1823 / 143 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ßen die Korps defiliren, wobei Hôöchstdenenselben der Haupt-Anfüh- |

rer, die Anführer der einzelnen Korps vorstellte, die Höchstihnen mehrere Gedichte überreichten. (Von Seiten der Brauer- Fnnung waren zu diesem Behuf eigens zwei Deputirte, die Herren Lenke und-Buchwald ernannt, welche sich in einem 4spännigen Wagen eingefunden hatten. : :

Alle genannte Korps rückten hierauf in der Ordnung, in wel- cher sie aufgestellt waren, vor den angelangten Zug der Prinzessin, das heißt, vor den vordersten Zug der Garde-du-Corps.

Der Haupt-Anführer begab sich an die Spiße des ganzen Zu- ges, der nun bis zum Brandenburger Thore vorschritt.

Hier erwarteten außerhalb der Stadt, der Gouverneur, der Kommandant, und der Polizei-Präsident der Stadt, Jhre K. Hoÿ. und ritten rechts und links am Schlage des Wagens.

Als Jhre K. Hoh. das Thor passirten, geschahen aus den, im Lusigarten aufgefahrnen Kanonen, 72 Schüsse. n

LAnnerhalb der Stadt waren zwischen dem Wacht- und Acctse- GebÎude des Brandenburger Thores, zwei Estraden gebaut, auf welchen sch e dort "Slide Vere E L mit vier Marschällen auf jeder Estrade, befanden. |

Boi Eingange des Thores r echts sianden der Magistrat, die Stadtverordneten, die Servis-Verordneten, die Aeltesten der Kauf- mannschaft , sämmtlich in corporez; li nfs7 die Bezirks-Vorsteher und die Armen-Beamten. s s

Die Empfang - Deputation, nämlich: der Ober-Bürgermeister, Geheime Kriegsrath, Ritter 2c. Herr Büsching, der Búrger- meister , Regierungsrath Herr von Bâärensprung/- der Stadt- Rath und Syndikus Hr. Rehfeld, und der Stadtrath Hr. Petzold, und 4 Mitglieder der Stadtverordneten - Versammlung, als: der Borsteher dieser Versammlung, Geheime Medicinal-Rath, Ritter 2c./ Hr. v. Könen, und die Stadtverordneten, Hofrath Herr Uhde, Kaufmann Hr. Dietrich, und Maurermeister Hr. Sameßfy traten an den Wagen , den Ober - Bürgermeister und den Vorsicher der Stadtverordneten-Versammlung an ihrer Spiße. Ersterer bewill- fommnete Fhre K. Hoh. in einer kurzen Anrede. Ein dreimaliges Lebehoch loß si dieser Feierlichkeit an, begleitet von den Tusch zweier, bei den Estraden aufgestellten Musik- Chöre. 4

Der Zug begab sich nun durch das Jnnere der Linden -Pr0-

menade, und pasfirte die, von den Estraden der Kommunal-Be-

hörden nach den Linden zu, auf beiden Seiten aufgestellten Zünsfte. Es paradirten :

2) Das Maurer - Gewerk. i a) Anführer: der Raths - Maurermeister und Altmeister Herr Sperling, in Begleitung þ) des Jungmeisters Herrn Lindner, Inhabers des Eisernen Kreuzes, als Adjutanten. c) FÜnf Mei- fer,welche die 5 Züge führen: der Raths-Maurermeister U Meyer und die Hrn. Bendler, Schüttler, Berger und Fung. d) Dte Hrn. Stückmeister: Welz, Grundmann, Herrenbur- ger, Träger, und c) 5 Altgesellen. Sie trugen abwechselnd zwei farmoisinrothe mit Silber reich geschmückte Kissen, auf dem einen ein Reißzeug und auf dem andern die Zeich- nung des neu erbauten Votsdammer - Thores. 1) Der Fung- gesell trug einen Grundbohr. g) Vier Gewerk - Fahnen. h) Eine neue, dem Gewerke vom Altmeister Hrn. Sperling zum Andenken an diesen Tag geschenkte Fahne. i) Zwet Fahnen - Spteler. k) 15 Pionters mit versilberten Pikken. 1) 5 Sâulenträger. m) 1 Schildträger. n) 12 Polirer mit Maaßstäben. o) 13 Spielleute. p) zoo Gesellen, trugen Win- Éelmaaß und Richtscheid. (Der Altmeisier war gekleidet dun- Felblau mit, hellblauen Aufschlägen, auf diesen und auf dem Kragen silberne Lißen, zwei silberne Epauletts mit Kandille, lange Beinkleider mit silbernen Tressen beseßt / ein silbernes Degenhband und ein dergleichen Ported’epce, der dreieckige Hut mit silberner Agraffe von Kandille, Kordons und ein weiß und blauer Federbusch; um den linken Arm eine Binde von der Baierschen National - Farbe; der Fungmet- ster und die zugführenden Meister eben so, nur siatt der Kan- dille, Frangen an den Epauletts, dîe Beinkleider mit Hellblau beseßt, Stückmeister eben so, nur ohne Epauletts. Die Fah- nenträger blaue Leibrôcte, Agrasse und Ported’epce von Sil- ber, blaue Bandeliere; Pioniere, blaue Ueberrôcke mit Schurz- Fell. Das übrige Personal war, nach dem es in Ueber - oder Leibròôcten erschienen, geordnet; die Spielleute trugen um den Arm Binden von der Preußischen und Baierschen Na- tional - Farbe.

2) Das Zimmer - Gewerk. : i

Ô a) Gtbrer: Altmeister Hr. Wöhrn. b) Adjutant, Raths-Zim-

mermeister Hr. Borchmann. c) Anführer der fünf Züge

die Hrn. Hampel, Stieber il. , Stieber 111.,, Schellhorn jun,

Sameßky. d) Drei Altgesellen. e) Drei Fahnenträger. f) Ein

Schildträger. 2) Musik-Chor. h) 500 Gesellen, trugen Aerte, Winkelelsen u. st. w.

5) Das Bäcker - Gewerk.

M N Anfúhrer: Beisißmeister Hr. Friese. b) Zwei Altgesellen. c) Vier Fahnen ‘und etne Sptelfahne. d) Spielleute. e) 200 Gesellen in 4 Zügen.

Das Tuchmacher - Gewerk. : D a) Anführer: die Tuchmacher - Meister Hr. Büttner und Hr. Gleßfeldt. b) Zwei Altgesellen. c) Ein Herold. 4) Ein Fah- nenspieler. e) Die Gewerffahne. H Sypitelleute. g) 160 Ge-

sellen in z Zügen. (Jm ersten Zuge nämlich paradirten die Individuen, die in s{hwarzen, im zweiten, die, welche in blauen Leib - und im dritten die, welche in blauen Oberrdk-

Fen erschienen. Die Officiere waren gekleidet, wie die Mit-

glieder ihrer Züge , außerdem waren sie mit einer blauen

Schärpe und einem dergleichen Bandelter angethan, und tru- gen auf dem Hute ein weißen Federbusch; die Spielleute waren blau uniformirt ; die Spielfahne trug die Preußische u. Baiersche National - Farbe; die Anführer und Altgesellen trugen s{warze Leibröcke, gon Ges Degen, Schärpe und weiße Federbüsche, alle erschienen in dreieckigen Hüten. Nach dem ersten Zuge/, den ein Officier {loß folgte ein Mitglied der Gesellenschaft, das die, derselben in alter Vor- eit verliehene Fahne trug; ihm zur Seite gingen zwei Of- ciere; den Schluß des ganzen Gewerkes machte der soge- nannte Gesellenbote.)

A A R O (C3 M

a) Anführer: dex Altmeisier Hr. Rosenbaum. b) Altmeister

Eulner, Mertens jun. und Hr. Bezirks - Vorsteher Sy ning. c) Zwei Fungmeister. 4) Mustk-Chor. e) Ein Fah spteler. O) Eine neue große Fahne. 2) Ein Gesell mit fleinen Hobelbank auf einem Kissen. h) Zwei Schaffne Winkelmaaß. 1) Fünf Säulenträger. k) Zehn Meiste goldnen Maaßsiäben. 1) Vier Altgesellen. m) Zwet Fahne Hobelspähnen. n) Zwei Gesellen -mit Winkelhaaken. , Meistex geführt von zwei Altmeistern. p) Die Jung q) 550 Gesellen in verschiedenen Zügen. Metster un),

sellen trugen Handwerkszeug von aller Gattung , mei

verjüngten Maaße angefertigt. 6) Das Steinmeß - Gewerk.

:) Anführer: der Steinmeh - Meister Hr. Moser. b) 3m

Gesellen. c) Eine Fahne. 4) Spielleute. e) Ein Meiste

abwechselnd von 6 und 6 Gesellen getragen. 1) 60 Ges

7) Das Steinseßer-Gewerk. i a) Anführer: Hr. Altmeister Klose. [ \ M Fahnenträger. d) Das Handwerkszeug gestickt auf einenß sen. e) Ein Lorberfranz an zwei Fluchtsiangen , ge durch zwei Gesellen. Fn dem Kranze befand sich, inf hauer-Arbeit, das Handwerkszeug. f) Spielleute. 3) Ein] nenspieler. h) 60 Gesellen, mit Pikfen und Hämmert., ( Altmeister, als Kommandeur, trug blaue Uniform mj denen Lißen auf Kragen und Aufschlägen , 2 Kani Epaulets, Hut mit {warz und weißer Feder, Agrise] Kordon , ein blaues Bandelier nebs Schärpe, Det y Ported’epée und goldener Kuppel; um den linken blau, weiß und schwarzes Band. Der Major und A dieselbe Uniform , Epauletts ohne Kandillen. Der tenant eben #6, nux ohne Epauletts. Der Fahne schwarz; die Fahne trug er an einem blauen Band die Schulter, blaue Schärpe. Der Kissenträger gle s{hwarz. Alle Uebrige erschienen in blauen Oberrdda dreteckigen Hüten, um den linken Arm ein Band Officiere. Der Fahnenspieler, weiß, der dreteckige H goldener Tresse eingefaßt.) 3) Das Schiffbauer-Gewerk. S j a) Anführer: Hr. Altmeister Krüger. b) Beisiß - Meise Rübner und Hr. Teichelmann. c) Ein Altgesell, d) Musik - Chor, aus 10 Mann bestehend. e) Ote Get Fahne. O) Ein Schiff. 2) zo Gesellen mit Aexten. hb) 5 sellen mit Stichsägen. (Die Gesellen trugen blaue Rôcke und dretecktige Hüte mit s{chwarzen Federn , st das Musif-Chor; die Meister hlaue Rôke mit hellblauet gen und Aufschlag, goldenes Ported’epée, auf dem schwarze und weiße Federn , goldene Kordons und q Schleifen.) q) Das Raschmacher-Gewerk. ; a) Anführer des x1sten Zuges: Hr. Altmeister Dinter. | führer des 2ten Zuges: Hr. Altmeister Nuding. e) Altgesellen. 4) Zwei Fahnen. e) 22 Sptelleute und 12] ger. f) Ein Fahnenspieler in Türkischer Kleidung. Gesellen. (Das ganze Gewerk erschien in blguen Lek! und Beinkleidern und weißen Westen , dreieckigen Hi um den linken Arm ein himmelblaues Band in nh Schleifen gebunden, an der Seite einen Hirschfänget. Altmeister zeichneten sich durch goldene Epauletts, 2 mit goldenen Ported’eyées, himmelblauen Bandeliet weiße Schärpyen aus. Die drei Adjutanten durch q Kontre - Epauletts, blaue Bandeliere, blaue Scherpet, mit Federbüschen, Sporen und Säbel mit goldenen } d’epces. Die Officiere und Fahnenträger waren eben| kleidet, nux ohne Federbush, Sporen und Säbel.)

10) Das Groß-Bôöttcher«Gewerk. : | a) Anführer: Hr. Altmeistey Kayser. b) Beisißer: Hr. chermeister und Kirhen-Vorsteher Runge. c) Der W Meister Hr. Karl Herrmann, der die Ehre hatte, Königl. Hoheit ein Gedicht zu überreichen. d) Zwei sellen. e) Eine Fahne mit dem Gewerks - Wappen. !| Schild , ein mit Kränzen und Bändern verztertes G vorstellend. 2) 10 Sptielleute. 1) zo Meister und 40 Ÿ in zwei Zügen. 11) Das Brunnenmacher-Gewerk. : a) Anführer: Hr. Altmeister Siegel sen. b) Adjutant: d nenmacher - Meister Hr. Wartenberg jun. c) Ein l d) Ein vergoldeter Grundbohr. e) 25 Gesellen / 10 nit Fußstäben. (Außerdem ward noch vorgetragen les Schild mit einem Spring-Brunnen, einer Sau einem Boden-Ventil, Zirkeln, Bohren 2e. Die V war denen der Zimmer- und Maurer-Gewerke ähnli

12) Das Töpfer-Gewerfk. : : a) Anführer: Hr. Altmeister Schicht. b) Adjutant : H! j Meister Deschan. c) 2 Altgesellen. d) Ein Schaustul min- Ofen im Kleinen, auf einem Kissen getragen: * Fahnenträger. f) 100 Gesellen in zwet Zügen.

Als die lebte, den Einholungs-Zug schließende Abtheil Garde du Korps, bei dem ersten (dem Maurer -) Gew über war, {loß sich dies dem Zuge an, und in even folgten die übrigen Gewerke, so daß das Tôpfer - Gewerk di \{chluß machte. ; n G

Der Zug erreichte inzwischen die, vor der neuen Brücke erbaute Ehren-Pforte. « ften

Diese bildet einen, mit Blumen-Gewinden geschmü 1A len-Cirkus, in welchem sich zu beiden Seiten der Dur amphitheatralischen Erhöhungen, 150 sunge Mädchen n und als Chapeaux d’honneur: Die Herren Stadträthe Dra(/. und de Cuvry, und die Herren Stadtverordneten Junge und Naumann, sammt dem Königl. I at Stadtrathe Hrn. Cantian, welcher diese Ehren - Pforte Ul geshmackvoll erbaut, und der Königl. Garten-Direktok/ welcher sie mit großen Orangerie-Bäumen bepflanzt un ten schen Blumen geshmückt hatte. Zu beiden Seiten flaggr i rere auf der Spree sich besindende Schiffe. Bor 1 j hatte sich zu beiden Seiten das Bürger-Schüßen-Korps und machte dke milie Honneurs. (Schluß in der Beilage.)

1

b) 5 Altgesellen. i

Bau - FnspettVij

neten

erli. (Schluß.) Der Major des Bürger-Schübßett-Korps, ier und Aeltester der Kaufmannschaft, Ritter 2c. Hr. Pietsch, hte daselbsi, so wie innerhalb der Ehren-Pforte, im Kreise amens der jungen Mädchen , Demoiselle Betty Büsching, ochter des Ober-Bürgermeisters der Residenz, mit einer fur- nfede Jhrer Königl. Hoheit ein Gedicht. Höchstdieselben eten die Jhnen damit dargebrachte Huldigung mit der wohl- dien Herablassung danfksagend anzunehmen, und die Ver- 1g huldreichst hinzuzufügen, diesen Fhren Empfang in der enz siets im Andenken bewahren zu wollen. her Zug Ps sich nunmehr von der Ehren-Pforte in das , Schloß. as Búrger-Schüßen-Korps folgte nun gleichfalls dem Zuge, r sich durh das Portal Nr. 5. in das Schloß begab. Die vorreitenden Korps passirten den Schloßhof, verließen urch das Portal Nr. 1. und begaben sich durch die Breite e nah den Wohnungen ihrer Anführer, woo sie die Estandar- cten, und, nachdem sie Sr. Maj. dem Könige, dem Hohen paare und dem Köntkgl. Hause ein Lebehoch! gebracht hatten, ander gingen. Die Gewerke dagegen brachten, nah altem Gebrauch, bevor arch das Schloß deftlirten, auf dem Schloßplaße, vor dem

wt - Portal, în gleicher Art ihr Lebehoch! aus, zogen dann

Ÿ das Schloß , nah den Wohnungen der Altmeister, wo die- f Ceremonien wiederholt wurden, und gingen dann auseinander. eber die freiwillige Erleuchtung der Stadt, welche gesiern fiatt hatte, und heut wiederholt wird, so wic über Meh- was diese Festfeier auszeichnete, werden die nächsten Blät- s Umständlichere enthalten. Hier nur zum Schlusse noch emerkung, daß an diesem unvergeßlichen Tage auch dert Ar-

mit gewohnter Milde gedacht ward; es fand nämlich deren

ng in 12 städtischen, und 5 Privat-Armen-Anfstalten statt.

ahen. Jn der Gemeinde Schönberg, Kr. Malmedy, hat den Neubau einer Kirche für die dortige katholische Ge- e begonnen. Zwet neuerdings in den Städten Malmedy und Eupen errich=- Flementaxr-Schulen gewinnen guten Fortgang. Der bei erst- nter Schule angestellte Lehrer Rolinger, ertheilt in seinen unden, der Mannschaft des dortigen Landwehrstammes, in edenen Schul-Wissenschaften unentgeltlich Unterricht. rankfurt, 26. Nvy. Die jeßt beendigte hiesige Martini- ist im Allgemeinen zfemlih gut ausgefallen. Die Masse uf den Plaß gebrachten fremden und inländischen Waaren, ie Zahl der Meßfremden is der, in der Martini- Messe frü- Fahre ungefähr gleich geblieben. Jen besten und stärksten Absaß haben das Leder, die feineren fischen Kurz - Waaren, und das feine Porzellan gefunden. den Verkauf von Engl;schen und Sächsischen Baumwollen- Vollenzeug-Waaren hat man sich weniger zufrieden geäußert. den Berliner gedruckten Baumwoll - Waaren sind die ordi- Tücher gut abgegangen. Auch die Elberfelder Seiden-, eiden- und Baumwoll = Waaren haben ziemlich guten Absab / wogegen von den Verkäufern der Fserlohner und Solinger und Eisen-Waaren, über Mangel an Absatz geklagt ist. Fn- he Tuche sind in ziemlicher Menge, doch zu etwas gedrück-

reisen verfguft. Für die Schweiß und Jtalien sind Einkäufe hen Tuchen gemacht. Fuländische Leinwand von guter Qua-

at ziemlichen Absahß gefunden.

jon den, in bedeutender Menge auf den Plaß geführten ro- produkten, haben Rindshäute und Pferdehaare wenig Absatz ven, wogegen die Kalb-, Schaaf-, Hamme!=- und Hafenfelle, äüneborsten, Federposen und Bettfedern sämmtlich verkauft Volle is viel zum Verkauf gebracht, hat jedoch nur mittel- en Absaß gefunden ; etwas veredelte Mittelwolle zu 8 Rthlrn., ire Landwolle zu 4 bis 6 Rthlrn. der Stein; ordinaire Pol- Wolle zu 14 bis 17 Rthrn. der Ctnr.

Ver Pferdemarkt ist nur shwach beseßt gewesen, und die sind wegen der geringen Zahl von Käufern zu niedrigen

Mett verkauft.

Die Wechsel- und Geld-Kourse haben gestanden: Auf Ham- 2 Mon. 1547 pCt. , k. S. 1557 pCt.; auf Amsterdam nichts lossen ; auf Paris ohne Umgang; auf London z Mon. 7 Rthlr. "l, mit wentaem Bedarf; auf Augsburg 2 Mon. 1042 pCt. t; auf Frankfurt a. M. 104? pCt. bezahlt: auf Leipzig k. S. ' 2 Ct. bezahlt; auf Breslau k. S. F Ad.; Friedrichsd’or Ct. anfangs gesucht, am Ende der Messe 1162 pCt.; Holl. fei 1187 und Z bezahlt.

aderborn. Am 16. Okt. wurde hier, in Folge der Päpst- ale von 16. Jul. 1321, das neue Dom-Kapitel eingeseßt, ¿en Vorbereitung der General - Vikar und Pro - Vikar von

„blen, Dom-Kapitular zu Múnster, als Subdelegirter des Bi-

von Ermeland, und der Ober-Präsident von Vinke mit dem inen Ober-Regierungs-Rath Schmedding, als Königl. BevoU-

Miate bereits einige Tage vorher eingetroffen waren.

otsdam, 28. Nov. Der hiesige Magisirat und die Stadt- Ki hatten die Allerhöchste Erlaubniß erbeten und erhalten, onigl. Hoheit die Prinzessin Elise von Baiern, durch Pro- inx eemählte Kronprinzessin von Preußen, am Tage Höchst- Drei gee den 27. d. M; felerlich einzuholen.

erittene Korps, nämlich die Fleischer-Fnnung, die Kauf-

vom 29sten November

Det tl&ge

143sten Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

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manns- Gilde und ein Korps aus der gesammten Bürgerschaft empfingen Jhre Königl. Hoheit auf dem Wege nach Beeliß, an dem, der Stadt zunächst belegenen Chaussee - Hause. Bet Annäherung des Retse - Zuges wurden die Honneurs gemachk, aus der Stadt- Artillerie gefeuert , und die Anführer erhielten von Fhrer Königl. Hoheit die erbetene Erlaubniß, Höchsidenenselben mit ihren Korps vorreiten zu dürfen, was in der Art ausgeführt ward, daß die Flei- scher-Jnnung den Zug eröffnete, dann die Kaufmanns - Gilde und endlich das Bürger - Korps folgte , #0, daß dieses unmittelbar vorx dem Kommando der Königl. Garde-du-Korps ritt.

Eine Kompagnie zu Fuß aus den Arbeitern der Königl. Bes wehr-Fabrik stand in Spalier auf dem zur Langen-Brütke führen- den Damme; neben ihr, und längs der Brücke nah der Stadt abwärts, waren die Zünfte der Maurer, Steinmeßer , Zimmerer, Schiffbauer und Fischer, in gleicher Art aufgestellt und von der Brücke bis an die Ecke des Schlosses am Markte, wo ein Ehren- bogen in Gothischem Styl errichtet war, bildeten ein Bürger - Bas taillon von 4 Kompagnien, und die Schüßen-Gilde eine Chaine.

An dem Ehrenbogen empfing Jhre Königl. Hoheit der Ober- Bürgermeister St. Paul in Begleitung des Magistrats und derx Nt und bewillflommte Höchsidieselben mit einer

nrede. _ Unter dem Ehrenbogen standen Jungfrauen, welche Fhre Kbs nigl. Hoh. eine Vase mit Blumen Überreichten.

Als der Zug sich fortbewegte, folgten demselben sämmtliche Korps zu Fuße in der Ordnung, wie sie aufgestellt waren, und be- gaben sih, nachdem der NReise-Zug in das Portal des Königl. Schlosses am Markte eingefahren war, um das Schloß herum, nah dem Lustgarten, woselbst sie sich in einer Linie mit dem rechten Flügel am Portale bei der Langen -Brück@e, und mit dem Linken nach dem Regierungs - Gebäude aufstellten, Fhrer Königl. Hoheit, als Hôchsidieselben am Fenster erschienen, ein dreimaliges Lebehoch brachten, dann in Parade unter den Fenstern des Königl. Schlos- ses vorbei, und durch das ciserneé Gitter abmarschirten.

Während des Einzuges ward auf dem Garuison- Thurme das Glockenspiel gesytelet. :

Die Stadt war Abends freiwillig erleuchtet. Auf Kosten - dex - Kommune waren, das Rathhaus, die Ehrenpforte und die Pfeiler des Neustädter Thors illuminirt.

Die Armen im Armenhause erhielten zu Mittage eit Fesimahk und die Armen in dem Stadt -NReviere eine besondere Geld-Unter- ftüßung. Heut Morgen, bet der Abreise Fhrer Königl. Hoheit, ver- sammelten sich wieder die herittenen Korps vor dem Königl. Schlosse und ritten dem Rektsezuge in abgewechselter Ordnung vor, derge- stalt, daß die Fleischer - Jnnung voranritt, dann das Bürger-Korps und endlich die Kaufmanns-Gilde unmittelbar vorx dem Kommando der Königl. Garde-du-Korps folgten. :

In der Mitte der Berliner Allee, bis wo die Begleitung aller- gnädigsi angenommen war, empfahlen sich die Korps zur Allerhöch- sien Gnade Fhrer Königl. Hoheit.

Der Verkehr auf der Elbe war im Oktober sehr lebhaft; bet Wittenberge wurden stromaufwärts, mit Einschluß von 20 Sächsischen direkten Transito - Ladungen , 226 theils beladene, theils unbeladene Kähne, und stromaufwärts, 179 beladene Schiffs=- Gefäße, worunter si 54 Sächsische Ladungen befanden , abgefer= tigt. Die-vorzüglichsten Ausfuhr - Artikel waren Holz und Schles sische Leinwand, und bei der Einfuhr zeichnete sih besonders der rohe Zucker aus, der in schr beträchtliher Menge für dke Berliz ner Zucker-Raffinerien cinging. Die Waagrenpreise aller Art gehen zu Hamburg immer mehr herunter. :

Ueber das Haupt - Zollamt Wittstiock gingen 86 Frachten mik 1756 Ctnrn. ein. Davon kamen in Wittsiock 1250 Ctnr., größten= theils Butter, Häringe, Eisen, Reis und Wein, zur vollen Ver= steuerung; 61 Ctnrx., hauptsächlich wollene Waaren und Kaffee, wur= den, auf Begleitscheine, nah dem Fnneren des Landes abgelassen, und 445 Ctnr., worunter die Haupt - Artikel, aus rohen Fellen, Salz, Käse und ordinairem Branntwein beffanden, transitirtèir direkt ins Ausland. An Getreide und Vieh aller. Art, gingen 1706 Scheffel und 5960 Stück Über Wittsto® vom Auslande cim.

Die hiesige Friedens - Gesellschaft hat in dem, mit’ Ende Oktober abgelaufenen Jahre ihrer Dauer, ihr Ziel: Unterstüßun bedürftiger, vorzüglich talentvoller Fünglinge, die sich ats durch Sittlichkeit und Sinn für Ordnung und Geseßmäßigkeit auszeichnen „* fortdauernd verfolgt; sie hat 6 Stipendiaten auf der Universität, und 6 Gymnasiasien mit fortlaufenden Beiträgen un- tersiüßt. Außerdem haben 5 Gymnasiasten die nôthigen Bücher von ihr erhalten. Vorzüglich erfreulich sind die Fortschritte sämmt- licher Stipendiaten und ihr musterhaftes Betragen , {o daß keiner derselben auch nur cine Erinnerung sich zugezogen hat. Die Ge- sellschaft hat im Laufe des Jahres eins ihrer achtharsten Mitglte=- der durch den Tod des Fürslen Staats - Kanzlers von Hardenberg verloren; außerdem find. noch 16 Mitglieder abgegangen. Dage- gen sind 35 neue Mitglieder hinzugetreten, so daß dic Anzahl sämmtlicher Mitglieder 156 beträgt. Die Einnahme an jährlichen Beiträgen hat durch obigen Abgang sich um 145 Rthlr. vermin- dert, durch den Zutritt der 33 neuen Mitglieder pageges fich um 59 Rthlr. 25 Sgr. vermehrt. Von des Königes Mai. hat die Ge- sellschaft ein außerordentliches Geschenk von zo Stück Frkiedrichs- d’or erhalten; hiedurch, und durch den Ueberschuß der Einnahme d. J. 1822, if das Kapital-Vermdgen dex Ansialt auf 1755 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf. angewachsen.