1823 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1237 F. 1817, wogegen die der, halb woll-,-halb seidenen Shawls um die Hälfte geringer war. Was am meisten gelitten hat, ist die Ausfuhr der Tuche, die sich im J. 1819 noch auf 2,300,000 Fr. belief, im J. 1821 aber nur noch 330,000 Fk. betrug ; die Ausfuhr an Uhren, Bijouterie- und feinen Krä- mer-Waaren hat sich ebenfalls um mehr, als ein Drittheil vermindert. Im Ganzen genommen beträgt die Ausfuhr von 1821, 2 Mill. weniger, als die von 1819. Ueber die, der Hauptstadt zu Gebote stehende Verbindungs-Mittel zu Wasser mit den Provinzen, enthält die statistische Uebersicht Folgendes : Die Schiffahrt auf der Obern Seine geschieht mittels verschiedener Fahrzeuge, die unter dem Namen Margotkttas, báteaux marnois und barguettes befannt. sind, und wovon Die erstern 5500, die zweiten 250,000 und die dritten 125,000 Kilogramme laden. Im Jahre 12821 sind auf der Obern Seine in Paris angelangt: 2134 Flöße und 5582 Fahrzeuge, und auf der Niedern 466 Fahrzeuge aller Art; unter diejen leßtern waren 415 aus der Normandie, die in der Regel 500,000 Kilogramme laden, 14 aus der Pifardie, zu 400,000 oder 225,000 Kilogramme, je nachdem sie zur 1sten oder 2ten Klasse gehören, 22 Dampf- und 10 Markt-Schiffe. Die auf der Obern Seine nach Paris geführten Artikel waren Früchte, S Mehl, Wein, Branntwein, Dachziegel, Mauersteine, Fisen, hôlzernes Wirthschafts-Geräth, Hanf, Tauwerk, Pfla- ster-Steine und Brennholz. Auf der Niedern Seine kamen an: Kolonial - Waaren, Spezerei - und Glas -Waaren, Salz, Cider, Wein, Branntwein und ausländisches Getreide. Die úbrigen kleinern Flüsse, die sih in die Obere Seine er- gießen ‘und wodurch Paris ebenfalls noch mit Handels - Arti- feln aller Art versehen wird, sind: die Aube, die Yonne, der Orleans-, Ourcy-, Briare- und Loing-Kanal, und die Marne. Die ganze Länge des Laufes der Aube beträgt 180 Kilometres ; der flôßbare Theil des Flusses ist 12 Kilometres, und der \chiffbare (von Arcis an) 43 Kilometres lang. Auf diesem Flusse sind im Jahre 1821, 461 Fahrzeuge und 208 Slôße, mit Bauholz, Kohlen, Getreide, Wein, Eisen, Mühlsteinen und höôlzernes Wirthschafts - Geräth nah Paris spedirt wor- den. Der Lauf der Yonne zählt 225 Kilometres, wovon 05 Aôß- und 93 \chiffbare sind. Es sind darauf 972 Fahrzeuge verschiedener Größe, und 64,823 Flöße, mit Wein, Bau- und Brennholz, Kohlen, Mauersteine, Dachziegeln und Fi- schen beladen, nah Paris gesendet worden. Auf dem Briare-, Orleans - und Loing- Kanal, sind 2353 Fahrzeuge mit Wein, Weinessig, Olivendl, Salz, Kolonial-Waaren, Fayence, Glas- Waaren, Eisen, Stahl, Schiefer, Früchten, Holz- und Stein- Kohlen, Bau- und Brennholz nah Paris abgegangen. Die sogenannten toues, eine Art platter Fahrzeuge, laden gewöhn- lich 100,000 Kilogramme. Die Marne ist 460 Kilometves lang; auf dem schiffbaren Theile des Flusses , der 542 Kilo- metres mißt, sind 769 Fahrzeuge mit Kohlen, Holz, Getreide, ehl, Fourage, Eisen, Wein, Flaschen, Dachziegel, Fliesen, Múhlsteinen_ und Fischen nah der Hauptstadt befördert wor- den. Auf dem Ourcy-Kanal sind im Jahre 1821, 769 Fahr- zeuge mit Holz, Holzkohlen, Mehl und Pflaster-Steinen, und 2167 Flöße in Paris angekommen. Die Niedere Seine nimmt in sich auf: die Dise, die Aisne und die Eure. Die- fer lebtere Fluß steht jedoch mit der Hauptstadt in fast gar feiner direkten Verbindung. Der Lauf der Oise zählt 225 Kilometres, wovon 121 (von Chauny an) schissbar sind; der der Aisne 240 Kilometres, wovon 125 schissbar sind. Auf beiden Flüssen sind im Jahre 1821, 342 Fahrzeuge mit Brenn- holz, Holz- und Steinkohlen, Heu, Getreide, Mehl, Bohnen, Steine u. \. w. nach Paris beladen worden. Die Ge- \ammt-Zahlk aller im Laufe des Jahres 1821 in Paris ange- langten Fahrzeuge beträgt 11,034, wovon 10,226 auf der Obern, und 808 auf der Niedern Seine. Jn demselben Jahre sind 902 beladene Fahrzeuge von Paris abgegangen. Das Wasser der Seine ist leiht und gesund; das der Marne M zwar auch gesund, aber nicht so rein als jenes. Das asser der Bievre, das an der Quelle trinkbar ist, hôrt an deren Mündung auf, es zu seyn; der Fluß muß alljährig ge- reinigt werden, um den Lauf desselben zu unterhalten ; es be- finden sich darauf 102 verschiedene Etablissements, wovon 12 außerhalb und 9o innerhalb Paris. Die Waschbanken und Trockenpläße der Wäscherinnen sind hier nicht mit inbegriffen. Das an die Bewohner der Hauptstadt alle 24 Stunden verabfolgte und zu ihren Bedürfnissen erfoderlihe Wasser, {äßt man anf 195/198 Hektolitres 76 Litres. Die Zahl der Feuersbrünste betrug i. J. 1818 1353. 1819 148. 1820 170, Die der bloßen Schornstein-Brände im Jahre 1818 544. 1819 24, 1820 631, Der Werth aller, bei der großen Feuer - Versicherungs- Anstalt assekurirten Gebäude beläuft sich auf 860 Millionen ; es giebt indessen außerdem hoh 5 andere Kompagnien. Das Korps der Sprükenleute ist 563 Mann stark, soll aber noch verstärkt werden. Die Feuerschäden verhalten sih in jenen 5 Jahren im Durchschnitte wie 25555 zu dem Werthe der Häuser. Hinsichtlich der Konsumtion ijt zu bemerken, daß, obwohl dieselbe, in dem Maaße wie die Bewohner-Zahl wächst, nothwendig zunehmen muß, der Verbrauch des Brannt-

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weines doch abgenoinmen hat. Es giebt in Paris Bäcker, 555 Fleischer, 265 Spe - und Wurstkrämer Restaurateurs, Gastwirthe, Traiteurs und Garköche, =x-| steten-Bäcker , 2333 Weinhändler en détail, 1466 Gewi mer, 2767 Fruchthändler (wovon mehrere zugleich Gây sind), 281 Saamen-Häudler, 787 Limonadiers, 416 Bra, wein-Händler, 52 Creme-Händler u. \. w., im Ganzei 6 Krämer, die Nahrungsmittel aller Art feil haben. Auß) zählt man 1749 Milchmädchen. Die Zahl der Buden-Fy in den Hallen oder auf öffentlichen Plätken beträgt etwa d 24. Oft. Es heißt, daß der Herzog von Angoy| K. H., vor seiner Rückkehr nah Frankreich, sich nach N) lonien begeben werde. | in dieser Provinz stehenden Armee-Korps versichern au N das ganze, unter den Befehlen des Marschals Molitsz hende 2te Armee-Korps die Königreiche Granada und Ÿ cia räumen und in Katalonien einrücen werde. EzY indessen zu hoffen, sagt das Journal des Débats, daß (Y vor dem Einrücken dieses mächtigen Verstärkungs-Heeru| noch in den Händen der Konstitutionellen befindlichen } Pläbe Kataloniens ihre Thore geöffnet haben werden, Die Kapitulation des Forts San - Fernando de Fis ist, wie dex General-Lieutenant von Rottemburg aus! pignan meldet, auch dem Kommandanten von Urgel |chiagen, von diesem aber nicht angenommen worden. Ÿ hat jeîtdem die Belagerungs-Anstalten mit verdoppelter| tigkeit betrieben, und das Geschüß hat alle Hindernisse ( lich besiegt. Jn der Nacht vom 11ten auf den x2ten| ungeachtet eines sehr schlechten Wetters, die Batterien 4 tet worden. Als der Feind diese Anstalten am folgenden] erblickte, ließ er 200 Mann ausrücken, um unsere Werk der zu zerstören ; diese wurden aber in das Fort zurücg sen, und die gegen dasselbe aufgerichteten Batterien j am 14ten das Feuer eröffnen. Der Kommandant Vigo

kürzlich s{hwer verwundet worden, und dúrfte dieser UnF

Briefe aus dem Hauptquartiye | b e

9 chte. Der große Zweck, die Nord-Gränze des Amerifani- 1 Kontinents zu bestimmen, schien also erfüllt ; Kapitain ry drang zwel Grade weiter westlich vor, und hegte große nuna, seinen Zweck zu erreichen ; allein, als er in den en Theil des Kanals gelangte, fand er Eis, welches alle nzeichen des ewigen an sich trug, und die Expedition mußte or dem 69 Grad 20 Min. der Breite, und dem 81 Grad Min. der Länge üÜberwintern. Da er im Sommer dieses res, das Eis noch _1o sfesr zusammenhangend fand, daß e Durchfahrt zu hosen war, so hielt er es für zwecfdien- der Unternehmung zu entsagen und nach England zurück- hren. Von der Mannschaft sind nur fünf Personen ge-

Dir General-Lieut., Sir L. Cole ist zum Civil- und Mi- Vix - Gouverneur der Ost - Afrikanischen Jnsel Mauritius c de France) ernannt.

Ï General Downie, der lange in Kadix gefangen saß, e| Brown und andere Engländer, sind in die Dienste des ¡ges von Spanien getreten. [a Einer der Unter -Staatssefretaire ist nach Spanien indt, um Sr. Maj. dem Könige eine Erklärung unserer hierung, in Betreff der Foderungen Englands an Spanien uhändigen. n

Die Beetsjuanas nennen das weiße Räuber - Volk, ches von Norden her, gegen die Kapstadt in Anzug ist, ntatis, und verstehen darunter Abkömmlinge der Portu- en, welche ihre Niederlassungen auf der Ostküste haben. hrsheinlicher sind es Ueberreste und Nachkommen der nuschaft des, vor 40 Jahren gescheiterten Englischen Öst- dien-Fahrers Grosvenor , die sich mit den Jngebornen zu em ráthselhaften Heeres-Zuge verbündet haben. Die Behauptung des Traveller, daß der Bank, in

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em Freibriefe, das Darleihen auf Hypothek untersagt sey, set sich als unrichtig aus.

Gestern war ein so großes Schwanken in den Spani-

die Uebergabe des Plaßes vielleicht noch beschleunigen. hen Stocks, daß eine halbe Stunde lang gar kein Preis

einem Schreiben aus dem Lager vor Barcelona vom {gegeben werden konnte. heißt es: „Unsere Artillerie-Salven und das Glocken:G{E

in Gracia und Sarria, über die Befreiung Ferdinands | hat man in Barcelona deutlich vernehmen fönnen, unl durch Parlementairs nach der Festung geschickte Königl.

fret hat dem Kommandanten noch jeden etwanigen ZF

uber dieses glückliche Ereigniß benchmen müssen. Was ken und seine Anhänger jeßt thun werden, ist noch un Den Befehlen des Königes wird er sich schwerlich en föônnen. Seit dem Ausfalle vom 12ten September, de eine so glänzende Weise abgeschlagen wurde, hat die zung keinen zweiten gewagt. Rotten läßt täglich Kriess-| Mund - Vorräthe nach dem Fort Montjouy führen, w man fast glauben möchte, daß es seine Absicht sey, si selbst einzuschließen. Lange würde er sich indessen in fd galle dort halten können. Die Nachricht von der Befr des Königes hat übrigens alle Katalonier mit Freude erfiß __— Die Handels-Kammer von Marseille hat dem S Lieutenant Perrey, der die Korvette „die Hindin“/ f ihre Erkeuntlichkeit dafür bezeigt, daß er für die Französ Handel-Schisfe, während des Krieges in Spanien, das ( bensrele Einlaufen in die Häfen, von Civita-Vecchia, Lin Genua, Villafranca und Nizza ausgewirkt hat.

Der Kaiserlich Russische Botschafter, General P Borgo, der sich zu Sr. Katholischen Majestät begiebt, i 18ten mit einem zahlreichen Gefolge in Bordeaux eingetn|

Des Königes Majestät haben zu befehlen geruhet, wegen des glülichen Ausganges des Feldzuges in Syul

im ganzen Umfange des Königreiches Dankgebete vera ] L, E Der Kapt. Parry eilte, nahdem er im Admiralitäts -

werden sollen.

Dem Herzoge von Fib - James is gestern a Jagd durh das Zerfpringen eines O Gewi die halbe linfe Hand weggerissen worden. Die Wunde isl gefährlich. J

Nachdem die Ausstellung vaterländischer Produkte | geschlossen worden, haben des Königes Maj. unter dit dientesten Künstler und Fabrikanten, 12 Kreuze der G Legion, 72 goldene, 153 silberne und 250 eherne Med in Jhrer Gegenwart, durch den Herzog von Blacas vil len lassen. j

London 18. Oft. Kapitain Parry, den man fas} verloren hielt, ist diesen Morgen bei der Admiralität f trossen. Er ist in Whitby ans Land gestiegen, während beiden Schiffe Fury und Hekla, ihre Reise nah der Y fortsebten. J. J. 1621 erforschte er mit seinen Schiffel Repulse-Bucht, die Einfahrten von Sir Thomas - Rot

tiddleton und alle Ankergrúnde; da er aber feine Dur weder in Norden noch in Westen fand, so überwinte!! in der südlichen Bucht einer Jusel, die er Winter - J nannté, und die unter dem 66 Grad 11 Minuten der V und 85 Grad der Länge liegt. J. J. 1822 se6bte -er | Untersuchungen gegen Norden fort, geleitet und aufgemu! durch die Nachweisungen, die er während des Winters d eine Abtheilung Eskimos, mit denen er in freundschaftll Verbindung stand, erhalten hatte. Er erforschte alle Bud

Küste von der Jnsel-Gruppe trennt, welche sich nord bis zu dem Punkte ausdehnt, den er auf seiner ersten

im Westen, bis er eine Meerenge fand, die Amerikas N

Im Allgemeinen standen sie fast

Ct. niedriger als am Sonnabend.

N Jn New-York erbietet sich eine Feuer-Versicherungs-An- t, auch gegen Diebstahl, Haus-Einbruch u. s. w. versichern vollen.

} Das alte Projekt, die beiden großen Oceane, die den mus von Darien bespúlen, mit einander durch einen Ka-

zu. verbinden, ist neuerdings durch einen Fremden wie- n Anregung gebracht. Er will das ganze Unternehmen, n Kosten man nur „auf 200,000 Dollar anschlägt , auf

e Rechnung unternehmen , jedoch nur unter der Bedin- g, die Kanal-Gelder der durhsegelnden Schifse 25 Jahre g allein zu erheben. Nur zu einem mäßigen Maßstabe «mommen, fann diese Einnahme, im gedachten Zeitraume, )rêre Millionen betragen. Der Präsident der Kolumbi- n Regierung beabsichtigt, eine Reise dahin zu machen, um Sache an Ort und Stelle zu untersuchen.

Briefe aus Demerara vom 1. Sept. melden, daß t die Neger wieder an ihre Arbeit gegangen, und alle sorgnisse wegen ihrer Widerseßlichkeit volllommen beseitigt n. Drei der Anstifter waren am zo. Aug. hingerichtet und Weiße verhaftet worden. : |

24. Aft. Aus Malaga wird gemeldet, daß mit dem n System auch die Freiheit der Weißen - Einfuhr wieder getreten sey, jedoch auch mit den früheren Abgaben.

Aus Maranhao wird vom 20. Aug. berichtet, daß Lord hrane am 6. Jul. dort eingelaufen und am 28sten die de und Provinz zur Brasilischen Sache übergegangen

In Para wurde der Kaiser am 11ten proklamirt.

t gewesen, zu einem liebenswerthen Frauenzimmer, mit

er versprochen war, mußte aber zu seinem Schmerz er- en, daß es, wahrscheinlich die Hoffnung auf scine Rückkunft gebend, anderweitig versorgt worden; dieje unerwartete chricht wirkte so auf ihn, daß er plößlich sehr bedeutend afte. Die Fury und der Hecla sind nun auf der Themse cfommen. :

Den Zustand unsrer Angelegenheiten hält die Regierung Westindien für so dringlich, daß sie beschlossen hat, Ver- En in Kriegsschiffen, statt in Transportschissen , hin- hien.

In Liverpool sind vorgestern drei Kornspeicher der Herren Booth und Komp. abgebrannt, mit 240,000 Bushels, tentheils fremdem, unter Schloß liegenden Getreide. Dres den, 27. Oft Den 25zsten trafen Se. Durchl. regierende Herzog Karl von Braunschweig-Lüneburg, un- dem Namen eines Grafen von Oberstein, von Wien

ein, speisten am 24sten mit Jhro Königl. Majestäten

den Königl. Prinzen und Prinzessinnen Kaiserl. und igl. Hoheiten an einer Familien - Tafel, wohnten dem zert in den Königl. Zimmern bei, speisten am 25sten bei

Prinzen Johann Königl. Hoheit, besuchten Abends die lienishè Oper, fanden sih am 26sten bei der Königl. Fa- en - Tafel ein, besuchten Abends das deutsche Schauspiel, reisten heut wieder von hier ab.

Frankfurt, 24. Oft. Der ehemalige. K. Preußische häftsträger am Madrider Hofe, Oberst und Legatious-

Wretair v. Schepeler, ist gestern hier angekommen.

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_ Die durch den Schwäbischen Merkur verbreitete Nach- richt, daß der Exigenz-Status (oder das Ausgabe - Budget) der Freien Stadt Frankfurt, dieses Jahr, die Einnahme um 120,000 Fl. übersteige, ist durchaus unwahr. Die Einnahme übersteigt vielmehr Fährlich die Ausgabe um die Summe, welche jedes Jahr, und auch im gegenwärtigen, von der Staatsschuld abgetragen wird, und die sich abwechselnd auf v0 bis 80,000 Fl. beläuft. Von einem Deficit ist keine Rede, und erhellt dies schon daraus, daß seit mehreren Jahren feine neue Auflagen gemacht worden sind.

_ 26. Oft. Gestern traf der Prinz Wilhelm von Braun- shweig Durchl., von seiner Reise nah England und Frank- reich, hier ein.

Hannover. Das vom Mechanikus Friederici zu. Hil- desheim erfundene Organon-Pan- Harmonicon, ist aus 2go Flôten, 92 Violinen, 27 Fagotts, 27 Piccoli-Flôten und 27 Kla- rinetten und Oboen zusammengeseßt. Das Ganze wird durch ein Uhrwerk getrieben und spielt von selbst; doch kann auch Jeder nach eigenem Belieben darauf spielen.

_ Karlsruhe, 24. Oft. Gestern sind Se. K. H. unser gnädigster Großherzog, in hôchstem Wohlseyn, von den Trup- pen-Uebungen bei Waghäusel zurückgekehrt.

Lübeck, 26. Oft. Zur Beförderung der Schubblattern, und über das Verfahren beim Ausbruche der Menschen-Blat- tern, ist neuerdings eine strenge Verordnung erlassen, in wel- cher größtentheils die, im Preußischen geltenden, und mit dem glücklichsten Erfolge gekrönten desfallsigen Vorschriften aufgenommen sind.

Stuttgart, 25. Oft. Nach der neuen Bezirks-Einthei- lung, welche mit dem 1. Januar fk. J. in Wirksamkeit tritt, ist das Königreich in 6 Generalate eingetheilt , deren jedes unter einen General - Superintendenten gestellt, in mehrere Dekanate zerfällt; der Dekanate sind 49.

Neapel, 4. Oft. Die Finanzen des Königreiches Beis- der Sicilien sind gegenwärtig im blühendsten Zustande, wenn gleich solche durch die Revolution bedroht waren. Die An- leihe, welche die rechtmäßige Regierung machen zu müssen glaubte, sind nur Folge der Veruntreuungen, welche leßtere aber bei Wiederherstellung der alten Ordnung der Dinge sogleih aufhörten; und wenn die vermeinte konstitutionelle Verfassung, ein Deficit von 25 Mill. Dukati (2g Millionen Rthlr. Preuß.) kontrahirt hatte, indem die Staats-Einkünfte und andere Hülfs -Quellen, welche damals noch im König- reiche existirten, anticipando verpfändet waren, die Großmuth und Milde des Königes Ferdinand, diese Verbindlichkeiten aus der damaligen Zeit aber übernehmen und berichtigen wollte, auch die extraordinairen Ausgaben als eine Folge je- ner Ereignisse zu bestreiten hatte: so war eine Anleihe das einzige Mittel, um seine geliebten Unterthanen nicht mit neuen Auflagen zu belasten. Die Finanzen des Reiches wer- den jeßt eben so gut verwaltet als sonst, und haben so viel Húülss-Quellen in sich selbst, daß, sobald die Umstände eine freie Disposition darüber, wie vor der unglúcklihen Epoche im Jul. 1820, erlauben werden, keine Anleihe mehr statt haben wird. Der Kredit, welchen die Neapolitanischen Fi- nanzen sonsk genossen, der aber durh den revolutionairen Einfluß etwas gesunken war, ist jeßt wieder in seine ganze Kraft getreten, wie es der günstige Kours der Staats - Obli- gationen, die Handels-Verhältnisse, und die mit jedem Jahre zunehmende Bevölkerung des Reiches deutlich genug beweis sen. Der gediegene Werth des Bodens, und der immer mehr zunehmende Wohlstand der Unterthanen, sichern mehr als je- mals Hülfs-Quellen für die Zukunft, und sind ein Beweis des Vertrauens, welches man in die weisen Absichten des Königes und Seiner Minister hegt, deren einziges Bestreben ist, die tiefen Wunden baldigst vernarben zu lassen , die eine Revolution schlug, deren einziger Zweck Umwälzung der Ordnung und Zerstörung des öffentlichen Wohles war.

Kopenhagen, 25. Oft. Durch ein Plakat vom 14ten d. M. ist eine Abgabe von sämmtlichen Marsch- Ländereien Holsteins und Schleswigs zur Bestreitung der Deichkosten ausgeschrieben worden.

Gattschina, 12. Oft. Gestern kam Se. K. H. der Großfürst Michail Pawlowitsh in Narwa an, und etwa eine halbe Stunde später J. K. H. die Prinzessin Charlotte von Würtemberg, begleitet von den Staatsdamen Gräfinnen Yx- füll und Fürstin Wolkonsfji und Jhrem ganzen Gefolge. 51 Kanonenschüsse von der Festung verkündeten die Ankunft Jhrer K. K. Hoheiten in Narwa. Um den Uebergang der erhabenen Reijenden über die Luga, dem einzigen Gränz- Flusse des uralten Zaren-Landes, zu feiern, hatte der Oberst- Lieutenant v. Pott, die dortige Schiffbrúcke, der erfreulichen Begebenheit würdig, dekorirt. Jn einem 700 Fuß langen, breiten- doppelten Spalier erhoben sich zwei Reihen ritterli- cher Lanzen, deutend, der Form und Farbe nach, auf den be- rühmten Ahnherrn Würtembergs, dem tapfern Eberhard, „„des Landes Stern“, und auf den Russish-Großfürstlichen Grún- der jener einst sehr festen Burg, längs deren steilem Abgrunde die Prinzessin von Würtemberg nun einzog in das neue Va- terland. Ihre Fähnlein und Bänder trugen Eine der drei Farben Rußlands, die mit jedesmaliger Abwechselung in ih- rer Mitte die Farbe Würtembergs umschlossen. oh im schönsten Grün prangende Festons von feinem Wa

i | ein Tis schlängelten sich durch die Reihen, und vereinigteu die Farben