1823 / 148 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 11 Dec 1823 18:00:01 GMT) scan diff

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Die zweite Kammer besteht gegenwärtig aus 90 Mitgliedern, nämli aus 15 ritterschaftlihen Abgeordneten; 6 evangelischen Prä- laten; 5 katholischen Geistlichen; 2 Kanzler der Universität; 7 von Städten (Stuttgart, Tübingen, Ludwigsburg, Ellwangen, Ulm, Heilbronn, Reutlingen); 60 von Ober-Amtsbezirkem. :

Wien, 2. Dec. Der heutige Oesterr. Beobachter enthält den, von der Assamblea general do Brasil, dem Regenten Dom Pedro I. vorgelegten Konfltitutions- Entwurf, und bemerkt dabei Folgendes: ¿Man erwartet allgemein , daß der Regent diesem Entwurfe , in Betracht der durchaus antimonarchischen Tendenz der wichtigsten Artikel (als Verweigerung des absoluten Veto , indirekte Ernen- nung der Senatoren-Kammer durch die Repräsentanten-Kammer 2c.) seinen Beitritt verweiger« werde. Allein gegen alle Erwartung hat er solchen) ohne sich in irgend eine Kritik desselben cinzu- lassen, der Assamblea zugestellt, um in Erwägung gezogen zu wer- den; man hält jedoh dafür, daß dieser Entwurf noch hedeutende Modifikationen erleiden werde.‘ i

Stockholm, 25. Nov. Der Bauernsiand hat durch eine Deputation die dret Übrigen Stände einladen lassen, sih gemein- schaftlich mit ihm an Se. Naj. den König zu wenden, und zu bit- ten, Jhre M'j. die Königin fcöônen zu lassen. Der Priesierstand Hat sogleih eingewilligt, allein beim Adel- und Büärgerstande liegt Der desfallsige Vorschlag noch auf der Tafel.

Warschau, 2. Dec. Bei der lezten Reise Sr. Maz. durch Lublin, beschenkten Hôöchst-Dieselben die Gemahlin des Wojewod- {hafts-Präsidenten v. Lubowieckt mit einem Gürtel - Schlosse von De und geruheten den Sohn derselben aus der Taufe zu chen.

St. Petersburg, 19. Nov. General - Lieutenant Roth T. si zum Kommandeur des zten Fnfanteric - Korps; die Generale Rüdiger, Repninsky, Zwilenjew und Saß sind zu Divisions- Kommandeurs; und General-Major Kisselero ist zum General-Adju- tanten Sr. Maj., und Staatsrath Rühl zu Höchfdero Leib-Medi- Eus ernannt worden.

Dle Rhede und der Hafen von Kronstadt sind ganz, und der Finnische Meerbusen theilweis mit Cts belegt. Seit dem 16ten ást alle Kommunikation mit Kronstadt gehemmt, und die Schif- fahrt als ges{lossen anzusehen. : | / Nov. Der General der Kavalerie, Graf Wittgensticin, hat von Sr. Majestät, nah Beendigung der Revüe bei Tulschin (1576 Wersie von hier), über die vortrefliche L des von Ihm fommandirten Armee - Korps, cine höchstschmeichelhafte Zu- schrift erhalten, in welcher dasselbe den hesten Trappen des Russt- schen Heeres gleich gescßt wird.

Madrid, 25. Nov. Ueber die eigentlichen Absichten des Kö- niges, sowohl in Betreff der künftigen Verwaltung des Staates, als der, den zahlreichen Anstiftern der Revolution aufzulegenden Strafen, N noch immer das größte Stillschweigen. Der Ge-= neral Pozzo d Borgo hat häufige Konferenzen mit dem Könige und dessen erstem Minister. Man erwartet von einem Tage zum att- dern , daß Se. Maj. sich nah dem Esfurial begeben, und Fhren Bruder, den Fnfanten Don Karlos, mit ausgedehnter Vollmacht n Madrid zurüclassen werden.

Nach Briefen aus Katalonien, war bei der Kapitulation von Barcelona das Volk daselbst in zwei Parteien getheilt: die der Kom- muneros und die der Freimaurer, welche leßtere , obgleich weni- ger zahlreich, doch die einflußreihere war. Man schreibt die Ka- pitulation allgemein den, gegen den Kommandanten Rotten âäu- Herst aufgebracht gewesenen Banquiers und Kaufleuten zu. /

Die Gesammt - Summe der, dem Könige auf seiner Reise Ms von der Geistlichkeit angebotenen Gahen, heträgt 11,970,000

ealen.

Gestern fand, unter dem persönlichen Vorsiße Sr. Majcsiät des Königes, die erste Sißung des, durch das Defret vom 1g9ten eingeseßten Minister-Rathes statt.

Der König hat unterm x2ten d. M. gus Aranjuez an den Kriegs - Minister einen Befehl erlassen, wonach das Oekret vom xsien d. M., das die früheren Läuterungen unter den Militairs und Civilisten abschafft, auf die Königl. Garden nicht erstreckt werden soll. Diese sollen vielmehr, dem besondern Befehle gemäß, den Se. Maï. dieserhaly an den kommandirenden General der Garde erlassen haben, von allen solchen Fndividuen, déren Gesinnungen Irgend verdächtig sind, gesäubert werden.

Auf die Glückwunsch - Rede, welche der außerordentliche Por- tugiesische Botschafter, Graf von Porto - Santo (Kommandeur von Saldanha), beè seiner neulichen Audienz , im Namen seines Sou- verains, an den König hielt, erwiederten Se. Maj.: „Fch empfange mit dem lebhaftesten Vergnügen den Ausdru der freundschaftli- chen Gesinnungen, die Sie Mir, im Namen des Königes, Meines Schwagers, zu erkennen geben. Jch halte diese Gesinnungen für um so aufrichtiger, als es dieselben sind, die Jh hegte, als Jch das erwünschte Ziel des Unglückes und der Leiden dieses Monar- chen und seiner Familie vernahm.

_ Die Madrider Zeitung antwortet auf die Artikel im Eng- Tischen Courier úber die Spanischen Kolonien , unter andert durch Folgendes Argument: „Wenn eine Kolonie, sobald sie sich als un- abhângig behaupten kann, der That und dem Rechte nach, ein souverainer Staat ist: was würde England sagen, wenn Frland fich „auflehnte , sih einige Jahre lang unabhängig erhielt , und die übrigen Mächte sich sodann beeilen wollten, dasselbe als einen souverainen Staat anzuerkennen? //

Rio-Faneiro, 12. Aug. Nach völliger Wiederherstellung von-dem jüngst erlittenen Sturze mit dem Pferde, hielt der Regent R e M anen feierlichen Einzug. Beide pre zu

; egentin hatte sich etnes gewöhnlichen Damen - Sat- tels nicht bedient. P 9 : PIeE,

Lèma, 51. Mai. Die beiden Französischen Fregatten Chlorinde und Amazone, so wie die Englische Fregatte Aurora mit 125 Million A an Bord, befinden sich im Hafen zu Callao. Da die

aufleute, denen diese Gelder zugehören, wegen der Ueherlegen- heit der Französischen Seemacht in den hiesigen Gewässern, einige Besorgnisse für ihr Eigenthum hegten, so hat der Kontre-Admiral Roussin, auf die erste Nachricht davon, dem Kapitain der Engli- schen Fregatte geschrieben, daß er so wenig die Neutralität Callaos als die der Ubrigen Häfen Chiles und Perus verleßen werde, wenn nicht ausdrückliche Befehle seiner Regierung ihn dazu veratlaßten.

A n 1 au d Berlin. Am 7ten d. M. hielt der Verein

28.

zu Beförderutg

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Sißung zu Neu - Schdneberg. Dke Versammlung wax d freundlichen Witterung ungeachtet, sehr zahlreich , und. d s{chmackvolle Dekoration des Stßungs-Saales machte manche | Blüthen bemerkbar. Nach Verlesung des Protokolls von derd 1260 erwahnten) vorigen Sißung kamen zum Vortrage: e gegebenen Gutachten der Ausschüsse des Vereines Über die | selben zur Beurtheilung überwiesenen Vorschläge: a) des merers Neumann in Perleberg, zur Bepflanzung der | und sandigen Gegenden mit der sogenannten Beber - Esche lus tremula); b. des Landraths v. Reichenbach in Freienwal), Bepflanzung der Wege in sandigen Gegenden mit der Chamy Weinbirne. 2. Die eingekommenen neuen Abhandlungen: | Pastor Benade zu Hoyerswerda , über verschiedene, besonde Landmanne zu empfehlende, von ihm genau untersuchte 1 Sorten unter Vorlegung derselben; b) des Kammerherrn y, y Úber einige, von ihm angebaute vorzügliche Apfel - Sotten, Vorlegung einiger schônen Früchte der Reinette de Lille, } dorée, Reinette calyvillèe und des Dänischen Ananas-Apfels: , auf Kosten des Staates, zum Besten des htesigen botanische tens, nach Brasilien gesandten, erst kürzlich von dort zurüdy ten Gärtners Beyrich, Über die Kultur des Brotfrucht - B und Über die Anwendung seiner Früchte, unter Vorzeigung in Spiritus erhaltenen Früchte dieses Baumes; 4) desselbet den Anbau der Ananas in Brafilien; e) des Hof - Gâärtnei in Potsdam, üher Phaseolus, in Bezug auf Treibereiq Vorlegung von 54 Sorten derselben; t) des Fürstlich F schen Hof - Gärtners Kleemann, über die, von ihm bay BVerfahrungsweise bei Kultur der Citronen- und Orangj in Kübeln, die dadurch erzielte Ergiebigkeit der Bäume wi tene Größe der Früchte, von denen 10 Exemplare der G vorgezeigt wurden; 23) des Geheimen Ober-Finanz-Rathes Über die Anwendung der Salzsubstanzen als Düngmittel,| den bereits genannten Früchten ward noch vorgezeigt , ch Brasilien überkommene, in Spiritus erhaltene Chinesische | von beträchtlihem Umfange, und eine vom Gärtner Fuß hieselbst Übergebene Weintraube (große Marocco) von | Größe, desgleichen einige vorzügliche Birnen (Bellissime day Düsseldorf, zo. Nov. Gestern ward hier die Verm Feter des Kronprinzen K. H. mit der Prinzessin Elise von K. H. festlich und in allgemeinem Jubel begangen. Schm Morgenfrühe weheten auf dem Thurme des Rathhauses, (V

Æ 0 Einladung des Ober-Präsidenten v. Moh , von Halle,

mt worden, und hatte den Fhm geäußerten Wunsch der die Kronprinzessin K. H. in thren Mauern zu schen, mit / fallen aufgenommen. —Bei der Kour in Merseburg roarte-

tmann v. Veltheim, der Vice - Berghauptmann v. E der Prorekxtor Dr. Gesenius, und der Kanzler Or. Rie- F. K. H. auf, und hatten hier sowohl, als nachher bei ! Gelegenheit, die ersten Zeugen des innigen und rührenden ltnisses beider Erlauchten Verlobten zu seyn. at n Halle war unterdessen Alles zu etnem würdigen Empfange cinzessin vorbereitet worden. An dem Thore, zu welchem reinkommen sollte, erhoben sich zwei schlanke grünende Tan- ume mit Kränzen verbunden ; ähuliche Verzierungen s{hmück- ¿ Steinthor. Nach der Angabe des thätigen Bürgermeisters Nellin und des geschidten Bau-Inspektors Schulze, siicg das [ der, auf dem Markte errichteten CEhren-Pforte, zu einer be» den Höhe, aus einer mit dichtem Grün bekleideten Mauer jn welcher fich auf jeder Seite eine Nische befand/ ausge- mit Moos, und mit künsilichhen Blumen geziert. Auch die Seite des Portals war mit Grün bedeckt. j i der Plah vor der Ehren-Pforte und hinter derselben war mit Barrieren eingefaßt und mit Militair besezt, an welches îter die Thalbrüderschaft in ihrer alten Tracht mit Fahnen Nufif, so wie mit großen Schwertern anschloß, um eine freie für die durchfahrende Prinzessin zu bilden; an der rechten befand sich eine Estrade, auf welcher sich die, vor der An- im Rathhguse versammelten Deputirten aufstellen sollten. uf dem Markte und in den daran ftoßenden Straßen hatte on vom frühesten Morgen an, eine große Menge Menschen nden, und die Fenster der Häuser am Marïte, so wîe in en Nebensiraßen, waren mit erwartungsvollen Zuschauern Einige Tage vorher war vom Königl. Landrath etne ge- Bekanntmachung erlassen worden in welcher Hausväter chrherren höchst würdig und zweckmäßtg zu genauer Aufsicht Finder und Untergebene aufgefodert wurden, um das Fest

it Ruhe, Ordnung und Anstand zu feiern. Auch darf es m Ruhme der Jnwohner von Halle erwähnt werden, daß wirklich der Fall gewesen, indem die Feter, troß der sehr dabei versammelten Menge, durch keine Störung entweiht,

Weinen, in so großem Gedränge wohl möglichen, Unglücks-

trúbt worden. Auffallend begünsiigt war Übrigens auch die-

Rheinbrücke und den hier vor Anker liegenden Schiffen, S liche Morgen, durch die schönste, in dieser Jahreszeit unge-

niere unseres Königl. Hauses, vereiniget mit dem von Y andeutend die hohe Freude über die Vermählung selbst, ut! die Vereinigung beider Königl. Häuser, so wie die Gefühle

Liebe und Ergebenheit gegen unsere Königl. Familie, ui dankbare Rückerinnerung an die vielfacheu Segnungen l nend, deren sich unsere Stadt und Provinz unter der ftl Regierung des Baierschen Fürsten-Stammes erfreute. Geg Uhr wurde in der Hof - Kirche ein feierliches musikalisches

Amt gehalten. Hier, bei den Gräbern der ruhmreichen Ahn Königl. Paares, stiegen heiße Wünsche empor zu der Liebe Quelle, für das Wohlergehen der Neuvermählten. Demnäds große Militair-Parade, bei welcher die hiesige Garnison eit fach jubelndes Vivat dem Fürsten-Paare darhrachte- Die C ralität, dite Beamten dex Königl. Regierung und det Tft vereinigten sich hierauf mit einer großen Zahl von Funn

„des Gartenbaues in den Königl. Preußi hen Staaten; seine zwölfte || Pferde gewechselt wurden, von den Behörden empfangen U

cinem festlichen Mittagsmahle im Zweibrücker Hofe. Hiet wu von den Generalen von Tippelskirch und von Briesen, | Chef-Prästdenten der Regierung, Freiherrn von Pestel, Gch. Jakobt, Landrath des Kreises, und vom Ober-Bürgermeister, | liche Toaste ausgebracht. Sie galten den hohen Neuvermil| unserem: erhabenen Könige, dex segensreichen Vereinigung ) ßens und Baierns, und den Manen unserer alten Regenten Donner des Geschüßes und das Nauschen der festlichen Ÿ verkündigten diese Toaste der in Freude bewegten Stadt. J ser Feter felbst war vom Handlungs - Lehrer Wilhelmi ein F sang verfaßt worden. Auf Veranstaltung der städtischen Bell ward, von der Theater - Direktion, Abends, fretes Schauspit erleuchtetem Hause gegeben. Hierauf folgte eine allgemein! reiche Beleuchtung der Stadt, deren Effekt nux die ung Witterung in etwas schwächte. Vor Allem fesselte die aligl frohe Theilnahme ein am Rathhause aufgesielltes großes 1 parentes Gemälde, entworfen vom verdienstvollen Kunst-All Direktor Kornelius, und trefflich ausgeführt von den Kun! demikern. Das Königl. Paar wirò von Hymen mit reiche men-Gewinden umgeben. Zu seinen Füßen lagert der O! Rheines, wie sein Bild uns dîe Alten überliefert. Um i}! drängen sich Minerva und Ceres mit derx herrlichen Grul! Repräsentanten aller Stände, der Wissenschaft und Kunsi Handels, der Gewerbe und der ländlichen Beschäftigungen) erhabenen Fürsten -=Paare ihre Huldigungen darzubringe! dieser Gruppe zeichnen sich zwei Amorinen aus, mit den V Preußens und Baierns. Das Piedestal dieses trefflich gelut] Bildes stellt, umgeben von Opfer- Flammen , die Namen szl Kronprinzen und der Kronprinzessin mit denen der Kon Eltern dar. Jn der Ferne breitet sih der Rhein aus, 1 Prospekten der Städte Düsseldorf und Köln. Bei diesem Bild das Musik-Chor des 17ten Jufanterte-Regimentes aufgestelll, erfreute die Menge der Zuschauer durch \{chdòn ausgeführtt monien. Von der Galerie der Hauptwache schmetterte lust! valerie-Musik herab. Unter den übrigen Beleuchtungen zet! sich die Häuser des Fürsten zu Salm, des Genevals v. Tippel} das Kasino und die Häuser der Herren Franken, Reit, v. V Hansen und Spaß, so wie das Regierungs - Gebäude; Bis Mitternacht wogte die Menge durch die Straßen dek der Fubel war allgemein, und die Namen Friedrich Wilhelm Elisabeth werden unsern Kindern und Enkeln stets eine Losunß Freude seyn! Heute giebt die Stadt zum Beschlusse des Fesies Ball im Saale des Museums. : f j Halle. Obgleich (S. 1397 d. Z) üher die feterliche E lung F. K. H. der Kronprinzessin hieselbst, bereits einige N mitgetheilt worden, so haben diese, wegen der Eile, mit del s

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mals nur haben gegeben werden können, doch so mangelha F,

fallen müssen, daß, dem Wunsche mehrerer Theilnehmer at

Festlichkeiten gemäß, noch nachstehende desfalsige Ergänzungt!!

zutheilen sind: : (l Des Kronprinzen Königl. Hoheit war bereits am 25 4

auf der Reise nach Zeiß, in der Nähe des Steinthores- n)

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liche Witterung; den feierlichsien Moment selbst beleuch- In so herrlicher Sonnenblick, daß man sich aus dem Novem- } den Mat zurückversezt fühlte. n der Gegend von Ammendorf, an der neuen Kunss-Straße, die von Studirenden gebildete Ehren-Garde zu Pferde, unter ruttg des Stud. Med, v. Arnim. Die Uniform dieses schönen war höchst geschmackvoll, weiß mit azurblauen Aufschlägen tagen, goldenen Epaulets, goldener Hut-Agraffe und wel- edern. Die berittene zahlreiche Deputation des Schlächter- kes war gleichförmig gekleidet und mit brgunen Schärpen an. Von beiden Reiterschaaren und vom ersten Polizci- iten zu Pferde begleitet, fuhr der befränzte Wagen langsam F dem Markte zu, wo ihn ein unermeßlicher Volks - Jubel, dem von einem zahlreichen Orchester und dem Stadt-Singe- hrav gusgeführten Ngueschen Tiumph-Marsch empfing. In der Ehren-Pforte hielt der Wagen, und nachdem der Land- und Ober-Bürgermeister Streiber, #0 wie das versammelte er-Korps sich zum Empfange der Höchsten Befehle gemeldet, (n Jhrer K. H., während der Umspannung, die auf der Esirade r rechten Seite des Wagens beftndlichen Behörden und De- en vorgestell. Es waren hier anwesend: Deputirte des l, Ober-Berg-Amts, der Universität (Lehrer und Studirende),

WBeistlichkeit, des Landgerichts und. Fnquifitoriats, des Stadt-

sirats, des Gemeinderathes, der Thal - Brüderschaft , des chter-Gewerkes, nebst einer Anzahl weißgekleideter, mit Epheu- en geschmückter Jungfrauen aus allen Ständen. / Die kurze Anrede, mit welcher der Kanzler, Dr. Niemeyer, int Namen die Hohe Reisende begrüßte, {loß mit folgenden n: ¿Möge Gottes {hüßende Hand über E. K. H. auf jedem lle Fhrer erhabenen Laufzahn walten! mögen zum Heil des atdes alle seine reichsten Segnungen auf einem Bunde ru-= en das Herz geschlossen hat, wie thn eins mit einer Unyer- und Unvergeßlichen, der Vater seines Volkes s{chloß!‘/

Sie haben, Höchstverehrte Prinzessin, nicht vershmäht , die

n der bescheidenen Feier dieses festlichen Tages, in der Mitte

hocherfreuten Stadt zu seyn: versagen Sie ihr die erste nicht, auch umgeben vom Glanze des Thrones, die Zeugin unverbrüchlichen Treue zu werden.“ pie gefeierte Fürstin erwiederte diese Anrede mit der JFhr n holden Anmuth, und sprach in herzlichen Ausdrücken Fhre ing und Fhren Dank für den freudigen Empfang aus. Wer Fem Augenblick so glücklich war, in Jhrer Nähe zu seyn, ¡sich von der milden Güte Jhres Wesens, und von der zar- : Pg ibres Benehmens. -bezaubert, und zu Fhr sich auf immer

terauf Überreichte, Namens der Studirenden , begleitet von nherren, der Stud. v. Bennigsen ein, vom Stud. Decker verfaß- edicht. Dex Brautkranz, den die Deputirten der Thalbrü- aft, durch den Obermeister Frosch Úberreichten, woax von grünen leifen und vergoldeten Gewürznelken, wie derselbe in alter nter ihnen üblich gewesen ; das Begleitungs-Gedicht war vom qus Hesekiel, das Gedicht der Schlächter - JFunung aber vom “intendenten Fulda ; das Bedicht, welches die älteste Dochter des lmeister Dr. Mellin, an der Spiße mehrerer Jungfrauen, amen der Stadt übergab, hat den, in der Dichterwelt rühm- ekannten Dr. Eberhard zum Verfasser, und lautete also :

L Erhab’ne Königstocl ißt! ontgstochter, sey gegrüßt! [ey hochgegrüßt in unsern alten Mauern, genen hin die yeitre Saale fließt, enen nicht Verrath, nicht Falschheit lauern!

Es bringt die rege Flut! Z l : ) der Saale Dir ie tines Vaterlandes *) schönen Gauet, d eßten Grüß! und Segenswünsche hier, mahnt Dich, rückwärts noch einmal. zu schauen.

kanntlich entsyrir ie ; d i ) tngt die Saale im Mönchberger Walde auf dem Fich: e MELOT| ] Mönchbergex Walde auf Fich 1 Und durchströmt einen großen Theil des Baierschen Obex -Magin-

Sie fließt dahev, ein großes Silberband, Um mit einander friedlih zu verbinden, Dein altes und Deên neues Vaterland, Und Liebe Dir im neuen zu verkünden.

Ste winkït zur Elbe breîtem Strom D ich hin, Der freudig Oîir entgegen scheint zu sireben, Weil Schwe ster- Grüße, mit vergnügtem Sinn, SUr Dich auf jeder seiner Wellen {weben.

Doch weiter fort noch zieht Dich Dein Geschick! Hin nach der stolzen Sprea soll Du eilen! Dort wartet Dein des Lebens Silberblick! Dort wirst Du in dem Arm der Liebe weilen!

Ein neuer Vater grüßt vom Königsthron Als Tochter Di h, in Deinem Myrtenkranze! Und freudig führt ein Hoher Königs-Sohn Dîch zu des schönsten Fesies Faeltanze!

Wie huld’gen unsre Herzen Dir o gern! Es schaut Louise segnend auf Dich nieder! Die uns zu früh entfernt ein s{dn’rer Stertt, Die schenft in Dir cin guter Gott uns wieder.

Königsberg, zo. Nov. Zur Feier des gestrigen Fesitages war bei Sr. Excels. dem kommandirenden General-Lieutenant von Borstell, ein glänzender Ball. Dke Universität hat ihren ehrfurchts- vollen Glückwunsch ihrem Durchlauchtigsien Rektor, dem Kron- Prinzen K. H., in einem Lateinischen Gedicht Úbersandt , und die Studirenden feierten das Hohe Vermählungs-Fest gleichfalls durch einen sehr zahlreich besuchten Ball. Die freudige Theilnahme, die Könitgsbergs Bewohner an diesem Tage, der das Glück des verehr= ten Kronprinzen begründet, beseelte, sprach sich auch in vielen Pri- vat-Zirkeln in herzlichem Frohsinn gus.

Kreuznach (Reg. Bez. Koblenz). Alle Orte des Kreises wetteiferten, ihre Freude und Theilnahme an dem 29. Nov., dffent- lich zu erfennen zu geben. Am Vorabende schon “rollte auf demn Bergen und in den Thälern rundum der Kanonen - Donner bis spat in die Nacht. Eben so wurde der Festtag selbsi, früh um 6 Uhr angekündigt, und theilnehmend stimmten die Glockeu der be- nachbarten Königl. Baterschen Gemeinden mit ein. Früh um 10 Uhr versammelten sich hier der Magisirat und eine Bürger-Depu- tation auf dem Rathhause, und unterzeichneten eine Adresse an Se. Maj. den König, worin fie auf das ehrfurchtsvollsie ihre Freude Uber eine Verbindung ausdrüctten, welche eine neue Bürgschaft für die segensreiche Fortdauer des Hohen Regentenstammes, dem treuen Volke bringt. Mittags "vereinigten sich - mehrere Ge- sellschaften, in denen für die Hohen Reuvermählten die herzlich- flen Wünsche überall lgut wurden. Am Abende fand eine glän- zende Beleuchtung statt. Besonders zeichneten sich die Ruinen des Schlosses Kaußenberg, das Rathhaus, die Wohnung des Land- Mathes, das Gymnasium, die Thürme der Paulus- und der Wil= helms-Kirche, nebst mehreren Privat-Wohnungen gus. Der milde stille Abend begünstigte die reiche Beleuchtung auf das erfreulichste. Die ganze Bevölkerung der Stadt und der nächsien Umgebung wogte auf den Straßen. Ein leichter Rebel verschafte der glän- zenden Erleuchtung des, dem Königl. Baierschen Geheimen Rathe, Freiherrn v. Recum, gehörenden Kaußenberges, einen wundersamen Metiß. Wie ein Feen - Palast schien das Gebäude in glänzendem Feuer auf Wolken zu schweben. Durch die meisten Fnschriften, die zum Theil sehr innig und zart gedacht waren, verlautbarte sich eine recht innige tief gefühlte Theilnahme. Abends um 7 Uhr hôrte man die Kanonen abermals dur den ganzen Nahegau, die Glocken fiimmten ein, und plôplih erhoben sich von allen ho= hen Gipfeln des Gebirges, in zwiefacher Reihe, einmal vom Rheine von der Weiler Höhe bis zum Kollenfels an dem Hahnen= bache, und dann etwas tiefer, dem Flusse näher, von der Sarms= heimer Höhe bis zum Habichtskopfe bet Kirn, mächtige Flammens Säulen, und verkündeten weit in die nachbarlichen Provinzen hin- ein, die allgemeine Freude des Volkes, das überall in fröhlichen ZUgen, nach den Bergfeuern wallte, und durch Musik, Gesang, Tanz und Freudenfeuer, seinen Fubel ofenbarte. Der zarte Nebel= Schleier, der sih an diesem ungemein warmen und stillen Abende, Uber die Höhen und in die Thäler zog, gab den feurigen Kronen un- serer uralten Bergkuppeln, ein unbeschreiblich magisches Ansehen. Die hiesigen Bürger hatten, mittels eines Vereines aus ihrer Mitte, noch ein Fest für den Abend bereitet, und dazu eine Menge Famis lien der Stadt und Gegend, nebst den nächsten Königl. Baierschen Beamten mit ihren Familien eingeladen. Die zahlreiche Versamm- lung fand sich in einem, mit Laub-Guirlanden und Blumen ge- shmackvoll dekorirt:n und glänzend erleuchteten Saale ein. Die Kron - Leuchter waren mit den Königl. Preußischen und Königl. Baierschen Hausfarben geschmückt. Fm Grunde des Saales stand ctn Altar, thm zur Seite zwei Postamente, auf welchen, aus \{höôn verzierten Vasen farbige Flammen emporschlugen; zwischen ihnen, zwei Genien in den Farben Preußens und Baterns, welche die Gâste freundlich einzuladen schienen, eine auf dem Altare nieder- gelegte chrfurchtsvolle Adresse an des Kronprinzen Königl. Hoheit, die später vorgelesen wurde, zu unterzeichnen ,- welches von allen Anwesenden unter Pauken - und Trompeten - Schall geschah. Ein glänzender Ball begann hierauf. Einzelne Gesellschaften vereinigten sich zur Abendmahlzeit, wobei Sr. Mai. dem Könige und den Durch- lauchtigsten Neuvermählten die herzlichsten Lebehoch gebracht wur= den. Unter die Armen ward Brot und Wein ausgetheilt. Den Wein hatte eine Person, die nicht genannt seyn will, in dem mil- den Sinne der wohlthätigen Braut, in das Hospital gesendet. In Stromberg wurde dieses Nattonal-Fest am Vorabende und früh, wie hier,- durch Kanonen angekündigt, und gegen 10 Uhr hielt der Hfarrer Polich eine angemessene Rede. Am Abende war das Rath= haus s{chôn erleuchtet und mit passenden Inschriften geziert. Spä= ter vereinigten sich die Bürger, die Geisilihen und alle Beamte zu einem fröhlichen Mahle. Die Gemeinde-Vorsiände und Schul= Lehrer der Bürgermeisicreten Mandel und Hüffelsheim hatten sich in Weinsheim versammelt, und zogen mit den Landwehrleuten um 6 Uhr Abends, unter Musik und Drommelschlag nah den Berg- Feuern. Um 7 Uhr wurden dieselben angezündet, unter {chdnen vierstimmigen Gesängen der Schulkinder und ihrer Lehrer. Die Landwehrleute sangen hierauf, mit Begleitung der Musik, Kriegs- Lieder , brachten mit der ganzen großen Versammlung, unter dem

Abfeuern der Bôller- dem Könige und den Neuvermählten cin Le=-

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