1823 / 145 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1377 4) in welher Müänzsorte dasselbe verschrieben ist, so wie endlich 5) welches Volumen und welche Pagina des Haupt - Bu- ches es ist, auf welchem die Obligationen eingetragen stehen. Gedruckte Formulare zu diesen Quittungen sind jederzeit bei der obenerwähnten Kasse unentgeltlich zu erhalten. Wer Zinsen von mehreren Kapitalien oder für mehrere Zins - Zahlungs - Termine zu empfangen hat, fann darüber nicht in einer Quittung zusammen quittiren, sondern muß so viel besondere Quittungen ausstellen, als besondere Zins- Zahlungs-Termine verstrichen und besondere Obligationen über seine Foderung ausgefertigt sind. Quittungen, welche hienah über eine Summe von 50 Rthlrn. oder mehr auszustellen sind, müssen entweder auf dem vor- \chriftmäßigen Stempelbogen geschrieben oder dieser, gehörig fassirt, denselben beigefügt werden. Die Zahlung wird am 26. Jan. 1824 geschlossen. Wer also bis dahin seine Zinsen nicht erhoben hat, fann solche nicht eher als im Jul. 18324 erhalten. Uebrigens werden in der oben bezeichneten Frist auch die Zinsen von Städte-Kassen-Obligationen, in so weit sie fällig sind, bei der Staats-Schulden-Tilgungs-Kasse, gegen die ge- wöhnliche, auf diese zu rihtende Quittung ausgezahlt. Da die Kassen-Beamten außer Stande sind, {über ihre Amtsverrichtung mit irgend Jemanden in Briefwechsel einzu- lassen, oder gar mit Uebersendung vou Zinsen zn befassen, so haben sie die Anweisung erhalten , alle dergleichen an sie ge- richtete Anträge von der Hand zu weisen. Dagegen ist der Agent Bloch, Behrenstraße Nr. 45 erböôtig, für Auswärtige, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die Zinsen zu e-heben, wenn sie ihm dazu den Auftrag ertheilen, und mit dem, was dazu erfoderlich ist, versehen. Berlin, den 23sten November 18253. Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden. Rother. von Shúße. Beeliß. Dees.

Im Bezirke des K. Konsistoriums

zu Berlin, is. der, an der Ritter-Akademie zu Brandenburg bisher angestellte Lehrer Fonas, zum 2ten Kollaborator am dasi- en Gymnasium, und der beim Gymnasium zu Prenßlow ange- ellte Hülfslehrer Schmtdt, zum 2ten Kollaborator bei demsel- hen befördert ; zu Königsberg, is der evangel. Pfarrer Siemèenowsfki

aus Braunsberg, als Pfarrer in Uderwangen bei Friedland ange- stellt, und der Dr, Scheill aus Landshut, zum Regens des fatho- lischen Seminars in Braunsberg befördert, und zu Posen, der Kandidat Fechner, als Rektor und 1ster Leh-

rer der evangelischen Stadt-Schule zu Filehne, und der Domherr v. Trzebiatowskt in Gnesen, als Propst der kathol. Kirche zu Slupi bestätigt, und dem katholischen Propste Stanislaus Kali- nowsfkt zu Szadlowice, sind die Dekan-Geschäfte des Gniefkower Dekanat - Kreises interimistisch übertragen worden.

Angekommen: Der Königlich Französische Kabinets-Kourier Vanier, von St. Petersburg.

M Ret teungs-Na h richten.

L E H

Paris, 23. Nov. Unter den verschiedenen Schriften, die seit einiger Zeit Über die beabfichtigte Auflösung der Deputirten - Kam- mer und deren demnächstige Zusammenstellung auf 7 Jahr, er- schienen sind, zeichnet sich eine neuerdings herausgekommene kleine, aber gehaltvolle Broschüre vorthetlhaft aus; die. Frage wird darin so trefflih erdrtert und entschieden , daß sowohl der Moniteur, als das Journal des Débats es der MÚhe werth gehalten haben, ste in extenso in thr Blatt aufzunehmen. Wir theilen hier Einiges dar- aus mit: „Man hat die Frage aufgeworfen,// heißt es unter andern darin, ¡0b es nicht besser sey, die beabsichtigte Maßregel bis zum

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in der Kammer, und von fünf Wahlreihen, hat nur Eine die iung, der Vergünstigung der Charte vollständig theilhaftig ; den. Durch die 7iährige Erneuerung der Kammer geschich hin nichts, was nicht beretts geschehen sey. Was die Vo dieser Einrichtung betrifft, \o-braucht man nur, Uberzeugen, auf England hinzubliken. Hier wurden die “j Parlamente i. F. 1716, nämlich fukèze von diesem Zeitpunkte schreibt sich die Macht und die inner Großbritanniens her. Auch unsere Fnftitutionen werden h beabsichtigten Aenderung der Charte gewinnen. Die Devyut Kammer wird minder ungestúm, aber stärker seyn: die geh Reden werden einerscit weniger leidenschaftlich, andrerseit ger zaghaft seyn. Die Gegner des Ministeriums werden sid mehr, um thren Einfluß auf die Wahlen zu erhöhen, zu Uh bungen gendthigt sehen; die Anhänger des Ministeriums h werden, da ste nicht mehr das Ungewisse einer neuen Wahl, fürchten haben, die Wahrheit mit Dreistigkeit sagen. Auf di waltung fann die Zusammenstellung der Kammer auf 74 ebenfalls nur von guter Wirkung seyn. {Bisher "waren di schäfte einer Sißung kaum beendigt, als man bereits auf di gende bedacht seyn mußte; man eilte von der Tribune zu dent Kollegien, und von den Wahl - Kollegien zu der Tribune. aber möglich, bei diesen unendbaren Wahlen, bei dieser alliihi Umwälzung , vernünftig zu regieren? Noch bleibt ein g Gedanke, der sich in manchem Herzen regt: Wir lieben daj fierium nicht, so sagt man, und wollen mit demselben nit Kontrakt abschließen. Abgesehen davon, daß es wahrhaft pu gesinnten Männern nie einfallen wird , thre Abnetgung ay Minisier, mit dem Interesse ihres. Vaterlandes in die Nu zu legen, sy entscheidet die 7jährige Erneuerung der Kammal wegs Uber die Dauer des Ministeriums. Machen die Minis ler, so werden sie bei der Fntegral-Erneuerung der Kamm so gut, als bei der theilweisen Erneuerung derselben , die Y tat verlieren. Die vorgeschlagene Maßregel ist vielmehr d nistern allein nachtheilig, denn sie segen sch{ch dadurch eina wissen Zukunft aus, während ste, bei der jeßigen Lage dev der Majorität gewiß sind. Dafür wird diese Maßregel ab eine größere Ordnung und Einheit bei der Oiskussion der zur Folge haben; sie wird den Fntriguen , der Kabale uy Parteigeisie ein Ziel seßen, und mit ihr werden, Ruhe und Ordnung der alten Monarchie, mit den konstitutionellen zu uns zurückkehren. Seyd daher einig, ften, nicht um Euch, wie sons zu vertheidigen, sondern um gen. Die Stimme, die Euch bei einer andern Auflôsung de mer zum Kampfe rief, ruft Euch heut zum Siege. Benukßt) E E ; ae en die Hoffnungen Eures Vit es; Fhr habt es im Unglücke nicht verlassen , bleibt ihm Glúfe treu!“ E : T En _— Eine telegraphische Depesche des Marine - Kommili in Toulon berichtet, daß ein Französisches Geschwader am l M. în den Hafen von Palma auf der Fnsel Majorka eing sey, und den von Sr. Kathol. Majestät neu ernannten Goub der Balearischen Fnseln, Don Joseph Taberner, daselbst al habe, der sehr gut aufgenommen worden sey. Am 9. Not Minorka die rechtmäßige Autorität des Königes anerkannt, ut E „la Victorieuse” ftand in Begriff , in Port - Mahon d ufen. Die Fregatte „Marie - Thérèse,” die bisher vor Barteldii kreuzt hat, und an deren Bord sich der Kontre-Admiral Ri hefand, ist in den Hafen von Toulon eingelaufen.

J 24. Nov. Gestern Uberreichte der Herzog von San los Sr. Maj. dem Könige, in einer Privat-Audienz, das él ben seines Souverains, das ihn zum Königl. Spanischen Bd ter am hiesigen Hofe beglaubigt.

__— Der Königl. Portugiesische Botschafter, Marquis vot rialva, ist vorgestern Abend um 6 Uhr an den Folgen eines & Flusses hieselbst mit Tode abgegangen.

Der Baron von Beurnonville, und die Grafen vot tenille und von Larochefaucault , Adjutanten Sr. Königl. 0 des Herzoges von Angouleme, sind aus Spanien hier einget Der Fürst von Carignan, der sich am 2osten in Villa-Real wird am 22ssten in Bordeaux erwartet, wo er bis zur -Anfui Herzoöges von Angouleme verweilen wird. Se. Königl. / werden gleichzeitig mit dem Grafen Guilleminot am a “ié eintreffen und am 25sten Fhre Reise nach Pat Der General - Lieutenant, Graf von Bourmont, hi 15fen d. M. in Madrid den Ober - Befehl über die in S bleibenden Französischen Truppen übernommen.

25. Nov. Fn Bezug auf die, unterm 2zxsten d. M. eri

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1M i der bisherigen Einrichtung, die Vorstellungen der

» i um sich day

Ó Ar F mlich. Zeit nach der feblgeid nen zweiten Expedition des Prätendenten , eingeführt, und #

I

ral- Erneuerung uns in eine Lage verseße, die nicht uma arla-

zulasse, #0 glauben wir nicht, daß derselbe im Ernste ge- worden sey. Verliert die Kammer irgend an Kraft dadurch, eren Erneuerung nicht mehr alljährlich ist? Wird man deshalb ex von der Tribune herabsprechen? Man hat der mehrerwähn- Broschüre auch vorgeworfen, daß sie sih nur an eine Partei .. man will dabet aber absichtlich die einfachsten Kombinationen sehen , die das Repräsentativ-System erheischt. Wenn es einer i gelingt, die Majorität in der Kammer zu erlangen , und diese Majorität sich durch politische Bande an ein Minisie- fnúpft: so mússen die Minister doh wohl, um sich mit dieser rität zu verständigen, und um etnen regelmäßigen Gang der ¿ herbeizuführen , dann und wann mit der{elben sprechen. ilebrigen is der obige Vorwurf nicht ganz gegründet; der asser wendet sich in den leßten Paragraphen auch an die Dp- ion, und beweist ihr, daß wenn sie die Freiheit wahrhaft liebe, e eigener Vortheil sey, die beabsichtigte B 8 Eammer zu vertheidigen. Der Ausdru Royalisten gerügt worden. Man hat die Meinung Machiavels ange- }, der in der That sagt, daß die Köntge von Frankreich es zugegeben hätten , daß sich irgend Jemand Royali s nenne, man dadurch zu verstehen gegeben haben würde, daß es Men- âbe, die es nicht wären. Wenn aber, zu der Zeit, wo Ma-

f schrieb, Jemand von der Rednerbühne herab behauptet , daß die Bourbons in ihrem Lande mit Widerwillen gesehen n, so würde man es wohl für nôthig befunden haben, stich des rucks Royalisien zu bedienen, weil es Leute gegeben hätte, ¡ch darauf etwas zu Gute gethan, es nicht zu seyn. Man sogar den Unterschied getadelt, der zwischen den, in der Charte ltenen Grundgeseßen und solchen Artikeln, die bloß den Mo- der Ausführung derselben bestimmen, gemacht worden ist; und ist es gerade eins der Häupter der Opposition, das zuerst

s Prinzip aufgestellt hat. Heut entsagt die Opposition nicht hren Grundsäßen über die Charte, sondern auch allen

j Ansichten Über die Vervollkommungs - Fähigkeit derselben, die vesiändig die Verbesserung aller Dinge v

ill niht einmal mehr, daß unsere Geseßze sich ver- ommnen. Wir wollen , dieser plößlichen Sinnesänderung den , ihre redliche Absicht nicht in Zweifel ziehen, müssen aber

#0 zu sa des sonderbaren Grundes erwähnen , den fie für thre Mei-

Vortheils angiebt: „Will man wissen,// sagt der Constitutiounel vom

en, „warum wir uns den Verbesserungen, deren die Charte 1 fähig seyn möchte, widerseßen? Wir trauen weder dem Ver- k der Broschüre, noch seinen Freunden.// Man leugnet mit- nicht, daß die Charte vortheilhaft modificirt werden könne, nur hte die Opposition, daß dieses bloß in threm Interesse geschehe. rühmt sich, rein heraus zu sprechen, und diesmal hat sie Recht ; Phrase, die wir eben angeführt haben, lehrt uns genau die tändigkeit threr Grundsäße, und giebt uns Aufschluß über thre imsten Gedanken. Dem sey wie thm wolle, so hat die gedachte

chüre die Wirkung aller solcher Schriften hervorgebracht, de- |

verlangt,

Verfassern, selb| wenn fie ihren Namen verschweigen, es nicht a sich zu verbergen; sie ist mit einer Redlichkeit abge- - die nur die Folge der innigsien Ueberzeugung seyn kann. Verfasser wiederholt im Jahke 1823/ was er bereits îm hle 1315 gesagt hat, und diése Gleichförmigfkeit in den Grund- n giebt seinen Meinungen ein großes Gewicht. Fm ‘Uebrigen, n noch irgend etwas im Stande wäre, die Krast seines Nai- uements zu erhöhen, so wäre es die Unzulänglichkeit der Gründe, man ihm entgegenstellt. Die Frage scheint uns, in den Augen s unpartelischen Mannes entschieden, aber die Leidenschaften zen noch manches dagegen einzuwenden haben.“/ | Aus Perpignan meldet man, daß das in Spanien gestan- e zte Armee-Korps durch Katalonien na) Frankreich zurück- ren werde. zu Der General E N sammt seiner Familie, 16ten d. M. in Perpignan angelangt. f : Auf Ansuchen des öffentlichen Ministeriums ist die gestrige mmer des Courrier francais, wegen eines darin enthaltenen Auf- 8, worin die Regierung angegriffen und die Gerichtshöfe ge- näht werden, in Beschlag genommen worden. Die beiden Fregatten, Amazone und Klorin de, nebsi Korvette Pomona, sind am 7. September in den Hafen von ) Janeiro eingelaufen. Dieses Geschwader , welches lange Zeit

den Küsten von Chile und Peru geireuut ats war M

n. von Callao abgesegelt, und o der in See stechen, um nach Brest zurückzukehren. 26. Rov. Jn einem Berichte aus Madrid vom 1gten d. M. jt der Graf Guilleminot dem Kriegsminister an, daß die Forts Alicante am 11ten, und der Play selbs am 12ten, von den uypen des oten Armee- Korps, unter den Befehlen des Grafen

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leme. Von den vornehmsien Behdrden des Departements werden Deputationen hier erwartet, die den Herzog begrüßen sollen. Vom 20ften d. M. an, wird die Stadt täglich eine Tafel von 80 Kou- verts, für die aus Spañien zurückkehrenden Französischen. Officiere bereit halten; es sind deren seit Kurzem schon sehr viele, die zum großen Hauptquartiere gehören, hier eingetroffen. Auch der Fürst von Hohenlohe ist heut hiéselbs| angelangt , so wie der Ex - Prâsi- dent der Urgelschen Regentschaft , Marquis von Mataflorida , und der Bischof von Tarragona , die sich. Beide nah Madrid begeben. Die aus Spanj:n zurückkehrende Fuß- und reitende Artillerie der Garde, wird von hier auf Vincennes dirigirt. Zum 24sten d. M. werden hieselbst 148 kriegsgefangene Spanier erwartet, die am fol- A g zu threr weiteren Bestimmung nach Bourges abge- en sollen. London, 21. Nov. Die Chinesische Regierung erneuert ihr Verlangen , vom Königl. Schiffe Topaze einige Matrosen ausge- liefert zu sehen, um sie, wegen der betannten Excesse, zu bestrafen ; es sind indessen Mittel in Bewegung geseht, diesem rachdürstigen Ansinnen auszuwecichen. Fn Windsor wird die 50 Fuß hohe Statue Sr. verstorbenen Mai. vor dem Palaste aufgestellt werden. Fn den Buchdru(kereien der Vereinigten-Staaten sollen jeßt an 10,000 Arbeiter beschäftigt seyn. Der Betrag der jährlich in Druck e bts Bücher heträgt ungefähr 2 Mill. Dollar à 15 Mthlr. j \ Oie größte bisher bekannte Masse gediegenen Kupfers hat der Ober - Apotheker der Vereinigten - Staaten, Dr. Francis le Baron , kürzlich in den südlichen Gegenden des Ober - Sees, im Flußbette des Onatanagan, gefunden, die Über 3000 Pfund schwer ist, und deshalb nicht im Ganzen transportirt werden kann Das davon abgeschlagene Metall ist rein, sehr dehnbar, läßt sich gut hâmmern und nimmt eine {dne Politur an.

Brüssel, 24. Nov. Mit dem x. Jan. k. J., wird in Ant- werpen und Ostende eine Lehranstalt für Mathematik und Schif= fahrt errichtet; alle junge Leute, welche sich der Steuermanns- Kunst zu widmen gedenken, werden darin unentgeltlih aufge- nommen werden. : A

Die Fahrt des Dampfschiffes le Belge, zwischen Antwerpen und Rotterdam , is der Jahreszeit wegen, seit dem 21sten v. M. eingestellt; mit Anfang k. F. werden dazu 5 Dampfschiffe dienen, so daß jeden Tag eines von Antwerpen und Rotterdam abgehen wird.

25. Nov. Die dem Ministerium des Fnneren jüngst gegebene neue Einrichtung wird auch auf das Kriegs-Departement ausge= dehnt werden. Der König wird drei Direktoren ernennen, welche dem leßtgenannten Ministerium beigegeben werden sollen. Einer derselben wird das Anstellungs-Fach und die rein-militairischen Ge- schäfte, ein zweiter die Verwaltung, und der dritte das Materielle der Artillerie und das Fngenieurs-Korps übernehmen. ,

26. Nov. Ein Königliches Dekret vom 16ten d. M. beßimmt die Obliegenheiten der Civil-Gouverneurs der Provinzen. Den- selben wird ein, aus den Direkteurs des Enregisirements, der direk- ten Steuern, der Ein- und Ausgangs - Zôlle und der Accise beste-

hender Rath beigegeben. Alle Beamte der Provinz, welchen Rang sie auch haben mögen, stehen unter den Befehlen des Gouverneurs.

Frankfurt, 27. Nov. Nachdem der K. K. Oesterr. Prä- sidial - Gesandte, Freiherr von Münch - Bellinghausen, vorgestern wieder von Wien hier eingetroffen, werden die Sißungen der H0- hen Bundes-Versammlung heut wieder eröffnet werden.

Freiburg (Baden), 22. Nov. Gestern Abend halb 10 Uhr wurde hier, vorzüglih gegen Westen hin , eine Erd - Erschüt= terung von mehreren Sekunden verspürt; in Breisah war um die nämliche Zeit der Himmel gegen Nord - West ganz in Feuer, bald darauf erfolgte ein siarker Knall und unmittelbar darauf etne so heftige Erschütterung, daß mehrere Bewohner den Einsturz der Häuser befürchteten. Zu Gundelfingen und Vörstetten hôrte man ein starkes unterirdisches Getöse. Der Barometer-Stand war um diese Zeit 27/ 5Z//, der Thermometer 5 Über o. Zu Kenzingen und im ganzen dortigen Amts-Bezirke hatte am nämlichen Tage, un- efähr 15 Minuten nach 9 Uhr, ebenfalls eine starke Erd Erschütterung

att, welche 10 Sekunden dauerte, und die Bewohner dermaßen in

Schrecken seßte, daß viele aus den Häusern auf -die Straße flüch- teten. An einigen Orten sollen Ziegel von den Dächern gefallen und Schornsteine eingestürzt seyn.

Hannover, 28. Nov. Die Stadt Burgdorf , vor mehreren Jahren fast ganz in Asche gelegt, is gestern abermals von einer nicht unbedeutenden Feuersbrunst heimgesucht worden.

Landshut, zo. Nov. Als die Kronprinzessin von Preußett K. H. am 20. Nov. Abends nach 6 Uhr einfuhr, war die ganze Stadt beleuchtet ; selbst der alte Martinsthurm (seiner Höhe nach der zweite in Deutschland) prangte, von unten bis oben mit

nächsten Jahre zu verschieben, als heute etwas Gewisses für etwas Ungewisses hinzugeben? Kann es aber wohl einen günstigern Au- genblick zu Erzielung royalislischer Wahlen geben, als eben ießt, wo unsere Expedition in Spanien , durch Vernichtung zweter Re- volutionen, der Legitimität neue Kraft verliehen und den Thron mit einem tapfern und treuen Heere umgeben hat? Was fönnte ‘uns noch Glücklicheres begegnen? Wozu würde eine Verzögerung jener in ihrer Ausführung gefahrlosen, in ihren Resultaten heil: samen Maßregel uns nüßen? Sie verleßt aber, sagt man, einen Artikel der Charte. - Hierauf erwiedern wir, daß es nur Eins giebt, woran die Krone und beide Kammern sich nicht vergreifen dürfen, nämlich, unsere politische Verfassung, und Alles, woraus dieselbe be- sicht, d. h. das Königthum, die Theilung der geseßgebenden Ge- walt, die Aufrechthaltung der Religion , die Gewährleistung des Eigenthums, der Genuß der Volksfreiheiten, die gleichmäßige Be- rechtigung der Bürger zu öffentlichen Aemtern; Alles - dieses ist unverleßbar, die Übrigen Actikel der Charte aber dürfen, da sie nichts als die Art und Weise der Ausführung dieser Charte ent- hálten , unbedenklich modificirt und verbessert werden. Auch is dieses in der That schon früher geschehen. Als man einen Eingriff in die Königl. Vorrechte that, als man die Zahl der Deputirten erhöhte, verleßte man die Charte: und wem dieses Beispiel nicht hinreichen sollte, der lese den hen Artikel der Verfassungs-Ur- kunde. Es heißt darin ausdrücklih, daß die Deputirten auf SONTE CeFadit werden sollen, und zwar so, daß ein nfttheilder Kammer alljährlich erneuertwerde; und doch hat die Verordnung vom V. Nov. 1316 die erste Anordnun dieses Artikels der zweiten gänzlich aufgeopfert, denn die auf fün ahre gewählten Deputirten sißen danach nur 1, 2, 5 und 4 Jahre

Broschüre, liest man im heutigen Journal des Débats fol(Wblitor beseßt worden sind. Jn Peniscola sollte die Französtsche Artikel: sabung, von den Spanischen Truppen unter dem General Chambo ¿Die Frage von der Auflôsung und Fntegral-ErneueruWelds| werden. Am x5ten hatte der Marschal Molitor Sr. Ka- Kammer fängt an, sich zu erschöpfen, und die HerausgabcMl. Maj. die Unterwerfung der Balearischen Fnseln angezeigt. Broschüre, worin man alle Gedanken der Minister zu les Es heißt, daß J. K. H. die Herzogin von Angouleme am 1ften glaubt hat, scheint derselben ein Ende zu machen. Diese! ihrem Erlauchten Gemahle bis Chartres entgegen reisen

schüre, sie mag nun gee oder getadelt werden , berveist : j Der kürzlich in seinem 57sten Lebens-Jahre hieselbsi mit Tode

ftens aller Welt , daß die Machthaber sich nicht in sich sell schließen, um ihre Jdeen und Entwürfe zu verbergen. Sie "Whegangene K. Portugiesische Botschafter, Marquis von Marialva, terläßt in seinem wie in unserem Lande ein ehrenvolles An-

Grankreich nicht überraschen, und weit entfernt , sich unver ken. Unverheirathet, und Besißer eines großen Vermdgens,

an Männer zu wenden, denen niht Zeit genug zum Nachdl geblieben is, bereiten sie dieselben vielmehr in voraus auf ichte er den {önsten Gebrauch davon, indem er die Nothletden- vorstehende Diskussion vor. Dies Alles is verfassungsmäßig, M unterstüßte und die Künste aufmunterte. Während der Revo-

on in Portugal, verlor er seinen Posten, und alle seine Güter

der Wahrheit, die aus den Debatten hervorgehen. muß, g und eine Nation, die so redlich und freimüthig wie die unsr\Mrden eingezogen; demungeachtet fand ein Mitglied der Kortes, wird es vielleicht wohl aufnehmen, wenn man zu ihr mit of ihn verbannt hatte, später eine gastfreic Aufnahme bei ihm, Herzen spricht. Es is aber nicht genug , eine Frage in Md als Jemand dem Minister deshalb seine Verwunderung zu wahren Lichte dargestellt zu haben: man mus sie auch darin ‘Mennen gab, erwiederte er: „Als Staatsbeamter nehme ich Jeden ten, und zwar dadurch, daß: man die verschiedenen Einwendu!Mf, und als Privatmann hasse ih Keinen.// Das feierliche Lei- wodurch man selbige diesem Lichte zu entrücken sucht, entkMenbegängniß des Versiorbenen , das gee stattfinden sollte, is Alle Stimmen der Opposition haben sich vernehmen lassen; Ff den 29sen verlegt worden. Der Körper wird einbalsamirt, um

ch Portugal geführt zu werden.

wollen es versuchen, darauf zu antworten: Etn Mitglied I Opposition hat behauptet, daß die Broschüre, der Majorität/'Y Jm Jahre 1791 bestand die hiesige Königl. Bibliothek aus 0,000 Händen , jeßt aus 450,000; im Fahre 1785 hatte sie 2700

bferstih-Mappen, jeßt 5700. Gegenwärtig wird fie jährlich mit züglich in der Ep unserer Jnstitutionen besteht, so Bänden rande, und mit zooo Bänden ausländischer man zu bemerken vergessen , daß jener Vortheil des Minister!Fücher verstärkt.

dicdietig auch der Vortheil: Frankrei{# und der verfassung! ayonne, 18. Nov. Alles ist hier îèn Bewegung wegen der igen Monarchie wird. Was den Einwurf anbetrifft, dah 25sien d. M. bevorstehenden Ankunft des Herzogs von Angou-

Licht-Kränzen umwunden , festlich, und breitete weit um sich her die freundlichste Helle. Nach dem Abschiede vom geliebten Vater- Hause noch von Schmerz und tiefer Rührung ergriffen, verweilte die verehrte Königstochter, bei dem Festgesange, den Fhr die hie- sigen Studirenden, unter feierlichem Fackel - Zuge brachten , nahm die Ehrfurchtsbezeigungen der Behörden mit der Fhr eigenen Hulkd an, und seßte am 21. Nov. die Reise nach Amberg weiter fort.

Ulm, 20. Nov. Die zur Aufnahme und Ausarbeitung der Plane für den in Vorschlag liegenden Festungs-Bau in Ulm, seit geraumer Zeit versammelt gewesene Militair -Kommission is nun

änzlich aufgelds.

s A Nov. Jm v. F. sind im Königreiche Böhmen auf dem Lande 25,565, und in der Hauptstadt 661 Ehen geschlossen. Mit Einschluß der Todtgebornen wurden auf dem Lande 137-707, und in der Hauptstadt 4321 Kinder geboren. Unter diesen waren auf dem Lande männlichen Geschlechts 71,595, weiblichen Ge-= \chlechts 66,112, uneheliche 16,128, todtgeborne 1615; în der Hauypt=- stadt männlichen Geschlechts 2248, weiblichen Geschlechts 2075, uneheliche 1537 - todtgeborne 179. Gestorben sind auf dem flachen Lande 92/490, und in der Hauptstadt 4354. Unter diesen waren nebs den 1615 todtgebornen auf dem Lande von der Geburt bis zum asten Lebensjahre 56,392, vom zen bis zum ten Jahre 12,097, vom 4ten bis zum 20sten Jahre 63820, vom 20sten bis zum osten Jahre 7754, vom osten dis zum 65sten Jahre 19-0794 O 65fstten dis zum 100sten Fahre 13,881, weiter hinab 54. J der Hauptstadt nebs! den 179 GMECLER E bis zum 21sten Lebensjahre 1528, vom asten bis zum 4ten Jahre 747, vom 4ten bis zum 20ften Jahre 414, vom osten bis zum osten Jahre 451, vom osten dis

Minorität und dem Ministerium scinen Theil zuerkenne, und dieses Leßtere den besseren für sich behalte. Da dieser aber