1884 / 259 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Nov 1884 18:00:01 GMT) scan diff

Bekanntmachungen auf Grund des Reichsgeseßes vom 21. Dktober-1878.

Auf Grund der 8. 11 und 12 des Reich3geseßes gegen die gemeingefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 91. Oktober 1878 sind die in Altona beshlagnahmten Flug- blätter mit der Ueberschrift:

1) „Zur Reichstagswahl 1884!

An die Wähler im 6. s{leswig-holsteinischen Reichs- tagswahlkreise. Mitbürger! Männer des werkthätigen Volkes in Stadt und Land!“ 2) „Zur Reihstagswahl 1884! An die Wähler im 8. schleswig-holsteinishen Reichs- tag3wahlkreije. Mitbürger! Männer des werkthätigen Volkes in Stadt und Land !“, beide unterzeihnet: „Altona, Oktober 1884“, ohne Angabe des Druckers, Verlegers und Verfassers, unterm heutigen Tage von der unterzeichneten Landes-Polizeibehörde verboten worden.

Schleswig, den 1. November 1884,

Königliche Regierung, Abtheilung des Jnnern. von Frank.

Auf Grund des §. 12 des Reichsgeseßes gegen die gemein- gefährlihen Bestrebungen der Sozialdemokratie vom 21. ODk- tober 1878 wird hierdurch zur öffentlihen Kenntniß gebracht, daß das von Bruno Schönlank in München verlegte, bei M. Ernst daselbst gedruckte Flugblatt, beginnend: „Blos noch wenige Stunden“, unterzeichnet: „Wähler aus dem arbeitenden Volke“, ohne Datum, gemäß §8. 11 des ge- dachten Geseßes Seitens der unterzeichneten Landes-Polizei- behörde verboten worden ist.

München, den 30. Oktober 1884.

Königliche Regierung von Oberbayern, Kammer des Jnnern. von Pfeufer.

Nichtamili®es. Deutsches Reich.

Preußen, Berlin, 3. November. Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute Vormittag 11 Uhr militärishe Meldungen entgegen und arbeiteten als- dann mit dem Chef des Civilkabinets, Wirklichen Geheimen Rath von Wilmowski.

Um 1 Uhr empfingen Se. Majestät eine Deputation des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1, bestehend aus dem Regiments-Commandeur Obersten von Unruh und dem Hauptmann von Lindequist, welche die Ehre hatten, Gedenfkblätter des Regiments zu überreichen.

Sodann empfingen Se. Majestät den Kaiserlich russischen He Butukoff, Militär-Attaché bei der Kaijerlich russischen

otschaft. j

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz besihtigte am Sonnabend früh 8 Uhr die Aus- stellung der Schülerarbeiten im Kunstgewerbe - Museum, empfing sodann den Kapitän-Lieutenant Altag und begab Sich um 11 Uhr zu einer Abtheilungssißung des Staatsraths in Ds Königliche S(loß, wo Höchstderselbe bis 31/2 Uhr ver- weilte,

Um 4 Uhr empfing Se. Kaiserliche Hoheit den außer- ordentlihen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Ver- einigten Staaten von Amerika, Casson, und um 41/5 Uhr den Grafen Görß-Wrisberg und den Ober - Kammerherrn von Veltheim.

Abends wohnte Se. Kaiserliche Hoheit einer Abtheilungs- Sißung des Staatsraths im Königlichen S(hlosse bei und be- gab Sih mit dem 9 Uhr-Zuge nach Potsdam bezw. Born- stedt, wo Höchstderselbe übernachtete. Í h,

Gestern Morgen #wohnte Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz dem Gottesdienste in der Heiligengeist- kirhe zu Potsdam bei, kehrte mit dem 12 Uhr-Zuge nah Berlin zurück, nahm auf dem Potsdamer Bahnhofe einige Meldungen und: Vorträge entgegen und begab Sich von dort direkt mit Jhrer Königlihen Hoheit der Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen zur Feier der] Einweihung des Neubaues der Technishen Hochschule nach Charlottenburg.

Um 41/2 Uhr empfing Se. Kaiserlihe Hoheit den Hauptmann Kluck vom Westfälishen Jnfanterie - Regiment Nr. 53, und um 51/2 Uhr nahm Höchstderselbe bei Jhren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzesfin Wilhelm im Königlichen Schlosse das Diner ein.

_— Jn dem in Nr. 258 des „R.-A.“ mitgetheilten Er- widerungstelegramm Sr. Kaiserlichen und König- lichen Hoheit des Kronprinzen auf die Begrüßungs- depesche der Straßburger Studentenschaft muß es statt „ret“ gesegnetes Gedeihen u. s. w. „reich“ gesegnetes u. s. w. heißen.

Die urkundliche Uebertragung eines gestem- pelten Versicherungsvertrages auf den neuen Erwerber dér versicherten Sache ist nach einem Urtheil des Rei h s- gerihts, IV. Civilsenats, -vom 29. September d. J., in Preußen von Neuem mit dem Assekuranz-Polizen-Stemp el (1/2 Prozent der gezahlten Prämie) zu versehen, selbst wenn nach den Versicherungsbedingungen in Folge des UVeberganges der versicherten Sache an einen Dritten auch der Ver- siherungsvertrag von selbst auf diesen übergeht und es somit eines urkundlichen Uebertragungsaktes nicht bedarf.

Jn Erwiderung verschiedener an die Redaktion des in Kapstadt erscheinenden Journals „Kapland“ ergangener Ansragen, betreffend Naturalisirung deutscher Unter- thanen in der Kolonie, ist das Blatt, wie die „N. Allg. Ztg.“ mittheilt, im Stande, folgende vom Kaiserlihen Auswärtigen Amt in Berlin durch das Kaiserlih deutshe Konsulat gege- bene Auskunft zu ertheilen :

Kapstadt, 25. September 1884.

Die Thatsache des Erwerbes einer fremden Staatsangehörigkeit ist allein nit geeignet, den Verluft der Reich8angehörigkeit herbei- zuführen. -— Die leßtere geht nur verloren aus den im §, 13

Ziffer 1—d des Reichsgeseßes Über die Erwerbung und den Verlust der Reichs- und Staatsangehörigkeit vom 1. Juni 1870 (R.-G.-Bl, S, 355, bezeichneten Gründen.

Wenn daher ein Deutscher in der Kapkolonie naturalisirt wird, so behält derselbe gleihwohl seine Reichsangehörigkeit nah Maßgabe des vorerwähten Reichsgeseßes bei und bleibt allen derjenigen Pen unterworfen, welhe ihm in dieser Eigenschaft obliegen und wird namentli von der Verpflichtung zum Militärdienst in Deuschland

nicht befreit.

Andererseits wird au in den Rechten, welche den Reichs- angehörigen als folchen zustehen, dur -die in Rede stehende Natura- lifation an fi keine Aenderung hervorgebracht; nur wird solhen im Besitze einer doppelten Staatsangehörigkeit befindlihen Personen, so lange sie in dem Lande wohnen, in welchem sie_als Staatsbürger gelten, den Landesbehörden gegenüber ein Schuß Seitens der Kaiser- lichen diplomatischen oder konsularischen Beamten im Allgemeinen niht zu gewähren sein, auch werden sie z. B. niht davor bewahrt werden können, ftaattbürgerliche Pflichten, als: Kriegsdienste, Ent- richtung von Zwangssteuern, zu erfüllen, sofern solde Pflichten den als Fngeydride des betreffenden Landes geborenen Personen auferlegt werden.

Der Kaiserlihe Botschafter am russishen Hofe, General-Lieutenant von Schweiniß, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaube nah St. Petersburg zurüd- gekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Botschaft wieder übernommen.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich griechischen Hofe, Freiherr von den Brincken, ist vom Urlaube nah Athen zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Ge- sandtschast wieder übernommen.

Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentlicht folgende Nach- rihten über Schiffs8bewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nah dem Orte Abgang von dort). S. M. Knbt. „Albatroß“ 24./6. Sidney 27./8. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. Panzerknbt. „Brummer“ Wilhelmshaven 18./10. 20./10. Kiel. S. M. Panzerknbt. „Bremse“ 24./10. S. M. S. „Elisabeth“ Wilhelmshaven von Bremerhaven kommend. 1./10. Sidney 16./10 (Poststation : Yokohama.) S. M. S. „Gneisenau“ Kiel 12./10, 22./10. Wilhelmshaven. S. M. Av. „Grille“ Kiel 2./10. 15 /10. Kiel. S. M. Knbt. „Hyäne“ 16./7. Matupi 30./7. 30./7. Mioko 14./8. 14./8, Port Hunter 16./8. 16./8. Matupi 21./8. 6./9. Sidney 28./9. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. Knbt. „Fltis“ 20./7. Canton. (Poststation : Hongkong.) S. M. Av. „Loreley“ 28./9. Buyukdéré.— Lebte Nachricht von dort 21./10 -(Poststation: Konstantinopel.) S. M. S. „Marie“ 23./8. Callao 17./9. (Poststation: Sidney [Australien].) S. M. Knbt. „Möwe“ 17./8. Rhede Benito 18./8. 19./8. Bucht Sankt Thomé 20./8. 23./8. Lagos 25./8. 28./8. Camerun 29./8. 29./8. Fernando Po 31./8. 1./9. Biafra Bucht vor Nelonje 2./9. 2./9. Feènando Po 9./9. 15./9, Banana [Congo- Mündung] 16./9. 283./10. Kapstadt. Beabsichtigt, am 11./11. wieder in See zu gehen. (Poststation: Madeira.) S. M. Knbt. „Nautilus“ 19./8. Tientsin. (Poststation: Hongkong.) S. M. S. „Nymphe“ 21./10, Bahia. Beabsichtigt, am 4./11. wieder in See zu gehen. (Poststation : Demerara [George- town] Guyana.) S. M. S. „Prinz Adalbert“ 24./8. Foohow 5./9. 7./9. Woosung. (Poststation: Panama.) S. M. S. „Stosh“ 11./8. Shanghai. (Leßte Nachriht von dort 5./9. (Poststation: Hongkong.) S. M. Knbt. „Wolf“ 19./10. Wilhelmshaven (Poststation: Wilhelmshaven.) Westafrika- nishes Geschwader Wilhelmshaven 30./10. (Poststation: bis

4./11. Plymouth, England), leßte Post 4./11. cr. 11 Uhr 39 Min. Vormittags aus Berlin. Nah Madeira mit der am

6,/11. cr. Vormittags 11 Uhr 41 Min. aus Berlin gehenden

Post via Liverpool. Nach Porto Grande St. Vincent (Cap Verds) mit der am 10./11. cr. Nachmittags 3 Uhr 40 Min. aus Berlin gehenden Post via Hamburg. Nach Fernando Po mit der am 20./11. cr. Vormittags 11 Uhr 41 Min. aus Berlin gehenden Posi via Liverpool.

Als Aerzte haben sih niedergelassen die Herren: Dr. Simson in Freienwalde i. P., Dr. Badt und Dr. Benda in Pankow, Dr. Otto Lehmann in Herzberg a. Elster, Dr. Boecing in Roßla.

Baden. Karlsruhe, 31. - Oktober. (Karlsr. Ztg.) Gestern Abend fand zu Ehren des Großfürsten und der Großfürstin Michael von Rußland Familientafel bei den Großherzoglih medcklenburg - s{chwerinschen Herrschaften in Baden statt, welcher die Großherzog- lih badische Familie anwohnte; den späteren Abend brachten Jhre Königlichen Hoheiten bei Jhrer Majestät der Kaiserin zu. Der Großfürst Michael Michailowitsch ist heute srüh von Baden abgereist. :

Durch Allerhöcstes Kabinetss{chreiben vom 28. d. hat Se. Majestät der Kaiser Se. Königliche Hoheit den Großherzog benachrichtigt, daß Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Ludwig Wilhelm, Seconde-Lieutenant im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment Nr. 109, das Offizier s- Examen mit dem Prädikat „Vorzüglih“ bestanden hat und daß Se. Majestät Höchstdemselben nach dem Antrage der Ober- Militär-Examinationskommission eine Belobigung habe zu Theil werden lassen. E :

Durch ein weiteres Allerhöhstes Kabinetsschreiben vom 28. d. wird auf Wunsch des Großherzogs der Prinz Ludwig Wilhelm, Seconde-Lieutenant im 1. Badischen Leib-Grenadier- Regiment Nr. 109, unter Stellung àla suite dieses Regiments in das 1. Garde-Ulanen-Regiment verseßt.

Oesterreih-Ungarn. Pest, 31. Oktober. (Wien. Ztg.) Der Finanzaus\chuß des Abgeordnetenhauses be- gann heute die Berathung des Budgets des Ministeriums für Ackerbau, Handel und Jndustrie. Referent Wahrmann legte dar, daß das Budget dieses Ressorts diesmal sich um 500 000 Gulden günstiger stelle als im Vorjahre; er empfehle daher die Votirung desselben. Die ersten Titel wurden unver- ändert genehmigt, hierauf die Debatte unterbrohen und das Budget des Ministerraths-Präsidiums in Verhandlung gezogen, welches na kurzer Diskussion ebenfalls votirt wurde. Sodann folgte die Fortseßung der Berathung des Handelsbudgets. DieTitel „Weinbau“ und „Seidenzucht“ wurden genehmigt. Bei leßterem Titel konstatirte der Handels-Minister, daß die Entwicklung der Seidenzucht kontinuirlich vorwärtsshreite. Der Titel landwirthschaftliche Schulen“ wurde ohne Debatte genehmigt. Bei Titel „Ofner Winzer-Bildungsshule“ erklärte der Minister: er habe bereits Maßregeln gétroffen, um die der Phylloxera widerstehenden amerikanishen Reben zu verbreiten. Dieser Titel und der Titel „Staatsforste“ wurden sodann acceptirt.

chweiz. Bern, 1. November. (Bund.) Behufs Be-

S \chlußfassung über die zwishen Abgeordneten des Bundes- rathes und des Päpstlihen Stuhles unter Ratifikationsvor-

behalt abgeschlossene Uebereinkunft, betreffend die R

der Basler Diözesanverhältnisse, hat die p von Solothurn die Stände Bern, Aargau, Th und Baselland auf Donnerstag, den 6, November: zu Konferenz nah Solothurn einberufen.

Großbritannien und Jrland, London, 31,5 be (Allg. Corr.) Die Königin empfing gestern dis He N Dodson und Trevelyan, von denen Ersterer die Anf siegel des Herzogthums von Lancaster, “dessen Kanzler ey ür her gewesen, ablieferte, worauf der Leßtgenannte alz j erwählter Kanzler von Lancaster dieselben entgegennahm,

Der neue General-Sekretär für Zrland, Cay bell-Bannermann, welcher sih anläßlih seiner Besi rung einer Neuwahl für den von ihm im y repräsentirten Wahlbezirk Stirling unterziehen nuf wurde unbeanstandet wiedergewählt. /

Gestern wurde die Jnternationale Hygiene stellung in Süd:Kensington gesch lossen. 2 Aut wurde seit ihrer Eröffnung am 8. Mai im Ganze nud 4 167 683 Personen besucht. v (W. T. B.) Dieh j

elu Regierun

3. November, früh. x erfährt: der Khedive habe am Sonnabend der fj y und dem Prinzen von Wales telegraphisch dit gangene Nachricht mitgetheilt, daß Khartum d und General Gordon vom Mahdi gefangen qu Wen E N Gu raa Ersuchen bi

edive am Sonntag früh dieje ihm zugega i nochmals wiederholt. Beda E

Bombay (Jndien), 2. November. (W. T. B.) H yderabad wird gemeldet, daß anläßlih des Mohurrun: Festes Exzesse der arabischen Bevölkerung v kommen find. Es kam zu einem blutigen Zusammey zwischen der Polizei und- den Ruhestörern, bei welchem M reiche Personen todt oder verwundet blieben; auf Seiten du Polizei wurden allein 11 Mannschaften getödtet; erst durd Sig se des Militärs konnte die Ruhe wieder hergestelt werden, i

S ydney (Australien), 31. Dktober. (A. C) Die L: gislatur von Neusüdwales hat mit einer Mehrhe s einer Stimme in Bezug auf die Beschlüsse, wel von der interkolonialen Konvention, welhe im Dejember v. J. in Sydney tagte, gefaßt wurden, die Vorfrage angenommen. Durch diese Abstimmung lehnte es die Kammer thatsählih ab, diese Beschlüsse in Erwägung zu ziehen. Die Kolonie wird indeß ihren Antheil an den Kösten des Protektorats über Neu-Guinea zahlen. Die dem Pola: ment von Neusüdwales von der Regierung Unkterbreiteten Ve: shlüsse der Konvention wurden von dem gesetzgebenden Rath mit einer Mehrheit von 3 Stimmen angenommen.

Frankreich. Paris, 30. Oktober. (Fr. Cort) Dr „Temps“ schreibt zur Tongkingfrage: | _ „Das bestimmte und endgültige Ziel, das erreicht werden sol, ist der ruhige Besiß Tongkings und freundnatbarlie Beziehun zu China, wo unfere Kaufleute in aller Sicherheit über die Gita unserer neuen Kolonien sollen eindringen dürfen. Die Regierung ht die Wahl zwischen verschiedenen Mitteln. Zu diesen zählen witi# die Fortseßung des bisherigen Systems. Die Absicht, im A7 bleiben, hat uns in die heutige Verlegenheit verseßt, und darauf bestehen wollten, so wäre dies nit eine Lähmung, a die endlose Verlängerung von -Nöthen, denen wir uns entw

müssen. Wenn wir zu einem Absc{lufse gelangen wok, müssen andere Mittel versucht werden. Ein erstes Mil bestände darin, nah Peking zu ziehen und Chi

unsere Bedingungen Ie Dies wäre aber einer jener e zweisellken Gnishlüsse, die man nit ohne die äußerste Nothwendigkit faßt. Das zweite Mittel wäre die vollständige Ofkkupaton (Ton fing8), vor der man \ih bisher heute. Wenn man {h dazu e \{ließt, so ist nichts einfacher als die Berechnung, welche neuen Ap strengungen noch gemacht werden müssen, um den Tongking-Harkil zum Abschluß zu bringen. Man steht einer bestimmten militärisd« Aktion gegenüber, und die Führer, welche sie zu leiten haben, brau nur zu sagen, wie viel Truppen und Material sie bedürfen, De Kammer ift gegenwärtig eher geneigt, die Regierung zu mehr ali j weniger zu zwingen, und wird zugleich die verlangten Kredite b willigen. Keine Einwendung, die gegen eine solche Operation gemadt werden kann, ift stark genug, um die Nothwendigkeit, sie zu unk nehmen, aufzuwiegen. Sie ist nit unmögli; denn man tit s{ließlich nur voa unseren Truppen verlangen, zu thun, was l “chinesishen Truppen in jenen Regionen {on lange thun, und di Verstärkungen, die fie erheischen kann, gefährden nit im gerinst unsere militärishe Reorganisirung. Endlih giebt es nod drittes Mittel, an welches einige Personen etwas träunrs! zu denken scheinen. Es ift dies die Vermittelung, Wer ta zählt, glaubt, was FrankreiÞ nicht dur seine Truppen in Ton und seine Flotte im äußersten Osten zu erreichen vermöge, von einer. anderen Macht durch die Hohe Gewalt ihrer Red n China erreiht werden. Man wisse es aber wohl: wenn Chin) für den Besieger Frankreichs hält, so wird es nicht sehr genau Fraib reih von der übrigen civilisirten Welt unterscheiden und über gti Europa zu triumphiren glauben. Eine Vermittelung wird nur dann wirksam sein, wenn China ihrer bedarf. Bis dahi dürfen wit nur auf uns felbst und auf die Resultate zählen, dié tir durd A Kraft erreichen können, wenn wir nit von Reue betrogen sein wollen. Mit einem Worte: wir müssen als Staätttinner und nicht als Spieler vorgehen und die Löfung der TongkingYtagt 0 a bahnen, als ob wir keine Chancen zu gewärtigen hätten, enn dann im Laufe der Ereignisse das Glück uns lächeln sollte, ss wie e nut um so willkommener.* : (2 TOO

831. Oktober. (Köln, Ztg.) Das u geshwader des Mittelmeeres ist wieder nah Loun zurückgekehrt, die Choleragefahr gilt also als beseitigt, h Generalberiht des Budgets wird, wie es hs % 6. November vertheilt werden. Dex Berichterstatle 1 beantragen, daß die Berathung am 10. November É Der Auss{chuß für Algier dat dem Regierung zugestimmt, wona Algerien dasselbe Zollsystem wit t Mutterland erhalten soll, welches zu 2800000 Fl e {lagt wird; ausländishe Erzeugnisse werden mit dens Í Auflagen belastet, mit Ausnahme einiger Artikel, Zu allen Formen nicht ausgenommen. A

1. November. (W. T. B.) Der „Matin tue heute aus Nantes, daß daselbst seit dem 2%. E 12 Cholera- Todesfälle vorgekommen seien. Von der „Agt Havas“ darauf in Nantes eingeholte Jnformationen besa, daß daselbst seit dem 15, Oktober allerdings eiwa Gholeraartige Fälle eingetreten seien, doch [ti 2 (u kein Anlaß zu Besorgnissen vorhanden. Von Sei f e Behörden seien E e Vorsichtsmaßregen troffen. (S. u. Nantes. f

Nantes, 2. November. (W. T. B.) gm de Arbeiterviertel sind 3 Cholera-Todesfälle 4 kommen ; dagegen ist weder in den übrigen Stadtviertein / in den Hospitälern ein Cholerafall zu verzeichnen.

fundheitszustand im Allgemeinen ist ein vortreffliher,