviertel, das den Namen „¿St. Johann‘/ führt, von jeder ansteckenden Krankheit befreit ist, und die Kommission bereits die Reinigung aller verdächtigen Häuser und sonstigen Ge- genstände vorgenommen hat, o daß der Hafen von Passages wieder ohne alle Gefahr hesucht werden kann.

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Berlin. Von der Methode des Herrn Kecht hieselbst, den Weinbau zu einem bedeutend reichlichen Ertrage zu- brin- gen, ist im vorigen Jahrgange dieser Zeitung bereits die Rede gè=- wesen. Auch in diesem Fahre hat sich seine Methode als unge- mein vortheilhaft Und jedem Weinbauer empfehlungswerth bewie- sen. Die Zahl der Trauben is in Verhältniß zu dem Gewinne in andern benachbarten Weingärten wiederum außerordentlich groß ; so trug z. B. eine Rebe deren 1555, und eine andere, von welcher éine, für mehr denn zo Personen genugsam geräumige Laube S ist, 5447, und der davon gewonnene Most gehört unsireitig zu dem süßesten und shmackhaftesten, der in unsrer Ge- gend in diesem Fahre gewonnen ist. Wir können daher die Schrift, welche Hr. Kecht über seine Art, den Weinbau zu kultiviren, ge- _schricben hat, mit vollem Rechte wiederholentlich empfehlen.

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Personen, erreichte der Ackersmann Klems zu Welldorf, das h Alter von 105 Fahren.

der Kirche war, aus dem Hause, und ließ ihr 7 Monat altes Kiz in einem kleinen Stuhle nahe am Feuer sißend, allein zurj, sprühende Funken fielen auf die Kleider des hülflosen Geschöpj

Tage verschied das Kind an den erhaltenen Brandwunden. Breslau, 25. Oft. Die hiesige neue Zeitung. liefert, zur (6

Aufsaß, nach welchem, an demselben, vor Reformation hier die erste feste Begründung erhtelt.

Koblenz. Am ein, nah Verdienst und Würden allgemein geschäßter Mani, der hiesigen Pfarrkirche, in der er die heilige Taufe, und alle empfangen, was die katholische Kirche ihren Kindern ertheilt, Fahnen im Pfarrhause, und geleitete ihn, von Blumengewiy umschlungen, zur Kirche; die hiesige Geistlichkeit und meh

von Righint, gehalten, und ein Te Deum von Haydn ge wurde.

schenke brachten.

Gú1s zurückd. Fn Moselweiß begrüßte ihn der Donner des d ren Geshüßes und der Fubelruf der Bewohner; durch den gay Ort prangten Ehrenpforten, und die Fungfrauen brachten ihm schenke in Porzellan und blanfem Silber. Am Mosel-Ufer erh teten den Gefeierten mehrere zierlich geshmüdckte Kähne, u

er kam, um sich nach Güls Überseßen zu lassen, ertönte Mus

Klein - Gewehrfeuer, und des Willkommens Freudenruf vom

rührender Herzlichkeit, und führte ihn durch hohe Blumenpfort unter srommem Gesang, în das Pfarrhaus, und viele brachte if reiche Geschenke und gutgemeinte Gedichte. Den Beschluß des Fes

Transparents geziert war, die darauf hindeuteten , daß dem wn} verdienten Manne, der Abend seines Lebens immer hell und freuß lich seyn möge. i

Abends nach 9 Uhr erhob sich in der hiesigen Gegend ein he

tenden Schaden anrichtete. Diesem Orkan ging an, ohne daß man etnen Bliß bemerkte. Fm oberen Theile) Oorfes Hartliebsdorf herrschte diese ganze Zeit über eine solche Wil Stille, daß sich kaum ein Baumblatt bewegte. Das Obst ist zum Theil- in so großer man den Scheffel Birnen für 6 Sgr. kauft. Am 1oten v. M. brannte im L orfe Lauterseiffen die Sl des Scholtisei - Besißers Neumann, mit der ganzen diesjäh Aerndte ab. Man muthmaßte gleich auf eine boshafte Bran tung, da dem Neumann im vorigen Sommer das ganze (\ hofte, dessen Bau erst in diesem Frühjahre vollendet ward, in gelegt worden war; doch blieben die polizeilichen Nachfors gen bisher ohne Erfolg. Fn diesen Tagen wurden die Unk chungen fortgeseßt, und der Dienstiunge Winkler gab an, di auf den Kleinknecht Lange , welcher mehrere verdächtige R vor und nach dem Brande ausgelassen habe, Verdacht hege. L Lange gestand dié That zwar nicht sogleich, legte aber deu ? nach seiner Arretirung davon das ofene Bekenntniß ab. | Veranlassung dazu führte er an, daß sein Brotherr ihm , .we zu zeitig Feierabend gemacht, einige harte Verweise gegeben hi Er ist jeßt in den Händen der Gerichts - Behörde, und erw von deren Erkenntniß die gerechte Strafe für sein Verbrechen. „__— Der Ockonom Hauffe aus Braunau in der Ober - La Ubernachtete auf einer Geschäft - Reise in dem Gasthofe zu Odren. Den folgenden Morgen, als er sein Pferd besteigen n fand es sich, daß der Hausfknecht die Pistolen falsch in die tern gesieckt hatte. Vor dem Pferde stehend suchte der Rei dies abzuändern, aber in demselben Augenblicke ging, die eine von los, die Kugel fuhr durch das Futteral dem Unglüdlkliche den Unterleib, Nach sechs qualvollen Stunden endete er sein L Bor etnigen Wochen starb zu Alt-Friedland ein Kind von Jahren, wie fich bei dessen Sektion ergab, am zu hâufigen nusse von Kartoffeln. 7 Minden, 20. Okt. Das Erinnerungs- Fest der herrlld| Tage, an denen vor 10 Jahren in Leipzigs Gefilden, die Ent dung Über Europas Freiheit und Wieder - Geburt erfampft w wurde auch diesesmal mit reger Theilnahme von allen Seil hier gefeiert. Am Abend des 18ten hatte sich ein zahlreicher K von Civîl- und Militair-Beamten, ju einem glänzenden Balle f einigt. Den Morgen des 19ten, als des zur kirchlichen Feier stimmten Tages, begrüßte feierlich, das schône Musik - K} des hier garnisonirenden 15ten Fnfanterie - Regiments, di cine große Reveille. Hierauf vertheilte fich die sämmtliche Ga! son der hiesigen Festung in die vier Kirchen der Stadr, wo Prediger kräftige erhebende Worte der Wethe und Feier an !| Gottesdienst knüpften. Nach beendigtem Gottesdienst, hatte interimistische Festungs-Kommandant, und Kommandeur des 1 Infanterie-Regiments, Oberst von Schmalensee, die Garnison | dem Domhofe zu etner großen Parade vereinigt, der fast alle || heren Behörden, und eine gróße Menge Bewohner aus allen Ständ! beiwohnten. Der Regiments-Adjutant, Lieutenant Hamann, sp! hter, vor den versammelten Truppen, kräftig gediegene Worte !! Erinnerung an die großen Tage, mit ernster Mahnung die Zukunft, an deren Schluß sich der begeisterte Ruf unzähl| Stimmen, für das Wohl des geltebtesten Königes, frcudtg erheb! schloß. Ein großes Mittag-Mahl im Ressourcen- Lokale, utd t schône Abend-Musik beim Zapfenstireiche, beschlossen die Feier, eld das herrlihste Wetter begünstigte, und dtke zugleich wieder nen erfreullen Beweis der herrlihen Eintracht gab, die hier

schen dem Militair und Civil in aller Hinsicht herrcscht.

Zu Eynatten entfernte h eine Frau, während ihr Mann F

innerung an den heutigen Tag, einen interessanten geschichtliq zoo Jahren , Luther

Zzojähriges Amtsjubiläum. Die Knabenschule empfing ihn mit „fl

Staadespersonen und Freunde aber zum Altare, wo ein feier F Hochamt, bet dem zwet andere Jubilare ministrirten , mit

Nach der Predigt, und nachdem drei Kinder ihm ej herzliche Worte öffentlich gesagt, ging der Zug in das Pfarr zurück, wo ihm die Chormädchen von Moselweiß, Kränze und Jett kam ein mit Blumen reich geshmi Wagen vorgefahren, und der Jubelgreis kehrte in diesem

seitigen Ufer; als er drüben landete, begrüßte ihn der M siand der Gemeinde und das ganze Dorf, so Jung wie Alt, Ÿ

gelegten Straße nach Luxemburg , zwischen Nieder - Prüm und machte ein feierliches Mittagsmahl im wohl - eingerichteten S ' N Î Hause, das bei cinbrechendem Abend beleuchtet und mit sinnrei(Wbhlung war mit platten Steinen ausgelegt.

Von cinem dem Messing ähnlichen Metall, und Glasscherben. Löwenberg (Reg. Bez. Liegniß), 26 Oft. Am 11ten d. f

Sturm, welcher in vielen Orten an den Dächern nicht unh ein dum

Donner, und nach einer halben Stunde, ein zweiter Schlag (V ; , : C : / K V E C A 00 Rthlrn., mit der Bestimmung vermacht, daß die Hälfte der

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Menge gerather, ((Ær fleißige Schüler vertheilt werden soll.

äußert.

WWcharlach-Fieber, Keuchhusten und Nerven-Fieber-Ausbrüche vor.

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m 130sten Stücke dex Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

Zu spät kam die unglückliche Mutter zurück; noch an demseh/

7. Sept. feierte der Pfarrer Kestent zu 6 |

&nigsbektg in Pr. Des Königes Majestät haben dem Pfar- x Paulint in Kutten bei Angerburg, zu Belohnung seines funfzig- hrigen Diensteifers, außer einer Gratifikation von 150 Rthlrn , (ch das Allgemeine Ehrenzeichen erster Klasse zu verleihen geruhet. Liegniß. Aus Mangel an Aufsicht gingen während des Sep- bers, im hiesigen Reg. Bez., 9 Kinder verloren ; 7 ertranken, 1 er- fte im Heu auf dem Boden, und 1 starb an den Folgen des egleßens mit siedender Lauge. Prúm (Reg. Bez. Trier). Auf dem, am 17. Sept. zu Lam- tsberg abgehaltenen Fahrmarkte, war besonders starke Nachfrage ch jungen Pferden. Sie wurden mit 8 bis 11 Louisd'or das tut bezahlt. Es sollen mehrere ausländishe Pferdehändler ¡t gewesen seyn. Vom Mineral-Brunnen zu Birtesborn wurden im Septemher zo Krüge abgeseßt. i Das Kirchrocihfest zu Oberlascheid wurde von fehr vielen Wall- rern besucht. Sie strômten dahin, um den dortigen Kirchen- sitron, den heil. Arnulphus, gegen die Krankheiten des Schwarz- iehes anzurufen, Dem Heiligen wurden reichliche Opfer an Jeld und Schweinsköpfen gebracht. ; ' Am 15. d. M. wurden von den Arbeitern, welche auf der neu

unebach, Steine gruben, drei Römische Gräber entdeckt. Die : Man fand in den jräbern sechs kupferne Münzen , deren Gepräge aber nicht mehr nntlich is, ein kleines Gößenbild von Gyps, etne fleine Lampe

Im September berciste der berühmte Mineraloge, Hr. Leopold Buch, die hiesige Gegend wieder. i

Stettin. Der ehemalige Rathsherr und Stadtgerichts - As- sor Gadebusch zu Schweidniß, hat der evangelisch - lateinischen Schule in seiner Vaterstadt Treptow an der Rega, cin Legat von

nsen jährlich dem Nektor und Konreftor der Schule gezahlt, die indere Hâlfte aber, als eine Belohnung und Aufmunterung, un- Die Stadt Greiffenberg hat durch Erbauung zwet großer ferde-Ställe, die-Verlegung der bisher in Gollnow gestandenen sfadron des 4ten Ulanen - Regiments bewirkt. Die Getreide- ise sind, mit Ausschluß des Hafers, gestiegen. Am azxoten v. ging, was noch nte geschehen is, und den besten Beweis für n wohlgelutigenen Hafen-Bau gtebt, ein dreimastiges Schiff ussia, Kapitain Lemke, von circa zoo neuen Lasten, bet 17 Fuß ce, mit 157 Fuß tief liegendem Kiel glücklich in den Hafen ein.

Berichte über den Gesundheit-Zustand aus dem Jn- nèren des Reiches, vom Ende September.

I. Ostpreußen. Gumbinnen. Die Masern lassen all- ählig nach , und sind keinesweges bösartig. Die dabet eingetre- P ervefalle beruhen auf unrichtigem diätetischen Verhalten

ranken.

Il, Westpreußen. Marienwerder. Mit Ausnahme es Scharlach - Fiebers, welches in Lautenburg vorübergehend ge- errscht hat, und der natürlichen Pocken, von welchen mehrere ndividuen in einigen Ortschaften des Rosenberger Kreises befal- n worden, haben sich keine Volfks- Krankheiten von Bedeutung

11 Brandenburg. Potsdam. Keuchhusten und Nervet- leber waren die herrschenden Krankheiten; auch zeigten sich Durch- ille, Hals - Entzündungen und gutartige Scharlach - Fieber. Bei en Kindern gab es noch fortwährend Kdtheln und Masern, die ber in der Regel nicht bösartig waren. Franffurt. Jm (osener, Lübbener und Gubener Kreise kamen Masern, Rötheln,

V, Pommern. Köslin. Hie und da herrschen“ unter en Kindern Ausschlag - Krankheiten , die aber nicht bösartig sind, "ie Rötheln und Masern, von denen viele Kinder in der Stadt jalkenburg ergriffen waren, haben daselbst nachgelassen. Stra l- Und. Hin und wieder zeigte sich der Keuchhusten, doch ist er bis ebt noch nicht epidemish geworden. Es herrschten die gewöhn- hen Krankheiten , Katarrhe, Rheumatismen, Hämmorhoidal-Be- chwerden und Entzündungen aller Art, mit und ohne gastrische Dueggguichte Komplikationen; auch zeigten sih hin und wieder

âlle. V, Schlesien. Breslau. Der allgemeine Krankheits- Karafter war fatarrhalisch-rheumatisch-gastrisch, mit mehr oder we- iger entzündlicher Beimischung; Fieber mit diesem Karakter wa- en daher am häufigsten. Später erschienen auch Gallen - Fieber, nd in der Mitte des Monates, Entzündungen der Luftröhre und ver Lungen. Ferner Durchfälle, bald mehr bald weniger mit Fie- er verbunden. Die Brechruhr kam hier in der Stadt mehrmals or, doh nicht in der schlimmsten Gestalt. Unter den Kindern igte sich noch häufig der Keuchhusten , und der Zahn - Ausbruch veranlaßte bei vielen s{hwere Krankheiten und selbst den Tod. Auch erschien das Scharlach - Fieber wieder häufiger , besonders in ven, dem fast ausgetrockneten Ohlefluß nahe liegenden Gegenden der Stadt. Auch in Glaz und in dem Dorfe Bentkau, Trebniher ie a cinige Kinder am Scharlach erkrankt. Die Rötheln

vom zosen Oktober

im Trebnihzer, Wohlauer und Nimptscher Kreise, doch mit |

1825.

shwert , Festenderg und Heinersdorf, Rimptsher Kr. Zu Säi- dorf, Neumarkter Kr., war ein nervöses Fieber ausgebrochen, ge- en dessen Verbreitung alle Vorkehrungen getroffen sind. Jm rankensteiner Kreise war der Durchfall unter den Kindern sehr hâufig/, und man glaubt darin die Ursache des dftern Mißlingens der Vaccination zu finden. Liegniy. Das in Landeshut und Sagan ausgebrochene Scharlach - Fieber hat wieder natchgelas- sen. Oppeln. Haupt - Krankheiten unter Erwachsenen waren gaftrish - gallichte, intermittirende- auch nervôse Fieber, Hals= Afffeftionen und Entzündungen. Kinder litten vorzüglich an gal- lichten Ruhren, rheumatischen Fiebern, an Scharlach und Keuch- husien. Zu Domb brachen die natürlichen Pocken aus, wahrschein- lih von Gallmey - Fuhrleuten aus dem Königreiche olen einge- \{hleppt. Die infêcirten Häuser wurden ges und mît Wart- Tafeln versehen. Von derselben Krankheit wurde ein 21jäh- riger Bauersohn zu Hennerwiß ergriffen. Zu Mansdorf, Mösen und Neuwalde, Neißer Kr., wurden 6 Kinder von tollen Hunden verleßt. Zu Gesäß desselben Kreises biß ein toller Hund einen Mann in den Arm, und zu Klein - Warthe desselben Kreises zwei Kinder, und rannte sodann in etne Rinder-Heerde, von welcher Stück verleßt wurden. Bei sämmtlichen beschädigten Personen if die ärztliche Behandlung bis jeßt von gutem Erfolge gewesen. Fn Betreff der Viehherde zu Klein-Warthe hat das landräthlihe Amt zu Neiße die Verfügung getroffen, daßjedes vorleßte Stäck an eine dop- pelte Kette geschlossen , allein gefüttert und die Milch weggegossen wird. Die Orts - Gerichte sind angewiesen, den Gesundheits - Zu= stand jedes Stuckes täglich zu beobachten, und über den Verlauf von 8 zu 8 Tagen an das landräâthliche Amt einzuberichten. Der Polizei - Distrift - Kommissarius is verpflichtet worden, sorgfältig darüber zu wachen, daß diese polizeilihe Verfügung, und die vom Kreis - Physikus angeordnete ärztlihe Behandlung genau befolgt werde. Uebrigens stnd alle Hunde im Neißer Kreise 5 Wochen an Ketten gelegt, die eingefangenen tollen Hunde erschlagen , und die von ihnen Verleßten getödtet und tief verschaxrt worden. Auch zu Bittendorf, Grottkauer Kr., zeigte sich ein toller Hund und be- \châdigte 5 Personen, wélche - unter ärztliche Pflege gestellt, und worauf soroohl wegen des tollen Hundes, als der von ihm verleß- ten und Übrigen Dorfhunde, dieselben polizeilichen Maßregeln gé- tiofen wurden. : / i _VI. Posen. Posen. Fn Szkoradowo, Kröbener Kr., sind einige Personen von 15 bis 20 Fahren an den natürlichen Pocken erkrankt, ungeachtet ste in der Fugend geimpft worden sind; und zu Oftrowo, im Adelnauer Kreise, haben einige Kinder die Masern bekommen. Bromberg. Jn Ferzyce, Domainen-Amt Krusz- wic/ is ein Faulfieber- ausgebrochen, woran 2 N gestorben, und 7 noch krank liegen, jedoch in der Besserung sind. Der Kreis= Phystfus ift wegen der zu treffenden Maßregeln inftruirt.

VIL Gachsen. Magdeburg. Die Anzahl der Kranken war nicht schr bedeutend. Der Karakter der Krankheiten war fort= während rheumatisch - gafirish. Masern unter den Kindern kamen nur einzeln vor. i :

VIlL. Westphalen. Münster. Zwar war das Scharlach- Fieber an verschiedenen Orten der Kreise Tecklenburg, Borken, Ahaus und Kösfeld noch immer nicht unterdrückt, jedoch zeigte sich dasselbe nur im ersteren Kreise in einem etwoas bösartigen Karak= ter; daselbsi und zu Emsdetten, Kr. Steinfurt, starben viele Kin- der an den Masern. Arnsherg. Wenn die Zahl der an rheuma=- tischen Uebeln leidenden Kranken auch groß, und in einigen Gegenden der Keuchhusten unter der Zahl der Krankheiten wieder aufgetreten t, so Überschreitet die Sterblichkeit doch das gewöhnliche Verhältniß nicht. Selbst die um diese Zeit besonders îên der L / gewdöhn- liche Ruhr - Krankheit, hat sich noch nirgends gezeigt, \o daß der Gesundheits-Zustand im Allgemeinen sehr erwünscht ist.

IX, Niederrhein. Trier. Die Fmpfung det Schuhß-

| gdes ist meist beendigt; în einigen Gemeinden des Kreises Bern=- a

stel muß jedoch zum zweitenmal geimpft werden, wahrscheinlich weil man sich zu alter Lymphe bei der ersten Operation bedient hat. Fn Saarlouis find in mehrern Häusern, und selbs unter dew Soldaten, die natürlichen Blattern ausgebrochen, gegen deren Ver- breitung jedoch alle Vorsichts - Maßregelu mit dem besten Erfolge angeordnet worden. Fn einigen Gemeinden des Kreises Merzig hat sich eine Augen - Krankheit geäußert, mit deren Untersuchung der Kreis-Physikus beschäftigt ift.

Landwirthschaftlihe Berichte aus dem FnneLen des Reiches, vom Ende Septemher.

L. Ostpreußen. Gumbinnen. Die Winter=Saat ist durchweg bestellt, Und sehr gut in die Erde gebraht. Beim leh- ten Tilfîter Fahrmarkte wurden viel Pferde von Ausländern ge- fauft. Jm Lößener Kreise hat das Hagel-Wetter im September die Sommer-Felder von 4 Dörfern gänzlich verwüstet und von 17 Ortschaften mehr oder minder beschädtgt. : i

11. Westpreußen. Danzig. Mehrere Ortschaften des Neustädter Kreises haben , durch Hagelschlag, in ihrem Sommer- Getreide, das zum Theil noch auf dem Halme stand, bedeutenden Schaden erlitten. Ueberhaupt wurde, da beim Eintritte dieser un- freu:ndlihen und regnigten Witterung noch viel Getreide , bes sonders Hafer, “auf dem Felde war, nicht nur die leßte Acrndte ehr aufgehalten, sondern es wurde auch das auf dem Felde Be-

nicht bedeutender Verbreitung, um, und die Masern zu Habel-

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findliche schr beschädigt.