1884 / 87 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Apr 1884 18:00:01 GMT) scan diff

trefflid durchgefühit. Für die nachfolgende Darftellung bleibt Gabe Gestalt im Centrum, wie sie seit dem Revolutions- jahre 1773 alles überragte, Wenn „Welker, Böchh und Andere“, als Gelehrte genannt wurden, welche die Erforschung des nationalen Lebens für die Griechen in Angriff nahmen, so hâtte der Ausdruck „Andere“ wohl dur den Namen Karl Otfried Müller \pezialisict werden können, weil Böckh „mit dem innigsten Gefühle der Wahrheit“ bereits im Jahre 1827 aussprach, der damals dreißigjährige Gelehrte „werde ihn, den er als seinen Lehrer verehrte, weit hinter sich lafsen.*

Die den Text begründenden Anmerkungen und literarischen Nach- weisungen sind am S{lusse des Buches beigefügt. Sie geben Peugniß von der tief begründeten Gelehrsamkeit und ftaunenswerthen Belesen- beit des Verfassers namentlich in allen zur Literaturgeschicbte gehören- den Einzelheiten. Vielleicht hätte S. 754 die Ausgabe noch ang führt sein können, welche im Jahre 1825 der spätere Minister Hassenpflug unter dem Titel herausgab ,Schelmuffskys Wahrhaftige Curiose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und zu Lande, eigenhändig und sehr artig an den Tag gegeben von E. S. Gedruckt zu Schelmerode in diefem Jahr,“ Die Darstellung des Verfassers ist prägnant und knapp, namentlich werden die vorwiegend kurzen Sätze das Verständniß be- deutend erleihtern. Der S ist individuell, ansbauli, theilweise von poetishem Schwunge beseelt. Scherer beweist eine seltene Fähigkeit, alte und neue Zeiten zu begreifen und die hervorragendsten Gestalten plastish sicher herauszuarbeiten. Wir hoffen zuversichtlich, daß diese großarlige und geistreiche Auffassung unserer Literatur zu einer fesselnden, belehrenden und anregenden Einsicht in nsere literarisden Kunstwerke veranlassen werde. Dies bedeutende Werk ift von der Verlagshandlung durch eine gefällige, elegante Ausstattung in Druck und Papier, durch verschiedenartige niedlibe und zterliche Arabesken am Eingange jeden Kapitels vortheilhaft ausgezeichnet.

Der dur seine militärisch patriotishen Dichtungen bekannte Hr. Fedor von Köppen, der persönlih dem General-Feldmarschall Grafen von Wrangel nahe gestanden und von diesem interessantes Material über seinen Lebenslauf erhalten hat, welchem {hon im Jahre 1855 die Dichtung „Wraugel“ (F. A. Herbig, Berlin) ihr Entstehen verdankte, hat zur Feier des hundertsten Geburtstags (13. April 1884) des ruhmreihen und von dem Verfasser besonders hoh verehrten M cine kurze, populär gehaltene Lebensbescchreibung de elben unter dem Titel „Wrangel“, im Verlage von Carl Flemming in Glogau) veröffentliht. Dieses na dem Leben gezeichnete charak- feristishe Bild, welhes viele neue ansprechende Züge enthält und mit Brustücken aus den erwähnten Dichtungen sowie mit bisher noch unbekannten heiteren Anckdoten durflocten ist, wird allen Verehrern «Papa Wrangels*“ hochwillklommen sein.

Dem diesjährigen Programm des Königlichen Gym- nasiums und Nealgymnasiums zu Hersfeld ist eine werth- volle historishe Abhandlung des Oberlchrers am Guan Dr. Gust, Wachenfeld, beigesügt. Dieselbe führt den Titel: „Die politischen Beziehungen zwishen den Fürsten von Brandenburg und Hessen-Cassel bis zum Anfange des dreißigjährigen Krieges, nah arcivalishen Quellen dar- gestellt,“ Die vorliegende Abhandlung ist aus Studien bervor- gegangen, welbe der Verfasser nad und na in den Archiven zu Marburg, Berlin, Dresden und Weimar gemaht und zum Theil {on im Programm der höheren Bürgerscule zu Cassel von 1873 veröffentlicht hat. Die jeßige, neue Arbeit bildet nicht nur eine Fort- fezung jener vor 11 Jahren erscbienenen Programmarbeit, sondern ein dieselbe in ihren wesentlichsten Zügen umfassendes und zusammen- hängendes Ganze, welches, da es si genau an die Quellen anschließt und zuglei mögli objektiv gehalten ist, cinen nicht unwictigen Beitrag zur Spezialgeschichte Preußens und Hessens und ihrer Berichtigung während der angegebenen Zeit liefert, wenngleich der Verfasser wegen des sür cin Schulprogramm vorgeschriebenen beschränkten Raumes allerdings genötbigt war, in dieser seiner leßten Abhandlung Manches wegzulaffen, was in dem bei Ed, Hoehl zu Hersfeld erschienenen Separatabdruck enthalten ist. Jn Folge seiner Forschungen ge- langte der Verfasser der vorliegenden Abhandlung zu folgendem Re-

ultat ; Die politischen Beziehungen zwisden den Staaten Branden- urg und Hessen-Cassel bis zum Jahre 1618 beginnen eigentlich erst mit der Thronbesteigung der Hohenzollern (1415), und find aus den persönlichen Verhältnissen der beiden vers{wägerten Fürstenhäuser zur Zeit der Burggrafen Friedri V. und VI. von türnberg in der 2, Hälfte des 15. Jahrh. hervorgegangen. Aus den Familienverbin- dungen entstanden Staatenbündrisse, welbe durch die Erbverträge ihre Sanktion erhielten und je nah der Stellung der Fürsten zu den großen Fragen ihrer Zeit bald leerer, bald fester wurden, Durch Sacbsens Vermittlung wurde Kurbrandenburg in die Erbver- brüderung zwischen Sacsen und Hessen aufgenommen (1457), und seit Jene Zeit gaben bis zur Reformation die Erbverträge den Haup On gemeinsamen Handels ab, Die religiöse Differenz der auch fonst so verschiedenen Fürsten Brandenbur, s und Hessen- Cassels während des 16, Jahrh. blieben nit ohne R auf thre Mole und ihre „politishen Beziehungen. Der katholische oachim I,

onnte nicht mit dem Protestanten Philipp dem Großmüthigen, Joachim 11. nicht mit Wilhelm dem Weisen von Hessen haumoniren, wie dieser andererseits von dem strenglutherischen Johann Georg von Brandenburg wenig verstanden wurde. Während dieser Zeit der religiösen Differenzen haben wiederum die Erbverträge haupt- fählich das alte Band zwischen den beiden Fürstenhäusern erhalten und befestigt, Unter Joachim Friedrich begann das Ver- hältniß Brandenburgs zu Hessen-Cassel wieder freundlicher zu werden, bis cs unter Johann Sigismund und dem Landgrafen Moriß von Hefsen den Kulminalionspunkt erreichte, In jenem Jahrhundert, von der Reformation bis zum 30jährigen Kriege (1517— 1618), haben unter den 3 erbverbrüderten Staaten in Deutschland unleugbar die hessischen Fürsten die Führerrolle gespielt, Erst in der zweiten Hälfte des 17, Jahrhunderts ist dies anders geworden. Da ftieg Brandenburg dur den großen Kurfürsten zu einer Höhe hinan, auf- welcher es das kleine Hessen-Cassel na1ürlich weit hinter sich ließ, wennglei das Et bis zur Mitte des 18, Jahrhunderts, wo cs si an Oester- reich ans{loß, Preußens Bestrebungen unterstüßt hat,

Die in Leipzig am 12, d, M. ersceinende Nr. 2128 der Illustrirten Ze tung enthält folgende Abbildungen: Auch cin Liebhaber der Auerhahnjagd, Originalzeihnung von Ludwig Beck- mann, Porträts aus dem deutschen Reichstag: 25) Geor Heinrich von Ut An der russisch-deutshen Grenze. 2 Ab iidungen, nad Zeihdungen von H, Frißmann: 1) Jm Zollamt der Bahn- station, 2) Im Bahnhofsrestaurant. Emanuel Geibel, f am 6, April, Goethes , auft“ in der Devrientschen Bearbeitung als „Mysterium*“. 2 Abbi dungen, nach der Aufführung im Leipziger Stadt-Theater, ge¿eihnet von E, Limmer: 1) Prolog im Himmel. 2) Helena's Hochzeit (11, Szene des zweiten »Tagewerks“),

Berliner Bilder: Ein Arbeitsnachweisbureau. Originalzei nu von C. Koh. Monströses Kaninchen (halb nte g Kaninchen), Na dem Leben gezeihnet von F, Bungarhß.

Von der Internationalen Ausstellung in Nizza: Die Spezialbauten C Abbildungen, nach photographischen Aufnahmen; Pavillon des Figaro MEN Pavillon von Mentone Holländ. Liqueur- avillon uarium Pavillon von St. Raphael Pavillon von Tunis Pavillon von Monaco. Wa pen des Bisthums Rocskilde. Frauenzeitung: Eleonore Duse-Chechi, Moden: Gesellschaftstoilette. - Polytechnische Mittheilungen: G. Eberleins Uhr für das Kronprinzli Pn zu Berlin. Transportables Kinder- Cini B U Kunsterzeugnisse der é; assee -AUufgußmaschine na rnd Transportabler Krankenhebeapparat. Ÿ Nem „Sbstem, Ludwig osenthals Antiquariatshandlung in München hat die Eintheilung ihres aus nahezu 800 ä bestehenden Bücherlagers durch den Druck M E. E Dasselbe zerfällt in 59 verschiedene Abtheilungen. Dieselben betreffen Geschichte (allgemeine und Geschichte cinzelner Länder und Zeiträume) Genealogie und Heraldik, Numismatik, Philologie, Jurisprudenz, Staats- und Kameralwi senschaften, Philosophie, Theologie (katholische und protestantische), ädagogik, Medizin und Naturwissenschaften,

i itektur, atur (deutsche und französische), allgemeine Kunst, Archite ur, Ene E und Du Magie, Hexen und Hexenprozefse u. f. a i Außer dem bedeutenden Bücherlager besißt das genannte aae a noch eine reibe Sammlung von alten Kupferstihen und Holzschnit 2 die sih namentli in den Fächern der Ornamentik, Porträts, Städ a ansihten, Flugblättern und LTrachtenabbildungen auszeichnet, sowie eine bedeutende Sammlung alter Manuskripte und Autographen.

Gewerbe und Handel.

n der Generalversammlung der Aktionäre der Pommerscen R L a N gelangte der Gescäftsberiht über das Jahr 1883, das 67. seit dem Bestehen des Instituts, zum Vor- trag, aus dem wir Folgendes entnehmen: Die Siederei verarbeitete 333 928 Ctr. Nohzucker gegen 330228 Ctr. in 1882 und verkaufte diverse Süßen 321 661 Ctr. im Betrage von 12 082 066 A. gegen 310 173 Ctr. im Betrage von 12414751 4 in 1882. Der Werth der Siederei-Grundstücke hat sich im Jahre 1883 durch Neu- bauten um 254560 #, der der Siederei-Geräthschaften durch Neuanschaffungen um 192 000 (4 erhöht; die Beträge sind voll- ständig abgeschrieben. Dem Reserve-Baufonds wurden aus dem Jahresgewinn 275 000 4 zugesÜhrt, und aus demselben zu Ab\chrei- bungen auf Siederei-Grundslück-Konto 233 352 A, auf Siederei- Geräthe-Konto und elektrishe Beleuchtungsanlage 132 672 4 ent- nommen, Dêèm Unterstüßungs-Konto wurden 31 373 6 zugeschrieben, dasselbe erreicht dadurch die Höhe von 197598 4 Die verbleibenden 400 000 6 gelangen als Dividende von 16F 9% = 100 Æ pro Aktie zur Auszahlung. 4 Von welchem Umfange das Lachsverpackungs-Geschäft in Oregon ist, respektive zu welcher Höhe sich dasselbe in den leßten Jahren emporgeschwungen hat, geht aus folgenden statistischen Belegen hervor, die dem „Hamb. Corr.“ von Portland übersendet worden sind. Im Jahre 1866 begann dieser Industriezweig mit zwei Booten. Die Fische zu fangen, kostete 15 Cts. das Stück, und es wurden 4000 Kisten, jede 12 Dußend Känncben enthaltend, ver- packt. 1883 wurden von 38 Canneries ( ackanstalten) 1700 Boote auf den Milaag im Columbia allein ausgescickt , 90 Cts. per Stück bezahlt und 631558 Kisten gepackt. 1866 wurde die Kiste im Handel mit 16 Doll. bezahlt, 1883 nur mit 5 Doll. Pa anstalten südlich am Columbia sind ca. 14 000 Kisten und nördlich desselben 82 613 Kisten in den Handel gekommen. Die meisten Lachse wurden nach England verschickt, nämli 288 630 Kisten. Na San A gingen 270 174 Kisten, welche von da. wieder meistens nah ngland gehen. Nach dem Osten (New-York, Boston u. #. w.) sind theils zur See, theils zu Lande 82 503 Kisten spedirt worden. Für dieses Jahr sind die Aussichten „durchaus nit glänzend, weil viele Kapitalien aus dem Geschäft zurückgezogen worden sind. Frankfurt a. M,, 10. April. (W. T. B.) Der „Frkf. Ztg.“ wird aus New-York das Fallissement der Bankfirma Hagen &

Billing gemeldet. n Leipzig, 10. April. (W. T. B.) Die in der bevorstehenden

Ostermesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhal-

tende Garnbörse wird am Freitag, den 25. April cr., ihren Anfang

nehmen.

Submissionen im Auslaude.

Belgien. Verwaltung der Staatseisenbahnen:

1) 23, April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel : Vergebung verschiedener Arbeiten, wie Abbruh und Errichtung von Gebäuden, Pflasterung, Planirung 2c, in 5 Loosen. Lastenheft Nr. 48 in dec Expedition des „Reichs-Anzeigers“. Gesammtabschätzung ca.40 500 Fr. ; vorläufige Kaution 2070 Fr, Preis der Pläne 11 Fr. Auskunft beim Ingenteur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel.

2) 23, April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel: Ver- gebung des Baues cines Einnahme-Gebäudes zu Station Water- mael. Abshäßung circa 835 000 Fr. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel, und beim Ingenieur Matthieu, Rue Godefroid 3 zu Namur. Lastenheft noch nicht ausgegeben,

3) 23. April 1884, 1 Uhr, in der Börse zu Brüssel : Vergebung der Lieferung von Holz in diversen Sorten und unter verschiedener Form, Bretter, Bohlen 2c. Lastenbeft Nr. 47 in der Expedition des „Reichs-Anzeigers“. 20 Loose. Gefammtabschäßung ca. 40 000 &r. ; vorläufige Kaution 2000 Fr. Auskunft beim Ingenieur, Direktor van Aelbröck, Rue Latérale Nr. 2 zu Brüssel.

4) Nächstens in der Börse zu Brüssel : E ATOERBNA der Lieferung von 9 Loosen von je 50000 ko Schmieröl (Rüb- oder Nußsöl), von 4 Loofen von je 50000 kg russischen Steinöls, 1 Loos von 400 Oel- A (Modell 1883) (170 ckch 97). Lastenhaft gelangt noch zur

usgabe.

9) Nächstens in der Börse zu Brüssel : Vergebung der Lieferung von 9 Loosen von je 25 000 lfd. Metern Segeltuch und von 1 Loos von 770 kg Bindfaden. Lastenheft gelangt noch zur Ausgabe,

9, Nächftens in der Börse zu Brüssel: Vergebung der Lieferung von Petroleum oder Paraffinöl in 4 Loosen, und zwar 260000 Kg, et s kg, 89 000 kg und 28 000 kg. Lastenheft gelangt noch zur

usgabe.

Anmerkung. Das Lastenheft Nr. 53 zu der für den 23, April angeseßten Ausscreibung, betr. Bau eines Cinnahmegebäudes zu Mr (or A vom 5, April sub 2), liegt in der Expedition es „N.-A.,* aus.

Verkehrs-Austalteu. Die Bahnpostkarte vom Deutschen Reiche is in neunter, bis auf die Gegenwart berihtigter Auflage (Berlin, Julius

Springer, Preis 1,50 4; auf Leinewand gezogen und in Leinewand- dedel 3,50 M4) erschienen. Derselben ist ein Verzeichniß der Bahn- en f Gn G M O iu Tin L Württemberg, earbeitet von C. Lehmann, er-Postdirektions- tär i o? bureau des N Pegenar O Ls

remen, 9, April. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Neckar“ ist heute Nachmittag 1 Uhr in Southampton eingetroffen.

Berlin, 10. April 1884.

Der unter dem Allerhöchsten Protektorat Sr. Majestät des Kaisers und Königs stehende Verein für SEE ea, der Strafgefangenen hielt gestern Abend unter dem Vorsitz des Geheimen Ober-Justiz-Raths Starke im BVürgersaale des Rathhauses seine Generalversammlung ab, in der der Bericht für 1882 und 1883 vorgelegt wurde. Der Verein hat in den beiden verflossenen Jahren nit ohne Erfolg gearbeitet. Immer mehr “bricht sich „die Ueberzeugung Bahn , - daß in der auch den B-straften gewährten Hülfe ein wesentlihes Stück Arbeit auf dem Gebiete der gewictigen, unsere Zeit bewegen- den sozialen „Fragen geleistet werden kann, Was die spe- zielle Thätigkeit der einzelnen Kommissionen betrifft, so hat die zur Fürsorge für erwachsene männliche Straf- gefangene vor Allem für Arkbeitsnahweis gesorgt. Seit der Eröff- nung des Arbeit snahweise-Bureaus am 15, April 1883 haben sich 1752 Strafentlassene gemeldet, von denen 950 in Arbeit gebracht werden konnten, und ¿war 262 in Berlin und 688 außerhalb. Der Kommission für Zugendliche männlichen Geschlechts waren im Jahre 1882 184, im Jahre 1883 194 Pfleglinge unterstellt. Ausgeschieden aus der Pflegschaft sind is@en 40, so daß Anfang diesés Jahres ein Bestand von 154 verblieb. Von den 398 Pfleglingen beider Jahre führten sich 2 sehr gut, 74 gut, 97 ziemli gut, 71 \chGlecht und bei 137 war die Aeußerung vorbehalten, Die Hülfe der Kom- mission zur Fürsorge für entlassene weibliche Strafgefangene ist im Jahre 1883 von 36 nachgesucht worden, Diese Zahl ist geringer als

Von Pak--

- (B-due) von Beethoven zur Aufführung.

in früheren Jahren, weil die von Pastor Berend gegründete Anstalt |

Bethabara einen Theil der Arbeit abgenommen hat. Die F, mission für Strafentlafsene katholischer Konfession verpflegte wihren des Jahres 1882 39, während des folgenden Jahres 37 Entlassene 13 von Leßteren sind als unverbesserlih zu betrachten, bei weiteren 13 die Hoffnung auf Besserung nit auêges{lofsen, 11 haben {i f gefeßt gut geführt. Das von der Kommission unterhaltene Asy[ i von 6 Personen 165 Tage lang benußt worden. Jn dem Afrastift, sind 10 bestrafte Mädchen auf 1022 Tage mit Unterkommen bedadt und angemessen beschäftigt worden. Die Gesammteinnahmen det Vereins betrugen 1882 19492 4, 1883 15761 A Die Aller: höchsten Herrschaften Überwiesen dem Verein im leßten Jalte 636 Æ, die Stadt Berlin steuerte pro Jahr 600 be Die Ausgaben erreichten dagegen 1882 eine Höhe von 15 372, 188 eine folhe von 11515 6. 2000, bezw. 2200 M erhielt die Kom mission für ältere, 809 4 die für jugendlihe Entlassene. 800 % pro Jahr wurde dem Frauen - Hülfsverein, 360 A der Berlinee Stadtmission, 300 # der katholischen Kommission und 400 Fahre 1882 dem Asyl in Köpenick überwiesen. Das Arbeits-Na weisebureau erforderte 1883 2400 M Ausgaben. Der Verein verfügt Z. über ein Vermögen von 33000 4 und 4246 4. baar, Fr nach Erstattung des Berichts die Versamnliy

B sißende {lo rsißen i zur Mitarbeit.

mit einem Appe

Die gegenwärtig im Kunstgewerbe-Museum stattfindend, achte S D erausstellung, welche den künftlerischen Nahlaß d Professors J. Klein und Entwürfe älterer und neuerer Glas, malereien umfaßt, wird noch bis einsch{ließlich den 14. d, M, qu öffnet bleiben.

Hr. Professor Foerster bittet uns in Betreff des in unserty gestrigen Blatt enthaltenen Referats über einen von thm in der bis figen Meteorologischen Gesellschaft gehaltenen Vortra die Bemerkung machen zu dürfen, daß dasselbe, wie es ihm beit Subtilität feiner Erörterungen sehr wohl erklärlich sei, einige r erheblihe Mißverständnisse enthalte; er verzichte indeffen auf ey gehende Berichtigungen, da diefelben in den öffentlichen Blättern y weit führen ‘dürften, und bitte, Diejenigen, welche sich für den Geqs stand näher interessiren, auf die von ihm selbft veranstalteten wis \caftlichen Publikationen über denselben verweisen zu dürfen.

Mainz, 8. April. Ja der hier y lihen Generalversammlung der oncordia“, Verein zur Förderung des Wohles der Arbeiter, erstattete de Generalsekretör den Kassen- und Geschäftsbericht für die Jahre 18} und 1883, und erhielt auf Antrag der beiden Rechnungsreviforen, de Direktoren L. Goeckel-Frankfurt a. M. und C. Kohn-Frankfurt a. Y einstimmig Decharge hinsichtlih seiner Rechnungélegung. ,_Inhalb lid derselben betrugen im leßten Jahre die - Einnahmy 22799,45 M, die Ausgaben 20 970,20 A * Das Verein yermögen bezifferte sich am Tage der Recnungsrevision ai 37 920,65 (. Dem Geschäftsberichte is zu entnekt.men, daß ti Thätigkeit des Vereins eine sehr ausgedehnte warz; derselbe fungit fortwährend als ein vielfah in Anspru genommenes Auskun bureau für alle diejenigen Gegenstände und Fragen, welche unter de weiten Begriff der Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen fallen, hit Fabriksparkassen eingerichtet, Konsumvereine, Arbeiter-Baugesel scaften u. f. w. zur Errichtung gebraht und bei einx Reihe ähnlicher Einrichtungen mit seinem Nath und seiner Erfahrung mitgewirkt. Auch das Vereinb organ hat seine Hauptaufgabe, alle auf die Beförderuy des Wohles der ar“eitenden Klassen zielenden Einrichtungen zur Ver öffentlihung und thunlihsten Verbreitung zu bringen und dadurd eine stete Anregung zu bieten, nach wie vor erfüllt. 4 / Centralaus\chuß wurden von der Versammlung die bisheri glieder desselben und außerdem Hr, August Dolfus, Vorstand d Société industrielle in Mülhausen gewählt und die biélerlzer Rechnungsrevisoren in ihrer ; der hierauf folgenden Berathung dées neuesten Un fall verg rungs-Geseßentwurfes acceptirte die Versammlung n längerer Debatte einstimmig die nachstehende, vom Vereinsvorstand vorgeschlagene RNefolution:

„Dec zur Förderung des Wohles der Arbeiter gegründete Verei Concordia hat wiederholt gefordert, daß dem bei der gewerbs- odr berufsmäßigen Arbeit verunglückten Arbeiter beziehungsweise seine Hinterbliebenen in allen Fällen, nur den der Absichtlichkeit auf Seite des verlezten Arbeiters duégeslossen, eine auskömmlice Zuwendun geseßlich gesichert werde. Eine endlide Regelung der Unfallversicherung materie ift nicht allein im Interesse der Betheiligten erwünscht, sondern im Interesse der Gesammtheit dringend geboten. Indem der Verein daher die unbedingte Nothwendigkeit des baldigen Zustandekomtmens eines Unfallversicherungsgesetzes wiederholt auf das lebhafteste betont, laubt er sowohl die Reichêregierung als die Volksvertretung auf- orben zu dürfen, bei den bevorstehenden Berathungen von wvorhan- denen Meinungsverschiedenheiten über neben\ächliche Punkte Abstand zu nehmen und die Erreichung eines Einverständnisses in den wihti- geren und insbesondere grundsäßlihen Punkten unter Bethätigung

abgehaltenen fünften ordb

ganzen

eines möglich} weitgebenden gegenseitigen Entgegenkommens herbei:

zuführen. Als selbstverständlich erscheint es hierbei, daß nur in der Sache selbst liegende Gründe und Gesichtspunkte, nicht aber politisde und Parteïiinteressen maßgebend sein dürfen.

Die neueste, dermalen in Berathung der vaterländischen Volké- vertretung befindliche Unfallgeseße8vorlage der Regierung ersdeint fertonet, die Grundlage eines entsprehenden und zweckmäßigen Un Ne pel Cerungege enes darzustellen. esse ‘der Sache wünschen, daß

a. die Bildung und territoriale Abgrenzung der Berufsgenosse schaften foviel als möglich der Jnitiative und Beschlußfassung de einzelnen Industriezweige überlassen werde ; j

der Geltungsbereih des Gesetzes mindestens auf den in Aw E S gewesenen Umfang des vorletzten Gesetzentwurfs At ehnung finde;

c. die Arbeiter nicht in besonderer Organisation den Arbeitgeben gegenübergestellt, sondern denselben in den Vorständen der Genosse schaften Sitz und Stimme eingeräumt werde. Um die Arbeiter it dieser Art gleihberechtigt mit ten Arbeitgebern an der Verwaltun] Theil nehmen lassen zu können, müssen dieselben als Mitglieder de Genossenschaft angehören und ist ihnen daher die Zahlung eines weit auch noch so kleinen Theiles der Prämie aufzuerlegen.“

Weimar, 7, April. (Th. C.) Am 22. d. tritt der Vorstud der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft zu einer Sißun zusammen; Tags darauf folgt die Generalversammlung, in der dit üblihen Geschäfte erledigt werden. Den Festvortrag hält Dr. Thümmel aus Halle. Im Hoftheater werden an beiden Tage Shakespeare's{e Stücke, nämlih „Der Sturm“ und „Wie es Eu gefällt" gegeben werden.

Concert-Haus., Zn dem nächsten Symphonie-Goncert, at Sonnabend, bringt Hr. Hof-Musikdirektor Bilse Bie 4. Symphonit

t

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Sch{olz). Druck: W. Elsner, Vier Beilagen (eins{ließlih Börsen-Beilage),

sowie das Verzeichniß der gekündigten Prioritätsaktien dek Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn,

Berlin:

und die Besondere Beilage Nr. 3.

n ‘den en Mb

Wir möchten indessen im Inter |

Funktion neuerdings bestätigt. = Bi |

Edda R

Tir

ftr er/

ma

zuf L