1823 / 144 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 02 Dec 1823 18:00:01 GMT) scan diff

15369 werden, und den Glückwunsch der Studireudea, in wenigen herz- lichen Worten vortragen zu dürfen. Nach ausgebrachtem Lebehoch ging der Zug în den Lustgarten neben dem Schlosse, und löste fich

aselb| auf. Es waren an acht hundert Studirende, welche sich zu dieser einfachen und s{dnen Huldigung vercinigt hatten.

Die von der hiesigen Kommune erbaute Ehrenpforte, durch welche Jhro Königl. Hoheit die Kronprinzessin vorgestern Jhren Einzug hielten, bildete einen, einige 60 Fuß im Durchmesser

altenden Säulen - Cirkus. Ste wurde, nah Allerhöchsten Be-

immungen, dicht vor der neuen Schloßbrücke aufgerichtet, von der bisher bet dergleichen Bauwerken zum Grunde gelegten Form des Triumph - Bogens deshalb abweichend, weil das Branden- burger Thor der schönste majestätische Triumph - Bogen war, der nur die Feier und Festlichkeit eines solchen Tages verherr- lichen konnte. Es sollte hier lediglich von der festlichen AusshmüÜk= Eung der Stelle die Rede seyn, auf der Jhre Königl. Hoheit gnä- digsî geruhen würden, die Huldigung der Töchter der Residenz- Stadt anzunehmen. Deshalb wurde, um den Dank der Kommune für eine solche Gnade auszusprechen, alles das dem Kreise der Jungen Mädchen hinzugesellt, was nur Freundliches und Festliches, die Lokalität der Stadt in dieser Jahrszeit darzubieten vermochte. Die Baukuns trug das ihrige dazu bei, durch Aufrichtung der gracieusen Korinthishen Säulen, deren Zwölfe, von zo Fuß Höhe, auf einem 10 Fuß hohen Unterbau aufgestellt waren, Auf ihnen erhoben sich, als Verkündigerinnen dessen, was in die- sem Cirkus geschehen werde, 12 jugendliche weibliche, durch Dar- reichung von Kränzen und Guirlanden huldigende Gestalten, und erhöhten so den ganzen Bau auf mehr denn 54 Fuß. Zwischen den Säulen gruppirte sich, was die Fahrszeit nur an Pflanzen-und blü- henden Gewächsen darbot; mehr denn 1500 damit gefüllte

Töpfe, aus den hiesigen Gewächs - Häusern entnommen , bil- deten Hügel von Grün und Blumen, aus deren Mitte, durch die milde Witterung begünstigt, blühende und fruchttragende Orangen- Bäume sich erhoben. Oben waren die Säulen durch 12 Blumen- Kränze geziert , und durch 12 Blumen -= Gewinde verbunden. Am Unterbau befanden sich, von Grün umschlungen, die Namens-Züge des Höchsten Brautpaares, und die Wappen - Thiere der beiden, durch diese Hohe Verbindung eng verbündeten Völker, abwechselnd angebracht. Jn der Richtung der vom Brandenburger Thore nach

dem Königl. Schlosse führenden Straße, durchschnitt die Fahrbahn,

auf der Jhre Königl. Hoheit einzogen, den Cirkus so, daß sich zu beiden Seiten derselben runde Nischen mit amphitheatralischen

Fußböden bildeten, auf welchen sich die Töchter der Stadt, welche

die Hohe Gefeierte zu bewillklommen die Gnade hatten, gruppirten.

Der Plan zu dieser Ehrenpforte rührte vom Stadtrathe und Bau-

Inspektor Hrn. Cantian her; die Figuren von dem Professor und

von dem Bildhauer, Herrn Gebrüdern Wichmann; den Bau selbst

hatten der Maschine -Fnspektor und Hof-Zimmermeister Hr. Glaß

u. Sohn mit mehreren werkthätkgen Männern ausgeführt, und der

Blumen - Shmuck war vom Königl. Garten - Direktor Hrn. Otto

besorgt. Das Gedicht, mit welchem, in der Ehrenpforte, die Toch-

ter des Geh. Kriegs - Rathes und Ober =-Bärgermeisters, Betty

Búsching, von den Fungfrauen Fließ, Groschu|, v. Rodenberg

- und Uhden begleitet, im Namen der weiblichen Fugend der Rest=

denz, F. K. H. begrüßte, hatte elnen, durch frühere Meister-Werke

in der Deutschen Dichter - Welt rúhmlichst bekannten, hiesigen

Staatsbeamten höheren Ranges zum Verfasser, und lautete also :

Sey gegrüßt von tausend Zungett- Mit der Wonnen höchstem Laut, Von dem Reigen süß umklungen, Den die Herzen Dir geschlungen, Heiß ersehnte, theure Braut! Auserwählt dem Heldensohne, Der, ein s{ônes Loos, Dich fand, Und , der Liebesweihe Band, Myrthengrün zur goldnen Krone Reich um Deine Locken wand.

Séy gegrüßt, vom Ffsarstrande Heldentochter, sey gegrüßt Deinem neuen Heimathlande, DA D T A Bande, ;

un die Tochter Preußens ießt! Die der Liebe zarte S aube Is Sanft in unsern Hain geführt, Dich empfangen, tief gerührt, Lieb? und Treu?’ in hohe Lauben, Die der Lorber dunkel ziert.

Mit der Anmuth Blütenzweigen Schmücksstt Du vor Dir her die Bahn. Schönem sind die Herzen eigen, Und der Ehrfurcht Blicke neigen, Stich dem Edlen, dem sie nahn. Flammen doch, die heilig holden, Glühn in jedem Angesicht, Wenn, wie Du, ein Morgenlicht Künftigen Geschlechtern golden Aus dem Schooß der Tage bricht ;

Wenn dfe irdischen Gefühle oimmlish träumen, und entzückt Bt verflärter Traumgespiele, S4 Ahnen, früh am Ziele, Schon die Palmenkränze pflúckt, Palmen, die die Engel woben: Dieses Königliche Bild, Fanger Schmuck in Preußens Schild, Soll ein Segen seyn von droben, Nicht der Gegenwart nur mild.

Heil dett ährenreichen Fluren,

Die ein Stamm von Helden lbt, Auf der Vâter Steblenspuren Durch die Gunst der Dioskuren,

Tapferkeit und Güte {chÜbt ; Denen heut in Brautgeschmeidett-

Sey gegrüßt, Du holde Rose - SUßgegrüßt an unsrer Spree.! Sey gegrüßt vom Liebgekose Deiner Treuen, deren Loose Nun das Deine, wohl und weh! Nimm die Herzen, nimm die heißen, Deiner Blumen jüngsten Flor! Und der schwesterlichhe Chor, Bald die Brâute tapferer Preußen, Blüh? in Deiner Huld empor!

An den Abenden des 2gsten und 29fen d. M. war die Eht mit Flambeaux herrlich beleuchtet; rechts und links, an d

dabet befindlichen neuen Schloßbrücke, lagen mehrere, auf Maftbaung Flaggen in Pry | Schiffe vor An{si Mannschaft , bei frdhlicher Musik, (f

der hiesigen Kaufmannschaft, bis zur Spille des gemein geschmackvoll illuminirte, und mit und Baierscher National-Farbe hewimpelte deren Verdecken die Tanze vergnügte.

leuhtung der Residenz, zeichneten sich, unter mehreren 0 vorzüglich das Berliner Rath - Haus, das- Kölner Nath - das sogenannte Fürsten- Haus, das Adlersche und das Jago! kal unter den Linden, das Palais Sr. Königl. Hoh. des August von Preußen, das Haus des Wirkl. Geh. Legationiy Hrn. Ancillon, das Haus des K. Baterschen Gesandten, Hit fen v. Rechberg- und Rothenlôwen Exc., und die K. Ak ly Kunste aus. Am erwähnten Baierschen Gesandtschafts- Hoi der verschlungene sechs Fuß hohe Namenszug FE. von bily Steinen lceuchtend, in der Schetbe einer großen Sonne, den und Mittelpunkt der Facade in einer Höhe von 25 Fuß. F hielten Borussia Und Bayaria, jede auf ihr Wappen gestüßt, du ber- und Myrthenkranz. Die große Königskrone schwebte | dend in einer Hdhe von 50 Fuß darüber. Zu beiden Seit Borussía und Bavaria lagen edie Flußgöôtter der Spree und ebenfalls die Landeswappen haltend. An den Seiten-Facade! den die Statuen von Amor und Hymen auf 12 hohen Pos ten, Fackeln und Rosen- Guirlanden tragend, womit die pen der beiden Königreiche auf 20 Fuß hohen, mit Blume wundenen Lanzen, von allen Seiten Königl. Theater-Jnspektor Hr. Gropius hatte die dem (Ganze Grunde liegende sinnige Idee, mit der ihm eigenen Kunsi keit, schr geschmackvoll ausgeführt. Was die Königl. Af) der Künste betrifft, so sah man in deren unteren Etage, hinta Fenstern, {wei und zwanzig Statuen-AbgÜsse von den vorzügli| Bildwerken des Alterthums. Hinter den zwet größeren Fe den Apollo von Belvedere und die Diana von Versailles. ÿ den andern Fenstern den Merkur, den Silen mit dem jung! chus im Arme, den Apollino, den Diskobol, die sogenannte g lie Lykomedes , Ariadne auf Rarxos 2c. Im Hausflure fta kolossale Pallas von Velletri, und mehrere Bruftbilder. Di Mittelfensier oben waren mit Transparenten gefüllt. Fm gl sah man einen mit vier weißen Pferden bespannten Wagen. Zügel hielten die Genien von Preußen und Baiern , kennç/hif Sähnlein mit deren Wappen ; dieser Theil des Bildes war gez von den Malern Herren Herbig, Dähling und Kolbe. Wu) Wagen stand das Hohe Brautpaar, unter einem mit Blum: winden geschmückten Bogen; gemalt von Hrn. H. P. Wah, den beiden kleineren Fenstern waren abgebildet, die huldiz Wissenschaften und Künste. Die Wissenschaften nah ihre Klassen : die auf eine Tafel schreibende, die historische Klass, das Jdol der Natur tragende, die physikalische, die dritte| einen Zirkel und die Sphäre, als die mathematische, und die q gelte schwebende Figur mit einer Tafel stellte die philosoy Klasse vor, vont Maler Hrn. Fohann Wolf entworfen und 1 führt. Jm andern Fenster: die Malerei mit der Farben - Pil die Bildhauerei mit dem Hammer, zwischen beiden die Bal mit dem Zirkel; Über den drei Schwestern s{hwebte geflügel Oichtkunst/ begleitet von einem Genius. Dieses Bild wal! Maler Hrn. Wilhelm Schadow. Bei der Beleuchtung d gorschen Lokals hatte Hr. Gropius cinen neuen Beweis feind findungskun|t gegeben. j Die hiesige Fudenschaft veranstaltete in der Synago1 festlicher Erleuchtung derselben, cin : glücklichen Ercignisse angemessene gottesdtensiliche Feier. Pi Psalmen und Hymnen wurden, unter Fnstrumental - Begl( in zweckmäßiger Ordnung vorgetragen. Hterauf folgten in t Andacht der ganzen Gemeinde, die inbrünstigsten Gebete fü! segensreiche,/ das Vaterland beglücckende Erhaltung des Alle digsten Königes Maiestät, für die Wohlfahrt des neuvermi Höchsten Ehepaares, des Kronprinzen Und der Kronprinzessin Y und des ganzen glorreichen Königl. Hauses. An die Stadt-Af Chrisiliher und Jüdischer Religion , wurden Unterstüßungel reicht. Das Gemeinde- Haus und die Portale der Synagogé ren geshmackvoll erleuchtet.

2. Dec. Dem Programme über die Vermählungs-F lichkeiten gemäß, ward gestern Abend (am 1. Dec.) das Alleg Pantomimische Divertissement: Die Rückkehr des Frúhli! zur Feter des Tages, an welchem Fhro Königl. Hoheit die Prinzessin, das Königl. Opernhaus zum erstenmale mit Höch Gegenwart beehrte, mit der, dieser Feter würdigen Pracht i! ben. Als Jhro Königl. Hoheit die Kronprinzessin în die, Blumen = Gewinden höchst geschmackvoll dekorirte Königl. ! mit Sr. Maj. dem Könige und Sr. Königl. Hoheit dem ü Prinzen, trat, ertônte, vom Orchester aus, ein vollstimmiger T! und das gane große Haus begrüßte die Hohe Gefeierte mit! rauschendsten Fubel, der dur die holde Anmuth, mit wel Jhro Königl. Hoheit dem Publikum dankte, nur noch mehr g! gert ward. Fn gleich laute und einstimmige Beifalls-Bezeigu! brachen alle Anwesende aus, als beim Schluß gedachter Vor lung, úber einer sinnvoll angeordneten und elegant ausgefüh Gruppe des Ruhmes und der Liebe, der theure Name Elisà in den Lüften shwebend, im mildesten Lichtglanze erschien.

Zeiß, 50. Nov. Wendischen Bauerschaft des Zeißer Kreises tim Großherzogt! Sachsen, J. K. H. der Kronprinzessin bet Hdchstdero Anwese!

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-Knospenvoll die Zukunft lacht,

hieselbst Überrekchte Gedicht , lautete folgendermaßen :

De dem alten Stahl die Pracht er Künste fügt, die Beiden 9

R p F _AIV HuDmItc IO0UDPFA T

Es zieht ein Wunderstern von Süd nah Nordett

N dieser Weg zum höhern Brautpfad worden? FErtónc

} Festestracht die Männer dort, die Starken; Die Dirnen hier im hochzeitlichen Kleid.

Bei der am 2gsen und 29en v. M. stattgefunden

Ein Engel Dir den Mukttersegen bringt ; hd mit dem Frühling sich im Blütenmeere Charlottenburgs, Dein Tegernsce veriüungt.

A xift, in einem, von Mooß und Strohblumen verfertigten Kranze veretnigt waren. lngen. Vor dieser Pforte befand sch ein eben 0 dekorirtes Por- F Von den Mühlen bis zum Berliner Thore bildeten die hîe- Bewohner zwei Reihen, durch welche der Zug Jhrer Königl. heit führte. i

Eli der Ehrenpforte brachte der Diakonus Schliebner F. H die Huldizungen der Stadt und des hier, mit der Geistlichkeit

gen sich genähert, ward F. K. H. ein Gedicht Überreicht, wel-

d Feder nahm fen, war eine Sammlung für die Armen, die in der Freude,

e religieuse, dem erhaben

Das von der (S. 1357. erwähnten) F

d des ersten Grußes Laut? | ne Sie fommt! Macht weit des Reiches Pforten! hrt jubelnd ein die Königs-Braut: e fommt vom Vaterhause der Ottonen ; Nun bist Du unser!// jauchzen Millionen.

*ritin! an des Vaterlandes Marken ch, ich ein Stamm, getreu der alten Zeit.

raut allein mit Sichel und mit Harken/ : Lehn wir vor Dir in heilger Schüchternheit, ch dulde, Für stin! unsres Brauchs Beginnen; jungftauen find der Bräute Führerinnen.

n hôner Brautkranz ist Dir ja geflochten ; D cin harret unsres frommen Königs Sohn,

x ritterlich den Lorber sich erfochten,

mpfängt aus Detèner Hand noch süßren Lohtt. 13 auch die Väter Hohes wünschen mochten : Erfüllung geht mit Dir von Thron zu Thron:

d Völker huldigen dem Friedensbande

zom Donaustrom, bis zu der Ofisee Strande.

h hin! Dir winkt am Himmel Friedrichs Ehré, Bieh hin, wo heil’ge Liebe Di h umschlingt, h unterm Weihgesang der sel’gen Chöre,

eh? hin, und hôvr in Deiènen Paradiesen : E Den Gruß: Heil, Friedrich Wilhelm! Heil, Elisen ! liß (Reg. Bez. Potsdam) , zo. Nov. Als Jhro Königl. A T E 27sstten d. M. hier durchreiseten, war am hiesigen Pofthause, von Seiten der Stadt, etne Ehren- e von 4 Säulen ercichtet - roelche mit grünem Tanger ge- idt waren; um den Bogen waren 0 Festous angebracht, int Mitte die verschlungenen Buchstaben F. E, in goldener

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K.

| den Stadtverordneten versammelten Magistrats, in ciner kur- Anrede dar: im Namen der Jugend, die mit ihren Lehrern dem 12 weißgekleidete Mädchen und 12 Knaben in einem wohl Kelbten Gesange vortrugen. Und als das Lied beendet war, trat l 7ojähriger Superintendent Woldermann heran, und ertheilte Hohen Reisenden der Kirche frommen Segen, und Aller Her= syrachen ihn nah, und Aller Blicke folgten Jhr, so lange Ste [Auge erreichen konnte; denn die liebreiche Weise, mit der ale K. H. ‘rerve einfache Huldigung aufgenommen, E FLERNPHREA Worte, Sie zu der Versammlung, aus der Utefe Jhres_ Gefühles ge- chen , hatten ihre zauberishe Wirkung nicht verfehlt, und en es dreimal wiederholtès Lebehoch schallte der Fürstin weit nach, das Bild Jhrer hohen Anmuth îim Herzen mit Das erste Gurte, was Fhre Anwesenheit hier ge-

nach Hause.

gesehen zu haben , und eine so holde Königstochter nun Unsrige nennen zu dürfen, sofort beschlossen und ausgeführt d, und so erfreuten sich auch die vom Kummer und vom Man- Gedrückten des beglückenden Tages.

Verzierung a o Jußern geruhte, wurde j Forft as von Soma im Namen derx ganzen Fägeret, ein Gedicht Über-

reicht , welhes Fhre Königl. Hoheit huldreichst anzunehmen die Gnade hatten.

1372

Reisende Sich {ehr gnädig und huldvoll zu Sbchsiderselben dire den Ober-Forsimet-

Hienächst sehte sh der Zug, durch den Jagd - Zeugmeisier

und Ober-Förster Schröder, an der Spiße sämmtlicher JFagd-Zeug-

Läger, erôfnet, dergestalt in Bewegung, daß der Ober-Forsimeister Lol S dd ber Forst - Fnspektor Rothe, die Ehre hatten, neben dem Wagen Jhrer Königl. Hoheit herzureiten, und nebst mehreren andern Forst.- Bedienten Höchstdieselben bis nach Char- lottenburg zu begleiten, von dessen dazu deputirter berittener Bür» gerschaft Fhro Königl. Hoheit an der Stadtgränze ehrfurhtévoll bewillfkommt, und emc Ma mit dem Köntgl. Fagd-Zeug-Per= onale begleitet wurden *). , i E aas, 23. Nov. Heute hatte der feierlihe Ein- zug Jhrer Königlichen Hoheit der Durchlauchtigsten Braut un- seres verehrten Lon pinzes unter lautem Fubel der Bewohner statt. Um die Ankunft der Durchlauchtigsien Prinzessin auf eine ehrfurchtsvolle, den Verhältnissen der Bürgerschaft angemessene Weise zu feiern, war der Weg von der Königl. Spandauer Forst bis zum Eingange in die Schloß-Straße hiesiger Stadt nach E Manier zo Fuß breit planirt, gn beiden Seiten mit Gräben je zogen und mit Pappeln bepflanzt. Jn der Schloß-Straße war cine Allee vom Eingange derselben bis zum Königlichen Schlosse aus jungen Tannen-Bâäumen angelegt. Die vor dem Rath =- Hause E richrete, 54 Fuß breite, 16 Fuß tiefe und z2 Fuß hohe gp nach der JFdee des Königl. Hof-Gärtners Steinert, nach einer 26 )- nung des Königl. Bau - Kondufkfteurs Gadow „, unter thâtiger Lei- tung des Rathmannes Fürstenau und der dazu gewählten Deputa= tion von Bau-Verständigen ausgeführt, war durch Guirlanden und Blumen auf das geschhmackckvollsie verziert. An den beiden Fronte prangten die Namenszuge JI- KK. HH. mit F. Wi. E. L. Ut ver goldeten Buchstaben, worüber der Königl. Preuß. Adler shwebte; auf beiden Seiten waren Opfer-Schalen, und auf jeder Spiße der Fronte eine Blumen-Vase. An der Fronte des Einganges nach Potsdam zu war die Fnschrift in vergoldeten Buchstaben befindlich : Heil und Segen dem Hohen Königl. Brautpaare, und an der Fronte nach dem Königl. Schlosse zu - j

Kehre oft zu uns zurück und befördre unser Glück. Die Ehreù - Pforte bildete drei Thore, von welchen die beidétt Seiten - Thore mit Orange-Bäumen und Blumen beseßt waren. Von der Ehren-Pforte bis zum Königl. Schlosse waren die Bäume der neu angelegten Allee durch Guirlanden verbunden, und unter selbigen waren Postamente, mit Tanger umgeben, errichtet, auf welchen abwechselnd dunkelblau gekleidete Mädchen, mit hellólauen Bändern und Schärpen geziert und Blumen - Kränze in dem Händen , standen. Neben diesen bildeten sämmtliche Bürger der Stadt etne Chaine, und die uniformirten Bürger waren bemübet- die Polizei-Verwaltung zur Aufrechthaltung der Ordnung möglich

u unteriiüßen. A y A Empfange Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Braut war ein reitendes Bükrger-Korps, 50 Mann stark, unter Anführung des,Rathmannes Hrn. Ulrich mit s{chwarzen Leibröcken , hellblauen Aufschlägen und Streifen an den Beinkleidern, Säbel, Hut und Federbusch so wie mit hellblauen Schärpen und weißer - hellbla)t beseßter Schabracke, bis an die Gränze des Königl. Spandauer Forstes geritten, allwo Hôchstdieselbe, von ihnen ehrfurchtsvoll bewill- kommnet, ihnen die hohe Erlaubniß ertheilte, Sie bis hieher und demnächst weiter bis an die Chaussee- Häuser begleiten zu dürfen, wobet die hiesige Eskadron Garde du Korps unmittelbar vor und hinter den Wagen den Zug bildete. Die Königl. Forft - Beamte begleiteten Fhre Königl. Hoheit ebenfalls bis hieher.

Urter der Ehren-Pforte hatten sih der Magistrat die Stadt- verordneten, die Geistlichkeit und übrigen Orts-Behörden auf besonders

a

Jagdzeugshlogß Grunewald (zwischen Potsdam und lottenburg), zo. Nov. Als F. K. H. die Kronprinzessin vor- ern von Potsdam kommend, die Spandauer Forst passirten, am Eingange derselben, eine aus acht Säulen hestehende Eh-

Pforte, deren Kapitäle durch mehrere Bogen verbunden waren, |

lebendigem Grün, und reich mit Fmmortellen verziert, errich- Die innere und Lee Dekoration bestand aus einer Anzahl ‘ner und fostbarer Geweihe. ea An dieser Ehren-Pforte wurden Jhro Könkgl. Hoheit von dem r - Forsimeister von Schleiniß „dem Forstmeister von Lôwenklau, ) zweien Ober - Förstern der Provinz Kurmark empfangen, und zur Gegend des Köntg!. Jagdschlosses Grunewald geleitet. Hier auf einem dazu sih eignenden Plahtze, ein Tempel achteckîg - Fuß tief und 40 Fuß hoch errichtet , und mit weidmännischen blemen geschmackvoll geziert. i l #8 Die äußere Bekleidung desselben ist durchaus von dem Grün Roth-Tanne, die der Säulen, von dem der Kiefern, die ganze ere dagegen , so wie die äußeren Gestmse, von Immortellen, nem u. weißem Mose, auf eine sinnreiche und wohlgefällige Art rdner. Das Ganze, sowohl im Fnnern als im Aeußern, war mit n möglichen Arten von Fagdgeräthen symmetrisch und geschmack= dekorirt. Die Ausführung (so wie auch die Aufstellung der enpforte) war durch den Fagdzeugmeister und Oberförster Schrö- unter Zuziehung des Kastellans der Pfauen-Fnsfel, Fintelmann, ) des Zimmermeisters Friedrich aus Potsdam, bewirkt worden.

In diesem Tempel, und zwar vom Eingange linker Hand, war ein |

lebendigem Grün bekleideter Altar, auf welchem cin Adler mit

gebreiteten Flügeln in seinem Schnabel die Namenszúge des

rchlauchtigen Brautpaares, von Fmmortellen geflochten, trug.

ven ihm standen noch zwei Adler aufrecht.

Zu beiden Seiten des Altars brannten auf zwet abgeschnitte-

Sâulen , in zwei Schalen, Opferfeuer. i

„Der Altar sowohl, als der ganze Tempel, waren mit reichen

irlanden von JFmmortellen reich bekränzt.

Als die -Dur@hlauchtigste Prinzessin an dem Tempel, wo auch

Umspannung erfolgen sollte, angekommen war, ward Sie gleich-

tig, wie an der Ehren-Pforte, mit einer Jagd-Musik, hier aus

Hdrnern bestehend, empfangen. z L

Vor dem Tempel hatten sih der Ober-Forstmeister, v: Schenk,

den Forst-Fnspektoren und Ober-Förstern der Kurmark, meh-

1 Hegemeistern und Unter - Försiern zu Fuß aufgestellt , wo er

be des

Pferde p

öntgl. Fagd-Personals, in geschmackvoll reicher Uniform radirte. L i L

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Aeg d-peugmeister und ObeL- Förster , Schrdder , an der

dazu eingerichteten Esiraden versammelt, auch waren dazu eine An=- zahl junger Bürger-Töchter der Stadt eingeladen, welche, weiß ta kleidet mit blauen Schärpen und blauen Blumen-Guirlanden, ce Prinzessin Königl. Hoheit aus kleinen Körben Blumen fireuten- und von denen eine, die Tochter des Justiz-Direktors Goering (Emilie), ein mòglich| geschmackvoll gesiicktes Kissen auf weißem Sammt nebst cinem hier folgenden Gedichte, vom Hrn. Prof. Ca=- tel Úbereichte :

Hter, zwischen beiden stolzen Königsstädtett,

Umgeben von dem jubeinden Gewübl,

Verhallt nicht im Geschmetter der Trompeten,

Îm eh’rnen Donner, unser Saîitensptel®

Geziemt es uns, vor Fürsten hinzutreten

Und g’nügt hier cinfach-freudiges Gefühl:

Wer mag uns die gewohnte Sitce lehren,

Die Sprache, Fürsten würdig zu verehren?

Doch, Muth! der Wagende gebeut dem Glüke!

Gelingt nicht mancher schüchterne Versuch:

Die Hohe, die cin günstiges Geschike _

Uns sendet, hemmt vielleicht den schnellen Flug,

Schenkt huldreich uns vielleicht zwei Augenblicke.

Rur Einer, Ein Blick schon is uns genug.

Wohl uns, Ste will Sie hat ihn uns gegeben !

In diesem Einén liegt ein ganzes Leden:

Willkommen denn, Du Hoffnung später Zeiten,

Im Siß, wo gern der beste König weilt;

Wohin die stillen Freuden Fhn begleiten,

Wenn Er dem Purpurglanz des Throns enteilt;

Wo Er und Seine Lieben Jbm zur Seiten

Mit JFhnen Herzen tauscht und Liebe theilt.

Wo Èr, seit lebend Fhm die Eine fehlte,

Den Ruheplaß für JFhre Asche wählte.

Im Sit, dem einst der Erste der Gekrönten Borusstiens der Gattin Name lieh:

Wo Musen-Chdre, Weisheitiimmen tdönten ;

Wo sich Natur, Kunst und Philosophie

«) Dem von mehreren Seiten geäußerten Wunsche gemäß, wied de e t wähnte Ehren « Pforte „no@ einige E, ey ces p eta Ñ S E E derjelben befindlichen Veforationen, Weit LIDaTE d B et der

ì ; The Stücken destechen , können, | der find, und zum Theil aus koitdaren S? ges z T Des f Verder eut lind, nur uo

ren Witterung dem Verderben zu fehr aUSgei? ) inb aae den ¿ten d. M., darin gelassen werden - dis wohin alo auch uur dec