1884 / 139 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Jun 1884 18:00:01 GMT) scan diff

t, nah dem Palais des Großfürsten Sergei Alexan- P Ras wo das Familiensouper stattfand. f

Afrika. Egypten. Kairo, 14. Juni. (W. T. RV,) x Gouverneur von

Í h Dongola meldet heute, daß gerber gefallen sei.

15. Juli, Abends. (W. T. B.) Offizielle Telegramme ¿ Vady Halfa melden, daß Khartum in Sicherheit 4, Troß der Kapitulation von Berber befänden si in der \imgegend der Quellen von Murad keine Aufständischen, sei der nach der Wüste führende Weg bloirt. Es ist ¿hl ertheilt worden, Maßregeln zu ergreifen, um den RückE- jg der Garnison von Dongola zu sihern. Die Nach- ¡zt von der Uebergabe Berbecs hatte in Assuan große (regung hervorgerufen, doch genügte die Anwesenheit von fanonenbooten, um die Eingeborenen zu beruhigen.

A

Zeitungsftimmen.

Fie „Karlsruher Zeitung“ berichtet a6. d. M. in Karlsruhe stattgehabte Landesversammlung ' \grationalen und liberalen Partei in Baden:

Vie Versammlung war von ' hiesigen und auswärtigen Partei-

sehr ¿ahlreih besucht, als Säßzungsziffer wurden 2000 ge- | . . Landgericts-Direktor Kiefer kommt in seiner Rede | auf die Heidelber

über die

L ger und Berliner Kundgebungen zurück, die

m ursprünglichen Programm der Partei entsprächen, wie es | avon Bennigsen ausgestellt habe. Redner bespriht dann die | die Kaiserliche Botschaft inaugurirte Sozialreform, welche ' n stiften wolle ¿wischen den verschiedenen Bevölkerungéklassen, Streben, das zu unterstüßen die nationalliberale Partei durchaus “it sei; gelinge das Werk, \o könne es \sih den im Kriege errun-

Erfolgen gleistellen. Dieses Bestreben der Partei rechiferligt der anderen Seite auch die Ergreifung von NRepressivmaßregeln, sle im Sozialistengeseß beschlossen seien. Er rectfertigt darauf die iti der Partei, keine Prinzipienceiterei zu treiben, sondern Kom- nisse zu ließen, um die nationalen Interessen zu fördern, auf die ‘ealtige Persönlichkeit des Kanzlers Rücksicht zu nehmen und si darin [nh den Hohn der «Frankfurter Zeitung“ niht irre machen zu isn Wie in Baden die Katholiken volle Freiheit haben, fo wolle zu hier au das Bemühen des Kanzlers unterstüßen, durh die handlungen mit der Kurie die Zustände der katholischen Kirche im tigen Deutschland hefriedigend zu gestalten. Die Partei wolle das jthetige Budgetrecht des Reichstages, die geheime Abstimmung auf- t halten wissen, in diesen Punkten gäbe es keine Kompromisse. ji Partei habe cine große Zukunft vor sich, sie werde für den sm, die Ehre und Größe des Reichs wirken und die sozialen Re- min cnergish unterstüßen. (Großer Beifall.) Vankdirektor Eckhard wirft zunächst einen Rückblick auf die Ent- ung der öffentliden Verhältnisse in Baden von dem Erlaß der Mifisung im Jahre 1818 an, kommt dann auf die Ereignisse von 66 und 1870, um daran die Mahnung zu knüpfen, in der Be- heilung des Reichskanzlers mindesten8 mit der Billigkeit zu ver- hren, die das Ausland übe, das ihm unbedingt ! achrühme, was it Fürst Reichskanzler thue, geschehe allein im Juteresse der Fiheheit, der Größe und der Würde Deutschlands. Wie weit- {idind der Kanzler sei, habe die Samoa-Frage gezeigt, damals habe tit Vollövertretung dem Kanzler mit der Forderung von einer Million chgewiesen, jeßt drânge das deutscbe Volk, daß die Kolonisationsfrage end gelost werde. In der Frage der Subvention der deutschen M tsverbinbungen mit übersecischen Ländern müsse der

wle Whrstüßt werden, dern cr wolle die deutsche Flagge im

| Muluk ju Ansehen bringen. Man werfe dem Kanzler seine Ab- | v egen Parlamentarisches Regiment mit Unrecht vor, denn der Mule habe feine Partei gehabt, auf die cr ih mit Erfolg hätte n Tönen, gu die nationalliberale Partei habe zu len Vee Se, weil sie zu sehr Rücsiht auf hre Wbarn genommen, mit geboten. Das sei eine Mahnuag, e gemäßigte Haltung einzunehmen, wie es aub das Volk wünsche, as mit der jeßigen parlamentarischen Situation nicht zufrieden sei. peztell für Baden handle es fi darum, voll und ganz zu erhalten, s hier in Baden seit 1860 und im Deutschen Neicve seit 1871 ge! iffen sei. Man dürfe den Ruf nicht mehr hören: Fort mit dem idétanzlèr, sondern müsse wünschen, daß er dem teu!shen Volke \ recht lange erhalten bleibe, (Großer Beifall.) Redner bespricht n das Heidelberger Programm bezügli der Steuern. . Ohne sich für Schußzzoll oder Freihandel hier zu entsceiden,

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ise er do die Behauptung für eine Lüge erklären, dag der Schuhz- iner reaktionär, der Freihändler liberal sein müsse. um Schluß

tht Redner die Anwesenden, in größeren und in kleineren Kreisen i die Partei zu wirken, sih nicht durch kleinliche örtliche Zänkereien on abhalten, sich nit von rechts oder links irre machen zu lassen, werde das schöne Ziel errciht: das Deutsche Reich zu erhalten Unges{wächt unscrn Nachkommen zu hinterlassen. Mit diesem Wibniß müsse jeder die Versammlung verlassen. (Großer Beifall.) . . Ner Vorsißende Lamey ftellt die Frage, ob die Versammlung dim Heidelberger und Berliner Programm einverstanden sei, was mig bejaht wird. Mit einem Hoh auf Se. Majestät den en Kaiser und Se. Königliche Hokeit den Großherzog wird sammlung ges{lossen. j F Der „Schlesischen Zeitung“ wird vom ovber- hen Steinkohlennarkte geschrieben : \ Vir Verkehr und der Absatz in Steinkohlen hat gegen die Vor- M tine wesentliche Aenderung nit aufzuweisen. Wiewohl die du inländisher Konsumenlen fortfahren, sich vorzugsweise auf nahme der kleineren Sortimente zu erstrecken und Würfel- wie oblen zu vernalässigen, fo ist denno die Thätigkeit auf den n cine sehr rege sowie die Stimmurg eine zuversichtlice, Mlle die biéherigen Preise behaupten läßt. Dieselbe wird unterstüßt den sich mehrenden Absaß von Steinkohlen aller dem Wasserwege dec Przemsa, durch be- è Lieferungsabs{lüsse zur Versendung von Kohlen mänien, sowie durch das Ergebniß der Ver- lungen über die Verfratung O: Steinkohlen Stettin, aus welchen, wenn sie auch zunächst für eine Verbilligung tife tin negatives Resultat: gehabt haben, doch soviel bervor- (en ift, daß die Kleinkohle obersch!esisder Gruben an Heizkraft !t englisden Smallsteam-Kohle durchaus überlegen und daher nicht 1 lehtere, sondern selbst besseren englischen Kohlensorten Konkurrenz Lmden in der Lage sei. Koks und Kokereiprodukte stehen in M Nabfragez die Kokerci-Anlage der Heinitz-Grube is Seitens E der Julienhütte bei Bobreck in Pacht genommen worden, bur diese Grube in das unter den früheren Besißverhältnissen ge- ffene Absakgebiet wiederum eintritt. | Der „Wochenschrift für Spinnerei und We- ei“ wird aus Chemni, 10. Juni, berichtet : \ Der Geschäftsgang am hiesigen Plaße is, wenn auch nicht als d, so do im Allgemeinen als zuftriedenstellend zu betrachten. sugasdineabau hat entsprechend hinreidend Aufträge, in einigen t gen, z, B. im Turbinenbau, Webstuhlbau 2c., sogar über- lid. Nur der Werkzeugmasbinenbau hat sid noch nit voll- fatig wieder erholt und im Maschinenbau für Abfallspinnerei und Strumpfmascbinenbau ist eine Stagnation eingetreten; die Er- ung von Abfallgespinnsten hat den Konsum bedeutcnd überstiegen 1, m Strumpfstuhlkau sind so viel neue, wenn auch kleine Fabri- tsianden, daß es momentan zu viel geworden ist, zumal cinige t Strumpffabriken ihre nah eigenen Patenten konstruirten ti selbst bauen. Der Strickmaschinenbau hingegen geht lebhaft.

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stiegen; es wurden nämli Personen

malen ruhigen Gang, wenn au der Verdienst, wie das bei einem folcen Halbfabrikat und Massenartikel niht anders sein kann, nur ein O C OUL E muß.

ie Weberei, welche sih bei uns in der Hauptsache mit Erzeu- gung von Mödbelstoffen, Geweben aus U E cinigen ih deren Spezialitäten befaßt, is ausreichend beschäftigt; ebenso die Wirkerei. Die leßtere, welche sih {on seit Jahren in zwei Abthei- lungen gespalten hat, Strumpffabrikation und Handschuhfabrikation, ift in ersterer Brance etwas weniger stark engagirt, in letzterer aber so gut beschäftigt, daß die Aufträge kaum zu bewältigen find.

Amtsblatt des Reichs-Postamts. Nr. 27. —- Znhalt; Verfügungen: vom 9, Juni 1884. Postverbindungen na S OaiieN Vom 9. Juni 1884. Anwendung des Eisenbahn: Postgesetßes auf das ehemalige Posen-Kceuzburger Eisenbahnunternehmen.

Statistische Nachrichten.

…_ Das öffentliche Fuhrwesen Berlins, (Stat. Corr.) Für die Entwickelung ver modernen Großstädte ist die Gestaltung des öffentlichen Fuhrwesens von nit geringer Bedeutung. Während man ehedem fast ausnahméêlos selbs in den größten Städten die weitesten Entfernungen zu Fuß zurück zu legen pflegte und die Benugzung eines Fuhrwerks als Zeichen der Bequemlichkeit oder bes Luxus galt, ist heute der Verkehr zu Wagen oder zu Schiff für die Bewohner von Groß- und selbs von Mittelstädten unentbehrlich geworden, Haben ursyrüngli die zunehmenden Entfernungen das öffentliche Fuhrwesen in den Städten geschaffen und ausgebildet, so ist neuerdings die stete Vervollkommnung dieses leßteren in richtiger Wechselwirkung wieder eine Ursache der progressiven Ausdehnung der Städte geworden.

, Die beruflide Beförderung der Menschen in großen Städten ge- \{ieht fortschreitend durh Droshken (Miethswagen), Omnibus, Pferdeeisenbahnen, ober- oder unterirdishe Dampfeisenbahnen und Dampfschiffe. In der deutschen Reichshauptstadt sind diese Verkehrs- arten sämmtli, mit Ausnahme dec unterirdishen Eisenbahnen, - ver- treten. Ein Kommunikationsmittel hat hierbei niht das andere ver- drängt; alle haben sich vielmehr neben einander entwickelt, wenn auch in Folge der wohlfeileren Beförderung durch Pferde- und Dampf- cisenbahnen im Droschkenfuhrwesen eine bemerkenswer1he Verschiebung cingetreten ift. /

Nach den Etmittelungen des Königlichen Polizeipräsidiums zu Berlin betrug nämlich die Gesammtzahl der beförderten Personen:

im Jahre im Omnibus mit Pferdebahn mit Stadt- und Ringbahn

1873 14 367 048 3783 130 i

1875 14 130 207 18 319 772

1877 13 515 455 28 725 575

1879 12 076 973 40 088 906

1881 9 960 774 58 487 055 y

1882 13 696 560 65 218 792 9 420 000

1883 15 193 805 70 554 748 12 428 484.

Die Gesammtzabl aller durch den Omnibus, die Pferdebahn und die Stabt- und Ningbahn beförderten Personen war 1883 also mehr als fünfmal fo groß als vor 10 Jahren, obwohl sih die Bevölkerung Berlins im gleichen Zeitraume nur um 37,5 % vermehrt hatte. Gegenwärtig i die Pferdebahn bei Weitem am stärksten am Per- Ion in Berlin betheiligt; sie hat 1883 beinahe fünfmal o viel Personen als die Omnibusgesellschaft und fast se{8mal \ovtel als die Stadt- und Ningbahn befördert. Auf Grund dieser That- fache hat sich die Gesammtzahl der Droshken vom 1. Januar 1874 bis dahin 1884 nur von 4167 auf 4292 vermehrt, und zwar cntfällt die Vermehrung ausschließlich auf die Droschken 1. Klasse, während bie Zahl der Droschken Il. Klasse wesentlich abgenommen hat, wte aus folgenden Angaben hervorgeht. P betrug:

Droste Drosibten - Geyta

rosken roshken epid-

am 1. Janvar J Klasse 11. Klasse drös{ken 1874 831 3336 t 1876 1031 3027 141 18378 1228 2931 184 1880 1508 3101 180 1882 1651 2810 170 1883 1466 9662 161 1884 1630 9510 152

Die Zahl der Droschken 11. Klasse hat sid demnach im lehzken Jahrzehnte um 33,7 9/9 verringert, während Ie diejenige der Droschken I, Klasse verdoppelt hat, ein Zeichen, daß dem Lransportbcdü«faisse der Bevölkerung Berlins dur die Erweiterung des Pferdebahnnehßzes, sowie durch Stadt- und Ningbahn weit zweckmäßiger entsprochen wird, als durch die Drosc)ken 11, Klasse, während anderseits auf Grund tes wachsenden Wohlstandes der Bevölkerung, sowie der An- forderungen, welche von internationaler Seite an die öffentliche Perfonenbeförderung der Hauptstadt des Deutschen Reiches gestellt werden, das bequemere und schnellere Transportmittel der Droschken I. Klasse sich fast stetig vermehrt hat. Die starke Abnahme der Personenbeförderung durch Droschken 11. Klasse ist deutlih in der Verminderung der Zahl derjenigen Droschken uageprogt, welche auf den Berliner Bahnhöfen Fuhren erhielten. Diese Zahl betrug

auf dem Bahnhofe: 1873 1878 1883 Potsdam l 700 70 843 48 068 Dresdener U e 18 706 _ An alter N 02/082 96 003 97 245 Got 32 631 22 907 19 619 S daleel cen s «98/820 70 692 30 063 Ofbahnhore i I 87120 61 054 Stettiner. , U 105 663 85 017 82 784 Dae i 62 557 47 561 34 072 Urte E 62 229 57 534 18 371 Alexanderplay . 13 053 Friedrichstraße . 103 784

Zusammen . 658444 530 307 447 059,

Das Berliner öffentliche Fuhrwesen hatte am 1. Januar 1884 einen Pferdebestand von 11 220 Pferden aufzuweisen, 1160 Pferde mehr, als zu Beginn des Jahres 1874; derselbe vertheilte sich auf die einzelnen Zweige der öffentlichen Personenbeförderung in folgender

Weise. Es waren vorhanden Pferde

am 1. Januar

1874 1884 bei ten Droschken I. Klasse . 1600 2360 « Droschken 11. Klasse . 6300 3990 « Gepädckdroschken . 350 e «v Omnibus . 1350 1149 « y Thorwagen 450 530 der Pferdebahn . 360 2841

Die Anzahl der Pferdebabn-Waggons stieg von 54 zu Beginn des Jahres 1874 auf 625 zu Anfang 1884, diejenige der Omnibus dagegen ging in derselben Zeit von 183 auf 135 zurück, obwohl leßz- tere im Jahre 1883 826 757 Personen mehr beförderten, als im Jahre 1873. Troß des weit in die Umgebung Berlins vorgedrungenen Pferdebahn- Betriebes ist die Gesammtzahl der Thorwagen in den leiten 10 Jahren von 257 auf 350 gewabsen, wobet sih die Ein- spänner nur von 82 auf 83, die Zweispänner dagegen von 175 auf ‘ten. j i Die Zahl der durch öffentlihe Fuhrwerke in Berlin herbei- geführten Unfälle, soweit diefelben zu polizeilicher Kenntniß gelangt sind, ift in den leßten 10 Jahren auf mehr als das Fünffache ge-

im F verleßt getödtet 8 zahre e 2

je Kammgarnspinnerei hat {on seit mehreren Jahren cine fastige Periode und die Mal ipinnerel Lehauptet einen nor-

7 1883 176 4

Während also 1873 die Zahl der Getödteten 6,06 0/6 aller Ver- leßten betrug, war sie 10 Sade väter Aen 2,22 9% BeCaBGeGaNG E

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Das Gesey über die eingeschriebenen Hülfskassen vom 7. April 46 ist durch das Gejeß vom 1. u A e greifend geändert worden ; beispielsweise sind die §8. 9, 11, 14, 23 gänzlih aufgehoben, an Stelle anderer Paragraphen (z. B 10, 12, 25, 26, 27, 33, 34) sind neue getreten, und mehrere Paragraphen (19a—d, 35a) neu eingescaltet worden. Um den Interessenten die Unbequemlichkeit zu ersparen, bei der Informirung beide Gesetze zur Hand nehmen und mit einander vergleichen zu müssen, ist in der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlagsanstalt, Berlin 8W., Wil- helmstr 32, eine sorgfältig redigirte Textausgabe des Gesetzes vom 7. April 1876 (mit Sachrégister) erschienen, in welcher alle dur das neue Geseß beflimmten Aenderungen und Zusäße berücksichtigt sind, so daß diese Ausgabe das Vergleichen beider Gesche entbehrli ao E eselbe ist an der genannten Stelle ¿um Preise von 20,4 zu beziehen.

Im Verlage von J, I. Weber in Leipzig ift erschienen : „Naturgemäße Gesundheitslehre auf physiologischer Grundlage" Siebzehn Vorträge, von Dr. Lr Scholz, Di- rektor der Kranken- und Irrenanstalt zu Bremen, mit 7 in den Text gedruckten Abbildungen (20 Bogea gr. 8. Preis geh. 3 4, geb. e Der Verfasser hat cs versucht, in populärer, leiht faß- lier und, bei Vermeidung gelehrten Beiroerkes, doch möglichst er- \{öpfender Darstellung ein hygieinishes Haus- und Familienbuh für Jedermann zu s{reiben, und dabei in erster Neihe an die Lehrerwelt gedacht, die dadurch in den Stand geseßt werden soll, Unterricht in der Gesundheitslehre in Volksschulen zu ertheilen. Diesem Bedbürf- niß entgegenzukommen ist das Buch ebeaso bestimmt wie überhaupt Sinn und Interesse für hygieinishe Fragen in weiteren Kreisen zu wecken, Der Inhalt desselben ist; 1) Einleitung : Geschichtliche Skizze. 2) Aufgaben der Gesundheitslehce, 83) Luft, Licht, Wärme, 4) Boden und Wasser. 5) Klima. 6) Wohnung. 7) Nahrung. 8) Sterblichkeitë- und Krankheitsziffer. 9) Von dem Wesen der Krankheiten, ihrem Verlauf und ihren Aus- gängen. 10) Von dea Krankhetitsursachen. 11) Von den Seuchen. 12) Von der Körperpflege im Allgemeinen. 13) Pflege der Verdauungs-, Athmungs- u-d Cirkulationtorgane. E Hautpflege und Kleidung. 15) Pflege der Bewegungs- und Sinnesorgane. 16) Pflege des Kindes. 17) Zur Seelendiätetik.

Soeben erschien eine Zeitschrift für deutsche Segler, unter dem Titel „Ahoi! “, von denen das erste und zweite Heft uns in einer eleganten und sehr geschmackvollen Ausstattung vorliegt. Der Herausgeber, G. von Glasenapp, gedenkt durch dieses Wer? einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen, welches alle auf Segelsport be- zughabenden Verhältnisse einer eingehenden Betrachtung unterziehen wird, Der Inhalt des Doppelheftes ist ein so reihhaltiger und origineller, daß {on diese beiden ersten Nummern auf die Viel- seitigleit und den Umfang des Unternebmens \{chließen lassen. Dasselbe hat sih die verschiedenartigsten Aufgaben gestellt , deren Endzwecke \te1s das Interesse des deutschen Seglerwesens bildet. Zunächst will der „Ahoi“ ein Organ für alle deutshen Segler sein, welches ihre gemeinsamen Interessen des Segelsports in der Praxis und Theorie vertritt, welches den frischen, fröhlichen Seglergeist för- dert und zum unentbehrlihen Inventar der Kajüte jeder deutsben Yacht gehören soll. Wenngleih der „Ahoi“ nicht den Intcressen eines bestimmten Vereins angehören will, so wird er troßdem selbst- verständlich mit allen Kcäften für eine Förderung der Vereinsthätigkeit im Segelsport eintretea, den Gedankenaustausch vermitteln und neue An- regung bicten; ebenso wird er den Prüfungen des Seglers und seines Materials, den Negatten, eine ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Den deutschen See-Offizieren will der „Ahoi“ ein Organ scin für alle ihre Interessen, außer den rein dienstlihen und militärischen. „Ahot“ betrachtet das Sec-ODffizicrcorps als die gegebene Basis des deutschen Segel sports; er will diesen Sport und die Fischerei-Inter- essen in diesem Sinne vertreten und bescheiden mitarbeiten an der idealen Aufgabe des Segelsport der Stärkung unserer maritimen Wehr- und Handelékraft, Wie weit „Ahoi“ der deutschen Handels- marine, den Rhedern, deutschen Kolontalinteressen dienstbar und nüß- lich sein kann und wird, läßt si vorerst nicht übersehen und muß von der geistigen Unterstüßung abhängen, welche ilm diese Kreise ange- deihen lassen, denen er sh bier gern zur Berfügung stellt. Der „Ahot“ beabsichtigt ferner, mit allea Kräften für das Rettungswerk an den Küsten eïazutreten. Aber nicht allein das S'geln wird der „Ahoi“ als eine richtige Fachschrist für alles, was auf Wasser Bezug hat, behandeln, sondern auch das Rudern, ohne jedoch auf ‘die Details des sich bei uns erfreuliherweise entwickelnden Sportszweiges einzugehen, da er nur die Resultate des regen Vereinslebens, die Regatten u. #. w. des Jaiandes und Auslandes in großen Zügen zur allgemeinen Orientirung zur Kenntniß seiner Leser bringen will. Sodann giebt er eine allgemeine Orientirung über die Gebiete der Fischzulht, des Angelns, Schwimmens, des Cissports und der körperlichen Uebungen. Vor allen Dingen wird der „Ahoîi* alle Bestrebungen zur Hebung der deutschen Holste und Küsten-Fischer-i aufmerksam verfolgen und, soweit dies in seinen Kräften steht, fördern. Hieran mitzuarbeiten hält der „UAhoi“ für sein ideales Ziel. Er erlonnt, daß die deutsche

isherei noch schr darniederlieat im Vergleich zu derjenigen anderer Nationen, und daß dieses Gebiet der deutshen Volkswirthschaft und des Nationalwohlîtandes bedeutender Verbesserung bedürftig ist, Er erkennt die Mittel zur Abhülfe in der Durchführung folgender dret Hauptpunkte: Staatliche Hülfe durch internationale Verträge, Sts der Fischerei durch Kriegsmarine, amtliche Fischerci-Statistik, Staatsprämien, Fischershulèn, meteorologishe Stationen, Eisen- bahnverbindungen, Aufmunterung privater Bestrebungen u. dergl. m. Ferner durch Privathülfe, namentlih durch S O a des Binnen- landes, Heranziehung des Kapitals zu großen Fischerei - Unter- neh:ungen, Einrichtung von Märkten u. |. w. Ferner durch Hebung der Fischer- und Küstenbevölkerung in materieller und geistiger Be- ziehung, staatliche uad private Prämien u. | w. In dem Wunsch, an der Auétführung dieses Programms an seinem Theile als Journal mitzuarbciten, hat der „Ahoi“ die folgende Eintheilung seiner Spalten getroffen: Segelsport, Fischerei, Rettungswesen, Kriegsmarine, Handels- marine, Kolonisation, Kleinerec Sport, und beabsichtigt, diese Ge- biete ia oben näher dargelegter Weise zu behandeln, Die Ee Jnhaltäangabe des Oktober - Novemberhestes 1884 weist folgende Kapitelüberschriften auf: Literatur, Bibliogrophie, Nautische Sournalistik, Kleine Mittheilungen, Redaktion, Segeln, Fischerei, Nettungswesen , Kriegsmarine, Handelsmarine , fffbau, Nautik , Kolonisation, Damxfea, Angeln, Shwimmen, Eissport, Hygiene, Industrie uad Technik, Patentertheilungen, Ver- \chiedenes, Gxpedition, Correspondenz, Briefkasten. Das Doppelheft ist so reichaltig, daß der Raum vecbietet, alle die kleinen willkom- menen Beigaben einzeln aufzuführen. Ecwähant seien nur noch aht sauber ausgesührte Croquis der hauptsäblihsten Segel-Negattabahnen Deutsclands, welche den Lesern ermöglichen, die Berichte über die Regatten des Sommers verfolgen zu können. Ueber hundert sorge fältig und ges{madckvoll ausgeführte Jllustrationen in Holzschnitt sowie ein Bildniß des Prinzen Adalbert in Lichtdruck tragen wesentlich dazu bei, den gefälligen Eindruck des Buches zu erhöhen. Das Unternehmen, welches in so vielvèrsprebender Wise in die Welk tritt, verdient in jeder Weise angelegentlih empfohlen zu werden. Nicht nur die Freunde des Woassersports, welche denselben lediglich zum Vergnügen betreiben, werden vielseitige Anregung und hoffentlich volle Befriedigung finden, sondern auch den Sceleuten von Fa dürfte es Freude berciten und eine angenehme belehrende E bieten. Dasselbe verdient überdies durch die ernsteren Ziele we b es verfolgt, eine größere Verkreitung in weiteren Kreise, O e für tie in ihm behandelten wirthschaftlichen U L Monats Fragen interessiren, Der „Ahoi" erscheint am A es Ahoi 1“ Redaktionelle Beiträge und Correspondenzen sind zu richten A id bes Aevaltion, Berlin M. Harfe nei" mbonnemento und In: rägt 3 pro Quartal im Weltpostverein. L serate nimmt fecner an der Kommissionsverlag, die General-Agentur