1884 / 4 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Jan 1884 18:00:01 GMT) scan diff

mit einem Priestmanshen Krahnbagger. Vermischtes : Die Dankes-

firbe auf dem Weddingplayß in Berlin. Ordensverleihung.

Professor von Reiche {. Neubau der höheren Töcbterschule in ünster. Neuer Dockhafen in Kings Lynn in England.

Landtags- Angelegenheiten.

m 5. Erfurter Wahlbezirk S{leusingen-Ziegen- an ist der Landdrost von Heppe zu Aurich, welcher das Mandat zum Abgeordnetenhause wegen feiner Beförderung niedergelegt hatte, mit den sämmtlicen abgegebenen Stimmen, 129, zum Mitglied des Hauses der Abgeordneten wiedergewählt worden.

Statistische Nachrichten.

Die definitiven Ergebnisse der Viehzählung vom 10. Januar 1883 in Preußen. (Stat. Corr.) Die leßte all- gemeine Zählung des Viehstandes in Preußen erfolgte bekanntlich am 10. Januar v, I. derart, daß Seitens der Eigenthümer, Pächter, Permalter u. \. w. für jedes Gehöft (Haus) eine Zählkarte ausgefüllt wurde, deren Hauptzahlen die Zähler in Kontrollisten zusammen zu fassen hatien, aus welchen die Gemeinde- bezw. Gutsvorstände wieder Uebersichten für die ganzen Gemeinden mittels eines sogenannten Ortshogens aufstellten. Aus diesen Ortsbogen ward dann im König- lihen Statistischen Bureau, unter möglihster Beschleunigung ein vorläufig.s Ergebniß der Zählung _ gewonnen, welches wir unseren Lesern in einer Cxtranummer der „Statistischen Correspondenz bereits unter dem 5. April v. J. mitzutheilen vermochten. Die defi- nitive Aufbereitung, welche hier direkt aus den Originalzählkarten erfolgte, ist inzwischen gleichfalls vollendet und gewährt einen Veber- blid über die Viehhaltung des preußishen Staates und feiner LUmndestheile nach allen zur Aufnahme gelangten näheren Unter- scheidungen. In Folge nacträgliher Ergänzungen und Berich- tigungen des Ürmaterials ftellt sich hiernah die Zahl der Thiere hei allen Viehgattungen etwas höher, als na dem vorläufigen Re- sultat. Es waren nah dem definitiven Zählungsergebnifse am 10. Ja- nuar v. I. in Preußen vorhanden:

I, Pferde:

Seoblenuntier L Sar A 13192 Fohlen 1 und noch nicht 2 Jahre alt. . 138 790 Pferde 2 bis noch nicht 3 Jahre alt . 124 421 at 8 A Pferde | 3 Jahre alt und älter} “56719 andere Pferde 426 971 Summe der 3 Jahre alten und älteren Pferde . 2016 775 Summe der Pferde überhaupt ..... . 2417138 TSBI aeborene Sobn E I 103 935 T aulthiere S 592 Ge 6 446 1V. Rindvieh: Kälber unter 6 Wochen. 283 093 « über 6 Wochen . D e T OCOISTD Sunavieh e Sab al 1 883 474 darunter zur Zucht benußte Bullen . .. 45 293 Bullen (Zuchtstiere) 2 Jahre alt und älter . 119 784 sonstige Stiere und Obsen 747 136 Rübe E C D La2099 Summe des 2 Jahre alten und älteren Rindviehes 5 999 759 S E des Rindvieches überhaupt . R OITO G190 s afe: feine Wollshafe (Merinos) unter 1 Jahr 1210/5911 rdelte Fleishschafe unt 1 Suhr S j +562 618 verdelte Flei afe unter ahr . E x über 1 Jahr . 1270781 alle anderen Sch{afe unter 1 Jahr . 1 662 804 x e Uber 1’ Jahr . 5936 452 Summe der Schafe überhaupt . 14747 975 VI. Schweine: Unter L2SODrO E A 4910786 Zuctsäue 1 Iahr alt und älte... 914052 Tonftiae SOWEnN C, R TII S0 Schweine überhaupt . SOISISTOA VII. Ziegen. überhaupt. .. 1 679 686 VIII. Bienenstöcke überhaupt . 1237 991 mit beweglihen Waben . * 178 957

Dieser Viehstand vertheilte fich auf 3 125 062 viehbesißende L a, in 2410288 Häusern (Gehöften), während die Ge- ammtzahl der Gehöfte und städtishen Grundstücke am 10. Januar 1883 2 956 890, die der Zählbezirke 117 692 betrug.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts dec Stadt Berlin find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 23. Dezember bis inkl. 29, Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 232 Ghescbließungen, 916 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 537 Sterbefälle.

__— Summarische Uebersicht über die Zahl der Stu- direnden auf der Königlichen Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität zu Bonn im Wintersemester 1883/84. Im Sommersemester 1883 find immatrikulirt gewesen laut Nach- eung vom 23. Mai cr, 1165, nach Aufstellung dieser Nach- weisung wurden noch immatrikulirt 11, zusammen 1176; davon sind ab- gegangen 423, es sind demna geblieben 753; dazu find in diesem Semester gekommen 284, die Gesammtzahl der immatrikulirten Stu- direnden beträgt daher 1037. Die katholish-theologishe Fakultät zählt Preußen 77, Nichtpreußen 2, zusammen 79. Die evangelisch- theologise Fakultät zählt Preußen 80, Nichtpreußen 9, zusammen 89. Die juristische Fakultät zählt Preußen 233, Nichtpreußen 15, zu- fammen 248, Die medizinische Fakultät zählt Preußen 202, Nicht- preußen 9, zusammen 211. Die philosophische Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 281, b. Preußen ohne Zeug- niß der Reife, nach §8. 3 der Vorschriften vom 1. Oktober 1879, 69,

reußen 350, c, Nichtpreußen 60, zusammen 410, im Ganzen

037. Unter den Immatrikulirten der philosophischen Fakultät befinden sich 77 Preußen und 10 Nichtpreußen, zusammen 87, welche der landwirthschaftlichen Akademie zu Poppelsdorf angehören. Außer diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Uni- versität als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt, mit spezieller Genehmigung des z. Rektors 75. Es nehmen mithin an den Vor- [lesungen überhaupt Theil 1112.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die von dem verstorbenen Königlichen Thiergartendirektor Neid e ausgeführten größeren Gartenanlagen werden in Wort und Bild in einem Prachtwerk veröffentlicht werden, dessen erstes Heft von dem langjährigen Mitarbeiter des Verstorbenen, dem Königlichen Thter- garten-Dbergärtner Herrmann Geitner herau8gegeben, soeben im Ver- lage von Paul Parey hierselbst erschienen ist. Was das Werk besonders interessant mat, ist der Umstand, daß nicht nur die derzeitigen Anlagen wiedergegeben sind, sondern auch die aus früherer Zeit, so daß die Umgestaltungen ih leicht beurtheilen lassen. Das erste Heft ent- hält u. A. den Plan des Berliner Königsplaßes mit seiner Land- schastsarchitekftur, den der Umgebung des Lutherdenkmals und den der Fürst Pleßschen Besibung „Fürstenstein“ mit ihren großartigen Terrafsenanlagen. Neben diesen sehen wir die vollendetste Anlage einer Villa aus der Thiergarten straße in Berlin, und diesem, dem modernsten Seschmack angepaßten Garten reiht si der historische Park eines der Schlösser der ältesten märkischen Adelsfamilien an, den des Künstlers Hand troß pietätvoller Erhaltung des historischen Charakters den Anforderungen der Neuzeit entsprehend umzugestalten

gewußt hat. Das 12. Heft 29. Bandes 1883 von Dr. A. Peter- aus Justus Perthes* geo-

manns Mittheilungen

von Dry. E. Behm, Inhalt: CLitel und Oruckfehler und

ravbisdber Anftalt, herausgegeben

A Justus S s E rzeihni um ahrgang 1

S eas B h E in Antióquia und_ im Ga s Sabre 1880 und 1881. Von Friedrich von Stwenck. A a Manziales nach dem Cauca. 8) Ueber den Quindíu na 0gol - F Schencks Höhenmefsungen in Kolumbien. Von Pra EO K. Zöppritz. Höhen in Antióquiía nab White. _ Bemerkungen Ü E die chilenise Boy, Arg 0 R H O E E

ihen Namens, Von Dr. R. 4. Lr ien Europa. Asien. Afrika. Australien und M des Großen Ozeans. Amerika. Polarregionen. Ozeane. Allgemeines. S raphische Literatur, - Allgemeines. Geogr. Lehr- und Handbücher, Methodik. Physik. und mathematische Geographie, Kaztographie. Weltreisen, Sammelwerke, Verschiedenes. Atlanten, Wtas eue Globen. Karten, unter Redaktion von B. Hassensteia: Tafel 13. F. v. Schencks Reisen in Colombia, Blatt II1.: Routen von Mie zales nah Cartago und JIbagué. Maßstab 1: 450 000. Prolt der Route von Cartago nach Ibagué. Berguderungci B der Sunda-Straße durch den Ausbruch des Kr«katoa, . un 27. August 1883. Maßstab 1: 500000. j i Non Brockhaus’ Konversations-Lexikon, in seiner neuesten, 13., vollständig umgearbeiteten und mit vielen D und Karten ausgestatteten Auflage, sind wiederum 4 Hefte, Heft 91— 94, erschienen. Dieselben beginnen mit dem Buchstaben F. und führen den Text von „Ford“ bis zu „Free-Will-Baptifts“. Beigegeben find diesen Heften 4 Tafeln mit Abbildungen (Füllung der Blumen, Gemüse I. und II., das Gehirn des Menschen) und eine Karte von

rankreih. Unter den verschiedenen Artikeln ist besonders der über E das auf 71 Seiten in geographis-statistisher und sodann in geschitliber Hinsicht beschrieben wird, besonders hervorzuheben. Daran schließen {ih die interessanten Artikel „Französische Kunst“, „Franz. Literatur“, „Franz. Philosophie“, „Franz. Revolutions®kriege j „Franz. Sprache“, „Franz.-Desterreih. Krieg von 1805“, „Franz.- Oesterreich. Krieg von 1809“, „Franz.-Preußish-Russiscer Krieg von 1806 bis 1807, und „Franz.-Syanish-Portugiesischer Krieg von 1807 bis 18144 an. :

Die Antiquariatshandlung von Wilh. Koch u. Reimer in Königsberg i. Pr. hat über ihr antiquarishes Bücherlager den Katalog Nr. 4 „Auctores graeci et latini, Philologie, Geschichte und Geographie“ ausgegeben. Derselbe enthält ein Verzeichniß von 1197 Scriften, die sich auf die eben genannten wissenschaftlichen Gebiete beziehen. 260 Nrn. umfassen Ausgaben der altgriehischen, 173 Nrn. Ausgaben der alten römischen Schriftsteller. 156 Nrn. führen S(riften sehr verschiedenen Inhalts auf, welche die Alterthümer, Staatswissenschaft, Literatur, Mythologie, Geographie, Sprawe u. \. w. des alten Griechenland und Rom, sowie mehrerer orientalisher Völker, wie der Juder, Hebräer, Chaldäer 2c. betreffen. 465 Nrn. bescäftigen fich mit Geschichte, 79 davon („Prussica?) mit der Provinz Preußen speziel. Die in der Abtheilung „Geschichte zusammengestellten Schriften beziehen \ich theils auf die Gef cite im Allgemeinen und die Kulturgeshibte, theils auf die Geschichte des griebischen und des römischen Alterthums, theils auf einzelne Partiën der Geschichte des Mittelalters, wie z. B. auf die Kreuzzüge, und der neueren Zeit, auf die Geschichte einzelner Under und Staaten, wie auf die Geschichte Deutschlands, einzelner Kaiser Deutsclands, verschiedener einzelner deutshen Staaten, wie z. B. besonders den preußishen Staat, und mehrerer deutschen Städte, ferner auf die Geschichte Frankreihs, Englands, Spaniens, Dänemarks, Rußlands, der Türkei u. st. w. Man findet in dieser Abtheilung eine Menge werthvoller und wichtiger Geschichtswerke, darunter die Werke von Heeren, Schlosser, Ranke, Droysen, Häufser, Joh. Voigt, Niebuhr, Mommsen, Macaulay u. A. Die leßte Rubrik im vorstehenden Kataloge handelt von Geographie und bringt 143 geographishe Schriften.

Gewerbe und Handel.

Nürnberg, 3. Januar. (Hopfenmarktbericht von Leopold Held.) Die steigende Tendenz des Marktes hat in dieser Woche

‘weitere Fortschritte gemaht. Bei nur unbeträchtlicher Zufuhr wurden

Montag, Mittwoch und heute je ca. 300 Ballen am Markte verkauft. Die Preise sind wiederum um einige Mark in die Höhe gegangen. Besonders füblbar ist die Preissteigerung bei gutfarbigem Hopfen. Die Stimmung ist animirt und fest. Die Notirungen lauten: Württem- berger prima 180—185 6, mittel 165—170 M, Hallertauer prima 175—185 Æ, mittel 157—165 A, Polen prima 175—185 #, mittel 155—165 M, Elsäfser prima 160—165 #, mittel 150—155 #, Go Ionen 168—175 #4, Marktwaare 155—165 #, Aischgründer “a ¿

Leipzig, 4. Januar. (Lpz. Ztg.) Die Vormonate boten im Ganzen ein freundlihes Bild von der Geschäftslage der Garleder- branche, und es ließ sih deshalb mit berechtigten Hoffnungen dem Verlaufe der Messe entgegensehen. Die Erwartungen wurden allerdings nur zum Theil erfüllt. Obwohl die Meßzufuhren guan- titativ mäßige waren, so fehlte doch im Kleinverkehr der rehte leben- dige Zug zur Belebung des Geschäfts \{leppende Inkassi mögen hauptsählich mit an diesem Uebelstande partizipiren während unter den Engros-Käufern fich cine erfreulihe Kauflust bemerkbar machte. Nur wenige Partien blieben am Schluß der Messe unbeacbtet, sei es wegen zu hoher Preisforderungen oder mangelhafter Beschaffenheit der Waare. Dies gilt insbesondere von einzelnen Marken {wererer Sohlleder 2c. und braunen Kipsen. Leßterer Artikel war stark vertreten, räumte sih aber verhältniß- mäßig ziemlich gut und ohne wesentlihe Preisveränderungen gegen leßte Michaelismesse; dasselbe gilt von Sohlleder, Brandfohlleder und Vache 2c. Die Stapel der Schaffell-Gerbereien zeigten fich recht gefüllt und die Käufer erzielten hierdurch einzelne Konzessionen; do sind lohgare und alaungare Schaffelle noþ immer hoch im Preise, wie es nah dem sehr hohen Werthe des Rohprodukts auch gar nit anders sein kann. Die Geschäftslage der Branche ist im Dur(schnitt als eine normale zu bezeichnen.

Verkehrs8-Austalten.

Bremen, 4. Januar. (Wes.-Ztg.) Der Bremer Lokal- vereindes westdeutswen Fluß- und Kanalvereins hat in seiner heutigen, von ca. 50 Mitgliedern besubten Versammlung folgende Resolution einstimmig angenommen: „Der bremische Lokalverein des westdeutshen Fluß- und Kanalvereins erachtet den Ausbau der deutswen Wasserstraßen für die Entwicklung der wirthschaftlichen Kräste der Nation für dringend geboten, er begrüßt als ersten Schritt in dieser Richtung das von der preußischen Regierung aufgeftellte Projekt eines Kanals von Dortmund na der Ems und spricht die Hoffnung aus, daß dieses Projekt baldthunlihst zur Ausführung gelange.“

Verlin, 5. Januar 1884.

Das Kunstgewerbe-Museum hat ein sehr dankenswerthes Geschenk von Sr. Majestät dem König Karl S halten. Der König hat sein neu erbautes Schloß Sinai, soweit es nit dur das inländische Gewerbe ausgestattet werden konnte, aus\chließlich dur Erzeugnisse deutscen Kunftfleißes shmücken lassen. Die Eisenarbeiten waren der rübmlichst bekannten Werkstatt von Ed. P uls in Berlin anvertraut. Den vollständigen Beschlag einer Thüre, aus 11 Theilen bestehend, hat der König Karl für das Berliner Kunstgewerbe- Museum wiederholen lassen und demselben zum Geschenk gemacht. Derselbe kostet niht weniger als 1200 A Die große Sate, auf welcher der Beschlag befestigt ist, ist einstweilen neben der Kamin- T S Rd aaa für dasselbe Shloß von Stoß

t meijlerbaster Beherrshung des Materia! ü und für kurze Zeit im Museum ausgestellt: ist. N BHAYEE

Einen Cyklus von 6 Vorträgen für Damen und wird Hr. Professor Jesfen in der Aula des Askani schen Gym, nasiums Mittwods von 7—8 Uhr halten. Die Ertwielungs, gesbihte des Menschen, die uralte Frage na feiner Herkunft, durch die Theorie Darwins bedeutsam in den Vordergrund g : und damit auf manches Gebiet der Forshung und der Ge-. danken ein außerordentlicher und unerwarteter Cinfluß geübt wordez, Nachdem jedoch die erste Heftigkeit des Streits sich gelegt hat rähdem manche vermeintlißhe Wahrheit als Irrthum, manche glän zenden Aus\prüche als sehr zweifelvoll, verworfene Bausteine als feste Grundsteine erscheinen, tritt an den Gebildeten immer näher das Be- dürfniß heran, eine besonnene Uebersicht über dieses wichtige Gebiet der Forshung und eine unparteiishe Prüfung über die Neuheit und Sicher- heit der aufgestellten Theorien und Hypothesen zu gewinnen. Daher wird Professor Jessen, von den ältesten poesievollen Mythen der Vilker ausgehend, die Antworten in Betracht ziehen, welche gesunder Men- scenverstand, Philosophie und Wissen bisher über die Herkunft dez Menscen geben, um so die allerneuesten Ergebnisse und Anschauungen darzulegen, welche von Darwin angeregt worden sind oder über ibn hinausgehen. Bildliche Darstellungen follen den Vortrag, wo erfor- derlich, unterstüßen.

Auf mehrfachen Wunsch wird der in der Königlichen Gewerke-

Herren

von 82 bis 92 Uhr stattfindende theoretisbe Unterrichtskurfus in der vereinfacchten Stolze’ sen Stenographie, welche im Abgeordnetenhause nur in der fessionsfreien Zeit amtlich gelehrt wir, erst am Freitag, den 11. d. M., seinen Anfang nebmen, um au den aus den Ferien zurückehrenden Studirenden und Schülern noch die Theilnahme zu ermöglichen. Der Kursus umfaßt nur 12 Lektionen und wird am 19. Februar beendigt sein. Eintrittskarten (inkl. Lhr- buch 6 4) sind bei dem Leiter des Unterrichts, L. Loepert, gepr, Lehrer der Stenographie, 8, Mathieustr. 15, vor Beginn im Saal und vorher im Abgeordnetenhause, Leipzigerstraße 75, im Bureau des

Snvalidendank „und beim Kastellan Kutscher, Klosterstraße 36, zu haben. t i

Leipzig, 5. Januar. (W. T. B.) Die hier tagende Dele girtenversammlung des Centralvereins deutsther

Wollwaarenfabrikanten hat folgende Resolution ang nommen: Die Versammlung spricht ihre Zustimmung aus zu dem Gs seße über die Krankenversicherung der Arbeiter und bedauert lebhaft, daß man von verschiedenen Seiten bestrebt ift, die wohlthätig Folgen desselben zu vereiteln und dur unbegründete Verdächtigunin der Fabrik-Krankenkassen die Arbeiter für die freien Vereinskassu zu gewinnen, die sid, wie die Erfahrung gelehrt hat, viel fach nicht bewährt haben. Sie is erfreut, daß die verbün- deten Regierungen, unbeirrt durch derartige agitatorische Bestre bungen, ents{lofsen sind, dem Reichstage bei feinem bevorstehenden Zusammentritt einen neuen Entwurf eines Nnfallverfiderungaa vorzulegen. Da die vorjährige Vorlage von der Kommission des Reichstags abgelehnt worden ift, so dürfte es sid empfehlen, das ganze Unfallversicherungswesen, selbftverftändlich unter vollständiger Wahrung aller bere{chtigten Ansprüche der Arbeiter und untet Aufstellung von Normativbedingungen, den _ beruf8genofsenscaftliben Vereinen und Verkänden, also bet- spielsweise der Wollenindustrie, zu übertragen, die si aus freier Snitiative gebildet und als lebens- und leiflungsfähig erwiesen haben. Hierbei wird jedo vorausgeseßt, daß die verbündeten Regierungen au in dem neuen Entwurf an der Krankenpflegezeit von 13 Wochen und an dem Reichszushuß nach wie vor festhalten.

Reval, 4. Januar. (W. T. B.) Der deutsche Datnpser „Prima“, mit Getreide von hier nah England in Fahrt, if bei ocland gestrandet. / inlaufen in den biefigen Hafen auf den Grund geratben ; ein Berge dampfer ist ihm zu Hülfe geeilt.

Die Direktion des e ursprünglid, nach Verlauf der Weihnactszeit das Weihnadts- märhen „Die Puppenprinzessin“ i 1 Andersen bearbeitete und hier früher mit Erfolg in Scene gegangene Märchenposse: „Die Galoschen des Glück8* abzulösen. „Die Anzie- hungsfkraft der „Puppenprinzessin“ ist aber vorläufig noch ungeschwächt, und fo wird zunäcst nur ein Alternircn beider Stücke im Repertoire eintreten. Die Neuinscenirung der Mährchenposse „Die Galoschen des Glüds* wird mit größter Sorgfalt vorbereitet. Jacobson hat dazu eine Fülle neuer wißiger Gesangs8einlagen gedichtet.

Belle-Alliance-Theater. Die ferneren Aufführungen der Gesang8posse „Ein gemachter Mann“, welche heute mit neuen

die Rolle des A Thomas (Rentier Pasewalk) und Hr. Alexander die des Hrn. Blencke (Maler Wallberg) giebt, auch außerdem einige L ungen (Fel. Düring für Frl. Odillon u. #. w.) stattgefunden aben.

In dem gestern Abend im Saale der Sing-Akademie unter Leitung des Hrn. Direktors Prof. Joachim stattgefundenen 6. Abonnements-Concert der Königliwen Akademie der Künste kam als Novität eine Symphonie (Nr. 3, F-dur) von Brahms zur Aufführung. Mit gewaltigem Aufs{hwunge läßt der Komponist die Symphonie beginnen und bannt den Zuhörer von Anfang bis zu Ende auf das Lebhafteste in seinen musi| kalishen Ideengang hinein. Bewegte Gedanken, im Kämpfen und Ringen, \{ildern die einzelnen Säße. Nicht fanft und in ruhigem Taktmaße, sondern energisch, fes anpackend erklingen dit Themata. Daher ift das Allegro-Tempo vorherrschend : Allegro vivact, Andaute con moto, Poco allegretto, Allegro find die vier Sâße betitelt. Mit Meisterschaft ift die Form gehandhabt. Das Publikum nahm Werk mit großem Beifall auf. Eine interessante Gabe bot uns

Concertmeister des Gwandhaus-Orchesters in Leipzia, durch den Vor trag von Spohrs Violin-Concert Nr. 9. sein Instrument in bedeutsamer Weise. Der Ton klingt edel und frei, die Technik ist tadellos, der Vortrag war vorzüglich. Der leb hafte Beifall, welcher Hrn. Petri zu Theil geworden, war daher g retfertigt. Neben diesen beiden Nummern des Programms kant noch zur Aufführung als Nr. 1: Beethovens Ouvertüre zu „CGoriola“ und als Nr. 4: Cherubini’'s Duvertüre zu „Anacteon“, welche belt von dem Orchester prachtvoll gespielt wurden.

Das Benefiz für Hrn. Hager, welches beute i Reni stattfindet, wird sicherlich 2 e M otte A RE Kassenthüren zur Crscheinung bringen, denn erftens erfreut sich dit Hagersche Familie einer seltenen Gunst beim Berliner Publikum, und

seitigem und interefsantem Programm angeseßt, daß es allen Cirkus freunden nicht nur eine Freude, sondern sogar eine angenehme Pflidt sein dürfte, dieser Festvorstellung beizuwohnen. Selbstverständlih werden der vorzügliche Schulreiter und Benefiziant Hr. J W. Hager, sowie Frau Amanda H

Srl. Clotilde Hager ihre besten Reitkünste zum Besten geben. Îk

neuen großen Cirkus in Wien zu eröffnen.

Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W, Elsner

Fünf Beilagen

Berlin:

(einshließzlich Börsen-Beilage).

Akademie, Klosterstraße 36 T, an jedem Dienstag Bon Bs Abendz

Krollschen Theaters beabsichtigte |

dur die ‘von Jacobsox nach

Couplets ausgestattet bereits zum 96. Male în Scene geht, ge: winnen dadur ein erneutes Interesse, daß von heute ab Hr. Guthery *

demnächst Hr. Petri, ein ehemaliger Schüler des Prof. Joachim, jt

„Ausverkauft“ an det

zweitens ist zu Chren des Abends eine Gala-Vorstellung mit so viel *

industriellen und |

Der deutsche Dampfer „Tertia“* ist beim |

Der Künstler beherrs{t |

ager-Renz und die jugendliche Schulreiterin | | ca. 14 Tagen verläßt übrigens Hr. Direktor Renz Berlin, um seinet F

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