1823 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 20 Nov 1823 18:00:01 GMT) scan diff

1309 Schneide - Instrumenten, bei weitem die dedeutendsien Ge- schäfte. În Schlosser-Arbeiten fonfnkrirté das Bergische Fa- brifat mit dem Französischen. Hemmings Nähnadel-Fabrik zu London hat einen so großen Ruf erlangt, daß auch unsere deutsche Fabrikanten sih seines Etiquets bedienen müssen, um nur abseßen zu fôêönnen Dea Unterschied bei dieser Waare zerfelitten/ möchte indessèn oftmals selbst dem Fenner schwer wetden, Goldène, silberne und Ctizot-Uhren hatte vornehmlich die Schweiz fast ünbegreiflich wohlfeilem Preise aufden Markt gebrächt. Goldene Repetir- Uhren waren um Z Karolins, ordinaire goldene Uhren um 2 Karolins, silberne um z Fl, und Crizot-Uhren für einen Laubthaler im Einzelnen zu ha- ben. Jn Pariser Porzellan-Waaren bemerkte man nichts BVorzügliches. Dieses Fabrikat war im Preise gesunken. Man konnte vollständige Service in Franz. Porzellan, weiß mit goldene Rändern, um 12 Fl. haben. Stkümpfe, Meer- Schaum - und Holz-Pfeifen - Köpfe, Sohlinger Stahl - und Nürnberger Holz - und Spiel-Waaren, faufte ein Amerikaner für 130,000 Fl. Unter den musikalischen Instrumenten wa- ren die Wiener Flügel von Nanette Streicher, die gesuchte- sten. Hinsichtlich der Kolonial-Waaren, war in den ersten Monaten d. J. ein See-Krieg, und vielleicht eine abermalige Kontinental - Sperre besorgt worden. Diese Aussicht reichte hin, um im Februar und März ein allgemeines Steigen aller derjenigen Gegenstände des Europäischen Verbrauches zu be- wirken, deren ununterbrochene Zufuhr durch den Eintritt dieser Falle bedroht worden wäre, und deren größere Seltenheit im Verkehr mithin zu befürchten stand. Die Spekulation, auf den Grund jenes Probabilitäts - Kalfuls gestüßt, trug auch noch das Jhrige dazu bei, die Gefahr der bevorstehenden Krisis zu vergrößern, und die, von allen Seiten her stärker werdende Nachfrage brachte bald sämmtliche Kolonial - Wag- ken zu einer beträchtlichen Preisbesserung. Doch als zu Anfang Aprils, der erste Kanonenschuß an der Bidassoa ge- fallen war, als aus den Verhandlungen des Brittischen Par- liaments sich Englands Neutralitäts-System vor den Augen von ganz Europa entwickelte : da fing man an, zu begreifen, daß Frankreich Spanien befriegen fönne, ohne jenes System zu erschüttern, ohne im übrigen Europa die Kriegs - Flamme zu entzunden. Die Rückwirkung dieser politischen Konjunk- furen war unfehlbar auf die Bewegungen in der Handels- Welt. Die Kaffee waren seit Aufhebung des Kontinental- Systems, mit den Zuckern fast gleihmäßig im Preise gefal- len. Allein seit dem Jahre 1816, wo jenes überseeische Pro- duft, bei der großen Theurung der inheimischen Nahrungs- Stoffe selbst unter den geringeren und ärmeren Klassen, seiner verhältnißmäßigen Wohlfeilheit wegen, so viele Verzehrer fand, hatte es wieder angefangen sich zu heben und war in den gut drdinairen Sorten von 22 bis Ho Kr. gestiegen. In den folgenden Jahren gingen diese Kaffee bis zu etwa 40 Kr. wieder herab, und da dieses Preisverhältniß zu den Zuckern, mit denen sonst dieselben beinahe gleich gestanden hatten, noch ziemlich bedeutend, auch die Vorräthe davon- um so grô- ßer waren, weil in der Zwischenzeit der Anban dieser Pflanze, eben 4e f besseren Preise wegen, sich vermehrt hatte, so stie- gen fle in der leßten Besserungs - Periode eben nicht bedeu- tend. Während derselben waren auf hiesigem Plaße Do- mingo und Jamaika zu 45 bis 49 Kr., Demerary zu 44 bis Kr. pro Pfd. heraufgegangen ; jeßt steht der Domingo 35 bis 44 Kr., Jamaika z2 bis 39 Kr., Demerary 55 bis 46 Kr. FJhdessen sind die Kaffee noch fortnährend im Sinken. Beträchtlicher noch war die Preisbesserung hin- sichtlih der Zucker gewesen. Dieses Produkt hatte sich zu der Epoche des I. 18616, nicht gleichmäßig mit dem Kaffee ge- hoben, weil in Betreff seiner nicht die nämliche wirkende Ursache eintrat. Es blieb, was es war: Erforderniß des Luxus, dder, wenn man will, des Bedürfnisses der wohlhabenderen Klassen. Auch waren in der That die Preise dieses Artikels dergestalt heruntergegangen (in Holland fonnte das Pfund rohen Zuckers nicht höher als zu 5 bis 6 Groot *) angebracht werden), daß die Pflanzer sich beinahe außer Stand geseßt befanden, dasselbe fernerhin für den Europäischen Markt zu fultiviren. Viele von ihnen hatten sih daher auch in der leßten Periode, statt dessen, starf auf den Kaffee-Bau gelegt, und daher fam es denn, daß, gegen die Zeit des Eintrittes der leßten kritischen Epoche, die Zufuhren des rohen Zuckers merklich anfingen abzunehmen. Diese spezielle Ursach trat demnach in Betreff dieses Artikels noch zu der allgemeinen hinzu, welche die Preisbesserung der Kolonial - Waaren be- wirkte. Auch war solche umfassender, als beim Kaffee, wo Mes Sorten, als Gegenstände des Begehrs eines Mea E Luxus, nur wenige Schwankungen er- afleris par irtig werden die Zucker in Besorgniß weiteren M i dglichst geringe Preise losgeschlagen, und diese esorgniß scheint nichr ungegründet zu seyn. Nach dem Gatige, den die landwirthschaftliche Industrie gewöhnlich zu nehmen pflegt, wäre es nicht unwahrscheinlich, daß die ver- legen baben def af De (tparn Seer, die Pflanze Vi c rfte, auf die Gewinnuna di Pr è E Boden, Kapital und Arbeit zu A É E R er Dau dieser Pflanze, unter Berücksichtigung des Kosten-

dem großen Weltverkehre zurücgegeben is Europäischén Markt -fommen und so die Waare sich noch mehr anhäufen werden. Der Ah sche Tabak war gleichfalls beträchtlih in die Hdhe geo, ihn traf jeitdem dasselbe Loos, und noch fortwährend j Sinken begriffen; denn fortdauernd is der Anbat Pflanze in den Vereinigten-Staaten in Zunehmen w selbe seither einen verhältnißmäßig bedeutenden G J währte. Daher nehmen die Zufuhren dieses Produftt, Europa noch immer zu; von Marylahd allein \ch{chäßt J gegenwartig zu London angehäuften Vorräthe auf 4 Y ser zu 9 bis 10 Ctnr. das Faß. Dieses fremde Ey thut großen Abbruch dem gleichartigen Landes - Prod -

wieder q Vorräthe

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unsere Fabriken sogar die Stengel von jenem, bei de fertigung der schlehteren Sorten Tabaks, zu brauchen li Farbehdölzer, Jndigo, Gewürze aller Art, folgten den F chen Régeln des Steigens und Fallens im Preise, y sichtlih ihrer dieselben wirkenden Ursachen eintraten. f Blauholz war der Ctnr. im März bis zu 9 Rthlrn. geit gegenwärtig wird er für 6 Rthlr. ausgeboten ; Ferul ist von 100 Rthlrn. auf 76 der Ctnr. gefallen. —— Die O Sorte Ostindischen Indigos, der gefeuerte, galt zu der ß der Preisbesserung 6 bis 67 Fl. das Pfund; gegenwätt derjelbe zu zx bis 5 Fl. Bemerk: nswerth unter dens zen ist besonders der Preis der Muskatnüsse, Dieser !4 der während der Kontinental - Sperre, das Pfund ut verkauft wurde, steht gegenwärtig zu dem noch nie dh Preise von 2x Fl. Der Karoliner Reis, der bis 15} die Höhe gegangen war, ist jeßt bis zu 10 Fl., der N der von 112 Fl. bis zu 9 Fl., und der Ostindische y Sl. bis zu 6 Fl. im Preise gefallen. (Ausführlichere Y über dieses wichtige Schwanken im größeren Weltverkehy den sich in einem sehr gediegenen, von der Augsburger

meinen Zeitung mitgetheilten Aufsabe.) J

_ München. Nach einer, am 21sten d. von Fra

elligegangenen Nachricht, is die Holländische Anleih: 80 Millionen Gulden, welche gleich der größeren f schildschen, und den, zum Vortheil des Kredit - Vereines (6 ge)\hlagenen Anleihen, nicht mit jährlich laufenden, [0 i mit verloosbaren Zinsen verbunden ist, in Amsterdam

halb drei Tagen vollständig erfüllt worden , und dieses

Die Baierschen Pfandl

| Bei den Holländischen 4 |

Papier gilt \chon 8 pCt. Agio. sind auf Hypotheken fundirt. sind die Prämien nur auf 53 pCt., bei den Baierschen Briefen auf ungefähr 6 pCt. berechnet, folglich fann mul warten, daß die Baierschen Pfandbriefe einen eben so stigen, wo nicht noch vortheilhafteren Kours erlangen wei «Salzburg, 7. Nov. Wildbäche am 1Z3ten v. M. große Verheerungen. Wos bruchähnliche Regengüsse entleerten sich unter Donne- Vliß6 auf der Kalk - Alpe und Umgegend, und verwand

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Betrages ihrer Erzeugung, ihnen größere V i

11 größere Vortheile verspräche. Auch steht zu erwarten, daß insonderheit dee: Brafulemi (bs rohe Zücker, nachdem nunmehr auch Bahia, welches solchen in großer Menge sonst lieferte, durch die lebten Ereignisse

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die sonst unbedeutenden Bäche im Geisbach- Thalh Graben, in wüthende Sträme, Bei Gal R ns holz drang der wüthende Bach durch die zertrümmerten f ster in die Wohnstube, und mit solcher Kraft durch das f hinab, daß die untere Hausthüre zerbrah. Das Horn im Stalle konnte nur durch Aufreißung der hinteren Hi wand gerettet werden. Die Hausmutter und ihre Ki fluchteten sich bei stockfinsterer Nacht halb nackt den § hinan, denn der Boden der Wohnstube wurde mic F und Bänken, Wiege und allem herumliegenden Haus vom tojenden Strome mit fortgerissen; nur der Mann l zur möglichsten Rettung des Hauses zurück, und kein M bar fonnte ihm zu Hülfe eilen, weil jeder selbst in Gef(g und jede Verbindung abgeschnitten war. Der Markt Rai schwebte in großer“ Gefahr; den Schander der Nacht nl mehrte zweimal die Sturmglocke, Alles schrie um Hülfe, Ml arbeitete nach Kräften, und nur die durch den Wolken ceuchtenden DBlike bezeichneten die Punkte der drohend Gefahr. Der reißende Geißbach hatte alle Verdämmungen | gen den Markt, mit s{chäumender Wuth fortgeshwemmt, f bereits 182 Schuh tiefe Einrisse in die Sründe, dem Mal zu, gemacht, so daß die nächsten Häuser bereits den Einst drohten , und die shöasten Getreide - Felder theils durhwl} und abgerissen, theils ; | schüttet wurden.

Stuttgart. Der Flächenraum unseres Königreis beträgt 359 Quadrat - Meilen; die Be N und zwar Lutherische 997/942, Reformirte 25393, - Katholil 450/127, Nichtkirchliche 453, Juden 9068. Auf 1 Quadil Meile kommen 4070 Menschen. Das Königreich ist in Kreise und 64 Ober-Aemter eingetheilt, und zählt 132 Ställ 177 Marfktflecken, 1575 Dôrfer, 18768 Weiler und 2333 Hil Die Anzahl sämmtlicher Gebäude beläuft sih auf 215,0 Haupt - und 93,803 Neben - Gebäudé, welche in der Bra! Versicherungs - Anstalt èU 149,757,225 Fl. angeschlagen sit Das Grund - Eigenthum enthält an steuerpflichtigen Aecket Wiesen, Gärten, Weinbergen, Allmanden und Waldung(! 4/422,051, an steuerfreien 687,227 Morgen,

Von den Allmañden sind 92,310 Morgen unangeba und Weide. Die steuerfreien Güter sind größtentheils Staa Eigenthum.

Der Viehstand enthält 68,079 Pferde, 494,708 Schaaf und zwar 78,306 Merinos, 133,217 Bastarde und 283,10 Landschaafe, 661 Desen und Stiere, 335,802 Kühe und 236,106 Schmalvie

*) Das if 7? bis 9 Kr.

122,080 Schweine, 23,777 Ziegen und 61,877 Bienenstöe.

Der Werth des Grund - Eigenthuines ist auf 602 Mill,

Werth Der Hande

Einfuhr. Pwürzburg, 10. Nov. 49,0 rem Gefolge befand sich der Ober-Hofmeister, General- or Graf von ‘Pocci.

[Ansbrudcck, 10. Nov. | ndeum | e National - Museum ) zählt bereits 312, mit jährlichen h ; Beiträgen unterzeichnete Mitglieder, und steht unter ing des hiesigen Lan

i jederung des Guten und Nüsblichen, feierte das Namens-

IHôhe angeschwellt. In allen Dörfern ertönte die Sturm-

r Anstrengung dem andringenden Wasser zu wehren. Man

der Gewalt strômten die Gewässer durch den ungeheuern

ict, und so weit das Auge reichte, war da, wo vor wenl- Î Tagen geärndtet und gesäet wurde, nur ein stürmisches

Inden Weibern und Kindern, mit Hausgeräth und Vieh det, schwankte und zitterte bei jedem Tritte, während die Rthen die Bresche mit jeder Minute vergrößerten.

I v 7 ‘t Pyr dio fo E a: M 2. d Auch in Rauris verbreiteten F trefilihe Chaussee selbst wurde an mehreren Stellen durch-

chen, Fast alle Felder sind 4 bis 8 Fuß hoch unter Wasser, ) die Geinduin durch Boote nicht ohne Gefahr, da solche

mit Holz, Gestein und Gerille il

/574 Stuck Rindvieh, und zwar 109/66

des Viehstandes auf 30 Mill. Fl. angeschlagen.

[ liefert nach einem 10jährigen Durchschnitte Resultate :

a) Natur-Erzeugnisse þ) Gewerbs-Erzeugnisse a) Natur-Erzeugnisse 8,063,000 -

þ) Gewerbs-Erzeugnisse 8,334,000 ¿ Heut sind Jhre Königl. Hoh. rau Kronprinzessin von Baiern nach München abgereist.

de

(usfuhr. 7/952,000 Fl.

8,616,000

Das hiesige Ferdinandeum ( Ti-

Schuke des Kronprinzen K. H., und unter der Ober- des-Gouverneurs. Gien, 12. Nov. - Die Gesellschaft adeliher Frauen zu unserer gnädigsten Kaiserin, durch eine Prämien - Ver- ing an zehn Dienstboten von ausgezeichnetem Verdienste. Venedig, 22. Oft. „Das mehrere Wochen hindurch unterbrochen anhaltende Regenwetter und die lauen SüÜd- de, die den Schnee der Alpen shmolzen, haben alle un- Flusse und Bäche, zu einer seit 1816 nicht mehr erreich-

e; Alles eilte auf die Dámme, um solche vor den An- en des gegenüber Wohnenden zu schüßen *), und mit rast-

¿ Bäume, legte Faschinen an die bedrohtesten Stellen, verstärkte, erhöhte und befestigte den Damm mit Nasen Letten. Am 15. Oft. Abends verschwand jedoch die Hoss- g, dem immer höher s{hwellenden Wasser Widerstand lei- ¡u fônnen, und die Nacht wurde von einem Theile der vohner damit zugebracht, Vieh und Hausgeräthe zu flüch-

Das Wasser stieg immer höher, und den 14. Oft. früh 3 Uhr brach der Damm von Fiesso. Mit Grausen erre-

auf die fruchtbaren Gefilde; die nächsten Häuser stürzten und ließen nah wenigen Minuten keine Spur von sich

er zu sehen. Der Damm zu beiden Seiten, mit jam-

Diesem

rchbruche folgten viele andere in entfernteren Gegenden. e starke steinerne Brücke von Stra stürzte ein, und die

von den reißenden Fluthen gegen die Bäume geworfen den, Der Lisonzo,- die Piave, die Etsch und der Po ha- ebenfalls ihre Dämme durchbrochen. Unsere ganze Ebene cht einem Meere. Das Wasser der Lagunen ist bis zu den seln St. Giorgio und St. Secondo und selbst in den Ka- en súß und trinfbar. Seit gestern fließt das Wasser auf Feldern etwas ruhiger, und fängt an abzunehmen; doch den faum zwei Monate hinreichen, um die Durchbrüche Dámme wieder zu verschließen, und der unermeßlichen

er:-Masse Abfluß zu verschaffen. | N om B bien Diario Jpricht von Schiffer-Berichten } Venedig, nach welchen, zu Anfang Oftobers, in den Ge- ssern von Lemnos, ein Gefecht zwischen der Algierisch- hyptishen Flottille und einem Griechischen Geschwader vor- llen seyn soll, in welchem das leßtere unterlegen, und | seiner Brander, damit sie nicht in feindliche Hände fie- y anzuzünden genöthigt gewesen sey. :

Neapel. Am Schlusse des vorigen Jahres betrug die sige Bevölkerung 344,716 Seelen. Fremde zählte man erdem 10,662, Die Zahl der Gebornen belief sich im v. auf 14,233, die der Gestorbenen auf 12,195, worunter

2 Ausländer. Die größte Sterblichkeit fiel in die Monate

ar, Februar und August, die geringste auf den April, lius und November. Unter den Verstorbenen hatten es sieb- n Personen, wovon 11 weiblichen Geschlechts, uber hun-

l, zwei derselben bis auf 104 Jahre gebracht. Die Zahl

bestandenen! Ehen betrug 59/384; Witwer zählte man 9, Witwen 20,745. : E F Zu Drosi, einem Dörfchen in Kalabrien, lebt Rosaria

ncald, 125 Jahr alt, noch im völligen Gebrauch ihrer istesfräfte und ihres Gedächtnisses.

Cagliari. Se. Majestät haben an den Grafen von bna, fommandirenden General in der Lombardei und des erreichschen Korps, welches eine Militair - Linie in Pie- f, bis zum zosten September beseßt gehalten hatte, endes Schreiben erlassen: „Herr Graf Bubna von Lit-

Da die lebte Abtheilung des Hülfskörps, welches

K. K. Apostolische Maj. zu Meiner Disposition gestellt

en, dieser Tage Meine Staaten verlassen hat, so fand P elbst bei diesem Umstande noch neue Beweise der Ge- ungen, welche dieselbe durch ihr úber alles Lob erhabenes

tragen allenthalben, wo sie war, einflôßte. Die Erinne-

3/ die sie zurückläßt, macht ihr die größte Ehre, so wie

*) Von "M entgegengeseßtett Seite

jeder Seite suchen nämlich die Anwohner die Dâmme zu durchsiechen, um dem Wasser Luft

1312

ihren würdigen Anführern, und insbesondere Ihnen und den General - Lieutenants, die nacheinander unter Jhren Be- fehlen fommandirt haben. aufrichtig Glü, über so ausgezeihnete Truppen das Kom- mando geführt zu haben. tes Vergnügen daraus mahe, Ihnen wiederholt bei dem Kaiser, Meinem erhabenen Schwager, die Jhnen gebührende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ist es Mir zugleich ange- nehm, Jhnen von neuem zu bezeugen, wie sehr Jch Jhnen für Jhre stets zuvorklommende Sorgfalt zur unwandelbaren Aufrechthaltung der, zwishen Meinen und Sr. K. K. Apo- stolischen Majestät Staaten so glücklich eingeführten vollkom- menen Harmonie und der trefflichen Uebereinstimmung, die zwischen Jhren braven Truppen und den Bewohnern Mei- ner Provinzen beständig geherrscht hat, verbunden bin, wobei Jch zugleich beifüge, mit wie vielem Vergnügen Jch Jhnenñ die Versicherung Meiner Achtung und Gewogenheit wieder- hole, und Gott beständig bitt?z, daß er Sie in seinen heili- gen und würdigen Schuß nehme, Stupinigi, den 18. Oft. 1823.

Ich wünsche Jhnen, - General, Jch Mir ein wahrhaf-

S5

Indem

Karl Felix.

Kopenhagen. Die hiesige Zeitung Dagen enthält in

ihrem Blatte vom 26. Sept. folgenden Artikel: „Wenn man gewisse Deutsche Zeitungen liest, so sollte man glauben, daß die Karlsbader Beschlüsse gar niht vorhanden wären. Möd- gen diese Zeitungen immerhin für sich Raisonnement entsagen : nicht weniger am Tage, und der fortdauernde Einfluß, den sie auf die große überwiegende Masse shwankender, neutraler und verfinsterter Gemüther behaupten, ist darum bis auf die- sen Tag nicht weniger verderblich gewesen. darf nur auf ihre immer wohlberehnete und immer hartnäk- kige Taktik achten, um sich sofort zu Überzeugen, daß sie von der Spanischen Krankheit behaftet sind, und daß unter der trügerischen Larve der sogenannten Unparteilichkeit, welche sie affektiren, sich nichts anders, als ihre wahre und sehr ent- schiedene Anhänglichkeit an die Revolution verbirgt. nur die Revolution, und nur diese allein ist es, der sie als Sachwalte am liebsten und häufigsten dienen, die sie, obwohl gemeiniglih mit fremden Waffen, zu verfehten und zu rechtfer- tigen, und die sie in der öffentlichen Meinung zu halten und zu tragen, zu heben und zu unterstüßen unabläßig bedacht sind, Wenn z. B. eine in der Kaufmannswelt -niht unge- lesene Deutsche Zeitung fast ausschließend dazu bestimmt zu seyn scheint, das Publikum- tagtäglich mit den meistentheils abgeschmackten, einseitigen und leidenschaftlichen Artikeln, wo- von insbesondere die Englischen Oppositions-Blätter wimmeln, bekannt zu machen: fo ergiebt sich, daß hier etwas mehr, als

elbst allem politischen ihr wahrer Karafter liegt darum

Wahrlich, man

Denn

bloßer politischer Judifferentismus oder harmlose Neutralität im Spiele ist. Da bekanntlich jene Blätter nichts als Glück- Wünsche und Lobpreisungen auf den Widerstand der Spani- schen Rebellen enthalten, und da sie alle Erbitterung und al- len Haß, den eine feindselige Politik und ein zügelloser Ra- difalismus in Verbindung mit gekränktem National - Stolze einflôßen fönnen, unaufhörlich gegen die heilige Allianz und gegen diejenige politische Macht kehren, welche heut, in derx gefahrvollen Krise der gemeinschaftlichen Wohlfahrt, mit eben so geyvechter und pflihtmäßiger , als siegreicher und preiswür- diger Anstrengung das ausschweifende, mit gesellschaftlicher

“Ordnung unvereinbare revolutionaire, System bekämpft, so ist

es klar, daß man eigentlich dieses in den Gemüthern aufrecht erhalten und befestigen will, und daß dies die planmäßige, ungestôrte und ungestrafte Tendenz dieser und ähnlicher Zeis tungen ausmacht.“ Warschau, 11. Nov. Die Frau tines hiesigen angese- henen Fabrik-Eigenthümers is innerhalb eines Jahres , zwei- mal von Zwillingen entbunden worden, und alle vier Kinder, zwei Knaben und zwei Mädchen, sind frisch und gesund. St. Petersburg, 7. Nov. Von der hiesigen Deut- schen Zeitung werden jährlich 7 bis 8000 Exemplare abgesebt. Der hier erscheinende Conservateur impartial fostet jährlich hier zur Stelle 20 Papier-Rubel. (Jn Berlin 17 Rthlr.) Von Eröffnung der diesjährigen Schiffahrt bis jekt , lies fen zu Riga 511 Schiffe ein, und 440 aus. Madrid, 5. Nov. Die Dislocirung des Ballasteros- schen Armee-Korps ist mit Ruhe und Ordnung vor sich ge- gangen und gegenwärtig beendigt: tes

Der Kriegs-Minister hat die Nachricht erhalten, daß die Belagerungs- Anstalten des 2tèn Armee-Korps gegen die Fe- stungen Alicante und Katthagena Üüberflüßig sind, indem die Besaßungen dieser Pläße sich bereits auf Unterhandlun- gen eingelassen haben. : 4

Die zweite Kammer der Alfkalden des Kdnigl. Hauses und Gerichts-Hofes, hat folgendes Urtheil gesprochen : „Don Raphael del Riego ist zum Galgen verurtheilt. Er wird durch die besuchtesten Straßen der Hauptstadt zum Richtplaße ge- führt werden. Seine Güter werden zum Besten der Krone eingezogen. Er ist überdies in die Kosten des Prozesses ver- urtheilt.‘

Riego ist heute frähß um 10 Uhr nach der Kapelle geführt worden. Se. Maj. der Kdnig von Portugal hat ein Korps von 3000 Spanischen Flüchtlingen bekleidet und organisirt, die in seinen Staaten ein Asyl gegen die Tyrannei der Kor- tes gesucht haben. Dieses Korps foll nun nah Spanien ges schickt, und im Dienste Sr. Maj. des Königs von Spanien

gebraucht werden. : : Barcelona, 4. Nov. Der Marschal Moncey ist heut

machen und sich zu schüßen.

fruh an der Spike eines großen Theiles der Truppen des

ne P E n