1934 / 81 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Apr 1934 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 81 vom 7, April 1934. S. 2

. 2 4“ P v4

Nummer 10 des „Reichsarbeitsblat!s A. 5. Ÿ a hat folgenden Fnhalt: Teil 4. Amt i dex L E gemeines. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Geseß zur ELqa g und Hebung der Kaufkraft. Vom 24. März 1934. S Er Aenderung des Gesetzes über Förderung der Eheschließung. zom 928, März 1934. II. Arbeitsvermittlung, ArbeitsbesGafung, Arbeitsdienst, Arbeitslosenhilfe. Geseize, Beroronungen, S Verordnung zur Aufhebung der Verordnung über : die rmitt- lung des Ausfalls an Beiträgen zur Arbeitslosenversicherung im Steinkohlenbergbau. Vom 26. März 1934. Rin LTE: Fe fassung, Arbeitsrecht, Lohnpolitik. Gesetze, „Verordnungen, P lasse: Gesey zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Bevivali- tungen und Betrieben. Vom 23. März 1934. Gesetz über die Heimarbeit. Vom 23. März 1934. Mit Begründung. Ver- ordnung zur Durchführung des Geseßes Uber die Heimarbeit. Vom 23. März 1934. Dritte Verordnung zur Durchführung des Geseßes zur Ordnung der nationalen Arbeit (Bildung Und Verfahren der Ehrengerichte). Vom 28. März 1934. Anord- nung über die Weitergeltung von Tarifverträgen als Tariford- nungen. Vom 28. März 1934. Verordnung über Ausdehnung des Begirks der Abteilung für Stickerei ‘und verwandte Arbeiten bei dem Fachaus\huß in Plauen. Vom 29. März 1934. Be- rihtigung. IV. Avrbeits\huß. Geseße, Verordnungen, Erlasse: Geseß über eine vorübergehende Aenderung der Verordnung über die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien. Vom 26. März 1934. Mit Begründung. V. Wohnungs- und Bauwesen, Landes-

planung und Kleinsiedlung. Reich#gusciisie seß über Beauf nungsunternehmen. Reichszuschüsse Erla 29, März 1934. Teil I:

trieben. Vom 23. Märg 1934.

rung und ihre Entwicklung. Von

direktor im Reichsarbeitsministeriuum. Di Otto Bal Pre mes,

Heimarbeiterrechts. Von Dr.

rungsrat im

Januar bis Y

Anerkennung gemcinnüßiger

Werner Meier, Öberregierungsrat- in Sozialpolitisches aus dem Ausland Frankreih nah Jdee und Wirklichkeit. l Sozialpolitische Zeitsch ) und Bücheranzeigen. Hierzu die Sta- Die Arbeitslosigkeit im Deutschen Reiche. Bekanntmachwnqgen über Tarifver-

Ad. Geck, Berlin.

Bücherbesprechungen

tistische Beilage: Teil VI.

i Fa mt Ler A gt: tellung: Geseb zur Ordnung vbeit in 0 y ; eg E Die deutsche Sogzialversiche- Hans Engel, Ministerial- | e Neugestaltung des Oberregie- eihsarbeitsnrinisterium. B! Spruchsenats e die Arbeitslosenversicherung in ärz 1934. Das Geseh über Beauf

Dr.

Zur

De fn ri

ätigkeit den Totores sihtigung und

Wohnungëéu 1ternehmen.

Geseze, Verordnungen, Erlasse: ür Fustandseßungs- und Umbauarbeiten. Ge- E bitoren und Anerkennung

Vom 26. März 1934. ür Fristandsezungen und Umbauten usw. über den Reichskommissar für das Siedlungswesen. Vom

he Dar- entlichen Be-

gemeinnüßiger Woh- Mit Begründung.

es

Von

1 Reichsarbeitsministexcium. e: Dex Sozialingenieur in

(Schluß.) Von Dr. Dr. hriftenshau.

träge und über Genehmigungs- und Festsezungsbeschlüsse der

Fachausschüsse für Hausarbeit.

T T Verkehrswesen.

und hierbei sei einer allgemeinen Tarifermäßigung der Vorzug zu

Allgemeine Tarifermäßigung nur aufgeschoben.

Einzelheiten zur Familienermäßigung, Keine Kilometerheste.

Zu den neuen Fahrpreisvergünstigungen der Reichsbahn ver- öffentliht der Direktor der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft, Staatssekretär a. D. Vogt, einen bemerkenawerten Kommentar. Er bestätigt, daß die Reichsbahn die Absicht hätte, eine allgemeine Senkung der Fahrpreise herbeizuführen. Sie erkenne an, daß der Einheitssaß für den Personenkilometer von vier Pfennig zu K ist. Die Reichsbahn stehe noch jeßt auf dem Standpunkt, da dieser Preis gesenkt werden müsse, obwohl er nur von etwa 22 vH aller Reisenden zu zahlen sei, da 78 vH irgendwelche Ermäßigungen bis zu 75 vH schon jeyt genießen und dice tin leßter Zeit besonders für den Massenverkehr noch erheblih ver- mehrt seien. Daß die allgemeine Senkung zur Zeit noch nicht möglich sei, liege. daran, daß die Gesamtausgaben der Reichs- bahn schon scit längerer Zeit die Gesamteinnahmen überschreiten und der eingetretene Wirtschaftsaufshwung in erster Linie dazu verwendet werden müsse, diesen Unterschied auszugleichen. Dazu komme, daß die Reichsbahn es bei der hon sehr weitgehenden Unterstüßung der Reichsregierung im Arbeitsbeshaffungspro- gramm nicht genügen lassem wolle, sondern darüber hinaus nicht unerhebliche Summen aufwenden werde, um die Wirtschaft durh weitere Bestellungen zu beleben. Auch könne sie sich threr Ver- pflihtung, dem Volke und der Wirtschaft bei besonderen An- lässen durch Güterfrahtermäßigung zu helfen, niht entziehen. Für dieses Jahr seien für solhe Anlässe Vergühstigungen in Höhe von mehr als 30 Millionen RM gewährt.

Troy aller Schwierigkeiten habe sich die Reichsbahn ent- {hlossen, solhe Fahrpreisermäßigungen einzuführen, die im Rahmen der allgemeinen Aufbaupolitik der Reichsregierung liegen, und besonders dem minderbemittelten Teil dexr Bevölke- rung zugute kommen, obwohl auch hier niht anzunehmen sei, daß die Ausfälle von rund 46 Millionen RM. durch Verkehrsvermeh- rung voll gedeckt werden. Reichsbahndirektor Vogt erörtert dann die einzelnen Fahrpreisvergünstigungen, wobei besonders seine Ausführungen über die Ermäßigung für kinderreihe Familien von Bedeutung sind. Er stellt fest, daß die Ermäßigung, die 50 vH beträat, auch bei Benußung von Feriensonderzügen, bei Sonntags- rückfahrkarten und Urlaubskarten gewährt wird. Der Begriff der kfinderreihhen Familie, einer Familie mit wenigstens vier Kindern unter 18 Jahren, sci den von der Reichsregierung geplanten all- gemeinen Vergünstigungen für kinderreihe Familien entnommen. Sollte die Reichsregierung diese in Aussiht genommenen Grund- S noch ändern, so würden auch die Tarifbestimmungen ent- prechend ergänzt werden.

Direktor Vog t stellt fest, daß ein Wunsch unerfüllt geblieben ist, die Einführung des Kilometerhefsts. Er weist darauf hin, daß in dieser Frage Vorsicht geboten sei, nahdem die Kilometerhefte in Baden und später auch in Oesterreth wieder abgeschafft werden

mußten. Hauptsache für das Publikum seien niedrige Fahrpreise,

geben, die auch den Volksgenossen zugute komm

meterheft nicht kaufen können. Jm Ls daß für die igung A möglich tenden Urlaubskarten

ie großen Feste, solang

e, die sih ein

ilo-

Ubrigen stellt Direktor Vogt

der Reichsbahn weiter gewährt werden wird.

e eine allgemeine Tarifermä- ist, über die während des ganzen Fahres gel-

hinaus die üblihe Sonderermäßigung von

Verhandlungen über die Speditions- und Krastverkehrs-Fragen.

Der kürzlih gemeldete Zusammenschluß \ des Speditionsgewerbes und des gewerbli und der Fuhrbetriebe im Reichsfachstand des D

ämtliher Verbände hen Kraftverkehrs eutshen Spe-

ditionsgewerbes und im Reichsverband des gewerblihen Kraft-

verkehrs und der seßungen zux. Beretni uug der Nt Lagen Aelhà en.

im Anschluß an

verständnis mit Verhandlungen zwischen der Hauptverwaltung und des stellvertretenden Mitwirkung eines Führers aufgenommen. eine zweckmäßige Regelung sowo fuhrwesens als des gewerblichen

bahn und zum Speditionsgewerbé wurde

Fuhrbetriebe Deuts die chwebenden Speditions-

den genann

lands hat die Voraus-

und

it diesem Ziel wurden heute

l des Speditions-

ie erste Sizung des Reichsverkehrsrats im Ein- dem Reichsverkehrsministerium unmittelbare Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft- ten Verbänden unter Vorsiß Generaldirektors Kleinmann und unter Vertreters des Wirtschaftsbeauftragten des Dabei wurden sämtlihe Fragen für

üns Roll-

raftverkehrs behandelt. 2 die Stellung der Firma Schenker & Co. zur Deutschen Reichs-

Auch

eingehend erörtert.

Jn diesem Zusammenhang wurde bereits darin Uebereinstim-

mung erzielt, daß der Firma

Schenker & Co. bei der künftigen

Regelung weder für die Organisation der Gemeinschaftsarbeit

noch in sonstiger Weise eine tr eingeräumt werden soll. Die

mit dem Ziele, \{chnellstens alle entgegenzüführen. j

endwie geartete Sneaus erhandlungen werdet Fragen einer endgültigen Lösung

e

Bremens Seeschisssverkehr im März 1934.

Nach

Angaben des Statistischen

sstellung n fortgeseßt

Landesamts Bremen kamen

im Monat März 1934 in den ZreuilBen Häfen 521 Seeschiffe mit

einem Raumgehalt von 663 488 NRT ar 567 323 NRT im h 1933 und 429 Schiffe

Februar 1934. Dabei sind Schiffe,

die na

an gegen 566 Schiffe mit mit 597 810 NRT im inander mehrere bre-

mische Häfen anliefen, nur einmal gezählt. Die Ankünfte in den Aedtiertkien Häfen beliefen stch im März 1934 auf 482 Schiffe

mit 469 060 NRT gegen 525

1933 und in Bremerhaven im März 1934 au

901 335 NRT gegen 62 Schiffe mit 157 284 NRT im A : A 4 e in den bremischen Häfen (unter

Jm ersten Vierteljahr 1934

iffe mit 418 506 NRT im SON 63 Schiffe mit m März 1933.

Marz

Ausschluß von Doppelanschreïibungen) 1456 Schiffe mit 1 896 652 NRT A en 1416 Schiffe mit 1612 473 NRT im gleichen Zeit-

raum des Vorjahres.

muben. L s Nus der Preußischen Verwaltung.

Die Koften des „Landjahrs““. Eine Richtigstellung.

Die in der Presse erschienenen Ausführungen über die Orga- nisation des „Landjahrs“ haben bezüglih des Abschnitts über die Kostenfrage teilweise eine unrihtige Auffassung gefunden. Unter den Kosten der Landjahrbetreuung, die der Preußische Staat voll trägt, sind die Kosten der Betreuung der gesamten Lehrpersonen, die persönlichen Kosten, zu verstehen. Die sählihen Kosten dagegen werden zum Teil vom Staat und zum Teil von den Schul- verbänden getragen.

Kunst und Wissenschaft. Von den Staatlichen Museen.

Nach dem hervorragenden Besuch, den die auf neuer Grund- lage veranstalteten Führungen der Staatlihen Museen während des leßten Winters fanden, hat sich die Generalverwaltung der Staatlichen Museen halbjahres Führungen in größerem Umfange durhzuführen--Die Generalverwaltung der Staatlihen Museen hat soeben eine Über- siht über die von April bis Juni stattfindenden amtlihen Füh- rungen und Vorträge hexausgegeben.

Wie schon im vergangenen Bintervalbionx tchen auch dies- mal die Führungen zur deutshen Kunst un eshihte zahlen- mäßig im Vordergrund. Um auch flühtigen Besuchern in ver- hältnismäßig kurzer Zeit einen Überblick über die Bestände ein- zelner Abteilungen zu gewährleisten, wird eine noch größere Zahl von Führungen als bisher in Form von Rundgängen veran- staltet. Bei diesen Rundgäifgen ist Gelegenheit geboten, vor allem au neu eröffnete Abteilungen kennenzulernen.

Besondere Erwähnung verdienen die Führungen im Schloß- musum. Fm Schloß werden einmal die Säle gezeigt, die während des Winters wegen mangelnder Heizung niht eingehend be- ichtigt werden können. Dann finden auch wi2der, wie hon im Binter, abendlihe Schloßbesichtigungen statt, zu denen die Fest- säle beleuhtet werden.

Das Führungsprogramm, das eine Übersicht über die Öff- nungszeiten, Eintrittspreise sowie Hinweise auf die Veranstal- tungen des Studentenwerks Berlin enthält, ist zum Preise von 10 Rpf an den Eingängen zu den Sammlungen zu haben.

O Ra auch während des Sommer-.

folgende Vorträge und Führungen Sonntag, den

ihre Zeit; 10 Uhr im 10 U i 10 Uhr im Zeughaus, Klietmann: Mittwoch, den

11 Uhr ler: Dürers Handzeihnungen.

Kunst im Deutschen Museum;

Eingang Neues Museum;

12 U

Freitag, den

20.30 Uhr im Schhloßmuseum, Die (bei Beleuchtung), Profes

12 U

niederl. Malerei;

Malerei;

Museum.

Staatsoper: iLohengrin. Heger. Schauspielhaus: 100 Tage. Forzano. Monta

Staatsoper: Donna

Schauspielhaus: 10 M Tage.

10 Uhr im Deutschen Museum, Dr. Simon: Dürer,

x Fslamitische Kunstabteilung, ï Treff unkt Schlütersaal im Deutsche

he 12 Ute Treffpunkt Pergamon-Museum,

statt: 8. April:

Rundgang. 11. April:

hunderts;

Donnerstag, den 12. April: 11 Uhr im Neuen Museum, Treffpunkt Schlütexsaal:

11 Uhr Die Entwicklung der graphishen Techniken,

12 Uhr Pergamon-Museum, Treffpunkt Altarsaalz; rx Führungsvortrag im Münzkabinett.

13. April:

Fn der kommenden Woche finden in den Staatlichen Museen

Holbein und Kaiser-Friedrih-Museum, Dr. Dreyer: Rubens; r im Pergamo A Dr. Härhsh: Rundgang;

im Kaiser ge R Dr. Bange: Ftalienische Bildwerke des 13. und 14. Fahrhun ; s: i: 12 Uhr im Neuen Museum, Kupferstihkabinett, Direktor Wink-

Berliner

Treffpunkt

Festräume des Schloßmuseums

or Klar. Sonnabend, den 14. April: 11 uh Vorderasiatishe Abteilung, Rundgaäng;

Rundgang;

11 Uhr Treffpunkt Eingang Kaiser-Friedrih-Museum,

Altaxsaal,

Beginn 19" Uhr.

Beginn (Deutsche Bühne.

rtenverbauf.)

n Museum, Ftalieni-

Alt-

Pergamon-

Spielplan der Berliner Staatstheater. Sonntag, den 8. April,

Dirigent:

20 Uhr.

Schauspiel von Mussolini und Beginn 20 Uhr. den 9. April, iana. {ränkter Kartenverkauf.)

(Be-

Kein

n S

l Hanbelsteil.

Berliner Börsenberiht vom 7. April.

' Ruhiger Wochenshluß. Fn Erwartung der Farben-Dividende,

| Das Geschäft an der Berliner Börse bewegte sih zum Wochen

{ub ziemlih engen Bahnen. Verschiedene Werte blieben ohne ede Notiz. Vor allem wartete die Börse auf die Dividenden-Ent- flott bei der F. G. Fen und hielt sich aus diesem Grunde vom Geschäft zurück. inblick auf die befriedigende Absaßlage im. Rheinis -Westfälishen Kohlensyndikat hatte zwar das Privatpublikam einige verspätete Kauforders gesandt, eine Belebung des Geschäftes konnte sich jedoch niht durchseßen. Jmmerhin war die Tendenz nicht unfreundlih, und wenn auch einige Papiere bei nur kleinem Angebot infolge der augenblick- lih geringen Aufnahmefähigkeit Abshwähungen aufwiesen, so zeigten sih doch in der Mehrzahl kleine Besserungen. Mit Span- nung sicht die Börse auch den beginnenden Transferbesprehungen entgegen. V Moritamiveris lagen allgemein ziemlich vuhig und teilweise, wie z. B. Hoesh (—1 %) ünd Mannesmann (— 7s %) schwäher. Stahlverein hörta man 434, Phönix 51/4. Harpener blieben ohne Lan Unter Braunkohlenwerten mußten Eintracht wicder 2% des Vortagsgewinnes hergeben. Rhein. Braun dagegen werden weiter aus dem Markt genommen (plus 1/4 %). Fn Kalipapieren war die Tendenz bei Kursbesserungem bis zu 1% ebenfalls freundlih. Das Hauptinteresse konzentrierte sih natur- emäß im Hinblick auf die heutige Bilanzsizung auf F. G. Farben, die unter Schwankungen um 1% nah oben gehen fonn- ten. Kokswerte waren gut gehalten. {Fn Rütgerswerken nahm die Kulisse Gewinnsiherungen vor (minus 1%). Siemens lagen mit 1414 knapp gehalten, andererseits gingen A. E. G. auf 2854, G&fürel auf 99 zurück. Chade büßten 2 RM ein. Wieder mehr in den Vordergrund des Fnteresses sind Tarifwerte gerückt, von denen besonders R. W. E. auf 98/4 und B. K. L. auf 131 heraufgingen. Autowerte, Maschinenpapier und Brauaktien wiesen kaum Veränderungen auf, dagegen litten Hapag (minus 1%) und Nordd. Lloyd (minus 4 %) unter Glattstellungen der Kulisse. Banken waren kaum verändert, Reichsbank hörte man mit 151%, DD-Bank 63, Dresdner 64 und Commerzbank 48/4. Am Kassamarkt war die Umsaßtätigkeit ziemlich gering und die Kursgestaltung nicht ganz einheitlih. Unter Renten gaben Neubesiß erneut etwas: nah, und zwar auf 23,3, sonst war auh hier das Geschäft ziemlich gering. Dollarbonds und Stadtanleihen ks Pfandbriefe und Kommunalobligationen wiesen behauptete endenz auf. Schuldbuchforderungen, besonders mittlere Fällig- keiten, etwas freundlicher, desg eichen Liquidationspfandbviefe, dagegen brötelten die umgestellten Dollarbonds ab. Die Rül- flüsse zum Geldmarkt halten an; der Tagesgeldsaß blieb mit 44 bis 53/8 und mit 41/8 % für erste Adressen unverändert. Das An- lagebedürfnis erstreckt sih in erster Linie wicder auf Reichs\cay- wechsel und unverzinsl. Reichsshaßanweisungen. Fn Privat- diskonten überwiegt jeßt die Nachfrage. Am Devisenmarkt zeigten sowohl der Dollar mit 2,508 (2,503) als auch das Pfund mit 12,95 (12,88) gegenüber Freitag eine Erholung. Die Reichs mark bleibt international fest. i Dex Börsenschluß war bei ruhigem Geschäft gut gehalten.

Wiüirttembergische ITotenbank. Umgestaltung in eine regionale Kreditbank?

Stuttgart, 6. April. Jm Vörstandsberiht wird u. a. be- merkt, daß die in der Bilanz für 1933 ersheinende Forderung an abhängige Gesellschaften mit 500 000 RM die So ec der

pan an die Wolldeckenfabrik Zöppriy AG. in Mergelstetten darstellt. Der Betrag is im Geschäftsjahr um rd. 300 000 RM zurücge( angen. Die Giroverpflihtungen der Bank betrugen am Sahres\chluß rd. 3,328 Mill. RM, darunter waren 2,961 Mill. RM vom Reich und von den Ländern garantierte Russenwechsel. Nach Abzug der Rückstellungen usw. verbleibt für 1933 ein Rein- gewinn von 416 248 (419 905) RM. Der Generalversammlung wird, wie bereits gemeldet, die Ausshüttung von wieder 5 % Dividende vorgeshlagen. 34819 (24 181) RM gehen ‘an die Re- serve, der Staat erhält 10 476 (15 241) RM Gewinnanteil, 20 952 RM werden zuzüglih Vortrag aus 1932 mit insgesamt 201 741 RM vorgetragen. Da nach dém Reichsgeseß vom 18. Dezember 1933 die Notenausgabenrechte der vier noch bestehenden Privat- notenbankinstitute am 31. Dezember 1935 erlöschen und damit auch das dem Jnstitut von der Württembergischen Staatsregie- rung im Jahre 1871 erteilte Notenausgaberecht zu Ende geht, s geplant, die Bank in eine regionale Kreditbänk umzuge talten.

ie GV am 12. April will bekanntlich eine Erhöhung des rund- kapitals von 7 auf 12 Mill. RM beschließen.

Aufforderung zur Einzeichnung in die Einzelhandels- und Gewerberolle bei der Judustrie- und Handelskammer zu Berlin.

Das Einzelhandelsamt der Jndustrie- und Handelskammer zu Berlin teilt mit: Nachdem die Jndustrie- und Handelskammer zu Berlin auf Grund des Geseßes über die Jndustrie- und Handelskammern vom 28. Dezember 1933 durch Saßung vom 1. Februar 1934 die Errichtung einer Ee ie Einzel (Einzelhandelsamt) beschlossen hat werden ämtliche Einzel- händler des Kammerbezirks, um ssend die Stadt Groß Berlin und den Regierungsbezirk Potsdam, aufgefordert, sih bei den Einzeln gen der Kammer zur E Lang und Ausfüllung eines Fragebogens zu melden. Ferner haben alle diejenigen Ge- werbetreibenden sih zu melden, die zwar nicht Einzelhändler sind, die aber weder im Handelsregister noch in der Handwerksrolle verzeichnet stehen. Dia Einzeichnung findet, soweit eingelne Ein-

ichnungsstellen für ihren Geschäftszweig nicht eine andere Keaclurta treffen, in der Zeit vom 9. bis 21. April 1934, von 9 bis 20 Uhr, Sonntags von 9 bis 17 Uhr, statt. Die Einzeich- nungsstellen können bei den Fahverbänden und in der Geschäfts- D der Jndustrie- und Handelskammer zu Berlin, Berlin

7, Dorotheenstr. 8, 11, in: der Provinz bei den örtlichen Vertretungen, eventuell auch bei den Gemeindevorständen eln gesehen bzw. erfragt werden.

E

Frankfurter Messe 16. bis 19. September 1934,

n eingehenden Verhandlungen mit dem Werberat der deut- hen“ Wicti S p bekanntlich die Vereinbarung getroffen wor- en, daß in Frankfurt a. M. im Herbst jeden Jahres eine Reihe von Fahmessen zur jährlih wiederkehrenden „Frankfurter Messe vereinigt werden. 1984 findet die Frankfurter Me ai nehmigung und Unterstüßung des Werberats der deut chen s chaft in der Zeit vom 16. bis 19. September 1934 au dem Man

s Messegelände statt und wird die Abteilung, öbel, Hau und Küchengeräte, Spielwaren, Textilien und abak umfassen. Zahlreiche Firmen haben bereits ihre Beschickung zugesagt, so ay mit einer regen Beteiligung aller Gruppen zu rechnen ist, da der Termin der Messe gerade den Ausstellern vorgenannter & u zeugnisse in Anbetracht des bevorstehenden Weihnachtsgeschäf gute Abschlüsse verspricht.

l

e mit Ge-

Neichs- und Staat83anzeiger Nr. 81 vom 7, April 1934, &. 3

Nus der Arbeitsschlacht.

Reichspost und Reichsbahn in der Arbeitsslacht.

Die beiden großen en Verkehrsinstitute Reichspost und Reichsbahn haben, wie verschiedentlih schon gemeldet, auch das ihrige getan, um den Sieg in dem Kampf gegen die Arbeits- losigteit herbeizuführen. Hierbei muß natürlich die unmittelbare Mitwirkung durch Ein tellung neuer Arbeitskräfte zurücktreten gegen die mittelbare Beschaffung von Arbeitsgelegenheit durch Erteilung von Aufträgen an die deutsche Wirtschaft. Aber auch die Anstrengungen der beiden genannten Fnstitute, ihren Be- amten- und Arbeiterstab zu erweltern, sind, gemessen an der Ge- samtzahl der bei den beiden Fnstituten Tätigen, nicht gering an- zushlagen. So hat die Deutsche Reichspost in der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis 15. März 1934 2300 Kräfte neu eingestellt. Es wird ihr voraussihtlih mögli sein, bis zum 1. Juli 1934 weitere 1055 Arbeitskräfte in Dienst zu nehmen. Die Deutsche Rei8bann hat es ermöglicht, eine erheblihe Anzahl von Arbeits- kräften, die normalerweise bei Beginn des Winters zur Ent- lassung kommen, in Arbeit zu halten. Es handelt sich hier um 62000 für den Gleisbau angenommener Sommerarbeiter. Außer- dem hat die Deutsche Reichsbahn in den vergangenen Winter- monaten 3000 Anwärter für den Beamtendienst neu eingestellt. Bis zum 1. Fuli 1934 dürfte sih die Zahl der neu eingestellten Anwärter für die Beamtenlaufbahn um weitere 2200 erhöhen. Außerdem werden jeßt 1800 Lehrlinge eingestellt und demnächst 2000 Werkstättenarbeiter und 8000 Arbeiter für den Gleisbau, so daß die Reichsbahn insgesamt im 2. Vierteljahr rd. 14 000 Per- sonen neu beschäftigen wird. f Erheblih is aber, wie gesagt, die Auswirkung dex Be- stellungen der beiden Fnstitute auf dem Arbeitsmarkt. Jm Rech- nungsjahr 1933 hat die deutshe Wirtschaft von der VPeutichen Reichspost Aufträge auf Lieferungen und Leistungen in der Höhe von 220 Mill. RM erhalten. Nach übershlägliher Schäßung werden im 2. Vierteljahr 1934 weitere Aufträge in der Höhe von vd. 53 Mill. RM erteilt werden können. Zufolge der Aufträge der Deutshen Reichspost konnte die deutsche Wirtschaft vom August 1933 bis Ende Januar 1934 rd. 16 500 Kräfte neu ein- stellen und rd. 35 000 Kräfte weiterbeshäftigen. Man wird da- mit rechnen dürfen, daß zur weiteren Abwicklung des Arbeits- beshaffungsprogramms der Reichspost in den nächsten Monaten weitere 4500 E neu E und 12000 weiterbeschäftigt werden können. ei der Deutshen Reichsbahn beträgt das zu- säßlihe Arbeitsbeshaffungsprogramm von Mitte 1933 bis Ende 1934 fast 700 Mill. RM. Jn der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis Mitte März 1934 wurden insgesamt 230 Mill. RM an Aufträgen abgewickelt. Auf das nächste Vierteljahr dürften voraussichtlich 180 Mill. RM entfallen und auf den Rest des Jahres 1934 276 Mill. RM. Man darf damit rechnen, daß das gesamte zu- säßlihe Arbeitsbeshaffungsprogramm der Reichsbahn bis Ende 1934 300 000 Arbeitskräften Arbeit und Brot geschaffen hat.

63 000 Neueinftellungen im Handel.

- Auf Grund der Feststellungen des Reichsstandes des Deut- hen Handels sind vom 1. 10. 33 bis zum 7. 3. 34 von den orga- nisierten Firmen des Handels insgesamt rd. 63 000 Personen dauernd neu eingestellt worden. Bis zum 1. Fuli 1934 sollen nah den aen der Verbände und Firmen weitere 80 000 Personen eingestellt werden. Diese Gesamtziffern geben nur die Arbeits- beshaffungsleistung derjenigen Handelsfirmen bekannt, die in den großen Verbänden des Handels organisiert und in der kurzen Zeit der Meldung erfaßbar waren; sie würden sih in verschiedenen Händelsgruppen s{chäßungsweise um 30—40 vH erhöhen, wenn man alle Handelsfirmen mit der Umfrage hätte erfassen können. Die erfolgten Neueinstellungen gliedern sih nah den großen Han- delsgruppen in N Weise auf: Vom Einzelhandel sind rd. 36 000 Neueinstellungen erfolgt, vom Groß- und Überseehandel rd. 23 500, vom Gaststättengewerbe 2200, von den Handelsvertretern und vom ambulanten Handel rd. 2000. Bei den geplanten Neu- einstellungen bis zum 1. Juli 1934 steht das Gaststättengewerbe mit 35 186 Personen an der Spitze; ihm folgen der Einzelhandel mit rd. 30 000, der Großhandel mit rd. 10 000, die Handelsver- treter und ambulanter Handel mit rd. 5000 Personen. Während bedeutende Teile des Gaststättengewerbes im Sommer eine leb- haftere S Bard durch den Fremden- und Ausflugsverkehr, der ambulante Handel durch Messen und Märkte zu erwarten haben, beginnen z. B. für große Teile des Einzelhandels in den Sommermonaten stille Zeiten. Die Zahl der Neueinstellungen könne aber im Handel im gegenwärtigen Stadium der Wirt- schaftsbelebung niht als vollgültiger Maßstab für den Umfang seiner Mitwirkung in der Arbeitss{lacht angesehen werden. Die Besserung der Wirtschaftslage zeige sich im Einzelhandel, im Gaststättengewerbe und auch vielfah im Großhandel in seinen Auswirkungen erst später als z. B. in der Sphäre der produzie- renden Wirtschaft. Fm allgemeinen hätten sich zudem im Be dew Krise die mittleren und kleineren Firmen des Handels als arbeit8marfktpolitisch stabiler erwiesen als andere Wirtschasts-

gruppen und ihre Angestellten nicht entsprehend den Umsatrük- gängen aen, A Fotade verlangsame jeßt das agrae der Neueinstel ungen. Teile des Exporthandels hätten sih infolge der besonderen Entwicklung des Außenhandels darauf beshränken müssen, e Angestelltenzahl zu halten, und konnten nicht zu Neueinstellungen schreiten. Der Hauptanteil des Handels an der Arbeits\{chlacht liege in dem Umfang seiner Auftragserteilung. Durch diese Aufträge könnten in der Produktionswirtschaft neue Arbeitskräfte eingestellt werden. Die Auftragspolitik des Handels R A ves an D eine deutliche Tendenz zur Ver- g der Lager und besonders zur Ford G von Oualitätéwares auf. | S E

Längere Frist für Umwandlung rückständiger NeichSfteuern in Arbeits8beschafung.

__ Der Reichsfinanzminister hat eine Fristverlängerung für die Flüssigmachun rückständiger Reichssteuern für A E ada ane verfügt. Na den bisherigen Bestimmungen endete die all- gemeine Frist, innerhalb deren Fnstandseßzungen und Ergän- gungen an Gebäuden, Wohnungsteilungen und Umbauten oder

usbauten erfolgt sein müssen, wenn die Voraussetzung für einen endgülti en Erlaß des Rei ssteuerrüdstandes gegeben sein sollte, am 31, März 1934. Nachdem nunmehr der Reichsarbeitsminister wegen der Frage der us von Reichszuschüssen zu {Fn- standsezungs- ujw. -arbeiten die Fertigstellungssrist allgemein bis zum 30. Funi 1934 verlängert Ms ordnet der Reichsfinanzminister wegen der Anträge auf Flüssigmachung von Reichssteuer-Rück- Mean für derartige Arbeiten in Abänderung der bisherigen

estimmungen an, daß der endgültige Steuernahlaß auch gewährt werden kann, wenn die Fnstandsezungsarbeiten usw. bis zum 30. JUni 1934 beendet sind. Gleichzeitig verlängert der Reichs- Ranis unter Abänderung der bestehenden Bestimmungen ie Frist, innerhalb der als orausseßung für den endgültigen Erlaß des Reichssteuer-Rückstandes die Lieferung von Ersah- f geaen des gewerblichen oder R Anlage- apitals erfolgt sein muß, allgemein bis zum 30. Juni 1934. Un- berührt bleibt aber die Verpflihtung der Finanzämter, in solhen Fällen, in denen der Antrag auf Flüssigmahung von Steuer- Rükstäanden lediglih zum Schein mit dem Ziel der Verschleppung des Steuereinzugs gestellt ist, alsbald einzugreifen.

Textilindustrie meldet gutes Frühjahrsgeschäft. Not der sächsishen Weber behoben.

Aus einem Aufruf der Fndustriee und Handelskammer Plauen an die Unternehmer ihres Bezirks ergibt sih, daß troß der ganz besonders starken Erwerbslosigkeit im Be irk der Kammer dieses Jahr im Gegensay zum Februar 1933 allein im Arbeits- bezirk Plauen über 9000 Erwerbslose wicder einer Beschäftigung zugeführt werden konnten. Fn der Textilindustrie sei das Früh- jahrôsgeshäft gut gewesen; die Webereien des Kammerbezirks seien erfreulih be O An verschicdenen Orten konnten sämtlicho vorhandenen bereikräfte, auch die am längsten arbeitslosen, wieder untergebrcht wenden. ie Beschäftigung in der Konfektion sei sehr gut, so daß {hon Mangel an eingearbeiteten weiblichen Kräften bestehe. Die Kammer appelliert an die Unter- nehmer, die „aufgehende Saat einer nas Sade genährten Hoff- nung“ tatkräftig durch sämtlihe Wirtschaftskreise des Kammer- bezirks zu pflegen und zu fördern und bei jeder Gelegenheit das Augenmerk den Maßnahmen. zuguwenden, die eine Steigerung der Arbeitsbeshaffung bedeuten.

Großhandel im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit

Der Reichsverband des Deutschen Groß- und Uecbersee- handels e. V, teilt mit: Die Bedeutung des Großhandels für die deutshe Volkswirtschaft wird wiederum durch die Tatsache er- wiesen, daß es den Großhandelsfivmen möglih gewesen ist, sich erfolgreih an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit zu beteiligen. Wie anläßlih des Beginns der Arbeits\chlacht festgestellt werden konnte, sind von Großhandelsfirmen in der Zeit vom 1. Oktober 1933 bis Anfang März 1934 28 479 Neueinstellungen vorge- nommen worden, und es sollen etwa 10 000 Personen bis zum 1. Zuli 1934 neueingestellt werden. Bei diesen Zahlen is zu berüdsihtigen, daß es sih bei der a O im Handel in der Hauptsache. um Ängestellte, und zwar häufig um langjährige, handelt, Wenn man weiter berü sichtigt, daß es bireihen Jn- dustriebetrieben infolge vermehrter Auftvagserteilung durch den Großhandel möglih war, zahlreihe neue Arbeitskräfte einzu- stellen, so beweist dies, mit welhem Erfolge es dem Großhandel gelungen ist, die ihm zufallenden volkswirtshaftlichen Funktionen im Fnteresse der Gesamtheit, gerade im Zusammenhang mit der Frage der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, zu erfüllen.

Wirtschaft des Auslandes.

Die wirtshaftliche Lage Dänemarks,

da Kopenhagen, 6. April. Die Nationalbank in Kopenhagen und das Statistische „Departement des dänischen Staates teilen mit: Lie Ausfuhr dänischer Landwirtschafsprodukte war im Februar sür Butter und namentli für Eier größer, für Speck und Fleisch Jedoch „geringer als in dem entsprehenden Monat des Vorjahres. Die Preise waren für Spéck höher, für die übrigen Waren aber ed gan Die Gesamteinfuhr betrug im Fanuar 100,5 Mill. Kr., e C 85,9 Mill. Kr., so daß ein Einfuhrüberschuß von 4,6 Mill. Kr. gegen 4,1 Mill. Kr. im Januar 1933 zu verzeichnen War, Die Oa aas stieg im Februar von 130 auf 131. Die On der Nationalbank sind im Laufe des Februr um ca. S Mill. Kr. verringert worden. Gleichzeitig jedoch hat die Bank z bligationen Be 12 Mill. Kr. gekauft, und des weiteren sind die anleihen der Bank an den Krisenfonds im Februar um 22 Mill. B gestiegen, und das pinner hat auf 29 Mill. Kr. 80 d af geor. Die umlaufende Notenmenge stieg von 345,2 auf 90,6 Mill. Kr. Die Bilanz sämtliher Hauptbanken dem Ausland Kgenüber hat sih im Februar um ca. 13 Mill. Kr. verringert. E Ee. unter den organisierten Arbeitern betrug en ei 2,3 s gegen 42,9 afts: Februar 1933, Fn

eigentlichen TFndustriefahern war der Prozentsaß in diesem Jahre 24,2 gegen 31,5 im Februar 1933. Ms i

Zur Reform der ohne Gewinn arbeitenden staatlihen Unternehmen

P in Frankreich.

Paris, 6. April. Jm Zusammenhang mit der Reform der soblreichen wirtschaftlih nitht mit Gewinn arbeitenden staatlichen Z nternehmen, die teilweise „abgebaut werden sollen, um Einspa- Ee an Zuschüssen in Höhe von 700 Mill. zu erzielen, ist von E daß der zuständige Aus\{chuß eine Reihe von staatlichen Ydustrieunternehmungen weite pa Lassen will, und zwar S der staatlichen Eisenbahngesellschaft auch die vom Staate be- etriebenen Saargruben und die Elsässis omanial-Kaligrube. E der Reform der staatlichen Betriebe joll diesen Unternehmen D entsprechende Selbständigkeit in der Geschäftsführung belassen

erden. Allerdings sollen die Kontrollrehte des Parlaments und

des Rechnungshofes verstärkt werden.

Aus der schweizerischen Textilindustrie.

Basel, 6. April. Der Beschäftigungsgrad der {hweizerischen Textilindustrie wax im leßten Fahr hinstchtlich der Baumwoll- spinnerei in vielen Betrieben recht ungenügend. Fnfolge der neuen wirtschaftlichen Abmachungen mit Deutschland ist jedoch größere Beschäftigung eingetreten. Auch aus anderen Ländern, so der Tschechoslowakei und Ungarn, liegen Aufträge vor. Trovdem sind die Spinnereien vielfach niht voll beschäftigt. Für 1933 be- trug der Produktionsxückgang gegen 1927 rd. 30- vH. Ueber 300 000 Spindeln haben auch jeßt noch keine Beschäftigung. Schlecht ist die Lage noch in der Feiniveterui uneinheitlich in den Ausrüstungsanstalten. Bisher noch nicht ebessert haben sih die Verhältnisse in der Baumwolldruckerei. Fn den Seidenfabriken ist die Lage noch am s{limmsten, von 25 000 früher Beschäftigten ind heute S ca. 15 000 in Arbeit. Alle Betriebe, gane sie über- aupt noch arbeiten, arbeiten verkürzt. Fn der Wollstoffherstellung errsht seit einigen Monaten Vollbetrieb, in der Stickeretindustrie ist die! Situation unverändert, der Export ist im neuen Fahr weiter rüdckläufig.

Zum italienish-türkishen Wirtschastsabkommen.

Rom, 6. April. Zu dem in Ankara unterzeichneten italle- nish-türkishen Wirtschaftsabkommen, daß das vorläufige Ab- fommen vom 3. August 1929 erseßt, wird von amtlicher italie-

© nischer Seite bekanntgegeben, daß es mit Ausnahme getwisser Kon-

ugen die gegenseitige Zusicherung der Meistbegünstigung ent- hält und daß cin Zusaßabkommen die Zahlungsmodalitäten fwischen den beiden Ländern regelt. Der Valutatransfer zwischen

en beiden Ländern soll durch eine Clearingstelle vermieden |

werden. Vorgesehen 1st ferner ein System des Zahlungs8aus- Leihes zwishen Privaten, das außerhalb des Kontingentes teht. Das neue Abkommen gilt ab 20. April. Die Bank von Jtalien erhält die nötigen Anweisungen von seiten des italie- nischen Außenhandelsinstitutes, Man verspricht sih in Ftalien auf Grund dieses Abkommens einen weiteren Ausbau der Han- delsbeziehungen mit der Türkei.

tat,

Industrie- und Handelstag über den Reichshaushalt. „Steuereinnahmen beinahe zu vorsichtig geschäßt.“

__ Während unter dem vergangenen System maßgebends Kreise der deutshen Wirtschaft immer ihre Bedenken ahgep die Defizitwirtschaft des Reichsetats vorbringen mußten, gibt der Deutsche Jndustrie- und Handelstag als einer der führenden Wirtschaftsvertretungen Deutschlands diesmal seine Befriedigung über den neuen Reichshaushaltsplan und die darin besonders hervorzuhebende vorsihtige Behandlung der Einnahmen Aus- druck. Fn Teinem amtlihen Organ erklärt der Deutshe Fndu- strie- und HPandelstag, daß die öffentliche Finanzwirtschaft nun- mehr in das vielleicht kritishste Fahr der gegenwärtigen Auf- shwungperiode eintrete. Auf der einen Seite begännen jetzt die zur Jngangseßung der wirtschaftlichen Belebung notwendig ge- wordenen Borgrisfe auf die Zukunft fällig zu werden, ube, Der anderen Seite mache sich die verstärkte Geschäftstätigkeit erst sehr langsam und allmählich auf der Einnahmenseite, besonders bei den Steuern und Abgaben, bemerkbar. Aus diesem nah der ganzen Sachlage vorübergehenden Dilemma habe, so heißt es aut Vdz. in der Stellungnahme weiter, das Reichsfinanz- ministerium den fkonjunkturpolitisch allein rihtigen Ausweg A Steuererhöhungen, ‘die die Konjunkturbelebung in ver- angnisvoller Weise gedrosselt hätten, lea gar nicht in Er- wägung gezogen, und es sei auch auf eine neue Deflations- politik durch Ausgabensenkung verzichtet. Dagegen habe man einige weitere Vorgriffe auf die Zukunft gemacht, indem man einzelne Ausgaben verschob oder auf einen längeren Zeitraum verteilte, und weiterhin würden einige Vermögensreserven auf- gelöst. Diese Maßnahmen, die in einer Zeit sinkender Konjunk- tur zu den s{hwersten Bedenken Anlaß geben würden, seien segeivärtig zweifellos gerechtfertigt. Die Belebung von Be- châftigung, Produktion und Umsäßen halte an und, auch wenn man die Schwerfälligkeit beate, mit der die meisten öffent- lihen Einnahmen auf Konjunkturschwankungen nah oben rea- gieren, könne man doch spätestens für das nächstfolgende Rech- nungsjahr Steuereinnahmen erwarten, die. den Ausgleich des Haushalts mühelos gestatten. Bei Einseßung der Steuerein- nahmen habe der Reichsfinanzminister sich so stark vor Ueber- rashungen gesichert, daß die Einnahmen mit einer Vorsicht eschäßt wurden, die des Guten shon beinahe etwas zu viel tue. ei der Festseßung der Ausgaben sei große Burvifaltitica geübt worden. Der Voranschlag für 1934 sei ein Etat der ungünstigsten Eventualität.

__ Jede Auswixkung der Geschäftsbelebung der Wirtschaft auf die öffentlihen Finanzen müsse daher das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben verbessern und Beträge für die För- derung des weiteren Wirtschaftsaufstiegs freisegen. Es er- fcheine daher auch keineswegs ausgeschlossen, daß im Laufe des Rechnungsjahres 1934 noch weitere Steuerermaäßigungen, ins- besondere die vom Reichsfinanzminister in Münster angekündigte Herabseßung der Einkommensteuersäve, in Kraft treten könnten.

Ausgleichende Nechtsberatung für die Wirtschaft

Die neuen Rechtsberatungsstellen der Deutshen Arbeitsfront. Jm Laufe dieses Monats werden im gesamten Reichsgebiet die Rechtsberatungsstellen der Deutschen Avbeitsfront, die durch das Geseß zur Ordnung der nationalen Arbeit ihre geseßliche Sanktionierung erhalten haben, ihre Tätigkeit aufnehmen. Ueber Aufgaben und Organisation der Rechtsberatungsstellen äußert sich im „Deutschen“ der Leiter der Rechtsberatungsabteilung der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Hellwig. Danah umfaßt der Auf- gabenkreis folgende Gebiete: 1. Die Beratung der Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront in sämtlihen Fragen des Arbeits- und L 2. die Vertretung vor dem Arbeitsgericht und den «Fn]\tanzen der Sozialversicherung, 3. die Schulung auf fachlicher Basis sür Vertrauensmänner, Avrbeitsrichter und Beisiber in den Organen der Sozialversiherung. Eine Beratung und Vertretung auf anderen Rechtsgebieten gehört niht zu den Aufgaben der Rechtsberatungsstellen. Die beratende Tätigkeit dieser Stellen ge- winnt besondere Bedeutung anläßlih der im Zuge befindlichen Neugestaltung des deutschen Avrbeitsrehts. Die Rechtsberatungs- stellen werden darüber hinaus in erster Linie die Zweifels- und Streitfälle zu behandeln haben, die sih aus dem Arbeitsverhältnis zwischen Unternehmer und Arbeitnehmer ergeben. Der Schwer- punkt der Tätigkeit liegt dabei keineswegs in der Wahrnehmung von Terminen vor dem Arbeitsgericht. Aufgabe der Beratungs- stellen ist es vielmehr, in einer ausgleichenden Form nah Möglich- keit eine unmittelbare Bereinigung der Streitfälle zwischen den Beteiligten herbeizuführen. Die Parteien sollen niht getrennt, sondern zusammengeführt werden. Das soll nicht zu einer völligen Ausschaltung der Arbeitsgerichte führen, die gerade für grund- säßliche Entscheidungen von den Rechtsberatungsstellen selbst an- gegangen werden sollen. Auf der anderen Seite muß aber das Ver- trauen in die Rechtsberatungsstellen so gefestigt werden, daß ein ner Teil der Fälle, die früher von den Arbeitsgerihten durch ergleich, Anerkenntnis, Zurücknahme der Klage oder Versäums nisurteil beendet wurden, in den Rechtsberatungsstellen beigelegt werden. Von den rund 371 600 im Fahre 1933 bei den Arbeits- gerichten anhängigen Rechtsfstreitigkeiten - sind durch Vergleich 114 000, durch Anerkenntnis 11 000, durch Rücknahme der Klage 81 000, durch Versäumnisurteil 33 000 und durch andere End- urteile 64 000 erledigt worden. Hier in Zukunft ausgleichend zu wirken, ist die Aufgabe der Rechtsberatungsstellen.

Ueber die Organisation der Rechtsberatungsstellen teilt Dr. Hellwig mit, daß als Mittelinstanz von der Zentrale aus 13 be- zirklihe Rechtsberatungsstellen eingerihtet worden sind, die je- weils das Gebiet eines Treuhänderbezirks umfassen. Diesen Stellen i örtliche Rechtsberatungsstellen unterstellt, und zwar insge- amt im Reich 372.

Vollstrekungsschuz wird allmählich abgedbaut. Strengere Sichtung der Schuldner.

Zu dem Gesey übec weitere Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung vom 22. März, das in der Hauptsache eine gewisse Lockerung des Mobiliarvollstreckungsschußes bringt, ibt das Reichsjustizministerium eine amtliche Erläuterung be- annt, in der festgestellt wird, daß alle diese Lockerungsmaß- nahmen den Willen der Reichsregierung nah einem allmäh- lihen Abbau dez Vollstreckungsgeshußes zum Ausdruck bringen. Das Vollstreckungsnotrecht selbst könne eine wirtschaftlihe Ge- sundung des Ueberschuldeten oder zahlungsunfähigen Schuldners nicht herbeiführen. Es solle nux dem unverschuldet in Zahlungs- \hwierigkeiten ipenen Schuldner die Möglichkeit offen halten, dem Druck der Gläubiger zu widerstehen, um die Vorteile der von der Regierung eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen bei einer Entschuldung genießen zu können. Deshalb werde der Abbau des VollstreÉungsschußes zunächst im Wege einer strengeren Sich- tung bei den Schuldnern zu beginnen haben, deren Entschul- dungsfähigkeit sih bereits herausgestellt habe. Die weite Fassung der allgemeinem Vollstreckungsshußvorschriften überlasse gleih- zeitig dem Richter auch die Prüfung der Frage ob nah den besonderen Verhältnissen des Einzelfalles ein Schuldner als [Gua dia anzusehen sei. So werde z. B. der Umstand, daß er Schuldner einen Betrieb während der Krise in spekulativer Ansicht erworben habe oder daß er sih der unmittelbaren Einwir- kung auf den Betrieb durch Flucht ins Ausland begeben habe, zumeist zu dem Schlusse führen, daß durch die Durchführung der Bwanagsvollstrekung den Schuldner kein unverhältnis8mäßiger Nachteil erwächst. Wer sih auf eine Spekulation einlasse, müsse auh mit ihrem Fehlschlag rechnen, und wex sih der unmittel- baren Verantwortung für seinen Betrieb und der unmittelbaren Einwirkung auf ihn entziehe, könne keine besondere Rü&sicht seitens seïner Gläubiger verlangen.