1255 Darstellung des gesammten Zustandes der Bank, gedruckt erschei- nen, und den Zeitungen beigelegt werden soll.
Warschau, 27. Oft. Die Alt- und Neu-Stadt von Czen- siochau soll, durch Anbauung, mit einander in Verbindung geseßt werden. Zu diesem Behufe sind von der Negterung Mehrere Pläße an verschiedene Personen zum Anbau ausgegeben worden.
St. Petersburg, 21. Oft. Der Senator Soimonof und der Professor der Arzneikunde an der Universität zu Kasan, Dr. Fuchs, sind auf - einer Reise nah dem Ural = Gebirge vegrifen,/ die von gleichem Fnteresse für die Wissenschaften, wie für die Re- gierung is. Diese beiden Gelehrten haben die Goldgruben , die daselbsi während der drei leßten Fahre entdeckt worden sind, nà- her untersucht, und gefunden, daß die, auf der östlichen Seite des Ural - Gebirges gelegenen Gruben ungleich ergiebiger sind, als die auf der entgegengeseßten Seite. Fete erstrecken fich von Verkhoturie bis an die Quellen des Urak-Fusses. Diejenigen Stel- len indessen , wo es scheint, daß das meiste Gold anzutrefen sey, erstrecken sich zwischen den Bergwerken von Nijné - Tajilskoi und Kouschtoumkot hin, in einer Länge von zoo Wersten. Hier beginnen die Minen fast mit der Oberfläche des Bodens, unter dem Rasen, und die goldhaltige Erde findet sich in einer Tiefe von wenigen Arschinen. Das Gold gewinnt man durch das Waschen der Erde; und diese Arbeit: ist so leicht, daß man dazu gewöhnlich nur kleine Knaben braucht. Das Metall zeigt sich in kleinen Körnern, mit- unter aber auch in Klumpen von 6 Mark. Jn der Regel fann man annehmen, daß 1200 Pud Golderde, fünf Solotnik vet- nen Goldes - geben. Ein einziger Gutsbesißer, Hr. von Jakowleff- auf dessen Grund und Boden bisjezt die reichhaltigsten Gruben entdeckt worden sind, wird in diesem Jahre, der hiestgen Münze zo Pud Gold shicken. Die übrigen Gruben des Ural - Gebirges liefern zusammen 130 Pud. Die Förderung dieses Metalles in je- nem Gebirge is erst im Entstchen begriffen. Der Dr. Fuchs \chreibt, daß das Gold sich ursprünglich tin Verbindung mit dem Wernerschen Grünstein, dem schieferartigen Talksiein, dem Sek- pentinsteinm, grauen Eisenerz u. #. w. befunden zu haben setne, und daß diese Materien bet ihrer Zersezung, das Gold rein zu- rúd‘gelassen haben. Er fügt in seinem, an dei Kurator der Uni- versität Kasan, Hrn. von Magnißky, gerichteten Schreiben hinzu, daß die mineralogischen Reichthümer der von thm besuchten Ge- birge, ehen so verschieckenartig als unermeßlich seyen. Man hat Platina, den sogenannten Koridon oder adamantinischen Spath, und noch andere Metalle, so wie Amerikanische und Indische Edel- seine gefunden. Jn dieser lehtern Hinsicht hat Hr. Fuchs eine neue Entdeckung gemacht; er hat nämlich einen, dem Saphir ähn- lihen Stein gefunden, dem er dem gelehrten Mineralogen, Se- nator Soimonof zu Ehren, den Ramen Soimonit beigelegt hat. Es bedarf kaum einer Erwähnung, daß dieUniversität Kasan ihre Minera- lien- Sammlung, durch dergleichen neue und kostbare Exemplare, bedeutend bereichern werde. Alles, was in dieser Hinsicht aufge- funden worden, wird im nächsten Frühjahre zu Wasser dorthin ge- chat werden. Aber diese Universität ist nicht die einzige, die aus den Nachforschungen und Entdeckungen des Or. Fuchs Nußen zie- hen wird. Dieser Gelehrte beabsichtigt binnen Kurzem seine
— Neisse im Ural-Gebirge in Druck herauszugeben; und man wird in diesem Werke nicht allein dessen Bemerkungen Uber na- turwissenschaftlihe Gegenstände im Allgemeinen, sondern auch noch eine statistische Uebersicht des von ihm besuchten Landes finden.
24. Oft. Der General von der Kavalerie, General -Ad-
jutant Uwarow, der General von der Jnfanterie, Graf Tolstoi, die General - Lieutenants Sukin, der Dirigirende des Kriegs = Mt- nisteriums, Tatischtschew, und der General-Adjutant, Baron Díe- bitsh, sind zu Mitgliedern des Reichsrathes ernannt, und der Ge- neral - Lieutenant Sukin is dabei zugleih im Departement der Kriegs - Angelegenheiten angestellt worden. Desgleichen sind die Senatoren, der Wirkliche Geheime Rath, Fürs Jußupow/ und die Geheimen Räthe, Fürsten Saltykow und Bolotnikow zu Mit- gliedern des Reichsrathes befördert worden ; der Fürst Bolotnikow hat bei dieser Gelegenheit seinen Wirkungskreis im Departement der Civil- und geisilihen Sachen, und Fürst Saltykow im Depar- tement der Staats - Wirthschaft erhalten. Der Etatsrath Swinjin ist zum Staats-Sekretair-Gehülfen des Reichsrathes befiellt worden.
Kowel, 22. Sept. a. St. Am 20. d. M. trafen Se. Mas. der Kaiser in erwünschtem Wohlseyn hier ein, und seßten den fol- genden Tag die weitere Reise nach Ofirog fort. :
Oftrog, 25. Sept. a. St. Am 21. d. M. beglückten Se. Maj. der Kaiser unsere Stadt mit Jhrer Ankunft, und hielten Fhr Nachtlager im Hause des Besißers der Stadt Oftrog- Fürsten Karl Jablonowski. Der im hiesigen Kreise wohnende Fabrikant, ein Ausländer , ward für die Sr. Maj Überreichten Proben von 176 verschiedenen Sorten Farben zum Färben des Tuches,/ die der- selbe aus Pflanzen im hiesigen Reiche zu verfertigen erfunden, mit einem goldenen Brillantring belohnt. Den folgenden Lag seßten Se. Maj. die Reise nah Saslawol fort.
Madrid, 21. Okt. Des Königes Majestät haben den Baron von Eroles, zum General-Kapitain von Katalonien; Hrn. Laguna, zum General-Kapitain von Estremadura, und Don Karl DOon- 8dr 19m General-Kapitain von Alt-Kastilien ernannt. j
s heißt, daß: die Bewohner von San- Sebastian sich vorge-
nommen haben, dem Könige eine Bittschrift zu Überreichen, worin sie Se. Maj. ersuchen wollen, den ehemaligen Kommandanten die- ser Festung, Alexander O’Donnel , für die vielen Gewaltthätigkei- ten, die er sich auf diesem Posten erlaubt, und namentlich dafür, daß er 15 threr Mitbürger ohne allen Proreß habe umbringen lassen, vor ein Kriegs-Gericht zu stellen.
Aus Algesiras schreibt man unterm 1zten d. M.: „Vor fünf Tagen ist ein aus Rio = Faneciro kommendes Schif} in Gibraltar Paar. Verschiedene Briefe, die dasselbe mitgebracht hat, be- fâtigen die Nachricht, daß die Königl. Truppen, unter den Gene- ralen Canterac und Valdes, 7400 Mann FJnfanterie und 1600 Mann Kavalerie stark, am 28. Fun. in Lima eingerückt sind, ohne daß da- bei auch nur ein Schuß gefallen \ey.//
Vor einigen Tagen ift hier die Nachricht eingegangen, daß die Truppen des Ballasterosschen Armee-Korps, die Waffen niederge- legt, und die Officiere, auf deren Anstiftung sie anfangs re- voltirt hatten, ausgeliefert haben. Die öffentliche Meinung ist Übri- gens , daß die aufrührerischen Bewegungen in diesem Korps, sich an einen weit umfassenden Plan anknüpfen, der indessen bald ans
—-—
S
E T F è L A Es R A C E E r E N
12 Tageslicht kommen wird. — Es heißt, daß der König etnigen F
maligen Mitgliedern der Kortes, von deren guten Gesinnut Vaterlandslieve und Geschäftsgewandheit Er sich Überzeugt Befehl nah Gkbraltar geschickt habe, sich zu Fhm zu begeben.
sollen deren indessen nur sehr wenige seyn; man nennt daru
auch den ehemaligen Fustiz-Minister Calatrava. Sevilla, 15. Oft. Außer dem Fürsten von hat auch noch der Königlich Französische Botschafter, Mg, von Talaru , das Goldene Vließ erhalten. Zu Großkreuzey Ordens Karls 1Il. sind ernannt worden: der Päpstliche Nun Bischof von Tyrus, sämmtliche Französische aktive Staats-Mij (mit Einschluß des Herzogs von Belluno), der Königl. q Staats- und Kabinets - Minister, Graf v. -Bernstorff, der Fj Oesterr. Gesandte, Graf v. Brunetti, \ Geschäftsträger, Graf Bulgari,
An
Aachen. Während des abgelaufenen zten Vierteljahr s
an roher Schafwolle 1) im Verkehr von Aachen und Mh 6690 Ctnr. xin- und 1820 ausgegangen; 2) unmittelbar du
1E
führt Überhaupt 4706 Ctnr.; 5) zum Ausgange 245 Ctnr. 61 verzollt worden.
Königsberg in Br. Am 25. Oft. brach zu. Tilsity Wachterschen Zu(ker - Raffinerie ein Feuer aus, wodurch m Häuser eingeäschert worden sind. “N
Posen, 27. Okt. J. K. H. die Prinzessin Louise von ÿ ßen, Gemahlin Sr. Durchl. des Herrn Fürsten Anton von k
ziwill, mit Hôchsidenselben, von Ruhberg in Schlesien au E Jhrer Herrschaft Przygodzice, wo Se. Durchl. von Rußlan [i Uber Warschau angelangt waren, zusammen getroffen, kam;
Jhren Durchl. Kindern heut hier im besten Wohlseyn an.
Wechsel-, Geld- und Fonds-Kourse.
Hamburg, 531. Oft. Amsterdam k. S. 105? pCt., 2 1055 pCt., mit 5 besser gesucht. — London k. S. 37 &( Den. , 2 Mon. 36 Schill. 11 Den., Geld und Briefe. — 9 2 Mon. 2532 Schill, Briefe. — Bordeaux 2 Mon. 26 ¿4 — Kopenhagen Ek. S. 248 pCt. — Breslau 6 W. 402 Schill, 29
bis 77 Schill, besser zu lassen. — Wien in effectiv 6 V, Ward f Pdgerichte in Koblenz, und den Prokurator beim Rheini- 2 Mon. zum not. (i Appellations-Gerichtshofe, Friedrich Joseph Hanf, zum Wi - Profurator beim Landgerichte zu Kleve zu ernennen
pCt., — Prag in effectiv 6 W. 147 pCt., 2 Mon. ausgeboten. — Augsburg 6 W. 148: pCt., begehrt.
zum not. (i
granffurt 6 W. 1497 pCt., 2 Mon. zum not.
Carigu
und der Kaiserl. Rus
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reußische Staats-Zeitung
mt\{chGe Narren. Ar. 0. n4L d 00. 2 60:04 Seine Königliche Majestät haben den bieherigen Rath
| Rheinischen Appellations - Gerichtshofe y Wilhelm O s- zum Präsidenten des Landgerichtes in Köln ; dén Ge-
E 1 4
al - Advokaten beim Rheinischen Appellations - Gerichtshofe, Wtoph von Breuning,
zum Rathe an demselben Ge- hofe; den Ober-Profkurator beim Landgerichte zu Koblenz, Heinrich Alexander von Oppen, zum General -Advo- beim Rheinischen Appellations - Gerichtshofe in Köln ;
Ober - Prokurator beim Landgerichte zu Kleve, August
Wilhelm Lombard, zum Ober - Profurator beim
ausgeboten. — St. Petersburg 2 Mon. 832 Schill. , zu las
Diskonto 5 pCt., Geld.
Loutsd’or 11 Mrk. 4 Schill., zu lassen. — Gold 41 marco
Schill., ohne Frage. — Dän. Grob Kour. Grob Kour. 1237 pCt. — Neue 1 Schilling-Stäcke 253 und 267 pCt. — Piaster 28 Mrt. 1 f ohne örage. — Fetn Silber 27 Mark 10k a 10 Schill. , — (f in Sorten 15 Loth 5 Gran à ‘14 Loth 9 Gran 27 Mrk. 10 68 — Preuß. Münze 27 Mrk. 57 Schill. zu lassen, Preuß. Engl. Anleihe von 1818 pr. kont. 845 . 842 yCt, Preuß. Engl. Anleihe von 1822 pr. kont. 85? pG1., 4 geboten. i E Prämien- Scheine pr. kont. 216 Mrk. Bko. , g Norweg. Anleihe à 5 pCt. bet Gebrüder Benecke, fehle! Desgl. à 6 pCt. bei Hambro und Sohn à 952 [I {lo}en. Dán. Anl. erste Abth. à 5 pCt. Zinsen 877 . desgl. à S pCt. à 87 pCt., ausgeboten. Dân. Engl. Anl. in Bko. Mrk. à 855 . Oesterr. Loose à 100 Fl. pr. kont. 122. 123. 12535 pCt.; desgl. à 250 5- Mon. 1025 .
1247 pCt. —
h 5 G7 4 pCt,, ;
54 PCf., ausg L 1227 pCt., auf z S1. pr. Tont. 1025 « 1027 pC i 105 pCt.; Metalliques pr. font. 812 . 812 pC 5 Mon. 81 . 817 pCt., ausgeboten. — Wiener Banko - Akti tont. 916 . 918 pCt., auf 5 Mon. 920 . 925 pCt., ausgebotuR
Russisch Engl. Anleihe von 1822 in Pfd. Sterl. à 57 4 Den. pr. font. à 825 . 827 pCt., ausgeboten.
Kontiglihe SGausuirte, 4:
Dienstag, Nov. Jm Opernhause: Don Juan, M
2 Abtheilungen, Musik von Mozart. (Hr. Fischer: Don ul Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig. | Wegen Unpäßlichkeit der Madam Seidler fann die Ÿ Dedip, heut nicht gegeben werden. ; Mittwoch, 5. Nov. Jm Schauspielhause: Herrmann undi rothea, idyllisches Familiengemälde in 4 Abtheilungen, nach 61 Gedicht, vom Dr. K Töpfer. Hierauf, zum erstenmale: Mi at Lustspiel îin 1 Aufzuge, nach dem Franz. bearbeitl ¿ 2OLUM. à
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¿ Stücke für voll 29? yC ¿dd
. 653 p C. , M
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e, Hoheit der Herzog Karl von Mecklenbur g- eli, General-Lieutenant und kommandirender General WBarde-Korps, ist von Neu- Streliß hier eingetrossen.
D A E MER E ERE M LRR N R Mum E E m
IDer Fabrikant Friedrich Diergardt zu Viersen im Re-
Ungs-Bezirk Düsseldorf, ist unterm 1. Oft. d. J., auf die
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Wihrung der in Franfreih gemachten Erfindung, Sammét- der auf Mühlen, ohne Einlegung von Ruthen doppelt
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eben y und vor der Lade, mit besonders dazu eingerichte- pCt. , Etwas Messern durch den mechanischen Betrieb zu trennen oder schneiden, für die westlihen Provinzen des Preußischen
tes auf den Zeitraum von 5 Jahren patentirt worden
Befaunntmach ung.
Das hiesige Publikum wird wiederholt darauf aufmerk- gemacht, daß die nah Braunschweig, Magdeburg, Han- r, Bremen, Kassel, der Provinz Westphalen, Nieder- n, Frankreich, den Niederlanden und England 2c. be- iten Briefe, bis 5 Uhr Nachmittags zur Post gege- werden müssen, wenn sie mit der Post an demselben e um 6 Uhr abgehen sollen. Werden sie nach 5 Uhr ein-
fert, so bleiben sie bis zum folgenden Posttage zurück.
[Damit die spâte Einlieferung derjenigen Briefe, welche der, für die abgehende Post festgesebkten Schlußzeit auf- hen werden, und daher bis zum folgenden Positage zu- eiben müssen, nicht den Post-Anstalten zugerechnet werde, e Einrichtung getroffen worden, daß alle dergleichen Briefe, 1 dem Tages-Stempel der Aufgabe, noch mit einem zwei- Stempel versehen werden, welcher die Worte „nah Abgang der Post ‘‘
Zu dieser Vorstellung sind Parquet - Billets nicht mehr ¡fft.
hen, und die freien Entreen nicht gültig.
Meteorologische Beobachtungen
[Barometer|Therm.|Hygr.|Wind | 6° | 84° 6° 66° 80° 65° 36° 36° 98°
£4, E
S. I trüb It é c log s / ( ga n hm. L, Nov.
.W. gebrohner Himmel, V S.W. trüb, Regen. S.W. trüb, Regen. S.W. hell, Wolken, fris. S.W. eit, gelinde, Regel S.W. trüb, starker Regen. |F S.W. trüb, Regen. S.W. trüb, Wind.
2, Nov. gf ° 65° Œ@Œ 72
§. 27°10z|+ 7° | 97° M-27°11/ F E
S. 1195 in dem Artikel, die Dienstpersonal-Veränderungt Bez. des Königl. Konsistoriums zu Königsberg, Z. 2. st. S! l. „Siehr.// — S. 1236. lebte Zeile, fehlt vor dem Worte das Wort „„doppelt/ — S. 1237. Z. 51 und 55. ft. „D
Redakteur H
5. Nov.
| l. „O ur cq.
Witterung. [F
WBerlin, den zten November 1823.
General-Post-Amt Nagler.
rem emem
Im Bezirke des K. Konsistoriums zu Berlin ck Superintendent und 2ter Diakon, Lettow, bet der St. lat - Kirche zu Berlin, zum 1sien Diakon, und der Konsisto- Rath, Superintendent und zter Diakon bei gedachter Kirche, olat, zum 2ten Diakon bei derselden; der Kand. Rückert Derlin aber, zum Böhmischen Prediger befördert worden.
——
Angekommen: Der Kaiserlich Russische Feldjäger Hübe
(ourier von St. Petevobnrg: L E
Abgereisi: Der General-Major und zte Artillerie-Fnsyek-
B raun, nah Wittenberg.
urchgerct s: Der Köntgl. Würtembergsche Kabinets-Kou- eißmann, von St. Petersburg nah dem Würtembergschen.
«s Stúck. Berlin, Donnerstag den 6ten November 1825,
IT, Zéeitungs-N a ch ri ch £64.
A 4 A 4 E
Paris, 23. Oft. Dex heutige Moniteur enthält einen Bericht des General-Lieutenants, Baron von Rottemburg, an das Kriegs- Minisierium, 4d. d. Pergignan, den 22fien Oktober , folgenden Fn- halts: „Fch beeile mich, Ew. anzuzeigen, daß mir so eben ein amt= icher Brricht aus Urgel, vom 20sten d. M. zugeht, wonach die Forts dieser Stadt, am 21sten früh um 6 Uhr dem General, Baron Hurel, übergeben werden sollen. Die Bedingungen der Kapitulation sïnd mie noch unbekannt; ih weiß nur, daß Vigo und alle Officiere und Gemeine, die ihm folgen wollten, nah Mont-Louis abgehen sollen, und daß den Üklrigen versiattet wor=- den ist, sich nah threr Heimath zu verfügen. Jch erwarte noch im Laufe dieses Tages nähere Details, und werde nicht ermangeln, sie Ew. sogleich mitzutheilen. — Lerida wird seine Thore dem Ba- ron von Eroles ôffnen , sobald zwei Officiere der Garnison, die nach Madrid geschickt worden sind, um sich Über die gegenwärtige politische Lage der Dinge eine genaue Kenntniß zu verschaffen, von dort zurückgekehrt seyn werden./ — ;
Aus Mataro schreibt man unterm 22sien d. M., daß die Un=- terhandlungen wegen der Uebérgabe Barcelonas, fich ihrem Ziele zu nahen scheinen, und daß diese Stadt hoffentlich in wenigen Ta- gen ihre Thore öffnen, und sich ihrem rechtmäßigen Monarchen unterwerfen werde. Dem Sohne des Grafen von Abisbal, der bei Mina Adjutanten - Dienfie versah, ifi es gelungen, aus Barcelona zu entkommen. Er ist am 1gten in Girona eingetroffen.
Der General von Larochejacquelin, der sich nach dem Gefechte bei Puerto de Mirabete, wo ihm ein Pferd unterm Leibe erschossen, und ein zweites verwundet wurde, mit seinem Kavalerite-Korps nach Toledo begeben hatte „- befand sich am 18tén noch daselbs, und er- wartete die näheren Befehle des Königes, dem ex his Madrid- das Geleite zu geben bestimmt ist.
—. 29. Oft. Das Haupt - Quartier des Herzogs von Angous leme war am 221sen in Baylen.
Der Kriegs-Minister, Baron von Damas, is vorgestern hiex eingetroffen, und hat gesiern den üblichen Eid in die Hände Sr. Majestät abgelegt. Eine Königl. Verordnung vom gestrigen Tage ernennt jeßt den Marschal, Herzog von Belluno, zum Staats-Mis- nister und Mitglied des Geheimen Rathes.
Ueber die Kapitulation von Urgel liest man in dem heutigen Moniteur den amtlichen Bericht des Marschals Moncey aus Sar- ria vom 22. Okt. Es heißt darin: „Die alliixten Truppen haben die Forts von Urgel gestern früh um 8 Uhr beseßt: die Kanonade if durch den General Hurel mit eben so viel Sachkunde als Tay- ferkeit geleitet worden, und der Oberst-Lieutenant Graf von Yson hat sich dabei vorzüglich ausgezeichnet. Die Besaßung ist kriegs- gefangen und wird nach Frankreich geführt ; sie ist, mit Jnbegrif der Officiere, 916 Mann stark/ und hatte noch Lebensmittel für zwei Monate.// i
Ueber die Unterhandlungen mit Barcelona enthalten Briefe aus Badalona vom 22ften d. M. Folgendes: „Am 17ten schickte Mina den Obersten Montserrat in das Haupt-Quartier des Mar- \chals Moncey nah Sarria. Dieser Officier erbot sich zur Ueber- gabe der Festung jedoch unter unannehmbaren Bedingungen. Der Marschal verwarf dieselben, und Übergab scin Ultimatum. Um 5 Uhr kam der Oberst wieder, und verlangte, daß man cinen Fran= zösischen Officier nach Barcelona schicke, um sich mit Mina über die vorgeschlagenen Bedingungen zu einigen. Der Oberst wurde von dem Marschal zu Tische gezogen. Am folgenden Tage, den 18ten, ging der General Berge nah Barcelona ab; er traf da- selb| um 8 Uhr früh ein, und wurde mit Auszcihnung em- pfangen. Abends kehrte er mit dem Entwurfe zu einer Kapitula- tion zuruck. Mittlerweile hatte ein Kourier aus dem gro=- ßen Haupt-Quartier dem Marschal den Befehl überbracht , sich durchaus auf keine besondere Uebercinkunft einzulassen , sondern darauf zu bestehen, daß sh Barcelona, wie Kadir, unbedingt er- gebe. Der General Berge theilte diesen Befehl des Königes am igten dem Spanischen General mit, der hierauf erwiederte, daß er sich vertheidigen werde. Seitdem sind indessen mehrere Parlementairs in Sarria eingetroffen; der Marschal hat fic iedoh alle zurückge- wiesen, weil sie nicht eine unbedingte Unterwerfung überbrachten. Gestern Abend is aufs neue der Oberst Montserrat crschiencn und von dem Marschal angenommen worden. Der Zweck seiner Sen- dung ist zur Zeit noch unbekannt. Man versichert, daß vor dem 17ten, der Marschal Moncey, dem Mina sehr vortheilhafte Bedin- gungen gemacht, und ihm insbesondere cin Schiff bewilligt hade, um ihn mit seiner Familie, und seinem ganzen Hab und Gut da- hin zu bringen, wo er cs wünschen würde. Es wird dem Mina 1 leid thun, diese Vorschläge damals nicht angenommen zu ha-
en. Die Belagerungs: Anstalten werden jeyt wieder mit Eifer betrieben , und 100 Stüde Geschüß sind bereits gus Frankreich und