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Berlin, Druck und Verlag der
Königlichen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei (R. v, Decker).
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102%b2& * F Gefängnißstrafe verurtheilt werden soll. Obgleich von Glad-.
gleitern zu entkommen und ist e f # wird, am 2. April in Reynosa eingetroffen. General Guerra E soll mit seinen Insurgentenschaaren gegen Matamoras ab- ck marschirt sein, nachdem er in Camargo eine kleine Besaßung © zurückgelassen hatte. «
Folgen drei Beilagen !
2293 Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und“ Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
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Nichtamtliches.
__ Oesterreich-Ungarn. Ofen, 16. April. Gestern und F heute fand hier auf Anordnung des Kaisers die Prüfung des i ronprinzen Rudolph statt.
Großbritanuien und Jrland. London, 17. April. Die pem Gesandtschaft ist mit dem gestern geländeten Posidampfer »Baltic« in Liverpool angekommen. Dieselbe besteht aus Sr. Hoheit Habeshima, Daimio von Hydu.,, und ieben anderen vornehmen Japanern, und wird einen längeren Aufenthalt in Großbritannien nehmen, / um \ich mit den kom- merziellen Institutionen des Landes bekannt zu machen, und dann sich nach dem Kontinent begeben, um dort ihre Forschun- gen fortzusetzen. /
— Zwei Deputationen unter Führung der Parlaments-
itglieder Charles Dilke und Harvey Lewis machten gestern dem Marquis von Ripon, Präsidenten des Geheimen “Rathes, hre Aufwartung, um ihn zu ersuchen, das British Museum, owie andere Kunsigallerien dem
rwägung zu ziehen , erklärte indeß, eine definitive Antwort
| nach einer Konsultation mit seinen Kollegen ertheilen zu Innen , da die Angelegenheit keine Ressortfrage, sondern eine Frage der öffentlichen Politik involvire.
“ — 18. April, Jn der heutigen Sißung des Unterhau-
T 8 stellte in der Spezialdebatte über den Geseßentwurf, be-
fend die geheimen Wahlen, Leatham ein - Amendement, ch welchem jeder Wähler, der seinen Wahlzettel zeigt, zu
tone unterstüßt, wurde das Amendement unter dem Beifall der nservativen mit 274 Stimmen gegen 246’ verworfen. Glad- ne exrkflärte, er werde die Bill durchführen.
Griechenland. Athen , 13. April. Die Königin
“wird fich, nach einer Mittheilung der in Triest eingetroffenen : R im Verlaufe - des Sommers nach St.. Petersburg “ begeben.
_ Nußland und Polen. St. Peter8burg, 17. April. Die neuen Regeln über die ang von Apotheken, welche am 10./22. Februar d. J. vom Minister des Innern
estätigt worden find, werden in der »Polizei-Zeitung« vom
16: April d. J. publizirt.
Schweden und Norwegen, Christiania, 15. April.
as Storthing hat in den drei leßten Sihungen die Frage be- athen wegen Abänderung des §. 92 im Grundgefeße dahin, ie darin enthaltene Bestimmung, daß die Beamten sich zur vangelis-lutherischen Lehre bekennen sollen, aufzuheben: Das Resultat der Berathungen in der vorgestrigen Sizung war benso wie in den vorhergehenden Jahren die Verwerfung des Vorschlages, indem derselbe nicht die grundgeschmäßige Stimmen-
_méehrheit erhielt.
Amerika. Washington, 18. April. (W. T. B.) Der uSs{uß des E ses für auswärtige Angelegenheiten eschâä eige sih in Jeiner heutigen-Sißzung mit dem Antrage,
nach welchem die bei dem Genfer Tribunal erhobenen indirek-
‘ten Ansprüche in der Alabamafrage zurückgezogen werden
ollen. Der Ausschuß ermächtigie den |Vorsißenden Banks, egen der Frage mit dem Staats-Sekretär Fish in Berathung u treten und nächsten Dienstag über “ das Resultat derselben eriht zu erstatten. O
— Aus Mexiko wird über Matamoras den 29. März
* gemeldet: »Ein Courier ist aus Camargo [mit Nachrichten
F bis zum 27. eingetroffen und meldet, „daß ZJacatecas ‘von den
“ Insurgenten wieder eingenommen wurde und daß General Rocha,
| dessen Armee vom General Guerra geschlagen und zerstreut wurde,
Ÿ wahrscheinlih gefangen genommen werden wird. General Cor- L tina wurde nahe Baquiera im Staate Nueva Leona von seiner ¡E Operationsbafis abgeschnitten, nachdem er einen E De n Be-
der Armee verloren hatte; doch gelang «8s ihm, mit ze st er, wie nachträglich gemeldet
Greitag den 19. April E E E E E E I R E E R E E E T D T ERD T S
n}: Publikum an- Sonntagen zu 7 öffnen. Der Minister versprach , den Gegenstand in reisliche |
1872.
___— Der Gesandte dèr Républik Paraguay über-* reichte am 13. v. Mts. der Prinzessin-Regentin * vort Brasilien in Rio de Janeiro seine Kreditive. Seine Ansprache drückte den Dank seiner Regierung für die Mäßigung und das Wohlwollen aus , das Brasilien in den unlängst negociürten Verträgen Paraguay erwiesen habe. Die Friedens-, Schiff- fahrts- und Auslieferungsverträge wurden ratifizirt und aus- ewecselt. Danach garantirt Brasilien auf die Dauer von
nf Ta die Unabhängigkeit Paraguay's und erhält betreffs er Kriegskosten von Paraguay nur eine Verbindlichkeits- anerkénnung“ für ‘ dieselben, ohne Spezifikätion der Summe, und ein Versprechen , dieselben zu bezahlen, wenn je es die finanziellen Hülfsquellen der Republik gestatten.
— Die Friedensunterhandlungen in Banda Oriental haben sich zerschlagen. Der Präfident Battle war durch Prâsis dént )omensorò erseßt worden, der \ich weigert, mit den Blanco's Frieden zu \{ließen, in Folge dessen der Bürgerkrieg von Neuem beginnt.
Neichstaags - Angelegenheiten.
Berlin, 19. April. Jn der gestrigen Sißung des Reichstages Sie der“ Bevollmä N iu Bund rathe, T.
Präsident riedberg die erste Berathung des Entrourfs eines Militär-Strafgeseßbuch8 mit folgenden Mo !
„Der dem Hohen Hause vorgelegte Entwurf eines deutschen Militär-Strafgesepbuches ist dazu bestimmt; einen Beshluß zur Aus- führung zu bringen, den o der Norddeutsche Bund vor mehr denn. zwei Jahren gefaßt hat. Die zwischen jenem Beschlusse und beute cene e geraume Zeit, sowie der Umstand, daß der Hohe Reichstag selbs inzwischen ein gan anderer geworden; inden Mitglieder aus. Süddeutschland inzwischen hier ihren Plaß eingenommen haben, die damals an dem Beschlusse noch keinen Theil nehmen konnten, werden es gerechtfertigt erscheinen lassen, wenn ich mit wenigen Worten zur Einleitung der bevorstehenden Berathungen“ einen kurzen. Rükblick auf die geschichtlihe Entwickelung den diese Frage bisher genommen hat; werfe.
Die Verfassung des Norddeutshen Bundes bestimmte iu Art. 62, daß bis zur Durchführung der Militärorganisation die gesammte preußische Militärgeseßgebung in den E Ce BUBD eingeführt werden soll, demnächst aber cine Lande tilitärgesebgebung für Norddeutschland zu schaffen sei. Auf Gründ dieser Beaftnggbe im- mung wurde durch Verordnung voi 29. Dezember 1867 das in Preußen geltende Militär-Strafgeseßbbuch vom Jahre 1845 mit allen seinen ergän- genden und abändernden Vorschriften in dem Gebiete desdamaligen Nord-
eutschen Bundes eingeführt. Die, man darf wohl sagen; in Pausch und Bogen erfolgte provisorishe Natur dieser Geseßgebung brächte es von selbst mit j daß der Wunsch in dem Schooße der Reichstags» versammlung’ und im Schooße der verbündeten Regierungen entstehen mußte / daß die N der Verfassungsurkunde: ein eigenes Militärgeseß für den Norddeutschen Bund zu {afen ; zur Aus- führung gebracht wurde,“ und ‘dieses bestimmte“ mehrere Mit- lieder des Norddeutschen Bundes, bei der Berathung des deutschen
trafgeseßbuches einen Antrag einzubringen, in welchem die verbün- deten Regierungen an die Einlösung dieses verfassungsmäßigen Ver- \sprechens erinnert wurden. Jener U! der an fir Spipe die Namen der Abgeordneten Lasker, von Bernuth und des Freiherrn von Hoverbeck trug, wurde in der Sißung des 30, März 1870 im Norddeutschen Reichstage berathen. T führe dies Datum an, weil ih die hohe Versammlung daran erinnern will, daß die Berathung in einer Zeit geschah) in welcher der Entwurf ‘des Norddeutschen Strafgeseßbuches selbst in eine sthr gefährliche Krisis eingetreten war; indem die Frage Über die. Todesstrafe gerade damals ventilirt wurde und es sehr zweifelhaft gemacht ¡hatte, ob es über- haupt möglich sein “würde, - den Entwurf des Norddeutschen S MtE wie er vorgelegt “war, zum Geseß zu erheben. Die Antwort; welche die verbündeten Regierungen auf den Antrag durch den Mund des preußischen Herrn Kriegs-Ministers, als Bundes- bevollmächtigten ; gaben, konnte darum zu jener Zeit auch nur eine bedingte sein, und es erklärte darum der Herr Bundesbevollmächtigter daß; wenn es gelingen sollte; den ¿ebt vorliegenden Geseßentwurf zum Gesebe zu erheben, die verbündeten Regierungen allerdings darauf Bedacht nchmen würden, auch die Verheißung der Verfassungsurkunde zu erfüllen und ein Militärgescß zu schaffen; denn die verbündeten tegierungen erkannten die gegebenen Ausführungen als richtig an; daß es dann an der Zeit sein würde, die leitenden Grundsäße des Militär-Strafrechtes mit den leitenden Grundsäßen des Civil -Straf- rechtes in Einklang zu bringen. — Das deutsche Strafgeseßbuch kam zu Stande, und es war nun der QOBUE gekommen ; ‘an welchem die verbündeten Regierungen daran denken konnten ; das Militär- recht in Angriff zu nehmen. “Darüber bra der Krieg aus, und die
rten ein:
verbündeten Regierungen wurden von anderen Sorgen in Anspru genommen, als von der, die Reform eines Zweiges Nr Gesebaebune