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die Kapelle eingetreten waren, nahen Zimmern Friedrichs des Ersten zurück.
Das Hohe Brautpaar nahm dort die Glückwünsche der anwesenden Höchsten Familie an.
Während der Zeit versammelten sich die, in der Kapelle und in den anstoßenden Zimmern befindlichen Personen in dem Ritter-Saale. Die Thür nach der Bilder-Galerie, in welche die Zuschauer auf Billets eingelassen waren, wurden geöffnet.
Seine Majestät der König und die Höchsten Herrschaften begaben Sich hierauf in den Weißen Saal.
Des Königes Majestät seßten Sich mit dem Hohen Brautpaare an den unter dem Thronhimmel gestellten Spieltisch.
Alle úbrigen Prinzen und Prinzessinnen nahmen die, zu beiden Seiten desselben gestellten Spieltische ein.
Die großen Hof - Chargen standen hinter dem Stuhle Seiner Majestät, die Kavaliere hinter den Stühlen ihrer Herrschaften, die Damen hinter den Prinzessinnen.
Die hoffähigen Personen näherten sih den Spieltischen und machten Seiner Majestät dem Könige und den Übrigen Prinzen und Prinzessinnen ihre Kour.
Seine Majestät dèr König beendigen das Spiel, |
sobald Allerhöchstdieselben benachrichtigt worden, daß die Tafel servirt war. Der Wirkliche Geheime Rath und Hof- Marschal Freiherr von Malbahn annoncirte hierauf das Souper.
Die Königliche Ceremonien-Tafel war unter dem Thron- Himmel im Rikttersaale.
Sobald Seine Majestät und die Höchsten Herr- schaften dort angekommen waren und Sich niedergelassen hat- ten, traten die zum Vorlegen der Speisen ernannten zwei General-Lieutenants :
1) von Brauchit sch,
2) von Kessel, an die beiden Enden der Tafel. Sie gaben die vorgelegten Speisen den hinter ihnen stehenden Kammer - Lackaien ; diese den Pagen und von diesen erhielten sie die funktionirenden großen Hofchargen und Kavaliere.
Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften nahmen folgende Pläße bei der Tafel ein.
An der Mitte der Tafel das Hohe Brautpaar.
Dem Hohen Brautpaare zur Rechten, neben der Prinzessin Braut Königlichen Hoheit, SeineMajestät der König; zur Linken, also neben dem Kronprinzen Königl. Hoheit, Jhre Königl. Hoheit die Frau Erb -Gro ß- herzogin vonMecklenburg-Schwerin, worauf dann die übrigen Höchsten Herr schasten nah ihrem Range folgten.
Außer der Königlichen Ceremonien - Tafel waren noch fünf __ Tafeln, an welchen '
1) Der General von Gneisenau.
2) Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf von Bernstorff.
3) Der Grand maître de la Garderobe Graf von Grote.
4) Der Ober-Kammerherr Fürst zu Sayn und Witt- genstein und
5) Der General-Adjutant, General-Lieutenant von dem
Knesebeck, die Honneurs machten. ;
Seiner Majestät dem Könige ward der Wein durch den Ersten Öberschenken, Grafen von Neale, überreicht, und Seine Majestät befohlen hierauf, daß die Hofstaaten sih an die, für sie servirten Tafeln zurückziehen. sollten.
Seine Majestät der König brachten die Gesundheit des Hohen Brautpaares aus, sobald die Suppe von der Tafel gehoben worden war.
Auf ein gegebenes Zeichen ward diese Gesundheit an allen Ta- feln ausgebracht. Das Musik-Chor der Garde war auf dem Bal- fon im Saal, musicirte während der Tafel, und blies Tusch wäh- rend dieser ausgebrachten Gesundheit.
Gegen das Ende der Tafel stellten sih die Hofstaaten wie- der hinter die Stühle Seiner Majestät des Königes und der übrigen Höchsten Herrschaften, und traten X nen, wie zuvor, vor oder nach, sobald Allerhöchst - und Höchstdieselben aufgestanden waren.
Seine Majestät der König nebst den Höchsten Herrschaften begaben Sich, nach aufgehobener Tafel , in den weißen Saal zurück, wo sich schon vorher die Geheimen Stgaitliindsier und Wirklichen Geheimen Räthe versammelt hatten.
Sobald Sih Seine Majestät unter den Thronhim- mel gestellt hatten , näherte sih der, die Stelle des Ober-
tarschals versehende Wirkliche Geheime Rath und Hofmar- schal dem Hohen Brautpaare, und nachdem er H öô ch st - demselben angezeigt, daß Alles zum Fackeltanz bereit sey, begann leßterer in folgender Art: 1, Der die Stelle des Ober -Marschals versehende Wirk- liche Geheime Rath und Hofmarschal, Freiherr von Malbahn, ai dem großen Marschal -Staabe in der Hand, eröffnete den- elben.
2. Ihm folgten die hier anwesenden Wirklichen Geheimen Räthe und Geheimen Staatsminister, paarweise, nach dem Datum ihres Patents , so daß die jüngsten vorangingen, mit großen weißen Wachsfackeln in der Hand, also:
1) Der Wirkliche Geheime Rath Graf von Ingenheim. 2) Der Wirkliche Geheime Kath Woldermann.
3) Der Wirkliche Geheime Rath von Hey debreck.
4) Der Präsident des Ober-Tribunals von Grollmann:
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1
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6) Der Staatsminister Graf von Bernstor 7) Der Staatsminister von Klewiz. Lottum. 9) Der Staatsminister und Ober: Kammerherr Fi Sayn und Wittgenstein. 10) Der Staatsminister von Schuckmann, 11) Der Staatsminister Graf von Bülow. 12) Der Staatsminister von Beyme. 15) Der Staatsminister Freiherr von Altenstein 14) Der Staatsminister von Brockhausen. *) 5. Das Hohe Brautpaar, welches unter V) der vorgenannten Personen einen Umgang im Saale n Darauf näherte sih die Prinzessin Braut S, Majestät dem Könige, und nachdem Hd ch1di Seine Majestät durch eine Verbeugung zum Tanze gefodert, begann ein neuer Umgang. Jn ähnlicher Atrt| ten Hôchstdieselben mit allen Prinzen, welche si Zuge befanden, nach der von Seiner Majestät für | Tag befohlenen Ordnung. Seine Königliche Hoheit der'Kronprinz h darauf mit den im Zuge befindlich gewesenen P rij sinnen. | Nach beendigtem Fackeltanze begaben sich die A l leth) sten und Höchsten Herrschaften, unter Vort | Hofstaaten, zurück nach den Zimmern Friedrichs de stiß Nachdem daselbst von der Ober-Hofmeisterin Jhrui niglihen Hoheit der Kronprinzessin, Gräf Reede, das Strumpfband ausgetheilt, und durch die ers und Staats -Dame, Fräulein von Viereck, deim Geh tath und Tresorier Zencker, die Krone überliefei den, ward der Hof wieder entlassen. : Am folgenden Tage, den zosten, um halb 12 Uhr, fa Kirchgang statt, bei welchem alle Höfe in Gala erschienen. dem Gottesdienste war bei den Hohen Vermählten Dé
Abends 6 Uhr Kour bei Jhren Königl. Hoheiten dem | prinzen und der Kronprinzessin.
(Libussa, von Kreuzer; vorher: Die Rückkehr des lings, pantomimijches Vorspiel.)
und Souper bei Seiner Majestät dem Kö Schlosse.
nige al
nigl, Hoheit. Souper im Prinzessinnen-Palais. Frei-N
Den 4ten December Piner bei Seiner Maje/ Königlichen Palais. des Frühlings).
errichtenden General-Kommission zu Regulirung der guts lichen und bäuerlichen Verhältnisse, den Geheimen J Rath von Zakrzewsfki, zum General - Kommissarius Direktor, den Landes-Oekfonomie-Rath Krüger, zum Kommissarius , und den vormaligen Gerichts - Proflu Schumann, zum Justitiarius zu ernennen geruhet.
ordentlichen Professor in der theologischen Fakultät der | gen Universität ernannt worden.
Bekanntmachung.
nigl. Opernhause zu gebenden Frei - Redoute werden vol! liche anständige Charafter-Masken gewünscht.
Bunte Cluauve—souris und bunte Domino’s sind g! tet. :
Besondere Billets zu den Logen werden nicht aus
Plaß zu nehmen. |
Während des Aufenthalts in den Logen steht es J frei, sih zu demasfiren, während der Anwesenheit im S nur erst von Ein Uhr an.
Die im Saale selbst angebotenen Erfrischungen wt unentgeltlich gereicht.
Da die eingehenden Billets vernichtet, und Kontr! fen an den Ausgängen nicht gegeben werden, so ist die
richtung getroffen, daß die Herrschaften von ihrer Bediel| in den untern Fluren erwartet werden fönnen, so wie al dem an den Ausgangs - Thüren einige Leute angestellt s um die Kutscher zum Vorfahren anzurufen.
bäude gegenüber, als auch durch die nach dem Opern! gehende Thür. für die Königl. und Hof - Equipagen.
*) Der Wirkliche Geh. Rath Graf v. Haßfeld und der Sta Minister v. Kircheisen , konnten Unpäßlichkeit halber, der Stà Minisier Freiherr v. Humboldt, wegen Ahwesenheit, dieser F
s) Der Staatsministér General-Lieutenant von Hake.
lichkeit nicht beiwohnen.
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L Fa E A A E R Ee j
68) Der Staatsminister, General-Lieutenant Graf F
rinzen und | _ Hierauf Polo: Ball im Weißen Saale. Die Damen erschienen in Hoft(S
Den 1sten December Diner im Rittersaal. Abends Den 2ten December Schauspiel im Schauspielhaus: i Den Zten December Diner bei dem Kronprinzet E
Oper: (Li : Die Rüéti : A R e CRBUIRO. Ie D T E PRRY Angekommen: Sée. Erc. der General-Lieutenant und Kom-
deur der Zten Division, v. Jagow, von Merseburg. Se. Exc. der Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsche Staats- isier, v. Plessen, von Ludwigslust.
Seine Königliche Majestät haben bei der, in Posi
M Abgerei :
f M Der Königl. Französische Legations - Sekretair Bourgoin, b Kourier nach St. Petersvurg.
Bei der am 5. Dec. c. auf Allerhöchsten Befehl im f
Alle schwarze Dominos und Chauve=souris werde wie das Erscheinen in Stiefeln, verbeten. A M Paris, 25. Nov. Das Hauptquartier Sr. K. H. des Herzogs ben, sondern es steht den Masken frei, überall ungehi|
Der Eingang ist sowohl durch die dem Universitäts -Fs Der Eingang von der Wasser-Seite bl
F Die Eröffnung des. Hauses geschieht um 8 Uhr.
ang der Redoute um 9 Uhr. Ende 4 Uhr. infang Graf Brühl.
Bei der am 27sten fortgeseßten und am 29sten d. M.
Mdigten Ziehung der Z ten Klasse 46ster Königl. Klassen- hrie, fiel ein Hauptgewinn von 20,000 Rthlrn. auf Nr.
in Berlin bei Bleichroeder; 2 Gewinne zu 5000
Ln. fielen auf Nr. 57,595 und 68,382, Graudenz bei
mann, und Salzwedel bei Pflughaupt; 2 Gewinne zu b Rthlrn. auf Nr. 25,117 und 26,563, Magdeburg bei h, und Mühlhausen bei Blachstein; 1 Gewinn zu 1500 lrn. auf Nr. 17,6891, Berlin bei Jsrael; 16 Gewinne 1000 Rthlrn. auf Nr. 12753. 5995. 6893. 7746. 8016. 12, 15/872. 30/512. 34/044. 46,265. 49,056. 64,041, bg. 75,690. 78,268 und 78,348, Berlin bei Alevin, 2mal Seeger und .2mal bei Abr. Simonssohn, Frankfurt bei mann, Halle a. d. S. bei Lehmann, Herzberg bei Ge- ib, Königsberg i. Pr. 2mal bei Burchard und bei Heyg- Münster bei Lücke, Posen 2mal bei Pape, Stettin bei in und Tilsit bei Behr; 40 Gewinne zu 500 Rthlrn. | Nr. 1382. 1931. 5206. 6483. 7203. 16,072. 17/354. 67. 17,675. 19,697. 20,310. 21,718. 24,851. 24,937. 72. 27,202. 26,259. 28,003. 33/378 34/070. 4/591. P31, 38/198. 38,845. 41,162. 41,578. 447008. 45/004. 03. 49/179. 59,114. 59,496. 61,108. 61,281. 64,861. 61. 71,868. 73,344. 77,064 und 77,650, Berlin 2mal Alevin, bei Asche, 2mal bei ‘Burg, bei Maßkdorsff, bei stag, bei M. Moser, 2mal bei Seeger, bei Abr. Simons- , bei Thiems und bei Wulfsheim, Breslau bei Friede- , bei J. Holschau jun., bei Leubuscher, bei Prinz, bei (, 2mal bei Schreiber und bei Stern, Brieg bei Böhm, 1 bei Reimbold, Krossen bei Müller, Danzig bei Alberty bei Roßoll, Elberfeld bei Heymer, Goldberg bei ‘Püschel,
dinaloire für die Königliche Familie und die Hofsssälle a. d. S. 2mal bei Lehmann, Hamm bei Huffellmann,
dnigsberg i. Pr. bei Heygster, Magdeburg bei Roch,
annsfeld bei Fischer, Minden béi Wolfers, Naumburg a. S. bei Kayser, Posen bei Pape, Stettin bei Karow, r bei Zellner und Wrieben a. d. O. bei Pätsch; 46 Gewinne 00 Nthlrn. auf Nr. 778. 1319. 1516. 3736. 6511. 8462. 10/109. 17,045. 17,198. 23/051. 23/258. 24/577. 25/580» . 26,601. 27,350. 29,080. 30,201. 30,967. 34/275. . 36,262. 38,174. 41,735. 45/415. 4514605. 45/528. . 51/921. 52/308. 53,609. 57/165. 58,821. 63,740. 64,554. 67,276. 68,061. 70,054. 79,088. 73/154. V5Á. 70,392. 76,682 und 78,335.
Betlin, den zo. Nov. 1823.
Königl. Preuß. General-Lotterie-Direftion.
Ï Der Regierungs-Chef-Präsident v. Wißmann, von Frank- O.
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| Der Großherzoglich Sachsen - Weimarsche Kammerherr, Ge- ne Legations - Rath und Geschäftsträger am hiesigen Hofe, pruickshanf, von Weimar. j
| Der Attaché der Königlichen Französischen Gesandtschaft am gen Hofe, du Manois, als Kourier von Paris. | Der Kapitain und Flügel - Adjutant Sv. Maî. Königes, v. Thümen, als Koucier nach München.
e Soi Oa i ald ias : P ions - + Si ann, als Kourler na Der bisherige Licentiat Friedrih Bleek it zum H Legations - Rath v. Liebermann, als K d
: Der Legations-Rath v. Arnim , als Kourier nach London.
Zeitungs-Nachrichten.
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} Angouleme war am 1g8ten in Vittoria.
N — Ein aus dem Schwarzen Meere kommendes, in Marseille
elaufenes Oesterreichishes Fahrzeug, hat die Nachricht über- t, daß eine Kriegsbrigg seiner Nation, zwet Griechische Raub- iffe weggenommen, und daß ein Franzdsisches Fahrzeug sh dritten in den Gewässern von Samos bemächtigt habe. Alle gehören zu der Expedition, die kür;lih aus Hydra ausgelau- - Der Kapitain des obgedachten Oesterreichischen Schiffes hlt auch , daß die Griechische Regierung auf Syra, die Erhe- g einer Abgabe von Einein Piaster pro Tonne für alle Schiffe e Unterschied der Flagge angeordnet, und daß der Kaiserlich lerreichische Fnternunzius in Konstantinopel, dem Konsul in à angedeutet habe, nicht zu erlauben, daß die Schiffe seines bverains diese Abgabe entrichteten, indem Se. Kaiserl. Maj. die terung, die sie auferlegt hat, nicht anerkenne. y ondon, 21. Nov. Das bis zum 25. Nov. prorogirte Parla- t soll abermals bis zum dritten Februar k. F. prorogtrt wer- Die Gazette zetgt die Ernennung des Grafen Richard von carty, ehemal. Botschafters bei Sr. Niederl. Maj./ zum Vis- t des vereinigten Königreiches an. — Die Pensionaîirc, deren len bisher Sinecuren waren, indem ihre Dienste fast nicht rs erfodert wurden, als bei einer Krdnung, werden mehr Thätigkeit gescht werden, Dieses aus etwa 40 Mitgliedern hende Königl. Korps hat die Anzeige erhalten, daß es künf-
1 in Windsor die Dienste bei Sr. Königl. Maf zu verrich-
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ten haben werde. Zwölf von ihnen werden während eines Mo- nates beständig im Dienste seyn, und alsdann durch cine gleiche
Anzahl abgeldst werden ; kein Stellvertreter soll, unter irgend einer Bedingung ihren Diensi verrichten dürfen, sondern jeder muß in Person erscheinen und (Nes Pflicht wahrnehmen. Uebrigens sind die erfoderlichen Anstalten zu threr Aufnahme in Ansehung der Wohnungen, der Speisung 2c. auf eine ansiändige und elegante Art getroffen worden. — Madame Riego, und der gleichfalls hier in London anwesende Bruder des Generals, Canonicus Don -Mi-
guel de Riego, haben, um das Leben ihres Gemahls und Bru- ders, wo möglich zu retten, sich an den hiesigen Franz. Mis nister Fürsten von Polignac gewandt, um die Juterzession Sr. allerchristlihsten Maj. belm Spanischen Könige anzuflehen. Der Fürst von Polignac sandte die Bittschrift dieser unglücklichen Verwandten an Ludrotg XVULl., sobald als möglich nach Paris, welches er den Supplikanten,- unterm 17. Oft., in einem verbind- lichen Briefe bekannt machte. Da inzwischen D. Miguel de Riego keinen Bescheid auf seine Bittschrift an den König erhielt, o wollte er am 14, Nov. in Mit-Unterschrift der Gattin Riegos, Maria Therese del Riego, eine dringende Petition an den Franz. Mini- ster des Auswärtigen, Vikomte Chateaubriand, durch Vermittelun
des Hrn. Canning abgehen lassen. Eben war Herr Planta, Sekre= tair des Herrn Canning, welcher lezterer von London abwesend war, durch einen expressen Boten autorisirt worden, die Peiition nach Paris abzusenden, als die Nachricht von Riegos schneller Hins richtung ihn daran verhinderte.
Die Witwe des Kapitain Cook lebt noch in hohem Alter zu Clapham , und hat ihren becuúhmten Gatten, in Besi aller ihrer Geistes-Kräfte, nunmehr 44 Fahre überlebt. — Aus, Dublin schreibt man unterm 1ztèn, daß bet annahendem Winter auch wiederum die Reigung zu Gewaltthätigkeiren und Ausschweifungen im Süden und Norden fich mecklichexr äußere. j
Gibraltar, 6. Nov. Der neu ernannte Spanische Konsul, Hr. Privas, ist hier angekommen. Obgleich seinem Vorgänger nicht der Befehl zugegangen war, sein Amt niederzulegen, so hat es doch, sammt seiner ganzen Familie, die Stadr verlassen. Er ist ein Mann, der sih durch seine exalticten Gesinnungen unter der re- volutionairen Regierung vorzüglich ausgezeichnet hat. Die Spa-
nischen Flüchtlinge , mit Ausnahme des Generals Alava , dex aus anderen Gründen hier noch zurückgehalten wird, haben den Be- fehl erhalten , binnen 24 Stunden diese Stadt zu räumen. — In vergangener Woche ist eine Deputation von Liberalen von hier nach Tanger abgegangen, um sich von der dortigen Regierung einen Zufluchts- Ort und Anstellung zu erbitten; man versichert daß diese Bitte ihnen ohne weiteres abgeschlagen worden sey»
Baireuth, zo. Nov. Der laute Jubel in der Köntgl. Re- sidenz-Stadt München, und in den anderen Städten der Nachbär= Provinzen, welche die verehrte Kronprinzessin von Preußen K. Ho- heit, auf Jhrer Reise passirt hatte, kündigte uns die nahe An- funft der Hohen Reisenden an. : R
Von Amberg kommend, betrat Dieselbe am 22ften d. M. früh die Gränzen hiesiger Provinz, wo die Herzen der Bewoh- ner freudig Sie bereits erroarteten.
Auf den Post-Stationen hatten die Beamten, Pfarrer, Schul- Lehrer mit ihrer geschmückten Schul -Fugend, und die Vorsteher der Gemeinden sih zum Empfange versammeit, und so trafen Fhre Königl. Hoheit, vom Freude-Fauchzen des Völkes begleitet, um 2 Uhr Nachmittag hier ein, in Begleitung des Königl. Hof-Kommissairs und T -Stallmeisters Hrn. Freiherrn von Keßling und der übrt-
en Suite.
: Am Eremitagen-Thore hatte der Magistrat und die Bürger= haft eine Ehren-Pforte errichtet , geshmäckt durch die Wappen und den Namens-Zug der erhabenen Köntgs-Tocthter. :
HôchstSie wurde hier durh eine Depútation des Magistrats und von dem fröhlichen Zurufe der Baireuther Bürger empfangen.
An dem Schlosse war das Linien »- Militair mit ‘seiner Fani- tsharen-Musik aufgesiellt, und beim Aussteigen aus dem Wagen e die D I von des Prinzen Pius von Baiern Königl. Hoheit empfangen.
Hieselbst hatten sich auch der Königl. General-Kommissair Fret- herr von Welden, mit den Direktoren und Übrigen Mitgliedern der hiesigen Landes-Stelle, dann die Stadt-Kommandantschaft mit dem gesammten Officier-Korps, so wie auch die Vorstände der úbrigen Königl. Behörden zum Empfange eingefunden. D
Rach dem Mittagsmahle, zu welchem mehrere distinguirte Staats-Diener zugezogen zu werden das Glück hatten, traten Fhre Königliche Hoheit, unter dem Zurufe der Segens - Wünsche des zahlreih versammelten Volkes, Fhre Reise nach Hof att, indem HôchstSte an diesem Tage noch dort anzulangen wünschten. — Fhre Reise nach Hof glich einem wahren Triumph = Zuge; al- lenthalben waren in den bedeutenderen Orten Ehren - Pforten er- richtet, und das Volk drängte sich, die geliebte Köntgs-Tochter zu sehen, die das Glück des vor wenigen Wochen hier durchgereisten Preußischen Thron-Erben zu begründen bestimmt is, welcher durch seine gleich lievenswürdigen Eigenschaften, aller Herzen für sich ein- genommen hatte.
Mit dem eintretenden Dunkel waren die Orte, welche die Hohe Reisende passirte, von den Bewohnern aus eigenem An=- triebe beleuchtet. Reiter mit Fackeln geleiteten die Reise-Wagen, Hunderte von Bewohnern, mit brennenden Laternen versehen, fan=- den sich bei den etwas gefährlich zu passirenden Wege - Strecken,
zur Sicherung der D Reisenden ein, und Alles subelte dem Zuge derselben nach.
8 Ueber den Empfang in Hof ist in diesen Blättern (S. 1540 Artikel Hof) das Nähere enthalten; daher hier nur nachträglich die Bemerkung, daß die dort erwähnte große Ehren-Pforte darum nach der Architektur des Brandenburger Thores in Berlin, an der Gränze erbaut worden war, auf daß die verehrte Pre wenn Sie diesen Sieges-Bogen în der Königsstadt selbst betreten wird, sih der Pforte erinnern möge, die ihr die Liebe der Baiern am Austritte aus dem Vaterlande seßte. Statt der Steges - Göttin aber, welche in Berlin die Triumphe der Preußischen Waffen auf jenes Thor pflanzten, waren hier die vereinigten Namens - Züge
des Fürstlichen Paares anaebracht , das allenthalben die Herzen durch seine Liebenswürdigkeit besiegt! — Die leßte edle Handlung, mit welcher die treu geliebte Königs - Tochter, von threm Vater lande segnend schied, war eine, den armen Abgebranntèn in Hof
hesiimmte milde Gabe von 200 Dukaten.
Dresden, 25. Nov. Se. Mai. hahen des Herrn Herzogs von An-
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