1884 / 121 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 24 May 1884 18:00:01 GMT) scan diff

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0 Mai (W. T. B.) Fm Unterhause theilte heute 3M tär, Lord Fißmaurice mit, daß dem Un on eine weitere vertraulihe Bots aft gesandt G der Mudir von Dongola sei des Glaubens, e auch in Khartum angekommen sei, diese Stadt Mt L verlassen könne, Der Mahdi befinde si in El nit w der Nähe von Kordofan, und werde von seinen chindert, sicch nach dem weißen Nil zu be- t Premier Gladstone bemerkte: die aus

Nachrihten

ongola - vorliegenden

, d D : ; : ¿cher n Art, enthielten aber nichts Bestimmtes. fin ph ialberathung der Reformbill wurde das

jeaden gnidt a efámpft und mit 276 gegen 182 Stimmen ab-

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| fntwurf über die Revision der Verfassung

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d gelegt werden.

ley's zum zweiten Artikel, wona das Ge- De "araft ten sollte, als bis die neue Ein- / Mahlbezirke geregelt sei, von den Vertretern der

Pautís, 23. Mai. _(W. T. B.) Der

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ammer morgen von dem Minister-Präsidenten

‘den hierher gesandten Delegirten des ilstaats und den Vertretern der Regierung ist Zndlagen für einen Handelsvertrag ein vor- S hernehmen erzielt worden. Die Delegirten des ats haben sich nunmehr nah Amsterdam be-

r heutigen «Sißung der Deputirtenkammer L Hputirte de Soubeyran zur Begründung seiner Aillation über die Konvertirung der tune- P Shuld darauf hin, daß die vom französishen / j garantirte Anleihe zur Bezahlung der tunesischen u 90 in 4prozentigen Obligationen abge- f worden sei, was einem Course von 102 zu M entsprehe, während die 41/zprozentige fran- & Anle den Cours von etwa 108 habe. Der sje Staatsschab hätte demnach, wenn derselbe die frag- Finanzoperation selbst vorgenommen hätte, eine Erspar- á un 9h Millionen machen können. Der Jnterpeklant daran den Antrag auf eine Resolution, welche den fs auzzuspredhen hätte, daß Finanzoperationen in den ja Feantreihs Schuß stehenden Staaten, welhe den sh Staatsshaß interessiren, öffentlih und unter j vorgenommen werden möchten. Der Finanz- Finster see die Gründe auseinander, weshalb gierung geglaubt babe, die gedahte Finanzoperation j#t selbst vornehmen zu sollen, fonstatirte, daß die Anleihe yon Tunis eine Ersparniß von 2/1; Millionen ge- kt habe, und fügte hinzu : falls neue Anleihen nothwendig qn sollen, werde es zu deren Aufnahme einer Ermähti- if und die Kammer werde dann Gelegenheit „sh darüber auszusprehen. Die hiernächst von dem Trr bntragfe einfahe Tagesordnung wurde von r Qua wit 827 gegen 144 Stimmen angenommen. —Y, Mi (W. T. B.) Der hiesige Gesandte der SerdniginSlaaten, Morton, hat an den Minister- SúsinnmSchreiben gerichtet, in welchem er in In (E 6 die Repräsentantenkammer in Kissen Geseßentwurf, betreffend die Herabseßung V Finsihtezolls von Kunstgegenständen auf il al ilorem, abgelehnt habe. Abgelehnt sei ledigli wi pelzer darauf abzielte, die Geschäftsordnung des s pendiren, um Tot in die Berathung der Bill

F Rom, 23. Mai. (W. T. B.) Die ing des Ministers Mancini in der gestrigen Senats lautet wörtlih: Die leitenden Prin- mr auswärtigen Politik sind dem Parlament

Infinde bekannt. Wir sind eifrig bestrebt, die auf-

M lichen Beziehungen mit allen Nationen auf- Au halten und stets zu verbessern. Selbst die n Vande, welhe uns mit einigen derselben ver- m u) welie zu unserer vollen Sicherheit und um (fna die Wohlthaten des Friedens zu sichern, A sind für jede andere Macht, - die den Frieden ill, inoffensiver Natur und demna nüzlih für L lmanden bedrohend. Stolz, im Namen des freien, ins zu sprehen, welches Herr seiner selbs und tzu sein versteht, eifersühtige Wächter seiner tit und Würde, wahsame Beschüzer aller legitimen seres Landes und unserer nationalen Jnteressen Welt, ergeben dem Kultus der Gerechtigkeit, Ane unermüdlihe Soldaten der Civilisation und loyale Beobachter der Verträge, welche u valiens tragen und seine Ehre engagiren, unfähig b gen zu ieh und entschlossen, mit allen durch ü tlaubten Mitteln die innere öffentlihe Ordnung adt zu erhalten und pflichtgemäß alle unbesonnenen ü lt aufrührerischen Kundgebungen und Aufreizungen, sage Mer tommen mögen, und welche unsere inneren Ln und guten internationalen Beziehungen kompro- Tat ünnten, zu verhindern haben wir die Gewißheit, n ben wir mit unbeugsamer Festigkeit diese Politik ll infehlbar Jtalien immer mehr die Sympathien il tigung der civilisirten Völker sowie die Achtung Gun aller Regierenden zuwenden werden. Der L die Vedeutung von dem Allen erfassen wird, wird * lerihvolle Mitwirkung gewähren, indem er uns * hevidtige Zustimmung ermuthigt.

, Tetbien, Nis, 21. Mai W. T. B Der tionsaus Guß der S S tine bat ton den

un df erflärt und in Betreff einer Wahl

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W ur ungültig i it Estjgnttagen beshlossen. Von den sechs von iz Qui \útina vorgeshlagenen Kandidaten hat der : A Präsidenten, Glisic als Vize-

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M Cettinje, 21. Mai. (W. T. B.)

: ¿dung der „Polit. Corresp.“ zufolge ist dem Fürsten,

Vin S Gefolge eine Bereisung der nördlichen

ft in f isitilte Montenegros angetreten hat, in Pod-

h iur tas, T Empfang bereitet worden. Bei

U besen Fey der Fürst auf den Sultan, seinen guten

* Vent endsdast er hohshäze, worauf der tür-

Un uthtadt Effendi einen Toast auf das Wohl des

N Rußlan L Á,

inigig e, Und Pol ;

Angl ; en. Mosftau, 23. Mai. (W. T. B.) hbohäitder Prinz Wilhelm traf mit dem Gefolge

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heute Vormittag 101/, Uhr hier ein und wurde auf dem Bahn- hofe von dem deutschen Konsul und den Spißen der Militär- und Civilbehörden sowie von einer Deputation der hiesigen deutschen Kolonie empfangen. Eine mit der Musik und Fahne auf dem Bahnhofe aufgestellte Compagnie des Jekaterinoslawshen Grenadier-Regiments erwies die militärishen Ehren. Vom Bahnhofe aus begab ih der Prinz in Begleitung des General-Gouver- neurs Fürsten Dolgorukow, der mit Sr. Königlichen Hoheit in demselben Zuge hier angekommen war, nah seinem Ab- steigequartier im Kremlpalais. Auf dem Wege dahin wurde der Prinz von der in den Straßen sehr zahlrei versammel- ten Bevölkerung äußerst \ympathish begrüßt. Nach dem Déjeuner machte Se. Königliche Hoheit dem General-Gouverneur Fürsten Dolgorukow und anderen hohen Würdenträgern einen Besuch und besichtigte hierauf die Oruscheinaja Palata und andere Sehenswürdigkeiten im

| großen Kremlpalast sowie das Nikolaipalais, die Blagowest-

[{henskykathedrale ‘und die Verkündigungskathedrale. Heute Abend 7 Uhr fand ein Galadiner im Kremlpalast statt, zu welchem sich der Generalgouverneur, der Adelsmarschall und die übrigen Geladenen, darunter auc der deutsche Konsul, in solenner_ Auffahrt begaben. Nah dem Diner beabsichtigte Se. Königliche Hoheit noch eine Umfahrt durch die Stadt zu

machen. 283. Mai, Abends. (W. T. B.) Prinz Wilhelm

| besichtigte heute Abend, von dem General-Gouverneur Fürsten

Dolgorukow begleitet, das große Theater, in welchem zwar keine Vorstellung stattfand, aber bei voller Beleuchtung die prachtvollen Dekorationen aus der Oper „Das Leben für den Czaren“ aufgestellt waren, und machte sodann eine Spazierfahrt durch die Stadt.

Amerika. New-York, 21. Mai. (Allg. Corr.) Die Demokraten von New-Hampshire begünstigen die Nomi- nirung Tildens für den Präsidentenposten, haben aber ihre Delegirten für die Konvention in Chicago noch nicht instruirt. Der Demokrat Eustis wurde als Nachfolger von Benjamin Jonas zum Senator für Louisiana gewählt.

Süd-Amerika. Die „Anglo-Brazilian Times“ vom 24, April meldet: Der Friedensvertrag zwischen Chile und Peru wurde in Lima am 31. März unterzeihnet. Am 26, protestirten die Vertreter Frankreihs, Großbritanniens und Ztaliens gegen Artikel 4, 6, 8 und 10 des Vertrages ; allein die peruanische Regierung lehnte es ab, amtliche Kennt- niß von dem Protest zu nehmen, so lange niht die Regierung von diesen Mächten anerkannt worden. Um Mitte April brach der französische Gesandte die diplomatischen Beziehungen ab, {chloß die Legation und seßte die französischen Kriegsschiffe an der Pacificstation davon in Kenntniß. Paraguay hat die peruanische Regierung anerkannt. Es heißt, daß kraft einer Konvention zwischen der peruanishen und cilenishen Regie: rung 4000 Mann cilenishe Truppen für die Dauer eines - Jahres in Chorrillos, unweit Lima, bleiben sollen. Zwischen Bolivia und Chile wurde ein Waffenstillstand sine die vereinbart.

Zeitungsftimmen.

Die „S&lesishe Zeitung“ sagt in einem Rückblick auf den nationalliberalen Parteitag :

. . . Daß unsere innere Politik tro der trostlosen Gestaltung des Parteiwesens im Laufe des leßten Lustrums do noch große Er- gebnisse, wie die Ueberführung der Gisenbahnen in den Staatsbesißz, die belangreichen Korrekturen der Gewerbeordnung, die Anbahnung tiefgreisender sozialer Reformen, die Vermehrung des aktiven Heeres- bestande8, die Heranziehung dec Armeereserve zu Friedensübungen und so manches andere aufzuweisen hat, is vor allem auf die Willens- und Thaikraft unseres leitenden Staatsmannes, dann aber auf gewisse dem Centrum und den Konservativen mehr oder weniger zufällig ge- meinsame Interessen zurückzuführen. / O N

Bei dem Vorhandensein einer starken Mittelpartei wären par- lamentarishe Verhältnisse, wie wir sie eben carakterisirt haben, gar nicht denkbar. Eine Reihe von Jahren hindurch hat die national- liberale Partei meist im Zusammenwirken mit der freikonser- vativen die Rolle einer Mittelpartei mit Erfolg gespielt. Von dem Augenblicke an aber, in welwem sich der öffentlichen Meinung die Ueberzeugung aufdrängte, daß die manchesterliche Doktrin, der die nationalliberale Partei bis dahin eifrig gehuldigt hatte, den realen Bedürfnissen des Landes nit gerecht werde, und der Reichskanzler mit der Tarifreform von 1879 seinen fiegreihen Kampf gegen das Laisser faire aufnahm, begann der Verfall der Parte Nachdem dann gezeigt worden, wie durch die Heidelberger Erklärung ein Umschwung in der nationalliberalen Partei eingetreten sei, heißt es am Schlusse:

Das Wenige, das wir berührten, genügt, um zu konstatiren, daß eine nationalliberale Mainlinie nit existirt, daß die Partei si vom Fortschritt und der manchesterlihen Doktrin mit Entschiedenheit abge- wandt hat, daß sie die Aufgaben des Staates ganz im Sinne unseres Kaisers und feines ersten Berathers erfaßt und daß sie über die ver- fassungsmäßigen Rechte und Freiheiten niht hinausdrängt. , . Jedenfalls, ist die Partei verjüngt und geläutert aus der Bewegung hervorgegangen, sie hat einen Standpunkt eingenommen, der sie be- fähigt und berechtigt, an den positiven Aufgaben unserer inneren Po- litik wieder erfolgreich mitzuwirken, und der sie für alle si zum Re- gimente unseres Kaiserlichen Herrn bekennenden Parteien an der Wahl- urne und in den Parlamenten bündnißmäßig erscheinen läßt. : In Nr. 118 des „Reichs-Anzeigers“ ist an dieser Stelle der in Augsburg veröffentlichte Aufruf der Bayerischen Reichspartei mitgetheilt worden. Die Münchener „Allge- meine Zeitung“ vom 20. d. M. meldet nun:

Wie gestern in und für Augsburg, so ist Heute aud hier ein Aufruf zur Bildung einer „Bayerischen Reichspartei* in München erlassen worden. Der Wortlaut der beiden Aufrufe ist der gleiche, nur daß dem hiesigen noch als neuer fünfter Punkt der Entschluß hinzugesü gt wurde: „die Bildung und echte Religiösität im Volke zu fördern, die Wissenschaft zu pflegen, der Kunst und dem ihr anver- wandten Kunstgewerbe glücklihes Gedeihen zu erringen.“ Der Aufruf ist von 116 Herren aus den verschiedensten Lebensberufen unterzeichnet. Neben Mitgliedern der „Gemäßigten Partei“ befinden sich auch eine Anzahl Herren, welche, wenigstens früher, den liberalen Parteien angehörten. 1 i

Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Corre-

ontenz“ schreibt: E [p Es s 1a deutschen Zollgebiet Millionen Mark : 1880 1881

1882 die Einfuhr 2859,9 2990,3 3164,7 die Ausfuhr 2946,2 3040,2

3244,7 Fn allen drei Jahren ist also eine erfreuliche Handelsbilanz zu Sage 0trtén indem der Uebershuß der Ausfuhr über die Einfuhr sich im Jahre 1880 auf 86,3 Millionen, im folgenden Jahre auf 49,9 Millionen und im Jahre 1882 auf 80,0 Millionen Mark be- lief. Das ist ein Zeichen, daß die deutschen Exportverhältnisse sich in

einer sehr guten Entwickelung befinden.

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Da es von großem Interesse ist, zu untersuchen, wie 4 Außenhandel D eidlante mit den fremden Staaten in e Der L jährigen Zeitraum entwickelt hat, so lassen wir eine Ueber folgen welche den Werth der Ausfuhr Deutschlands in den Jahren 1886 und 1882 nah den witigeren Ausfuhrländern wiedergiebt:

Werth der Ausfuhr in Millionen Mark: nah 1

l 880 1882 Großbritannien . . 459,3 565,3 Frankreich 12962 361,4 Oesterreich O82 358,0 Rußland . . 24,4 2217 Schweiz 192/27 205,7 Belgien 18D 187,3 Dänemark 54,9 70,6 Italien 55,6 78,9

Der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ schreibt man aus Dresden :

Soeben gelangten die gedruckten Berichte der Königlich sächsischen Fabrik-, Dampfkessel- und Berg- Inspektoren für 1883 zur Ausgabe. Dem allgemeinen Bericht über die Lage der Industrie entnehmen wir zunächst folgende, den Bezirk Dresden betreffende, wiederum nicht unerfreulide Angaben: „Im Allgemeinen is au in diesem Jahre ein Aufschwung, namentlich der durch größere Anlagen vertretenen Industriezweige nit zu verkennen, wiewohl in manchen Branchen nun- mehr wohl der E bald erreicht sein wird und in einigen anderen bereits ein gewisser Stillstand eingetreten ist.“ Betreffend die Er- zeugung von Metallen wird auf die Entwerthung des Silbers und Bletes und dadur herbeigeführten geringen Verdienst der Gruben- und Bergarbeitec hingewiesen, was bereits dazu geführt hat, vaß die Regierung den Gruben hat eine Unterstüßung angedeihen lassen müssen. Es wird bémerkt, daß nur dur die Wiedereinführung der Silberwährung neben der Goldwährung den Gruben der Freiburger Gegend dauernd zu helfen sein würde. Bezüglihß der Industrie der Steine und Erden wird bemerkt, daß neuerdings auch die Fabrikation von Majoliken in der Meißener Gegend zu einer gewissen Blüthe gediehen is; auch bei der Glasfabrikation sei ein wesentlicher Aufs{wung nicht zu verkennen. Die Metallverarbeitung hat sich durch die Hinneigung zu künstlerishen Ausführungen wesent- lih gehoben, wozu namentli die Bestrebungen der Kunstgewerbeshule zu Dresden beitragen. Unter den Maschinensabriken sind hauptsählich diejenigen no zur Zufriedenheit beschäftigt gewesen, welhe Aufträge für Papierfabriken, Kohlenwerke, Stroh- und Holzstofffabriken aus- zuführen hatten und sich mit dem Bau von Dampfschiffen beschäf- tigten. Die Fabrikation von Nähmaschinen nimmt immer grögeren Aufschwung und scheinen die Erzeugnisse der Dresdener und Meißener Nähmaschinenfabriken auch im Auslande die amerikanischen Maschinen - nah und na verdrängen zu wollen. Auch in den größeren chemischen Fabriken ist im Allgemeinen ein Aufshwung des Geschäfts bemerklich gewesen. Die eine Kammgarnspinnerei im Bezirk ist dieses Jahr um 7600 Spindeln vergrößert worden. Weniger günstig steht die Tuchfabrikation da. Vergrößerungen sind in dieser Brande nicht eingetreten, Ja den Papierfabriken sind aub dieses Jahr mehrfach Vergrößerungen vorgenommen worden, jedoch sind tie Preise sehr gedrückt und wird deshalb der prozentuale Zusaß von Holz und Stroh immer größer und das Papier immer \{lechter. Der Strohstoff- fabrikation wird jeßt cine größere Aufmerksamkeit geschenkt. Neuer- dings beabsichtigt eine größere Papierfabrik bei Freiberg die Anlage einer Cellulosefabrik, in welcher der Holzstoff in ganz weiße, dem Lumpenstof} gleide Masse umgewandelt werden soll. Betreffend die Industrie der Holz- und Schnigarbeiten wird bemerkt, daß sich die Fabrikation gebogener Möbel, die von Bürsten und die von Hornknöpfen ein wenig ge- hoben habe, Die Cigarren- und Cigarrettenfabriken haben ¿u besonderen Klagen keine Veranlassung, da die Zahl der Arbeiter, obgleich nach den vershiedenen Jahreszeiten {wankend, gegen früher im Dur@Wschnitt dieselbe geblieben ist.

Auch aus den übrigen Kammerbezirken lauten die Berichte im Allgemeinen günstig. So wird aus dem Inspektionsbezirk Chemni berichtet; Ein erfreulies Wachsthum der gewerblichen Anlagen na Zahl und Ausdehnung ist, obwohl es gegen das des Vorjahres etwas zurüdblieb, wiederum wahrzunehmen gewesen. An neuen gewerblichen Anlagen und Erweiterungen mit erheblicheren Baulichkeiten kamen 283 zur Begutachtung. Wenn der Werth der Arbeit gesunken und cin ausreihender Verdienst {wer zu erzielen is, so wird diese Er- scheinung unter Anderem damit erklärt, daß s viele der bedeutendsten Fabriken in den Händen von Aktiengesellschaften befinden, und diese vor Allem, und jei es auf Kosten des verbleibenden Gewinns, volle Beschäftigung eines zahlreichen Arbeitspersonals zu erstreben haben. Aus dem Inspektionsbezirk Zwickau wird ebenfalls ein E der gewerblichen Anlagen konstatirt und bemerkt, daß dieser Zuwachs zur Genüge beweise, daß das abgelaufene Jahr für die Industrie des Be- zirks faft dur{gehends einen weiteren Fortschritt in der seit 1879 be- richteten Hebung der Gewerbe erkennen lasse.

Aus dem Inspektionsbezirk Leipzig wird wie folgt berichtet: Die Lage der Industrie ist im Allgemeinen als befriedigend zu bezeichnen. Wenn au einzelne Branchen oder Betriebe aus den verschiedensten Gründen, jedoch meist nur vorübergehend, über flauen Geschäftsgang zu klagen hatten, und der Ausfall der Getreideernte in den leßten Jahren auf die mit der Landwirthschaft in Verbindung stehenden Gewerbs- ¿weige einen ungünstigen Einfluß ausübte, so ist doch andererseits die emsige Thätigkeit und die fortschreitende Vorwärtöbewegung, die au im vergangenen Jahre auf dem größten Theile des industriellen Ge- bietes bemerkbar war, niht außer Berücksichtigung zu lassen. Bei einer Anzahl wihtiger Industriezweige konnte ein namhafter Auf- \{wung konstatirt werden, der si in Herstellung vollständig neuer Betriebe, in Vergrößerung bereits vorhandener Etablissements und in erheblicher Vermehrung der Zahl dec beschäftigten Arbeiter zeigte.

Aus dem lezten Bezirk, dem Löbauer, wird gemeldet, daß sich der während des Berichtsjahres* gewonnene Gesammteindruck dahin zusammenfassen lasse, daß die Entwikelung der Industrie ihren guten Fortgang genommen, und die wirth\schaftlihe Lage der Arbeiter min- destens auf dem bisherigen Stande si erhalten hat.

Centralblatt für das Deutsche Reich. Nr. 21, Jn- halt: Eisenbahnwesen: Abänderung des Betriebsreglements für die Eisenbahnen Deutschlands. Finanzwesen: Nachweisung über Ein- nahmen des Reichs im April 1884. Konsulatwesen : Ernennuügen. Exequatur-Ertheilung. Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiete.

Armee - Verordnungs - Blatt. Nr. 10. Inhalt : Ertheilung der Rechte der juristishen Person an den deutschen Offizier-Verein. Ausgabe des 1. Nachtrages zur Instruktion vom 26. Juni 1877, betreffend das Verfahren bei Anmeldung und Prüfung von Versorgungsansprüben der Mannschaften vom Feldwebel 2c. abwärts. Anstrih der Decken in militärfiskalishen Dienstwohnungen. Ueberweisung an die Landgensd'armerie. Feier des Todestages des Herzogs Leopold von Braunschweig. Ausgabe eines neuen Preistarifs über Fabrikate des Feuerwerks-Laboratoriums in Spandau. Bekanntmachung eines Verzeichnisses derjenigen höheren Lehran- stalten, welche zur Ausstellung von Zeugnissen über die wissenschaft- lihe Befähigung für den tnläbrla-eeiwilligen Militärdienst berechtigt find. Instradirung von Militärtransporten in der Richtung E a. M. —S{hweßingen.

mtsblatt des Reihs-Postamts. Nr. 22. Inhalt: Verfügungen: vom 15. Mai 1884 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Wernigerode—Ilsenburg. ; Justiz-Ministerial-Blatt. Nr. 21. Inhalt: E Verfügung vom 15. Mai 1884, betreffend die Führur.g S and- güterrollen im Bezirke des Ober-Landesgerichts zu Breslau.

Empfehlung cines ftatistishen Werkes: „Die Wohnpläße des Deutschen es,“ :