1823 / 146 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1393 bietige Liebe, mit welcher alle Herzen unserm verehrten Königs- Hause zugethan find, auf eine eben so erfreuliche als unzweideu- tige Weise. L Am 24. Nov. Nachmittags , bald nach 5 Uhr, traten Fhre Königl. Hoheit bet dem, zum Zeißer Kreise gehörigen , Gränzdorfe Giebelroth, in die Königl. Staaten ein, und wurden unter Trom- peten- und Paukenschall von dem, zur Uebernahme beauftragten Königl. Kommissarius, dem General - Lieutenant von Jagow Exc.- so wie von dem Stellvertreter der obersien Provinzial - Behörde, Regierungs - Chef - Präsidenten von Mot, und dem Landrathe des Zeißer Kreises, an einer Ehren-Pforte empfangen , welche die nach Altenburger Tracht sich kleidenden Dorf - Bewohner des Zeißer Kreises hier errichtet hatten. | E - J Diese Ehren - Pforte hatte mit ihren Verzierungen eine Höhe von 40, und eine Breite von 283 Fuß, und war mit verschnittenem Tannenreis beklèidet. ; E T Eine halbe Strahlen-Sonne glänzte als Sinnbild von dersel- ben herab, und es zeigten sich daran folgende Inschriften :

Willkommen auf Preufßeus Fluren Allverehrte!

Friedrich

Elisabeth Wilhelm

Louise L g U d Hoffnung

ich grüßen mit freudigem A Rufe s Preußens treue Bewohner.

Während des Umspannens wurde Fhrer Königl. Hoheit von 12 Landmädchen, im Brauktstaate der Altenburger Nationaltracht, ein Gedicht *) überrcicht, und von 150 Altenburger Bauern, welche fich in ihren Festgewändern zu Pferde aufgestellt hatten, und der versammelten großen Volfsmenge, ein freudiges Lebehoch gus- gebracht. L :

Unter -Musik fuhren nunmehr Jhre Könkgl. Hoheit durch die, in zwei Reihen aufgestellten Altenburger Landleute, welche siatt der Fahne einen Myrthenkranz, in dessen Mitte der Namenszug der Hohen Braut angebracht war, führten, und die Erlaubniß er- hielten, in zwei Zügen, bis in das Absteige-Quartier in Zeiß, Ih- rer Königl. Hoheit vorzureiten. An den Dörfern, durch deren Marken sich der festlihe Zug bewegte, hatten sich nicht allein die Bewohner, sondern guch die Orts - Prediger und die Schullehrer mit der Schuljugend aufgestellt, und an der Gränze der Zetßer Stadtflur, waren 2 Pyramiden, 20 Fuß hoch, aufgerichtet, bei wel- chen 40 Zeißer Bewohner, gleichförmig shwarz gekleidet, in zwet Reihen zu Pferde hielten. Diese schlossen sich an die Altenburger Landleute an, und so ging der Zug weiter nach der Stadt. Schon in der Vorstadt waren Verzierungen von Laubwerk bis an das \chôn dekorirte Stephans - Thor angebracht. Vor diesem Thore hatten sich der Stadtrath und die Kommun =- Repräsentanten ver- sammelt, und der Bürgermeister Blumenau Überreichte Jhrer Kd- nigl. Hoheit unter Musik nachstehendes, vom Geh. Db. Reg. Rath Streckfuß verfaßtes Gedicht :

Wenn, mit bescheidnem Schritt, den Blick gesenkt,

Die Wangen überglüht von hôherm Roth,

Jm ländlih bunten Schmuck, den Kranz im Haar,

Die Hirtin an der Hand des Brautigams

Durchs Dörflein zieht, der kleinen Kirche zu,

Die, in der hohen Linden grüner Nacht,

Umringt von Gräbern, still geheimnißvoll

Das Paar empfangen soll zum ernsten Spruch,

Der úber ihres Lebens dunkles Loos

Zu Freuden oder Schmerz entscheiden wird:

Dann regt sich froh im Dörflein Alt und Jung.

m besten Schmuck, geziert das Haar, den Hut

Mit frischen Blumen und mit grünem Laub,

Ziehn früh die Mädchen und die Jünglinge

Entlang dem klaren Bach zum Kirchhof hin,

Des Paars zu harren und an ihm den Blick

Am heitern und verhängnißvollen Tag

Mit Lust, vermischt mit Angst, zu sättigen.

Aus halbverfallner Hütt’ und shhmuckem Haus, Aus Fenster oder Thúr streckt auch der Greis

Und sireckt die Greisin das gebeugte Haupt,

Zurückverseßt in ihre shöônre Zeit,

Und neu sie lebend in Erinnerung ; |

Und, ihres Spiels vergessend, lauschent still

Die Kinder durch der Hecken grünes Laub.

So folgt theilnehmend, liebevoll und froh

Dem ernsten Gang des Paares Blick und Herz

Doch wenn es dann, verknüpft durch heilges Wort

Zum ewgen Liebes-Bund, vom Gotteshaus

Mit sichrern, festern Schritten wiederkehrt:

Dann eilt mit liebender Zudringlichkeit

Herbei der Freunde, der Verwandten Schaar,

Und selbs der Fremde naht sich, wie er kann.

Da firômen Segenswünsche voll und warm

Aus jeder Brust; die Augen, thränenvoll

Doch froh, verkünden Hoffnung, Lieb? und Lust.

Dke Schwelle, die das Paar betreten soll,

Mit bunten Blumen ist sie Überstreut,

Die Thür bekränzt mit frischen jungen May'’n ;

Im Geben selig, bringt die Liebe froh

Den Liebenden der Gaben manche dar,

Und selbsi die Armuth trägt ihr Scherflein het.

Wenn #o im kleinen stillverborgnen Dorf Am Lag der über einer Hütte Loos Entscheiden soll, sich lgut der Jubel régt, Wie, wenn von einem glanzumstrahlten Thro1t Zum andern hin der Liebe Zauber wirkt? Wenn, nicht zwei Opfer, die der Staaten Wohl Und Königspflicht, ach! oft zu {hwer, erheischt, Nein, zwei Beglückte, gegenseits erwählt Vom s\chönsten Trieb in edler Menschenbrust, Ein theures Fürstenpaar, von Thron zu Thron Sich nahn, die hohe Feier zu begehn? Wenn zweter hochverchrten Häupter Glü Uns Bürgschaft wird für zweier Völker Wohl?

Ti! v Zis A: Dea e. e n 4 G M bia A E S J A (E L! b

Wenn in der Herzen segensvollem Bund Eintracht und Lieb? auch für die Völker blühn? Wenn, wie die Flamm? auf hohem Bergeshagupt Fhr Licht in alle Thäler rings verstrahlt, Die Tugend, Lieb? und Eintracht auf dem Thron Erglänzen wird zum Vorbild allem Volk,

Das gern dem Beispiel seiner Fürsten folgt ? Dann tönt der Jubel laut von Stadt zu Stadk, Von Strom zu Strom, von Berg zu Berge fort! Fn Millionen Brüsten {chlägt ein Herz!

Im Geben selig, giebt die Liebe froh,

Sieht, was sie kann, sih selbst und ihre Lust.

Sich, Hohe Fürstin, was in unsrer Stadt Heut mächtig in der Bürger Busen wallt, Heut leuchtend in der Bürger Blicken glänzt, Heut freudig über Pläß und Straßen wogt, Heut laut im trunknen Fubelrufe schallt! Die Stadt die hochheglückte Schwell* is sie, Die Dich, Erhabne, führt ins künft’ge Haus; Fns Haus, erbaut durch Treu? und Kraft und Muth Bom fernen Niemen bis zum grünen Rhein, Vom Ostmeer bis zu Schlesiens Riesenhöh’n ; Fns Haus, wo Muth und Kraft und Treue wohnt Und Liebe für den Vater, der’s beherrscht, Und für den Sohn, der’s eini beherrschen soll O Glückliche, Beglückende, die Er Sich auserwählt, die Fhn sich auserwählt , Nachfolgerin der Unvergeßlichen, Die einftens diesen Thron mit zarter Hand Geschmückt hat mit der Myrthe schönstem Kranz,/ Die, selbs mit einem Sternenkranz geschmüdckt- úFeht niederlächelt auf dies frohe Land O Glückliche, Beglückende, bring? Fhm Das schönste Menschenloos! Empfang? es selbs Aus unsers Volkgeliehten treuer Hand!

Hierauf bewegte sich der Zug durch die, in der Nähe de steige-Quartiers, von den Bewohnern der Stadt erbaute, {i schmackvolle Ehren-Pforte, auf welcher die National-Fahner i ten, und das Königl. Preußische und Königl. Batersche Wi mit einer Königskrone, und die Fnschriften :

Liebe empfängt Dich!

nebst den Worten: Güte, Vertrauen, Huld, Freud gehracht waren.

Seiten ausgestellten Orchestern, stark beseßte Trompeten-Chitl

ren. Jm Abstcige-Quartiere, dem Hause des Kaufmannes Ali

wurden Jhre Königl. Hoheit von Sr. Königl. Hoheit unseren ehrtesten Kronprinzen empfangen und die Treppe hinaufgl auf deren bciden Seiten, bis zum Entree-Zimmer, etne Anzahl] 120 gleichmäßig weiß gekleideten und mit Rosenkränzen ges ten Mädchen, Töchtern der Bewohner aller Stände, Festons hi und Blumen fsireuten. Die Zimmer selbs| waren sehr ge voll dekorirt, und die Gemälde unsers verehrten Königes, Gr. M des Königes von Baiern, der Höchfiseligen Königin LW und die Büste Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen aufgestellt.

Nunmehr hatte große Kour und Präsentation statt), | sodann wurde Hof-Tafel gehalten, bei welcher die Hautbotslel z2sten Fnfanterie-Regiments mit einem sigrken Sänger-Chok f machten.

Am Abende waren die Häuser der Stadt allgemein erlei wobei sich insbesondere die Ehren - Pforte und ein, der Fürsl Wohnung gegenüber liegendes , zur Albrechtschen Fabrik gch Haus, an welchem die Worte: )

Fhr Glück sey Jhrer Liehe gleich! 7

zu lesen waren, besonders auszeichneten. d

Die Bewohner brachten in einem Zuge, mit 120 Fakelt

Abend - Musik, wobet sowohl der Hohen Reuvermählten, al Maj. dem Könige cin Lebehoch ausgebracht wurde, und n für die Feierlichkeit zum Theil besonders gedichtete Volkfs/

gesungen wurden. Das Hohe Brautpaar zeigte sîch nid! während diesex Abend - Musié am Fenster , sondern geruhet sich die 12 Altenburger Landmädchen vorstellen zu lassen, ut mit ihnen zu unterhalten.

Fhre Königl. Hoheit geruheten zwei Kleider von Barel! Merîno anzunehmen, welche von dem Kaufmann Albre! ein Produkt des Kunstfleißes seiner berühmten Fabrif dal ren wurden, und hatten die Gnade, die beiden kleinen Kind Superintendenten, Geheimen Regierungs-Rathes Delbrü, u Kinder des Hrn. Albrecht und Rohl vor sich zu lassen,/ Blumen sireuten und ein kleines Gedicht rezitirten.

Schon vor 10 Uhr Abends reisten Se. Königl. Hohl Kronprinz nach Merseburg ab ; Fhre Königl. Hoheit die Kt zessin aber erst am 25sen Mittags gegen 12 Uhr, nachdem H Dieselbe den Baierschen Hofstaat **) entlassen, cinige Aud ertheilt, und ein zweites Gedicht anzunehmen geruht hatten.

Eine Anzahl von 40 Bürgern ritten wieder bis zum #0 Relais vor. : (Schluß in der Beilage.)

*) In Zeiß hatten sich@ hiezu Se. Königl. Hoheit der Großherzog von sen-Weimar, in Merseburg, der zu Leipzig studirende Prinz von Heiens stadt Durchlaucht, und in Wittenberg, Se. eingefunden. O : tall

**) Dieser bestand - aus Sv. Exc. dem Königl. Baierschen Ober-SÙ Fi v. Kesling, dem Kammerherrn, Grafen v. Giech, der Obey-Hofmeisteril/ \ v. Noggenbach, und der Hofdame, Grafin y. Lodron. ¿+ halbl

Königl. Preußischér Seits waren , dieser Empfangs - Festlichkeit ‘eil Zeiß, der Ober - Hofmeister, Freiherr v. Schilden Exc., die Ober: Hof Gd Gräâftnt v. Reede Exc., der General-Lieutenant v. d. Knesebeck Exc, del 9 Lieutenant v. Jagow Evxc., dey Hot Marschal v. Massow, der Gene v. Löbell, die Kammerherren v. Rochow und Graf Wartensleben, die Nob Frä@ulein v. Borstell und v. Brockhausen, der Chef:Präsident v. v. c Negierungs- Direktor Krüger , die Obersten v. Monhaupt und Kinsfy D die Majors, Guaf v; Schweiniß, v, Reibenstein und v. Flotow, U. 0-

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ichtet worden. Ein lebhafter Marsch mit wohlbeseßter Fanitsharen-Musik er- jillte der Hohen Reisenden entgegen Die auf beiden Seiten des Yren-Bogens aufgestellten Gemeinde-Vorsteher brachten ein freu-

den

E Auch in dem Städtchen Stdßen war : Während - des Durchfahrens ließen sich von den, auf l E inl Le Sa an eimer d

Mer Erlaubniß, dem

Vräsentanten sich versammelt hatten.

Durchlgucht dex Herzog vol * d

vom 6ten December

| Mer seburg, zo. Nov. (Schluß.) Unterwegs hatte ch die

qliugend der (Gemeinden Langenau und Zangenberg , unter

tung der Ort - Geiftlihen und Schullehrer aufgestellt, und beim gange aus dem Zeißer Kreise, im Dorfe Grana, war von den stigen Kreis- Fngesessenen ein mit Tannenreis bekleideter, ohen urch cine Krone verzierter Ehren-Bogen, mit der Fnschrift:

Heil und Segen

Dir Elise

In den Armen Deines Gatten Sriedrich Wilhelms!

s Lebehoch aus, fn welches die versammelte Volksmenge mit eschreiblichem Fubel einstimmte, uad s{chnell entschwand die e Braut , unter Trompetenklängen und von Segenswünschen jeitet, durch die Krúmmung des Weges, den Augen der Zu- uer, Die Waisen-Kinder und Armen in Zeiß, wurden an die- Fesitage gespeist. F Bei dem Dorfe Dôöschwiß, im Weißenfelser Kreise, wurden e Königl. Hoheit, an etner geschmackvollen Ehren - Pforte , von Gemeinde -Schülern und der Geistlichkeit der Dörfer Dösch- / Kreßshweh und Salsiß ehrfurchtsvoll begrüßt, und in dem

Treue geleitet Dich! Dorfe Meineweh, in dessen Mitte wieder ein Ehren-Bogen errich- s Weißenfelser Kreises , mehreren Vasallen und achtbaren Fn-

war, wahrend der von dem

Umspannung,-, Landrathe

n empfangen. i i die Bürger- ft, die Geistlichkeit und die Schule an einer dritten Ébben- rte versammelt, und gaben der Königin des Festes, beim Vor- es Unter dem Schalle der Musik, die Zeichen ihrer Hul- z Dicht an dem Chaussee - Hause bei Wethau, im Naumburger se, war von der Gemeinde, unter besonders thätiger Mitwir- 4 des Erbrichters Frischbier und des Chausseegeld - Einneh- r Krippendorf, eine Ehren-Pforte errichtet, die auf einer Seite, | dem Ramen Jhrer Königl. Hoheit versehen, auf der andern ilfe aber mit einem, aus Blumen gebildeten E und der darun- befindlichen Unterschrift: Willkommen! geschmückt. Ge-

) 5 Uhr Nachmittags kamen Jhre Königl. Hoheit in Wethau wo der Kreis - Landrath mit einigen Gutsbesigern zum Em-

ge bereit waren. Schon am Morgen des 25sten strömte eine zahllose Menge der

vohner Naumburgs und der Umgebung nach diesem Orte, um

erhabene Braut dort zu erwarten, und gegen Mittag erschien t allein eine Deputation des Naumburger Stadtrathes und der nmune=Repräsentanten , in Begleitung von 16 weißgekleideten, blauen Bändern geschmückten Mädchen, um F. K. H. ein Ge-

t zu überreichen, sondern es traf auch eine Deputation der Land-

jule Pforta ein, an deren Spibe sich der verdiensivolle Rektor jtt berühmten Schule, Konsistorial-Rath Dr. Fllgen befand. Der ite emfing die Hohe Braut mit einer Anrede, und es wurde / im Namen der Schul-Anstalt, ein Gedicht übergeben. Hierauf seßten F. K. H., vom Jubel der Volksmenge beglei- HöchstJhre Reise weiter nah Weißenfels und Merseburg fort. An der Gränze des Weichbildes der Stadt Weißenfels erwar- ! 50 berittene junge Bürger, unter Anführung des Kreis-Phy- s Dre. Randhahn , A H./ und ritten, nach erhaltener gnä- | 1 agen voran. Am festlich dekorirten Eingangs- Thore waren die sämmtlichen ge des benachbarten Waisen - Jnstituts zu Langendorf, die en in ihrer militairishen Uniform und völlig armirt , mit ih- Vorsteher, dem sehr verdiensivollen Prediger Würker, aufge- / welcher F. K. H. ein Gedicht überreichte, und die unzwei- gen Beweise HöchstFhrer Huld und Gnade empfing. Rg ter Kanonendonner fuhr die Prinzessin ganz langsam durch Ny in deren Straßen, bis zum Markte, die Shüben-Gilde

Wsgestellt war.

Vier Mädchen streuten Blumen vor dem Wa i gen her bis zu 4 dem Markte, in einer der Bestimmung würdigen und 4 vollen Form erbauten Ehrenpforte, wo der Wagen zum

spannen still hielt.

Hier hatte die Bürger - Garde und die sämmtlihen Schulkin-

; Nnaben und Mädchen , einen großen Kreis gezogen, in wel-

ili Ee Officier - Korps , die Mitglieder des Stadtrathes , die chkeit, die sämmtlichen Königl. Le die Kommune-

/ 1 Der Bürgermeister über-

x J. K. H., im Namen der Stadt, ein Gedicht.

ers einem Kreise von 12 weiß und blau gekleideten Mädchen,

Á eine Blumen - Guirlande hielten, traten jeßt zwei kleine en hervor, und naheten sich F. K. H.

G eine dieser Mädchen Überreicht der Hohen Braut einen en Myrthenkranz auf einem blausammetnen Kissen, mit den

rten : Aus Blau der Treu, das Baierns Fürstin ziert,” | rt, Sue Weiß der Unschuld, das Dich, Edle, chmidt, iht sich ein Kranz, der Dir als Braut gebührt, Ss zarte Grün der Hoffnung, und entzückt ließt unser Chor um Dich den engern Kreis,

Und weihet Dir der Myrthe Blätenreis.

Die andre Übergab einen blühenden Rosenkranz auf eine

sammetnen Kissen, mit den Worten : / E

Verschmähe nicht der Liebe shwaches Zeichen,

Das unsre Herzen Dir, Verehrte, weihn!

Dem Kranze gleich, den wir Dir huldgend reichen,

Möòdg Deiner Tage Kranz voll Blüten seyn!

Und was unser Herz durch die Blume spricht

Dem zürne die gütige Fürstin nicht!

Hierauf umwanden die jungen Mädchen den Wagen der Prin- zessin schnell mit der Blumen - Guirlande, und der Direktor des dasigen Königl. Schullehrer - Seminars Überreichte Höchsiderselben, im Namen dieses Fnstituts ebenfalls noch ein Gedicht.

Unter Begleitung der berittenen Bürger u. unter ununterbroche- nem Fubelrufe des, durch die Milde und Freundlichkeit F. K. H. entzückten Publikums, fuhr die Hohe Reisende vom Markte wie- der ab, und gelangte durch die, in den Straßen aufgestellten Bür- ger - Schüßen bis zur Saalbrücke, welche zu einem freudigen Em- pfange fesclih dekorirt war.

Zwischen drei hohen , mit Laubwerk umwundenen Bogen sian- den in den, in der Mitte der Brúcke, auf jeder Sekte angehrach- ten Nischen, cin Paar mit Blumen umwundene Opfer - Altäre, neben jedem derselben zwei Mädchen mit Kerzen, und vor diesen zwei andre Madchen mit Fahnen, auf welchen die Worte: H eil Friedrich Wilhelm, Heil Elisen! standen.

Die sämmtlichen Fischer, Über 50 an der Zahl in ihrer alt- hergebrachten eigenthümlichen Art geschmackvoll gekleidet, hatten sich hier mit ihren Knaben und Mädchen aufgestellt. Sobald sich der Wagen der Kronprinzessin den Altären nahete, zündeten zwei Fischer - Mädchen die Opferflammen an , und die beiden Fahnen- Trägerinnen hielten am Eingange der Nische ihre Fahnen um- schlungen. Von einem, unweit der Brücke auf dem Saalstrome stationirten Schiffe, das mit der Baierschen Flagge dekorirt roar, tönte ein feterlicher Gesang herauf, so daß das Ganze dadurch zu einem höchß rührenden Moment erhoben wurde. Ein Fischer- Mädchen , die Tochter des Altmeisters , Überreichte J. K. H. eben- falls ein Gedicht. Ein neuer enthusiastischer Fubel-Raf und tau= send Segenswünsche begleiteten die Hochverehrte auf ihrer weiteren

Reise. __ Abends gegen 5 Uhr trafen F. K. H. in der Stadt Merse ein, wohin bereits in der Nacht zuvor, Se. K. H. der Koiurine vorausgeeilt waren. Das Gotthardtsthor , durch welches die Hohe Reisende în die Stadt einfuhr, war in einen, von der Bürgerschaft, unter Leitung des Dom - Syndikus Bohndorf erbauten , sehr ge=- shmackvolleu Triumphbogen verwandelt, auf dessen Höhe, unter einer Krone vereinigten 2Wappenschilder der beiden neuverbundenen Hâuser, aufgestellt waren, und die Nationalfahnen weheten. Vor diesem Festgebäude, das mit den Fnschristen : Heil der N Braut! un Heil dem Vaterlande? versehen war , hatten sich die Geistlichkeit, die städtishen Behdr- den und die Lehrer des Dom-Gymnasiums versammelt. Der Bür- germeister Klinkhardt , im Namen der Bürgerschaft, und der Se- nior Heidenreich, an der Spitze der Geisilichkeit, empfingen J. K. H. mit kurzen , aber herzlich ehrerbietigen Anreden , und der S MiSe des ODom- Gymnasiums, Professor Wie, überreichte ein __ Hinter dem Festgebäude sand ein Musik-Chor, an welches s die Schüßen-Gilde und die Bürger-Fnnungen a UE s thren Fahnen aufgezogen waren, und auf beiden Seiten der Straße sih in langen Reihen aufgestellt hatten.

Die Stadt war allgemein erleuchtet, und die Wege mit Blu- m LerrenE glichen

om unerme en Jubel einer zahllosen Menschen - Menge von schallenden Lebe-Rufen und herzinnigen Segens-Wünschen t gleitet, fuhr die Erhabene Braut nach dem Schlosse , das zu ihrer Aufnahme eingerichtet war.

Hier waren Se. K. H. der Kronprinz und die Höchsten Miliz taiîr- und Civil-Autoritäten der Provinz, zu ihrem Empfange be- reit, und 40 weiß gekleidete, mit Rosen-Kränzen geschmückte Bür- ger-Töchter , Überreichten , Namens der Bürgerschaft , ein Gedicht. Hierauf wurden Fhrer Königl. Hoheit, das Regierungs-Kollegium, die Oeputirten des Ober - Berg - Amtes und der Universität Halle=- Wittenberg, des Domkapitels, die Stände und mehrere angesehene Bewohner der Stadt und der Provinz, nebst ihren Gattinnen vor- gestellt, und sodann Hoftafel gehalten. |

Nach deren Beendigung veranstalteten die Schüßen-Gesellschaft und die Bürger - Jnnungen, von einem Musit - Chore begleitet, einen Fackel-Aufzug, und der Burgemeister Klinkhardt brachte dem Hohen Paare cin Lebehoch aus, in welches das Volk mit unbe- schreiblichem Jubel einfïel. Hierauf wurde von den Chorschülern ein, zu dieser Festlichkeit besonders gedichtetes und komponirtes Lied gesungen, und der Fackel - Aufzug entfernte sich unter dem S ¿¡@eil Dir im Sieger- Kranz!// langsam aus dem

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Eine Volksmenge von gewiß 20 bis 50,000 Menschen wogte inzwischen, in lautem Jubel und unter Liedern und Gesängen in den Straßen auf und nieder, und aller Orten ertônte Lebe-Ru und Freuden - Geschret. Einen besonders wohlthuenden Eindru machten die Freuden- Feuer, welhe die benachbarten Hort-

Gemeinden, in Nahe und Ferne, auf den Hdhen und in den T