1884 / 211 p. 18 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 08 Sep 1884 18:00:01 GMT) scan diff

der Cholera Alexandriens im Jahre 1883, 1880 konkurrirte Pa- |

cini um den grossen Königspreis der Academie des Lincei „der Luchse“ (felis lynx der Luchs) für Biologie wit einer Schrift, in welcher er von Neuem alle seine Beobachtungen über die Cholera ebenso wie seine persönlichen Ideen über den pathologischen Prozess dieser Infektion auseinandersetzte. Die Unterkommission, welche von der Akademie beauftragt war, die für diesen Konkurs eingereichten pbysiologischen Arbeiten zu prüfen, hatte von Helmholtz zum Vorsitzenden und mich als ibr Mitglied. Die Subkommission versammelte sich zu Florenz und War gezwnrnDgen, die Arbeit Pacini's vom Konkurs auszuschliessen, weil alles, was diese Arbeit enthielt, sich bereits in den Publikationen befand, welche dem Jahre 1878 vorkergingen und die Bestimmurgen des -Konkurses alles ausschlossen, was vor 1878 veröffentlicht worden war. Diese Entscheidung war es, welche mir die Feindschaft Pacini’'s zugezogen hat, welcher gedacht 2zn haben scheint, dass meine Eigenschaft eines alten Schülers mir die Pflicht auferlegte, sie zu bekämpfen. Aber s0 sehr auch diese Entscheidung durch das Reglement der Bewerbung auferlegt war, 80 sebr rechtfertigte die Subkommission dieselbe durch die Analyse, welche sie der Arbeit Pacini's zuwandte und bier folge nun, was man lie t in dem Berichte, welchen alle Mitglieder, von Helmholtz an der Spitze, unterzeichnet haben und weichen die allgemeine Kom- mission „du concours“ dem Könige in der Sitzung des 18. De- cember 1881 überreichte. „Ueber die Natur dieses Wesens (le microbe cholérigène) und über seine Verbreitung im menschlichen Organismus wissen wir jetzt nicht mehr als das, was uns die ersten Beobachtungen Pacini's 1854 erkennen liessen. Die Prü- fung der sehr gut Kkonservirten Präparate Pacini's bewies uns, dass dieser Microbe ein Schizomycet (ein Spaltpilz) ist, welcher sich in die Formen der Microbacterie und der Kugelbacterie Klei- det; aber man hat noch nicht bewiesen mittels künstlicher und fraktionnirter Kulturen und dnrch Experimente, welche mit den letzten Produkten dieser Kulturen unternommen worden sind, dass dieser Organismus sich wesentlich von dem septischen Fermente unterscheidet, sei es durch die ferneren Formen seiner Entwicte- lung, sei es durch seine krankmachende Wirkung. Die darch Pacini von 1854 bis 1867 gemachten Studien machen es ans- reichend wahrscheinlich, dass dieser Parasit vorzugsweise in der Schleimhant nistet.“ Ein wenig später, im December 1881, in der letzten Vorlesung über pathologische Anatomie, welche ich zu Rom hielt, bevor ich die Leitung des neuen bygieinischen Instituts übernahm, hatte ich Gelegenheit, als ich von Cholera zu meinen Schülern sprach, ihnen ein gutes Präparat Pacini's zu zeigen. (Mieses Präparat, das schönste unter denjenigen Pacini’'s. welches ich selbst habe beobachten Können, ist mir durch Dr. Lurni zu Pratovechio übergeben worden. Dasselbe ist unglücklicherweise verloren worden durch meinen Zeichner, welcher arretir; und auf Grund eines gerichtlichen Erkenntnisses ins Gefängniss ge- worfen wurde, gerade in dem Momente, in welchem er sich an- schickte, davon eine Zeichnung für Herrn Loescher zu machen, der im folgenden Jahre diese Vorlesung publizirt bat). Dieser ‘Theil meiner Vorlesung findet sich in einem Bande, welcher im Juli 1882 erschienen ist, also ein Jahr vor der Cholera Alexan- driens, Das, was ich Ende 1881 meinen Schülern gesagt habe, möge hier folgen: „Pacini fand 1854 in den Darmentleerungen der Cholerakranken eine grosse Anzahl Spaltspilze von bacillärem Aussehen, welche, indem sie sich in dem Epithelinm der Schleim- haut vervielfältigen, dasselbe in einer überaus grossen Ausdehnung zerstören, Er wiederholte diese Beobachtungen zu Florenz 1867 und gelangte zu denselben Besnltaten. Wir werden nach der

B F Inserate für den Deutschen Neich8- und Königl, Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels-

register nimmt an: die Königliche Expedition | 1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen. 2. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen

des Deutschen Reis-Anzeigers und Söuiglich Preunßishen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr, 32,

R. dergl.

Deffentlicher

5. Industrielle Etablizsements, Fabriken und „Juvalideudant“, Rudolf Mosse, Haascustein

3. Verkänfe, Verpachtungen, Submisgsionen etc. A 4. Verloosung, Amortisation, Zinszsbl

s

Vorlesung ein sehr wohl erhaltenes, von Pacini damals gemachtes Präparat geben können und Sie werden sich überzeugen Können, dass die Zellen des Darmepithels in der That durch Kolonien eines Spaîtpilzes zerstört sind, welcher die Form diinter und kurzer Fäden trägt. p

Die Analogien der Cholera mit anderen Infektionen, welche icher parasitär sind, wie die Cholera der Hühner. machen sehr wahrscheinlich, dass der durch Pacini entdeckte Organismus mit der asiatischen Cholera in der That in einer nrsächlichen Be- ziehung steht. Aber ‘diese Wahrscheinlichkeit - ist nicht in Sicherheit umgesetzt worden durch Beobachtungen oder Experi- mente, welche eine spezifische Wirkung dieses Parasiten bewiesen hätten. Um dabin zu gelangen, muss man versuchen diesen para- sitären Spaltpilz mittelst fraktionnirter Kulturen zu isoliren und dann muss man experimentell beweisen, dass man durch seine Einimpfung eine Infektion choleraartiger Natur erzeugen kann. Wenn man erreichen wird, diesen Beweis zn erlangen, 80 ist es nicht unwahrscheinlich, dass man anuch dahin gelangen wird, künstlich eine Cholera-Vaccine zn produziren. In der That, dio asiatische Cholera recidivirt gewöhnlich nicht, s0 dass man hoffen kann, stufenweise die Kraft des Fermentes, welche síe P70- duzirt, zu verdünnen und zu erreichen durch Einimpfung des ab- geschwächten Fermentes eine leichte Krankheit zu veruraachen, welche aber fähig ist, den menschlichen Organismns vor schwereren cholerischen Infektionen zu schützen. (Istituzioni di Anatomia PRLOgION Vol, I. pag. 147. Loescher Torino, Roma, Firenza,

So standen die Sachen zur Zeit der Reise R. Kochs nach Egypten und Indien, Seine Stndien haben unweifelhaft dazn gedient, die Wahrscheinlichkeit des parasitären Ursprunges der Cholera grösser zu machen, weil er mittelst künstlicher Kulturen den fraglichen Spaltpilz hat isoliren, eine biologischen und morphologischen Eigen- thümlichkeiten fixiren und beweisen können, dass er allüberall mit sich selbst identisch ist. Indessen der Hauptbeweis, welcher gefordert wurde von der Subkommission, in der von Heimboltz und ich 1881 den Vorsitz hatten, fehlt uns noch. Nichts beweist noch, dass dieser isolirte Spaltpilz Cholera prodnziren kann, In Bezng auf diesen Punkt sind wir nahezu 80 weit als wir waren- zu Lebzeiten Pacini's. Voglück- licherweise sind die Beyölkernngen über diezen Stand der Dinge hinausgegangen. Die politische Presse hat sich vorzeitig dieser Frage bemächtigt und sie völlig entstellt, indem sie die jüngsten Resultate R. Kochs verbreitete in der Art, dass sie das grosse Publikum glauben machte, die Cholera sei eine Kraukheit sehr verschieden von dem, was man bisher glanbte, dass sie direkt contagiös sei, wie die Bubonen-Pest. Eine unvorhergesehene Panik ist davon die natürliche Folge gewesen. Das würde nicht geschehen sein, wenn man sich bemüht hätte, gerade as Gegentheil zu thun, d. h. wenn man die Bevölkerungen überzeugt hätte, dass die neuen Untereuchungen dabin zielten, zu bekräf- tigen das, was man schon seit den zwei letzten Pandemien Entopas und zwar während des Verlanufes der letzten (1865 bis 1874) wnsste. Ich habe es verznucht in Italien zu thun mittelst Volksverzammlungen, von denen ich schon geeprochen habe nund welche ich, sófort als die Nachrichten der Cholera Tonlons ein- trafen, zu berufen anfing; aber ich wurde von allen Seiten über- fluthet. Vox clamayvit in deserto: Die Furcht des direkten Contagiums hat fast überall die Oberhand gewonnen und hat uns Zeuge sein lassen bei Scenen eines brntalen Egoismus, welche man in Europa für unmöglich würde gehalten baben. Wenn

R,

Auzeige

Gresshandel,

8. Verachiedene Bekanntmsebungen.

7. Läterarische Anzeigen.

ung 8. Theater-Anzeigen.

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man die relative Gleichgültigkeit der Bevölkern ne Cholera. welche s80 ausgebreitet in Earopa Ae s. die von 18668 und während der Weltanusstellung zu Paris 1867 vergleicht mit diesgem Walnwitz von Schrecken, von welcher da! | Volk jetzt ergriffen ist, 80 hat man Uraache zn bedanern die Geschichte der Untersuchungen tiber die 8pezifische Vrsach der Cholera nicht besser vyzm Poblikum vor dem neuen Á r der uns bedroht, gekannt worden ist.“ Soweit Prof, Tommag, F Crudeli, dessen Kklassische Werke über die ia Italiens 1883 f auszüglich mitgetheilt worden sind. F Im „Leben und Wirken Ludwig Böhms, Geheimen Medizinal-Rathes und Profess0rs an E Wüilhelms-Unirversität in Berlin, von Dr, med, O, Lender Berlin J bei Oswald Seebagen, 1870“, heisst es Seite 15: „Gleich nach j seiner (Böhms) Rückkehr aus Paris, als die Cholera 1837 zun zweiten Male in Berlin herrzchte, wurde L. Böhm Aszistent j dem von Romberg 86 trefflich geleiteten Cholera-Lazareth, gecirte die Leichen und stellte in den Kkrankhaft verände Organen seine berübmt gewordenen Untersuchungen an der Day schleimhaut der Gestorbenen an. Durch frühere Forschung; deren Ergebniss in seiner Schrift: „Die Darmdrüsen, Beit 1835“ niedergelegt sind, war er der Vorarbeiten überho mal zur Einsicht zu gelangen, was normal, was als Krankhaft ver ändert zn denten war. Er war der Erste, der das Mikroskop ane seinen Gegenstand anwandte. Wir verdanken ihm in seiten Werke: „Die kranke Darmschleimhant in der asiatischen c den Nachweis, dass das Darmepithel durch die gewa! dem Blnte ansgestossenen wässerigen Ergüsse im Choleraprores verloren geht. Er fand schon damals in den Entleermp, gen der Kranken, im Darmkanal der Leichen dieg Recht gefürchteten Pilze, sah sie Sporen treibe und deutete sie schon damals mit Schwan später durch seine mikroskopischen Untersuchungen 80 be ed / gewordenen Assistenten Johannes Müllers) als Gil erregende Keime. Später folgte er mit böchstem I den Forschungen des Verfasgers, jene gefürchteten Pild allein innerhalb des Darmes, sondern auch im Blute des ld Menschen zu vernichten. Als er an Alexander vos Enn, boldt das Werk: „Die kranke Darmschleimbant in der at schen Cholera“ übersandte, schrieb ihm dieser unter A „Eine anatomische Arbeit wie die, mit der Sie uns Erfrent ube, gehört zn den seltensten Erscheinungen in dem weiten Bej N medizinischer Schriften. Mit den Peyerschen Drüsen wud j M Frankreich viel pathologisches Unwesen getrieben zur Zit | Cholera, die ich in Paris ganz erlebte. Ich gehe, dass Sn Einwirkung anuf den Abdomial-Typhus einschränken. k M bildungen Ihrer Präparate sind vortrefflich und haben gerin Beifall Ihres grossen Lebrers, meines Freundes Johannes 9 Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung gehorsamst À, VOR y bolt“. Böhm, dem einer seiner Schüler im Operation eine Wunde beigebracht hatte, starb an dieser durch Iz infizirten Verletzung am 28. Juli 1869. Seine an mich zei Worte: „ich sterbe sür Sie zu früh“ sind eingetroffen, 14 jährigen Müben, das Ozongas zur Desinfektion Menschen als diätetisches Mittel zu den Specificis zuziehen, kann ich mit Paeini sagen: „Wenn es wonnen haben wird, in den Schulen Anerkennung zu ich nicht mehr sein“.

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weiland Könj o

der Friedrich

Dr. med. Len der, Sanÿ Berlin, Potsdamerstrasse M Kissingen, Kurhausstras@

S Inserate nehmen ant die Annoncen-Expeditionen ves

& Vogler, G, L. Daube & Co., E, SHlotte,|

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren| | Aunonuceu - Bureaux. (F

0, s. W. Ven öffentlichen Papieren.

| In der Börzens- 9, Familien-Nachrichten. beilage.

Steck&briefe und Untersubungs -Sacen.

[39995] Steckbricf,

Gegen den unten beschriebenen Kunsthändler Her- mann Franz August Schmidt, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Betruges, versuhter Unterschlagung, Theilnahme am Betruge und ver- Een E in den Akten U. R. Il. 696. 84, verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verbaften und in das Ietersunngögefängniß ¿u Alt-Moabit 11/12 abzu-

efern.

Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 3. September 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen

Landgerichte T.

Bailleu.

Beschreibung : Alter 35 Jahre, geb. 31. 10. 48, zu Garz a. O., Größe 1,72 m, Statur kräftig, Haare dunkel, Bart: dunkler Vollbart, Augenbrauen dunkel, Augen klein, Nase gewöhnli, Mund gewöhnli, Gesicht rund, Gesichtsfarbe gesund. Sprache deuts.

[39997] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Cigarren-Agenten Joseph David Otto Spieß, welcher flüctig ift, ift die Untersubungshaft wegen Urkundenfäls{ung und Betruges in den Akten U. R. Il. 696. 84 verhängt.

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in e aa zu Altmoabit 11/12 ab- zuliefern.

Berlin, Altmoabit Nr. 11/12 (NW), den 3. Sep-

tember 1884, Der Untersuungsricter bei dem Mien Landgericht T. e

a U. Beschreibung: Alter 26 Jahre, geb. 1. 9. 57 zu Swirwindt, Größe 1,72 m, Statur \{chlank, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart blonder S@nurrbart, Augenbrauen blond, Augen blaugrau, Nase gewöhn- id, Mund gewöhnli, Kinn oval, Gesicht oval, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deutsch.

[39996] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Musiker Wilhelm d Ferdinand Schmidt, welcher flüchtig ist, y E lse ungebaft wegen Unterfcla ung,

ndenfälshung un etruges in den en U. R, 11, 696. 84 verhängt. s

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungsgefängniß zu Altmoabit 11/12 abzuliefern. :

Berlin, Altmoabit Nr. 11/12 (NW), den 3. September 1884,

Der Untersuchungsrichter bei dem N Landgerichte I. ailleu.

Beschreibung: Alter 33 Jahre, geb. 2, 5. 51 zu Garß a. O., Größe 1,68 m, Statur kräftig, Haare dunkelblond, Bart, dunkelblonder Schnurr-

bart , Augenbrauen dunkel, Nase \spiz, Mund klein, Kinn oval, Gesiht rund, Gesich1efarbe gesund, Sprache deuts.

[39994] Steckbrief.

Gegen den Arbeiter Gustav Heise aus Werder, am 7. November 1847 zu Havelberg geboren, [edia, evangelisch, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs- haft wegen Verbrechen und Vergehen gegen die SS. 1763, 183 Strafgeseßbus verband:

Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Potsdam, Lindenstr. 54, abzuliefern.

Potsdam, den 2. September 1884.

Königliche Staatsanwaltschaft.

[39998] Steckbrief3-Erledigung. Í

Der diesseits unter dem 25. August 1884 hinter den Arbeiter Johann Guftav Erdmann Sehönec- maun, am 12, Februar 1844 zu Neu-Lewin, Kreis Nieder-Barnim, geboren, wegen Vollstreckung ciner sechsmonatliden Gefängnißstrafe in den Akten J. IV.a. 634 de 1883 erlaffene Steckbrief wird hiermit zurüdgenommen.

Berlin, den 4. September 1884,

Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgerict I.

[39993] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen- den Bäckter August Ferdinand Karl Schmidt aus Nowaweß wegen einfachen und {weren Diebstahls unter dem 27. August 1884 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Potsdam, den 5. September 1884.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

(398111 8hpangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Königstadt Band 84 Nr. 4352 auf den Namen des Fuhrherrn Johann Gottfried Zernikow, biersclbst eingetragene, Lothringerstr. 75, hierselbst belegene Grundstü, am 18. November 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Geriht an Gerichtsstelle Züdenstraße 58 1, Zimmer 12, versteigert werden. Das Grundstück ift mit 10 290 4 Nuzungswerth zur Gebäudefteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbu- blatts, etwaige Abschà ungen und andere das Grund- tück betreffende Nachweisungen, fowie besondere aufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei Jüdenstr. 58 IL, Zimmer 29 a,, eingesehen werden. Alle Realberehtigten werden aufgefordert, die nicht

von selbst auf den Erstcher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund-

bude zur Zeit der Eintragung des Versteigerung8- vermerïs nicht hervorging, insbesondere derartige For- derungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerung8- termin-vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden, und, falls der betreibende Gläu- biger widerspridt, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksichtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berüksichtigten Aniprüche im Range zurücktreten. h

Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beansprucben, werden aufgefordert, vor Sluß des Verfteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfaüs nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundstücks tritt.

Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22. November 1884, Vormittags 92 Uhr, an Gerichtsstelle, Jüdenstr. 58 I., Zimmer 12, ver- kündet werden.

Berlin, den 14. Auaust 1884.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 53.

(3920 Zwangsversteigerung. Aktenzeichen K. 7. 84.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die im Grundbuche von Afferde Band 2 Blatt 72 auf den Namen der CEhesrau des Fabrikanten Louis Bertram, Gmma, geb. Fier, zu Afferde eingetragenen, im Gemeindebezirte Afferde auf der sog. Ihlbreite be- Le AONLS auf denen eine chemische Fabrik errichtet ift, am 22. November 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte an der Gerichtsstelle versteigert werden. y

Die cemisce Fabrik ift zur Fabrikation von Leim und künstlihen Düngmitteln vor 3 Jahren ange- legt, wird“ mit einem Dampfkessel und einer Ma- chine von 60 Pferdekräften betrieben.

Die sämmtlichen dazu gehörigen maschinellen Ein- richtungen find im Aufgebote mit enthalten, worunter unter Andêèren si befinden: s

ein Knowenbreher mit einer Leistungsfähigkeit von 250 Ctr. pro Tag, beweglicher Krahn mit Ketten, ein kupfernes Vacuum, welches 25 Ctr. getrockneten Leim faßt, Desintegrator, Konden- sator mit Luftpumpe, Eisenbahn mit 12 Drehs scheiben u. sw.

Das Etablissement liegt em hiesigen Güterbahn- hofe in einer Ackerbau treibenden Gegend.

, Die Grundftücke sind mit 3,93 Reinertrag und einer Fläâhe von 29 a 75 qm zur Grundsteuer, mit 1350 „G Nußungswerth zur Gebäudesteuer veran- lagt. Tung, aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab-

chrift des Grundbucblatts, etwaige Abschätungen und andere die Grundstücke betreffende Nacweisu en, ingleichen besondere Kaufbedingungen können in der Ge-

rihts\{hreiberei des unterzeihnetea Amtsgeritt eingesehen werden. F Alle Realberechtigten werden aufgefordet F nit von selbst auf den Ersteher übergehen sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Wi rung8vermerks nicht hervorging, insbes@t artige Forderungen von Kapital, Zins kehrenden Hebungen oder Kosten, \pätestent steigerungstermin vor der Aufforderung zur Mie von Geboten anzumelden und, fals der betreibt Gläubiger widerspriht, dem Geri eltubbaft zu machen, widrigenfalls dieselben bell des geringsten Gebots nit berück[ichtigt wud und be Vertheilung des Kaufgeldes gegen die beiäs{liten Ansprüche im Range zurücktreten. D - Diejenigen, welche das Eigenthura der Gruztstüde beansprucben, werden aufaefordert, vor do Versteigerungêtermins die Einstellung des V herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem das Kaufgeld in Bezug auf dèn Anspruh@ Stelle des Grundstücks tritt. i ¡Das Urtheil über die Ertheilung des wir i am 28. November 1884, Vormittags 10 U an Geritéstelle verkündet werden. 4E Hameln, den 2. September 1884. g Königliches Amtsgericht. I. B von Nordheim. y

[95] Aufgebot.

Auf Antrag der Königlichen Finanzdirektion, Þ theilung für Forften, zu Hannover, werden diejenizt welche der Auszahlung eines Ablösungskapitals 11 454 „f 20 „S, zahlbar auf Grund eines Rezefses vat A 1884 an die Ehefrau des Schuhmaäe Wilbelm Killig, Charlotte, geb. Wiegand, in / eld Ie Eigenthümerin der Reiheftelle Nr. 103 8 felbît zur Ablösung der Bauholzbere@chtigung diet Stelle aus irgend einem Grunde widerspreden E glauben, aufgefordert, ihre Rechte s Î im Termine am

Dounerstag, den 30. Oktober d. J- Morgens 10 Uhr, rie M unter De zum Oele ihrer Ansprüßt F ienenden Urkunden anzumelden. î : Den nit Anmeldenden trifft der Retsnadtheil, "F daß er feiner etwaigen Recte an der Bauho 0 bere{tigung und dem für diese zu zahlenden DE [ösungsfapital der Königlichen Finanzdirektion gege! F über verlustig wird. "F Herzberg a. H., den 3. September 1884. Königliches Amtsgericht. Il. gez. v. Schrader. Ausgefertigt :

8) A Lipp Gerihlöfchreiber Königlichen Amtsgerichts.