1823 / 131 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1241 beider Dynastien. Die Mitte der Brücke bezeihneten sechs dergleichen ancife Lanzen mit großen Fahnen, welche rechts mit dem Königl. Wappen Würtembergs, und gegenüber links, mit dem Kaiserl. Wappen Rußlands in Heraldischen Farben, den Namenszug J. K. H. Charzotte, von Rosen und Myrthen, und den Sr. K. H. des Großfürsten Michail Paw- lowitsh von vermischten schönfarbigen bedeutungsvollen Blu- men deckten und umwogten. Von allen um die Schissbrücke in symmetrischer Ordnung vor Anker gelegten Prahmen und

Schaluppyen, \o wie vom höchsten Gipfel des steilen Uferber- |

C. Ce

ges begrüßten J.JF. K.K. H.H. die Russisch - Kaiserliche und die National-Flaggen. Auf der Station Kaskowa stiegen J. K. H. aus dem Wagen, um in den Armen Jhrer Majestät der Frau und Kaiserin Maria Feodorowna die rührendsten Augenblicke dieses Überraschenden Glückes zu feiern. Nach aufgehobener Mittagstafel geruheten J. M. die Kaiserin Sich mit Jhrem Gefolge gegen Abend wieder nah Gattschina zu begeben, und Se. K. H. der Großfürst nah Kipeen. J. K. H. aber verweilten die Nacht in Kaskowa, trafen heut in Kipeen mit Ihrem Gefolge ein, geruheten von den dortigen Würtembergschen Kolonisten Brot und Salz anzunehmen, sel- ten, nachdem Se. K. H. in Gegenwart der Durchl. Prinzes- sin einige Evolutionen mit einer Abtheilung des Grenadier- Regiments Kaiser von Oesterreich ausführten, gemeinschaftlich die Reise nach Gattschina fort, und betraten kurz vor 1 Uhr das Palais J. M. der Kaiserin. Die ganze Reise stôrte auch nicht Ein unangenehmer Vorfall; überall erleichterte und beschleunigte sie die größte Ordnung. Z

Bret, G-Ole... Am 96. v. M. -tkaf _Se.: K..H. der Großfürst Nikolai Pawlowitsch, am 27sten der Prinz Wil- helm von Preußen K. H., und am 28sten Se. Maj. hier ein. Am 29sten wohnten Höchstdieselben mit den Großfürsten Konstantin und Michail Pawlowitsch K.K. H.H., und dem Statthalter von Posen, Fürsten Radziwill, dem Ceremonial-

Marsch der Truppen des abgefonderten Litthauischen Korps |/

und der Polnischen Armee, den zosten den Schwimm-Uebun-

gen der Oesterreichischen und Russischen Jäger auf dem Bug, |

und den 1. d. M. den Manoeuvres bei, welche in den Um- gegenden von Brest, von Z Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends dauerten. Den 2. Oft. reisten Se. Kaiserl. Maj. nach Ko- wel ab. Se. K. H. der Großfürst Michail Pawlowitsch wa- ren bereits am zo. Sept. nach Polangen abgereist.

Se. K. H. der Großfürst Nikolai Pawlowitsch reisten Am. 4. D. Wo: Nach). Dunaburg,- und Se: K. H, der Prinz Wilhelm von Preußen am z ten nach St. Petersburg ab.

St. Petersburg. Am 9. Oft. traf der Prinz Wilhelm von Preußen K. H. hier ein. Der feierliche Einzug der Prinzessin von Würtemberg K. H. in die Residenz, wird erst nach Sr. Majestät Rückkunft stattfinden. Die Truppen, welche am x16ten und 17ten bei Orell manoeuvrirten, betru- gen 45,000 Mann. Graf Nostopschin, ehemaliger Mili- tair - Gouverneur von Moskau, ist aus dem Auslande zurü- gekehrt und hat seinen vorläufigen Wohnsiß wieder in jener Hauptstadt genommen. / ¿i

Madrid, 14. Oft. (Auszug eines Privat-Schreibens.) Die- jenigen Personen, die in diesem Augenblicke bet dem Könige

vorzüglich in Ansehn stehen, sind, außer dem Bekchtvater Don

Viktor Satz, der Herzog von FJunfantado und ein gewisser Cordova, Officier in den Spanischen Garden„- der bei dem Aufstande am 7ten Julius in Madrid vielen Muth bewiesen, sich nah diesem Tage nach Parts geflüchtet, und daselbst einige Monate lang zugebracht hatte. Bis die Organisation der Span. (Garden vollendet seyn wird, versieht die Franz. Schwrizer- Garde den Dienst bei Sr. Katholischen Majestät. Das Königl. Dekret, wonach alle diejenigen entfernt werden sollen, die sich als Officiere bei der Madrider freiwilligen Miliz hatten anwerben lassen, hat schon mehrere bedeutende Männer, sowohl vom Adel ¿is aus der Klasse der: Kaufleute getroffen. Mehrere haben bereits die Haupt- stadt verlassen, Andere schicken sich dazu an. Die Gräfin von Be- navente ist zwar nicht verbannt worden, se wird sich aber von Madrid entfernen, um in fremden Landen Linderung für den Kummer zu suchen, den ste darüber empfinden muß, daß ihke Söhne und Schwoieger-Sdöhne, der Fürst von Angloag, der Her- zog von Abrantes, der Marquis von Santa- Cruz, von Alcanices und von Villafranca, in dem Königl. Verbannungs-Dekret mit bez griffen sind. Der Herzog von San- Fernando hat, in dem Au- genblicke, wo er fich anschickte, den König in Sevilla zu kompli- mentiren, den Befehl erhalten, fih nah Murcia zu verfügen. Die Schwäche und das Temporisations - System dieses Mannes, der im F. 1820 Mitglied des Minister-RNathes war, haben zu dem damaligen Gelingen des Unternehmens der Rebellen auf der Jn- s)el Leon viel beigetragen. Gestern sind die, von den Franzosen bei der Erstürmu1lg des Trokadero gefangen genommenen Milizen hier eingetroffen. Das Volk zeigte bei ihrem Anblicke anfangs etnige Erbitterung, erlaubte sih jedoch keine weitere Ausschwei- fung gegen sie. “Der Oberst Amor, der sich mit 400 Reitern, den Franzosen ergeben hat, wird nah Frankreih abgeführt werden. Auf seine Rechnung kommt ein gute? Theil des am 20. Mai d. F. unter den Fnwohnern Madrids angerichteten Blutbades; er konnte daher nicht ohne Gefahr in Spanten leben. Durch seine freiwillige Verbannung entgeht erx der gerechten Strafe. Riego ist aus dem adlichen Seminarium nah einem andern Gefängnisse transportirt worden. Man versichert, daß mehrere An- hänger der Kortes in Kadix über die leßtern Ereignisse den Ver- ftand verloren, und daß einige von ihnen sih den Tod gegeben ha- ben; die Häupter selbs haben es dagegen vorgezogen, sich nach Gibraltar zu flüchten. Fn San Sebastian hat man eine Loge der Communeros entdeckt, und mehrere wichtige Papiere vorgefun- den. Jn der Mitte des Saales hing ein entbldßter Säbel, wgohci

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man die Worte las „Beharrlichkeit und Muth! /-

ment war mîit passenden Sinnbildern geziert. Die Loge if läufig geschlossen worden. Man erwartet hier von einem

zum anderen die Nachricht von der Uebergabe von Badajoz, thagena und Alikante. Jn den beiden leßten Pläßen d noch verschiedene Ultra-Liberale, die sich werden entfernen mt Der bekannte Officier Mon, der am 7. Jul. die Syanjg Garden anführte, wird, heißt es, zu einem wichtigen Posten fördert werden. Einige Militairs, die zu dem Riegoschen Q, gehört haben, sind zu Quesada in der Provinz Faen ergrify y den. Wie man vernimmt, hat der General “Balanzat , de]

Korps unter Ballafteros befehligt, es zur offenen Empörun, (Wi

men lassen, und sogar den verwegenen Entschluß dova zu marschiren. cine Bewegung auf Granada gemacht, um ihren Führer BF

gefaßt, al

ros, von dem sle der Meinung sind, daß man ihn in den 6

¿ if / Die Arm-0,F ter und Kerzen waren von rother Farbe, und das ganze Ammeit

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um 131sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

vom

Die übrigen Truppen dieser Division [F

nissen der ehemaligen Fnquisition dieser Stadt festhalte, „E

freien. Die Division des General Latour - Foissac ist deshalb. zwei Kavalerie - und zwet Fnfanterie-Regimenter verstärkt mw

Sva, 11, DE

erz?zugten Uebel, ist die schlechte Richtung, die

und Mitgehülfen der Revolution werden , die heutiges ? das menschliche Geschlecht heimsucht. Um den Fortsch

eines so verbrecherischen Plañes, der mit Recht Meine F Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, noch zeitig genu

/

| Ziel zu seßen, habe Jch beschlossen, eine Junta nied zen, deren Mitglieder Jch unter Männern wählen wer

gewidmet haben, deren Grundsäße aber chrisilich und mo chijch find, die durch ihre Kenntnisse, ihre Erfahrenheit, (hre für Meine Person bewiesene Treue und Anhänglid| hinlänglich bekannt sind, und die, unter Eurem Vor sibe, (|

Bucher unterziehen, und diejenigen bezeichnen sollen, | [ur geeignet halten, danach Männer zu bilden, welche dige Stäben des Altars, des Thrones und des Vaterl ¿bgeben. Jhr habt es vernommen, Und werdet zur V! hung dieses Dekrets das Erfoderliche veranstalten. Von ner Königl. Hand besiegelt.// :

Cini zweites Dekret, das Se. Maj. ünterm gten d.) durch den Dechanten an den Kirchen - Rath

lichfeit, die Jch. täglich von Meinen Völkern erhalte, un) Gegenwart mehrerer Meiner getreuen Unterthanen, « die Vorsehuñg durch ersiaunenswütrdige Wunder dem

entrissen hat, dem sie mic Ergebung in den göttlichen V als die einzige Belohnung für die Treue, mit der si: M

liebten und Mir dienten, entgegen sahen, rufen Mir vielen Opfer der Revolutions-Wuth ins Gedächtniß zu und obgleich Wir hoffen dürfen, daß die Barmherz1gkeit ( tes denjenigen gnädig vergeben habe wird, die in der V digung der Religion und ihres Königes gefallen sind: bietet Uns" doch die christliche Liebe und Unsere Erkenn gegen jene Märtyrer der heiligsten Grundsäße (da t nen Sterblichen giebt, der sich mit völliger Gewissensfr| vor das strenge Tribunal des göttlichen Nichters, dem N verborgen bleibt, stellen kann ), den Allmächtigen inb anzuslehèn, daß Er ihnen die Schuld, welche menschlidch! brechlichfeit sie etwa hat begehen lassen, und die sie noi abgebüßt haben möchten, vergèbe. Zu diesem Ende Wir beschlossen, daß in allen Kirchen der Monarcki A Seelen-Amt für diejenigen gehalten werde, die seit deni Mâärz 1820, in Vertheidigung Gottes gesallen sind. Der Rath hat es vernommen, und wil} nôthigen Vorkehrungen zur Vollziehung dieses Dekrets f fen. Von Meiner Königl. Hand besiegelt./

Der General - Lieutenant, Marquis von Camposa interimistisher General-Kapitain von Neu-Kastilien, i Präsidenten des Kriegs-Rathes; der Gen. Lieut. Don J Maria Carvajal, interim. General - Kapitain von Andali| zum Gen. Kapitain von Neu-Kastilien; der Gen. Lieut. Ÿ Juan Caro, interim. Gen. Kapitain von Granada, zum

Kapitain von Andalusien, der Maréchal de camp, Dou

seph Ignaz Alvarez Campana, zum Gen. Kapitain von| nadà; Don Leo de la Camara Cano, zum Korregidor Madrid (wobei er seine Stelle als Mitglied des obzr{ta} nanz-Rathes beibehält), endlich Don Joaquin Lorenzo A bisheriger Korregidor von Madrid, zum Mitgliede des ! sten Kriegs-Rathes bestellt worden. :

Die Division des Generals Bourcke ist auf dem

sche von Santi-Spirito über Salamanka nach Segovia}

griffen. : Aus Kadix meldet man unterm 7ten d. M., daß Val Alava, Latre, alle Mitglieder des lebten Ministeriums, die vornehmsten Deputirten, unter ihnen Jsturiß, Gall Garcia , Herreros, Arguelles u. st, w., nah Gibraltar gangen sind.

Beil

Í s | Hier is folgendes, an den 1 ster - Staats - Sekretair, Don Viktor Saez erlassene, Ff Dekret erschienen: „Eins der größten, von der ReviL | man ‘de U gend dadurch gegeben hat, daß man sie verderbliche 1 künstlich abgefaßte Bücher hat lesen und studiren lassen F diejenigen, denen in ihrer Kindheit noch ein Gefühl fi ligion und Ehre beiwohnte, dieses im reiferen Alter verl

G 4 E A f M. E Zir Gw F , y Gir G N ck29 B »e von heut an, sich der Prüfung aller ins Publifum gebr f rata e E lee aa E T A

erreicht. Sie sprechen mit einer unerhörten Frechheit, und er-

s e n S haben er lassen, lautet wie folgt: „Die Beweise der Liebe und Anh Mo fest anhangt, und durch sein regelmäßiges Verhalten , sich

und Meiner i

14 Fahren gewesen seyn.

M Ciudad-Rodrigo, 11. Oft. Heut Mittag hat der General Don Carlos O’Donnel hier seinen Einzug gehalten. Ille National - Milizen sind entwaffnet worden, und haben hre Pferde abgeben müssen. Sie sowohl, als eine große (nzahl von Beamten, deren konstitutionelle Gesinnungen hin- änglich bekannt find, haben Pässe erhalten, um sich nach ih- Wer Heimath zurückzubegeben. Der General Ponas und der Mhemalige Politische Chef von Valladolid, Buch, sind von hier n größter Eile abgereist.

Lissabon, 5. Oft. Als am 25sten, nach der feierli- hen Bekleidung Sr. Maj. mit dem Hosenbande, großes Di- er im Palast war und des Königes Gesundheit ausgebracht urde, waren, wie mit einem Zauberschlage, die Brittischen riegsschisse von oben bis unten illuminirt, und sprühten eine

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Ar g b i E M ahllose Masse Raketen und Schwärmer in das dämmernde ich einer verschiedenen Laufbahn und verschiedenen e, äbhllose T ug : : zt

N O E OLLUNILY Le BA Mbend-Dunfel hinaus. Die Forts feuerten eine ganze Stunde. roßer Ball und Souper, und am folgenden Abende eine

spr oße Oper, welcher Se. Maj. und die ganze

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K. Familie eiwohnten, beschlossen die Feierlichkeiten. Am 1sten d. M. Jussar, Diner und Ball für 100 Personen. Am ten segelte Die Fregatte Hussar unerwartet mit Depeschen vou Sir Ed- Ivard nach England ab.

Die Hofzeitung enthält folgenden Artikel: „Die Ju- olenz der Schlechtdenkenden hat endlich den höchsten Grad

1sien November

Minden Mährchen, die sie unter den Leichtgläubigen ausstreuen. Diese Bôöswilligen haben die Vermessenheit so weit getrieben, Mit ihren Erdichtungen die Treue des achtzehnten Regimen- tes verdächtigen zu wollen, das der Sache des Königthumes

as Lob des Infanten Don Miguel in einem eigenen Tag- Befehle erworben hat. Wir hoffen, die Behörden: werden die Urheber und Verbreiter dieser Gerüchte, welche die Ruhe, eren wir so glücklich genießen, in jeder Hinsicht gefährden, 1 entdeéen wissen.“

Se. Maj. haben den Obersten von Varnhagen, für die Verdienste, welche er sich bei Gelegenheit der Restauration erworben, zum Kommandeur des Christ-Ordens ernannt, eine

uszeichnung, die sonst nur denen zu Theil werden fann, die hationalisirt sind, was bei Herrn von Varnhagen uicht der all ist. A n

Aachen. Jm Kr. Eupen sind diejenigen Fabriken, welche ich mit Verfertigung leichter Tücher beschäftigen, ununterbrochen än großer Thätigkeit, und erfreuen sich fortdauernd eines starken Absaßes. Besonders gewinnt die Fabrikation etner Gattung dîe- fer Waaren, Cirkassienne genannt, bet ihrer Wohlfeilheit und dem

rmehrten Verbrauche derselben, täglich an Ausdehnung. Jm r. Montjoie verfertigt man seit Kurzem, eine neue Gattung vot Rasimèiren (gesireift), welche häufigen Absaß findet, und deren Fa- ritation eine große Zahl von Webstühlen in Thätigkeit set. Oie hte Braunschweiger Messe hat für die hiesigen Tuch-Fabrifanten iht unerfreulihe Resultate geliefert. Fn Schleiden blühet die Lelten-Fabrik des Jos. Begasse immer mehr auf; täglich werden 1 derselben 60 Stúk verfertigt. Der Begasse macht in die- Jem Monate durch die Rheinisch - Westindische Kompagnie die rsie Sendung von Decken nah Verakrux, woher er-sich Muster 101 Decken, wie sie dort gebraucht werden, hat kommen lassen. E Breslau, 27. Okt. Die dreihundertiährige Fubelfeier der jlesigen Haupt-Pfarrkirche St. Maria Magdalena ward gestern und Vorgestern, unter andern auch durch die Aufstellung der Standbil- Wer der zwölf Apostel, gefeiert, Die Originale befinden sich in der St. ebaldus - Kirche in Nürnberg, am Grabe des heiligen Schbaldus n Metall - Abgüssen. Sie sind Übergroß und in Nischen aufge- sellt; der Rücken dieser Figuren ist flach. Diese bewunderten Kunst- erke sind aus der Hand des herühmten Bildhauers Peter Fi- scher hervorgegangen. Nürnberg war Fischers Vaterstadt. Er evte zur Zeit der hôchsten Kunsiblüte Ftaliens, wo er sich bildete und \ehr lange sich aufhielt. Daher rührt auch die große Aehnlichkeit der Bildwerke am Sebald - Grabe mit den Wer- len des Lorenzo Ghiberti zu Florenz. Das Sebaldus-Grab wurde 1519 vollendet, und soll, unter Beihülfe seiner 4 Söhne, die Arbeit von ) icht in den Gewändern, auch nicht in den Händen und Füßen, gänzlich aber in den Köpfen erreichte Fi- cher sein großes Vorbild, den Ghiberti. Die Köpfe sind den Wer- en des Alterthumes gleich, und so vorzüglich, daß Leju den {hôn-

en Kunfiwerken gerehnet werden können. Die Linten der Ge- änder und deren Styl sind in. den Originalen nur im Ein- elnen \{hòn, indem das lange Unterkleid in runden und muschel- |

1825.

förmigen Linien die Füße deckt. Wenn mant jedoch andere Ar- beiten P. Fischers mit diesen Standbildern vergleicht: so find wahr- scheinlich derjenige , welcher diese Apostel-Figuren modellirt , und derjenige, welcher den Metallguß Überarbeitet (ciselirt) hat, ganz verschiedene Personen getvesen. Wie es nun auch sey! die in den Originalen sehr schönen Köpfe der Apostel und die trefflich gear- beiteten Hände, gehören zu Fischers Meisterwerken. Gyps - Ab- güsse dieser Kunstwerke wurden in Berlin vorgefunden. Se. Maj. der König fand an denselben ein besonderes Wohlgefallen, und be- fahl, Metall-Abgüsse zu machen, um sie in der Domkirche aufstel- len zu lassen. Aus mehreren Rücksichten konnten aber diesc Stand- Bilder, den Originalen im Allem ähnlich, dem Gusse nicht über- lassen werden. Man suchte alles an den Originalen Vorzügliche zu erhalten, insbesondere die ausgezeichnet s{hönen Köpfe, welche nach einem Typus von alten Künstlern erfunden worden, der jeßt schr vernachläßigt wird, und sogar in Ftalien beinahe verloren ge- gangen ift. Die Köpfe, die jedem Standbilde beigegebenen Attri= bute und die Stellungen wurden unverändert beibehalten. Die Professoren Rauch und Tiek in Berlin, und der Hof - Bildhauér Kaufmann in Weimar, erhielten den Auftrag, fie unter ihrer Auf= sicht aufs neue modelliren zu lassen. Die berühmte Bronze-Fabrik Werner und Neffe in Beritn , verfertigte den Metall- Guß, unter Aufsicht und nach den Zeichnungen des &ch. Ob. Bauraths Schin- kel und der genannten drei berühmten Künstler, zur Aufstellung in der Domkirche, welche im Januar des vor. Jahres erfolgte. Die Standbilder selb namentlich sind: Johannes, Petrus, An- dreas, Philippus, Simon von Kanna, Matthäus, Matthias, Bar=- tholomäus, Judas Thaddâus oder Lebbâäus, beide JFakobus und Thomas. Die Sâkular-Feier der Magdalenen-Kirche veranlaßte den Konfistorial-Rath und Superintendenten Fischer, Pastor dieser Kirche, zu der Bitte an dieWernersche Fabrik, dieseStandbilder im ver- jüngten Maßstabe nachzubilden, um sie der Magdalenen-Kirche für diese Feter, als Geschenk zu verehren. Dies erfolgte mit großer Bereitwilligkeit. Sie trafen im Monat Junius aus Berlin hier ein. Da fie in Gyps gegossen sind, #\o bedurften sie, damit nicht der Staub ihnen nachtheilig werde, und die blendende Weiße nicht eine falsche Lichtgebung und einen dem Auge anstößigen Abstich veranlasse, eines besondern Farben-Tones, nämlich eines elfenbein=- ähnlichen , “mit mattem- Glanz oder Schimmer, der an das Alterthümliche erinnert. Der Dekorateur Pohlmann gab ihnen dies gefällige Aeußere, und der Königl. Baurath Schulß unterzog sich aus besonderer Gewogenheit und mit großer Liebe für die guté Sache, der Aufsicht und Leitung alles dessen, was zur Aufftellung er- foderlich war. Diese konnte nur am Altare selbs geschehen, und war theils wegen der Figuren, denen nur die Höhe von drittehalb Suß gegeben worden , theils wegen der Oertlichkeit und der Be- schrankheit des Raumes, mit manchen Schwierigkeiten verbunden, die aber unter der Leitung des Bauragthes Schul glücklich besiegt wurden.

_So erfreut sich denn die Magdalenen - Kirche durch die sehr thätige Mitwirkung ihres Pfarrers , dem auch die große treffliche Orgel ihre gänzliche Wiederstellung und völlige Erneuerung im Inneren verdankt , dieser herrlichen Kunstwerke. Es verbinde sich immer mehr das Schône mit dem Guten!

Zum Besten kleiner Schäferei- Besißer, hat der landwirth- schaftliche Verein von Ober-Schlesien, so eben eine „Anleitung zu einem zweckmäßigen Verhalten der Schaafheerden/ herausgegeben, und den Preis derselben, um sie in die Hände des Unbemittelten zu bringen, auf 2x Sgr. festgeseßt.

Köln. Jm v. J. wurden im hiesigen Regkerungs - Bezirke in die Jmpf-Lile aufgenommen, und zwar a) aus der Liste des Jahres 1822 Übergetragen 2842 Jmpflinge b) neugeborne c «E = c) neu atigesicdelte e d 238 -

i Zusammen 26,995 Jmpflitge. Davon sind in Abzug zu bringen /995 Implling a)- die todtgedornen-mt .»„. ©3099. b) die vor Ende des F. verstorbenen 2145. c) dieaus d. Reg. Bez. weggezogenen 594.

28366 = blieben zu îimpfen 14,129 Jmpflinge.

Geimpft worden find a) mit gewünschtem Erfolg . . b) zum drittenmal ohne Erfolg .… 178.

In die JFmpf-Liste für das Fahr 1823 sind übertragen worden a) ohne, oder mit unsicherem Erfolg . 6

L 590. b) aus besondern Ursachen ungeimpft geblieben 861.

L ; Zusammen 1247.

_Die K. Regierung hat sich diesen, auf das Leben, die Gesund= heit und das Aeußere der Menschen, so einflußreichen Zweig der Sauitäts-Polizei, welchem, zum Thetl, unter den früheren Regie- rungen, die nöthige Aufmerksamkeit nicht geschenkt worden ist, gleich anfänglich bek der Uecbernahnie der Verwaltung dieser Provinz im Jahre 18316, vorzüglich angelegen seyn lassen. Durch die Einfübruna

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