1823 / 148 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 11 Dec 1823 18:00:01 GMT) scan diff

1417

erleuchteten Wege, unter beständigem lauten Jubel, tach Hause. | Zu Monzingen hatten sich alle Gemeinde - Vorstände Mittags zu cinem fröhlichen Mahle versammelt. Um 2 Uhr ging die ganze Versammlung in die evangelische Schule, wo die Kinder, unter Anleitung ihres würdigen Lehrers Brück, vaterländische Lieder sangen. Hierauf wurden die Kinder mit Musik in den großen Saal des Rathhauses geführt, und von den Orts- Vorsiänden be- wirthet. Die muntern Kleinen überließen sih dem Tanze und ih- ren schuldlosen Spielen , und werden sih noch lange Fahre des Festes mit Freuden erinnern. Abends zog Alles nach dem Mußberge und um 7 Uhr wurden die Feuer in einem weiten Kreise, unter Geschüß-- Donner und frommen Kinder-Gesang angezündet. Ein Ball auf dem glänzend erleuchteten Rathhause beschloß dieses, der ganzen Gegend o werthe Fesî. Ganz auf ähnliche Weise wurde es in den Bürgermeistereien Wallhausen , Kirn, Langenlonsheim und Waldalgesheim gehalten. Jn der Bürgermeisterei Sobern- heim war dex Fubel besonders groß. Am Vorabende hörte man in den 16 Gemcinden dieser, und der Bürgermeisterei Winterburg, der Böller weit verhallendes Krachen. Der Musik - Verein der Stadt veranstaltete dabet ein Konzert. Bei Anbruch des Fesitages hôrte man dieselbe Ankündigung durch alle Thäler. Nach 9 Uhr zog Alles in die Pfarrkirche, wo der Rektor Otto eine herrliche Rede hielt. Unter Orgel - Begleitüng wurde hierauf, durch die Zöglinge der höhern Stadtschule, cin vierstimmiges Lied gesungen, dessen ter Vers:

Wo Gerechtigkeit und Milde Auf dem Throne sich vereint ; Wo, nach seiner Eltern Bilde, Kräâftig, mild der Sohn erscheint. Wo Louisèn man aufs neue In Eli fen wiedersieht : O! da singen wir der Treue Und der Freude Fuhel-Lied.

Aller Herzen ergriff. Den Schluß der kirhlihen Feter machte cine Symphonie, von dem städtishen Musik - Verein ausgeführt. Die Armen zu erfreuen, wurde eine Sammlung veranstaltet, und der Ertrag sogleich den Haus-Armen überwiesen. Eine zahlreiche Versammlung fand sich zu einem fröhlichen Mittagsmahle ein. Am Abende waren viele öffentlihe und Privat-Gebäude glänzend erleuchtet, und mit angemessenen Fnschriften geziert, um 7 ühr aber loderten die Bergfeuer weit umher, als würdiges Zeichen eines allgemeinen Volksfestes, eines so merkwürdigen Tages, der hier, wie überall im Nahegau , mit dem neuen, uns beglückenden ruhmgekrönten Herrscherstamme zugleich, durch eine besondere Gunst des Geschickes, das alte angesiammte Fürstenhaus, das Segen brin- gend so lange über uns gewaltet, zurück uns bringt und Alle in einer Liebe vereinigt. Treu und wahr verkündete die Fnschrift am Nathhguse zu Kreuznach:

Seht Volë und Herrscher hoch erfreut ; Die alte Zeit hat sih erneut ;

Es kehrt uns in Elise

Zurück Louise.

die Gefühle des ganzen Volkes.

Liegniß, 5o. Nov. Der gestrige Fesitag ward hier mit einem Mittag - Mahle im Logen-Lokale gefeiert, Ein zwei-chöriger Fest- Gesang, vom Prof. Franke, belebte das freudige Gefühl der An- wesenden. Abends war die Stadt ohne Auffoderung erleuchtet. Den Beschluß dieses frohen Tages machte der große, von Posaunen- und Hörner-Musik begleitete Zapfensireich des hier garnisonirenden Füstlier-Bataillons.

Lüben (Reg. Bez. Lkegniß), 4. Dec. An der, den hiesigen Kreis durchschneidenden Berlin - Breslauer Kunst- Straße hat der vorige harte Winter den Obst-Alleen großen Schaden angerichtet ; dagegen bewirkte die diesjährige Witterung, hinsichtlich der Vegetation im Allgemeinen manche seltene Erscheinung. So trug z. B. auf dem Gräflich von Kampagninischen Fräulein Stifts-Gute Barschau, ein

uter Apfelbaum bis Michaelis d. F. reichlih, und nach Abnahme einer Früchte blühte derselbe vor 4 Wochen abermals.3 Tage lang in vollem Flor; und auf dem v. Meterschen Gute Ransen bet Stei- nau blühten vor einigen Wochen noch die Veilchen im Freien.

Ohlau (Reg. Bez. Breslau), 50. Nov. Zur Feier des gestri- gen Tages gab der Landrath, Graf v. Hoverden hieselbst, ein fest- liches Mittagsmahl , zu welchem die Stände des Kreises , die Mi- litair-= und Civil-Behörden und die -Honoratioren der Stadt gela- den waren. Ein von der Ressourcen - Gesellschaft veranstalteter Ball beschloß den fröhlichen Tag.

Posen, 1. Dec. Am i v. M. Vormittags begab sich Se. Durchl. der Fürst Radzivtlt, Statthalter Sr. Maj. des Kd- niges im Großherzogthume, mit seiner Durchlauchtigsten Gemah- lin, Jhrer Königl. Hoh. der Prinzessin Louise von Preußen, und Fhrer Durchlauchtigfien Familie, in die Stadt-Pfarrkirche, wo sich der fommandirende General des zten Armee-Korps, General-Lieu- tenant v. Rôder Excell., mit den übrigen hier anwesenden Gene- ralen/ dem Staabe und dem ganzen Officier - Korps der Gar- . nison, so wte der Königl. Ober-Präsident von Zerboni di Sposetti, an der Spihe der Civil-Beamten aller Höheren Verwaltungs- und Justiz-Behörden der Provinz, sich eingefunden hatten, Unter einer, vorzugsweise von I MTn Schuljugend ausgeführten Musik, las der Dompropst v. Miaskowski, die Messe, und Se. Excell. der Erzbischof von Posen und Gnesen, umgeben von seinem Kapitel und einer zahlreichen Welt- und Kloster-Geistlichkeit, stimmte den Ambrostanischen Lobgesang an, welcher Preis und Dank des be- tenden Volkes, und die heißesten Wünsche für den Köntg und die Höchsten Verlobten zum Himmel trug.

Hatten hier die o den gesegneten Tag in stiller, heiliger Bewegung gefeiert, #0 that sich am Abend die allgemeine Feier desto lauter kund. Mit der einbrehenden Dunkelheit begann die Er- leuchtung des Rathhauses. Dte Säulen und Bogen-Oeffnungen der über einander aufsteigenden Galerien seiner antiken Fronte bedeckten und füllten sich mit geschmackvoll gereiheten Lampen; und in der Mitte dieses glänzenden Baues erschien mit dem Glocken- Schlage 6, in {dner Beleuchtung, der theure Namens - Zug des hochverehrten Paarès, unter rauschender Musik von der Höhe des Thurmes herab. Kaum gewahrte ihn die in dihtem GewÜühl er-

wartungsvoll versammelte Merige, als sie ihn mit lautem, tmmer

wieder erneuerten Freudengeschret begrüßte. Rathhauses war das Signal für die ganze Stadt, deren F Reihen sich nah allen Seiten hin mit Lichtern, Lampen, 6, winden, leuchtenden Namenszúgen und Transparenten bede

Die Erleuctu È

4

Seit Jahren hat unsere Stadt feine so allgemeine Erleuchtu,F

schen. Aber welche Veranlassung wäre auch so erfreulich get Aus diesen leuchtenden Flächen traten jedoch einzelne anderen glänzend hervor. Die große Einfahrt zu der Wor Sr. Durchl. des Fürsten Statthalters, zeigte zwischen zel Yy

den, den Namenszug des gefeierten Paares tin buntem { Überraschenden Anblick gewährte die Kirche der Franzisfaner ;

schen thren, in die finsiere Nacht sicigenden Thfrmen |

plôglich auf der Spiße ihres Giebels, ein großes Lichtkreu, frei in den Lüften shhwebend. Aber in keinem Theile der war so viel Licht vereinigt, als in der Wilhelms --Strafe, Häuser fasi nur von hohen Militair-Personen und den erste vil - Beamten bewohnt werden. Unter ihnen zetchneten Wohnungen des kommandirenden Generals und des Ober- denten vorzüglich aus. Nächstdiesen machten sich dke an der und in der Nähe belegenen Wohnungen der übrigen Genet Staabs-Officiere, durch Erleuchtung und Verzierung beson) mertbar, so daß, um #o viel Angenehmes recht zu genie Spaziergang in den Alleen der Straße, den ganzen Abend, den schönsten Sommertagen, von Lustwandelnden besucht i lebt war. Auch begünstigte ein mildes und trockenes Wetty Genuß unddie Erleuchtung ganz ausnehmend, deren Wirkun das tiefe Schwarz eines dicht bewölkten Himmels gehoben

Um 8 Uhr versammelte sich eine Gesellschaft von hundert Personen, aus dem Militair und Civil, der Geis dem Adel der Provinz und der Bürgerschaft mit ihren Voi in den Salons Sr. Durchl. des Fürsten Statthalters. Hil selbe und seine Durchlauchtigste Gemahlin Köntgl. Hoh. ten die ehrfurchtsvollen Glüctwünsche der Versamnilung (h men, worauf ein froh belebter Ball begann, auf welchem| gemeinfste heiterste Freude die eilenden Stunden beflügelte, rend des Soupers, im Augenblicke der Mitternacht , Se. Durchl. der Fürst Statthalter die Gesundheit des nck mählten Höchsten Paares aus, und unter Kanonenschlägen (f ketenfeuer lief ein dreimaliges Lebehoch jubelnd durch die, mitl licher Gasifreiheit beseßten Tafelreihen. Zur Feier dieses ff Tages hatte sich Se. Durchlaucht der Fürst Sutkowski, Mil Herr von Lissa und Reisen , und viele angesehene Bewoh Provinz hier eingefunden.

Gestern, Sonntags, als am Tage nah der Vermählut| die religieuse Feier dieser beglückenden Begebenheit, in den | aller Konfessionen statt.

__ Abends gab Se. Exe. der kommandirende General, Gi Lieutenant v. Rôder, einen glänzenden Ball, welchen Se. D der Fürst-Statthalter und Höchsidessen Durchlauchtigste Gai K. H., mit HöchstFhrer Gegenwart beehrten. Y

Ratingen (Reg. Bez. Düsseldorf), zo. Nov. Zwölf Ÿ nen-Schüsse verkündeten gestern früh den hohen Fesitag; | 9 Uhr versammelten sich der Bürgermeister und Stadtra/} auf Rathhause, aus dessen Fenstern die Preußische und Baitrsche F( wehte. Die Bürger-Kompagnie zog unter militairischer Musif dem Markt, und nahm die Stadt - Behörde in ihre Mitte.

Zug ging nach der katholischen Kirche, wo ein feierliches H

gehalten wurde; nach dessen Beendigung begab sich der Zug it nämlichen Ordnung nach der evangelischen Kirche. Pastor Petersen eine dem Feste angemessene gehaltvolle Rede, tags wurden in einem großen Saale 120 Arme an einer gu seßten Tafel bewirthet, wobei das Vergnügen durch Musi erhdhet wurde. Zugleich war große Mittags - Tafel bei Bürger-Kompagnie-Kommandanten Hellersberg; bei den fes Toasis schlug der Kanonen-Donner und der rauschende Tus lich an das hoch bewegte Herz, und das Blut, das unserm i Hause gehört, rollte rascher in seinen Pulsen. mehreren Orten Ball und die ganze Stadt erleuchtet.

Saarlouis, zo. Nov. Gestern war hier am Morget/ Militair-Parade, wobei der interimistishe Festungs - Kommt Oberst v. Sacken, zum versammelten Militair, der Gelegenhei!s messene Worte sprach, und am Schlusse, dem gefeierten Paärel faches Lebehoch brachte, worin alle Anwesende einstimmtet Nachmittage waren auf dem schônen Plaße, in der Mil Stadt, Volksspiele veranstaltet, wo den Geschicktesten vid ansehnliche Preise ausgetheilt wurden. Bei eingetreten ! wurde vor der Stadt ein Feuerwerk, das allgemeinen ? erhielt, und wobei Hymens - Altar mit den vereinigten Preußens und Baierns als Haupt - Figur im QTranspat schien , abgebrannt. Auf der Rükkehr nah der Stadt | raschte das unterdessen geschmackvoll beleuchtete, und mit sinnvollen Fnschrift und passenden Transparenten versehenes Haus. Um 83 Uhr begann im Kasino - Lokal ein glänzende! gedachter Kommandant brachte auf diesem diè Gesundhdl Maîj. des Königs aus; dann die Sr. K. H. folgendem Trink-Spruche :

Des Herrschers Sohn, der Erbe Seines Reichs und til bi

M Der holden Fürstin heut vereint durch Hymens Band:

Tugend,

Er lebe hoch, und spät noch in der Kraft der Fugen)

Beglüuckt durch Ske, gelteht vom Vaterland.

und endlich die Fhrexr K. H. der Kronprinzessin, in fol Worten :

Der holden Fürstin Heil, die mit der Krone

Den Brautkranz heute in die Locken wand:

Des Volkes Lieb zu dem verehrten Königs-Sohne- Sey Jhres Glückes Unterpfand.

Sie leche hoch!

Alle drei Toasts wurden von dem lautesten Fubel aller Ÿ senden begleitet, und die Kanonen vom Walle erzählten i als es die Menschenbrust vermochte, der stillen Nacht, wt drcÈ Gesundheiten gegolten. Bi

Puntf

N nah Frankfurt a. d. O. und Breslau

Hiet F

Abends n

fruh

Feuer,

vom

11ten December

| Koblenz. Aus den früher mitgetheilten (S. 1531. îm Arti- [ Koblenz enthaltenen) Notizen, über die diesjährige hiesige Wein- se geht hervor, welche verschiedene Sorten von Wein im hiesi- n Reg. Bez. gebaut werden. Der BVletichert is darunter eine orte, welche sonst nirgends gezogen wird.

Seit der Vereinigung dieser Provinzen ist der Absaß unserer deine in die älteren Provinzen sehr gestiegen, noch mehr aber t der Emanation des Zoll = Gesehes. Mit dem Mosel - Weine

Messen feinste Sorten im Reg. Bez. von Trier wachsen) ist dies

sonders der Fall, und es scheint, als ob der Geschmack an die-

n ehen so gesunden als angenehmen Weine, immer mehr zu- hme. Dte Art, unsere Rhein -, Saar- und Mosel - Weine, o e den Bleichert zu beziehen, ist zweierlei *): entweder man kauft n Wein ganz jung vom Producenten, durch sichere Kommissio- tirs gegen Kommissions- Gebühren , oder man bezicht von guten ein - Handlungen ältere Sorten, die sogleich getrunken werden unen, Die erste Art is mehr fär große, die leßte mehr fúr ine Quantitäten geeignet. Die gangbarsten Sorten sind jeßt é Jahrgänge 1819 und 1322. Die Versendung geschieht entwe- x zu Wasser Über Holland, Danzig, Königsberg 2c. nah den ver- iedenen Häfen - oder direkt zu Lande Über Nauenburg, Magde- rg, Berlin, Leipzig, Franffurt a. d. O. und Breslau.

Eine Ohm (2 Eimer) wird bei der Wasser - Fracht zu cinem e oder 5 Ctnrn. gerechnet; bet der Landfracht aber j Die Wasser - Fracht von Koblenz bis Amsterdam oder Rotter- pm ( einschließlih der Unkosten in Köln und der Verladung in is Königsberger oder Danziger Schiff) beträgt auf die Ohm oder f 2 Eimer 6 bis 6x Rthlr.

Die Landfracht beträgt auf die Ohm bis Nauenburg und Leipzig nach Berlin N

10* bis 15 Rthlr.

/4 i 14 =

15 S : 10 4 E

Beim Uebergange aus den westlichen in die östlichen Provin- n, werden auf die Ohm 4x Rthlr. Nachschuß an Steuer entrich- t. Demnach ist zu dem Preise einer Ohm Weins, bis er zu

ande frei in Berlin ankommt (welches in 20 bis 22 Tagen ge-= icht) 18 Rthlx. 10 Sgr. hinzuzufügen. Die geringste Quanti- der Versendung ist 2 Eimer.

Die gangbarsten Sorten Mosler sind von Dusemund oder dem praunsberg, Pisport , Zeltingen , Graach, Wehlen , Kons, Erden, raben 2c. **).

Die gewöhnlichen Preise (gegenwärtig im Steigen) sind für en Jahrgang 1319 von 40, 44, 50 bis 66 Rthlr. die Ohm, und U von 50/ 55/ 40 bîs 60 Rthlr. frei auf die Fuhre oder ins bdhiff.

Die Preußischen weißen Rheinweine (welche also die Eingang- teuer nicht entrichten) sind von Oberspey, Mannebach , Ober-

esel, Enghell und Steeg. Die gangbarsten Jahrgänge sind 1806, þ07 ; 1815 (zu 50 bis 90 Rthlr. die Ohm), sodann 18311 (von 75 5 95 Rthlr. die Ohm), 1319 und 1822 zu 54 bis 65 Rthlr. | Die rothen Rheinweine von Mannebach , Bacharach , Ober- fesel und Steeg von 18319 und 1822 kosten (45 bis 60 Rthlr.)

Die Ahrweine oder der Bleichert, sind als vaterländische rothe deine, seit Besteuerung der ausländischen , sehr im Preise gestie-

n, und für die Rheinländer, welche daran gewöhnt, ein wahres Bedürfniß. Sie halten sich höchstens z bis 4 Jahre. Der Jahr- ung 1822 Tostet 60 bis 75 Rthlr. die Ohm. Was die Zahlungen belangt, \o geschehen sie baar, entweder durch Uebersendung in eld oder Tresor - Scheinen , oder auch sehr leicht durch Hand- 1gs-Häuser in Berlin, Leipzig 2c.

Prüm (Reg. Bez. Trier), 24. Nov. Jm Garten des Bür- tmeister Spoo zu Wallersheim blühte ein Birnbaum in diesem erbsie zum zweitenmale, und zu Pronsfeld hat ein Apfel -Baum jon zum zweitenmale in diesem Fahre wieder Früchte angeseßt.

Vor Kurzem stürzte der sehsiährige Sohn des Johann Faber, Wn dem 50 Fuß hohen Felsen, der sich über dem Wehr der Mühle Fon Godeshausen befindet. Da der Felsen schr steil ist, so glitt

des Kronprin? Knabe guf dem Rücken, ohne überzuschlagen , herunter , und

eb unten guf dem, nur einen halben Fuß breiten , Ufer unver- sichen. Es eilten gleich mehrere Leute herbet, man warf cin nah, und zog an diesem den Knaben glücklich herauf.

e Bei der Mühle von Mauel hat sich ein in htesiger Gegend r seltenes Thier, ein Luchs, gezeigt.

g Stettin, 1. Dec. Am Sonnabende feierten wir hier das ri der Vermählung Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen mit der Fiinzessin Elisabeth von Baiern K. H.

b Wenn alle Preußen ihn aus Herzensgrund unsern allgeliebten j onprinzen ennen, so glauben wir Pommern noch insbesondere hf so ausdrücken zu können, da der Kronprinz von Preußen, ver e rgsmäßig, der angeborne Statthalter von Pommern, und von Fuer Majestät dem Könige, bestallter kommandirender General le Truypen-Korps, welches größtentheils aus Pommern besteht, so nt hef und Jnhaber des hter stehenden, rühmlich bekannten Fn- e e- Regiments ist, das als 2tes Pommersches Seinen Namen

Das fühlte jedes treue Pommern-Herz gegen diesen ersten

R

©) Das Haus Deinhar y tende und solide Gef ard und Tesche zu Koblenz, macht in belden Arten bes: F li Beschäfte nach dem Fnneren dex Monarchie.

"” Einige ganz feine Sorten, wie z. ' unge

tian g E g

V. Grüinhäuser, ungerechnet, Die Ernennung unsves jehigen Ober-Präsidenten, des K

Q 4

um 148sen Stücke der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung

L OAR,

Sprößling seines hochverehrten und geliebten Königes, und in die- sem Gefühl hätte gern ein jeder seine Wünsche pversönlih nah Berlin gebracht, und seiner Freude vollen Lauf gelassen, wenn wir nicht gegründete Hoffnung hâtten, zu seiner Zeit im Lande selbfi, Jhm, dem Vielgeliebten, und Seiner nunmehrigen Gemahlin, die Opfer der Liebe und Ehrfurcht darbringen zu können.

Unsre Stadtobrigkeit hatte, in Gemeinschaft mit den Stadt- Verordneten, veranstaltet, daß an diesem Tage, wo sie jedes, auch noch so kummervolle Auge, recht im Siune unsers Landes-Vaters, zu erheitern suchten, aus Stadtmitteln, die Armen und Waisen im Armen- und Waisenhause gespeist und jedem Haus-Armen, der aus offentlichen Mitteln etwas empfing, Geldspenden gereicht wurden, die thm die Speisung erseßten. Sie hatten eine Fllumination des Stadtverordneten - Versammlungshauses beschlossen , ohne weiter etwas zu verordnen, wohl wissend, das dieses Zeichen für alle Bes wohner hinreichend und die angenehmste Veranlassung zur freiwil- ligen, allgemeinen Jllumination seyn würde. Oeffentliche und Prtivat-Gesellschaften wurden überall, unter allen Ständen im fro- hen Gefühle angeordnet, und der Schauspiel-Direktor Couriol hatte zur geshmackvollen und sinnreichen Feier dieses Abends, ebenfalls Veranstaltungen getroffen.

Als der Tag selbs milde und sanft wie in unserm Klima nur selten am Ende des Novembers erschienen war , fing die Ausführung der Feterlichkeit, mit Einweihung einer neuen, für uns, u. besonders für die Stadt wichtigen Ansialt an. Se. Königl. Maÿj. hatten nämlich, auf den Antrag des Königl. Handels-Minifsie- riums einen, von unsrem Ober = Prästdenten seit mehreren Fahren entworfenen und beförderten Plan zur Errichtung einer vollfiändi- gen Schiffahrts-Elementar-Schule hier in Stettin, zu genehmigen geruhet, und so war es ein ganz natürlicher Gedanke, diese an dem heu- tigen Tage einzuweihen. Dies geschah in dem dazu neu eingerih=- teten Lokal guf der Lasfadie, woo ein Mitglied des dafür angeseßten Kuratoriums, Schulrath Bernhard, îin Gegenwart der, aus unsrem Ober-Präsidenten , dem Ober-Bürgermeister und mehreren Mit- gliedern des Magisirats, den Vorsiehern der Kaufmannschaft und den Alterleuten der Schiffergilde besiehenden Versammlung, durch cine gefühlvolle und zweckmäßige Rede, die Schule einweihte; Se. Excellenz der Ober-Präsident seßte mit Bezug auf die Allerhöchste Gnade und den ihm gewordenen Auftrag, das Kuratorium und die Lehrer ein, und foderte sie, so wie die anwesenden ersten Schüler, zur Erfüllung ihrer Obliegenheiten, mit dem Wahlspruche unsres Pommerschen Helden, des unvergeßlichen Fürsten Blücher von Wahlstadt: „Vorwärts zum Guten!// dringend auf.

Von da begaben sich die hier genannten Personen in das Ar- men- und Arbeits-Haus, so wie in das Waisenhans, um die Freude der Bewohner derselhen zu theilen, die bei threm, von den würdis- gen Vorstehern, und den Stadträthen Friederici und Grkebel veran- staltetem frohen Mahle, dem neuvermählten Hohen Paare, ein dreimaliges Lebehoch! ausbrachten.

Die Kasîno - Gesellschaft feierte mit einem Mittagsmahl in allgemeiner Freude diesen Tag, und als unser Ober-Präsident die Veranlassung des Freudentages anregte, da brach Alles in die lau- testen Segens-Wänsche für das Heil Sr. Mai. des Königes, Jhres Hohen Hauses und des neuvermählten Paares aus.

Gleiche Gefühle herrschten. in den übrigen, dffentlichen und Privat-Gesellschaften dieses Tages, und sprachen sh im AÜgemet- nen auch im Schauspiele aus, als am Schlusse der gelungenen Vor= stellung und nach Absingung eines, für diesen Zweck eigens ver- faßten Gedichtes, das: Heil dem Hohen , neuvermählten Paare! Heil Friedrich Wilhelm und Elisabeth! laut aus Aller Herzen und Munde erscholl. A

Eine fast allgemeine Fllumination beschloß den freudigen Tag, der im Andenkcn und in der Erinnerung aller Bewohner Pommerns und unserer Stadt, noch lange fortleben wird.

Heute starb der hiesige Bürgermeister Redepenning. Die Stadt und das Kollegium des Magistrats sind dadurch von einem großen, hôchst bedauernswerthen Verluste betroffen worden.

6. Dec. Die leßten Tage des verflossenen Monates mahns- ten uns wieder an jene Zeit, als vor 45 Jahren das gut futs dirte und wohlthätige Jnstitut des Pommerschen landschaftlichen Kredit - Systems gestiftet wurde. Se. Kdnigl. Mai. Friedrich der Größe wird noch heute als dessen weiser Stifter verchrt, und es wird von den Pommern dankbar anerkannt, daß Allerhöchstdieselben die Ausführung dem würdigen Groß-Kanzler von Carmer übertrugen, mit Königl. Milde das Institut mit einem nicht unbedeutenden Ka» pital ausftatteten» und durch die in Stargard, bei Erdffnung des Instiruts gegebene Versicherung, daß Allerhdchsidieselden die im Kriege und Frieden geleisteten Dienste der Pommern anerkenuten und die Pommern lebten , dke treue Provinz belohnten und das neue Justitut ehrten. Se. Kdntgl. Mai. unser Hdchstverehrter Lan des-Vater, und der Hochselige König Friedrich Wilhelm U, haben mit gleich huldvoller Theilnahme und Vorsorge , sich der Erhal tung dieses fest bestehenden Justituts, welches auch in den verflosse- ten verbängmEyolen Jahren alle Schicksale des Staates, dem es angehdrt, glücklich überstanden, angenommen. Die Ernennung all- gemetn geschähßter Männer, als: der Staats-Minister von Massow und von Fngersleben Excellenzen, zu General-Landschafts-Präsiden- ten, und gleich würdiger (Reneral - Landschafts - Direktoren, z. B. des Präsidenten von Elckstädt, der 25 Jahre diesem Justitute mit wahrem Nuben für dasselbe vorstand, bestätigen diese Snialteien

U)

N